Elf Vs. Demon von Hisoka19 (Lieben kann man lernen) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Vielen lieben Dank für die Kommis ^o^!!! Nya ich muss leider sagen, dass es manchmal einige Ungereimtheiten gibt, gerade in den späteren Teilen *räusper* Bitte nicht erschlagen *sniffel* ------------------------------------------------------------------------------- In einer raschen, fließenden Bewegung glitt die junge Elbin an dem Raum vorbei und huschte weiter in das Dunkel der vor ihr liegenden Katakomben. Auf einmal hörte sie vor sich Stimmen, und presste sich in eine Nische, den Atem anhaltend. Das Schwert hielt sie noch gesenkt. Plötzlich traten zwei Männer im Schein von Fackeln an ihr vorbei, einer von ihnen hielt triumphierend etwas in die Höhe, das die junge Frau auch ohne Fackeln eindeutig hätte indentifizieren können. Einen Schopf nachtschwarzer Haare. "Taiyo, bitte nicht..." dachte sie verzweifelt. Wie gerne hätte sie das Schwert gehoben, doch sie musste sich beherrschen, sonst war alles umsonst. Als die beiden weit weg waren schlich sie weiter. Leise rief sie nach ihm. "Taiyo, wenn Du da bist, gib bitte ein Lebenszeichen von Dir." Sie lauschte hoffnungsvoll in die Schwärze vor ihr. "Bitte geh... " hörte sie seine leise Stimme. Sie steuerte auf die Tür zu, die sie mit einem leichten Magiestoss dazubrachte sich zu öffnen. "Dem Himmel sei Dank, Du lebst...!" Ihre Augen glommen in der Dunkelheit auf vor Freude. "Sieh mich nicht an....bitte...." schluchzte er leise und kam hörten die Ketten leise rasseln als er sich etwas bewegte. Leicht verärgert sah sie ihn an. "Was soll dieser Unsinn." Mit einer kurzen Bewegung und ein wenig Magie fielen die Ketten zu Boden. Zum Glück sassen alle Wachen oben wie sie wußte. "Komm jetzt bitte, wir haben leider nicht die ganze Nacht Zeit." erinnerte sie ihn eindringlich. Taiyu kauerte sich weiter in die Dunkelheit - wollte nicht, dass sie ihn ansah. Er fühlte sich müde und schmutzig - außerdem wollte er sie nicht noch mehr in Gefahr bringen. "Du hättest...nicht herkommen sollen....ich bringe dich nur in Gefahr..." "Taiyo, bitte, können wir das ausdiskutieren, wenn wir halbwegs in Sicherheit sind," flehte sie ihn an. Sie wandte sich zur Tür, denn wie sie befürchtet hatte war das Rasseln der fallenden Ketten, doch nicht ganz unbemerkt geblieben. "Wenn ich mit dir mitgehe werden sie uns beide töten!" schrie er schon fast. "Wenn wir hier bleiben, sind unsere Überlebenschancen in wenigen Augenblicken auch auf dem Nullpunkt," konterte sie trocken. Sie hörte bereits wie die Wachen anrückten. Kaum hatte sie das ausgesprochen stand auch schon der Hauptmann in der Tür, die Haare noch immer in der Hand haltend. "Was geht hier vor?" donnerte er. "Scheisse," dachte sie noch als sie zur Seite sprang. "Was hat das hier zu bedeuten, warum sperrt ihr meinen Begleiter ein und warum, zum Teufel, habt Ihr ihm die Haare abgeschnitten?" Ihre Stimme verhieß absolut nichts gutes. "Ihr seid doch dabei gewesen als er die Männer des Dorfes niedergemetzelt hat - dies ist dem König zu Ohren gekommen und Eure Majestät und auch ich sind der Meinung, dass ein solches Wesen weggesperrt gehört" sein Blick wurde höhnisch. "Wie mir scheint seid Ihr Elben nicht so gebildet wie Ihr immer angebt, denn sonst wüsstet ihr Bescheid." "Wann haben wir schon die Gelegenheit, etwas über Dämonen zu erfahren. Also bitte klärt mich gütiger Weise auf und lasst mich nicht in Unwissenheit leben." Der Sarkasmus in ihrer Stimme triefte geradezu. Man merkte deutlich, dass der Hauptmann nichts lieber tat als das. Er lachte eisig. "Das hier" er hielt ihr den Haarschopf unter die Nase. "Ist die Freiheit eures Freundes, wie Ihr ihn bezeichnet. Wenn ein Dämon seine langen Haare verliert kann er sich theoretisch auch gleich selbst umbringen bevor es der nächstbeste andere tut der ihm über den Weg läuft." "Wollt Ihr damit andeuten, er ist das, was wir als lebendes Freiwild bzw vogelfrei bezeichnen?" Die Mondsichel auf ihrer Stirn fing an vor unterdrückter Wut zu glimmen. Sie konnte, nein, sie wollte nicht glauben was er ihr eben erklärte. "Ebenso bezeichnet man Wesen wie ihn." lächelte er kalt und ließ die Haare vor ihre Füße fallen. "Wenn ich Euch nun bitten dürfte das Verließ zu verlassen?" "Oh, genau das habe ich vor und IHN nehme ich mit." Mit einer behenden Bewegung trat sie vor ihn. Das Leuchten ihres Mal hellte den Raum merklich auf. Kalte Mordlust und Wut brannte in ihren blauen Augen. "Doch vorher werde ich dafür sorgen, dass Ihr diese Tat bis zum Ende Eures erbärmlichen Lebens bereuen werdet." Flink hatte sie den Dolch gezogen und einen Bannzauber gewirkt, er würde sich nicht einen Millimeter mehr rühren können. "Was habt ihr vor??" schrie er sie an und bereute es allein zurück gekommen zu sein. "Das werde ich Euch zeigen." Sie trat vor ihn und schnitt mit dem Dolch gezielt in eine bestimmte Gegend seiner Genitalien. Sie wusste genau, diese Wunde würde ihn bei richtiger Behandlung nicht umbringen, allerdings würde er bald danach feststellen, dass die Funktionstüchtigkeit seines besten Stückes für immer irreparabel geschädigt war. "Tja, keine Arme, keine Kekse," lachte sie ihn eisig an. Der Mann schrie erbärmlich auf und sackte in sich zusammen. Taiyo sah mit Schrecken auf das, was T'Sono tat und konnte seinen Augen nicht trauen. An Taiyo gewandt wandelte sich der Tonfall ihrer Stimme augenblicklich. "Können wir dann jetzt endlich gehen. Ich habe keine Lust auch noch dem Rest der Truppe zu begegnen." Sie wandte sich zu Tür und hoffte er würde ihr endlich folgen. Zögerlich und noch etwas wacklig auf den Beinen stand er auf und folgte ihr schließlich - wagte es jedoch nicht sie anzusehen. Schnell zog er die Kapuze wieder auf ehe er sie ansehen konnte. Die Tasche hatte man ihm zum Glück gelassen. Glücklicherweise hatte der restliche Trupp nichts von den Geschehnissen mitbekommen. So gelangten sie im Schutze der Dunkelheit bis vor die Kuppel der Stadt. T`Sono war die ganze Zeit schweigen neben Taiyo geblieben, doch als sie sich wieder einigermaßen in Sicherheit wußte, drehte sie sich langsam zu ihm um. "Ist es wahr was er gesagt hat?" ihre Stimme zitterte leicht und sie sprach sehr leise. Der junge Dämon sah sie noch immer nicht an, hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und nickte zögerlich. "Sie werden dich töten.....wenn du bei mir bleibst..:" sagte er leise. "Dann denke ich, sollten wir in Zukunft doppelt so umsichtig auf unserer Reise sein, oder glaubst Du wirklich, ich werde mich davon abschrecken lassen?" Sie hoffte, er würde nicht wieder von ihr verlangen zu gehen. Irgendetwas in ihr sträubte sich gegen den Gedanken, wie zuvor alleine zu reisen. Sie gestand sich ein dass sie seine Gegenwart aus ihr noch schleierhaften Gründen genoss und ihn nicht missen wollte. "Warum....nimmst du diese Gefahr auf dich?" seine Stimme zitterte leicht als er sprach. "Ich kann es Dir nicht genau sagen... ich mag Dich...vielleicht mehr als es mir bisher bewußt war." Verlegen schaut sie zum Sternenhimmel und hoffte er würde die Unsicherheit in ihrer Stimme nicht bemerken. "Wie kann man jemanden wie mich mögen?" fragte er leise und ging ans Flussufer - ließ sich auf die Knie nieder."Ich bin ein Dämon und noch dazu....nicht sehr umgänglich..." Langsam streifte er sich die Kapuze ab und sah ins Wasser. Durch das helle Mondlicht konnte er sich deutlich sehen. Seine Haare reichten nur noch bis knapp auf die Schultern. "Das Du ein Dämon bist ist mir auch schon aufgefallen. Ja und, ich sagte Dir bereits dass ich mich bemühe, nicht dem ersten Anschein nach zu urteilen. Ausserdem bist Du weit umgänglicher als die meisten anderen Wesen, den ich sonst oft begegne. Wenn Du es willst kannst Du zeitweise sogar richtig liebenswert sein, sofern man von Deinem Sarkasmus mal absieht." Sie ließ sich im Schneidersitz neben ihm nieder und legte ihm die Hand auf den Arm. "Werden Deine Haare nachwachsen, oder ist das auch so eine Besonderheit Deiner Rasse?" Ein leicht aufmunterdes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Wie konnte sie ihn nur erreichen, um ihm zu helfen? Sie war am rätseln. "Vielleicht....irgendwann...." gab er zurück und fuhr sich mit der anderen Hand durch die Haare. Ihre Berührung tat gut, er fühlte sich plötzlich nicht mehr ganz so einsam und war dankbar dafür. Ein kleines Lächeln umpielte seine Lippen als er das nächste sagte. "Zum Thema Sarkasmus" er tippte ihr gegen die Stirn. "Da spricht die Richtige." T´Sono lächelte innerlich hoffnungsvoll bei dieser vertrauten Geste. Mit Unschuldsmiene und treuem Blick erwiederte sie, "Ich bin niemals sarkastisch. Elben gelten als ausgesprochen gelassen, höflich und zurückhaltend. Wusstest Du das etwa noch nicht?" "Hm, dann müssen deine doofen Ohren anderer Natur sein" grübelte er. "Denn bisher konnte ich leider noch keine dieser Eigentschaften bei dir feststellen." "Hey moooment mal, wer hat hier doofe Ohren. Du hast doch gerade den Schönheitscheck im Wasser vollzogen. Schau Dich erstmal an und dann unterhalten wir uns diesbezüglich weiter," erwiederte sie lachend. "Falls es dir entgangen ist, ich HABE mich gerade angeschaut und um zu wissen wie gut ich aussehe brauch ich keinen Spiegel. Das ist Standardausstattung bei Dämonen" grinste er