Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt von HekaChebiut (AtemuxTeana) ================================================================================ Kapitel 21: Kein Körperlicher Schmerz könnte so groß sein, wie den, den du meiner Seele an tun willst! ------------------------------------------------------------------------------------------------------ Kapitel 21 Kein Körperlicher Schmerz könnte so groß sein, wie den, den du meiner Seele an tun willst! Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. „Er will mich töten!?“ Teana lag auf dem riesigen Bett in ihrem Gemach und versuchte zu realisieren, was eigentlich vorgefallen war. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie hier her gekommen war. Erst als ihr Verstand wieder anfing bewusst zu arbeiten, hatte sie bemerkt, dass sie sich nicht mehr im Thronsaal befand. Ihr Verstand musste einfach abgeschaltet haben. Und als alles wieder klar und wirklich um sie herum wurde, traf sie der schock. Wie erstarrt lag sie da, während ihre Gedanken rasten. Sie versuchte zu verstehen, was da vorgefallen war, wie es dazu hatte kommen können. Noch einmal ging sie die ganze Situation durch, versuchte zu verstehen. Versuchte durch die Augen ihres Vaters zu sehen. Hat er so handeln müssen? War es absolut erforderlich für das wohl des Volkes? Sie versuchte es nach vollziehen zu können, doch sie konnte es nicht. Sie verstand einfach nicht, wie ein Mensch nur so sein konnte. So, so ein... „..Monster.“ Ihre Hand wanderte zu ihrem Bauch und legte sich schützend über die noch kleine Wölbung. „Ich könnte niemals mein eigenes...“ erschrocken riss sie ihre Augen auf und fuhr hoch. „Mein... Kind...“ und da wurde ihr erst bewusst, dass nicht nur sie selbst das Urteil ihres Vaters treffen würde. „Bei den Göttern.. nein!“ von Panik überwältigt wurde ihr augenblicklich schlecht. Seit Tagen schon unterdrückte sie die Übelkeit, die durch die dauernde Angst, die sie vor Assuan hatte herrührte. Doch nun war sie nicht mehr in der Lage sich zu beherrschen. Sie beugte sich über die Kante ihres Bettes und erbrach, was ihr Körper zu geben hatte. Ihr war so schlecht, sie bekam kaum Luft und ihr Hals brannte. In ihrem jetzigen zustand bemerkte sie nicht, wie die Tür zu ihrem Gemach leise geöffnet wurde. Leise ging die Frau auf Teana zu und setzte sich neben ihr hin. Ohne scheu griff sie nach den Haaren ihrer Tochter und hielt sie ihr hoch und strich beruhigend über ihren Rücken. Teana brauchte nicht auf zu sehen um zu wissen, wer dort neben ihr saß. Die sanften Hände ihrer Mutter hatte sie schon als Kind sehr tröstlich empfunden. Selbst nachdem ihr Körper nichts mehr hatte, was er erbrechen konnte, würgte sie unkontrolliert weiter. Sie bekam keine Luft mehr und war nicht in der Lage sich zu beruhigen. „Teana, mein Kind,“Nefertari versuchte mit ruhigen Worten ihre Tochter zu erreichen. „atme tief durch mein Liebling.“ Nefertari barg den zitternden Körper ihrer Tochter in den Armen und wiegte sich mit ihr hin und her. Die sanften Worte ihrer Mutter taten ihre Wirkung. Nach und nach beruhigte sie sich allmählich wieder. Nur ihr leises wimmern ließ erahnen, wie es in ihrem inneren aussah. „Bitte.. hilf mir.