A Shadowplay von abgemeldet (Achterbahn der Gefühle) ================================================================================ Kapitel 18: Entscheidung ------------------------ Ich weiß ihr findet meine Cliffhänger schrecklich, aber HEY ich finds gut, dass ihr immer so gespannt seid XD Also hier kommt schon das nächste Kapitel, extra für euch !!!! Kapitel 18 Stumm beobachtete Kaiki Nagoya seine Patientin. Man hatte Maron 24 Stunden nach ihrem Erwachen in einen anderen Krankenhausflügel gebracht. Sie musste nicht mehr an irgendwelche Apparate angeschlossen werden, so hatte Kaiki sofort veranlasst, dass sie in ein Zimmer mit Fenster kam, damit Maron die Sonne wieder sehen konnte. Aus diesem Fenster schaute Maron jetzt auch schon stundenlang. Auf ihrem Nachtisch standen viele unterschiedliche Blumensträuße, doch sie würdigte sie nicht eines Blickes. Das Zimmer war an der östlich ausgerichteten Seite des Krankenhauses, so dass Maron den Sonnenaufgang beobachten konnte. Außerdem hatte das Zimmer einen größeren Spiegel an der Wand, durch den Kaiki seine Patientin beobachten konnte. Dieses Zimmer war ursprünglich für psychisch gefährdete Personen konstruiert worden. Kaiki wusste, dass dies bei Maron nicht der Fall war aber ihn hatte etwas anderes zu dieser Zimmerwahl veranlasst. °Warum lügt Maron?° Kaiki war sofort aufgefallen, das etwas nicht stimmte. Maron konnte sich erinnern, dass wusste er. Zunächst war er verwirrt gewesen und hätte es ihr sogar abgekauft. Sie hatte entschlossen gewirkt. Sie war eine gute Lügnerin. Dann aber hatten ihre Freunde und Chiaki die Erlaubnis bekommen sie zu besuchen. Während Miyako und Yamato sich gefreut hatten und Miyako sich fast auf Maron geworfen hätte, wenn die Krankenschwester sie nicht zurückgehalten hätte, blieb Chiaki zurück. Er hatte das Zimmer nur zögerlich betreten und war stets im Hintergrund geblieben. Minoru hatte das als verständlich empfunden. Chiaki wusste nicht was ihn erwartete und Minoru hatte ihm nichts von seinem Gespräch mit Maron erzählt. Während nun die Freunde um Maron herumstanden, hatte Chiakis Vater hinter der Plexiglasscheibe gestanden und Maron beobachtet. Besagte hatte sich zunächst gefreut Miyako und die anderen zu sehen, doch als Chiaki eingetreten war, war sie kaum merklich zusammengezuckt und hatte den Blick abgewandt. Maron war doch nicht so eine gute Lügnerin wie Kaiki gedacht hatte. Doch was veranlasste dieses Mädchen dazu ihren Zustand auszunutzen und sich ein solches Lügengespinst auszudenken? Als Chiaki ins Zimmer kam schlug ihm sein Herz bis zum Hals. Er hatte nicht mehr mit seinem Vater sprechen können um zu fragen ob Maron an Amnesie litt. Also blieb ihm nichts anderes übrig als in den saueren Apfel zu beißen. Maron war schrecklich bleich und ihre Erkrankung hatte sehr an ihr und ihrem Körper gezerrt. Man konnte erkennen, dass sie Mühe hatte lange zu sprechen. Doch durch das blasse Gesicht stachen ihre Bernsteinfarbenen Augen wach hervor. Seitdem er im Zimmer stand hatte Maron ihn nicht ein einziges Mal angesehen. Er wusste nicht was er damit anfangen sollte und sah verstohlen zu der Trennwand, hinter der er seinen Vater vermutete. Chiaki konnte Kaiki tatsächlich erkennen, doch Minoru sah unverwandt Maron an. Seine Miene war verbissen und an seinen zusammen gekniffenen Augen erkannte Chiaki, dass sein Vater über irgendetwas grübelte. Was war wohl sein Problem? Maron sagte irgendwas und Chiaki sah sich wieder zu seinen Freunden um. Er hatte nicht verstanden was Maron gesagt hatte, aber Miyako und Yamato sahen ihn erschrocken an. Verwirrt sah er von einem zum anderen und als Chiaki Marons Augen suchte, wich sie ihm aus. „Was habt ihr gesagt?