A Shadowplay von abgemeldet (Achterbahn der Gefühle) ================================================================================ Kapitel 9: Liebe? ----------------- Und weiter geht’s. Es tut mir Leid, dass ich in etwas größeren Abständen schreibe, aber ich kämpfe im Moment mit einer Schaffenskrise. Als ich dann gesehen habe, dass ich empfohlen wurde, habe ich die Krise sofort überwunden ^^ Vielen Dank Kapitel 9 Als Chiaki erwachte war er alleine. Er fürchtete zunächst, dass Marron einfach geflüchtet war, aber ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass sie mit Sicherheit bei den Pferden war. Es war bereits 9 Uhr und die Pferde mussten gefüttert werden. Er blickte sich verschlafen um und bemerkte, dass sie ihn mit einer Baumwolldecke zu gedeckt hatte. Chiaki hatte auch lange nicht mehr so gut geschlafen, kein Wunder, dass er sie nicht gehört hatte, als sie gegangen war. Ihr Hund war auch nicht da. Wahrscheinlich hatte sie ihn mit raus genommen. Chiaki erhob sich und streckte sich geräuschvoll. Er fühlte sich vollkommen zerknittert und sein Anzug sah auch genau danach aus. Er musste eigentlich längst in der Uni sein, aber er würde wohl noch einmal nach Hause müssen um sich umzuziehen. Draußen war herrliches Wetter und Chiaki war bestens gelaunt. Bevor er gehen würde, würde er zumindest noch einmal bei Marron vorbeischauen. Er ging hinaus und gerade Richtung Ställe, als sein Handy ging. Ein Anruf der ihn nicht gerade erfreute. Marron verließ gerade die Stallgasse um Chiaki zu wecken, als sie ihn entdeckte. Er stand wenige Meter von ihr entfernt um eine Ecke und diskutierte anscheinend heftig. Um ihn nicht zu stören, blieb Marron in einigem Abstand stehen und sah den Fohlen auf der nahegelegenen Koppel zu. Doch sie stand nah genug um zu hören, wie Chiaki anfing sich zu rechtfertigen. Sie wollte nicht lauschen, aber sie konnte einfach nicht anders. „Es geht dich nichts an, wo ich gestern war! Nein, ich habe dir nichts zu beichten.“ Ungeduldig fuhr Chiaki sich durch die Haare, eine Geste die Marron oft dann an ihm sah wenn er nervös oder wütend war. „Ich habe keine andere Frau. Ich habe gearbeitet und bin dann zu einem Kollegen gefahren, nichts weiter.“ Marron setzte einen Moment das Herz aus. Als es dann wieder weiter schlug packte sie die Wut, aber es bildete sich auch ein Kloß in ihrem Hals. °Das habe ich nicht verdient.° Ohne weiter zu zuhören, drehte Marron sich auf dem Absatz um und ging. Sie brauchte nichts mehr zu hören, dass reichte. Als Chiaki sie vorfand, arbeite sie in einem der Ställe. Mit weit ausholenden Würfen beförderte sie das Stroh in eine dafür vorgesehene Karre. Ihre Wut hatte sie gerade abgearbeitete, sodass sie nun ruhig ihrer Arbeit nachging. Chiaki strahlte sie an und sie erwiderte höflich dieses Lächeln, sah ihm aber nicht eine Sekunde zu lange in die Augen. „Ich muss jetzt leider gehen. Sehen wir uns vielleicht heute Abend?“ Marron musste sich eine patzige Antwort verkneifen und stattdessen war sie überfreundlich. „Leider muss ich dir sagen, dass das nicht geht. Nach reiflicher Überlegung bin ich mit mir übereingekommen, dass ich keinerlei Interesse an dir und einem Abenteuer habe.