Vision of Death von -hEtAnA- (Daydreaming) ================================================================================ Kapitel 7: Embrace ------------------ Kapitel 7: Embrace Vincents Vater sah noch genauso aus, wie auf den Bildern seiner Mutter. Danjal ist kein Tag seitdem gealtert. Wenn er doch lebte, warum hatte er sich in all den Jahren nicht bei Vincent gemeldet? Ungeduld und Wut wuchsen ins Unermessliche. Vincent wollte nichts von seinem Vater. Doch jetzt war er hier bei ihm. Gefühle die lange Zeit vergraben waren kamen bei seinem Anblick ungewollt wieder an die Oberfläche. Oh, wie wütend Vincent auf diesen Mann war ahnte er sicher nicht. Mit jeder Minute wuchs das Verlangen jemanden ins Gesicht zu schlagen. Deshalb hoffte Vincent, dass diese Wiedervereinigung so kurz wie möglich dauerte, damit er es schnellstmöglich wieder aus seinem Gedächtnis verbannen konnte. Aber das war alles eh ganz egal. Alles was zählte war, dass Shogo in Sicherheit war. Seine Sicherheit bedeutete alles für den Sänger. Daran das Danjal an Shogos Rettung beteiligt war wollte er erst gar nicht denken, denn dann fiel ihm sein eigenes Versagen wieder ein und brachten ihn schier um den Verstand. „Was willst du?“, fuhr Vincent seinen Vater an. „Ich habe nämlich keine Zeit und schon gar keine Lust mich mit dir abzugeben!“ Der Dämon machte keine Anstalten auch nur irgendetwas zu sagen. Das Einzige was er tat, war sein Sohn zu beobachten und das auf eine Weise, die Vincent zu Weisglut brachte. „Wo ist Shogo?“ Wenn er ihm nichts zu sagen hatte, brauchte er Vincent auch nicht unnötig aufhalten. Vielleicht kam es dem Sänger nur so vor, aber er hätte schwören können, dass sein Vater Traurigkeit und Bedauern ausstrahlte. Machte er sich doch Vorwürfe wegen der Vergangenheit? //Zu spät!// Wie lange hatte er geglaubt, dass der Mann der ihm jetzt gegenüber saß tot war? Warum hatte ihn seine Mutter angelogen, oder wusste sie nicht, dass er noch lebte? Dem Sänger war es eigentlich egal. Nach dieser Sache würde er wieder verschwinden und hoffentlich vergessen ihn begegnet zu sein. „Er schläft. Was er durchgemacht hat war sehr anstrengend für ihn.“ Danjal sah in durchdringend an. Konnte er spüren, welche Wut in Vincent tobte? „Wie geht es ihm? Was haben die Schweine ihm angetan?“ Der Blick des Dämons war ernst und voller Mitgefühl. //Er soll sich sein Mitleid sonst wo hin stecken.// Der Mann vor ihm war unwichtig. Er würde ihn vergessen und alles um sich herum, wenn er erstmal Shogo in Sicherheit gebracht hatte. Trotzdem befürchtete Vincent das schlimmste. Er hatte Shogo im Stich gelassen, als er ihn am Meisten gebraucht hat. Für alles, was dem 16jährigen widerfahren war, machte Vincent sich verantwortlich. „Sie hatten vor ihn zu verkaufen. Da er seine Visionen nicht einfach so abrufen kann war er nutzlos für sie. Er sollte als…“ Er machte eine Pause bevor er weiter sprach und sah seinen Sohn besorgt an. Schließlich seufzte er und fuhr fort. „Sie wollten ihn als Sexspielzeug an den Meistbietenden verkaufen.“ Der Sänger konnte nicht glauben was er gerade gehört hatte und gab sich die Schuld an alledem. Natürlich. Wer sonst, wenn nicht er. Hätte er doch nur von Anfang an mit offenen Karten gespielt, dann wäre es nie soweit gekommen. Wahrscheinlich würden sie auch nicht so eine gute Beziehung haben wie jetzt. Aber hatten sie das wirklich? Shogo wollte ihn sicher nicht sehen. Vincent hatte ihn im Stich gelassen und bloß zugesehen, wie die Kerle ihn verschleppt haben. Da war es nur verständlich das der 16jährige nichts als Hass für Vincent empfinden musste. //Warum habe ich es soweit kommen lassen? Wieso habe ich ihm nicht von Anfang an alles gesagt?