leicht. "Standardaustattung...das ich nicht lache." Sie nahm eine kleine handvoll Wasser und spritzt sie in sein Gesicht. Er sah sie einen Moment lang bedröbbelt an, dann wurde sein Blick kühl. Er hob eine Hand und ein Schwall Wasser landete mitten in T'Sonos Gesicht. "Sag doch, dass du baden wolltest." Langsam hob sie ebenfalls eine Hand und die Sichel auf der Stirn glomm leicht auf. Ein dünner Wasserstrahl schlängelte sich aufwärts und landete in seinem Nacken. "Das Spiel, mein Lieber, kann man auch zu zweit spielen," grinste sie ihn keck an. "Mit Vergnügen" die nächste kalte Ladung landete diesmal im Nacken der Elbin. Sie quietsche erschrocken auf. "Hör endlich auf damit, sonst landest Du gleich im Bach, denn nachdem Aufenthalt in den Verliesen hast DU ein Bad nötiger als ich." Taiyo wurde plötzlich kreideweiß im Gesicht, lachte jedoch trotzdem beim Anblick der Elbin. "Vielleicht hast du recht." Sie lachte ebenfalls. "Siehst Du, Einsicht ist der beste Weg zur Besserung, oder nicht?" Sie machte anstalten aufzustehen, doch der Hosenrock war ihr etwas im Wege. "Hab ich deine Eleganz weggespült?" lachte er als er sah wie sie sich erheben wollte, es jedoch nicht ganz so elegant klappte wie sie es geplant zu haben schien. "Weggespült?...Wie war das doch gleich mit der Standdardausstattung?" Sie stand auf und ging zu Ares hinnüber. "Sowas gibts bei euch auch" höhnte er. "Gehören die doofen Ohrn dazu?" "Ist Dir bei Deinem ganzen Egotripp mit dem Schönheitscheck irgendetwas an Deinem Kopf aufgefallen? So vornehmlich an der linken und rechten Seite davon? Beim nächsten Mal solltest Du genauer darauf achten, den Deine Ohren sind MINDESTENS so doof, wie meine wohlgeformt sind." Sie holte die Taschen und machte sich daran die Decken und etwas zu essen zutage zu fördern. "Na dann können sie ja nich so doof sein" gab er trocken zurück. "Ansichtssache würde ich salopp behaupten, aber jedem das seine." Sie blitzte ihn an. Wieso schaffte es der Kerl selbst in seinem momentanen Zustand immernoch die Oberhand zu behalten es war zum aus der Haut fahren...aber auch auf ein sonderbare Weise reizvoll. Sie warf ihm die Vorratstasche rüber und setzte sich wieder zu ihm, die Decken auf dem Arm. Er fing sie auf und stellte sie neben sich. "Vielleicht sollte ich heute wirklich baden..." er sah an sich heruntern. //Und was neues anziehn// dachte er bei sich. Ihm wurde einen Moment schwummrig und schüttelte kurz den Kopf um wieder klar zu werden. //Warum schafft sie es nur immer wieder mich zum lachen zu bringen?// fragte er sich mit einem Blick auf die Elbin. "Tu Dir keinen Zwang an, spring einfach rein, dann hat sich die Sache mit der Wäsche auch gleich erledigt," bemerkte sie spitz. "Pass auf dass ich dich nicht ausversehen mit nem Waschbrett verwechsel, flach genug bist du ja" kam es zurück und er stand auf. Schneller als er wahrscheinlich geahnt hatte, packte sie seine Beine und brachte ihn Richtung Bach zu Fall, so dass er mit einem Klatschen im Wasser landete. "Das, war definitv eine sarkastische Bemerkung zuviel, mein Lieber!" Grinsend rückte sie ein Stück zurück, damit er nicht zu schnell an sie rankommen konnte. Benommen kam er wieder hoch, hatte sich bei dem Sturz den Kopf gestoßen. Er wandte sich zu ihr und sie konnte ein wenig Blut an seiner rechten Schläfe sehen. Im nächsten Moment hob er die Hand in ihre Richtung und versuchte zu fokussieren - ein nicht ganz unerheblicher Wasserschwall traf die Elbin. Erschrocken sprang T´Sono auf und versuchte noch seiner Attacke zu entkommen. Zu spät, das Wasser traf sie mit voller Wucht und sie fiel rückwärts zu Boden. Völlig durchweicht setzte sie sich auf. Gerade wollte sie zu einer fiesen Bemerkung ansetzen, als sie sah dass er an der Schläfe blutete. Rasch stand sie auf und ging zu ihm. "Es tut mir leid, so weit sollte es nun wirklich nicht kommen. Lass mich das bitte mal sehen." Vorsichtig legte sie die Hand unter sein Kinn. "Is nich schlimm...." murmelte er benommen und wollte die Hand wegschieben - wusste nur nicht welche von den beiden die er sah, er wegschieben sollte. Sie bemerkte seine Unkoordiniertheit und erschrak erneut. "Was ist mit Dir los, hast Du Dich doch ernster verletzt?" Echte Sorge trat in ihren Blick, das letzte was sie wollte war ihn zu verletzen. "Nein alles in Ordnung....nur etwas schwindelig.." er lächelte etwas neben sich stehend. Diese Aussage beruhigte sie nicht im geringsten. "Komm erstmal aus dem Wasser raus, dann schaue ich mir das mal an. Sauber genug dürften wir jetzt wohl beide sein, denke ich." Sie reichte ihm die Hand um ihm zu helfen. Er ließ sich aus dem Wasser helfen und musste sich am Ufer angekommen hinlegen wenn er nicht umfallen wollte. "Ich hätte meine dumme Klappe halten sollen...." seufzte er leise. Sie setzte sich neben ihn und besah sich die Wunde näher. Es war nur ein kleiner Kratzer, doch anhand seiner unsicheren Gangweise wusste sie, dass sein Kopf einen härteren Schlag hatte einstecken müssen. Sie biss sich auf die Lippe. "Warum kann ich mein Temperament nicht einfach abschalten, manchmal könnte ich mich selber dafür ohrfeigen." dachte sie reumütig. "Das könnte jetzt ein wenig kribbeln, also bitte nicht erschrecken, okay." Sanft legte sie die Hand an die Schläfe und sandte Heilmagie durch die Finger zur Wunde, die sich daraufhin langsam anfing zu schließen. "Du weißt doch, Unkraut vergeht nicht" sagte er leise und irgendwie genoß er das leichte Kribbeln ein wenig. Sie verstärkte den Druck ihrer Finger ein klein wenig und lachte als sie sich über ihn beugte. "Du solltest wirklich aufhören, eine so schlechte Meinung von Dir zu haben. Ich sehe Dich wirklich nicht als "Unkraut" an, ganz im Gegenteil." Langsam strich sie über die Haut, um sich vom Ergebnis zu überzeugen. Es würde nicht einmal eine Narbe zurückbleiben. "Ich sehe Dich mehr als meinen persönlichen Schutzengel an, als der Du Dich ja schon einige Male erwiesen hast. Hör also bitte auf zu versuchen mir ein schlechtes Bild von Dir einzureden, es wird Dir nicht gelingen, glaube mir." Sie stand auf und holte aus ihrer Tasche einige frische Kleidungsstücke. Rasch verschwand sie im dichten Unterholz und zog sich um. Taiyo lag mit dem Rücken zu T'Sono, so dass sie nicht die Tränen sah die sich über seine blassen Wangen bahnten. Er konnte nicht glauben, was sie ihm gerade gesagt hatte, denn bisher hatte ihm nie jemand soetwas gesagt. Nach einem Moment wischte er sich schnell die Nässe aus dem Gesicht und setzte sich auf - es begann alles ein wenig sich zu drehen und er fasste sich an den Kopf. Der Schock durch das, was im Verließ geschehen war und die Folgen des Sturzes machten sich bemerkbar. Seufzend lehnte er sich an einen der Bäume und suchte in seiner Tasche nach neuer Kleidung, wobei ihm das was er da zu Tage förderte nicht wirklich in den Kram passte. //Wieso zum Henker habe ich das mitgenommen?// fragte er sich. Als sie wieder hervortrat hatte sie sich eine leinende Tunka und ihre braune Lederhose angezogen. Die nassen Sachen von vorhin hängte sie über einen nahegelegenen Ast zum Trocknen und machte sich daran in der Nähe ein Feuer zu entzünden um diesen Vorgang zu beschleunigen. "Geht es Deinem Kopf immernoch schlecht, dann würde ich Dir etwas Weidenrinden-Extrakt geben, das zumindest die Schmerzen vergehen." Etwas besorgt sah sie zu ihm rüber. "Es geht schon, mach dir keine Sorgen..." er stand auf und hatte seine Kleidung im Arm. "Ich denke ich werde mich waschen und umziehen gehen." meinte er und ging noch etwas unsicher Richtung Fluss davon. Grinsend sah sie ihn an. "Hattest Du etwas noch nicht genug Wasser für heute?" Sie langte nach der Tasche und fing mit dem Kochen an. "Davon kann man nie genug haben" lachte er und verschwand hinter den Büschen. Am Fluss angekommen war es bereits dunkel geworden und der Mond spiegelte sich auf der Wasseroberfläche wider. Er zog sich aus und stieg langsam ins Wasser - tauchte einmal unter und fuhr sich, nachdem er wieder hochgekommen war, durch die nassen Haare. Wieder wurde er daran erinnert, dass seine vormals so langen Haare nur noch bis knapp auf seine Schultern reichten. Er wusch sich in aller Ruhe und stieg danach wieder aus dem Wasser, um sich abzutrocknen. Zum Glück war es nicht ganz so kalt wie die letzten Nächte, so dass er nicht fror. Sein Blick wanderte zu seinem letzten Packen Ersatzkleidung. //Was auch immer mich da geritten hat// dachte er bei sich und zog sich die schwarze Lederhose an. Ein weißes, weiterfallendes Hemd, das den Bauch ein wenig frei ließ war das nächste Kleidungsstück dass seine Haut berührte, ergänzt von einer Art Weste ebenfalls aus Leder, wie schon die Hose. Als er fertig war ging er zurück zu T'Sono. Sie schaute interssiert zu ihm hin. "Schick, zumindest mal nicht ganz in Schwarz. So kann ich Dich sogar bei Nacht im Wald ohne meine Weitsicht ausfindig machen." Sie reichte ihm eine von den Schüsseln und setzte sich etwas gemütlicher im Schneidersitz hin. "Wir sollten uns zumindest langsam überlegen in welche Richtung es weitergehen soll mit unserer Reise. Einfach nur ziellos umherwandern ist auf Dauer auch nicht besonders ergiebig." Im Geiste ging sie schon mal alle Möglichkeiten durch, die in ihrer momentanen Lage in Frage kämen. "Du hast recht...aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wohin