Kampf mit dem Wolf von Aya_13 (Tala x Kai) ================================================================================ Wodka am Morgen... bringt alte Bekannte nach Moskau? ---------------------------------------------------- Also erstmal, muss ich erwähnen, dass dies meine erste Beyblade-Fanfic ist. Disclaimer: Nix gehört mir und Geld verdienen geht mit dem M*st auch nicht ;_; . Pairing: Yuriy x Kai Feedback: Ist immer erwünscht! ^^ Blut! Kleine Rinnsale seinen Armen entlang, von seinen Händen ausgehend. Selbige blutüberströmt. Vor ihm: Eine Leiche. Zerfletscht, als ob sie ein Wolf mit seinem Gebiss zerrissen hätte. Bedrückende Stille, zufriedenes Grinsen, kleine silbrigglänzende Flüsse seine Wangen herabfließend. Seine Puppilen zusammengeschrumpft, leerer Blick, Angst, psychopathisches Lachen, während er weint, alles in seinem Leben bereut. Hasst, dass er sich in dieser Lage befindet; kann nicht aufhören zu morden. Er schreckt hoch, sitzt kerzengerade auf seinem Bett…ein Traum. Ein Blick zur Uhr sagt ihm, dass er wieder um die gleiche Uhrzeit aufgewacht ist. Unwillkommene Erinnerung, an seine Vergangenheit, seinen früheren Charakter. Ihm war alles egal. Ein Menschenleben bedeutete nichts für ihn, nur sein eigenes Leben war ihm wichtig. Wie ein braves Schoßhündchen hat er die Befehle ausgeführt, seine Opfer jedoch durften den unbändigen Wolf in ihm spüren. Er ließ sich rücklings auf sein Kissen zurückfallen, schlief sofort ein. Ruhiger Schlaf, nach diesem Moment ist alles anders… Fünf Uhr: Er war wach. Ein Rhythmus, dem man hilflos ausgeliefert ist nachdem man neun Jahre immer dasselbe mitgemacht hat. Er war nicht mehr müde, sein Organismus an dem Spiel der Anpassung gewöhnt, kaum fünf Stunden auszuruhen. Er stand auf, vollzog sein morgentliches Ritual, indem er sich wusch, anzog und Kaffee trank. Saß reglos am Tisch, schaute in die schwarze Brühe, dachte nach, hatte keinen Lebenssinn mehr. Warum nahm er sich nicht einfach das Leben? Hatte er noch Hoffnung auf etwas? Wartete er auf jemanden? Nein! Er hatte keine Familie, keine Freunde, nur Bekannte, die kaum seine Aufmerksamkeit erlangten, weil er der Meinung war, sich mit ihnen zu treffen wäre Zeitverschwendung und er habe etwas besseres zu tun. Aber jemanden oder etwas vermisste er, wusste nicht wen oder was. Er hatte zwar Zweifel, dass es sich dabei um eine Person handelte, jedoch wurden diese Zweifel immer kleiner mit jedem Tag, den er in dieser gottverdammten, zu großgeratenen Hütte inmitten Moskaus verbrachte! Er war alleine und das passte ihm nicht, obwohl er ein Einzelgänger war. Selbst in der Abtei hatte er mehr “Freunde”… Wodka! Schon am Morgen fing er an seinen Tag im Rausch zu genießen. Die stark riechende Flüssigkeit in dem Glas, welches fast überlief, stellte seinen besten Freund dar, schon seit einigen Jahren. Gut schmecken tat es ihm, jedoch konnte er es nicht schaffen mit diesem kleinen Mittel seine trüben Gedanken zu verscheuchen. Nach dem dritten überfüllten Glas ging er raus, spazieren – wie er dachte. Nicht betrunken, nur leicht angeheitert schlenderte er den Garten des großen Hauses entlang. Dieses Haus hatte ihm einer seiner Großväter überlassen, von dem er nicht mal wusste, dass er ihn hatte. In Gedanken versunken ging er weiter, auf die Straße hinaus und immer weiter, einem unbestimmten Pfad folgend. Aus seinen Gedanken aufgewacht, sah er sich um… Das Stadtzentrum! Soweit war er gegangen? Na egal, wenn er schon so weit gekommen war, dann konnte er auch noch weiter gehen. Ein harter Stoß an seiner Schulter, er sah noch weißen Stoff in der Luft flattern. Man hatte ihn angerempelt. Gereizt wie er war, drehte er sich mit seinem nächsten Schritt