tears of an angel von AngelEric ================================================================================ Kapitel 6: Gespräch mit einem Vampir, die Zweite ------------------------------------------------ Kapitel 6 „Gespräch mit einem Vampir, die Zweite“ Hallo, ich bin Lisa Hellwig, meistens wird ich aber nur Lisa oder Lisachan genannt. Die Ganze Sache mit den Vampiren war schon komisch, besonders nachdem Eric entführt wurden war. Wir sind alles logisch durchgegangen, wo er sein könnte, doch uns war klar, daß Lestat nicht so dumm sein würde ihn irgendwo hinzubringen, wo wir ihn finden könnten. Eagle `kümmerte` sich um Eve, während die anderen dumm in die Gegend starrten. Aber an diesem Abend hatte ich wenigstens die Gelegenheit, auf die ich schon so lange gewartet hatte. Ich konnte mich endlich mal allein mit Armand unterhalten.... Als ich ihn fragte, ob alles, was in Venedig passiert ist und auch die Sache mit der Talamasca, antwortete er mit einem müden Ja. Er schien nicht darauf erpicht zu sein mit mir zu reden und so machte ich ihm einen Vorschlag. Er könne mir Fragen über Eric stellen und ich über das Vampirsein so wäre es ausgeglichen und er würde sicher eher in zusammenhängenden Sätzen sprechen. Außerdem konnte ich anhand der Fragen die er mir stellen würde seine Interessen zusätzlich kennenlernen. Er nahm den Vorschlag an, mit einer ziemlich unterdrückten Freude, selbst ich als Mensch bemerkte das. Nun er durfte beginnen. Seine erste Frage war, wie wir ihn kennengelernt hatten. Dummerweise konnte ich nur mit den Worten antworten die Eve benutzt hatte, als sie es mir zu erklären versuchte. Vor 22 Jahren lag ihr nämlich mit einem Mal ein Name im Ohr, Eric, die lateinische Form von Erikepaios, ein griechischer Name aus der Zeit 3000 vor Christi. Ihr kamen Bilder zu diesem Namen in den Sinn, von einem Mann mit langen Haaren, die ihr zunächst weiß erschienen, dann blond und schließlich schwarz mit goldenen Strähnen, welche diesem Mann bis zu den Knien reichten. Er war von Grund auf wunderschön gewesen, hatte weiße Flügel und seltsame Kräfte. Ihr war unbegreiflich, woher sie das alles wußte, es war als hätte ihr einen fremde Macht diese Bilder in ihr inneres Auge eingraviert. Mit den Jahren erfuhr sie immer mehr über diesen Mann, seine Herkunft, sein Leben bis sie schließlich mit ihm zu sprechen begann und er doch tatsächlich antwortete. Die Ähnlichkeit der beiden verband sie und sie wurden sehr enge Freund, obwohl sie sich niemals gegenüber standen. Der eine sah zwar den anderen, doch sie konnten sich niemals in die Arme schließen, eine unsichtbare Wand stand zwischen ihnen. Damals hatte sie mir von ihm erzählt. Seit sie ihn kannte. zeichnete sie und versuchte ihn immer festzuhalten in ihren Bildern. Die Tatsache, daß sie seine Schönheit nicht einfangen konnte machte sie immer ehrgeiziger und verschaffte ihr am Ende dieses Talent. Sie zeigte mir diese Bilder, so wußte ich ungefähr wie er aussah. Es war wie ein Wunder als er mit einem Mal in Indien vor mir stand. Als ich ihn sah erkannte ich ihn sofort so gut hatte Eve ihn mit ihren Bildern beschrieben, aber mir wurde auch klar was sie gemeint hatte, als sie sagte sie könne ihn niemals so zeichnen wie er ist, seine Eleganz, seine Gestik, seinen Stolz und vieles mehr konnte man nicht darstellen, man mußte ihn selbst erleben. Armand stimmte mir mit einem leichten Nicken zu und nun war ich dran ihn etwas zu fragen. Ich fragte ihn was es wohl für Vorteile und was für Nachteile es bringe ein Vampir zu sein. Er sagte der größte Nachteil sei wohl die unbegreiflich Macht über Leben und Tod und die damit verbunden große Verantwortung. Es ist wichtig zu wissen wen man ohne Bedenken töten kann und vor allem ist es schwer zu entscheiden, wenn man sich in sein Opfer verliebt, denn es ist nicht immer so einfach zu sagen, man solle ihn doch zu einem Vampir machen, nicht jeder