mich mein Weg führt.....deswegen kann ich dir das leider nicht sagen....ich weiß nicht mal..ob ich je finde was ich suche" sagte er leise und begann zu essen. "Also gut, wir wenden uns der nächstgelegenen Siedlung zu und stocken unsere Vorräte ein wenig auf. Du solltest nur darauf achten, das die einzige Person, die Dich ohne Kapuze sieht, gerade anwesend ist und vor allem...keine toten Dämonenjäger mehr, okay." Bei den letzten Worten sah sie ihm direkt in die Augen. "Ja Mami" seufzte er. "Wenn mich die Dämonenjäger in Ruhe lassen behalten sie auch ihr Leben." "Von wegen Mami", dachte sie. "Auch wenn Dich die Dämonenjäger nicht in Ruhe lassen...die kann ich im Zweifelsfalle auch aufs Korn nehmen, wenn es die Situation erfordert." Sie räumte ihre Schüssel weg und streckte sich nach ihrer Decke. "Ist das ein Unterschied wer sie über den Ehilh schickt?" fragte er trocken und bissen zwei Bissen. T`Sono machte es sich unter ihrer Decke gemütlich. "Ja, das ist es. Die Menschen sind da sehr diffenzierend veranlagt. Außerdem, wer hat gesagt das ich sie über diesen, oder sonst einen Fluss, schicke. Ich dachte dabei nicht zwangsläufig an Mord und Totschlag. Es gibt andere Methoden. " Wieder grinste sie ihn vielsagend an und musste im Stillen an den kastrierten Hauptmann denken. Taiyo hob eine Braue. "Die Methoden hab ich gesehen...und ehrlich gesagt ziehe ich da den Tod eher vor." Ihr Grinsen wurde zunehmend breiter. "Ach so schlimm ist so eine Existenz gar nicht, habe mir sagen lassen. Er sollte lieber froh sein, dass da überhaupt noch etwas ist und ich nur den "angenehmen" Teil dessen lahmgelegt habe." Sie legte sich eine der Taschen unter den Kopf als Nackenstütze. "Sowas kann wirklich nur eine Frau sagen die keine Ahnung hat" grummelte er und stellte seine Schüssel ebenfalls zur Seite. Danach legte er sich hin, deckte sich zu und drehte sich von ihr weg. Sie lachte, als sie sich ebenfalls umdrehte. "Ausnahmsweise hast Du da Recht, auch wenn ich das ungern zugeben mag." Langsam sank sie in erholsamen Schlaf. "Ich hab immer Recht....das gehört zum Standard" murmelte er im Halbschlaf. "Armleuchter" murmelte sie zurück. "Ziege" kam es zurück. "Musst Du eigentlich immer das letzte Wort haben?...vergiss es ich weiß schon STANDARDAUSTATTUNG." Ihr gingen vor Müdigkeit die Argumente aus und sie beschloss seinen nächsten, wie auch immer gearteten Kommentar rund weg zu ignorieren. Doch dies hörte er schon nicht mehr - war bereits eingeschlafen. Am nächsten Morgen erwachte sie ziemlich gerädert und setzte sich langsam auf. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und beschloss erstmal ein Bad im Fluss zu nehmen, um vielleicht doch noch richtig wach zu werden. Sie sah kurz zu ihm rüber, schnappte sich aus der Tasche ihre Seife und tapperte los. Wenig später erwachte Taoyi, da ihm die Sonne mitten ins Gesicht schien und er hätte sie am liebsten erschlagen dafür. Grummelnd stand er auf, schnappte sich sein Handtuch und ging noch immer schlaftrunken zum Fluss um sich mit kaltem Wasser zu wecken. Dass T'Sono bereits dort war registrierte er gar nicht. T´Sono hatte sich rasch ihrer Kleidung entledigt und war in den Fluss gestiegen. Sie genoss die erfrischende Kühle und wusch sich ausgiebig von Kopf bis Fuss. Als sie fertig war lehnte sie gemütlich an die Uferkante. Plötzlich registrierte sie eine Aura und sank noch tiefer ins Wasser, so dass es ihr bis zum Hals reichte. Erst jetzt bemerkte der Dämon die junge Elbin und wurde knallrot. "I....ähm.....ah....ich....." stammelte er. "Bin schon wieder weg" mit diesen Worten war er auch schon im Wald verschwunden. Völlig irritiert sah sie ihm nach. "Was war das denn...", fragte sie sich als sie aus dem Wasser stieg, sich abtrocknete und ankleidete. Gemächlich ging sie zum Lager zurück. Sie sah zu ihm hinüber und sie konnte sich über sein verlegenes Gesicht kaum noch das Lachen verkneifen. "Na, wolltest Du Dich überzeugen ob Du mit dem "Waschbrett" auch recht gehabt hattest?" Taiyo sah sie stinkig an. "Kann schon sein, aber jetzt weiß ich wenigstens dass ich damit recht hatte" konterte er und sah wieder zu Boden. Sie grinste breiter."Ich weiß, zwar nicht wie Dämonenfrauen gebaut sind, bei uns nennt man so etwas eher gut gebaut." "Ich wusste schon immer, dass Menschen arm dran sind, aber das grenzt ja schon an mitleiderweckend." Auf zur nächsten Runde, feixte sie sich. "Bist wohl neidisch, weil das Deine Standardaustattung nicht beinhaltet." "Was soll ich damit?" fragte er skeptisch. "Ich hab andere Qualitäten." "Stimmt, aber wie Du ja weißt ist auch dagegen ein Kraut bzw. ein Dolch gewachsen." Fast hätte sie sich hingelegt vor Lachen. "Und du glaubst du kommst da so ohne weiteres ran?" "Willst Du es darauf ankommen lassen nach gestern abend, lass es lieber." "Ts, das war ein Glücksgriff." er stand auf und sah zu ihr rüber. "Oder willst dus ausprobieren?" Mit einem geschickten Satz war sie hinter ihn getreten und gab ihm einen Tritt in die Kniekehle um ihn zu fall zu bringen. Als er leicht wankte trat sie rasch vor ihn und stieß ihn mit der Faust leicht in den Magen. "Von dort aus zu der anderen Stelle wäre es nicht weiter weg gewesen," feixte sie ihn an. Sein Blick verfinsterte sich merklich und bohrte sich in die blauen Augen T'Sonos. Dann wandte er sich wortlos von ihr ab, nahm seine Tasche und ging Richtung Waldrand. "Beeil dich, sonst geh ich ohne dich weiter...." Irritiert sah sie ihm nach, sie hatte sich innerlich schon auf einen Angriff seinerseits eingestellt, doch das war irgendwie nicht so ganz das was sie erwartet hatte. Sie schnappte sich die Tasche und Ares und lief ihm rasch hinterher. "Wir müssen Vorräte haben, wo ist die nächste Siedlung?" fragte er ohne sich zu ihr umzudrehen. "Am besten der Strasse nach und dann immer der Nase nach. Wir sollten die Siedlung so gegen morgen Mittag erreicht haben. Wir halten uns in der Nähe des Waldes so können wir unser Nachtlager am Waldrand aufschlagen, das ist angenehmer als auf dem freien Feld." Sie fragte sich ob er nun ernsthaft böse auf sie wäre. "In Ordnung" war die knappe Antwort - er spannte seine Flügel und erhob sich in die Luft. So gegen Abend lenkte sie Ares zu einer kleinen Gruppe von umgefallenen Bäumen und begann ihn zu versorgen. Der Tag war ruhig verlaufen. Zu ruhig für ihren Geschmack denn Taiyo war fast überwiegend in der Luft geblieben. Sie machte sich langsam ernste Sorgen um seine Laune ihr gegenüber und beschloss für heute es nicht auf irgendeinen Schlagabtausch ankommen zu lassen. Der junge Dämon landete ein Stück von ihr weg - er war müde durch das viele Fliegen und richtete sein Nachtlager her. Als es fertig war, legte er sich hin, deckte sich zu und schloß die Auegn. T´Sono fand ihre Sorge bestätigt, er musste wütend sein, sonst konnte sie sich dieses Verhalten nicht erklären. "Taiyo, bitte, wenn ich Dich irgendwie verletzt haben sollte durch meine Worte oder mein Tun, dann sag es mir." Alles wäre ihr momentan lieber gewesen, als dieses eisige Schweigen, das sie im Gegensatz zu ihren sonstigen Gesprächen als nahezu unerträglich empfand. "Ich bin müde...können wir das morgen klären?" war die leise Antwort. "Warum musst Du nur immer so sturr sein, ich wollte mich eigentlich entschuldigen, aber es scheint Dich ja ohnehin nicht zu interessieren." Sie holte sich ihre Decke und lehnte sich an einen der Stämme. "Also Gute Nacht...!" Taiyo fuhr plötzlich hoch und funkelte sie mehr als wütend an. "Weißt du eigentlich wie ich mich fühle??" schrie er sie an. "Da Du nicht mit mir reden willst und Dich auch sonst bedeckt hälst...NEIN ich weiß nicht wie Du Dich fühlst." Etwas ängstlich wich sie an den Stamm hinter sich zurück. Sie ahnte nichts Gutes hinter diesem Blick. Er stand auf und kam langsam auf sie zu. "Einmal" er betonte das Wort. "Habe ich mir einen Moment der Schwäche erlaubt und du hast nichts besseres zu tun als darauf herum zu trampeln! Aber hey du bist nicht die erste...da waren andere schneller. " er sah sie einen Moment schweigend an und man sah ihm an, dass er mit aller Kraft versuchte keine Tränen zu vergießen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Erschrocken sah sie ihn an und trat auf ihn zu. Sie legte ihre Hand auf eine seiner Fäuste. "Es lag mir wirklich fern auf Deinen Gefühlen herumzutrampeln, bitte glaube mir." Sie wußte nicht recht was sie sagen konnte, doch sie spürte dass er kurz davor stand zu weinen. Einen Moment sagte er nichts, doch dann zog er die Hand weg, die sie berührte. "Lass es einfach gut sein.....es ist mir egal. Geh schlafen...." ihr noch einmal in die Augen sehend drehte er sich um verkroch sich wieder unter seiner Decke. T´Sono war nun wirklich zum heulen zumute. Das letzte was sie gewollt hatte, war ihn zu verletzen. Sie legte sich nicht wieder hin, sondern griff nach dem Bogen und verschwand lautlos im Wald. Er sollte nicht noch zu allem Übel sehen dass sie weinte. Nach einigen wenigen Metern ließ sie sich an einem Baum nieder und begann lautlos zu weinen. Sie beschloss in den nächsten Tagen einfach den Mund zu halten und wirklich nur noch das Nötigste von sich zu geben. So konnte sie die Situation wenigstens nicht noch verschlimmern, so hoffte sie zumindest. Taiyo hörte sie weggehen, ging ihr jedoch nicht