um. Bereit diesem verdammten russischen Neandertaler eine runterzuhauen, blickte er in blutrote Augen die ihn teilweise gelassen, teilweise desinteressiert anguckten. Seine eigenen Augen weiteten sich, er konnte nicht glauben wen er sah, bemerkte, dass sich auch in den Augen seines Gegeners eine gewisse Überraschung schlich. Starr guckte er seinen Gegenüber an, konnte sich nicht bewegen, wurde in dem Menschengetümmel einpaar mehr Mal angerempelt, nahm das aber nur im Unterbewusstsein wahr. “Seh ich etwa so gut aus, dass es dir die Sprache verschlagen hat, Iwanov?” “Eingebildet wie immer, was Hiwatari?” “Ja natürlich, danke für das nette Kompliment.” “Bitte, gern geschehen. Tut mir jedoch Leid, wenn ich dich enttäusche und sage, dass es nicht als solches gemeint war.” Kai Alexander Hiwatari! Sein bester Freund und gleichzeitig sein schlimmster Gegner. Warum, konnte er sich nicht erklären. “Trotzdem empfinde ich es als Eines.” “Was du in dieser Hinsicht tust, überlasse ich ganz dir. Aber sag mal, was zu Hölle führt dich nach Moskau?” Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf den Wangen seines Gegenübers, was den Rothaarigen unbemerkbar stutzen ließ. Diese Röte war nicht auf die Kälte zurückzuführen, denn es war nicht kalt. Zumindest nicht für russische Klimaumstände. “Ähm… Ich bin mit dem Team hier…” “Ach, deine Gurkentruppe hast du also auch im Schlepptau?! Wieso wundert mich das jetzt nicht?” “Hörst du mal damit auf, sie Gurkentruppe zu nennen?!” Etwas erzürnt blickte der Rotäugige den Russen an. “Hättest du wohl gern. Wieso zeigst du dich überhaupt noch mit diesen Versagern in der Öffentlichkeit? Die Meisterschaft ist doch vorbei und außerdem gibt es keinen Boris mehr, der die Weltherrschaft durch Beybladen an sich reißen will.” “Wie soll ich das denn verstehen?” “Wie du willst. Hättest du mal Lust mein großes Anwesen zu besichtigen?” Es war nicht die Art Yuriys anzugeben, besonders nicht mit Dingen, die er kaum mochte, aber wie sonst hätte er Kai zu sich einladen können? “Welches große Anwesen hast du denn bitte?” Kai konnte die Verwunderung und den Spott in seiner Stimme nicht verstecken. Mit einem boshaften und zugleich triumphierenden Glitzern in den Augen kramte der rothaarige Russe nach etwas in seiner linken hinteren Hosentasche. “Hast du mal 'nen Kugelschreiber?” Der Graublauhaarige zückte sofort das gewünschte Objekt aus seiner Jackeninnentasche und überreichte es dem Größeren. Dieser kritzelte kurz etwas auf einen Zettel und übergab dem Kleineren selbigen. Den Kugelschreiber behielt er und begann sich langsamen und gelassenen Schrittes zu entfernen. “Hast du nicht etwas vergessen?” rief ihm der Rotäugige noch nach. “Ich muss doch sichergehen, dass du auch kommst…Alleine!” funkelte er noch ein Mal den Halbrussen an und spielte spöttisch mit dem Kugelschreiber in den Fingern. Kai blieb wie angewurzelt da. Wieso bestand der Rothaarige darauf, dass er ihn besuchte? Vorbereitungen -------------- Disclaimer: Nix gehört mir und Geld verdienen geht mit dem M*st auch nicht ;_; . Wie schon im ersten Kapitel gesagt wurde. Pairing: Yuriy x Kai Feedback: Ist immer wieder erwünscht! ^^ Leicht fing er an zu blinzeln, der Raum war dunkel und draußen schien es nicht anders zu sein. Fünf Uhr. Aber eine Veränderung gab es: Er hatte in dieser Nacht nicht den Traum gehabt, der ihn jetzt schon seit über einem Jahr gequält hatte. Ungläubig sah er auf die Uhr auf seinem Nachttisch und die bestätigte ihm, dass es Zeit war, aufzustehen. Der Morgen hatte für ihn also begonnen. Die routinierte Morgentoilette durchgeführt, schlenderte er zur Küche im unteren Stockwerk. Kaum dort angelangt, betätigte er auch schon den Schalter