“ ihre Stimme brach unter der schwere ihrer Tränen. Auch Nefertari war nicht in der Lage ihre Tränen zurück zu halten, zu groß war der Schmerz und ihre Hilflosigkeit. Sie wandte ihr Gesicht gen Himmel, als würde sie dort die Hilfe finden, die sie so dringend brauchten. Doch ihre Hoffnungen blieben unerfüllt. Keiner der großen Götter und Göttinnen, würde ihnen in dieser Situation helfen, denn ihre Tochter hatte das Verbrechen begangen. Und dafür wird sie bestraft werden. „Ich wünschte ich könnte, ...aber...ich kann nicht.“ Sie drückte Teana fester an sich und wiegte sie beinahe wie ein kleines Kind, um sie und auch sich selbst zu beruhigen. „Es tut mir...so Leid.“ Teana versuchte ihre Furcht hinunter zu schlucken. Sie entzog sich der tröstlichen Umarmung ihrer Mutter und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie musste etwas unternehmen, sie durfte nicht einfach hier rum sitzen und sich ihrem Elend hingeben. „Mutter, ich möchte das du weißt,“ sie holte zittrig Luft. „dass ich Pharao Atemu liebe!“ Nefertari sah sie verständnislos an. „Aber Teana! Er allein ist schuld an dieser ganzen Situation! Wegen ihm wirst du... wirst du...“ „Nein, dass ist nicht wahr!“ unterbrach sie ihre Mutter. „Ich war es, die den Palast verlassen hat. Atemu hatte nicht das geringste damit zu tun.“ Nefertari schüttelte widerwillig ihren Kopf. „Teana, er ist ein Tyrann, ein Monster! Du kennst doch die Geschichten.“ Teana schnitt ihrer Mutter das Wort ab. „Und mehr ist es auch nicht, es sind nur Geschichten und nichts davon entspricht der Wahrheit!“ Teana ergriff die Hände ihrer Mutter. Sie wollte, dass sie sie verstand, begriff warum sie so fühlte. „Noch nie in meinem Leben habe ich so für einen anderen Menschen empfunden. In seiner Nähe fühle ich mich vollkommen, so als hätte ich die andere Hälfte meiner Seele gefunden.“ Teana´s Augen begannen zu leuchten, als sie an Atemu dachte. „Sein Leben lang hat er unter einer Maske gelebt, die ihn hart und kaltherzig erscheinen ließ. Doch Atemu ließ mich hinter diese Maske blicken.“ Sie sah ihre Mutter an. „Und ich sah einen Wunderbaren Menschen!“ Teana lächelte. „Ich glaube ihm selbst ist es gar nicht bewusst, aber er ist ein sehr einfühlsamer Mensch. Er wusste immer wie es in mir aussah und wann ich einfach mal in den Arm genommen werden wollte.“ Noch nie hatte Nefertari in den Augen ihrer Tochter ein solches leuchten gesehen. Verblüfft hörte sie weiter ihrer Tochter zu und hatte auf einmal das Gefühl einen völlig anderen Menschen vor sich zu sehen. Sie fragte sich, wo das stille schüchterne Mädchen hin war und wer nun diese junge strahlende Frau war, die nun vor ihr saß. Irgendwann hatte Teana aufgehört ihrer Mutter von Atemu zu erzählen. Sie schien abwesend zu sein und nicht richtig zuzuhören. Betrübt ließ sie es sein, ihre Mutter überzeugen zu wollen. Doch dann spürte sie die Hand ihrer Mutter an ihrer Wange. Sie sah in ihr vorsichtig lächelndes Gesicht. „Du liebst ihn wirklich, oder?“ Teana lächelte ebenfalls und nickte. „Mehr als alles andere.“ Nun lächelte ihre Mutter wirklich. „Das sehe ich.“ Doch Teana wurde schnell wieder ernst. „Ich bitte dich Mutter, du musst mir helfen.“ eindringlich sah sie ihre Mutter an. Diese konnte den blick ihrer Tochter nicht standhalten, sie wollte ihre flehenden Augen, die um Leben baten nicht enttäuscht sehen. „Ich wünschte ich könnte, aber es geht nicht.“ „Ich weiß, dass Vater die Strafe nicht von mir nehmen wird. Das ist mir vollkommen klar. Ich möchte nur, dass du ihn bittest, mit der Strafe ein Jahr lang zu warten.“ nun sah Nefertari ihre Tochter verwirrt an. „Sag ihm, er soll mich irgendwo einsperren, von wo aus ich nicht fliehen kann.