Die Geschichte einer Liebe von Leeloo88 (Wird Rai ihr Glück finden?) ================================================================================ Kapitel 55: Liebe ist überall - auch in den traurigsten Situationen ------------------------------------------------------------------- Halli hallo, da bin ich wieder!!! Ich bedanke mich für den netten Kommentar und werde mein Bestes versuchen immer regelmäßig bis zum Ende dieser Geschichte ein Kappi on zu stellen. Ich wünsche wieder ganz viel Spaß beim Lesen!! Liebe grüße, de Lee Liebe ist überall - auch in den traurigsten Situationen Erschrocken zuckte Mihawk vom Stuhl hoch. Sein Blick wanderte reflexartig zu dem Bett neben ihm, doch Rai war immer noch ihrem komaartigen Schlaf verfallen. Beruhigt sah er auf ihre friedliche Gestalt, wandte sich dann dem Geräusch zu, das ihn geweckt hatte. Robin stand im Türrahmen und lächelte ein wenig belustigt auf den Schwertmeister herab. „Na, gut geschlafen? Das Frühstück ist fertig und du solltest auch was essen.“, sagte sie und winkte ihn herbei. Er gab keine Antwort, stand nur leicht seufzend auf und folgte der hübschen Archäologin. Vier Wochen waren seit dem Tag, an dem Rai ihre Seele verloren hatte, vergangen und Robin kannte mittlerweile Mihawks eigensinnige Art und machte sich nichts aus seinem ewigen bösen Blicken und dem Stillschweigen. Im Gegenteil, sie amüsierte sich immer, wenn sie sehen konnte, dass selbst der härteste Kerl bei dem Anblick seiner Liebsten glitzernde Augen bekam. Eigentlich fand sie ihn ganz sympathisch. Er spricht nur, wenn es wirklich sein muss und labert nicht dumm rum. Beide verstanden sich ganz gut, auch wenn Robin immer noch ein wenig Respekt vor seiner Erscheinung hatte. Als beide die Küche betraten, kam ihnen schon reges Treiben entgegen. Nami meckerte wieder mit Ruffy, weil er nicht ordentlich essen konnte und Franky und Chopper kämpften um den letzten Pfannkuchen. „Ruhe ihr beiden Fresssäcke, ich mach gleich noch Neue!“, raunte Sanji und trat beiden mit dem Fuß einmal kräftig auf die gierigen Hände. Lysop versuchte immer wieder Ace dazu zu bringen, ihm seine Geschichten abzukaufen, doch dieser winkte nur gelangweilt ab, was Lysop mehr und mehr aufregte. Nur Zorro saß ruhig und mit nachdenklichem Blick da und aß still sein Essen. Schweigend setzte sich Mihawk neben seinen Konkurrenten und sah etwas verloren auf das große Frühstücksangebot. Ruffy ignorierte das Gemeckere von Nami und grinste breit zu Mihawk hinüber. „Du solltest das Fleisch probieren, das ist klasse! Oder nimm was von den Pfannkuchen oder von dem Speck!“, quasselte er ihn voll. Sofort lud er Mihawk eine riesige Portion auf seinem Teller auf. Dieser sah ein wenig überrumpelt auf den Haufen, nahm jedoch dann mit einem Nicken den Teller wieder dankbar entgegen. Nami sah erstaunt auf diese Szene. Ohne Zweifel war dieser Mann immer noch still, kühl und furchteinflössend, aber in den letzten Wochen hatte er sich doch ein wenig verändert. Er wurde ein bisschen offener für die kindliche Art von Ruffy und manchmal kam ein kaum merklich, aber wahrhaftig vorhanden kleines Anheben seiner Mundwinkel zustande, was Unglaublicherweise ein leichtes Lächeln verursachte. Zufrieden nahm sie einen Bissen von ihrem Frühstück. Er scheint kein übler Kerl zu sein. So langsam verstehe ich, wie Rai ihn mögen konnte. Wenn man ihn wohl richtig kennt, ist er wahrscheinlich nicht mehr so distanziert. Ganz nach dem Motto: harte Schale, weicher Kern! Friedlich genossen sie zusammen das Frühstück. Mit traurigem Blick sah Zorro auf Rai hinab. Ihr Gesicht sah so friedlich aus, so rein und unschuldig, dass man meinen könnte, ein Engel würde hier vor ihm liegen. Er stieß einen leisen Seufzer aus. Es war meine Schuld. Ich hätte dich retten können, aber ich habe versagt. Nun liegst du hier, ohne deine Seele und das ist alles meine Schuld! Verträumt nahm er eine Strähne ihres Haares und ließ sie sanft durch seine Finger gleiten. Ein plötzliches Räuspern ließ ihn hochschrecken. Überraschenderweise kam Chopper herein und grinste ihm fröhlich entgegen. „Ich sehe du machst dir große Sorgen um sie, nicht wahr?