für die Kaffeemaschine und setzte sich auf einen Stuhl. Als er das vertraute Klacken eben selben Schalters vernahm, stand er auf und goss sich den fertigen Kaffee in eine Tasse. Leicht schmunzelnd bemerkte er, dass sein Leben ja sowas von abwechslungsreich war. Über sich selbst zu lachen, was er ja eigentlich nur metaphorisch gemeint tat, war auch etwas neues für den jungen Russen. Als er das erste Glas mit Wodka überfuellte, erinnerte er sich blitzartig an den gestrigen Tag: Er hatte Kai Hiwatari getroffen, nach einem Jahr, in dem er anfing zu glauben, dass er ihn niemals wieder sehen würde. Ein sanftes Lächeln stahl sich auf seinen Zügen und verwundert über sich selbt, schüttelete er den Kopf. Dieses Wiedersehen hatte in den wenigen Minuten sein gesammtes Leben verändert. Das spürte er obwohl er nicht wusste in welcher Hinsicht diese Veränderung ihren Lauf nehmen würde. Schon nach diesem einen Glas Wodka für diesen Morgen stand er auf und vergaß die zwei Gläser die meistens dannach folgten. Mit langsamen gelassenen Schritten ging er zum Telefon, wartete erst etwas und murmelte dann ein paar Worte auf russisch, die soviel wie “Kommen sie, mein Haus muss geputzt werden!” zu bedeuten schienen. Dannach legte er auf. Der Imperativ war immernoch seine Lieblingsausdrucksweise. Nach wenigen Minuten war er auch etwas volkstümlicher angezogen und war sich sicher, so auf die Straße gehen zu können, ohne dass ihn jeder als einen Ausreisser bezeichnen wuerde. Er ging einkaufen, was er nun auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr getan hatte. Nach drei langen Stunden war er auch vollbeladen wieder nach Hause gekommen und konnte sich endlich wieder hinsetzen. Er bemerkte, dass das Hausmädchen anscheinend schon hier gewesen sein musste, denn das Haus sah sauber aus. Er hatte ihr schon, als sie das erste Mal hier war, einen Schlüssel gegeben, weil er immer vorher rausging, wenn er sie mal zum Putzen bestellte. Erneut an diesem Tag griff er zum Telefon und wählte eine Nummer. Nach kurzem Warten wurde auch schon abgehoben, aber anstatt des gewohnten Imperativs, begann jetzt ein nettes Gespräch, wie unter Freunden. “Na, Zwerg Nase, wie gestaltest du heute deinen Tag?” “Oy Iwanov. Lässt auch mal wieder von dir hören? Nun ja, ich hab heute vor, mir mit interessanten Talk-Shows das Hirn aus dem Schädel zu sprengen.” “Wie aufregend Ivan! Kannst du mir in diesem Fall mal behilflich sein. Ich bin auf deine Kochkünste angewiesen.” “Klar, wen erwartest du denn?” “Für wen würde ich mich bitte so in Aufruhr versetzen?” “Also, dass du in Aufruhr bist, bemerke ich erstmal garnicht. Und ausserdem hätte ich nicht gedacht, dass ich diesen Tag noch mal miterlebe, wenn er mal nach Moskau kommt.” “Ihn wird’s immer hierher treiben. Sein Geist lebt hier.” “Hast du wieder deinen poetischen Tag, oder was?” “Erinnerst du dich nicht? Viktor hat das Mal über sich gesagt.” “Ja, ich erinnere mich. Und er hatte Recht, sonst würde er nicht so viel Geld an Flugtickets ausgeben…” “…Was ist nun, kommste vorbei?” “Ja, bin in ‘ner halben Stunde da.” “Gut bis dann.” murmelte er noch, in Erinnerung versunken. Viktor besuchte sie wirklich fast jedes Wochenende. Und dabei lebte er doch jetzt in Las Vegas. Von den vier ‘Demolition Boys’ hat er es als Einziger geschafft in so kurzer Zeit erfolgreich zu werden. Nach seinem Jackpot Gewinn – nach der Weltmeisterschaft bekam er einen Tick mit Glücksspielen – ist er nach Amerika gereist und hat ein riesiges Casino inmitten Las Vegas’ eröffnet, welches jetzt – nach knapp fünf Monaten – als das erfolgreichste Casino in ganz Nevada gilt! Die Türklingel lies ihn aus seinen Erinnerungen aufschrecken. Ivan war etwas früher