Soft love! von dat_kampfkeks (Schaut doch wenigstens mal rein! ó.ò) ================================================================================ Kapitel 5: Burning dance! (Itachi x Ilaria) ------------------------------------------- Der riesige Tanzsaal des Internats war vollkommen leer. Jeder war im Moment woanders beschäftigt. Und diese Zeit . . . genau diese eine Stunde, die der Saal verlassen blieb, bevor die Tangogruppe ihn beschlagnahmte, nutzte Ilaria. Jeden Samstag von 13-14 Uhr nutzte sie die Leere des Saales, diese Einsamkeit, die dann in ihm herrschte und nutzte sie . . . . . . nutzte sie zum Tanzen. Ein CD-Spieler neben der Tür des Raumes erfüllte diesen mit den hitzigen Rhythmen Spaniens. Azurblaue Haare wirbelten bei jeder Drehung durch die Luft. Feuerrote Augen achteten auf die Bewegungen des Spiegelbilds. Schwarzer Stoff umwirbelte Ilarias Beine, wie sie sich im Takt der Musik wiegten. Sie liebte es, liebte es so sehr einfach zu tanzen. Ohne den strengen Blick ihrer Lehrerin auf sich zu spüren. Ohne darauf achten zu müssen, mit niemanden zusammen zustoßen. Einfach tanzen zu können. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und doch so temperamentvoll, so leidenschaftlich. Den Oberkörper immer angespannt, die Schultern stets gestrafft. Voll Stolz. Flink bewegten sich ihre nackten Füße über das blanke Parkett. Dann jedoch wurden ihre Bewegungen langsamer. Immer träger, bis sie schließlich still stand. Das Lied war zuende und mit ihm auch die CD. Plötzlich jedoch begannen die leisen Klänge eines Klaviers durch den Saal zu schweben. Wurden dann aber immer lauter, immer präsenter. Wirbelten um die Halbspanierin, legten sich sanft in ihr Gehör. Diese Musik, sie war so sacht und doch so impulsiv. Ein Walzer! Langsam drehte Ilaria sich um. Richtung Tür, neben welcher er stand. Pechschwarze Haare lagen offen auf seinen Schultern und ebenso schwarze Augen blickten auf die digitale Anzeige, von welcher man ablesen konnte, wie lange das Stück schon spielte. 55 Sekunden . . . kurz darauf war bereits eine Minute verstrichen. Dann erwiderten die schwarzen Augen den Blick der feuerroten Seelenspiegel Ilarias. Sie schienen sich gegenseitig durchbohren zu wollen, schienen sich gegenseitig allein durch Blickkontakt daran zu hindern, sich zu bewegen, etwas zu sagen oder zu gehen. Diese knisternde Stille wurde nur von den schönen Klängen des Walzers übertönt. Doch schienen sie trotz ihrer Schönheit von keinem der beiden Tänzer wahrgenommen zu werden. Kein Ton, keine Melodie wurde weder von Ilaria, noch von Itachi bewusst gehört. Nur der jeweils andere wurde gesehen, wurde bemerkt, nur auf ihn wurde geachtet. 1 Minute und 34 Sekunden. Langsam näherte sich der Ältere seiner Gegenüber. Auch seine Füße waren nackt. Liefen bar über das Parkett, bis sie schließlich ca. einen halben Meter vor Ilarias stehen blieben. Noch immer sahen sie sich an. Dann streckte Itachi ihr seine rechte Hand entgegen. Forderte sie zum Tanz auf. Die Walzerklänge drangen nun in ihre Wahrnehmung ein. Durchströmten ihre Körper. Ilaria nahm an. Legte ihre Hand in seine. Ihre sonnengebräunte Haut hob sich von seiner blassen ab. Itachis Handinnenfläche war kalt, Ilarias warm. Er überbrückte die letzten 50 cm, welche ihre Körper noch voneinander trennte und legte