// Vincent wusste die Antwort und sie tat weh. Er liebte Shogo seit er ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Es war Liebe auf den Ersten Blick. Diese Liebe war schmerzvoll und ohne Hoffnung, dennoch wollte Vincent nicht aufgeben. Deswegen konnte er nicht die Wahrheit sagen. Weder über sich, noch über Shogos Schicksal. Danjal riss in aus seinen Gedanken und Vincent versuchte sich wieder auf das Gesagt zu konzentrieren. „Vincent du musst dir keine Sorgen machen. Es geht ihm soweit gut. Er ist nur sehr erschöpft und sollte sich ausruhen. Und was diese Verbrecher angeht… sie werden gerade von meinen Männern verhört. Wir werden ihren Auftraggeber bald identifizieren.“ //Auftraggeber? Die Typen haben das nicht alleine geplant?// „Du denkst, dass sie beauftragt wurden ihn zu entführen? Wer sollte so etwas in Auftrag geben? Was hätte derjenige davon?“ „Das wissen wir noch nicht, aber Dämonen dieses Ranges tun nichts ohne Anweisungen. Meistens handeln sie für Dämonen in hohen Positionen so wie meiner.“ Irgendwas Merkwürdiges ging vor sich. Vincent spürte schon lange, dass sich etwas Schlimmes anbahnte und es gab niemanden dem er auch nur ein bisschen vertrauen konnte. „Vielleicht sollte ich mal mit dem Abschaum reden!“ Vincent malte sich in seiner Fantasie unzählige Methoden aus, wie er den Mistkerlen das zurückzahlte, was sie Shogo angetan hatten. Der bloße Gedanke daran brachte ein fieses und dunkles Grinsen auf sein Gesicht. Ja. Das würde ihm sehr viel Freude bereiten. „Ich bin mir sicher, dass ich was aus ihnen rausquetschen kann.“ Seine Vorfreude wuchs. Diese Freude wurde, aber wieder gebremst, als er in das Gesicht seines Vaters sah. „Nicht nötig. Wir regeln das schon. Es gibt Dinge die jetzt wichtiger sind.“ „Zum Beispiel?“ Blitz schnell, so dass Vincent keine Chance hatte zu reagieren, kam Danjal um den Schreibtisch und packte den Sänger bei den Schultern. „Wir müssen deinen Körper in diese Welt verfrachten! Du kannst nicht zurückgehen.“ Die Stellen, an denen die Hände seines Vaters lagen, brannten regelrecht. Innerlich fühlte es sich so an, als würde etwas an ihm reißen. Doch nicht an seiner Seele, sondern an seinem Körper in der Menschenwelt. In seinem Kopf hörte er Schreie. Verschiedene Stimmen redeten auf ihn ein. Er erkannte die Stimmen der Weisen und auch die Stimme seines Vaters. Sie diskutierten in seinem Kopf. Nein, sie schrieen sich an. Keiner wollte Vincent loslassen. Er war wie in Trance. Schwerelos glitt er durch das Chaos seines Verstandes. Plötzlich durchbrach ein Schmerz seinen Dämmerzustand. Wie unter Strom richtete sich Vincent auf und warf seine Kopf vor Qualen in den Nacken. Ein Schmerzensschrei nach dem Anderen verließ seinen Mund und das ganze schien kein Ende zu nehmen. „Was… tust du da mit… mir?“ Er brachte kaum Wörter raus vor Schmerzen. Schwarze Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen. „Du tust… mir… weh!