Heart of Stone von LittleSara ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein ganz normaler Morgen. Wie jeder andere auch. Wir sitzen hier alle, wie jeden anderen Morgen auch, am Frühstückstisch. Alle Essen. Reden. Streiten. Du grinst mich an. Ich sehe dich nur kühl an. Wie immer. Als wäre heute ein Tag wie jeder andere. Ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen, aber das stört mich. Nein, schlimmer. Ich hab bereits vorhin aufgegeben mir selbst einzureden, dass es mich nicht stört. Ich weiß einfach das es so ist, auch wenn ich dieses Gefühl am liebsten verdrängen, gar vergessen würde. Enttäuschung. Keiner von euch hat daran gedacht was heute für ein Tag ist. Nicht einmal du. Ihr tut alle so als wäre ein ganz normaler Tag. Nun, das auch nicht ganz. Immerhin ist Neujahr und ihr plant bereits zum Schrein zu gehen. Aber da gehe ich nicht mit. Ich glaube eh nicht daran, dass so was Glück bringt. Eigentlich glaube ich gerade an gar nichts mehr. Was bedeutet schon Freundschaft, wenn ihr, meine Freunde, nicht einmal an so was denkt. Und ich habe euch davon erzählt, das weiß ich. Und dass ihr eine Überraschung oder so was geplant habt kann ich auch ausschließen. Du hättest es doch niemals geschafft das vor mir geheim zu halten. Nein. Ihr habt es schlicht und ergreifend vergessen. Allesamt! Und genau das ist es, was mich so stört! Ich stehe auf und verlasse mit einem. „Ich hab keinen Hunger“ den Raum. Ihr seht mir leicht verwundet nach, da ich mein Essen nicht mal angerührt habe. Mir ist der Appetit einfach vergangen. In mir herrscht ein Chaos, das ich nicht begreifen kann. I left my soul behind I grew my conscience blind Loved my self too much to handle the truth Ja. Vielleicht bin ich ja selbst daran schuld, dass ihr mich vergessen habt. Ich habe es schließlich nicht gerade verdient, dass ihr an mich denkt. Oft genug habe ich mich vor euch verschlossen, eine unsichtbare Wand um mich errichtet und so getan, als würde all das mich nicht stören. Habt ihr je bemerkt, dass dem nicht so ist? Hast du es je bemerkt? Ich dachte eigentlich, dass du es gemerkt hättest. Da hab ich mich wohl getäuscht. Also setzte ich mich wieder in mein Zimmer, versinke in irgendwelchen düsteren Gedanken und baue meine Mauer wieder auf. Obwohl ich doch gerade darüber nachgedacht habe, ob es sich nicht lohnt sie einzureißen? Ziemlich … sinnlos und dumm so was. Aber es ist die einzige Möglichkeit die mir bleibt. Verzweiflung. Das ist wohl der einzige Grund, warum ich jetzt so handle. I had to ease my blues I turned my back on you And now I feel no pain Nur so tut es nicht weh. Nur so kann ich diesen Schmerz in mir überbrücken. Darüber, dass ihr nicht einmal daran gedacht habt. Nicht einmal du. Der Schatten, den du eigentlich von meiner Seele genommen hattest kehrt zurück. Und was bleibt ist Dunkelheit. Aber auch das hilft mir nicht mehr weiter. Ich bin enttäuscht von euch, mache mir und euch gleichermaßen Vorwürfe, zweifle an unserer Freundschaft und an jeglichen anderen Verbindungen zwischen uns. Ich habe Gefühle. Die unsichtbare Wand, die mich früher schützte, ist schon lange nicht mehr so dick. Und anstatt, dass ich sie jetzt wieder aufbauen könnte, droht sie gänzlich in sich zusammen zu fallen. Zusammen mit meiner Seele. Oder? Nein, eigentlich ist es nur meine Seele, die in sich zusammen fällt. Was bleibt ist nur die harte Schale, ohne den weichen Kern. I have no fears But still I feel I'm Loosing touch with... Nein. Ich habe keine Angst vor meinen Gefühlen. Weder vor den guten, noch vor denen, die mich gerade befallen. Das wäre ja auch ziemlich dämlich vor seinen eigenen Gefühlen Angst zu haben, oder? Angst. Das ist eines dieser Gefühle, die ich nicht kenne. Nein. Eines der Gefühle, das ich lange nicht kannte. Aber jetzt ist das anders. Das wird mir langsam bewusst. Ich habe Angst. Angst, dass ich euch