“ Langsam kam er auf den Grünhaarigen zu, lächelte noch mal und stellte dann seinen Arztkoffer auf dem Stuhl ab. Etwas verlegen schmunzelte Zorro auf den Boden. „Ja, ich mach mir wirklich ein wenig Sorgen.“ Chopper sah ihn eindringlich an und nach ein paar Sekunden weiteten sich seine großen runden Augen noch ein wenig mehr. „Du magst sie sehr, oder? Nein, warte, du magst sie noch viel mehr! Wenn ich dich so betrachte, würde ich sogar wagen zu sagen, dass du sie...“ Doch bevor er weitersprechen konnte raunte Zorro aggressiv: „HEY, red nicht so einen Stuss! Man, hier wird man auch immer gleich zu allem verdächtigt!“ Grummelnd und mit mieser Laune hinterließ er den schulterzuckenden Chopper in Rais Zimmer und stapfte an Deck. „Land in Sicht! Ich sehe eine Stadt!“, rief Lysop aufgeregt und hüpfte von einem auf das andere Bein. Verschlafen und mit einem Gähnen stand Zorro auf, rieb sich die Augen und kniff sie dann gleich wieder zusammen, um genauer sehen zu können. Mihawk stand vorne am Bug und starrte stumm nach vorne. Er hatte die Insel schon längst entdeckt, hatte jedoch keine Lust den anderen etwas zu sagen. Sie sind ja wohl gerade noch schlau genug, um zu erkennen, dass dort eine Insel ist, dachte er genervt. Strahlend stand Nami von dem runden Tisch auf, wo sie mit Ace, Robin, Chopper, Sanji und Franky Karten spielte. „Oh ja, ich sehe die Insel. Hey Ace, ist das die Insel? Habt ihr dort den schwarzen Lockport gekauft?“ Nun erhob sich auch Ace und betrachtete das näherkommende Leben. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein verschmitztes Lächeln ab: „Ja, dort haben wir damals den Lockport geholt. Es wurde ja auch langsam Zeit, dass wir hier ankommen.“ „Stimmt, denn viel Zeit haben wir nicht mehr. Ich hoffe, dass wir höchstens einen Monat brauchen, um an Ziel zu gelangen.“, sagte Robin, woraufhin alle am Tisch ein wenig besorgt und auch nachdenklich nickten. „Ach, das schaffen wir schon. Als erstes müssen wir uns eh den Lockport holen. Das wird bestimmt richtig lustig!“, lachte Ruffy, doch im selben Augenblick gab es einen dumpfen Schlag. Ruffy krümmte sich vor Schmerzen und rieb sich mit tränenden Augen den Kopf. „Ruffy, wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, dass man sich über diese Situation nicht lustig macht!“, schnauzte Nami und ging genervt in ihr Zimmer um sich vorzubereiten. Franky und Lysop haben sich bereit erklärt, auf das Schiff aufzupassen. Sanji kaufte mit Ruffy und Chopper Lebensmittel ein, während Nami, Robin, Ace, Zorro und Mihawk sich auf den Weg zu dem kleinen Geschäft machten. Ace ging voran und führte sie durch die vollen Straßen bis zu einem großen Marktplatz. Er sah sich kurz um, suchte nach der kleinen Gasse und schließlich leuchteten seine Augen auf, als er den kleinen Laden entdeckte. Zufrieden sah Ace, dass der Laden diesmal geöffnet war und der dicke Mann, dem sie damals den Lockport abgenommen hatten, sortierte gerade die Regale. Ein helles Klingeln ertönte, als die fünf Piraten eintraten. „Guten Tag!“, rief der Mann heftig atmend zu ihnen herüber, während er weiter angestrengt rumkramte. Nami und Robin schauten sich ein wenig in dem Geschäft um. Nami schien eher angeekelt zu sein, als sie das ganze dunkle Zeug sah. Robin aber wirkte begeistert, da sie noch nie so viele magische Gegenstände auf einmal gesehen hatte und erforschte neugierig eine verfaulten und verschrumpelten Kopf. „Hallo, wir hätten gerne einen schwarzen Lockport.