“ Nefertari konnte nicht nachvollziehen, was Teana damit bezweckte. „Aber warum? Warum spielst du auf Zeit? Ich verstehe es nicht.“ Teana antwortete ihr nicht in Worten. Stattdessen senkte sie ihren blick und legte ihre Hand schützend auf die sanfte Rundung ihres Bauches. Überrascht schnappte Nefertari nach Luft. Sie verstand sofort. „Teana, du bist...“ Doch augenblicklich verstummte sie. Die Tür wurde krachend aufgeschlagen und die beiden Frauen erschraken. Assuan stand in der Tür und blickte missbilligend auf die Königin, die im Moment eine Störung für ihn darstellte. Er machte eine widerwillige Verbeugung. „Euer Hoheit.“ Nefertari nickte bloß nervös. Sie ahnte, dass auch Assuan eine Gefahr für Teana darstellte. „Ich glaube der Pharao wünschte euch zu sehen, Hoheit.“ Das war natürlich gelogen, doch das war ihm einerlei. Er wollte sie so schnell wie möglich los werden, damit er sich mit Teana vergnügen konnte. Diese war derweil völlig weiß im Gesicht geworden. Denn sie wusste, was sie nun erwarten würde. Wieder nickte die Königin. „Nun gut, dann muss ich wohl gehen.“ sie umarmte ihre Tochter zum Abschied und flüsterte ihr ins Ohr. „Ich werde tun, was ich kann Teana.“ daraufhin verließ sie widerwillig das Gemach und ließ Teana schutzlos zurück. Sie dachte gar nicht erst daran, in das Gemach ihres Mannes zu gehen, sie wusste auch so, dass Assuan gelogen hatte. So gern sie es auch wollte, sie Konnte ihrer Tochter nicht helfen. Sethos würde nie zulassen, dass sie die Autorität einer seiner Männer in frage stellte. Das einzige, was sie jetzt noch für ihre Tochter tun konnte war es, für sie dieses eine Jahr zu bekommen. Auch wenn es Teana nicht direkt helfen würde, ihrem ungeborenen Enkelkind war sie es schuldig! „Warum siehst du mich denn so erschrocken an, Teana?“ Assuan lachte. „Ich habe dir doch versprochen, dass ich dich ausgiebig bestrafen werde. Oder hast du das schon längst vergessen?“ Teana stand hastig auf und brachte das Bett zwischen sie beide. „Aber mein Vater hat die Verlobung gelöst!“ sie versuchte vergeblich ihre Stimme kräftig klingen zu lassen. Sie durfte auf keinen fall vor ihm ihre Schwäche zeigen. Das wäre ihr Untergang! „Das ist mir scheiß egal! Ich bekomme was ich will und was ich will, dass bist du Teana!“ Assuan wollte gerade auf sie zugehen, als die Tür erneut geöffnet wurde. Einer seiner Männer stand in der Tür. Wütend drehte er sich um. „Verdammt was willst du?“ Der Mann zuckte bei dieser anfuhr deutlich zusammen. Doch er bemühte sich gleichgültig zu klingen. „Assuan, der Pharao verlangt euch zu sehen.“ Dieser knurrte. „Hat das nicht noch etwas Zeit? Ich bin gerade beschäftigt.“ Der Mann schüttelte den Kopf. „Der Pharao wünscht einen genauen Bericht über die vorgefallenen Ereignisse von euch zu hören.“ Ein Muskel zuckte an Assuan´s Kiefer. „Verdammte scheiße!“ er wandte sich an Teana. „Glaub ja nicht, dass du jetzt einfach so davon kommst. Ich bin so schnell wie möglich wieder hier und dann wird deine Bestrafung beginnen!“ damit drehte er sich um und verschwand. Zu Teana Bestürzung wurde auch die Tür hinter ihm verschlossen. Eine Zeit lang starrte sie einfach vor sich hin, ließ den blick durch den Raum schweifen. Ihre Gedanken rasten, bis ihr Kopf an fing zu schmerzen. „Es muss doch einen Ausweg geben!“ Sie sah zum Fenster. „Nein, unmöglich. Es ist einfach zu hoch.