“ Vincent wusste, dass das ganze nicht mehr als wenige Sekunden gedauert haben musste, aber für ihn kam dieser Kontakt wie eine Ewigkeit vor. Als schließlich die Hände seine Vaters von seinen Schultern fielen, hörte der Schmerz auf und Vincent fühlte sich extrem schlapp und schwer. Noch vom Schmerz benommen, sah sich Vincent um und entdeckte seinen Vater der vor Erschöpfung in sich zusammengefallen. Nach Atem ringend lag er auf den Boden vor seinem Sohn. Gerade eben noch war sich Vincent schwerelos vorgekommen. Als Seele bestand man aus keiner festen Materie und man fühlte sich natürlich leicht. Doch jetzt spürte er eine vertraute schwere. Der Sänger war in seinen Körper zurückgekehrt. Aber wie? Nein, nicht er ist in seinen Körper zurückgekehrt, sondern sein Körper ist zu ihm gekommen. Schließlich hatte er diesen Ort ja nicht verlassen. Welche Macht musste sein Vater haben, um so etwas zustande zu bekommen? Schlummerten auch in Vincent selbst solch unvorstellbare Kräfte? Shogo war von den ganzen Geschehnissen und Informationen der letzten Stunden extrem erschöpft. Es war nett von Danjal ihm dieses Zimmer zur Verfügung zu stellen. Ein nettes Gästezimmer mit einem Schlichten Bett auf der einen Seite und einer Sitzecke mit kleinem Sofa und Sessel auf der andern Seite. Der 16jährige saß auf dem Rand des Bettes. Jede noch so kleine Bewegung erinnerte ihn an den Fehler den er begannen hatte. Er hatte Ruhe nötig. Schlafen. Ja das sollte er wirklich, aber zu viele Gedanken hielten ihn davon ab. Wo war nur sein ruhiges und langweiliges Leben geblieben? //Vincent… // Als sich ihre Wege kreuzten, hatte sich für Shogo alles verändert. Er hatte Dinge gesehen, die er lieber wieder vergessen würde. Die Visionen. Bei manchen hoffte er, dass sie niemals Wirklichkeit wurden. Doch nicht nur das ist seit ihrer Begegnung passiert. In Shogo wurden Gefühle geweckt, die er nie zuvor für jemanden empfand. Es war ein extremer Schock, als Shogo erführ wer Vincent wirklich war. Er hatte Dinge gesagt, die er jetzt bereute. In der Zeit die sie jetzt getrennt waren, war Vincent das einzige an das Shogo die ganze Zeit denken musste. //Ich wünschte er wäre hier. Immer wenn ich mich schlecht gefühlt habe, hat er mich in den Arm genommen. Ich hab zwar gemerkt… das es ihm schwer fiel, aber er hat nur an mich gedacht und an das was ich brauchte. Ich bin nicht ein Mal auf seine Gefühle eingegangen. Nein… das einzige was ich gemacht habe, war ihn zu verletzen.// Auch wenn Shogo erschöpft war, konnte er nicht schlafen. Egal wie gemütlich und einladend das Bett war, er wollte es sich nicht bequem machen. Er ging rüber zum Sofa, das direkt am Fenster stand, und setzte sich hin. „Danjal hat gesagt, dass Vincent kommt und mich holt.“ Flüsterte er zu sich selbst. Er hoffte es so sehr. Doch hatte er immer noch Angst, dass Vincent kein Interesse mehr an dem 16jährigen hatte. „Bitte Vincent! Komm und hol mich!“ Shogo zog seine Beine an die Brust und legte sein Kinn auf die Knie. „Ich warte.“ Danjal hatte wieder die Kraft gefunden um aufzustehen. Immer noch kam sein Atem stoßweise von der Anstrengung. Er hatte seine Kräfte zu lang nicht mehr benutzt. //Früher hätte ich so etwas mit Leichtigkeit gemacht.// Vincent schaute ihn verblüfft an. „Wie hast du das gemacht?“ „Ich habe durch deine Seele ein Portal geschaffen und dein Körper hindurch gezogen.