Soft love! von dat_kampfkeks (Schaut doch wenigstens mal rein! ó.ò) ================================================================================ Kapitel 1: At night! ( Hotaru x Gaara ) --------------------------------------- Die vielen Papiere ließen den großen Schreibtisch unglaublich klein aussehen, doch noch kleiner wirkte der junge Mann, welcher dahinter saß und unaufhörlich arbeitete. Seine kalte Hand griff nach dem nächsten Bogen Papier, welches er dann zu lesen begann. Ein Papier um das andere. Konzentriert flogen seine türkisfarbenen pupillenlosen Augen über die Zeilen. Eine Zeile um die andere. Längst war die Sonne bereits untergegangen, doch er war daran gewöhnt. So viele Nächte hatte er nun schon durchgearbeitet ohne auch nur eine Stunde Schlaf. Eine Nacht um die andere. Seine Geschwister waren längst zu Bett gegangen. Eine Person war jedoch noch auf den Beinen. Von Sorge um den Arbeitenden umhergetrieben hatte sie Nacht um Nacht neben der Tür seines Arbeitszimmers gesessen. Wollte auf ihn Acht geben, damit ihm nichts passierte. All die Nächte hatte er sie nicht bemerkt. Still und heimlich war sie jeden Morgen wieder davon geschlichen, denn am Tag war die Dunkelheit keine Gefahr mehr. So viele Nächte sie schon vor dem Büro gehockt hatte, sooft hatte sie sich schon vorgenommen, zu klopfen. Ihm Gesellschaft zu leisten. Ihn nicht dort mit der großen Pflicht, welche als Kazekage nun auf seinen schmalen Schultern lastete, allein zu lassen. Jede Nacht jedoch hatte sie ihre Hand zurück gezogen. Hatte sich nicht getraut, dass dunkle Holz der Tür tatsächlich zu berühren. Mal um mal. Nacht um Nacht. Diesmal jedoch sollte es anders sein. Dieses Mal hatte sie sich selbst mehr als jemals zuvor versprochen, sich zu trauen. Wieder stand sie diese Nacht vor der Tür. Drinnen herrschte vollkommene Stille. Nur ab und zu raschelte Papier. Ihre ausgestreckte Hand zitterte und sie merkte, wie ihr langsam die Kälte die nackten Beine hoch kroch. Doch dann atmete sie noch einmal tief durch und ihre hellblauen Augen fixierten entschlossen die Tür. Das Klopfen war hohl und durchschnitt die Stille wie eine Schere Papier. Drinnen hielt der Rothaarige augenblicklich in seiner Arbeit inne und die schwarzumrandeten Augen, welche eben noch gelangweilt über die schwarzen Zeichen auf einem Bogen Papier gehuscht waren, fixierten nun ebenfalls hellwach die Tür. Hotarus Atem ging schnell und flach, als Gaaras Stimme kühl fragte: „Wer ist da?“ Sie schluckte. Die sonst so vorlaute und temperamentvolle Kunoichi hatte zum ersten Mal solche Angst, dass ihr ganzer Körper wie gelähmt war. Ihre Hand lag bereits auf der Klinke, doch sie zitterte so sehr. Fühlte sich mit einem Mal so schwach an. Hinter der Tür hörte sie, wie der schwere Stuhl vom Schreibtisch weggerückt wurde. Mit schnellen Schritten ging Gaara auf die Tür zu. >Jetzt oder nie . . . < schoss es der Schwarzhaarigen durch den Kopf und sie atmete noch einmal tief durch, dann drückte ihre immer noch etwas zittrige Hand die Klinke entschlossen herunter. Ein leises ‚Klick’ ertönte und die Tür schwang auf. „Hotaru?“ „G-guten Abend, Gaara-sama!“ Den Kopf beschämt gesenkt stand seine Adoptivschwester vor dem jungen Kazekage. Jeden Moment erwartete die Kunoichi eine Predigt, eine Strafe . . . Wagte es nicht, Gaara anzusehen. Hatte zuviel Angst davor, Ärger, Zorn . . . Unverständnis . . . Hass in seinen Augen zu sehen. Das Schweigen war fast unerträglich. Hing wie Blei über ihnen, bis der Rothaarige es brach. „Guten Morgen würde eher passen, oder?!