A Shadowplay von abgemeldet (Achterbahn der Gefühle) ================================================================================ Kapitel 14: Erkenntnis ---------------------- Here I go again Standing in your arms crying Here you go again Make me forget everything You keep me smiling They say our love is just a phase That it's just for some days But I'm going so far I wanna be where you are He loves me… He loves me… Kapitel 14 Nach dieser Nacht schien es Maron als fiele sie in ein Loch. Ihr Weltbild hatte sich vollkommen verändert. Chiakis Worte hatten sie verletzt aber auch ihr die Augen geöffnet. Mit dieser Erkenntnis hatte sich in ihrer Brust ein Knoten gelöst und all ihre Emotionen freigesetzt, welche sie monate- ja jahrelang verdrängt hatte. Maron hatte nie gewusst was Liebe ist. Sie hatte geglaubt, dass sie es wüsste. Hatte andere verurteilt, dabei war sie doch selber kein Deut besser. Miyako mit ihrer affektierten, manchmal aufdringlichen Art wusste es. Sie kannte Gefühle, hatte sich nie dagegen gesträubt und war eindeutig glücklich. Diese und andere Gedanken hatte Maron früh aufstehen lassen. Es graute gerade erst der Morgen, als sie schon das Haus verließ. Sie brauchte frische Luft und wollte alleine sein. Möglicherweise war es falsch die Einsamkeit zu suchen, aber sie ertrug sich selbst nicht einmal. Wie konnte sie dann verlangen, dass es andere tun mussten? Als Miyako verschlafen die Küche betrat, hatte Yamato schon ein Frühstück gezaubert. Er saß mit dem mittlerweile verarzteten Chiaki am Tisch, während dieser mühsam eine Tasse Kaffee runterwürgte. Chiaki war blass und wirkte genauso unglücklich wie gestern Abend. Tiefe Schatten unter den Augen ließen erahnen, wie schwer der Kater an ihm nagte. "Na Jungs?" strahlte sie. "Wie gehts uns heute morgen?" Chiaki stöhnte gequält und vergrub sein Gesicht in den Händen. Es war ihm, als müsste sein Schädel bersten. Er hatte nicht nur einen Kater sondern mit Sicherheit eine Gehirnerschütterung. Yamato hatte ihm schon angeboten ihn ins Krankenhaus zu bringen, aber Chiaki wollte diesen Schmerz spüren. Es erinnerte ihn daran, warum er so reagiert hatte. Miyako gab Yamato einen Kuss auf die Wange und Chiaki sah traurig weg. Er würde diese Nähe nie mit der Frau die er liebte erleben. Liebte? Verdammt, was dachte er nur? Miyako setzte sich zu ihnen und nahm sich ein Brötchen. Wo wohl Maron blieb? Sie war gestern als Erstes schlafen gegangen, wie konnte sie also so lange schlafen. In diesem Augenblick fing es an aus zu regnen, was sich innerhalb von wenigen Minuten zu einer wahren Sintflut entwickelte. Wütend sah Miyako nach draußen. "So wie es aussieht, fällt unser Bootsausflug buchstäblich ins Wasser." Sie erhob sich. "Ich werde jetzt mal unser schlafendes Dornröschen wecken, damit wir beratschlagen können was wir mit dem heutigen Tag anfangen." °Sehr dornig!" dachte Chiaki und beobachtete die Wassermassen die vom Dach auf die Terrasse flossen. Am Liebsten hätte er sich den ganzen Tag irgendwo verkrochen und nichts getan, aber dann hätte er über Maron nachgedacht und das war schlimmer als sie zu sehen. Keuchend kam Miyako in die Küche gestürmt. "Maron ist nicht da." Miyako schien in Panik, was Chiaki etwas übertrieben fand. "Dann ist sie vielleicht irgendwohin gegangen, ist doch nicht wichtig. Sie taucht schon wieder auf." Chiaki wandte sich wieder seinem Kaffee zu, der schon ein wenig kalt wurde. Wütend funkelte Miyako Chiaki an und Yamato war froh, dass er nicht Gegenstand ihres Zornes war. "Das Auto ist noch da und was sagt uns das, Herr Nagoya?" Abfällig wartete Miyako auf eine Antwort. Chiaki zuckte nur mit den Schultern. "Das sie hier irgendwo herumgeistert." "Richtig, verdammt. Und hast du mal nach draußen gesehen? Bei dem Wetter ist es hier in den Bergen viel zu gefährlich für sie." Wieder sah Chiaki gleichgültig in den Kaffee. Yamato wurde die Situation zu heiß, weshalb er schlichten wollte, doch Miyako kam ihm zuvor. Mit einem glühenden Blick bedachte sie Yamato mit der Bitte, sich wieder zu setzen. "Tu doch nicht so, du Idiot. Maron ist dir kein bisschen so egal, wie du es gerne hättest. Soll ich dir mal was erzählen?" Mit aller Kraft die sie aufbringen konnte, schlug sie vor Chiaki auf den Tisch um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es klappte. "Es geht ihr mindestens genauso beschissen wie dir und das aus dem selben Grund. Komm von deinem hohen Ross herunter und denk mal an sie." Jetzt platzte auch Chiaki der Kragen. Was bildete sie sich ein so mit ihm zu reden. "Wofür hältst du mich? Ich würde alles für diese Frau tun, doch sie lässt mich nicht an sie heran. Ich mache vielleicht viel falsch, doch sie macht es mir nicht einfacher. Glaube mir Miyako, ich wäre zu allem bereit gewesen, aber ich habe einfach die Lust an diesem ganzen Gespiele verloren." Tränen traten in Miyakos Augen uns sie setzte sich wieder. Unglücklich stützte sie ihr Gesicht in die Hände. "Wie konnte ich nur