seinen linken Arm um ihre Taille. Dann bestimmte die Musik ihre Bewegungen. In eleganten Drehungen schwebten sie durch den Saal. Nutzten seine ganze Leere, seine ganze Einsamkeit. Itachi führte, Ilaria folgte ihm. Stets fixierten ihre roten seine tiefschwarzen Augen . . . . . und umgekehrt. Keiner wollte wegsehen. Jeder hatte Angst, dann etwas zu verpassen. Eine Emotion, wie sie einer Stichflamme gleich in den Seelenspiegeln des anderen aufleuchtete und kurz darauf schon nicht einmal mehr im Ansatz zu erkennen war. Kein Fehltritt war in ihrem Walzer. Beide beherrschten ihn. Sooft wurde in diesem Internat getanzt, sooft wurde dazu aufgefordert, sich einen Partner zu suchen, sooft hatten sie aneinander vorbeigehen müssen, sooft hatten ihre Blicke sich getroffen, sooft hatten sie weggesehen, sooft hatten sie gehofft einmal zusammen tanzen zu können . . . . . . . sooft war es so unmöglich gewesen. Doch jetzt nicht mehr. Jetzt war es soweit, jetzt konnten sie zum ersten mal gemeinsam tanzen, jetzt durften sie es, jetzt war es so perfekt, einfach so wie es war . . . . . nur jetzt war es nicht mehr so unmöglich! Morgen schon würden sie wieder aneinander vorbei gehen müssen, morgen schon würden sich ihre Blicke wieder treffen, morgen schon würden sie wieder wegsehen, morgen schon, wenn Ilaria wieder zum Salsa ging und Itachi wieder zum Walzer. Jetzt aber war jetzt, jetzt und nur jetzt und nicht morgen. 4 Minuten und 47 Sekunden. Die Klänge des Klaviers wurden leiser, zogen sich zurück, hatten sich genug verausgabt. 8 Sekunden später war das Stück zuende. Der Tanz der beiden jedoch noch nicht. Die Tangogruppe kam erst in 15 Minuten. Bis dahin, nur noch bis dahin wollten sie gemeinsam tanzen, nur noch bis dahin sollte es nicht zuende sein . . . . nur noch 15 Minuten, nur noch bis dann. Mit dem Ende der Musik jedoch verlor sich auch die Vorgabe des Tanzes in der entstehenden Stille. Mehr und mehr folgten sie daraufhin ihrem eigenen Rhythmus. Dem Rhythmus, in dem ihre Herzen schlugen, so synchron, so von Gefühlen überwältigt und gefangen genommen. Welcher Tanz trat an die Stelle des Walzers? Egal! Diesmal war es nicht relevant! Welchem Stil gehörte er an? Egal! Diesmal fragte keiner nach! Wer führte? Beide! Diesmal gab das keiner vor! Einem Wettkampf gleich, wie sie ihn schon so viele Male verbal ausgetragen hatten, tanzten sie nun. Jeder versuchte, die Oberhand zu gewinnen, zu behalten, doch der andere machte sie ihm wieder streitig und keiner sinnte auf Rache. Beide machten einfach mit. Ließen sich einfach von den eigenen Empfindungen leiten, gingen nur zum Gegenangriff über, ohne den anderen zu Boden stürzen zu wollen. Nur die Leidenschaft bestimmte nun ihre Schritte . . . . . . . . und es waren keinerlei Worte nötig, um auszudrücken, was in ihnen vorging. Beide schwiegen und erzählten sich gegenseitig doch dabei soviel, so detailliert. Nur durch Blicke, nur durch Bewegung, nur durch Mimik, nur durch das, was sie bereits über einander wussten. Weder Itachi, noch Ilaria nahm die Umwelt noch wahr, als sich die sanften Wellen des Walzers gegen das feurige Temperament des Salsas auftürmten . . . . . . . und beides zu einem einzigartigen Tanz voll Temperament, Verlangen und abgrundtiefer Liebe verschmolz! 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