Happyness von Himeka-chan (Ein ehrliches Lächeln kommt nicht auf Kommando) ================================================================================ Kapitel 5: Schauspiel --------------------- Schauspiel Itachi seufzte. Die Flucht aus Suna war, mit seinem blonden Partner auf dem Rücken, gar nicht so einfach gewesen. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Gaara wieder zu sich gekommen wäre. Er hatte ihn mit seinen Mangekyou Sharingan in eine andere Dimension geschickt, wo er sich 72 Stunden lang seiner Vergangenheit stellen musste. Itachi wusste, dass die meisten, die ein Jinchuuriki in sich trugen, viele schmerzhafte Erfahrungen machen mussten, also war das in seinen Augen die beste Lösung. Ihn umzubringen hätte zu lange gedauert. Deidaras Zustand schien ihm ziemlich kritisch. Allmählich fühlte Itachi sich sicher. Er hatte sich nun einige hundert Meter vom Dorf entfernt. Nun musste er schnell handeln. Er legte Deidara vorsichtig in den Sand und kniete sich zu ihm herunter. Er befreite ihn von seinem Mantel um seine Verletzungen betrachten zu können. Er schien einige Brüche davongetragen zu haben, sowie eine Verletzung am linken Knöchel. Der Sand des Kazekages hatte seine Schulter komplett durchbohrt. Itachi schluckte. Mit Heilungen kannte er sich nicht gut aus, und das hier sah alles sehr übel aus. Er beschloss, erst die Blutungen zu stillen und dann die Schulter zu verbinden. Leichter gesagt als getan, da der Uchiha nicht viel Verbandszeug bei sich hatte. Mit dem Wasser aus Deidaras Feldflasche säuberte er die Wunde an der Schulter. Mit dem spärlichen Verbänden gab er sich alle Mühe, doch darüber musste er dann doch noch einige Fetzten seines Mantels binden, weil es sonst gar nicht gereicht hätte. Den Anführer würde der kaputte Mantel kaum stören. Hauptsache, der Auftrag ist erledigt. Und ein totes Mitglied ist ja wohl schlimmer als der Verlust eines Mantels... Nachdem Itachi sich alle Mühe mit dem verarzten seines Partners gemacht hatte, hob er ihn auch gleich vorsichtig wieder an um erst einmal weiter weg zu gehen. Noch waren sie zu nah am Dorf, die ANBU könnten jeden Moment da sein. Doch wie sollten sie zurückkommen? Zu Fuß war es doch ein wenig weit. Nach einiger Zeit stoppte er wieder. Es war später Nachmittag und die Sonne brannte vom Himmel. Nein, so ging das nicht. Er konnte Deidara nicht Tage lang ohne Proviant durch die Wüste tragen. Sie mussten wohl fliegen. So suchte Itachi eine von Suna entfernte Felssammlung auf, und legte Deidara in deren Schatten. Bei Nacht könnten sie wohl besser fliegen. Die Stunden bis zum Sonnenuntergang vertrieb Itachi sich mit warten. Einmal war eine kleine Suchtruppe aus Suna vorbeigekommen, doch sie stellte für den Uchiha kein Problem dar. Der Iwa-nin war die ganze Zeit über nicht aufgewacht. Manchmal betrachtete Itachi seinen schlafenden Partner. Er wirkte friedlich, doch gleichzeitig sehr einsam. Seine Reaktion auf ihn vor dem Verlies hatte Itachi mal wieder gezeigt, wie sehr er unter dem Tod seines ehemaligen Partners litt. Andererseits wusste der Uchiha nicht, wie er ihm irgendwie helfen konnte. Irgendwie lag ihm ja doch etwas an dem Blonden Iwa-nin. Plötzlich nahm Itachi aus dem Augenwinkel eine Bewegung war. Er drehte seinen Kopf. Es war Deidaras Hand, die gezuckt hatte. Er kniff die Augen zusammen, um sie dann langsam und blinzelnd zu öffnen. Deidara setzte sich rasch auf, und hielt sich den Kopf. Er stöhnte leise und versuchte sich zu orientieren. Itachi schob ihn ein wenig zur Seite, damit er sich an der Felswand anlehnen konnte. Der Blonde wehrte sich nicht einmal. Noch einmal blinzelte der Iwa-nin und sah Itachi an. Vor seinen Augen verschwamm alles und er brauchte eine Weile, um seinen Blick auf den Uchiha zu konzentrieren. "I... tachi?", fragte er leise. Seine Stimme klang schwach und zögerlich. Itachi sah ihn nur an. Viele, in seinen Augen überflüssige, Worte waren nie seine Stärke gewesen. Eine Zeit lang herrschte Stille. Bis der Iwa-nin sie unterbrach. "Tut mir Leid...", murmelte er, so leise, dass es kaum zu hören war, "Ich... ich habe einen oder zwei von ihnen durchkommen lassen. " Itachi sah ihn leicht überrascht an, fasste sich aber schnell wieder. "Als ob die zwei ein Problem für mich gewesen wären.", gab er zurück, allerdings nicht ganz so kalt wie sonst. "Aber wir haben wichtigeres zu tun. Wir müssen weg hier." Deidara nickte. Er erhob sich schwankend. Itachi tat es ihm schnell gleich, wenn auch nur, um darauf zu achten, dass er nicht gleich wieder umfiel. Der Blonde schien noch gar nicht richtig bei Bewusstsein zu sein, schaffte es