The Sound of Crickets von X66 ([KaRe // One-Shot]) ================================================================================ Kapitel 1: The Sound of Crickets -------------------------------- Titel: The Sound of Crickets Autor: ShiraLinh Part: 1/1 Fandom: Bakuten Shoot Beyblade Pairing: KaRe Genre: Romance, Fluff Widmung: Katanori_Tanaka – ich hoffe, sie gefällt dir~ *flausch* Request: rund, spiegeln, Luftmatratze; Schwimmbad (letzteres leicht abgewandelt x“D) Dank: Geht an Sadriel für inhaltliche Aspekte und an KeiraX für die Beta. A/N: Dies ist eine Pseudowichtel-Challenge-FF für Kata. Pseudo, weil ich zwar Wörter und ein Ort vorgegeben waren, wie bei der Wichtel-Challenge des KaRe-Fanfic-Zirkels, es aber keine Wichtelaktion in eigentlichem Sinne gab XD : : : : : : : : The Sound of Crickets Er erschauderte leicht, als der kühle Wind auf die entblößte Haut seines Körpers traf, welcher nur von einer dunkelblauen Badeshorts bedeckt war. Kniend hockte er auf den hellen Steinfliesen am Beckenrand des runden Pools und stützte sich mit seinen Armen auf der Kante des Wasserbeckens ab. Still lag das Wasser da, kräuselte sich ab und an, wenn ein etwas stärkerer Windzug darüber wehte. Einige Lampen erhellten die Umgebung des Pools mit gedämpftem warmen Licht; das Wasser selbst schimmerte sanft im weißen Mondlicht. Es war still – nur leise raschelten Blätter von nahen Bäumen im Wind und das ständige Zirpen von Grillen lag als stetiges Geräusch in der Luft, verschmolz zu einem anhaltenden rhythmischen Ton und verstärkte den Eindruck einer fast brütenden Stille. Kai beugte sich so weit über den Beckenrand, dass er sein Gesicht sehen konnte, das sich auf der mondbeschienenen Wasseroberfläche spiegelte. Er sah zu, wie einzelne seiner Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht gefallen waren, sich im Wind bewegten, die Haut seiner Wangen dabei immer wieder zart entlangstrichen. Es fühlte sich beinahe an wie die fast unmerklichen Berührungen von warmen Fingerkuppen... Der Russe schloss für einen Moment seine Augen, erlaubte es sich selbst, für eine winzige Sekunde in der Vorstellung zu schwelgen, es seien die Fingerspitzen eines schwarzhaarigen Teamkollegen, die ihn so sanft berührten, streichelten, seine Wangenknochen entlangfuhren... Aber er unterbrach sich, indem er seine Augen wieder öffnete und einmal tief durchatmete, um seine Gedanken zur Ruhe zu bringen. Süßlicher Blütenduft und der Chlorgeruch des Pools stiegen ihm in die Nase, auch wenn der leichte Wind dafür sorgte, dass beides nicht zu aufdringlich in der Luft lag. Langsam ließ er seine Hand in das schimmernde Wasser gleiten, stellte fest, dass es im Vergleich zur Außentemperatur fast warm war. Nach Tagen des Sonnenscheins hatte das Wasser sich soweit erwärmt, dass es nachts wärmer blieb als die Luft, welche sich im Laufe der Dämmerung und durch den Wind rasch abkühlte. Eine neue Böe eben jenes Windes traf auf seine Haut, ließ den Graublauhaarigen abermals erschaudern. Er setzte sich auf, zog seine Hand aus dem Wasser und veränderte seine Sitzhaltung so, dass sie es ihm ermöglichte, anschließend mit einer geschmeidigen Bewegung ins Wasser zu gleiten. Augenblicklich umschloss das Nass ihn bis zum Bauchnabel, tränkte seine Badehose vollständig. Er ließ sich sanft nach vorne ins Wasser sinken, bis es sich bis zum Hals um ihn legte, und ließ die Bewegung in einen ersten Schwimmzug übergehen. Dabei achtete Kai darauf, so wenig Geräusche wie möglich zu erzeugen, genoss er die Stille der Nacht mit ihren wenigen typischen Geräuschen zu sehr, um sie auch nur durch zu lautes Wasserplätschern stören zu wollen. Als er gerade mit seiner dritten Bahn durch den Pool beginnen wollte, ließ ihn eine Stimme hinter ihm herumfahren. „Was tust du hier?