diesen RIESENFEHLER begehen? Ich habe Maron unter Druck gesetzt. Ich wusste wie sehr sie unter deiner Anwesenheit leidet." "Wie bitte?" Chiaki richtete sich zum ersten Mal zu seiner vollen Größe auf und lauschte Miyako gebannt. "Merkst du es denn wirklich nicht? Dieses Mädchen ist bis über beiden Ohren in dich verliebt." Miyako und Chiaki sahen erschrocken zu Yamato. Er war die ganze Zeit über ruhig gewesen, doch jetzt hatte er sich mit solch einer Intensität in diesen Streit geworfen, dass Beide sprachlos waren. Etwas schüchterner fuhr er dann fort. "Und wir sollten uns langsam auf die Suche machen, denn es wird bald gewittern." Maron bemerkte den Regen, aber nicht die Kälte. Sie hatte zunächst versucht sich unterzustellen, hatte aber erkannt, dass es sinnlos war. Zurück wollte sie dennoch nicht und deshalb war sie einfach im Regen geblieben. Sie hatte eine wunderschönes Felsplateau erreicht und konnte ins Tal sehen. Es war nicht weit bis zu der Hütte von Yamato und dem ausgetrampelten Weg nach zu urteilen, war dieses Plateau gut besucht. Aber bei diesem Wetter würde niemand kommen und das war auch gut so. Um das Frösteln zu verhindern, was sich langsam einstellte schlang Maron die Arme um sich. Um wirklich zu frieren waren ihre Glieder schon viel zu taub. Sie war so dumm gewesen. Wie hatte sie nur so egoistisch denken können? Sie hatte immer gedacht sie wäre von Grundauf ein guter Mensch, dabei hatte sie es den Menschen um sich herum nicht gerade leicht gemacht. Kein Wunder, dass sich Saishu nach einer unkomplizierteren Person umgesehen hatte. Das er ihr nachgelaufen war, verdrängte sie bewusst. Das Loch in das sie fiel schien tief und Maron wollte sich darin verlieren. Sie hatte nie so wenig Achtung vor sich selbst gehabt wie in diesem Augenblick. Müde und verzweifelt ließ sie sich nieder und schlang die Arme um die Knie und legte das Kinn drauf ab. Der Regen schien sie einzuhüllen, zu wärmen zu beschützen, während ihre Körpertemperatur stetig sank. Zwei Stunden suchten die Freunde nun schon nach Maron. Sie alle trugen Regencapes, weshalb ihn diese Sturzbäche nichts ausmachten. Doch die Sorge legte sich immer bleierner auf ihre Gemüter. Sie hatten sich aufgeteilt und selbst in den endlegensten Winkeln nach Maron gesucht. Miyako schimpfte unablässig über Marons Leichtsinn, während die Männer nur schweigsam neben ihr herliefen. Sie fanden sich am Haus zusammen und überlegten wo sie noch suchen mussten. Der Regen war sehr laut und es war schwierig sich zu verständigen. Ratlos sahen sie einander an. Yamato ging noch einmal die Möglichkeiten des Geländes ab. Er war hier wie zuhause und wenn er nicht wusste wo man hin konnte, dann niemand. Gedankenverloren sah er über das Gelände und zuckte zusammen. Wild gestikulierend zog er die Aufmerksamkeit auf sich und zeigte auf einen kleinen Trampelpfand hinter zwei großen Tannen. Das er darauf nicht gekommen war. Wenn Maron hätte nachdenken wollen oder ähnliches, dann sicher an dem großen Felsplateau, welches er selbst so liebte. Aufgeregt lief er auf die Tannen zu und seine Freunde folgten ihm verwirrt. Sie war schon in einer Art Trance als sie wie durch Nebel Stimmen zu hören schien. Maron dachte, dass es sich womöglich um eine Halluzination handle und reagierte nicht. Sie kicherte ins ich hinein. °Wenn ich jetzt verrückt werden würde, dann könnte ich sagen: Hey Leute, ich bin gar nicht so fies wie ihr denkt, sondern einfach nur panne.° Wieder kicherte sie, doch sie reagierte immer noch nicht auf die Rufe. "Oh mein Gott." Damit sprach Miyako all das aus, was die Anderen dachten. Wie ein Häufchen Elend hockte Maron auf dem aufgeweichten Boden, nah am Abgrund, und es war eindeutig, dass sie schon seit Stunden im Regen sitzen musste. Chiakis Herz wurde schwer und er bekam es mit der Angst zu tun. Als sie näher kamen erkannten sie, dass Marons Lippen blau angelaufen waren und sie nicht ansprechbar war. Sie kicherte vor sich hin, als hätte sie getrunken. Miyako bückte sich neben ihre Freundin und schüttelte sie leicht an der Schulter. Mit verklärten Augen, die Yamato einen kalten Schauer über den Rücken jagten, sah Maron Miyako in die Augen. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen. "Sag mir Miyako, bin ich so ein schlechter Mensch? Bin ich so herzlos, dass ich nicht einmal merke, was ich anderen antue?" Maron blickte wieder weg und ein Schluchzer entrann ihrer Kehle. Chiakis Knoten in der Brust schien unaufhaltsam zu wachsen. Energisch schritt er auf Maron zu und versuchte zum Aufstehen zu bewegen. Maron sah ihn nur mit undurchdringlichen Augen an. "Es tut mir alles so Leid, Chiaki." Dann wurde alles schwarz um sie herum. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich weiß sehr dramatisch ^^ Aber ein wenig Pepp musste ja rein. Ich bin froh, dass das Interesse an meiner FF zu steigen scheint. Ich werde mich noch mehr für euch ins Zeug legen! HEAGDL Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)