Stumme Rufe von jikaku ================================================================================ Kapitel 1: Waisenkind --------------------- Die Idee zu dieser mysteriösen Geschichte kam mir ihrgendwann mal bei einer Feier. ^^ Ich hab keine Ahnung, woher die da kam. Ich schrieb diese Gedanken einfach auf, obwohl ich nicht damit rechnete, dass ich sie mal umsetzen würde. Nun, an einem Tag wollte ich irgendwas schreiben, aber nichts, was ich schon angefangen hatte. Also nahm ich die Idee von der Feier und hab sie für meine Verhältnisse schnell umgesetzt. So, ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen. *g* 1. Kapitel: Waisenkind „Man, lasst mich doch endlich mal mit eurem Gelabre in Ruhe!“ Mit diesen groben Worten, die an die zwei Mädchen neben mir gerichtet waren, stehe ich abrupt auf, um das Klassenzimmer zu verlassen. „Katherin, warte!“ Meine Freundin Alex hält mich am Arm fest und dreht mich gekonnt zu sich. „Was ist denn nur mit dir los?“ „Was soll denn mit mir los sein?“, frage ich sie barsch. Mit einem du-weißt-schon-was-ich-meine-Blick schaut sie mich an. „Mich nervt nun mal euer Gequatsche.“ „Ich hab `ne Idee. Ich komm´ heute Nachmittag zu dir und dann fahren wir zusammen in die Stadt. Wolltest du nicht den neuen Actionfilm anschauen?“ „Hab´ keinen Bock.“ Mit Schwung befreie ich mich aus ihrem Griff, schnappe mir noch schnell meinen Schulranzen und verlasse fluchtartig den Raum. Auf die Bemerkung „Was soll das denn jetzt werden? Wir haben noch Unterricht!“ gehe ich nicht ein. Meinetwegen kann sie mir den Buckel runterrutschen. Auf einer Bank lasse ich mich nieder. Was sollte das gerade? Warum habe ich meine beste Freundin so verletzt? `Ich komm´ heute Nachmittag zu dir΄ – warum musste sie das sagen? Nun ja, sie weiß ja schließlich noch nicht mal, dass ich dort nicht mehr wohne. „Du solltest es ihr sagen.“ Was? Als ich aufblicke, steht ein vielleicht 16 Jahre altes Mädchen vor mir. Sie hat lange, ungepflegte blonde Haare und trägt ein modernes Outfit, welches genauso ungepflegt aussieht. Doch so interessant das ist, ihr Gesicht ist das Außergewöhnlichste, was ich jemals in meinen 14 Lebensjahren gesehen habe. Obwohl es eindeutig zu einem jungen Mädchen gehört, liegt darin eine gewisse Trägheit und Traurigkeit. Auf dieses Gesicht legt sich nun ein lächelnder Schleier. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass du etwas erwiderst.“ Oh. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich sie angestarrt habe. „Tut mir Leid.“ „Das braucht dir doch nicht Leid zu tun.“ „Aber, was willst du von mir?“ „Ich möchte dir helfen. Sicher, ich habe meine Eltern noch, aber letztes Jahr ist meine Oma gestorben und, naja, ich kann mir nicht vorstellen, wie du alleine mit so einem großen Problem klar kommen sollst. Ich meine, nicht nur, dass deine Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind, du musstest auch noch in ein Waisenhaus, weil sich keiner deiner Verwandten sich deiner annehmen möchte.“ „Woher weißt du das alles?“ „... Ich wusste es, als ich dich sah.“ Ungläubig schaue ich sie an. „Ich würde an deiner Stelle ebenfalls skeptisch sein, doch was hast du davon? Du solltest dich darüber freuen, dass ich das alles schon weiß und mit dir darüber reden will, schließlich weiß ja nicht einmal deine beste Freundin Bescheid. Du willst mit keinem Menschen reden, doch du musst dich endlich mal aussprechen, nicht alles in dich hineinfressen. Nicht mehr lange, und dir wird das zu viel.“ Ja, sie hat Recht. Keiner weiß, dass ich meine Eltern verloren habe und nun seit drei Tagen in einem Waisenhaus wohne. Auch meine Klassenlehrerin weiß das nicht, denn sonst hätte sie schon mit mir geredet. Ich senke meinen Kopf und schaue den Asphalt vor meinen Füßen an. „Es tut weh. ... Ich vermisse sie so sehr.“ Plötzlich breche ich in Tränen aus. Ja, wie sie sagte, `nicht mehr lange, und dir wird das zu viel΄. Einige Minuten sitze ich so da. Als meine Tränen vorerst versiegen, schaue ich hoch. Ich hätte nicht gedacht, sie immer noch dort stehen zu sehen. „Geht es dir etwas besser, Katherin?“ Ich nicke leicht. „Dann will ich dir nur noch eines sagen: Fang ein neues Leben an. Lass deine Vergangenheit hinter dir, du wirst sie jetzt nicht brauchen. Aber du solltest dein bisheriges Leben nie vergessen. ... Versprichst du mir das?“ „... Ja.“ Das Mädchen dreht sich um. „Ach, und noch was: Sag es deiner Freundin, ok?“ „Ok.“ Als sie ein paar Meter gegangen ist, fällt mir ein, dass ich ihren Namen gar nicht kenne. „Wie heißt du eigentlich?“, rufe ich ihr deshalb nach. Sie dreht sich um. „Julie.“ Das ist das erste und letzte Mal, dass ich sie traf. Schreibt mir bitte Kommis, ja? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)