“ Miyako legte mitfühlend eine Hand auf seinen Arm und es wurde ihm flau im Magen. „Sie fragte, wer du bist.“ Kurz darauf war Chiaki nach Hause gefahren. Er hatte mit niemanden sprechen wollen, auch nicht mit Kaiki und dieser wollte Chiaki nicht Hoffnungen machen und von seiner Vermutung erzählen. Er hatte keine Beweise dafür, dass Maron log, doch er würde dem auf den Grund gehen. Maron seufzte und rieb sich das Gesicht in den Händen. Obwohl sie überzeugt davon war, dass sie richtig entschieden hatte kam ihr alles wie ein Albtraum vor. Es hatte mehr geschmerzt als sie gedacht hatte, als sie Chiakis fassungsloses Gesicht gesehen hatte. Sie wusste, dass sie ihm Unrecht tat und doch konnte sie sich ein Leben mit ihm nicht vorstellen. Menschen konnten nicht glücklich miteinander sein. Zumindest sie nicht. Ihre Eltern hatten ihr das mit in die Wiege gelegt. Warum sonst hatten sie ihre Tochter so früh verlassen und sich ebenfalls getrennt? Als Kaiki ihr erzählt hatte, dass Marons Mutter angerufen hatte, hatte Maron nichts gefühlt. Dazu war es nun eindeutig zu spät. Korron hatte sich angeboten die Kosten der Behandlung zu tragen, aber ein Besuch hatte natürlich nicht in ihren Zeitplan gepasst. Warum sollte sie auch. Maron hatte bisher alles geschafft und immer alleine. Sie wollte keine Menschen in ihrem Leben haben, die sie aus dem Gleichgewicht brachten. Chiaki war das gelungen, aber Maron hatte das Beste daraus gemacht. °Oder doch nicht?° Maron war sich da gar nicht mehr so sicher wie zu dem Zeitpunkt, als Kaiki ihr gesagt hatte, es bestünde die Möglichkeit zu einer Amnesie. Sie litt. Es wäre dumm es zu leugnen. Doch warum? Weil sie wusste, dass sie nach Hause zurückkehren würde und alles so sein würde wie vorher, nur ohne Chiaki. Aber hatte sie es nicht so gewollt? Kaiki wartete bis auch Miyako und Yamato gegangen waren. Verstohlen hatte Kaiki bemerkt, dass die Beiden anscheinend ein Paar waren und er freute sich riesig. Er kannte Yamato schon seit Jahren, da er mit dessen Vater gerne Billard spielte. Miyako war ihm ein Begriff, da er sie damals bei einem ihrer Gartenfeste an Chiakis Seite gesehen hatte. Kaiki wusste er hatte zunächst gedacht, dass wäre wieder so eine von Chiakis Eroberungen für eine Nacht. Dann hatte er Maron gesehen und ihm war auch noch der Vorfall mit Saishu im Gedächtnis. Chiaki war trotz seiner Frauengeschichten ehrenhaft, doch er hatte Maron nicht ohne Grund geholfen und Kaiki hatte das Leuchten in den Augen seines Sohnes gesehen. Was auch immer Maron für eine Person war, sie war etwas Besonderes. Deshalb machte er sich auch so große Sorgen als er jetzt ihr Zimmer betrat. Er sah sofort, dass sie geweint hatte. Maron blickte unverwandt aus dem Fenster. Sie hatte eine Kastanie im Blickfeld die ihre weit ausladenden Äste um den Rahmen spannte. Wenn die Sonne aufging leuchteten die großen Blätter, wurden durchschienen so dass man die Äderchen erkennen konnte. Es war jetzt Mittag und Maron betrachtete ein Vogelnest mit Jungen. Die Eltern flogen aufgeregt hin und her während die Jungvögel Futter verlangten. Kaiki stand lange an dem Ende des Bettes und beobachtete ebenfalls das Spektakel, doch er war angespannt und wartete nur auf eine Reaktion von Maron. Bald darauf hörte er sie laut seufzen und als er sich ihr zuwandte sah sie ihn stumm mit ihren undurchdringlichen Augen an. „Warum sind Sie gekommen? Sicherlich nicht um mich zu untersuchen, dass hat Ihr Kollege schon getan.