After The Fall von JoeyB (Spencer x Tala) ================================================================================ Kapitel 6: Result ----------------- Hallo! Tut mir Leid, aber das Kapitel hier ist verhältnismäßig schwach ~.~ Es passiert ja kaum was *jammer* ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Das nächste Kapitel kommt ja schon sehr bald (schließlich muss ich bis zum 1. September fertig sein) ... und im nächsten Kapitel passiert mehr, promised! Viel Spaß beim Lesen! ----------- „Guten Morgen“, grüßte Ian Tala friedlich und goss Milch in seine Tasse. Er saß alleine an einem gedeckten Frühstückstisch – so wie jeden Morgen. Als Frühaufsteher hatte er es sich zur selbstauferlegten Pflicht gemacht, seinen Teamkollegen das schwierige Aufstehen leichter zu machen, indem er stets das Frühstück vorbereitete und dann gute Laune verbreitete. Tala setzte sich ihm gegenüber und gähnte lang gezogen. Dann blickte er sich in der Küche um. „Sonst noch niemand wach?“, fragte er überflüssigerweise. „Ich kann die beiden gerne wecken“, schlug Ian vor und sprang auf. Er nahm seine Milchtasse mit, während er durch den Flur ging. Er klopfte kurz an Bryans Tür und öffnete diese dann. „Aufstehen“, rief er in Bryans Zimmer hinein. Tala erhob sich ebenfalls wieder und folgte Ian durch den Flur. Er hielt vor Spencers Zimmer an und überlegte, ob er einfach reingehen sollte. Nachdem er zur besseren Überwachung seines Teamkollegens die Tür entfernt hatte, hatte er schließlich nichts mehr, wo er hätte anklopfen können. oder sollte er an den Türrahmen klopfen? Nein... „Spencer“, sagte er laut und schaltete das Licht an. „Aufstehen.“ Er erhielt nicht das übliche schlecht gelaunte Murren als Antwort, sondern eine noch viel schlimmere Reaktion: gar keine. „Spencer?“, fragte Tala und ging in den Raum hinein. Der Blondschopf lag langgestreckt in seinem Bett, die Decke über den Kopf gezogen. Tala zog vorsichtig an der Decke, bis er Spencers Blondschopf sehen konnte. Der Ältere lag anscheinend auf dem Bauch, weshalb Tala nicht mehr als seine Haare erkennen konnte. „Spencer!“, sagte er nun etwas lauter und zog die Decke komplett herunter. Spencer regte sich immer noch nicht, doch zu Talas Erleichterung gab er ein leises Seufzen von sich. „Jetzt steh schon auf“, sagte Tala und musterte Spencer einen kurzen Moment lang. Er trug noch immer die Kleidung vom Vortag. Die Kleidung, mit der er stundenlang durch den Regen gelaufen war. Wie dumm konnte ein einzelner Mensch bloß sein? Tala schüttelte entnervt den Kopf. Wenn das so weiterging, würden sie Spencer bald einsargen lassen müssen. „Spencer!“ Allmählich wurde Talas Ton lauter und auch schärfer. Er packte Spencer an der Schulter und schüttelte ihn grob. „Aufstehen!“ „Noch nicht einmal freundlich wecken kannst du ihn“, stellte plötzlich Ian fest. Tala blinzelte ihn überrascht an. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass der Kleinwüchsige neben ihm stand. „Er wacht nicht auf“, beschwerte er sich. „SPENCER!“, brüllte er dann so plötzlich, dass Ian zusammenzuckte. Spencer stöhnte schmerzerfüllt auf. „Nicht“, nuschelte er und drehte sich auf die Seite, um seine Decke zurückziehen zu können. Doch Tala hielt sie beharrlich fest. Zusätzlich legte er eine Hand auf Spencers Schulter und drückte sie nach unten, sodass Spencer endlich auf dem Rücken lag. Und jetzt, da Tala sein Gesicht sah, wusste er, dass es eine unbeschreibliche Dummheit von Spencer gewesen war, seine Kleidung nicht zu wechseln. Spencer graue Augen glänzten fiebrig und sein Gesicht schien zu glühen. Tala schloss einen Moment lang die Augen, um sich sammeln zu können und nicht los zu schreien. Als er sie wieder öffnete, hatte sich Spencer wieder die Decke über den Kopf gezogen. „Na prima“, murmelte Tala. „Soll ich das Fieberthermometer holen?“, fragte Ian. „Hm“, machte Tala, was zwar eine recht unbefriedigende Antwort war, Ian jedoch zum Verschwinden anregte. Tala zog Spencer die Decke wieder vom Kopf. „Was machst du auch für 'ne Scheiße?