“ Chiaki sah Marron an, als hätte sie ihm soeben eine ordentliche Ohrfeige gegeben. Auch Marrons Auszubildenden lugten interessiert aus den Ställen, da sie so einen Ton nicht von ihrer Vorgesetzten kannten. Bevor Chiaki antworten konnte und um diese schreckliche Stille zu überbrücken übernahm Marron wieder das Wort. Sie war sich plötzlich doch nicht mehr so sicher, dass sie das Richtige tat. Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass sie ihn wirklich getroffen hatte. „Ich hoffe du fühlst dich nicht von mir hinters Licht geführt. Aber ich denke, dass du mich nicht brauchst. Soweit ich informiert bin, hast du genug Mädchen.“ Marrons heiteres Lächeln wurde langsam schmerzhaft und sie wünschte sich nichts sehnlicher als, dass das Thema damit vom Tisch war. Scheinbar gekränkt drehte sich Chiaki um und ging. Auch wenn es genau das gewesen war was sie wollte, verletzte sein Abgang sie. Marron hatte sich doch mehr von ihrer Freundschaft erhofft. Dummer Gedanke, wie immer. Schweren Herzens und mit aufsteigender Trauer wandte sie sich wieder dem Stallmisten zu. Sie hörte Chiaki nicht zurückkommen aber vernahm das Luftholen einer ihrer Mitarbeiter. Als sie sich umdrehte, stand er plötzlich vor ihr. Erschrocken wich Marron in die Ecke des Stalles. Als ein Stallbursche ihr zur Hilfe kommen wollte, wies sie ihn mit einer Geste zurück. Marron würde alleine fertig werden mit ihm. „Du machst mir Angst, Chiaki!“ Wenig überzeugend reckte sie ihr Kinn. Sein Atem strich ihr übers Gesicht und verursachte eine Gänsehaut. Ihr eigener Atem ging schneller, fast zu schnell um unbemerkt zu bleiben. Sein Mund kam den ihrem gefährlich nahe, er reizte sie bis aufs äußerste, dass wusste er genauso wie sie. Marron schloss ängstlich die Augen, doch bevor Chiaki ihre Lippen berührte wich er ab. Nun spürte Marron seinen Mund an ihrem Ohr. „Ich weiß nicht was der Grund für dein Benehmen ist, aber ich werde nicht aufgeben.“ Sein Atem kitzelte sie als er flüsterte. Chiaki stüzte sich mit den Händen rechts und links von Marrons Kopf an der Wand ab. „Du wirst mich nicht los. Ich will nur dich und ich werde darum kämpfen.“ Damit machte er wieder kehrt und ging. Besorgt kam der Stallbursche zu Marron, da alle Farbe von ihr gewichen zu sein schien. Doch sie schüttelte nur den Kopf. Er hatte ihr keine Angst gemacht. Ganz und gar nicht. Viel schlimmer war, dass sie ihn am Liebsten festgehalten hätte, seine Lippen auf den ihren gespürt hätte. Ihr Herz schlug ihr buchstäblich bis zum Hals und ihr wurde schwindelig. Marron gab ihren Leuten etwas atemlos Anweisungen und ging dann nach draußen zu den Weiden. Sie lehnte sich auf einen der Holzzäune und ließ ihren Kopf auf die verschränkten Arme sinken. Immer wieder holte sie tief Luft. Wieso hatte er nur so einen Macht über sie? Sie war eben wie Butter in seinen Händen gewesen. Ein wunderbares aber auch beunruhigendes Gefühl. Sie konnte das alles nicht mehr neutral betrachten. Schlimmer war, dass sie dieses Gefühl nicht kannte. Nicht einmal Saishu hatte jemals solche Gefühle in ihr hervorgerufen. „Du hast dich in ihn verliebt oder?“ Erschrocken fuhr Marron zusammen und sah Kara neben sich stehen. Dann seufzte sie resigniert und sah zu dem Pferden. „Ich weiß es nicht. Woher auch ich war nie verliebt.