angekommen als geplant aber das störte ihn nicht. “Danke noch mal, dass du gekommen bist.” “Keine Ursache, Alter. Ich müsste hier in höchstens zwei Stunden fertig sein. Wann erwartest du ‘Mr. Cool’?” “Er müsste gegen neun Uhr hier sein.” “Passt perfekt! Geh du dich duschen, waschen oder was auch immer und wirf dich mal etwas in Schale! Ich glaube kaum, dass du ihn in diesem Aufzug erwarten willst.” Wo er Recht hatte, hatte er Recht, also machte sich der Blauäuguge, drauf und dran sein Aussehen in Ordnung zu bringen. Nicht gewillt sein, loszulassen... ---------------------------------- Disclaimer: Es gilt immernoch das selbe. Takao Aoki hat mir leider seine Figuren immernoch nicht geschenkt und folglich kann ich damit auch kein Geld verdienen und tue es auch nicht. Pairing: Yuriy x Kai Feedback: Immernoch so sehr erwünscht, wie am ersten Tag ^^. Es war halb neun und Ivan war gerade mit dem Essen fertig geworden, da sah er schon einen gewissen Rotschopf, die Treppe runterkommen. Angezogen in einer dunklen Jeans, einem schwarzen, etwas enganliegendem T-shirt und einem weißen Sakko ging er sorgfälltig und langsam jede Stufe runter, benahm sich wie ein Gentleman. Ausnahmsweise roch man bei ihm nicht den typischen starken Geruch nach Wodka, sondern man versank in Tagträume, ausgelöst von seinem Parfum, von welchem Ivan nicht mal wusste, dass Yuriy eines besaß. “Mund zu, es zieht!” sagte der Blauäugige schrof, aber mit einem belustigten Unterton. Ivan konnte diese Belustigung aus Yuriys Stimme heraushören und wusste sofort, dass er es nur aus Spaß gesagt hatte. “Tut mir Leid, aber bei deinem Aussehen, bleibt sogar mir die Spucke weg.” sagte er und grinste den Größeren frech an. “Wirst du noch schwul, auf deinen alten Tagen oder was?” er machte einen gespielt verwunderten Gesichtsausdruck. “Na, hör mal, wer da redet?” “Raus aus meinem Haus, du Winzling!” schrie er ihn jetzt belustigt an. “Aber gerne doch. Schließlich will ich nicht sehen, was ihr beiden alles treiben werdet.” Grinsend zog sich Ivan seine Jacke an und verabschiedete sich mit einem Wink. Yuriy, nicht wissend, was er nun tun sollte bis Kai eintrifft, setzte sich auf der Couch und begann lässig von den Knabbersachen zu stibitzen. Die Türklingel ließ ihn nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag aufschrecken. Mit einem immernoch verträumten Blick und einem schüchternen Lächeln auf den Lippen stand er auf und schlenderte gemächlich zur Haustür. Als er diese aufmachte, stand ihm ein Kai gegenüber, bei dem die Augen Gefahr liefen überzuquillen. “Ich muss schon sagen, Iwanov. Respekt!” “Dann solltest du lieber in eine Kirche gehen und eine Kerze für meinen Großvater anzünden, den ich nicht mal kenne.” “So religiös, wie du bin ich nicht, du Kreuzträger.” “Falls du damit auf die Kette mit dem Kreuz anspielst, die du damals vor unserem geheimen Ausgang in der Abtei gefunden und mir geschenkt hast – ich trage sie immernoch. Ich habe sie keinen Moment lang abgenommen, denn dafür bedeutet sie mir viel zu viel.” Sie waren schon im Wohnzimmer angelangt und setzten sich gerade auf die Couch. Der kleinere von beiden jungen Männern wurde erneut an diesem Tag etwas rot um die Nase, was den Größeren wiederum schmunzeln lies. “Oh! Jetzt hab ich doch glatt was vergessen: Dürfte ich ihnen den Mantel abnehmen, werter Herr.” “Hör auf, Scheiße zu labern, aber ja, du darfst.” Damit zog Kai sich seinen langen schwarzen Manteln von den Schultern und was zum Vorschein kam, lies den Rothaarigen stutzen, die Augen weit aufreißen und den Mund bis zu den Knien aufklappen. “Mund zu, es zieht!” kam die schrofe Bemerkung. Wieder zu sich gefunden, empörte sich der Russe über den