“, ärgerte er sich. Der Blondschopf blinzelte ihn müde an. „Hä?“ Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen. „Du trägst immer noch die Klamotten von gestern!“, schimpfte Tala. „Die waren doch klatschnass! Wie alt bist du Vollidiot eigentlich? Dr hätte klar sein müssen, dass du krank wirst, wenn du stundenlang im Regen herumläufst und danach nicht einmal die Klamotten wechselst!“ „Musst du so schreien?“, murmelte Spencer schmerzerfüllt. „Ich hab Kopfschmerzen.“ „Das ist deine eigene Schuld“, bestimmte Tala. „Also sehe ich gar nicht ein, darauf Rücksicht zu nehmen!“ Spencer schloss seine Augen wieder und atmete tief ein und aus. „Und das Licht?“, fragte er müde. „Kannst du wenigstens das ausmachen?“ „Nein!“, empörte sich Tala und riss Spencer die Decke nun komplett weg. Er trug sie in eine andere Ecke des Zimmers und legte sie dort auf den Boden, damit Spencer sie nicht zurückziehen konnte. „Und du ziehst dir jetzt erst einmal das Zeug aus!“ „Das ist inzwischen trocken“, murmelte Spencer und drehte sich wieder auf den Bauch. „Na schön“, meinte Tala spitz. „Du willst es ja nicht anders.“ Er ging zum Fußende des Betts und fing an, an Spencers Hose zu zerren. „He!“, protestierte Spencer schwach, wehrte sich aber nicht. Schließlich brachten Talas Versuche gar nichts, da Spencer eine enge Jeans trug, die mit Knopf und Reißverschluss geschlossen war. Also zerrte Tala so lange an Spencers Schulter, bis der Blondschopf wieder auf dem Rücken lag. Er blickte kurz fragend in Spencers Gesicht, doch dessen Augen waren geschlossen und er atmete relativ gleichmäßig durch den Mund ein und wieder aus. Anscheinend war er wieder ausgeschlafen. Vielleicht besser so. Tala beugte sich über ihn und öffnete den Knopf und den Reißverschluss der Jeans. Er schob sie vorsichtig von Spencers Hüften hinunter, wobei er darauf achtete, die Haut des Kranken nicht zu berühren. Schließlich sollte ihn niemand für pervers halten. „Was machst du da?“, fragte Ian interessiert. Tala sah erschrocken auf. „Ich will ihm was anderes anziehen“, sagte er hastig. „Warum?“, fragte Ian und ging mit dem Fieberthermometer an Tala vorbei. Er schaltete es ein und schob es Spencer kurzerhand in den Mund. Dann legte er eine Hand unter Spencers Kinn und drückte den Mund zu. „Er hat das Zeug gestern schon getragen“, murmelte Tala und spürte, wie seine Gesicht warm wurde. Er wandte sich schnell von Ian ab. Er mochte es nicht, rot zu werden. Und noch weniger mochte er es, wenn andere Leute ihn dabei erwischten, rot zu werden. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als den Blick auf Spencers Boxershorts zu richten. „Ach so“, meinte Ian unbekümmert. „Ist Bryan mittlerweile mal aufgekreuzt?“ Tala wandte den Blick von Spencers Boxershorts wieder ab und richtete ihn nun auf die mittlerweile nackten Oberschenkel. Er schluckte leicht. „Bryan?“, wiederholte er, nur um etwas zu sagen. Warum war ihm plötzlich so komisch zumute? Klar, er hatte schon immer ein ausgeprägtes Schamgefühl besessen, aber das hier war schließlich eine Notfallsituation. Und er konnte doch wohl kaum Ian fragen, ob er Spencer nicht umziehen wollte, denn der Kleinwüchsige hätte mit Sicherheit nach einem Grund gefragt. Und was hätte Tala schon antworten können? Dass es ihm unangenehm war, nackte Menschen zu sehen? Er vermied es eigentlich, andere Leute an seinem Schamgefühl teilhaben zu lassen. „Der verstörte Jugendliche, der im Zimmer nebenan wohnt“, erklärte Ian lakonisch und zog das Fieberthermometer wieder aus Spencers Mund. Sofort stellte der Blondschopf seine Atmung wieder von der Nase auf den Mund um. „Hm, 39,1“, las Ian ab und verzog das Gesicht. „Naja, gibt wohl schlimmeres... Ich bring das Ding wieder weg.