After The Fall von JoeyB (Spencer x Tala) ================================================================================ Kapitel 4: Consequence ---------------------- Hallo! Danke für eure Kommentare! Ich weiß, dass das ein schwieriges Thema ist und ich hoffe, dem gerecht zu werden *seufz* ich geb mir echt alle Mühe... Rückblick: Im letzten Kapitel hat Bryan mehr durch Zufall eine halbleere Flasche mit Alkohol im Küchenschrank gefunden. Auf Ian bemerkt, dass einige Zeit zuvor ebenfalls einmal eine Flasche entdeckt habe, fangen Tala, Bryan und Ian an zu suchen und werden auch fündig: 13 Flasche (mehr oder weniger voll) waren im kompletten Haus versteckt und sie sind sich mittlerweile alle sicher: Spencer, der sich während der Suche in seinem Zimmer eingeschlossen hat, hat ein Alkoholproblem... Spencer setzte sich zu ihnen an den Tisch und starrte eine Zeit lang vor sich hin. Er blickte die Flaschen an und schien nach einer Erklärung zu suchen, die er ihnen geben konnte. Doch er fand keine. „Seit wann geht das schon so?“, fragte Tala, als er merkte, dass Spencer von sich aus nichts sagen würde. „Geht dich 'nen Scheißdreck an“, murmelte Spencer. Tala atmete tief ein und versuchte, ruhig zu bleiben. „Wie sollen wir dir helfen, wenn du uns nicht einmal die einfachsten Fragen beantwortest?“ „Ich brauche keine Hilfe“, meinte Spencer und verzog das Gesicht. „Besonders nicht von dir, Ivanov.“ „Spencer“, versuchte es nun auch Ian mit ruhiger Stimme. „Wir haben dreizehn Flaschen hier gefunden. Du hast sie so geschickt in der Wohnung verteilt, dass du nie mehr als drei Schritte gehen musst, um einen Schluck trinken zu können.“ „Ich weiß“, sagte Spencer kühl. „Trotzdem danke für die Information.“ „Ich will dir damit nur sagen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist“, meinte Ian vorsichtig. „Ich fühle mich aber gerade verdammt gut“, meinte Spencer. „Wir uns aber nicht“, sagte Ian vorsichtig. „Wenn du irgendwelche Probleme hast, dann kannst du doch mit uns reden. Du musst doch nicht gleich trinken!“ „Mit euch reden?“, wiederholte Spencer amüsiert. „Seit wann redest du von dir selbst in der Mehrzahl? Oder beziehst du Bryan in dein Gelaber mit ein?“ Ian zögerte einen Moment, bevor er leise zu Tala sagte: „Vielleicht ist es besser, wenn du gehst.“ Tala spürte, wie er sich verkrampfte. Er war der Teamleader! Die konnten ihn doch aus so einer Situation nicht einfach so ausschließen? „Vergiss es“, zischte er und blickte dann Spencer an. „Wenn du nicht abhängig bist, wird es dir ja bestimmt nichts ausmachen, nicht mehr zu trinken.“ Er stand auf. „Deshalb wirst du für die nächsten paar Tage die Wohnung nicht mehr verlassen. Dann werden wir ja sehen, wie gut du ohne Alkohol klarkommst.“ Spencer lächelte schief. „Meinetwegen. Ist die Unterhaltung hiermit beendet?“ Er erhob sich ebenfalls von seinem Stuhl. „Ja.“ Tala verschränkte die Arme vor der Brust. „Du kannst dich jetzt wieder in dein Zimmer zurückziehen.“ Und tatsächlich drehte sich Spencer um und ging in sein Zimmer zurück. Er schloss sich wieder ein. „Super“, meinte Ian gespielt enthusiastisch. „Du hättest ja wenigstens versuchen können, ihm ein bisschen Verständnis entgegen zu bringen!“ „Wieso?