hinterher - lag die ganze Nacht wach. Als es dämmerte erhob er sich und sah sich um. T'Sono war noch nicht zurück gekehrt. Sorge machte sich in ihm breit, doch er würde nicht nach ihr suchen gehen - er hatte auch seinen Stolz. Stattdessen packte er seine Decke weg, kauerte sich an einem der Bäume zusammen und wartete. T´Sono hatte in der Nacht nur wenig Schlaf gefunden, ihre Gedanken waren immerwieder zu Taiyo gewandert. Im Morgengrauen machte sie sich auf zum Lager und fand ihn an einen der Bäume gelehnt. "Hallo", sagte sie scheu. Sie ging zu Ares holte sich ein wenig Obst und begann ihn für den Ritt vorzubereiten. Sie hoffte, dass man ihr nicht mehr ansah, dass sie fast die ganze Nacht geweint hatte. "Guten Morgen" war die leise Antwort, sah er sie nur kurz an ehe er aufstand und die Tasche schulterte. "Weiter in die Richtung von gestern?" Sie nickte wortlos und reichte ihm die Zügel von Ares. Bogen und Schwert mit sich nehmend maschierte sie in diese Richtung los. Sie wollte, das er den Tag ritt um sich von dem Flug gestern etwas zu erholen. Ihr kam es ganz recht etwas zu laufen und sich so von ihren Gedanken abzulenken und auf den Weg zu konzentrieren. "Was soll ich mit deinem Pferd?" fragte er mit einem Anflug von genervt sein und ging hinter ihr her. Sie drehte sich langsam zu ihm um. "Bitte, ich möchte mich nicht mit Dir streiten, Taiyo. Ich dachte nur, das der Flug gestern Deine Kräfte etwas angegriffen haben könnte und wollte Dir anbieten heute zu reiten", sagte sie leise. Er drückte ihr die Zügel in die Hand. "Danke....es geht schon. Ich fliege lieber..." mit diesen Worten spannte er die Flügel und erhob sich. Er wollte auch nicht streiten, aber er sah, dass sie ebenso erschöpft war und immerhin war es ihr Pferd. Mit einem Seufzer setzte sie in den Sattel und ritt los. Also war auch dieses Friedensangebot anscheinend fehlgeschlagen. Der Tag über verlief ruhig und sie erreichten am Abend wie vorgesehen das von T´Sono erwähnte Dorf. Taiyo landete ein Stück entfernt, ließ seine Flügel verschwinden und setzte seine Kapuze auf. "Hast du hier auch Freunde?" fragte er, während er neben ihr her ging. "Ja, wie in den meisten Dörfern des Reiches." Sie führte ihn zu der kleinen Schenke am Marktplatz und brachte Ares in die Stallung dahinter. "Geh ruhig schon mal vor und besorge uns, bitte etwas zu trinken, mein Hals ist etwas rauh vom Strassenstaub." Sie wollte in ein paar Minuten nachkommen, um sich erstmal Ares zu widmen. Wortlos ging er in die Schenke und schnurstracks auf die Theke zu. "Guten Abend" grüßte er freundlich. "Ich brauche zwei Zimmer für die Nacht und ein Glas Wasser wenn sie hätten" bat er. Der Wirt lächelte und nickte. "Ihr habt Glück, es sind noch zwei Zimmer frei. Wartet einen Moment" er verschwand kurz in einem Nebenraum. Währendessen drangen Gesprächsfetzen zu Taiyo. "Die königliche Garde soll einen Dämonen gefangen haben" berichtete einer der Männer und ein erstauntes und ungläubiges Raunen ging durch den Raum. "Einen Dämonen?" fragte ein anderer. "Das ist doch Blödsinn!" Taiyo zuckte leicht zusammen als er die Worte hörte. T´Sono folgte ihm wenig später in die Stube und gesellte sich zu ihm. Sie sah seinen Blick und fragte sehr leise. "Was ist, Du siehst besorgter aus als noch vorhin?" Sie sondierte kurz die Lage im Raum und ging dann zu einer Bank in der nähe der Tür und setzte sich. Den Bogen hatte sie im Stall gelassen und nur noch das Schwert dabei. Sie nahm es ab und lehnte es unter dem Tisch an ihr Bein, in greifbare Nähe. Der Wirt kam zurück und gab Taiyo die Zimmerschlüssel und das Glas mit Wasser. "Sagt Bescheid wenn Ihr noch etwas brauchen solltet." Taiyo nickte und setzte sich dann zu T'Sono an den Tisch. "Es ist alles in Ordnung." mit diesen Worten schob er ihr das Glas herüber. "Also gut, ich dachte ja nur...", eigentlich wollte sie ihn weiter ausfragen, verbiss es sich jedoch lieber angesichts ihrer angespannten Lage. "Danke für das Wasser, aber ich denke ich kann heute etwas Stärkeres vertragen." sie lachte leise und stand auf um sich vom Wirt einen kleinen Krug Rotwein zu besorgen. Kurz darauf kehrte sie an den Tisch zurück und schenkte sich ein. //Nichts man ich richtig..// dachte er bei sich und hätte das Glas am liebsten an die Wand gefeuert, ließ es jedoch bleiben, da er keinen Aufruhr verursachen wollte. Sie spürte irgendwie seine Frustration und sah ihn ruhig an. "Auch wenn das nach so kurzer Zeit arrogant klingen mag, aber ich spüre das Dich an meiner Wahl etwas besorgt. Also bitte, rede mit mir, denn dieses eisige Schweigen zwischen uns ertrage ich langsam nicht mehr." Ihre Stimme zitterte unmerklich. "Ich dachte ich würde dir was gutes tun indem ich dir Wasser hole....zumal du deinen Wunsch auch nicht weiter präzisiert hattest, offenbar lag ich falsch, das ist alles." gab er zurück und drehte das Glas in seinen Händen. "Und was mein Schweigen angeht....ich bin zur Zeit einfach nicht zu reden aufgelegt...hast du solche Phasen nie?" "Das war wirklich lieb von Dir und in jeder anderen Situation wäre Deine Wahl tatsächlich die richtige gewesen. Und ja auch ich habe solche Phasen und genau wie Du versuche ich nach Möglichkeit andere davon zu verschonen, nur ich hasse es Probleme oder dergleichen in der Luft hängen zu lassen. Ich verspreche Dir, ich werde Dich in der nächsten Zeit nicht mehr weiter nerven. Ich denke, ich werde es schon merken, wenn Du wieder zum reden aufgelegt bist. Lassen wir es also für heute gut sein und versuchen noch eine Runde zu schlafen." Sie nahm sich erneut von dem Wein und lehnte sich zurück um weiter die Leute in der Stube zu beobachten. "Du nervst nicht" sagte er leise und lächelte leicht. "Es ist nur...ich muss nur..erstmal selbst damit fertig werden...mit allem...lass mir bitte etwas Zeit....und mach dir keine Sorgen um mich." Das Lächeln erstarb genauso schnell wieder wie es gekommen war. "Ich bin dann in meinem Zimmer..." ehe er aufstand legte er T'Sono ihren eigenen Zimmerschlüssel auf den Tisch. Er stand auf und machte sich auf den Weg zu den Zimmern. Auf halbem Weg jedoch brach er ohne jede Vorwarnung zusammen. Erschrocken sah sie ihn zusammenbrechen und sprang auf um im nächsten Moment an seiner Seite zu knien." Bitte Taiyo, sag etwas, was ist los mit Dir?" Sie machte sich nun ernsthafte Sorgen um ihn. Auch die anderen Gäste sahen erschrocken was geschehen war. Taiyo hingegen rührte sich nicht - die Kapuze war ein wenig verrutscht und die Elbin konnte sein blasses Gesicht sehen. Der Wirt kam hinzu. "Was ist passiert?" fragte er ebenfalls besorgt. T´Sono sah weiterhin nach Taiyo. "Nichts, mein Begleiter ist nur ziemlich geschafft, wir hatten eine etwas schwierige Reise. Er braucht nur etwas Ruhe und eine gesunde Portion Schlaf." Sie zog seine Kapuze wieder in sein Gesicht und versuchte ihn aufzurichten, um ihn auf sein Zimmer zu bringen. Der Wirt hatte genug gesehen, noch ehe sie die Kapuze wieder zurecht gezogen hatte. "Lasst mich Euch helfen" bot er sich an und hob den jungen Dämonen hoch. Sie sah ihn dankbar an und hoffte er möge Taiyo nicht als das erkannt haben was er war. "Vielen Dank." Sie folgte dem Wirt zu den Zimmern. Im Zimmer angekommen legte er ihn vorsichtig auf das Bett. "Kann ich noch helfen? Braucht Ihr noch etwas?" "Nein, danke. Wenn noch etwas sein sollte melde ich mich." Noch etwas unschlüssig sah sie zu dem jungen Dämonen hinüber. Es widerstrebte ihr sich jetzt einfach auf ihr Zimmer zu verziehen und ihn so liegen zu lassen. "Ach, könntet Ihr mir wohl ein Kissen und eine Decke bringen, ich denke ich werde hier bei ihm bleiben." Sie legte den Umhang ab und trat zum Fenster. "Natürlich" der Mann verschwand einen Moment aus dem Zimmer und kam zurück. Er legte die gewünschten Sachen auf einen Stuhl. "Euer Geheimnis wird bei mir in guten Händen sein, bitte macht Euch darüber keine Gedanken. Wenn Ihr etwas brauchen solltet zögert nicht nach mir zu rufen." mit diesen Worten verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Völlig erstaunt sah zu dem Wirt rüber. "Sollte es tatsächlich noch andere Wesen geben, die beim Anblick eines Dämonen nicht gleich Mordgedanken hegen", dachte sich die junge Elbin. Der Gedanke beruhigte sie etwas, als sie sich das Kissen auf den Boden zu der Decke legte und sich mit ihrem Umhang zudeckte. An Taiyo gewandt dachte sie, "...und falls ich Dir helfen kann, dann sag es mir, bitte." Sie schloss die Augen, um kurz darauf in leichten Schlaf zu fallen. Es dauerte noch eine ganze Weile, ehe Taiyo wieder zu sich kam. Noch etwas mühsam öffneten sich zwei rubinrote Augen und sahen sich etwas desorientiert um. Er lag weich und fragte sie wie er ins Bett gekommen war - wobei die bessere Frage war, warum lag er hier? Was war passiert? Das Letzte woran er sich erinnerte, war, dass er mit T'Sono in der Schenke gesessen hatte. Dann hatte er auf sein Zimmer gehen wollen, doch seine Erinnerung brach ab. Taiyo fühlte sich noch immer müde und schwach, beschloss daher liegen zu bleiben, bis er das Gefühl hatte wieder aufstehen zu können. Als sie langsam, wie in Trance, erwachte wußte T´Sono nicht genau wieviel Zeit vergangen war. Die Sonne war gerade im Begriff aufzugehen. Sie richtete sich ebenso langsam auf und sah sich um. Taiyo lag noch im Bett und sie drehte sich zu