erträgt es auf ewig zu leben und früher oder später sieht man, wenn man denjenigen als Mensch erhält den Verfall in seinem Gesicht. Dieser Anblick zerreißt einem das Herz, auch wenn einem Vampir Gefühle abgesprochen werden. Ein weiterer ist, daß man nie wieder die Sonne sieht und auch die unzähligen Filme in denen sie vorkommt sind nur ein dürftiger Ersatz, sie vergrößern die Sehnsucht nur noch mehr. Ein Vorteil jedoch wäre die ewige Zeit, die man hat. Ein Menschenleben allein reicht nicht aus um alles Wissen der Welt zu erlangen. Als Vampir muß man sich niemals fragen was wohl später sein wird, man erlebt es einfach mit. Man hat auch keine körperlichen Schmerzen und mit der Zeit erkaltet auch das Herz und wird unverwundbar. Liebe empfindet ein Vampir viel intensiver als ein Mensch, genauso wie die Ekstase. Jedes Gefühl eigentlich, das sich nicht auf den Körper stützt oder dessen Nutzung, ist sehr ausgeprägt. Die körperlichen Freuden macht man mit einer `Bluttransfusion ` wieder wett. Er erzählte mir auch etwas, was ich schon wußte, nämlich, daß die Augen eines Vampirs anders sehen, doch er sagte auch wie anders. Dinge die für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind sieht er. Dinge wie Naturgeister, man erkennt Farben in der Nacht als wäre es Tag und vor allem sieht man eine Menge als Ganzes mit ihren schlechten Seiten sowie mit ihren Guten, nichts übersieht man, weder das hungernde Kind noch den reichen Mann in seinem Ferarri. Manchmal kann einen diese Eigenschaft verrückt machen, denn man kann gar nichts tun um es zu verändern. Seine nächste Frage war, welche Fähigkeiten Eric nun genau hätte. Tja dazu mußte ich eine Liste hervorholen, die mir Eve mal Ansatz weise gegeben hatte. Dort standen Dinge wie, daß er die Elemente beherrscht in all ihrer Vielfalt. Dies allein war schon beachtlich, doch er kann noch mehr. Zum Beispiel kann er chemische Prozesse, die eigentlich Millionen von Jahren brauchen in wenigen Minuten ablaufen lassen indem er den ganzen die Energie hinzufügt die es braucht, sei es mechanische, elektrische oder dergleichen. Besonders bemerkenswert war die Tatsache, daß er durch die Dimensionen wandern kann. Auch das er seit seinem dreißigsten Lebensjahr nicht mehr altert und somit immer jung bleibt, wobei er sich kaum von einem 25jährigen in seinem Aussehen unterscheidet. Die Liste war etwa zwei Seiten lang und jede Fähigkeit brauchte höchstens eine Zeile. Doch das allerletzte, was auf dem Zettel stand machte mich nachdenklich. Es war ein mit Rot geschriebener Satz. Ich laß ihn vor: „Über all seine Macht gibt es doch etwas, was er nicht kann, obwohl er es sich so sehr wünscht, er kann kein Mensch sein.......“ Armand bat mich darum die Liste behalten zu dürfen und ich gab sie ihm. Er schob sie ganz behutsam in seine Innentasche. Ich fragte ihn wie man als Vampir in der Welt der Menschen zurechtkommt, worauf er mich zunächst mit einem, ließ die Bücher abspeisen wollte. Ich hackte noch einmal nach und schließlich sagte er, daß es nichts leichteres gäbe als das, den solange man die Denkweise der Menschen kennt ist es sehr einfach, Kapitalismus heißt das Zauberwort. Wenn das Geld stimmt kommen keine Fragen. Außerdem in der heutigen Zeit wo man alles unpersönlich regeln kann einfach über das Internet oder Mobilfunk, ist es kein Problem die eigentliche Identität geheimzuhalten. Bei den ganzen Freaks auf der Straße fällt man auch nicht mehr durch seine Hautfarbe auf. Davon abgesehen kümmert sich sowieso nur jeder um sich selbst alles andere ist egal und wird geduldet, so abartig es auch sein mag. Er wurde auch niemals gefragt, weshalb er nur Nachts anzutreffen ist, es war halt so. Vor zweihundert Jahren war das schwieriger, schon alleine weil die Menschen von Grund auf mißtrauisch waren und in alles Hexerei sahen. Aber auch schon in dieser Zeit reichte Geld für die Glaubwürdigkeit aus. Der Mensch ist gierig und selbstverherrlichend, solange man ihm gibt wonach er verlangt ist er brav wie ein Schoßhündchen, das ist die einzige bestehende Regel. Eine dumme Frage meinerseits, ich weiß! Was soll’s er hatte sie beantwortet, was wollte ich mehr?! Er lehnte sich zurück und schien zu überlegen, bis er plötzlich sagte: „Wer genau ist Kuja?