“ Kaiki lächelte und setzte sich zu ihren Füßen. Sofort ging Maron in die Defensive und sah wieder aus dem Fenster. „Maron, bitte sieh mich an. Ich stelle dir nur eine Frage. Ich verspreche dir, dass die Antwort unter uns bleibt, aber ich brauche Gewissheit.“ Kaiki sah, dass es in Marons Gesicht arbeitete, dann floß eine unkontrollierte Träne über ihre Wange. „Ja, ich erinnere mich an Alles und Jeden.“ Wütend fuhr sie herum. „Das war doch das was Sie hören wollten, oder? Ja, ich erinnere mich an Chiaki.“ Sie kämpfte gegen die Tränen an und um ihm ihre Schwäche nicht zu zeigen wandte sie sch erneut ab. Kaiki stand auf und setzte sich so, dass er ihr Gesicht umfassen konnte. Sanft drängte er sie, ihn anzusehen. „Deine Beweggründe seien für mich unverständlich, aber ich werde sie akzeptieren. Dein Geheimnis ist bei mir sicher, das solltest du wissen. Aber lass mich eins festlegen.“ Er ließ jetzt Marons Gesicht los. Es war schwer für Maron in diese Augen, in dieses Gesicht zu sehen. Chiaki war ein Abbild seines Vaters und das wurde Maron soeben schmerzlich bewusst. „Ich bin nur der Vater, doch ich kenne meinen Sohn. Er liebt dich, Maron…“, sofort wandte Maron sich wieder ab, doch Kaiki ließ das nicht zu. Wenn sie sich zurückzog hatte er sie nicht erreicht. „Du hättest in ihm Jemanden der dir immer treu zur Seite steht. Er war sogar von Anfang an bereit dich gehen zu lassen, solltest du dich nicht erinnern. Ich weiß wer deine Mutter ist, was diene Familie dir angetan hat, und ich verstehe, dass du niemanden an deiner Seite haben willst. Aber niemand, Maron, wirklich niemand kann immer alleine bleiben.“ Kaiki stand auf um Maron klar zu machen, dass er nicht weiter auf sie einreden wollte. Maron jedoch war schon tief in Gedanken versunken. Kaiki hoffte, dass sie Chiaki nicht so einfach gehen ließ, um ihret- und seinetwegen. Holpernd fuhr Chiaki mit dem Pferdehänger von dem Gelände des Benashi-Gestüts herunter. Er wollte verhindern, dass Maron das fremde Pferd sah und ihre Geschichte womöglich von vorne begann. Er wusste, dass die Amnesie ihm viele Möglichkeiten eröffnete, doch er konnte diese Situation nicht ausnutzen. Er liebte Maron aufrichtig. Es wäre von Anfang an ein falsches Spiel gewesen und davon hatte er genug. Seufzend beobachtete er wie das Tor des Gestüts im Seitenspiegel immer kleiner wurde um dann ganz zu verschwinden. In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Er schaltete die Freisprechanlage ein. „Chiaki? Hier ist Kjaska. Ich wollte dich fragen, ob du mich erneut ins Krankenhaus schleppen willst? Aya hat mir gerade erzählt, dass Maron aufgewacht ist.“ Resigniert richtete Chiaki das Mikro, welches an einem Kopfhörer befestigt war, zurecht. „Nein, wir fahren nicht ins Krankenhaus. Ich komme nach Hause, sobald ich Abashiri in unsere Stallungen gebracht habe. Wir müssen reden.“ Ohne eine Antwort abzuwarten schaltete Chiaki das Handy aus. Was er vorhatte war Verrat an sich selbst, doch er hatte das Gefühl an seinem Liebeskummer zu ersticken. Er musste sich entscheiden, was für seine Zukunft am Besten war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)