“, sagte Ace und stellte sich an die Theke. Der Mann drehte sich um sah auf den fremden jungen Mann, der vor ihm stand. Seine Augen weiteten sich ängstlich und stotternd trat er ein paar Schritte zurück. „DU! Nein, nicht du schon wieder!“ Zitternd packte er seine Pistole und hielt sie auf Ace. „Du wirst hier gar nichts mehr bekommen!“ Dieser lächelte nur cool und winkte ab. „Jetzt hab dich doch nicht so. Das ist doch schon Jahre her.“ Doch der Verkäufer hielt weiter auf Ace drauf und schüttelte immer wieder energisch den Kopf. In Mihawk stieg die Wut und die Ungeduld wieder auf. Wie immer nervte ihn diese Art zu verhandeln sehr und kurzerhand schubste er Ace zu Seite und packte den Mann am Kragen. „Verdammt noch mal, mich nervt dieser Scheiß hier!“ Quietschend vor Angst ließ der Dicke die Waffe fallen und starrte voller Panik in die bedrohlichen Falkenaugen. „Gib uns den Lockport, sonst kann ich für gar nichts garantieren!“ Nach Luft ringend versuchte der dicke Mann zu nicken und zeigte mit seinem Finger auf eine Schublade. Ace, der sich selbst zusammennehmen musste, weil dieser schlechtgelaunte Kerl ihm mal wieder die Show stehlen musste, lehnte sich über den Tisch und zog einen Lockport heraus und betrachtete ihn dann kritisch. Ein kurzes Nicken bestätigte die Echtheit des Ports und Mihawk ließ den Geschäftsmann zu Boden. Nami sah über Aces Schulter und sah bewundernd auf den dunklen Lockport. Ace gab ihn ihr, damit Nami ihn anlegen konnte. Ohne ein weiteres Wort gingen sie in Richtung Tür. „Halt! Und wer bezahlt mir den Lockport? Ihr könnt nicht andauernd kommen und mich bestehlen!“, rief der Mann todesmutig. Zorro funkelte ihn böse an und sofort winkte er wieder ab: „Na gut, aber das ist das letzte Mal!“ Dann gingen sie wieder zum Schiff. Erschöpft sackte der Dicke zu Boden: „Oh man, wieso muss das immer mir passieren?“ Am Schiff angekommen, warteten sie nur noch auf die anderen. Aufgeregt, fast ungeduldig betrachtete Nami ihren neuen Wegweiser, der ihnen zu neuen Abenteuern verhelfen sollte. Als auch Vorräte wieder aufgefüllt wurden, konnte es endlich losgehen. Sofort stellte Nami den Kurs ein. Ace stand neben ihr und betrachtete die rote Schrift, die unter der kleinen Glaskuppel stand. Ein überraschendes Murmeln kam von ihm. „Was ist denn los?“, fragte Nami. „Na ja, anscheinend gibt es hier verschiedene Wege zur Insel der Verdammten, da ich diese Insel nicht kenne.“ Nachdenklich sah Nami auf den Lockport an ihrem Arm. „Das hat vielleicht auch seinen Vorteil. Das kann ja bedeuten, dass wir auch weniger Zeit benötigten könnten, als du und Rai damals.“ Ace lächelte sie an: „Ja, ich hoffe es.“ Zorro stand am Zimmer von Rai und betrachtete ihren ruhenden Körper. In ihm machte sich ein gutes Gefühl breit. Rai, bald ist es so weit! Wir haben den Lockport und dann kommen wir dich retten und dann, na ja, dann wirst du dich entscheiden können...“ Ohne es wirklich zu merken, machte er ein paar Schritte auf sie zu. Automatisch nahm er ihre Hand, streichelte sie sanft und dachte dabei an die wenigen gemeinsamen Momente, die sie zusammen hatten. Er erinnerte sich, wie er sie immer wieder traurig gemacht hatte, weil er sich nicht traute in der Öffentlichkeit seine Gefühle zu offenbaren. Jetzt, wo er nicht mit ihr zusammen sein konnte, sehnte er sich mehr denn je nach ihr. Nur Rai gab ihm ein gewisses Gefühl von Geborgenheit, was er solange vermisst hatte, gar kaum kannte. Nun verstand er selber nicht, wieso er sie immer wieder so enttäuschen musste. Sie