“ Es war der schwarzhaarige Chinese, der da mit leichter Überraschung in der Stimme gesprochen hatte, und Kai lächelte fast, als er sich ihm entgegenwandte. „Ich könnte dich dasselbe fragen“, antwortete er leicht spöttisch und musterte Reis Badeshorts, bevor er hinzufügte: „Nach deiner Bekleidung zu urteilen, hattest du in etwa dasselbe vor wie ich.“ Eine seiner Augenbrauen hob sich, während der Graublauhaarige den anderen wartend ansah, auf eine Antwort wartete. Rei lachte, seine Stimme klang jedoch ernst, als er sagte: „Nachts schwimmen ist eben schöner. Stiller, friedvoller. Im Übrigen war ich nur überrascht, dich um diese Uhrzeit hier anzutreffen, aber das wirst du ja gemerkt haben.“ Bei seinem letzten Satz lächelte der Chinese wieder, legte sein Handtuch auf den Steinfliesen ab, während er sprach. Kai stieß leicht belustigt den Atem aus. „Wie auch immer“, sagte er abwinkend und setzte sich wieder in Bewegung, derweil sich auch der Schwarzhaarige ins Wasser gleiten ließ und mit den ersten kräftigen Zügen begann. Sie redete nicht mehr, schwiegen einträchtig und genossen die Stimmung. Bahn um Bahn zogen sie nebeneinander durch das vom Mondlicht getränkte Wasser in dieser Nacht. ::: So ging es auch die folgende und die darauf folgende Nacht, ebenso wie die nächste und übernächste und auch die danach. Sie sprachen nicht darüber, trafen keine Vereinbarung, aber es schien, als hätten sie eine stille Verabredung getroffen, auch in den folgenden Nächten erneut zum Pool zu kommen. Zu sehr hatten beide die Zeit genossen, als dass sie nicht weitere Male zum Schwimmbecken kommen wollten – selbst wenn es sie Schlaf kostete. Es war nicht immer eine so sternklare Nacht, wie sie es bei ihrem ersten zufälligen Treffen gewesen war. Manchmal bedeckten einige Wolken den nächtlichen Himmel, manchmal regnete es leicht, doch dieser Regen war niemals so stark, als dass sie beschlossen hätten, ihr Mitternachtstreffen auszusetzen. Meist war der Himmel klar, funkelten einige Sterne über ihnen und beschien sie der Mond, während sie schwammen, was jedoch aufgrund der Tatsache, dass sie sich mitten im Hochsommer befanden, keinesfalls außergewöhnlich war. Etwa um Mitternacht kamen sie beide Nacht um Nacht zum Pool; kurze Wortwechsel wurden schnell abgelöst von einträchtigem Schweigen, wenn sie ins Wasser stiegen und mit dem Schwimmen begannen. Kai, der den Pool anfangs nachts aufgesucht hatte, um in Stille und ohne Störung beim Schwimmen Entspannung zu suchen, stellte zunehmend fest, dass Reis Anwesenheit die entspannende Wirkung der nächtlichen Aktivität sogar noch steigerte. Ohne viel zu sagen (oder eher gerade deswegen), gelang es dem Chinesen, dass Kai sich wohl in dessen Gesellschaft fühlte, während er ganz er selbst sein konnte und sich sicher war, sich in diesen Nächten in keinerlei Weise verstellen zu