ihm. " Bist Du schon wach?" fragte sie leise, um ihn im Falle das nicht, nicht unnötig zu wecken. Langsam drehte er den Kopf zu ihr und sah sie an. "Du bist hier?" fragte er leise und ungläubig. Er war noch immer furchtbar blass, fühlte sich jedoch etwas besser. Sie sah ihn an, besorgt wegen der Blässe in seinem Gesicht. "Ich wollte sichergehen, dass nichts Ernsthafteres mit Dir ist als ein Schwächeanfall." Sie richtete sich auf und streckte sich. Der Boden war doch härter als sie befürchtet hatte und so spürte sie an einigen Stellen schon einen schmerzhaften Druck von der harten Schlafstelle. Er versuchte sich vorsichtig aufzusetzen, was ihm jedoch nicht so richtig gelingen wollte er und er sank wieder zurück. "Es tut mir leid...ich wollte dir keinen Kummer machen...." sagte er leise. "Es geht mir gut.." Die Sorge in ihren blauen Augen nahm zu, als sie diese erneuten Anzeichen seiner Schwäche erkannte. "Ja, das sehe ich ...! Ich denke, es wird das Beste sein ich mache mich heute alleine auf den Weg durch das Dorf und Du nutzt die Zeit hier, um Dich etwas mehr auszuruhen. In diesem Zustand wirst Du mir auf keinen Fall einen Schritt vor die Tür machen und schon gar nicht weiterreisen." Sie schnappte sich ihren Umhang und legte ihn um ihre Schultern als sie sich zur Tür wandte. Taiyo wusste nicht, was er sagen sollte - sah ihr einfach nur nach. T´Sono wandte sich zum Marktplatz und besorgte sich die nötigsten Vorräte für ihre weitere Reise. Als sie durch den Ständen durchschlenderte fing sie vereinzelte Gesprächsfetzen auf. "...wurde ein Dämon in der Hauptstadt gesichtet." "...keine gute Zeit für die, es ist doch bald Neumond, da sollte es ein leichtes sein ihn zu fangen." Sie erstarrte in ihrem Schritt. Daran hatte sie die ganze Zeit nicht gedacht. Taiyo bezog seine Kraft durch Mondlicht, doch was geschah wenn ihm das nicht mehr zur Verfügung stand? Sie schauderte und wollte sich die Folgen gar nicht ausmalen. So schnell es ging beendete sie den Einkauf und eilte zur Schenke zurück. Als T'Sono fort klammerte er sich an die Decke und tat das, was schon längst überfällig war - er begann zu weinen. Sein Schluchzen erstickte er durch das Kissen, das heftige Zittern jedoch konnte er nicht verbergen. Alles um ihn herum schien wie ein Glashausim Steinhagel zusammen zu brechen und er sah kaum noch einen Ausweg - wenn die Elbin bei ihm blieb würde sie sterben und das war das Letzt was er wollte. Er würde es sich nie verzeihen wenn ihr wegen ihm etwas zustieß. Für Andere war er jetzt mehr oder minder Freiwild, was nicht so schlimm war solange es Menschen waren, die man noch leicht beseitigen konnte. Was aber wenn seine Gilde davon Wind bekam und ihn zu suchen begann? Was sollte er dann tun? Das alles waren Fragen die ihm durch den Kopf gingen und auf die er keine Antwort fand. Tränen der Trauer, der Angst und der Schwäche liefen unaufhaltsam über seine Wangen und verloren sich im weichen Stoff der Bettwäsche. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzt Mal geweint hatte... So schnell sie konnte verstaute sie die Vorräte in den Taschen bei Ares und eilte zu Taiyos Zimmer. Als sie eintrat, fand sie ihn in Tränen aufgelöst vor, was ihrem Herzen einen ungeahnt schmerzhaften Stich versetzte. Sie kniete sich an seine Seite und legte ihm die Hand an die Wange. "Was ist passiert, Taiyo?" sie sah ihn fragend an. Der junge Dämon vergrub das Gesicht im Kissen - hatte nicht gewollt, dass sieihn so sah. "Ist...ist schon gut...entschuldige..." Besorgnis stieg wieder in ihr auf. "Bitte sieh mich an. Du musst Dich nicht für Deine Gefühle oder Deine Tränen entschuldigen." Sie überlegte wie sie ihm die Fragen, die ihr auf den Nägeln brannten zur Sprache bringen konnte. Doch noch mehr fürchtete sie sich vor den Antworten. Mit einem Zögern sah er sie schließlich wieder an, doch man sah, dass er sich für seine Tränen schämte. "Ich....es ist alles so viel..." antwortete er mit tränenerstickter Stimme. "So viele Fragen und keine Antwort..... " Sie bemühte sich ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu geben und blickte ihm in die rubinroten Augen. "Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, Antworten zu finden, verrate mir doch einfach die Fragen...und keine Sorge...ich bin für Dich da, auch wenn ich momentan ebenfalls ein wenig an meine Grenzen gerate." Sie lehnte sich auf die Bettkante und legte ihre Hand auf seine, um ihn zu beruhigen. "Ich möchte nicht, dass dir was passiert.....du dich wegen mir überanstrengst...oder...verlezt wirst...das würde ich mir nie verzeihen..." er spielte damit einerseits auf eine der vielen unbelösten pronleme an die er hatte, aber auch auf die jetzige Situation, weshalb er nicht weitersprach sondern wartete wie sie reagieren würde. Sie verstand langsam und lächelte ihn an. "Taiyo, mach Dir bitte um mich keine Sorgen, ich habe schon unwegsamere Situationen als diese gemeistert und bin noch am Leben. Und von einer ernsthaften Überanstrengung bin ich auf jeden Fall weiter entfernt, als Du es momentan bist. Vielleicht sollten wir gegenwärtig die Rollen mal tauschen und ich zu Abwechslung mal für Dich den Schutzengel mimen." Sie wußte nun, dass sie nicht mehr umhin kam ihn über die Geschichte mit dem Mond zu fragen. "Gib mir noch einen Tag dann ist alles ok" versuchte er es erneut - es war nicht, dass er ihr nicht zutraute ihn zu beschützen, aber er fühlte sich verantwortlich ihr gegenüber und hatte Angst um sie. "Mit einem Tag wird das nicht ganz möglich sein, glaube mir wenn meine Befürchtung richtig ist, werden wir die nächsten Tage hier festsitzen." Sie überlegte, wie sie es am besten zur Sprache bringen sollte. "Taiyo, ich habe nun gelernt das Dämonen ihre Kräfte durch das Mondlicht beziehen. Was geschieht mit einem Dämon, der für längere Zeit, sagen wir siebe Tage, nicht die Möglichkeit hat im Mondlicht zu baden?" Etwas ängstlich sah sie ihn an. "Kein Mondlicht?" fragte er leise - wusste nicht wie das möglich sein konnte. "Warum?" Sie schauderte, als sich ihre Ängste anfingen zu bestätigen. Sehr ruhig sah sie im in die Augen, "Hier im Reich der Menschen und Elben sprechen wir von sogenannten Mondphasen, das heißt wir unterscheiden zwischen Vollmond, wie Du ihn kennst und zwischen Neumond. Die Zeiten dazwischen nennen wir "zunehmender" und "abnehmender" Mond. Neumond ist die Phase in der überhaupt kein Mondlicht vorhanden ist, wenn der Mond am Ende der abnehmenden Phase sich wieder der zunehmenden hinwendet, um wieder zum Vollmond zu gelangen. Fast ein wenig so wie bei Tag und Nacht der Fall ist. Dieser Zyklus erstreckt sich über vier Wochen, so dass zwischen Vollmond und Neumond und umgekehrt jeweils zwei Wochen liegen. Das ist der sogenannte "Mondzyklus"." "Oh..." sagte er leise. "Das wusste ich nicht.....sowas..gibt es bei uns nicht" er schwieg einen Moment ehe er weiter sprach. "Wann ist Neumond?" fragte er schließlich. Sie lachte bitter. "In wenigen Tagen, was auch Deine momentane Schwächephase erklären würde, das ich Dussel da nicht gleich drauf gekommen bin. Wir müssen zusehen, dass Du in dieser Zeit irgendwie in Sicherheit bist, bis Deine Kraft sich regenerieren kann." Sie überlegte, ob es das Beste wäre hier zu bleiben oder sich ein sicheres Versteck im Wald zu suchen. Im Wald kannte sie sich besser aus und konnte die Gefahren genauer einschätzen, also entschied sie sich dafür. "Ich möchte dir nicht noch mehr zur Last fallen als ohnehin schon....und das nun offensichtlich jeden Monat..." //Eine Woche kein Mondlich?// dachte er bei sich. //Das ist nicht gut....// T´Sono schaute ihn leicht genervt an. "Das Thema mit dem zur Last fallen dachte ich hätten wir vor ein paar Tagen schon abgehackt. Das sollte momentan wirklich Deine geringste Sorge sein. Vielmehr stellt sich die Frage in wie weit Du mir vertraust, dass ich Dich sicher durch diese Tage bringe und das jeden Monat, wenn nötig." Sie wusste, das würde eine ziemliche Belastung für sie werden ihn so zu sehen, aber sie nahm sich vor es ihn nicht spüren zu lassen. Er sah sie traurig und unentschlossen an. "Natürlich traue ich es dir zu...aber ein bißchen Kraft bleibt noch, so dass ich mich auch selbst verteidigen kann." er lächelte sie versucht aufmunternd an. Sie griff sein Lächeln auf, "wenn alles so läuft, wie ich denke, dann werden wir uns nicht groß verteidigen müssen. Außerdem habe ich noch den einen oder anderen Trumpf im Ärmel, wart es nur ab." Lächelnd stand sie auf. Sie hoffte im stillen, doch noch eine Möglichkeit gefunden zu haben um ihm zu helfen, doch das würde sich erst noch zeigen. "Wie sieht es aus, können wir langsam aufbrechen, ich möchte mich ehrlich gesagt lieber auf vertrautem Terrain mit diesem Problem auseinandersetzen und das wäre für mich der Wald." "Natürlich..." er nahm seine letzten Kräfte zusammen und stand auf. Mit noch recht unsicheren Schritten ging er zu seiner Tasche und hängte sie sich um. "Eines..möchte ich schon gern noch wissen....was ist gestern passiert?" er sah sie dabei an. Sie grinste nun doch ungewollt. "Du hast auf dem Boden der Schenke nach etwas gesucht und bist nicht wieder hochgekommen. Mit anderen Worten, Du bist komplett zusammengebrochen und der Wirt war so nett, mir zu helfen, Dich zu Bett zu bringen, indem er Dich hochgetragen hat." Sie hakte sich bei ihm unter um ihn etwas zu stützen, als sie seinen unsicheren Gang bemerkte. Das erklärte natürlich seine Erinnerungslücke."Sehr witzig....." bemerkte er leise und senkte betreten den Kopf. Es war sichtlich unangenehm. Im Stall angelangt ließ sie ihm Ares und machte sich, die Zügel in der Hand auf den Weg. Gegen Abend, mit einigen wenigen Pausen, erreichten sie die Stelle im Wald die ihr vorgeschwebt hatte. Eine kleine ruhige Lichtung die gut einzusehen war. Sie hielt an und half ihm beim Absteigen. Rasch bereitete sie das Lager vor und machte sich auf um Holz zu sammeln, da sie wußte, sie würden die nächsten Tage hier verbringen bis er sich erholen konnte. Taiyo kauerte an einem der Bäume und fühlte sich nutzlos. Nichtmal das Lager hatte er aufbauen können. //Und das jetzt jeden Monat?