war doch alles, was er wollte. Und jetzt ist es so weit gekommen, dass ich nun um sie kämpfen muss. Und wenn ich meine Gegner so betrachte und mich mit ihnen vergleiche, sehen meine Chancen nicht gut aus. Ein trauriges Seufzen kam von ihm und Zorro drückte ihre Hand sanft an seine Wange. Er genoss ihre weiche Haut auf seiner. So hockte er vor ihrem Bett, bis er plötzlich Schritte hörte. Sofort legte er ihre Hand wieder aufs Bett und machte einige Schritte rückwärts. Ace kam plötzlich ins Zimmer herein, und stockte erschrocken ab, als er den Schwertkämpfer vorfand. Seine Augen verzogen sich zu Schlitzen und sahen misstrauisch auf ihn. Zorro atmete heftig sah einmal kurz zu Rai hinüber. Röte stieg in sein Gesicht: „Es ist nicht so, wie es scheint. Ich wollte nur einmal sehen, wie es ihr geht.“ Noch bevor Ace ihm antworten konnte, flüchtete Zorro aus dem Zimmer. Böse sah Ace dem Grünhaarigen hinterher. „Nicht nur Falkenauge und ich scheinen Rai zu mögen.“, sagte er zu sich selbst. Zwei Tage vergingen, als endlich eine Insel in Sicht kam. Ein wenig nervös schaute Mihawk auf die Ufer. Er konnte es nun kaum abwarten, die Steintafel, von der Ace erzählt hatte, zu finden und den neuen Weg zu befahren. Ruffy stellte sich neben ihn und lachte wie so oft herzhaft. „Ja, wir kommen ihrer Seele immer näher! Und endlich fängt die Action an!“ Wieder lachte er und rannte zu Nami. Sie studierte gerade ein paar Karten und sah dabei ein wenig besorgt aus. „Hey, was ist denn los?“, fragte Ruffy lächelnd. Nami sah auf, stöhnte und sagte: „Nerv nicht, das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen!“ Ein wenig beleidigt setzte er sich neben sie und schmollte sie an: „Warum bist du denn so sauer? Ich wollte dir nur helfen.“ Ein wenig schuldig sah Nami ihn an. Traurig blickten seine dunklen Augen in ihre. Als er sie so ansah und ein paar schwarze Haarsträhnen in sein Gesicht fielen, konnte Nami gar nicht anders, als sich zu entschuldigen: „Es tut mir leid, du kannst mir doch helfen.“ Sofort hellten sich seine Augen auf und er rückte ein Stück näher. „Was soll ich denn machen?“ „Sieh her, ich finde keine einzige Karte, auf der diese Insel verzeichnet ist. Da hinten im Regal habe ich noch ein paar, such doch bitte mit mir gemeinsam.“ Er nickte übertrieben und lief sofort zum Regal und brachte sofort einen ganzen Stapel. Eifrig suchte er mit ihr nach einer geeigneten Karte. Schließlich hatten sie doch eine Karte gefunden, auf der diese Insel verzeichnet war. Breit grinsend überreichte Ruffy die Karte an Nami, die ihn dankbar dafür einen Kuss auf die Wange gab. Seine Augen weiteten sich überrascht und er fiel zurück auf seinen Stuhl. Völlig überfordert fasste er seine Wange an und stammelte einzelne Wörter vor sich hin. Nami musste bei diesem Anblick laut lachen. „Komm Kapitän, wir sehen uns nun die Insel an.“ Sie nahm in bei der Hand und zog ihn mit sich. „Was machen wir mit Rai? Jemand muss hier bleiben und auf sie aufpassen solange wir die Steintafel suchen.“, sagte Lysop. Alle schwiegen vor sich hin, denn keiner wollte alleine auf dem Schiff zurückbleiben und warten. Eine ganze Weile verging bis sch plötzlich Franky zu Wort meldete: „Oh man, na gut, ich mach es!“ Genervt schlurfte er wieder zum Schiff. „Aber bei der nächsten Insel muss ich nicht mehr hier bleiben!“, rief er ihnen hinterher. Der Strand war düster und karg. Nur einzelne Sträucher wuchsen im Sand. Robin blickte in die Ferne, weit und breit war nur eine vertrocknete Wüste zu erkennen. Nur schwach am Horizont erkannte man einige Berge. Zorro sah auf den Boden. Der Sand schien nur am Ufer zu sein. Hier, weiter an Land, zogen sich breite Risse durch den Boden. Mit miesepetrigem Gesicht trat Zorro gegen einen harten Sandstein, der aus dem Boden gebrohen war. „Das wird ja eine freudige Reise.