gestohlenen Kommentar. Aber was er da sah, würde ihn nicht so schnell zum Mundzuklappen veranlagen. Der Graublauhaarige hatte eine enge schwarze Lederhose an, dazu einen schwarzen, mit Nieten übersäten Gürtel locker um die viel zu schmale Hüffte hängen und ein, im krassen gegensatz zu der Hose und Gürtel, bordeauxes Seidenhemd, wessen obere zwei Knöpfe offen waren. “Gaff nicht, ich will nicht nacher deine herausgefallenen Augen vom Boden aufsammeln.” sprach es und verdrehte die Augen. “Keine Sorge, um dich bewundern zu können, werde ich keine Augen mehr brauchen. Das Bild hat sich in mein Gehirn eingebrannt.” sagte Yuriy mit einem lüsternen und zugleich belustigten Grinsen im Gesicht. Nun war es Zeit für Kai, den Fisch zu spielen. Er konnte nicht glauben, dass Yuriy grinste, und man sah sogar, dass es von Herzen kam. Das letzte Mal, dass er ihn irgendwie lächeln gesehen hatte, war als er ihm vorhin erwähnte Kette mit dem Kreuz geschenkt hatte, aber das lag Jahre zurück, da war er gerade mal neun geworden, sie beide. ~Flashback~ “Yuriy, guck mal, was ich gefunden habe.” “Die ist aber schön Kai.” sagte der zierliche rothaarige Junge mit zwei blauen Flecken im Gesicht, einen am linken Auge und einen am Mundwinkel. “Hier, ich schenke sie dir.” Der kleinere von Beiden hielt dem Größeren die schöne silberne Kette mit dem ebenso schönen silbernen Kreuz hin und fügte noch hinzu: “Sie wird deine Wunden heilen und dich vor neuen beschützen.” und legte ihm die Kette um den Hals. Als er sicher war, dass sie auch richtig zu war, entfernte er sich vom anderen und stand nun mit dem Gesicht zu dem seines Gegenübers. Der Blauäugige gab im daraufhin einen kleinen Kuss auf die Wange und lächelte saft, sprach ein leises “Danke” und ging mit dem kleineren Jungen ins Bett um zu schlafen. Sie waren unzertrennlich. ~Flashback Ende~ Kai strich sich verträumt über die Stelle an der ihn Yuriy damals geküsst hatte. Er bemerkte auch nicht, wie sich besagter Rotschopf von hinten an ihn ranschlich und ihm nach neun Jahren wieder einen Kuss auf der exakt gleichen Stelle gab. Erschrocken drehte sich Kai um und wurde in einer warmen Umarmung eingeschlossen. Nicht gewillt sich aus selbiger rauszureißen, drückte er sich einfach noch mehr an den Körper in dessen Armen er lag. “Ich habe dich vermisst, du Blödman.” kam es leise geschluchzt. “Ich weiß…Ich dich auch…” und er verfestigte die Umarmung noch etwas, dem Gedanken folgend, diesen zierlichen Jungen nie wieder aus seinen Armen zu lassen. Das Esszimmer oder Die etwas ungehaltenen Beleidigungen zwischen zwei Russen? ----------------------------------------------------------------------------- Langsam beruhigte er sich. Aber mit dieser Beruhigung kam auch die Erkenntnis, dass diese Situation mehr als nur irgendwie halbwegs peinlich war. Er weinte! Er weinte in den Armen seines rothaarigen besten Freundes, wie ein kleines Kind, dass sich aus Angst an Mutters Rockzipfel heftete und sich die Augen ausheulte. “OK, das reicht! Genug der Gefühlsduselei.” sagte er bestimmend und wischte sich die Tränen aus den Augen und deren Reste von den Wangen. “Immernoch zu stolz, um sich dessen zu bekennen, was du fühlst, was Hiwatari?” spottete der Baluäugige. “Als ob du das nicht wüsstest. Und du besitzt immernoch die Ehre mich mit Vornamen ansprechen zu dürfen, mein Bester.” Zwar nicht so arogant, wie immer aber vage nahe daran waren auch diese Worte aus seinem Mund gekommen. “Zu gütig, mein Herr. Ich danke für diese Ehre… Würden Sie sich bitte nun in den Speisesaal begeben. Das Mahl ist bereits serviert und immernoch warm.” Als ob er ein Buttler wäre, hatte Yuriy den einen Arm auf dem Rücken und den anderen vorne und beugte