nicht so wichtig bin wie ich es eigentlich hoffe. Und dass ihr mich heute vergessen habt, bestätigt diese doofe Angst auch noch. Es fühlt sich an, als würde ich von Innen heraus gefrieren, wenn ich mir auch nur Vorstelle, dass ich euch, besonders dir, tatsächlich nichts bedeute. Diese Angst friert jegliche Gefühle in mir ein und lässt mich alles um mich herum vergessen. life... For I'm trough, I'm alone inside my heart of stone And it's you, it's you Inside my heart of stone Ja, hier in den Abgründen meiner Seele bin ich allein. Einsamkeit. Nichts als Einsamkeit umgibt mich. Nie habe ich jemanden einen Blick in meine Seele werfen lassen, aus Angst davor, dass es diesen Menschen erschrecken könnte. Und jetzt? Ja, auch wenn ich mich verändert habe, darf niemand sehen, was wirklich in mir vorgeht. Meine Seele gehört nicht mehr mir allein. Ein Teil davon gehört dir. Ich habe dir mein Herz geschenkt, auch wenn du das nicht weißt. Alles was ich hier drin finden konnte, das auch nur annähernd positiv ist gehört schon längst dir. Und der Rest. Der ist einfach zu düster und zu schlecht für dich. Ich würde gern sagen, mein ganzes Herz gehört nur dir allein, aber ich will dir weiß Gott nicht alles auflasten, was so in den tiefen meiner Seele verborgen ist. Du kennst mich besser als jeder andere. Du hast es schon manchmal geschafft einen kurzen Blick in mein Herz zu erhaschen. Ob du dich hier drin erkannt hast? Oder hast du nur den Rest gesehen und verabscheust mich noch mehr als vermutlich eh schon? Ich weiß es einfach nicht… I felt so bad for so long I thought my heart would grow strong But all my hope was buried with your goodbyes Eigentlich, habe ich schon lange bevor ich euch kennen lernte eingesehen, dass ich Gefühle habe. Oft habe ich mich für das was ich tat schlecht gefühlt, mich selbst dafür verabscheut und mich in Gedanken dafür entschuldigt, auch wenn das nichts wieder gutmachen kann. Aber nach Außen durfte ich einfach nie etwas zeigen. Deshalb fällt es mir auch immer noch schwer Gefühle zu zeigen, auch wenn ich sie habe. Ihr meintet immer, zu euch könnte ich offen sein. Ihr würdet mich verstehen, respektieren und weiß Gott was. Ich habe euch geglaubt. Und ihr hattet ja bis jetzt auch immer Recht. Aber jetzt sehe ich die Realität anders. Auch eure ach so tolle Freundschaft ist alles andere als perfekt. Und noch stärkere Gefühle noch viel weniger. Sie tun eher noch viel mehr weh. Ich dacht ich könnte euch vertrauen, habe mich auf euch verlassen und angefangen diese Freundschaft so gut ich konnte zurückzugeben. Und doch ist alles was mir jetzt bleibt Enttäuschung, Verzweiflung, Dunkelheit, Angst und besonders Einsamkeit. Und alles nur, weil ihr es vergessen habt. So ein nichtiges Ereignis öffnet mir die Augen. Lässt meine Seele in sich zusammenstürzen und gleichzeitig verzweifelt um Hilfe rufen. Bitte. Erinnere wenigstens du dich an mich. Beweise mir, dass diese Gefühle doch nicht nur vorgegaukelte Empfindungen sind und reiße die Mauer um mich endgültig ein, ehe sie sich wieder aufbauen kann. Du bist der Einzige, dem ich genug vertraue, den ich genug liebe, um noch daran zu glauben und darauf zu hoffen, dass du vielleicht an mich denkst. Ja, du bist der Einzige, der es geschafft hat sich in mein kaltes Herz zu schleichen und Licht in die Dunkelheit zu bringen. Also bitte, geh jetzt nicht und lass mich wieder in dieser Finsternis allein. I had to ease my blues I turned my back on you And now I feel no pain I have no fears But still I feel I'm Loosing touch with... life...For I'm trough, I'm alone inside my heart of stone And it's you, it's you Inside my heart of stone Plötzlich dringt ein Lichtstrahl in mein dunkles Zimmer. Ich sehe auf und bemerke, dass jemand in der Tür steht. Du. Und schon wieder hast du es geschafft einen Blick in meine Seele zu werfen. Du siehst wie enttäuscht und traurig