“, fragte Tala verständnislos. „Soll ich ihm für den Scheiß auch noch um den Hals fallen? Er ist alt genug, um zu wissen, dass er gerade dabei ist, mächtig Scheiße zu bauen!“ Er nahm zwei der Flaschen und ging zum Waschbecken. Dann begann er, den Alkohol wegzuschütten. „Jetzt wissen wir wenigstens, warum er beim Training in letzter Zeit so versagt.“ Ian seufzte. „Wir sind trotzdem immer noch seine Freunde“, erinnerte er Tala. „Deshalb sind wir verpflichtet, ihm zu helfen.“ „Ich bin sein Teamleader“, korrigierte Tala. „Und ich helfe ihm doch. Sonst würde ich den ganzen Scheiß nicht wegkippen.“ Tatsächlich war er nun schon bei der sechsten Flasche angelangt, die dem restlichen Alkohol ins Waschbecken folgte. „Vielleicht ist der Alkohol selbst nicht das Problem“, meinte Ian vorsichtig und warf Bryan einen hilfesuchenden Blick zu. Doch dieser wurde schlichtweg ignoriert. Also wandte sich Ian wieder an Tala. „Wir sollten ihn fragen, ob er noch andere Probleme hat.“ „Wenn ich ihn das fragen würde, würde er nur behaupten, ich sei schuld daran“, prophezeite Tala schlecht gelaunt. „Und ich habe keine Lust, mich dafür von ihm verantworten zu lassen.“ Er stellte zwei der nun leeren Flaschen laut auf die Spüle und drehte sich dann zu Tür. „Kippst du bitte weiter?“, fragte er Ian und ging in den Hausflur. Er zog seinen Schlüssel hervor und schloss die Haustür von innen ab. Dann ging er zu Spencers Jacken und durchsuchte sie. Als er den Schlüssel des Älteren gefunden hatte, steckte er ihn gemeinsam mit seinem eigenen Schlüssel ein. „Holt ihr eure Haustürschlüssel bitte auch?“, rief er seinen beiden Teamkollegen, die noch in der Küche saßen, zu. „Willst du ihm wirklich Hausarrest verpassen?“, fragte Bryan, als er und auch Ian ihre Schlüssel in die Hosentaschen gesteckt hatten. „Nur so kann ich kontrollieren, dass er nicht mehr trinkt“, beschloss Tala. „Außerdem müssen wir noch in seinem Zimmer nach Alkohol suchen. Bestimmt hat er da auch etwas versteckt.“ Doch Spencers Zimmertür war verschlossen und auf Klopfen reagierte er nicht. „Spencer, jetzt mach' endlich auf!“, rief ihm Tala sauer durch die Tür hinweg zu. „Lass' ihn doch in Ruhe“, bat Ian ihn vorsichtig, woraufhin Tala ihm einen mordlustigen Blick zuwarf. „In zwei Monaten ist der Vorentscheid für die nächste Weltmeisterschaft“, knurrte er gereizt. „Und ich hab' keinen Bock, das Arschloch vor einem wichtigen Spiel besoffen in irgendeiner Ecke vorzufinden! SPENCER!“ Den Namen seines Teamkollegen hatte er ohne Vorwarnung laut gebrüllt, sodass Ian leicht zusammenzuckte. „Du solltest das ganze nicht so kühl betrachten“, sagte er etwas kleinlaut und wich in weiser Voraussicht einen Schritt von Tala zurück. „Machst du dir keine Sorgen um ihn?“ „Nein“, gab Tala schroff zurück. „Ich mache mir Sorgen um mein Team. BRYAN! Hilf' mir, die Tür aus den Angeln zu heben.“ „Wie bitte?“, fragte Bryan leicht amüsiert. „Du willst Spencer seine Tür wegnehmen?“ „Das geht zu weit“, fand Ian. „Dann heul' doch“, fauchte ihn Tala an. „Wenn ich ihm seine Tür wegnehmen will, dann mache ich das auch! Was du darüber denkst, ist mir scheißegal, Gnom!“ Er schob Ian unwirsch beiseite. „Wir können die Tür nicht aus den Angeln heben, wenn sie abgeschlossen ist“, meldete sich Bryan zu Wort. „Dann brichst du sie eben auf“, meinte Tala entnervt. „Seid ihr Beiden eigentlich so blöd oder tut ihr nur so?