Tödliches Schweigen von HomerJay ================================================================================ Spätestens jetzt kam die Angst zurück und die Gewissheit, dass die Person ganz in meiner Nähe sein musste und dies nicht nur bei mir zu Hause, sondern auch hier auf der Arbeit, denn dies konnte man deutlich aus den Zeilen der Nachricht herauslesen. "Na worüber denkst du so angestrengt nach? Solltest du nicht lieber arbeiten? Nachher wirst du endlich erfahren, was ich von dir will und wenn du es gut machst, dann werde ich dich auch in Ruhe lassen." Ein Gefühl breitete sich in mir aus, welches ich bisher noch nie gespürt hatte. Ich dachte zwar bisher, dass ich wüsste wie sich Will Smith in dem Film "Der Staatsfeind Nummer 1" fühlen musste, aber in diesem Augenblick wurde mir erst klar, was er wirklich durchgemacht hatte. Dieses Gefühl kann man nicht beschreiben und es kann auch wirklich niemand verstehen, der es nicht auch schon mal gefühlt hat. Ich fragte mich die ganze Zeit, wieso dies alles mir wieder fahren musste. Was hatte ich an mir, dass es ausgerechnet mich traf? Ich machte erstmal Mittagspause, aber wirklich entspannen konnte ich dabei nicht und gegessen hatte ich auch kaum was. Ich hätte nicht erwartet, dass es irgendjemanden interessieren würde, bzw. dass irgendjemand merken würde, dass mit mir etwas nicht stimmte, doch damit lag ich falsch. Ein Kollege, Bob, setzte sich zu mir und sprach mich an. Ich reagierte zuerst nicht. Erst als er mich antippte bemerkte ich, dass ich nicht mehr alleine war. Er fragte mich, ob irgendetwas nicht in Ordnung sei und ob er mir helfen könne. Ich dachte kurz darüber nach, ob ich ihm alles erzählen sollte, aber dann dachte ich nur noch, dass ich eigentlich niemandem mehr trauen könnte, da ich ja erstens nicht wusste, ob ich von der Person beobachtet werde und es ja zweitens Bob selber sein konnte, der mir diese Nachrichten schrieb. Also erzählte ich ihm nichts davon und sagte lediglich, dass ein Verwandter von mir gestorben sei und ich deswegen ein wenig deprimiert bin. Er schluckte es, so machte es zumindest den Anschein, da er mir sein Beileid aussprach. Die Pause war nun fast zu Ende und ich begab mich zurück an meinen Arbeitsplatz. Dort angekommen setzte ich mich zurück in meinen Bürostuhl und hielt nach einer neuen Nachricht Ausschau. Tatsächlich war auch wieder eine Nachricht angekommen und es stellte sich heraus, dass mich die ominöse Person auch während meiner Mittagspause beobachtet hatte und es "sehr löblich" fand, dass ich Bob nicht die Wahrheit erzählt, sondern mir die Geschichte mit dem verstorbenen Verwandten ausgedacht hatte. Den Rest des Arbeitstages versuchte ich mich zu erinnern, wer in dieser Mittagspause in meiner Nähe gesessen hatte, während ich mein Gespräch mit Bob geführt hatte. Denn um die Information, dass in meiner Verwandtschaft jemand gestorben sei, mitzubekommen musste die Person relativ nahe bei mir gewesen sein. Ich kam zu dem Schluss, dass ich den Kreis der Verdächtigen auf nur drei Mitarbeiter beschränken konnte. Da war zum einen natürlich Bob, denn er hatte die Information ja aus erster Hand, außerdem waren da noch Peter, der direkt am Nebentisch saß und dann noch George, der in diesem Moment an mir mit seinem Tablett vorbei lief. Noch während ich darüber nachdachte wer es denn nun war, bekam ich erneut eine Nachricht...... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)