müssen, um mit dem anderen besser auskommen zu können. Sie verstanden sich auch dann gut aus, wenn sie schwiegen, verspürten sie miteinander nicht den Drang, Stille zwischen ihnen mit Worten füllen zu müssen. So war er zwar nicht unbedingt der Mann vieler Worte, aber andere schienen oft das Bedürfnis zu haben, ein Gespräch mit ihm anfangen zu müssen, wenn er zu lange schwieg. Es gab wenige Menschen mit denen dies nicht der Fall war – der Schwarzhaarige gehörte offenbar dazu -, und umso mehr wusste er den anderen dafür zu schätzen. Dies war dem Graublauhaarigen erst besonders deutlich geworden, seit sie miteinander schwammen. Hatte er anfangs vor allem körperliche Anziehung gegenüber dem Schwarzhaarigen empfunden, so merkte er mit jedem Wortwechsel und mit jedem einträchtigen Schweigen, was manchmal so viel mehr als Worte ausdrücken konnte, dass sie beide auch bestimmte seelische Ebenen teilten. Wenn Schweigen zwischen ihnen herrschte, so war es ein einträchtiges Schweigen, aber kein leeres, sagte es mehr, als Worte es bisher zwischen ihnen gekonnt hatten. Es war gefüllt mit fast unmerklichen Gesten, mit feiner Mimik, die man normalerweise nur auf Gesichtern zu lesen vermochte, die man beinahe täglich sah, und kleinen Bewegungen ihrer Körper, die andeuteten, die mitteilten, die stille Botschaften sendeten. Am meisten jedoch füllten ihre Blicke die Stille. Flüchtige, kurze, aus dem Augenwinkel. Längere, wandernde, wenn einer von ihnen sich unbeobachtet fühlte. Sich treffende Blicke, manchmal einander zögerlich suchend, manchmal zufällig aufeinandertreffend, doch stets anhaltend genug. Auf diese Weise gab ihnen das Schweigen Gelegenheit, dort so viel mehr auszudrücken, wo Worte ihren Platz noch nicht gefunden hatten. So sprachen Kai und Rei auch tagsüber nicht über ihre nächtlichen Aktivitäten - die schleichende Veränderung, die das nächtliche Schwimmen in ihrer Beziehung ausgelöst hatte, war bisher auf die Stunden der Nacht beschränkt, zeigte sich anderweitig kaum. ::: Die Stille war ein Teil von ihnen und von ihrer Beziehung, würde es immer bleiben, aber sie war nicht genug. Berührungen und Worte konnten sie auf die Dauer nicht ersetzen. Und es war schließlich Rei, der den ersten Schritt tat, der das Schweigen beim Schwimmen durchbrach, weil er verstanden hatte, dass er den Worten ihren Platz geben musste, damit sie das Schweigen ablösen konnten, ohne fehl am Platze zu wirken. Es war eine klare Nacht, die Grillen waren besonders zahlreich um den Pool herum angesiedelt, zirpten abwechselnd um die Wette. Der Russe schwamm bereits seit einer Weile, der Schwarzhaarige war gerade erst ins Wasser gestiegen. Anstatt jedoch mit dem Schwimmen zu beginnen, lehnte er sich entspannt auf die gelbe Luftmatratze, die Takao am frühen Abend im Pool vergessen hatte. Der Chinese sah hinüber zu Kai, der gerade am einen Ende der kurzen Bahn angelangt war. „Kai? Meinst du, wir könnten immer so weitermachen? Uns jede Nacht hier treffen, als ob es sonst nichts gäbe... Unsere Seelen in der Stille tränken – vielleicht sogar ertränken?