“ Kara lachte und legte einen Arm um Marrons Schultern. „Ich sehe ihn und ich sehe dich. Das es gefunkt hat sieht jeder. Aber bei dir ist es mehr. Ich spüre es und ich habe den Streit soeben mitbekommen. Ich weiß nicht was der Grund für deinen Groll ist, aber wirf deine Gefühle nicht weg.“ „Was ist wenn es so schlimm ist, dass ich nicht weitergehen kann?“ „Bist du dir denn wirklich sicher, dass deine Reaktion begründet ist?“ Marron erzählte Kara von dem Gespräch was sie belauscht hatte. Kara nickte verständnisvoll. „Das hört sich alles wirklich kurios an, aber was ist wenn es trotzdem ein Missverständnis ist? Wirst du dich nicht selbst hassen, wenn er eine plausible Erklärung hat? Marron lachte höhnisch. „Die Erklärung möchte ich hören.“ „Eins sag ich dir Marron. Ich denke nicht, dass du ihm schon viel von dir gegeben hast und trotzdem ist er dir mit Haut und Haaren verfallen und du ihm genauso.“ Sie drehte sich um und lehnte mit dem Rücken an den Zaun. „Wirf dein Herz nicht über Bord und belüg dich selbst. Schreib ihn nicht ab. Behalte ihn im Auge.“ Das war leicht gesagt, dachte sich Marron. Was war wenn Kara Unrecht hatte? Wütend gab Chiaki Gas. Er bretterte um die Kurve und überholte einen hupenden Traktor. Warum war diese Frau nur so schwierig? Was war ihr nur wieder über die Leber gelaufen? Er musste endlich reinen Tisch machen. Sie war ihm nicht egal, ganz und gar nicht und was noch wichtiger war: Er hatte sich heute Nacht unsterblich in sie verliebt. Verblüfft über seine eigene Einschätzung ging er etwas vom Gas. Ja, verdammt, er liebte diese Frau. Zwischen ihnen war nichts gelaufen, rein gar nichts und es war nicht einmal wichtig. Ihre Seelen waren sich anscheinend so nahe, dass das Körperliche im Hintergrund stand. Natürlich begehrte er sie. Es wäre eine Lüge gewesen, wenn dem nicht so wäre. Aber sein Herz begehrte sie noch viel mehr. Als er zuhause die Haustür aufschloß kam ihm seine Mutter strahlend entgegen. „Was machst du denn hier? Musst du nicht im Büro sein?“ „Das ist jetzt unwichtig. Ist Kjaska zufällig da?“ „Nein sie kommt heute Abend mit den anderen Geburtstagsgästen.“ Der Geburtstag seines Vaters! Er hatte ihn vollkommen vergessen. „Okay, dann bis heute Abend.“ Seine Mutter hielt in zurück. „Warte ich muss dir noch etwas erzählen. Ich habe gerade mit Marron telefoniert.“ Wieder dem Zorn nahe sah Chiaki Aya durch zusammengekniffene Augen an. Wollte sie etwa wieder die Zusammenarbeit beenden? „Ich habe sie zu dem Geburtstag eingeladen. Es hat zwar einige Mühe gekostet sie dazu zu überreden, aber dieses Mädchen hat einfach ein zu leicht beeinflussendes Gewissen. Ich habe ihr gesagt, dass ich furchtbar enttäuscht wäre, wenn sie nicht käme. Das hat anscheinend gewirkt.“ Chiaki blickte nur erstaunt drein. Gerade hatte er noch geglaubt, dass er Marron mit Gewalt zum Reden bringen musste du nun wurde ihm das auf einem Silbertablett geliefert. Überschwänglich gab er Aya einen Kuss auf die Stirn. Dann rannte er die Treppe zu seinem Zimmer hoch. Aya wusste was mit ihrem Sohn los war. Sie hätte sich auch gefreut, wenn da nicht ein klitze kleines Problem gewesen wäre. „Hey Chiaki was ist mit Kjaska?“ Doch Chiaki hörte sie nicht mehr. Aya würde das wohl selbst in die Hand nehmen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)