sich vor. “Dich muss der Storch aus dem Bündel fallen gelassen haben und wir sind ja auch so akrobatisch begabt, dass du natürlich wahrscheinlich auf dem Kopf gefallen bist.” Kalt, aber mit einem, anscheinend unterdrückten, Lächeln auf den Lippen, fand Kai nun den Weg ins Esszimmer und staunte nicht schlecht. In dem Zimmer befand sich nur das Beste vom Besten. Den Raum zierte ein langer Tisch aus schwarzem Ebenholz mit passenden Stühlen. Der Tisch war mit einem silbernen Seidenlaken bedeckt und verschiedene Servierteller und natürlich Geschirr und Besteck für zwei lagen drauf, sowei drei Kerzen der Länge des Tisches entlanggereiht, sodass sie jedoch den beiden gegenübersitzenden Personen nicht stören würden. Die Wände zierten zahlreiche Gemälde, wahrscheinlich von berühmten russischen Künstlern und mindestens genauso teuer, wie dieses ganze Anwesen hier den Anschein machte. Die Fenster waren groß, gingen fast von der Decke bis zum Boden hin und waren hinter langen dunkelblauen Samtvorhängen versteckt, die dieses Mal jedoch so zurückgezogen worden waren, dass man einen wundervollen Blick auf den Hinterhof hatte, wo sich ein künstlicher Bach mit einer kleinen Holzbrücke befand. “Wusste gar nicht, dass du auf so einen Kitsch stehst, Yuriy.” kam es mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem nicht allzu netten Grinsen von dem Blaugrauhaarigen. “Hab ich je gesagt, dass ich das so eingerichtet habe. Das war schon so. Ich habe das Haus aus dem Grund genommen, da ich sonst nirgends hingehen konnte. Und wenn schon irgendein dahergelaufener Opa meint, er müsse mir sein Haus und sein gesamtes Vermögen, das nicht klein ist – das musste erwähnt werden – überlassen, wieso sollte ich das dann nicht ausnutzen?” meinte der Russe gelassen und begab sich zum langen Tisch hin. “Immer noch der selbe. Nur seine eigenen Nutzen in den Sachen sehen. Sag mal, achtest du nicht auf Ästhetik?” Eine hochgezogene Augenbraue sollte wohl die Empörung des physisch Kleineren symbolisieren, da sein bester Freund so geschmacklos war. Yuriy zog einen Stuhl raus und präsentierte ihn Kai, sodass dem unmissverständlich klar gemacht hätte werden sollen, dass er sich draufsetzen sollte, was jedoch anscheinend fehlschlug. “Gentlemen reden nicht so viel, ziehen ihre Augenbrauen nicht hoch und beleidigen außerdem nicht.” Der Rothaarige wollte belehrend und auch spottend wirken, fing sich jedoch letztendlich nur einen giftigen Blick und einen entgegengeschleuderten Kommentar ein: “Dafür sollten Ladies und gut erzogene Damen ihren Herren nicht die Stühle hervorziehen.” Ein triumphierendes Grinsen schlich sich auf den Zügen Kais. “Was soll das schon wieder heißen?” fragte Yuriy empört. “Das soll heißen, dass du wie eine Frau aussiehst.” Nonchallant bewegte er sich an dem Rothaarigen vorbei und zog sich einen anderen Stuhl hervor um sich draufzusetzen. “Wie bitte?” kam es von dem Blauäugigen gekeucht, dessen besagte blaue Augen nun den Durchmesser von Lastwagenrädern angenommen hatten. “Na, guck dich doch mal an: Du hast einen hellen Teint, feine Gesichtszüge, eine schlanke Figur und obendrein lange Haare, die du zwar komisch zu frisieren vermagst, die dennoch lang sind.” kamen Worte ruhig aus dem Mund des Rubinäugigen geflossen, auf selbigen Mund hatte sich nun wieder ein triumphierendes Lächeln geschlichen. Es entstand eine lange Pause, in der Yuriy verwundert und ungläubig auf den, nun sitzenden, Kai hinabstarrte. “Ich nehme das jetzt mal einfach als Kompliment.” sagte er, als er sich wieder gefangen hatte, schob den Stuhl zurück, ging um den Tisch herum und nahm schließlich genau Kai gegenüber Platz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)