“ „Ab und an brauchen wir beide die Ruhe, das Abschalten von allem um uns herum“, antwortete der Graublauhaarige, sah Rei kurz an, bevor sein Blick sich dem dunkelblauen Himmel entgegenwandte. „Aber du weißt, dass wir beide ignorieren, dass wir uns näher gekommen sind. Durch das Schwimmen lösen wir uns von allem, was uns belastet, schalten von allem ab, nur von uns gegenseitig nicht“, erklärte Rei. Und nach einer Pause: „Beim Schwimmen in der Nacht verbanne ich alles für einen Moment aus meinen Gedanken. Aber deine Anwesenheit ist mir immer bewusst. ... Und ich will auch eigentlich nicht, dass es anders wäre.“ Während der Schwarzhaarige gesprochen hatte, war er auf die Luftmatratze gelehnt geblieben, hatte sich jedoch durch leichte Paddelbewegungen mit den Beinen an Kai angenähert, hatte ihn die ganze Zeit angesehen. Als er nun bei dem Russen ankam, schob er sich von der Luftmatratze herunter, trat im Wasser einen Schritt an den Körper des Graublauhaarigen heran. Sanfte Fingerspitzen berührten die Bauchmuskeln des Russen, fuhren sie neugierig, tastend, erkundend, zögernd entlang. Sie berührten, wanderten den Bauch hinauf bis zu den Schlüsselbeinen, malten kleine Kreise währenddessen, fuhren durch Wassertropfen, die daraufhin Kais Körper hinabrannen. Rei erfühlte die Knochen der Schlüsselbeine, spürte sie fest unter seinen Fingerkuppen, die anschließend in die weiche Mulde dazwischen glitten. Sie strichen über die Haut an dem Hals des Graublauhaarigen, gingen noch ein Stückchen höher, erspürten dessen Kieferknochen und dann seine ausgeprägten Wangenknochen. Es schien, als nähmen sie jede Information in sich auf, sögen sie auf. Fingerspitzen strichen hin und her, sanft, fühlend, teilweise hauchzart, dann fester, jede Unebenheit, jedes Detail erspürend. Kais Augen waren geschlossen, sein Gesicht regungslos. Nur sein Atem, der manchmal leicht stockte, wenn der Chinese eine besonders empfindliche Hautstelle traf, und schneller ging als normal, sowie die leichte Muskelkontraktion an seinem Hals kurz unter seinem Kieferknochen am Ohr ließen erkennen, welche Wirkung die Berührungen Reis auf ihn hatten, dass sie seine Haut in Flammen setzten. Plötzlich ergriff der Russe das Handgelenk des anderen, ließ diesen in seiner Bewegung erstarren. Der Schwarzhaarige sah zu Kai auf. Die Unsicherheit, die er anfangs gespürt hatte, als er begonnen hatte, den anderen zu berühren, und die verschwunden war, als jener keine Ablehnung gezeigt hatte, kehrte nun zurück. Für einen Moment war Rei sich nicht sicher, wie er das Handeln des Graublauhaarigen in diesem Moment deuten sollte, wollte sich Klarheit verschaffen, indem er Kai in die Augen sah, in der Hoffnung, dort eine Gefühlsregung lesen zu können, wie er es manchmal während ihres Schweigens hatte tun können. Als ihre Blicke sich trafen, sah er jedoch ganz und gar keine Zurückweisung. Im Gegenteil, die rubinroten Augen des anderen loderten leidenschaftlich. Augenblicklich entspannte der Chinese sich. „Rei. Wenn du jetzt weitermachst, dann küsse ich dich. Und ich höre ganz bestimmt nicht wieder auf...“ Seine Stimme klang heiser, eine winzige Spur atemlos. Er lockerte seinen Griff und der Chinese machte sein Handgelenk los. Rei sah dem anderen in die Augen – und strich dann mit seinem Zeigefinger aufreizend langsam das Brustbein des Russen entlang. Kais Reaktion folgte augenblicklich. Und noch immer zirpten Grillen durch die nächtliche Ruhe. : : : : : : : : Lob, Kritik, Anmerkungen? Immer her damit XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)