“, grummelte er. „Ja, hier ist überhaupt nichts.“, fügte Sanji hinzu. Nami nahm sich ein Fernglas und betrachtete nochmals den Horizont. „Wir sollten uns die Berge da hinten mal ansehen. Da könnte doch was sein.“ Mihawk betrachtete die Ebene. Diese Landschaft war alles andere als einladend und sah eher todbringend aus, aber für Rai würde er jeden Weg gehen. Er zog seinen Rucksack fester und ging los. Überrascht sahen ihm die anderen hinterher. Ace fauchte einmal laut auf und sah dem Schwertmeister düster nach. Robin zuckte nur mit den Schultern, zog ebenfalls ihren Rucksack etwas fester und folgte dem grimmigen Mann, dann kamen auch die anderen. Die unerträgliche Wüste machte allen zu schaffen. Chopper hatte jedoch durch sein Fell am meisten zu kämpfen und musste letztendlich von Ruffy auf einer provisorischen Trage mitgezogen werden. Lysop keuchte vor sich hin, er hatte das Gefühl kaum noch Luft in die Lungen zu bekommen. Flimmernd spiegelte die Luft einzelne Wasserpfützen auf den Boden wider und brachte verzweifeltes Hoffen der durstigen Wanderer, die jedoch immer wieder enttäuscht wurden. Langsam senkte sich die Sonne und mit ihr die Temperatur. Die Piraten sind den ganzen Tag gewandert und trafen doch immer nur auf wenige Sträucher und vertrocknete Oasen. Keiner konnte sich vorstellen, dass hier Leben herrschen sollte oder dass jemand hier auf die Idee kam, eine Steintafel hier hinzubauen. Mihawk blieb plötzlich wie angewurzelt stehen und starrte geradeaus. Die Gruppe stoppte und sahen ich an. „Was ist los?“, fragte Robin. „Habt ihr das nicht gehört? Da hat jemand gerufen?“ Alle schwiegen, doch nichts war zu hören. Belustigt schnalzte Ace: „Na, hat dir die Sonne dein Hirn verbrannt? Hier ist nichts, die Berge sind nicht mehr weit, lasst uns dort jetzt hingehen.“ Bedrohlich drehte sich Mihawk zu ihm um. „Ich warne dich, wenn du hier sterben willst, musst du es nur sagen, Kleiner!“ Mit wütendem Gesichtsausdruck machte Ace ein paar Schritte auf ihn zu, doch sofort stellte sich Robin zwischen die beiden. „Beruhigt euch mal wieder! Für solche Kinderspielchen haben wir keine Zeit, lasst uns weitergehen!“ Mihawk musste wohl oder übel zugeben, dass es wirklich kindisch war, aber er konnte sich kaum unter Kontrolle halten. Nur mit Mühe hatte er gerade noch so seine Wut im Zaum gehalten. Doch nach kurzen Schritten stocken alle plötzlich. Ein fernes Echo kam von den Bergen über die Einöde zu ihnen herüber. „Ich hab es doch gesagt, aber hier musste es ja jemand besser wissen.“, sagte Mihawk grimmig. Robin räusperte sich und sah einmal zu Mihawk auf. Er hatte wenig Lust ihr Folge zu leisten, doch leider hatte sie absolut Recht und er sollte diese dummen Kommentare Ace überlassen, der ihn gerade schon wieder mürrisch ansah. Umso näher sie den Bergen kamen, desto deutlicher hörten sie ein Heulen, das als Echo zu ihnen hinübergetragen wurde. Ein tiefes Summen unterstütze den geheimnisvollen Ton. Sie waren schon fast am Fuße des Berges angelangt und hier schien erst wieder das Leben zu existieren. Immer mehr grüne Pflanzen wuchsen überall und sogar Bäume fanden hier ihren Lebensraum. Als plötzlich ein Pfeil vor Robins Füßen in den Boden stach, wich die Gruppe erschrocken zurück und schaute sich irritiert um. Nichts, außer dem seltsamen Gesang. Sie holten ihre Waffen heraus und machten sich kampfbereit. Sofort wurde der Gesang zu einem Geschrei, der bedrohlich auf sie einkrachte. Umso mehr sie inzwischen die Berge gerieten, desto gefährlicher wurde die Situation. Nirgends konnten die Piraten Menschen erkennen, sie jedoch deutlich hören. Plötzlich zischte ein weiterer Pfeil haarscharf an Aces Kopf vorbei, was ihn bedrohlich in Flammen aufgehen ließ. Wieder wurde das angsteinflössende Geschrei lauter. Es schien, als würden sie eingekreist und der Gesang sollte sie in den Wahnsinn treiben. „Leute, steckt die Waffen weg. Uns scheint ja wohl jemand zu beobachten. Wenn sie sehen, dass wir nicht kämpfen wollen, dann zeigen sie sich vielleicht.