aber trotzdem, seinen Vogel zu schaffen. Wie in Trance stieg er auf, als würde er es einfach ohne großes Nachdenken tun. Itachi setzte sich wieder hinter ihn, war sich aber etwas unsicher. "Kannst du in dem Zustand fliegen?", fragte er skeptisch. Sein Partner ließ sich zu einem schwachen Lächeln hinreißen. "Na... klar... Hältst du mich für so schwach?" Itachi schwieg. Er sagte nicht, was er dachte. Ja, er hielt seinen Partner für schwach. Doch diese Schwäche hatte nichts mit dem Kampf zu tun. Jeder kannte sie, sie war in jedem vorhanden. Nur manche schafften es, gegen sie anzukommen, weil sie Hilfe bekamen, manche blieben allein. Er selbst hatte es auch nicht geschafft, und es war seine eigene Schuld. Deidara hatte keine Schuld an dem, was ihm zugestoßen war. Itachi empfand das als ziemlich unfair, obwohl er sich normalerweise nicht besonders um andere kümmerte. Langsam erhob sich der Vogel in die Lüfte, als würde er genau merken, dass es seinem Meister nicht so gut wie sonst ging. Doch Deidara blieb wach. Er schien die Schmerzen gut zu ertragen, und mit der Zeit wurde er wieder richtig wach. Viel sprachen die beiden trotzdem nicht. Beide hatten ihre eigenen Gedanken, denen sie nachhängen mussten. Nun flogen sie schon seit vielen Stunden, und seine Schmerzen ließen überhaupt nicht nach. Deidara tat alles weh. Doch das konnte er natürlich nicht zeigen, jetzt, wo er schon so jämmerlich versagt, und Itachi in Schwierigkeiten gebracht hatte. Aber noch viel schlimmer als all die äußeren Schmerzen war für Deidara das, was sich in seinem Kopf abspielte. Vorwürfe. Weil er Itachi enttäuscht hatte, nur weil er sich nicht unter Kontrolle halten konnte. Trauer. Er erinnerte sich nur verschwommen an die letzten Stunden, doch er glaubte, Sasori gesehen zu haben. Inzwischen hielt er es für einen Traum. Bloß einer der weiteren Alpträume, die ihm Hoffnung machen wollten, um sie dann am nächsten Morgen zu zerstören. Wut auf sich selbst, da es alles seine Schuld war. Es war seine Schuld, dass dieser Auftrag so schlecht abgelaufen war. Es war seine Schuld, dass er so schwach war. Es war seine Schuld, dass Sasori tot war. Er hatte doch gewusst, dass ein Auftrag in Suna keine gute Idee war. Im Moment überwiegte allerdings ein Gefühl von Müdigkeit. Bald würde ihr Hauptquartier in Sicht kommen; es konnte nur noch eine Frage von einer guten Stunde sein. "Hey...", kam plötzlich eine Stimme von hinten. Deidara erschrak ein wenig. Itachi hatte er fast vergessen. "Hmm?", fragte er, bemüht, nicht so zu klingen, wie er sich gerade fühlte. "Wie geht es dir?", fragte Itachi mit seiner üblichen ruhigen Stimme. Sie klang eher monoton als kühl, was Deidara ein wenig verunsicherte. Dennoch grinste er. "Mir geht's gut, das war nur ein kleiner Ausfall. Ich kann doch schon wieder fliegen und so.", antwortete er mit heiterer Stimme. "Hör auf damit." Itachis Stimme war leise, doch da es fast windstill war, deutlich zu hören. Deidara sah überrascht nach vorne. "Was?", fragte er nach einigen Sekunden unsicher. "Hör auf damit." Die Stimme des Uchihas war nun etwas lauter, doch die Worte gaben aus seiner Sicht noch immer keinen Sinn. "Womit?", fragte Deidara ahnungslos. "Hör auf, zu lachen, wenn dir nicht danach ist. Das macht mich krank." Der Blonde bemühte sich, auch weiterhin nach vorne zu blicken, doch er war sichtbar geschockt. "I-ich weiß nicht, was du meinst..." "Doch.", sagte Itachi schlicht. Deidara wusste nicht, wie er nun reagieren sollte. Er hatte ja Recht. Bedrückt sah er in den Himmel. Da es nun sowieso keine weitere Ausrede oder Entschuldigung mehr gab, schwieg er einfach. Es war schon erbärmlich, wie er jeden Tag die selbe Rolle spielte. Er hasste sich ja selbst dafür. Aber was sollte er tun? Es gab keinen Ausweg mehr für ihn. Und zurück ging es schon gar nicht mehr. Ein leichter Windhauch wehte ihm die Haare aus dem Gesicht. Plötzlich fühlte der Iwa-nin wie sich von hinten zwei Arme um ihn schlangen. Er zuckte zusammen. "W-was machst du da?!", fragte Deidara, mehr geschockt als wütend. "Na, was wohl?", fragte Itachi kühl, "Ich halte mich fest. Ich will schließlich nicht runterfliegen." Deidaras Schultern zitterten leicht. Es tat gut, umarmt zu werden. Für einen Moment fühlte er sich geborgen. Auch wenn diese Umarmung nichts weiter zu bedeuten hatte, diesen einen, kurzen Moment durfte er doch genießen. Oder, Sasori? Ohne sich gegenseitig sehen zu können, wusste Deidara, dass Itachi leicht errötet war. Und Itachi wusste um die heißen Tränen, die dem Iwa-nin unaufhaltsam über die Wangen flossen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)