“ Hotarus Kopf ruckte hoch. Sie traute ihren Augen und Ohren nicht. Ein erschöpftes Lächeln lag auf dem sonst so emotionslosen und kalten Gesicht. Die türkisfarbenen Augen strahlten eine solche Wärme aus, dass die Jüngere am Liebsten angefangen hätte zu weinen . . . . . . . . vor Freude. „Willst du rein kommen oder hattest du vor, die ganze restliche Nacht im Türrahmen zu verbringen?“ „Ha-hai . . . eh, n-nein, ich meine . . . äh-“ „Na komm, ich hole dir eine Decke und etwas zu trinken.“ Mit stillem Freudeschrei und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht nickte Hotaru und trat ins Büro, während Gaara es Richtung Küche verließ. Neugierig schauten sich die himmelblauen Augen im Raum um. Bei Tag hatte sie es schon oft gesehen, doch bei Nacht sah es völlig anders aus . . . so geheimnisvoll. Der Mond schien durch das große Fenster und hüllte den Raum in blaues waberndes Licht. Die Petroleumleuchte wirkte irgendwie verlassen zwischen all den hohen Papierstapeln. Ihr Licht gab der Atmosphäre etwas sehr mystisches und gleichzeitig beruhigendes. Die Kunoichi hätte noch ewig so dort stehen bleiben können, doch dann fiel ihr Augenmerk auf den großen Stuhl hinter dem überfüllt wirkenden Schreibtisch. Ein Grinsen schlich sich auf ihr gebräuntes Gesicht. Flink lief sie auf nackten Füßen zu der gepolsterten Sitzgelegenheit und hatte kurz darauf auch schon dort Platz genommen. So sah, Gaara-sama also immer das Büro. Es war eine völlig andere Perspektive, als wenn man vor dem Schreibtisch stand. Der Raum wirkte viel größer, viel höher. „Hey, das ist mein Stuhl!“, bemerkte plötzlich jemand belustigt von der Tür aus. „Jetzt nicht mehr, Gaara-sama.“, lachte Hotaru daraufhin vergnügt. Der Rothaarige seufzte und schloss die Tür hinter sich. Dann ging er langsam zu der Jüngeren, welcher er bei ihr angekommen die Decke gab. Die Tasse mit dem dampfenden Tee stellte er vor sie auf den Schreibtisch. Ungeachtet auf einen niedrigen Stapel Papier. Danach hob er ein paar heruntergefallene Blätter wieder auf ordnete sie provisorisch. „Gaara-sama! Komm und setz dich!“ Verwundert blickte er zu ihr auf. Hotaru war vom Stuhl auf gestanden und forderte ihn nun auch durch eine Bewegung ihres Armes auf, sich zu setzen. Etwas unschlüssig folgte er der Anweisung. Als er sich gesetzt hatte, kletterte die Schwarzhaarige geschickt auf seinen Schoß und hüllte sie beide in die ihr vorhin gereichte Decke. „Dir muss doch sicher auch kalt sein, Gaara-sama.“, flüsterte sie leise, während sie die Decke auf ihrer Schulter ordnete. Der Rothaarige dagegen konnte nicht glauben, wie ihm geschah und erst jetzt fiel ihm auf, dass ihm tatsächlich sehr kalt war. Doch dann breitete sich eine unglaublich angenehme Wärme in ihm aus. Von der Decke kam dies jedoch nicht, da war er sich sicher . . . Nein . . . Sie ging von Hotaru aus . . . und umschloss sein Herz. „Nein, Hotaru, mir ist nicht kalt . . .“ Mit diesen Worten schloss er die Schwarzhaarige lächelnd in seine Arme. „ . . .jetzt nicht mehr!“ Kurz darauf spürte er, dass die Kunoichi eingeschlafen war. Mit einem zufriedenen Lächeln hatte sie sich an gekuschelt. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, legte er sein Kinn auf ihren Kopf und schloss ebenfalls die Augen. Das flackernde Licht der Petroleumlampe beleuchtete still und heimlich die Gesichter der beiden Schlafenden und der angenehm duftende Dampf des heißen Tees waberte in kleinen Wirbeln durch den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)