“, meinte Robin. Die anderen stimmten zu und stecken ihre Waffen weg. Sofort verstummte der Gesang und ein Rascheln um sie herum war zu vernehmen. Dunkle Gestalten, bunt bemalt und halb nackt, jeder mit Pfeilen bestückt, kamen aus den Sträuchern hervor. Die Piraten wurden von ernsten Gesichtern betrachtet. Ein besonders großer und kräftiger Mann kam auf sie zu. Auch sein Gesicht war bemalt und er trug so etwas ähnliches wie einen Rock aus Blättern. Durch Ohren und Nase waren verschiedene Stöcke gestochen. Seine dunkle Haut ließ ihn perfekt mit seiner Umgebung verschmelzen. Stolz und mutig kam er auf sie zu. „Wer seid ihr, was wollt ihr?“ Sofort übernahm Robin die Konversation: „Wir sind keine Feinde, wir sind gekommen um nach etwas zu suchen. Wir wollen nichts Böses, wir wussten nur nicht, dass hier Menschen leben.“ Misstrauisch sah der Mann über die Gruppe. „Ihr sucht etwas? Was?“ „Wir suchen eine Steintafel. Sie ist sehr wichtig für uns, da sie uns den Weg zeigt, den wir gehen müssen.” Immer noch sah der Mann misstrauisch auf die schöne Frau hinab. „Wieso sollte ich euch glauben?“ „Welchen Grund sollten wir haben, nicht in friedlicher Absicht hier zu sein?“ Diese Worte ließen ihn nachdenklich machen. „Nun gut, dann geht weiter, wir werden euch beobachten.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Nami stolperte nach vorne und rief: „Warte, ihr kennt euch doch bestimmt hier aus, oder? Könnt ihr uns nicht helfen, bitte. Wir müssen eine Freundin retten umso eher wir diese Steintafel finden, desto schneller können wir sie befreien.“ Der Mann drehte sich um und sah auf das junge Mädchen. Nami schien sein Interesse geregt zu haben. Zuerst kam er wieder näher betrachtete sie genauer und fasste ihr Haar an. „Du siehst außergewöhnlich aus. Noch nie habe ich jemanden mit solchen Haaren gesehen.“ Ein wenig verträumt betrachtete er sie, was Nami ziemlich unangenehm war. Plötzlich wachte er aus seinen Träumereien auf und sah sie wieder gefasst an: „Ihr geht auf die Reise für eine einzige Freundin? Das klingt gut, sehr interessant. Erzählt mir mehr und vielleicht werde ich euch helfen.“ Zufrieden nickte Nami und die gesamte Gruppe folgte nun dem Mann. Überall standen kleine Hütten, in denen die Frauen mit ihren Kindern saßen und neugierig den Fremden hinterher schauten. In der Mitte dieses kleines Dorfes war ein großer Platz. Viele Menschen saßen dort um ein Feuer und tanzten und sangen. Sie stoppten augenblicklich, als der Häuptling mit seinen Kriegern die Fremden mitbrachte. Er erklärte ihnen, warum sie hier seien und dass sie keinen Grund hätten sich zu fürchten. Sofort wurden ihnen neben dem Häuptling ein Platz am Feuer bereitet und die Piraten wurden herzlich aufgenommen. Kleine Kinder spielten mit Chopper und bewunderten ihn, als er sich immer wieder verwandeln konnte. Ace, Sanji, Lysop und Zorro hauten richtig rein und ließen sich das Essen schmecken. Robin saß neben Mihawk. Beide betrachteten ein bisschen distanziert diese Gesellschaft, wie die Menschen so seltsam um das Feuer tanzten und dabei laut heulten. Nami erzählte dem Häuptling die Geschichte, warum sie überhaupt unterwegs waren. Nur Ruffy starrte etwas düster vor sich hin, verzichtete auf das Essen und wollte auch nicht mit Chopper und den Kindern rumalbern. Lange Zeit verging, bis Nami endlich mit ihrer Geschichte geendet hatte. „Ich muss kurz gehen, ich werde euch ein Geschenk machen, wartet hier.