“ Ich hatte befürchtet, daß er das fragen würde. Ich wußte nicht sonderlich viel über sein Leben, aber ich machte ihm sofort klar, daß es ihm nicht zustand ihn Kuja zu nennen. Als er noch lebte erlaubte er selbst nur wenigen ihn so zu nennen, um genau zu sein nur Eric, es war ein Kosename, eine Abkürzung für Kuyaku, was soviel wie `Pfau` bedeutet. Außer Eric nannten nur Eve, Ami, Eagle und ich ihn so. Seine engsten Freunde, na gut ich kannte ihn nicht persönlich, aber was macht das schon, er hatte sich nie beschwert. Ich wußte von ihm, daß er wie Eric in Indien geboren wurde als vollkommener Dämon, er hatte lilafarbene Augen, wie alle seiner Art und eben solches gewelltes Haar, das sein rechtes Auge verdeckte. Die Form seiner Wimpern erinnerten wirklich an Pfauenfedern. Er wurde auch der allwissende Kuyaku genannt. Das lag daran, daß er die Schicksale seiner Zeitgenossen genau kannte, nicht jedoch sein eigenes. Immer und überall tauchte er ab und zu ungebeten auf, zum Ärgernis der anderen. Eric suchte ihn einst auf um sein Schicksal von ihm zu erfahren, doch er kannte niemanden wie Eric, nur ein Wesen, das `Der Beschützter der sechs Sterne` genannt wurde eben jene sechs Sterne, bzw. Götter die gegen Taishaku Ten kämpfen sollten. Er kannte Eric deshalb nicht, weil er wie erwähnt sein eigenes Schicksal nicht kannte und Eric einen entscheidenden Teil einnahm. Er sollt nämlich sein Liebhaber auf ewig werden. Wie viele schon zuvor verliebte sich Kuja in Erics Schönheit, doch im Gegensatz zu all den anderen hörte er auf sein Herz, daß ihm verriet, daß es nicht Schlimmere gäbe, was er Angel antun könnte, als ihn gewaltsam zu zwingen sich ihm hinzugeben. Schließlich als er Eric immer mehr kennenlernte, begriff er, was er an ihm hatte, es war nicht die Macht die ihm innewohnte, oder sein Aussehen, es war sein alles stumm ertragendes Wesen, in dem in einer dunklen Ecke ein Drache schlummerte den es galt zu wecken. Er machte sich dies zur Aufgabe und die Tätowierung auf Erics Rücken, ein sich zwischen Wolken windenden Drachen mit glänzenden grünen und leicht goldenen Schuppen, bewies, daß er es geschafft hatte. Für weitere Einzelheiten sollte Armand gefälligst nachfragen. So langsam gingen mir die Ideen aus, was ich ihn fragen könnte, nicht weil ich nicht spontan genug war welche zu finden, mehr weil ich schon so viel aus den Büchern wußte. So fiel mir nur so was banales ein wie, wie es denn Lestat ginge. Er grinste und sagte absichtlich schnittig: „Was glaubst du wohl wie es ihm geht, wenn er erst vor kurzem das wohl einzigartigste Wesen der Erde gekidnappt hat?!“ Na klar! In Erics Nähe geht es jedem gut und besonders einem solchen Schönheitsfanatiker wie Lestat..... Ich kam mir irgendwie vor wie in einer dieser schlechten Talkshows. Ich hatte meine Chance auf eine gute Frage vertan und so war er wieder dran. Seine Frage ging sehr ins Detail, denn er wollte wissen, ob Eric und Kuja es nun getrieben haben oder ob es mehr eine Freundschaft mit Sex war, zu deutsch, waren sie zusammen oder nicht.... Ha, dank Eve konnte ich sogar Kuja zitieren, wie er Eric dazu brachte sich in seine Arme zu begeben. Zunächst nahm er ihn in den Arm, strich seine Haare beiseite und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich hätte große Lust dich hier und jetzt zu ficken!