“ Sie wurde panisch, ihre Hände zitterten vor Anspannung. Sie biss sich auf die Lippe, fuhr nervös mit den Fingern in ihr Haar und verkrampfte sich darin. Plötzlich viel ihr ein kleiner Tisch auf, auf dem man ein Tablett mit verschiedenen Speisen abgestellt hatte. Das Essen war anscheinend in der Zeit ihres Dämmerzustandes hier hin gestellt worden, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, dass ein Diener hier gewesen wäre. Dann viel ihr blick auf ein Messer, dass zum schneiden des Fleisches gedacht war. Langsam ging sie auf den Tisch zu und nahm das Messer in ihre Hand. Es war scharf geschliffen und in den falschen Händen, sicherlich auch todlich. Ihr Puls raste. Sollte sie sich gegen Assuan zur Wehr setzen? Doch sie verwarf den Gedanken sofort wieder. Sie lachte beinahe über sich selbst. „Assuan hatte zwar gegen Atemu nicht die geringste Chance, doch trotzdem ist er ein erfahrener Kämpfer und er würde mich auf der Stelle entwaffnen!“ sie zitterte. „Außerdem würde seine Strafe nach so einer Aktion unvorstellbar sein. Ich mag es mir noch nicht einmal denken!“ Ihr blick wanderte zur Tür. Gleich würde er kommen! Wieder sah sie das Messer an. „Was soll ich tun?“ Fieberhaft überlegte sie und lief dabei im Zimmer auf und ab. Doch dann blieb sie stehen. „Mir bleibt nur eine Möglichkeit!“ Teana nahm das scharfe Messer in ihre Rechte Hand, mit ihrer anderen hob sie den Saum ihres Kleides hoch. Sie setzte sich auf ihr Bett und spreizte ihre Beine. Sie schluckte und ihre Hand zitterte als sie die Klinge an ihrer Scham ansetzte. Nach einem Moment des zögerns, schnitt sie sich ins eigene Fleisch. Ein Laut des Schmerzes drang über ihre Lippen, doch sie ritzte sich weiter, bis genug Blut aus der Wunde floss. Da hörte sie plötzlich das schloss zu ihrem Gemach. Erschrocken drehte sie sich um. So schnell sie konnte, versteckte sie das Blutige Messer in den Laken ihres Bettes. Und nur einen Moment Später ging die Tür auf und Assuan trat erneut ein. Teana versuchte eine unbeteiligte Miene zu machen, während sein Gesicht ein grausames Lächeln zierte. Ohne Worte warf Assuan die Tür hinter sich ins schloss und kam mit schnellen schritten auf sie zu. Teana sprang auf und wollte flüchten. Doch Assuan war schneller. Er packte sie und drückte sie gegen die nächste Wand. Sie schrie erschrocken auf. „Assuan nicht, es geht nicht!“ Als Antwort schlug er ihr ins Gesicht. Durch die Wucht des Schlages, flog ihr Kopf zurück. Ihre Wange brannte schrecklich. „Du hast gefälligst den Mund zu halten!“ er zerrte an ihrer Kleidung. Teana versuchte sich zaghaft dagegen zu wehren. Zu große Angst hatte sie vor weiteren Schlägen. Assuan bekam ihren Saum zu fassen und riss ihr Kleid hoch. Ihm gefiel ganz und gar nicht, was er da sah. Augenblicklich ließ er sie los. „Scheiße noch mal!“ er sah sie böse an. „Warum hast du mir nicht von Anfang an gesagt, dass du heute nicht kannst? Und wegen so was verschwende ich meine Zeit.“ er ließ endgültig von ihr ab und wandte sich wütend um. „Na wenigstens hast du von dem Kerl keinen Bastard!“ und damit verschwand er aus Teana´s Zimmer. Diese starrte einfach nur stumm die Tür an. Erst nach und nach wurde ihr bewusst, dass die Gefahr vorbei war und sie nun in Sicherheit war. Ohne Tränen, ohne wimmern ließ sie sich an der Wand hinab gleiten und blieb auf dem Boden sitzen. Still saß sie dort und gab keinen Laut mehr von sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)