“ Vielleicht viel es ihm auch schwer, weil die Männer auf der anderen Seite ihm einen starken Widerstand leisteten. Sie versuchten mit aller Kraft Vincent bei sich zu behalten. Was war ihr Plan? Warum wollten sie überhaupt Vincent für die Aufgabe haben, obwohl jemand anderes dafür geboren wurde? „Vincent ich hab dir einiges zu sagen und deswegen bitte ich dich mich nicht zu unterbrechen. Das ist sehr wichtig.“ Danjal wusste, dass Vincent sich so ein Tonfall nicht gefallen ließ, aber er wollte jetzt reinen Tisch machen. „Schieß endlich los, Mann!“ „Ich denke, dass du gar nicht auserwählt warst Shogo zu finden. Die Weisen haben dich und deine Stärke nur benutz, oder eher sie wollen dich noch für etwas benutzen. Ich weiß noch nicht was es ist, aber sie führen etwas im Schilde.“ Danjal hielt kurz inne und betrachtete seinen verwirrten Sohn. Er wusste, dass er Vincent vielleicht mit dem noch kommenden verletzen würde, aber es musste gesagt werden. „Du kannst es nicht wissen, aber du hast eine Halbschwester. Sie ist genauso alt wie Shogo und ich denke das das der Grund ist, warum er als Junge geboren wurde. Sie sollte es eigentlich sein die auf die Suche nach dem Orakel geht, aber die Weisen haben dir die Aufgabe übertragen.“ Kopfschüttelnd wich Vincent vor seinem Vater zurück. „Das glaube ich dir nicht!“ Es tat Danjal weh seinen Sohn so zu sehen, aber er wusste, dass er die Wahrheit sprach. „Als ich bei den Menschen blieb anstatt wie befohlen in die Unterwelt zurückzukehren habe ich etwas verändert. Ja, sogar deine Geburt hat dazu beigetragen. In meiner Familie wird immer erst ein Sohn geboren. Da du ein Halbdämon bist wurdest du nicht akzeptiert. Nach deiner Geburt wurde ich zurückgebracht und wurde zwangsverheiratet und deine Schwester kam zur Welt. Ich denke, weil sie ein Mädchen ist wurde Shogo ein Junge.“ Das sind Dinge die er schon lange auf dem Herzen hatte. Danjal hätte gerne früher die Gelegenheit gehabt mit seinem Sohn darüber zu reden, aber das war unmöglich. Die Gründe konnte er Vincent nicht nennen. Er würde es sowieso nicht verstehen. Wenn Vincent ihn nicht schon vorher gehasst hatte, würde er es jetzt mit Sicherheit tun. „Symiel! So nennen sie dich doch oder?“ Vincents Vater starrte ihn mit einem undurchdringlichen Blick an. „Das ist doch der Name den du mir gegeben hast. So haben sie es mir erzählt.“ Vincent spürte nichts mehr als Verwirrung. Die Dinge die sein Vater gerade zu ihm gesagte konnte er einfach nicht glauben. Wie auch? Das würde bedeuten, dass jemand anderes für Shogo bestimmt war. Jemand anderes sollte ihn finden und lieben. //Das kann unmöglich stimmen.// Der Dämon erzählte ihm noch mehr Sachen, die Vincent aber nicht minder schockten. Nicht er gab Vincent den Namen Symiel, sondern die Weisen nannten ihn so. Das war aber nicht das schlimmste. Der Name gehörte zu dem Dämon, dem sie das alles zu verdanken hatten. Wegen dem Vincent nicht mit Shogo zusammen sein darf. Aber hätten sie sich jemals getroffen unter normalen Umständen? //Ein guter Grund das ganze nicht zu bereuen.//, dachte Vincent und versuchte alle Informationen zu verarbeiten. „Du sagtest doch ich habe eine Halbschwester. Wo ist sie denn jetzt? Warum ist sie nicht auf der Suche nach Shogo, wenn es doch ursprünglich ihre Aufgabe war?“ Sein gegenüber ging zu seinem Schreibtisch und hielt ein gerahmtes Foto in die Höhe und drehte es in Vincent Richtung. Auf dem Bild war ein schönes junges Mädchen zusehen. Langes rotes Haar lief ihr in geschmeidigen Wellen auf die Schultern. Ihre Augen waren wie ein silberner Funkenregen. Zu so einem Mädchen hätte Shogo sicher nicht nein gesagt. Sie war das was die meisten Männer bevorzugen würden. „Ich weiß nicht wo sie ist.