“ Er verschwand abermals aus dem Zimmer und Tala konnte ihn nach Bryan rufen hören. Tala zog nun die Hose von Spencers Füßen herunter und ging dann zum Schrank, um eine saubere Hose herauszusuchen. Er fand schließlich sogar einen richtigen Schlafanzug, den er schnell auseinanderfaltete. „Zieh' dem armen Kerl doch auch eine frische Boxershorts an“, schlug Ian vor, der wieder geschäftig in das Zimmer gewuselt kam. „Mach' das doch selber!“ Tala spürte, wie ihm erneut das Blut ins Gesicht stieg. Er legte den Schlafanzug auf das Bett und ging zur Tür. „Ich schau mal nach Bryan.“ „Bryan ist im Badezimmer“, klärte Ian ihn auf, doch Tala hörte ihm gar nicht mehr zu, sondern ging schnurstracks in Bryans Zimmer. Wo natürlich niemand war. Tala seufzte und setzte sich auf Bryans Schreibtischstuhl, statt auf Ians Rufen zu achten. Das war doch dumm. Einfach nur dumm! Was für ein lausiger Teamleader war er eigentlich? Er hätte Spencer gestern Abend noch einmal darauf ansprechen sollen. Er hätte mit ihm reden müssen. Dann hätte er wenigstens mitgekriegt, dass Spencer die klatschnassen Klamotten nicht ausgezogen hatte. Und er hätte ihm sagen können, dass er gefälligst etwas anderes anziehen sollte. Aber... hätte Spencer überhaupt auf ihn gehört? Vielleicht hätte er gerade dann aus Protest die Sachen anbehalten. Dann wäre es wieder Talas Schuld gewesen, dass er in nasser Kleidung ins Bett gegangen war. Egal, was er gemacht hätte, Spencer hätte Scheiße gebaut. Wie so oft in letzter Zeit. „Huch?“, machte Bryan verdutzt, als er in sein Zimmer zurückkam und Tala dort vorfand. „Guten Morgen“, sagte er und runzelte fragend die Stirn. „Bin ich eigentlich ein sehr schlimmer Versager?“, fragte Tala deprimiert und mehr an sich selbst gerichtet. „Gibt schlimmere Versager“, erwiderte Bryan und ging zu seinem Kleiderschrank, um sich ein T-Shirt rauszusuchen. Tala seufzte. „Danke für deine Ehrlichkeit“, meinte er zerknirscht und stand auf. „Kein Problem“, sagte Bryan müde und zog das Shirt über. Tala ging an ihm vorbei und zurück in den Flur, wo er Ian begegnete, der gerade den Rollladen des Fensters im Flur herunterzog. „Was soll das?“, fragte Tala, als sie praktisch im Dunkeln standen. „Spencer hat Kopfschmerzen“, sagte Ian leise. „Und da wir seine Tür nicht mehr zumachen können“, sein Tonfall war etwas kühl geworden, „müssen wir den Flur wohl dunkel halten. Er meinte, dass ihm das Licht in den Augen weh tut.“ „Ich habe aber keine Lust darauf, im Dunkeln zu sitzen!“, fauchte Tala und wollte Ian beiseite schieben, um die Rollladen wieder hochzuziehen, doch Ian ließ sich nicht bewegen. Er blickte Tala stur an, während er das abgedunkelte Fenster bewachte. Tala schnaubte. „Na prima“, zischte er, drehte sich auf dem Absatz um und durchquerte den Flur. Er zog sich seine Schuhe an und verließ dann ohne Jacke ihre Wohnung. Er hatte die Schnauze voll von dem ganzen Terz, den Ian wegen Spencer veranstaltete. Und er hatte die Schnauze voll davon, dass niemand Spencer böse war. Und dass er wieder als der Böse dargestellt wurde. Hatte er Spencer dazu gezwungen sich das halbe Hirn wegzusaufen? Und war es seine Idee gewesen, Spencer in klatschnassen Klamotten ins Bett zu schicken? Ian machte ihm sogar Vorwürfe dafür, dass er die Tür vor Spencers Zimmer entfernt hatte. Das machte er doch nicht aus purem Sadismus, sondern um den Blondschopf besser kontrollieren zu können. Denn inzwischen traute er Spencer alles zu. In seiner Fantasie hatten sich schon mehrere Horrorszenarien abgespielt, angefangen bei Spencer, der mit einer Alkoholvergiftung in seinem Zimmer eingeschlossen war und nicht einmal dazu fähig, nach Hilfe zu rufen. Sie würden ihn so doch erst nach ein paar Stunden finden! In dieser Zeit könnte er sterben! Und dann kamen die Szenarien, in denen Spencer auf die verschiedensten Arten Selbstmord begang oder sich sonst irgendwie verletzte. Sollte er als Teamleader so etwas zulassen? Sollte er Spencer wirklich die Chance geben, diese Szenarien geschehen zu lassen? Tala tat das doch für das Team und nicht, um Spencer eins auszuwischen. Warum wollte das bloß niemand verstehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)