“ Er sagte immer genau, was er wollte. Manchmal fragte er auch gar nicht, sondern warf Eric einfach aufs Bett oder ins Gras. Nicht selten kettete er seinen Lover an und ließ ihn nicht eine Minute ausruhen. Von Eves Erzählungen her kam es mir fast so vor, als wäre eine Nacht mit Kuja für Angel anstrengender als ein Kampf gegen eine ganze Armee. Als Dämon braucht Kuja seine Freiheit. so kam er meist nur Nachts zu Eric oder wenn dieser gerade allein war. War er bei Freunden und Kuja wollte ihn dennoch bei sich haben, entführte er ihn einfach. Zwischen den beiden herrschte eine seltsame Liebe. Kuja haßte nichts mehr, als wenn Eric seine Gesundheit aufs Spiel setzte, mal abgesehen davon, daß er selbst eine Gefahr für diese war.... Er provozierte ihn regelrecht, forderte immer Angels verstecktes Temperament heraus. Aber trotz der Wildheit in der Beziehung der beiden, gab es auch ruhige Moment in denen Kuja auf Erics Schoß saß und sie sich einfach nur unterhielten. Es war eine freie Verbindung, das Eric nicht treu sein konnte, weil er immer wieder von irgendwelchen geilen Säcken (Entschuldigung) angemacht wurde und sich denen kaum entziehen konnte, war Kuja vollkommen egal. Hauptsache er hörte ab und an Erics wimmernde Stimme, wie sie ihm sagte er würde ihn lieben, nicht wimmernd aus Reue mehr vor Schmerz, weil er wieder einmal vergewaltigt wurden war und sich der Schatten auf seinen Augen, den seine Tränen verursachten, mehrte. Eric hatte es wirklich nicht leicht, das wußte Kuja nur zu gut, aber allein der Duft von Kujas Haar beruhigte Angels zitternde Stimme. Sie brauchten einander. Kuja brauchte Angels Lustgeschrei, wenn er sich gerade wieder einmal an ihm verging, sowie die Gewißheit, daß er als Einziger ihn jeder Zeit haben konnte und Eric brauchte einen Halt, ein Wesen zu dem er immer zurückkehren konnte. Eine derartige Verbindung hielt ewig und es ist nicht verwunderlich, daß alles einstürzt vernimmt Angel nur seinen Namen. So jetzt hieß es klug sein und sich eine gute Frage einfallen lassen. Ich setzte an und wußte aber im gleichen Moment, daß ich sicher keine vernünftige Antwort bekommen würde. Ich fragte ihn nach Daniel und wie er jetzt als Vampir zurecht kam. Sein Blick verfinsterte sich zusehends. Fast schon störrig antwortete er, daß er nicht wisse, wie es seinem Lehrling gehe. Als er ihn das letzte Mal gesehen hatte, erschien er ihm wie in jener Nacht als er ihn zum Vampir machte, totsterbenskrank..... Von anderen hörte er, Daniel sei in die Erde gegangen. Armands Vermutung hatte sich also bestätigt.... Fast schon beschimpfte er ihn als Trottel. Dummkopf und dergleichen. Es schien ihm richtig zu Herzen zu gehen, auch wenn er versuchte es zu verstecken. Ganz kurz sah er mich an. Seine Augen spiegelten Traurigkeit wieder und mir wurde unwohl zumute. Ganz plötzlich dachte ich an Eric, an seine immerwährenden traurigen Augen, wie sie ins Leere blicken. Ich sah auf die Uhr, doch ich beachtete die Zeit, die sie zeigte nicht, erst als Armand sich erhob, wurde mir bewußt, daß die Sonne bald aufgehen würde. Ich hätte zu gern noch etwas mehr Zeit mit ihm gehabt, doch die Natur macht mir einen Strich durch die Rechnung. Er drehte sich noch einmal um und sagte: „Eigentlich macht es mir Spaß mich mit dir zu unterhalten, aber der Tag.... na ja vielleicht könne wir in der nächsten Nacht unser Frage und Anwort Spiel weiterführen. Ich persönlich würde mich freuen.“ Ich konnte meine Begeisterung nicht verstecken und lachte erfreut auf. Er sah mich mit großen Augen an und ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.... richtig knuffig.... „Eine Frage noch Lisachan, hat Angel einen Spitznamen für dich?“ „Saphir!“ fiel mir spontan ein, jedenfalls hat er mich öfters so genannt. „Ein guter Name, er paßt auf dein Gemüt, so unberechenbar wie das saphirblaue Meer. Auf wiedersehen, Saphir.“ Er gab mir einen Handkuß!!! Seine Lippen waren zwar kalt, doch es war einfach.... einfach wunderschön..... Ich war hin und weg! Die Strahlen der Sonne erst brachten mich auf andere Gedanken..... wo um alles in der Welt ist nur Eric?.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)