“, sagte der Häuptling und grinste Nami freundlich an. Während sie wartete, sah sie zu Ruffy rüber, der nur böse vor sich hin grummelte. Sie setzte sich neben ihn und rückte etwas näher an ihn ran, doch sofort rückte er ein wenig weg. „Was ist denn los?“, fragte Nami behutsam. „Nichts.“, sagte Ruffy trotzig. Kurzes Schweigen herrschte, bis er schließlich doch sprach: „Er starrt dich immer so an, das mag ich nicht. Er fasst immer dein Haar an, das mag ich auch nicht. Und du vergisst mich ganz, das mag ich überhaupt nicht!“ Mitleidig lächelte sie ihn an: „Oh Ruffy, du bist so süß.“ „Ich bin nicht süß, das mag ich nämlich auch nicht!“, kam es wieder trotzig von ihm. Nami musste leise kichern: „Oh doch, das bist du! Ich mag das auch nicht, dass er das andauernd macht, aber sonst hilft er uns vielleicht nicht und ich will doch so schnell es geht Rai retten. Außerdem mag ich nur dich!“ Und wieder gab sie ihn einen sanften Kuss auf die Wange, was Ruffy wieder aufstrahlen ließ. Kurz darauf kam auch wieder der Häuptling in Begleitung eines sehr alten Mannes. Sofort verstummten wieder alle Menschen. „Das ist unser Medizinmann, er wird nun für euch und eure Freundin in die Zukunft sehen!“, rief er laut. Neugierig horchten nun alle auf und sahen gespannt auf den Alten, der sich langsam dem Feuer näherte. In den Piraten stieg die Spannung auf. Jeder wollte wissen, wie es nun weitergeht. Besonders Mihawk, Zorro und Ace wollten wissen, was die Zukunft zeigen würde. Der Medizinmann kramte müde in einem kleinen Tässchen herum und streute ein blasses Pulver über das Feuer. Sofort stieg Rauch auf, jedoch verzog er sich nicht, er kreiste ein wenig über dem Feuer. Nun sprach der Medizinmann seltsame Sprüche und verschwörerische Formeln, sodass sich langsam ein Bild gestaltete. Ein Totenkopf kam zum Vorschein und er lachte laut auf und unter ihm waren tote Menschen zu erkennen. Schockiert wich der Medizinmann zurück, doch sofort kam er wieder dem Feuer näher und ein neues Bild entstand. Die Sonne ging auf, zwei Menschen standen da, ein Mann und eine Frau, dann verzog sich der Rauch. Der Alte sprach in einer seltsamen Sprache zum Häuptling und dieser Übersetze: „Anscheinend gibt es zwei Arten der Zukunft. Entweder der totale Tod, aber wenn ihr ihn besiegt, dann gibt es Frieden, dann werdet ihr auf Menschen treffen die eure Freundin retten.“ Schweigen, denn jeder dachte über diese Worte nach. Toll, so was ähnliches hätte ich auch sagen können. Was für eine Voraussage, dachte sich Ace. Er hatte sich doch erhofft, zu sehen, für wen Rai sich entscheiden würde. Dass sie wieder leben würde, war für ich gar keine Frage, das war vollkommen klar. Nami hatte den Häuptling überzeugt, am nächsten Morgen hatte er sie zur Steintafel gebracht und der Lockport bekam seinen neuen Kurs. Mihawk und Ace hatten es tatsächlich geschafft auch den zweiten Tag ohne Rauferei zu überstehen und Chopper hatte sich sogar einiges vom Medizinmann mitgeben lassen. Nun standen sie vor dem Häuptling und dankten ihm nochmals für seine Hilfe. Ein wenig sehnsüchtig sah er Nami hinterher, doch sie war nur froh, dass sie endlich von dem seltsamen Volk abhauen konnten. Der Rückweg erwies sich als wesentlich angenehmer, da jeder nun ein klares Ziel vor Augen hatte und sie wussten, dass sie Rais Rettung näher kamen. „Da seit ihr ja endlich. Ich hab mich zu Tode gelangweilt! Und habt ihr alles?“, rief Franky ihnen vom Schiff zu. Glücklich rief Nami zurück: „Ja, das haben wir.