ich bin. Die Tränen in meinen Augen sind ja auch kaum zu übersehen. Trotzdem schaffe ich es nicht meinen Blick von mir zu nehmen. Ungeachtet dessen trittst du in den Raum ein und schließt die Tür wieder. Das Licht schwindet und schließlich ist es wieder stockfinster. Wie ich diese Dunkelheit hasse. Weißt du das etwa nicht, oder warum machst du das? Ich höre deine bedachten Schritte und schließlich merke ich wie du dich vor mir niederlässt. Du streckst deinen Arm aus, bis du mit deiner Hand mein Gesicht berührst. Deine Hand wandert vorsichtig hinab auf meine Schulter, deine zweite Hand folgt auf die andere und gemeinsam ziehen sie mich zu dir, in deine Arme. Ich begreife gar nicht mehr richtig was hier passiert. Warum tust du das jetzt? Was willst du damit erreichen?! „Warum…warum sitzt du denn so gern im dunkeln, Ren?“ Du stellst diese Frage leicht stockend, als hättest du Angst, dass ich dir dafür den Kopf abreißen würde. Als ich nichts sage fügst du noch unsicherer hinzu: „Magst du die Dunkelheit denn so sehr?“ Ein kleiner Lichtblick in meinem Kopf macht mir klar, warum wir hier beide im Dunkel, statt im Licht sitzen. Warum du die Tür wieder geschlossen hast. „Du bist so dumm, Horo…“ Ich fange an die Umarmung zu erwidern und merke, dass ich dich wohl sowohl mit meinem handeln, als auch meiner Aussage ziemlich verwirrt haben muss. „Ich hasse Dunkelheit.“ Es dauert einige Augenblicke bis du begreifst. Doch dann erhebst du dich augenblicklich. Mit mir auf dem Arm. Sichtlich erschrocken über deine plötzliche Bewegung kralle ich mich an dir fest und schlinge, regelrecht von alleine, meine Beine um deinen Bauch. Du läufst einfach los und stolperst dabei noch fast. Ich halte mich nur noch mehr fest und frage leicht entsetzt: „Was machst du da?!“ Aber ehe du antworten kannst, hast du dein Ziel erreicht. Du ziehst die Fenster auf und lässt mit einem Schlag Licht in den Raum. Ich muss ein paar Mal blinzeln ehe ich wieder etwas sehen kann. Aber das Erste, was ich sehe, ist dein Gesicht. Dein Lächeln. „Na wenn du das nicht magst, dann sitz doch nicht alleine um dunkeln rum.“ Du setzt mich auf der Fensterbank ab und ziehst mich wieder in eine Umarmung. Dein Kopf liegt auf meiner Schulter und leise flüsternd meinst du noch: „Du musst es mir nur sagen, dann bin ich immer für dich da, ja Ren?“ Auch wenn du es nicht weißt, aber du hast mir gerade etwas klar gemacht. Etwas sehr wichtiges. Und ich glaube, wenn ich in Zukunft immer daran denke, muss ich nie wieder Einsam sein, Angst haben, in Dunkelheit verbringen oder verzweifeln. Das Leben ist nicht perfekt und kann nicht nur aus guten Gefühlen und Ereignissen geschehen, aber solange ich dich habe, werde ich das schon überstehen. Es bringt mir nichts zu versuchen selbst mit der Dunkelheit fertig zu werden. Ich brauche Hilfe um das zu schaffen und du hilfst mir dabei. Das weiß ich jetzt. „Arigatou, Horo…“ Eine ganze Weile saßen wir noch so da und ich dachte nicht mal daran, dich wieder loszulassen. Im Moment gehörtest du mir, genauso sehr wie ich dir schon lange. Und das ist ein schönes Gefühl Nicht nur im Gegensatz zu den wirren Gedanken und Gefühlen zuvor. Nein, einfach so. "Ach, Ren...?" "Hmm..." "Happy Birthday!" ************* So, diesmal wieder n Happy End. X’’D Auch wenn der Weg dahin nicht so rosig war, ich geb’s zu! X3 Der Songtext ist übrigens von „Lovex“ und das Lied heißt „Heart of Stone“. ^^ Echt schöne Musik, kann ich nur empfehlen! *___* Was mir noch aufgefallen ist: Diesmal habe ich beide Namen erwähnt! XDD (So, ich hoffe du freust dich Kazuha, auch wenn’s nicht unbedingt die glücklichste Story ist, aber das Ende ist doch wenigsten schön, oder? :3) Ich würde mich über Kommis eurerseits freuen und nehme auch gern Verbesserungsvorschläge an! ;D Danke fürs Lesen! ^o^ *knuddel* Euer Saralein Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)