// dachte er bitter und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Als T´Sono zurückkehrte kochte sie etwas zu essen und reichte ihm die Schüssel rüber. Sie hatte seine Geste bemerkt und sah ihn fragend an. "Die Sache mit Deinen Haaren, will mir nicht so ganz einleuchten. Wachsen bei Dämonen die Haare nicht nach, wie bei jedem anderen lebendigen Wesen auch. Ich kann leider nur von mir sprechen, aber spätestens nach ein bis zwei Monaten kriege ich echte Probleme, wenn ich sie nicht regelmäßig schneiden würde. Wie lange dauert so etwas bei Dämonen?" "Vielleicht.....irgendwann....." gab er leise zurück und nahm die Schüssel entgegen. Sie verdrehte leicht die Augen. "Das sind ja tolle Angaben...danke auch", dachte sie für sich. Als beide gegessen hatten wandte sie sich an Taiyo. "Ich bin kurz hinten am Wasserlauf um mich zu waschen. Es dauert nicht allzu lange. Versuch Du Dich schonmal hinzulegen und zu ruhen." Auch wenn sie es nicht aussprach, wusste er anhand ihrer Gesten und ihres Gesichtsausdruckes sehr wohl was sie dachte. //Ich weiß es doch auch nicht....// Wütend stellte er die Schüssel mit mehr Kraft auf den Boden als er gewollt hatte. T´Sono hatte nicht ausschließlich vor sich zu waschen, doch sie benutzte diese kleine Notlüge, damit er ihr wirklich nicht folgen würde. Was sie in seinem Zustand auch nicht ehrlich annahm. An einer Mondlicht beschienen Stelle am Bach entkleidete sie sich, wusch sich kurz und kniete sich nieder. Sie öffnete nun die anderen Tore ihrer Magie, nicht die elbischer Natur sondern die avalonischer, die ihr den Zugriff auf eine große Breite der Naturmagie gaben. Die Mondsichel auf ihrer Stirn begann im fahlen Mondlicht zu glimmen und schien dieses Licht in sich aufzunehmen und zu bündeln, ja es sogar noch zu verstärken. Regungslos verharrte sie eine ganze weile bis sie sich langsam erhob und sich anzog. Die Mondsichel auf ihrer Stirn leuchtete nur noch kaum sichtbar, doch die gesammelten Energien waren durchaus verfügbar. Sie kehrte zum Lager zurück. Hoffentlich funktionierte ihr Vorhaben. Taiyo hatte sich mittlerweile hingelegt und war eingeschlafen - noch immer erschöpft von den Gescgehnissen der letzten Tage. Langsam trat sie an den jungen Dämon heran und sprach ihn an."Taiyo, bitte wach auf ich muss mit Dir reden." Verschlafen sah er sie an. "Hm? Oh du bist zurück.." er setzte sich auf. Sie kniete sich hinter ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Ja und unter Umständen habe ich eine Notlösung für Dein Problem, also bitte vertrau mir einfach und tu um was ich Dich bitte. Einverstanden?" Sie sah ihn ruhig und ernst an. Verstört sah er sie an, nickte jedoch. "Leg Dich bitte wieder hin, doch diesmal so, dass Dein Kopf auf meinem Schoß liegt." Sie setzte sich etwas bequemer auf ihre Beine und hoffte er würde jetzt nicht anfangen irgendwelche komischen Moralanwandlungen zu kriegen. " Er wurde rot bei dem Gedanken, legte sich jedoch wie ihm geheißen mit dem Kopf in ihren Schoß. Irgendwie fühlte es sich gut an, so seltsam richtig und vertraut. Beruhigt, dass er ihr offenbar vertraute beugte sie sich über ihn. Auch diese Lichtung war zum Glück noch von Mondlicht beschienen, so dass sie sich das zunutze machen konnte. Sie schloss kurz die Augen und die Sichel auf ihrer Stirn begann erneut zu glimmen. Dieses Glimmen verstärkte sich unter ihrer Magieeinwirkung zu einem hellen Leuchten, als sie erneut begann die gesammelten Energien freizusetzten und an ihn zu übertragen. Das vorhandene Mondlicht nutzend schloss sie ihn in einen Lichtkegel ein. Sie wußte nicht wie lange es dauerte, ob Minuten oder Stunden, sie hatte jedes Zeitgefühl verloren. Als sie ihn wieder ansah, war seine Haut schon merklich weniger blass als noch zuvor und sie konnte. Langsam löste sie den Lichtkegel auf und sah ihn hoffnungsvoll an. Anhand des Mondstandes wusste sie, dass es bis Sonnenaufgang nicht mehr lange hin war. Die Erschöpfung würde bald einsetzen, das wusste sie. Taiyo nahm ihre Hand und hielt sie fest, während er ihr in die Augen sah. "Warum tust du das?..... Diese Magie ist gefährlich...." sagte er leise. "Weil mir nun mal sehr viel an Deiner Gesellschaft liegt und es mich mehr schmerzt als ich zugeben möchte, Dich in diesem desolaten Zustand zu sehen, Dummkopf.Außerdem ist diese Magie nur dann wirklich gefährlich, wenn man sie nicht richtig beherrscht. Ich bin damit aufgewachsen...Standardausstattung...so zu sagen." Schwach grinste sie ihn an, da sie spürte wie eine bleierne Müdigkeit sich ihrer zu bemächtigen versuchte. Er setzte sich auf und sah ihr in die Augen. "Standardausstattung..selber Dummkopf" lachte er leise und setzte sich an den Baum. "Komm her.." meinte er und deutete auf seinen Schoß. Skeptisch sah sie zu ihm rüber und schüttelte leicht den Kopf als sie versuchte nach ihrer Decke zu langen. Ein leises Grummeln entrang sich ihm, er nahm sie am Arm und zog sie zu sich in den Schoß - legte die Decke über sie. "Sei nicht immer so stur" zischte er, doch es klang nicht wütend. "Schlaf jetzt..." eine Hand strich durch ihr Haar. "....bitte" "Taiyo, bitte nicht..." , doch sie konnte sich nicht mehr wehren und wollte es im grunde genommen auch gar nicht, wenn sie ehrlich wahr. Sie legte sich bequem hin und schloss die Augen. "Eigentlich sehr angehnem..." dachte sie noch verwirrt bei sich. Sekunden später war sie in einen erholsamen Schlaf gesunken. Es war ein schönes Gefühl sie bei sich zu haben, das musste er nun einfach eingestehen. Er saß noch eine ganze Weile so da und strich ihr durch die Haare - beobachtete sie beim schlafen, ehe er selbst in einen tiefen, noch immer erschöpften, Schlaf fiel. Gegen Mittag erwachte sie von den Sonnenstrahlen, die ihr ins Gesicht fielen. "Eigentlich sollte ich langsam aufstehen...", dachte sie verschlafen, tat es dann aber doch nicht, sondern drehte sich ein wenig um besser zu liegen. Dass sie noch auf seinem Schoß lag hatte sie völlig vergessen. Von der Bewegung in seinem Schoß wachte er auf und blinzelte verschlafen - rieb sich die Augen. Die Nacht im Sitzen am Baum hatte sich als etwas unangenehm und schmerzlich für seinen Rücken heraus gestellt und er wollte sich strecken, ließ es jedoch als er an T'Sono dachte, die noch in seinem Schoß schlief. Stattdessen lehnte er sich zurück und wartete geduldig bis sie aufwachte. T`Sono spürte seine Bewegung und drehte sich auf den Rücken und sah ihn leicht verwirrt und etwas verschlafen an. "Hallo, hast Du gut schlafen können oder war ich Dir im Weg...ach übrigens ich bin nicht sturr...hartnäckig nervend vielleicht, zugegeben." Ein müdes Grinsen auflegend versuchte sie sich aufzusetzen. "Selbsterkenntnis war schon immer der erste Weg zur Besserung" gab er furztrocken zurück und beobachtete jede ihrer Bewegungen, um zugreifen zu können falls sie noch zu schwach war. Langsam richtete sie sich auf und streckte sich ausgiebig. "So etwas höre ich gar nicht" , gab sie ebenso trocken zurück. Etwas schwankend stand sie auf und drehte sich zu ihm um. "Wie ist es um Deinen Zustand bestellt? Ich war mir leider nicht ganz sicher, ob diese Form der Magie helfen kann, doch ich fand es zumindest einen Versuch wert. Frei nach dem Motto: Wenns nicht hilft, schaden tuts auch nicht." Das Grinsen wandelte sich zu einem Lächeln und ihre blauen Augen sahen ihn direkt an. "Es geht...ein wenig geholfen hat es schon, aber es ist nunmal nicht das Gleiche...." gab er ehrlich zurück. "Wie fühlst du dich?" fragte er besorgt. "Ich bin wieder so fit das ich Grashalme ausreissen könnte. Allerdings sollten wir überlegen, ob ich das selbe heute Nacht wieder zustande bringe. Ich habe es bisher nicht allzu häufig hintereinander anwenden müssen. Einen Versuch wäre es sicher wert." Sie ging zu den Taschen und suchte einiges zum Kochen zusammen. "Das will ich nicht!" sagte er sofort und mit einem Ton der keinen Widerspruch duldete. "Die Kraftanstrengung die es für dich bedeutet ist das Ganze nicht wert...es geht während dem Transfer zuviel verloren, als dass es wirklich helfen könnte!" "Von wollen kann hier nicht die Rede sein, es ist momentan eine geringe Chance Dich über die Neumondphase zu bringen. Aber bitte wenn Du in Deiner Tasche eine bessere Lösung parat hast, dann raus damit. Ich bin gespannt wie ein Bogen der Galadrien, was das wohl sein könnte", herausfordend sah sie zu ihm auf. "Ja und ich bin gespannt wie ich dich dann über die Phase kriegen soll wenn du dann zusammenbrichst vor Erschöpfung und wir beide