“ Sofort lief Lysop an Bord und erzählte alles ausführlich, natürlich mit ein paar Extraszenen, in denen er öfters die Piratengruppe gerettet hatte. Am Abend saßen alle ausgelaugt und müde am Tisch und aßen ruhig ihr Essen. Einer nach dem anderen verschwand in seinem Zimmer. Robin saß in ihrem Bett und dachte immer wieder über den blauen Saphir nach und seine Bedeutung. Chopper konnte noch nicht schlafen, er experimentierte mit den neuen Sachen, die man ihm mitgab. Sanji, dachte immerzu an Rai, wie sie ihn glücklich in seine Arme laufen würde und immer wieder „Mein Held!“ rief. Lysop träumte davon, dass er es ganz alleine schaffen würde Rai aus den Klauen der Untoten retten zu können. Franky juckte es schon in den Fingern, er konnte es gar nicht erwarten diese Verdammten zu verprügeln und euphorisch stand er vor seinem Spiegel und posierte schon ein wenig in seiner Siegesstellung. Ace lag auf seinem Bett, dachte über die Zukunftsvisionen nach. Wenn wir sie gerettet haben, dann muss ich mit ihr reden. Ich werde alles tun, damit sie wieder glücklich ist und mir verzeiht! Zorro saß ebenfalls in seinem Bett, dachte wieder an die Chancen, die er hatte, Rai wieder für sich zu gewinnen und am Ende kamen nur noch verzweifelte Seufzer. Mihawk saß in Rais Zimmer und betrachtete ihr zartes Gesicht durch den blassen Mondschein. Ihm war egal, wie sehr er sie verletzt hatte. Er wollte, dass sie wieder lebt. Das war alles, woran er dachte, nichts anderes interessierte ihn, Rai sollte leben und glücklich sein. Müde stellte Nami noch den Kurs ein, den sie gleich einschlagen mussten. Genervt sah sie auf das Kartenchaos, den sie und Ruffy am Anfang ihrer kleinen Reise verursacht hatten und räumte missmutig alles wieder ordentlich weg. Als sie endlich fertig war, ging sie an Deck, sah sich den Himmel, der diese Nacht irgendwie besonders funkelte, an. Ein plötzliches Geräusch ließ sie erschrocken zusammenzucken. Ruffy rutschte vom Masten herab, kam grinsend auf sie zu und lehnte sich neben sie an das Geländer. „Na noch wach?“, fragte er freundlich. Nami nickte: „Ja und du machst die Nachtschicht?“ Müde gähnte der junge Kapitän: „Irgendjemand muss es ja machen.“ „Wehe, du schläfst mir hier ein!“, drohte sie. „Schon gut, schon gut.“, kam es beschwichtigend vom Strohhut: „Keiner macht das so gut wie ich!“ Nami lachte los, denn das konnte keinesfalls stimmen. „Wenn das stimmt, dann in ich ab jetzt der Kapitän!“, grinste sie und nahm sie frech den Strohhut und setzte ihn auf ihren Kopf. Doch Ruffy schien dies nichts auszumachen, er grinste sie nur an und lachte mit. Dann schwiegen sie eine ganze Weile, bis Ruffy das Wort ergriff: „Du Nami, sag mal, hast du das ernst gemeint?“ Sie sah ihn verwundert an: „Was meinst du?“ Jetzt sah er leicht lächelnd nach vorne, ließ sich die frische Brise durchs Gesicht und sein Haar pusten: „Na ja, dass du mich magst.“ Da fing Nami wieder an zu lächeln und nahm seine Hand. Erschrocken starrte Ruffy auf die Berührung und er spürte, wie ein Kribbeln durch seinen ganzen Körper ging. Er sah Nami an und selbst in der Nacht leuchtete ihr schönes rotes Haar auf. Sie schmunzelte ihn liebevoll an und meinte: „Ja, das meinte ich ernst. Ich mag dich sogar sehr.“ Nun entstand ein cooles Grinsen auf Ruffys Gesicht. „Cool, ich mag dich nämlich auch sehr.“ Er umschloss ihre Hand fester und zog sie mehr zu sich herüber. Überrascht, aber glücklich über diese Reaktion, kuschelte sie sich an ihn ran, legte ihren Kopf auf seine Schulter und flüsterte: „Ich glaube, ich werde dir beim Nachtdienst noch ein wenig Gesellschaft leisten.“ Zufrieden lächelte er auf Nami herab, zog sie noch ein wenig enger zu sich und meinte: „Dann werde ich diese Nacht bestimmt nicht zum Schlafen kommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)