“ „Spencer?“, fragte Bryan laut und klopfte gegen die Tür. Er schob Tala beiseite und horchte in die Stille. Als sich nichts rührte, sagte er leise zu Tala: „Du solltest vielleicht wirklich gehen.“ „Vergiss' es“, flüsterte Tala abermals. Bryan verdrehte die Augen. „Schön“, meinte er sarkastisch. Dann ging er mit lauten Schritten zu Talas Zimmertür, öffnete sie und knallte sie daraufhin wieder zu. Dann ging er zurück zu Spencers Tür und klopfte erneut. „Er ist jetzt weg“, sagte er und warf Tala einen kühlen Blick zu. „Der Trick ist uralt, Bryan“, erklang plötzlich Spencers Stimme von innen. „Für wie blöd haltet ihr mich eigentlich?“ „Für blöd genug, dich mit Alkohol vollzu-“, begann Tala, wurde jedoch von Ian unterbrochen: „Wir halten dich nicht für blöd, Spencer. Im Gegenteil.“ „Und warum probiert ihr dann solche Steinzeittricks an mir aus?“, wollte Spencer wissen. Seine Stimme wurde nicht lauter, woraus Tala schloss, dass er sich nicht in Richtung Tür bewegte. „Mach diese beschissene Tür auf!“, verlangte er. Spencer antwortete nicht. Doch er kam Talas Bitte auch nicht nach. Er reagierte überhaupt nicht. Tala verdrehte die Augen. Dann trat er fest gegen die Tür. Ian zuckte erschrocken zurück und entfernte sich aus Talas Reichweite. „Mach auf!“, rief Tala sauer, doch abermals reagierte Spencer nicht. Also trat Tala noch einmal zu. Nach zwei weiteren Tritten brach die Mitte der Tür, sodass Tala die Hand in Spencers Zimmer strecken und den Schlüssel im Schloss umdrehen konnte. Er schob die Tür auf. Spencer saß auf seinem Bett und sah ihm interessiert zu. Er wirkte nicht aggressiv, so wie er vorhin geklungen hatte, sondern ganz ruhig. „Und jetzt?“, fragte er, nachdem Tala ihn eine Zeit lang angesehen hatte. „Jetzt nehmen wir dir die Tür weg“, erwiderte Tala kühl und winkte Bryan zu sich, um mit ihm gemeinsam die Tür aus den Angeln zu heben. „Warum?“, fragte Spencer. „Um hier auch nach Alkohol zu suchen“, erklärte Ian, der nun in sein Zimmer gekommen war. „Außerdem machen wir uns Sorgen, dass du dir vielleicht etwas antun könntest oder so...“ Er lächelte etwas verlegen und blickte Bryan und Tala hinterher, die die Tür in den Flur trugen. „Du kriegst sie bald wieder.“ „Sie ist kaputt“, stellte Spencer fest. „Die will ich nicht wiederhaben.“ Er streckte seinen Arm aus und schien etwas hinter seinem Bett zu suchen. Dann zog er eine Flasche hervor. „Hier“, sagte er und hielt sie Ian hin. „Und in meinem Schrank ist noch eine. Rechte Tür.“ Ian nahm ihm die Flasche ab und holte auch die aus dem Schrank ans Tageslicht. „Sonst noch irgendwo?“, fragte er. Spencer überlegte einen Augenblick. Dann seufzte er leicht. „Klar. Zwischen den Comicstapeln.“ Er sah Ian dabei zu, wie dieser den großen Comicstapel anhob. Und tatsächlich hatte Spencer eine kleine Flasche mitten in seiner Comicsammlung versteckt. „Und sonst noch?“, fragte Ian und rückte die Comics wieder zurecht. Spencer schüttelte den Kopf. „Sonst nichts“, antwortete er. „Kriege ich jetzt meine Tür wieder?