dann hier liegen." er verschränkte die Arme und funkelte sie an. "Wenn DU in DEINER Tasche DAFÜR eine Lösung parat hast bitte, nur zu." Elegant holte sie ein Obststück aus der Tasche und warf es ihm kraftvoll zu. "Das und eine gesunde Portion Schlaf reichen mir aus, noch Fragen Herr Neunmalklug?" "Trotzdem, ich möchte das nicht. Ich komm auch so über die Runden" wenn er wollte konnte er stur wie ein Ziegenbock sein und genau das war er im Moment. "Was ist eigentlich dein nächstes Reiseziel?" wechselte er das Thema. Sie runzelte etwas die Stirn. "Eigentlich dachte ich ernsthaft daran, mich zu meiner Mutter auf den Weg zu machen. Vielleicht hat sie einige Antworten auf Deine Fragen und kann Dir ein Stück weit weiterhelfen auf Deiner Suche nach Deiner Vergangenheit. Unser nächstes großes Ziel ist also Avalon". Sie wußte das es bis dorthin noch ein ziemliches Stück Weges werden würde. "Willst Du die nächsten Tage lieber durch den Wald reisen oder auf der Strasse, die Wahl überlasse ich Dir, da die Entfernung die selbe ist". Taiyu sah auf. "Avalon?" fragte er und sah sie geschockt an. "Und....du willst mich nicht ernsthaft deiner Mutter vorstellen" seine Gesichtszüge gingen noch mehr ins ungläubige. Amüsiert über diesen Gedanken sah sie ihn an. "Ja, ich hatte auch erst überlegt es nicht zu tun. Normalerweise verspeist sie Dämonen wie Dich zum Frühstück, aber hey wie sagtest Du selbst so schön: No risk, no fun." Sie sammelte ihre Sachen zusammen und fing an Ares zu beladen. "Weißt du eigentlich mag ich Elben..wirklich...." er ging an ihr vorbei. "Ich schaff nur keinen ganzen" setzte er noch im Vorbeigehen nach. "Nun, dann kann ich ja beruhigt sein, denn meine Mutter ist keine Elbin, sie ist ein Mensch!" Grinsend stieg sie auf und ritt an ihm vorbei. "Für die gilt das Gleiche.." gab er zurück und spannte die Flügel. "Ahhh,...", dachte sie nur." Würde es ihr eigentlich nie gelingen den Kerl mal mundtot zu kriegen, mit Ausnahme einer Holzhammernarkose, vielleicht?"mutmaßte sie noch und schwenkte ihr Pferd zur Strasse hinüber. Er erhob sich in die Luft - hatte wenig Lust die ganze Zeit neben ihr herzugehen, außerdem würden sie so schneller vorankommen. Die frische Luft tat ihm gut, auch wenn er die Erschöpung noch immer deutlich spürte. Am späten Nachmittag zügelte T`Sono ihren Hengst und wartete auf Taiyo, sie wollte ungern noch weiterreiten, da sie die Anstrengung der letzten Nacht immernoch deutlich spürte. Sie stieg ab und wartete ob er dieses Signal gesehen hatte. Er hatte und setzte zur Landung an, wobei er das letzte Stück fast mehr fiel als alles andere. Müde lehnte er sich an einen Felsen. Sie trat zu ihm rüber und sah ihn besorgt an. "Das mit dem Fliegen ist vielleicht momentan keine allzu gute Idee. Wir kommen auch zu Fuss schnell genug voran. Vielleicht solltest Du die Tage bis nach Neumond die Schwingen da lassen wo sie sonst sind." Er sah sie bedröbbelt an. "Scheinbar bleibt mir keine andere Wahl..." seufzte er. "Eine andere Wahl schon, warte bis Mitternacht hier, ich werde mir etwas einfallen lassen." Sie lud rasch die Taschen ab und schnappte sich eine kleinere als sie wieder auf Ares aufstieg und losritt. Sie wußte, ganz in der Nähe befand sich ein Gehöft mit angrenzender Schmiede. Sie würde ein Pferd besorgen, so dass er nicht gezwungen war zu laufen. Außerdem konnten sie so die Taschenlast auf zwei Tier verteilen. Noch ehe er etwas sagen konnte war sie schon weg. Grummelnd baute er das Lager für die Nacht auf - auch wenn er kaum noch Kraft hatte, würde er wenigstens was zu essen besorgen. Lautlos verschwand er im Wald und kam wenig später mit drei Wildhühnern zurück. //Ein Dämon der Hühner fängt....wie tief kann man noch sinken?// dachte er bei sich, während er sie soweit fertig machte dass er sie über dem Feuer braten konnte. Kräuter hatte er im Wald gefunden und auch ein paar Beeren von denen er wusste, dass sie durchaus essbar waren. Sie erreichte rasch das Gehöft und konnte den Eigentümer auch schnell überreden ihr ein geeignetes Tier zu überlassen. Sie ritt zurück und fand Taiyo am Lagerfeuer vor. Der Duft von gebratenem Huhn und Kräutern stieg ihr in die Nase. Ihr Magen meldete sich protestierend zu Wort. Sie machte die Pferde soweit fertig und sicherte sie mit Magie an dem Felsen. "Schön Du warst schon jagen. Ah Piepvögel die Zweite, sehr gute Idee." Sie lachte ihn an. "Immer nen dummen Spruch parat" seufzte er und reichte einen gefüllten Teller rüber. Sie grinste. "Da tönt ja der Richtige." Dankbar nahm sie den Teller entgegen und genoss das Essen. Schweigend begann er zu essen, nach einer Weile erst bemerkte er das zweite Pferd. "Du hast ein Pferd geholt?" Sie schaute zu dem zweiten Pferd rüber. "Ja, ich hielt es für eine bessere Idee als zu laufen. So kannst Du Dich auch am Boden mit angemessener Geschwindigkeit bewegen und wir können die Taschen umverteilen." Sie war wiedermal erstaunt über seine Kochkunst. "Gibt es eigentlich irgendetwas was dieser Dämon nicht kann. Kochen, Jagen mit Pferden umgehen...?" Er stellte seine Schüssel beiseite und ging auf das Pferd zu. Ungläubig betrachtete er die Musterung, es war dunkelbraun, fast ins schwarze gehend und hatte einen schneeweißen Streifen auf dem Rücken. Es sah genauso aus wie sein eigenes Pferd - vorsichtig um es nicht zu erschrecken streckte er die Hand aus und streichelte es ein wenig. Sie beobachtete ihn interessiert. "Ich hoffe, er gefällt Dir. Der Schmied sagte, er hätte ihn vor einiger Zeit einem Händler abgekauft der von jenseits der Dämonengrenze gekommen wäre. Wie auch immer er das geschafft haben mag." Taiyos Augen weiteten sich. "Was?" Er betrachtete das Pferd eingehender, das plötzlich den Kopf an seine Schulter legte. "Oh mein..." hauchte er und umarmte den Hals des Tieres, sprach leise etwas in seiner eigenen Sprache. Völlig verdutzt sah die junge Elbin zu ihm rüber."Was genau ist jetzt los, Taiyo. Weihst Du mich in das Geheimnis ein oder muss ich unwissend weiterreisen?" "Das...das ist mein Pferd Alh...." sagte er leise und sah zu ihr rüber. "Was...? Bist Du Dir sicher...ich meine ja nur...?" völlig verdattert hatte sie fast den Teller fallengelassen. "Ganz sicher" man konnte sehen, die vertraut das Pferd mit dem Dämonen war, ließ sich von ihm streicheln und hatte dabei den Kopf an dessen Schulter gelegt. Noch immer etwas ratlos trat sie zu ihm. Ihre blauen Augen leuchteten freudig auf. "Dann war meine Idee ja ausnahmsweise mal die richtige." Sie streichelte die legte die Hand sanft auf die Nüstern des Hengstes. Trotz der Tränen in seinen Augen lächelte er und legte den Kopf müde an den Hals des Pferdes. "Ich bin so froh.." sagte er leise. T´Sono wollte noch etwas sagen, aber als sie die Tränen in Taiyos Augen sah hatte sie plötzlich einen Kloss im Hals."Endlich mal etwas richtig gemacht", dachte sie noch lächelnd, als sie die Decke holte und es sich am Feuer gemütlich machte. Sie wollte die Wiedersehensfreude nicht unbedingt weiter stören. Das Schwert an ihrer Seite sank sie leicht in Schlaf. Erschöpft sank er neben dem Pferd in die Knie. Alh machte seine Sorgen um den Dämonen deutlich. "Ist schon ok" lächelte und streichelte ihn. "Ich werd mich ausruhn und morgen sieht es schon wieder anders aus." meinte er und kam etwas mühsam wieder auf die Füße. Die Tage ohne Mondlicht machten ihm schon etwas Angst aber er würde das schaffen, da war er sich sicher. Wenig später lag er auf seiner Decke, so dass das letzte bisschen Mondlicht noch an ihn heran konnte und war eingeschlafen. Am nächsten Morgen stand T´Sono auf und stupste Taiyo leicht an um festzustellen ob er wach wäre. "Aufstehen, Schlafmütze, wir wollen weiter", neckte sie ihn. "Mag nich" murmelte dieser und blieb liegen. Sie grinste über diese ungewohnte Morgenmuffeligkeit seinerseits. "Nun ja, ich kann ja auch ohne Dich aufbrechen, allerdings würde ich Alh dann mitnehmen. Also überlege es Dir." "Das wagst du nicht" kam zurück und das mit einem mehr als drohenden Unterton. "Ach nein...?" Sie stand auf und ging zu den Pferden rüber um die Taschen umzuverteilen und ließ ihn einfach liegen. Schnell, ein wenig zu schnell wie er feststellen musste als er in Wanken geriet und sich abstützen musste, stand er auf und ging mit seiner Decke zu ihr und den Pferden herüber. Sie sah grinsend zu ihm rüber. "Na also, manchmal wirkt so eine Andeutung ja richtig Wunder." "Warte nur..." grummelte er und stieg auf sein Pferd. Sie stieg ebenfalls auf Ares auf und ritt langsamen Schrittes los. "Tue ich doch, sonst wäre ich wahrscheinlich schon weg, oder?" Taiyo sagte dazu nichts mehr und ritt schweigend neben ihr her - aber so richtig böse konnte er ihr nicht sein, denn immerhin hatte sie ihm - wenn auch unwissend - sein Pferd zurück gebracht. Die nächsten vier Tage verliefen ruhig und angenehm und bis auf die üblichen Kontroversen zwischen den beiden geschah nichts wirklich nennenswertes. Bald darauf schwenket T`Sono wieder in den Wald und nahm die ihr vertrauten Trampelpfade. Taiyos Zustand schien sich von Tag zu Tag mehr zu verschlechtern, doch sie hoffte inständig er möge bis nach Neumond durchhalten. Wie üblich hielt sie an einer Waldlichtung an und schlug das Lager auf. Mittlerweile war der Mond nur noch eine kaum sichtbare Sichel am Himmel, so dass nun wirklich