“ „Nein“, antwortete Tala, der ebenfalls in den Raum getreten war und bloß Spencers letzte Frage gehört hatte. Ian gab ihm die drei Flaschen. „Mehr ist hier nicht“, sagte er. Tala hielt die drei Flaschen in der Hand und nickte dann leicht. „Prima“, sagte er und wandte sich dann an Spencer. „Du behauptest vermutlich immer noch, nicht abhängig zu sein?“, vermutete er und drückte dem vorbeikommenden Bryan die Flaschen in die Hand. „Auskippen“, wies er ihn an, bevor er sich wieder an Spencer wandte. „Ja, vermutlich schon“, antwortete Spencer provozierend. „Schön“, meinte Tala gereizt. „Du wirst diese Wohnung in der nächsten Woche nicht verlassen. Und du kriegst auch deine Tür erst in einer Woche wieder. Falls es dir dann noch gut geht, ist alles prima und ich werde mich vielleicht sogar bei dir entschuldigen, mal sehen.“ Er holte tief Luft. „Wenn du allerdings irgendwelche Entzugserscheinungen kriegst, dann gnade dir Gott!“ Spencer stand von seinem Bett auf. „Okay“, sagte er lässig und ging an Tala vorbei aus seinem Zimmer und ins Bad. „Warum bist du so -?“, begann Ian, wurde jedoch von Spencer unterbrochen: „Hast du etwa den badezimmerschlüssel einkassiert?“, fragte er gereizt. „Klar“, antwortete Tala. „Ich besorge uns morgen ein Besetzt-Schild. Solange können wir ja außen an die Klinke ein Kleidungsstück hängen, wenn wir im Badezimmer sind.“ Er ging in Spencers Zimmer, holte ein T-Shirt heraus und hängte es über die Türklinke. „Zufrieden?“ Spencer seufzte schwer. „Na prima“, murmelte er. Tala ging mit Ian und Bryan in die Küche, wo Bryan erneut Wasser für Nudeln aufgesetzt hatte. „Du solltest vielleicht an deinem Tonfall üben“, schlug Ian Tala vorsichtig vor. „Ein bisschen Nettigkeit würde ihm bestimmt nicht schaden.“ „Ich habe aber keinen Bock, nett zu ihm zu sein“, fauchte Tala. „Weshalb sollte ich?“ „Weil er offensichtlich ein Problem hat“, versuchte es Ian wieder einmal. „Ich tue doch etwas gegen sein Problem!“, regte sich Tala auf. „Ich gebe mir doch wirklich Mühe, ihm beim Entzug zu helfen!“ „Indem du ihn einsperrst und jegliche Chance auf Privatsphäre nimmst?“, brummelte Bryan sarkastisch. „Du bist super. Schon mal an eine Karriere als Psychiater gedacht?“ „Hört gefälligst auf, mich zu kritisieren“, fauchte Tala. „Ihr beide habt ja wohl überhaupt noch nichts gemacht!“ „Oh doch“, sagte Ian. „Ich habe schon mehrfach versucht, mit ihm zu reden, aber du hast uns immer wieder unterbrochen!“ „Es bringt nichts, mit ihm zu reden!“, bestimmte Tala. „Er hat mir die Flaschen aus seinem Zimmer freiwillig gegeben!“, empörte sich Ian. „Das zeigt doch, dass er selbst einsieht, dass er ein Problem hat!“ „Oder dass er die Schnauze von deinem Gelaber voll hat“, entgegnete Tala kühl. „SPENCER!“, brüllte er dann laut und stand auf, um zur Badezimmertür zu gehen. „Wie lange brauchst du?“, fragte er gereizt. Doch er erhielt keine Antwort. Er riss die Badezimmertür auf und erstarrte. Das Fenster stand weit offen und Spencer... war verschwunden. Er hatte in seinen Berechnungen nicht bedacht, dass ihre Wohnung im Erdgeschoss lag. Er ging zum Fenster und blickte die Straße hinunter. Doch von Spencer war keine Spur mehr zu sehen. „Verdammt!“, fluchte er. ----- Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Freu mich wie immer über Kommis *knuffl* Nathera Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)