kein Licht mehr auf die Erde fiel. Taiyo versuchte sich seine Kräfte so gut es ging einzuteilen, nutzte weder seine Magie noch seine Flügel. Trotzdem war er abends totmüde und war die letzten 4 Tage eingeschlafen, noch bevor er was gegessen hatte. Diesmal jedoch blieb er wach, da sein Magen unangenehm grummelte. "Kann ich dir helfen?" Sie sah in an. "Momentan nicht, aber danke, ich komme soweit schon ganz gut alleine zurecht. Schone Du lieber Deine Kräfte und lass mich machen. Hätten wir uns nicht getroffen, müßte ich schließlich auch alleine zurecht kommen, oder?" Sie bereitet soweit alles für die Nacht vor und brachte ihm seine Decke. Nachdem sie etwas Brot geschnitten hatte reichte sie es ihm zusammen mit etwas Trockenfleisch in der Hoffnung er möge wenigstens heute etwas essen. Sie versuchte sich ihre Sorge nicht anmerken zu lassen, aber sie fühlte langsam, wie sie an die Grenzen ihrer mentalen Belastbarkeit stieß. Sie hatte sich noch nie in ihrem Leben einer Situation so hilflos ausgeliefert gefühlt. Er nahm Brot und Trockenfleisch, aß jedoch noch nicht. Der junge Dämon hatte schon die ganzen letzten Tage darüber nachgedacht ob er T'Sono für eine Weile allein lassen sollte, zumindest bis er wieder fit und damit nicht mehr so eine Belastung für sie war. Allerdings hatte er diesen Gedanken ziemlich schnell in den Hintergrund gedrängt, jedoch noch nicht verworfen, da sie ihn nicht gehen lassen würde. "Bitte versuch dir nicht so viele Sorgen zu machen, ich werd daran nicht krepieren und es wird wieder vorbei gehen." "Ich weiß, aber so bin ich nun mal. Ich mache mir oft Sorgen um die, die ich....", weiter kam sie mit ihrem Satz nicht, als sie eine vertraute Aura im Wald spürte. "Haldir", dachte sie und ihre Augen blitzten wutentbrannt auf. Auch Taiyo schreckte hoch - wie hatte er sie gefunden. Er stand auf und griff ihre Hand. In sekundenschnelle hatte T´Sono ihren Entschluss gefasst. Blitzschnell fuhr ihre Hand an Taiyos Hals und sandte einen Strahl lähmender Energie durch seine Adern. Kraftlos sackte er neben ihr zusammen. "Ich hoffe, Du kannst mir das jemals verzeihen" sagte sie traurig. Sie schnappte sich ihr Schwert und lief los in Richtung der Aura, die sie etwas weiter hinten im Wald spürte. Haldir saß bereits auf einem Baumstamm und schien sie zu erwarten. "Nun, meine Liebe, wollen wir das erneut versuchen auszuhandeln oder kommt uns Dein Liebhaber wieder in die Quere. Ich bin ein wenig enttäuscht, das ausgerechnet Du Dich mit solchem Pack abgibst. Nun ja, über Geschmack ..." Weiter kam er nicht als T`Sono das Schwert von sich schleuderte und ihn mit einem mörderischen Blick bedachte. Ohne jegliche sichtbare Waffe ging sie in Angriffsposition ihm gegenüber. Seine Augen weiteten sich vor Schreck als er begriff, was sich anbahnte. "Das..das ist nicht Dein Ernst. Du wagst es nicht dieses Gesetz zu brechen. Kein Magier darf einen Nicht-Magier so angreifen, nur als Verteidigung." Seine Stimme hatte einen leicht panischen Unterton angenommen. "Oh doch ich wage es, heute ist ein für allemal Schluss mit Lustig. Entweder Ihr geht und kehrt nie wieder zurück oder Ihr findet unter Umständen heute hier Euer Ende. Überlegt es Euch gut. Ich bin nicht für Scherze aufgelegt." Im selben Moment verfärbten sich ihre blauen Augen in goldene und die blauen Flammen in ihren Händen verhießen nichts gutes. Haldir hingegen reagierte in seiner Furcht über und griff sie tatsächlich an. Die volle Wucht ihrer entfesselten Magie traf ihn und schleuderte ihn quer über die Lichtung.. "Nicht...bitte...das bringt doch nichts.." bat er sie inständig. Mit aller Kraft kämpfte er gegen diese Lähmung an und kam wieder auf die Füße. Etwas unsicher auf den Beinen lief er ihr hinterher und konnte das enorme Magiepotential spüren, dass sich im nächsten Moment entfesselte und er bekam es mit der Angst zu tun. //Bitte nicht...// dachte er noch. Als er die Lichtung betrat sah er Haldir ein gutes Stück entfernt am Boden liegen und T'Sonos nun wieder goldene Augen musterten ihn kalt. Taiyo stellte sich zwischen ihn und T'Sono. "T'Sono bitte...tu nichts was du nachher bereust" bat er und sah ihr fest in die Augen. Mit einer fast diabolischen Genugtuung verfolgte sie Haldir Flugstunde durch das Unterholz des Waldes. Wie ein Schemen tauchte plötzlich Taiyo vor ihr auf und sah sie fest an. "Geh mir aus dem Weg, er ist es nicht wert beschützt zu werden." Ihre Stimme hatte einen fast unelbischen, geisterhaften Klang angenommen. "Aber DU bist es wert beschützt zu werden, verdammt. Wenn du diese Magie einsetzt wirst du vielleicht sterben! Du hast wegen mir soviel Kraft verbraucht...willst du mich allein lassen?" fragte er schließlich und hoffte dass seine Worte etwas bewirken würden. Kaum merklich veränderte sich ihre Haltung. Sie sah in mit ihren goldenen Augen an und schloss sie mit einem Seufzer. Als sie sie wieder öffnete, hatten sie wieder ihre vormals blaue Farbe angenommen. "Du hast recht, ich will Dich auf keinen Fall alleine lassen. Doch eine Sache muss ich noch tun. Entschuldige mich." Sie ging zu ihrem Schwert und nahm es in die Hand. Sie trat vor Haldir hin und hielt es ihm vor die Kehle. "Gebt Ihr Euch geschlagen, Haldir?" Sie sah ihn eisig an. "Du hast mit unlauteren Mitteln gekämpft, aber ja ich gebe mich geschlagen. Du bist frei." Langsam stand er auf und ging. Sie drehte sich zu Taiyo um. "Es ist vorbei, endlich." Aus ihrer Stimme sprach echte Erleichterung. Er sah ihm hinterher und ließ ihn nicht aus den Augen aus Angst er würde doch zurück kommen, doch dass tat dieser nicht. Sein Blick wanderte zu T'Sono. "Wird er wirklich nicht wiederkommen?" fragte er vorsichtig. Sie lächelte ihn an, als sie sich zu ihm umdrehte,"vertrau mir er wird uns nie wieder behelligen. Wir sind ihn ein für allemal los." Sie ging zum Lager und setzte sich im Schneidersitz an einen Baum und schloss für einen Moment die Augen. "Frei, endlich frei. Ich hoffe nur Vater wird eines Tages für diese ganze Sache doch noch ein wenig mehr Verständnis aufbringen und mir wieder den Zugang zu Imladris gewähren." Wehmütig wanderten ihre Gedanken für einen Moment zu ihrer alten Heimat. Taiyo folgte ihr und setzte sich neben sie - beobachtete sie schweigend. "Darf ich....dich etwas fragen?" fragte er nach einer Weile. Sie öffnete die Augen und sah ihn lächelnd an. "Natürlich,...jederzeit. Was gibt es das Du wissen möchtest?" "Zwischen dir und....und Haldir..ich meine..was war da?" stellte er die frage töffeliger als er es gewollt hatte - doch er wusste auch nicht so recht wie er es ausdrücken anders konnte. Lachend sah sie seinen unsicheren Ausdruck. "Sagt Dir das Wort Verlobung oder das Wort Ehe etwas?" Sie wollte erstmal sehen, wieviel er von den Geflogenheiten hierzulande wußte. Doch er schüttelte den Kopf. "Was ist das?" er kam sich in diesem Moment so dumm vor wie nie zuvor. "Wie nennt ihr es denn, bei Euch wenn eine Frau und ein Mann beschliessen, den Rest ihres Lebens miteinander zu verbringen und keinen anderen Partner zu dulden?" fragte sie ihn interessiert. "Ähm...." er druckste merklich herum. "Ich weiß es nicht..sowas gibt es bei uns nicht" gab er kleinlaut zu. Sie lachte erneut, "...und Du nennst die Menschen bemitleidenswert? Nun gut, wenn diese zwei feststellen, dass sie sich sehr stark zueinander hingezogen fühlen und nicht mehr ohne den anderen leben wollen. Völlig für den anderen dasein möchten, ihn beschützen und versorgen möchten. Wenn dieses Gefühl überstark ist, dann nennen wir das LIEBE. Ist diese Liebe zwischen Mann und Frau übermächtig, dann beschließen sie einen Bund einzugehen, dieser nennt sich dann Ehe. Den Zustand zwischen dem Entschluß zu diesem Bund und der endgültigen Absegnung nennt man Verlobung. In der Regel geschieht dies alles auf gegenseitigem Einverständnis der beiden. Oftmals jedoch wird dies leider erzwungen. So war es zwischen Haldir und mir. Er wollte diesen Bund mit aller Gewalt von mir erzwingen,doch ich hege keinerlei Liebe für ihn. Er konnte dies nicht akzeptieren und so konnte ich mich nur anhand eines Abkommens von ihm lösen, von dem er glaubte, ich könne es niemals bewältigen. Ich mußte ihn im Kampf besiegen." Sie hoffte, das er dieser Ausführung auch nur annähernd folgen konnte. Taiyo verstand was T'Sono ihm sagen wollte. Sowas gab es in seiner Heimat nicht und das war auch der Grund warum ihm diese Gefühle gegenüber der Elbin so fremd waren, aber er begriff langsam was los war. Einen Moment sah er sie an und hatte noch eine Frage stellen wollen, doch er schluckte sie runter und beließ es dabei. Er hatte einfach zuviel Angst vor der Antwort. "So ist das.." "Genau so,...besteht deinerseits noch mehr Aufklärungsbedarf diesbezüglich, sonst würde ich sagen, wir versuchen noch eine handvoll Schlaf zu bekommen." Sie zog sich die Decke etwas höher und schloss wieder die Augen. Sie hatte zwar den Geisterhauch nicht voll entfaltet, dennoch machte sich seine Wirkung auf ihre Kraftreserven bemerkbar. "Nein...danke für deine Erklärung" er lächelte etwas unsicher, verkroch sich dann jedoch seinerseits unter seine eigene Decke. An Schlaf jedoch war nicht zu denken - Taiyo war vielzu verwirrt im Moment um schlafen zu können. Er lag die ganze Nacht wach und dachte nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)