“, sagte der Dämon bedrückt. „Sie wurde ihr ganzes Leben lang auf ihr Schicksal vorbereitet, aber es fiel ihr schwer das zu akzeptieren. Lilith, so heißt sie übrigens, hatte kein Interesse daran. Sie ist vor einem Jahr verschwunden. Naja, zumindest ihre Seele ist es. Ihren Körper bewahre ich sicher hier auf.“ Was sollte Vincent davon halten? Rebellion gegen die Eltern? Wahrscheinlich. „Wohin ist sie denn gegangen und warum?“ Danjal ging nicht auf die Frage ein und erzählte weiter. „Lilith sah ein Foto auf meinem Schreibtisch und war hin und weg von dieser Person. Auf dem Bild, mein lieber Sohn, warst du. Sie hat mich immer wieder über dich ausgefragt und ich habe ihr alles was ich über dich wusste erzählt.“ Vincent dachte nach, aber er verstand nicht was sein Vater ihm damit sagen wollte. „Na und? Dann war ich eben auf dem Foto. Was hat ihr verschwinden mit mir zu tun?“ Danjal lächelte amüsiert. „Sie war wirklich besessen von deinem Bild. Naja, jedenfalls hat sie sich ein paar Tage bevor sie ausgerissen ist mit mir gestritten. Lilith behauptete sich in die verliebt zu haben und das es ihr Schicksal war dich zu finden und nicht das Orakel.“ Vincent verzog angewidert das Gesicht. Das schien seinen Vater noch mehr zu amüsieren. „Ich weiß was du denkst. Sie ist deine Schwester und das es unnatürlich ist. Du hast vollkommen recht, aber das hat sie trotzdem nicht von ihrem vorhaben aufgehalten.“ Als Danjal plötzlich laut auflachte, zuckte Vincent erschocken zusammen. „Ehrlich gesagt, dachte ich, dass sie dich schon gefunden hatte, aber da du nichts von ihr weißt hat sich mein Verdacht wohl nicht bestätigt“, sagte Danjal noch immer lachend. //Der nervt vielleicht.//, dachte Vincent. „Können wir jetzt über wichtigere Dinge sprechen?“, sagte er dann und sah seinen Vater, dessen heitere Stimmung verflogen war, ernst an. Seine Zustimmung war ein einfaches Nicken. „Was sollen Shogo und ich jetzt tun? Wenn wir nicht mehr zu den Weisen können, wo sollen wir sonst hin?“ Wo sollten sie hin. An diesem Ort zu bleiben war keine Option. Nicht für Vincent. „Das klären wir später, wenn Shogo wieder wach und ausgeruht ist.“ Vincent dachte nach und war ganz Danjals Meinung. Bis jetzt hatte der Sänger versucht alle Entscheidungen von Shogo fernzuhalten, aber er musste sich eingestehen, dass das falsch war. Shogo war nicht dumm. Zusammen würden sie schon eine Lösung finden. „Komm ich zeige dir den Weg zum Gästezimmer in dem Shogo schläft.“ Shogo war eingeschlafen, obwohl er seinen Körper davon abhalten wollte. Ein kurzer traumloser Schlaf. Mittlerweile war er wieder aufgewacht, aber sein Verstand war noch ganz benebelt und seine Augen waren noch immer geschlossen. Er hatte Angst sie zu öffnen und festzustellen, dass seine Rettung von den Dämonen nur ein Traum war. Und noch größere Angst vor weiteren Folterungen und Schmerzen. Das Geräusch der sich öffnenden Tür drang an sein Ohr und er presste die Augen fest zusammen. Shogo wollte nicht sehen was da kam. Jeder Muskel im Körper war angespannt und er rechnete fest damit, dass ihn jeden Moment jemand Schlagen würde. Doch zu seinem Erstaunen strich ihm jemand das Haar aus dem Gesicht und streichelte dann sanft über seine Wange. Shogos Anspannung wich ein wenig. Ein vertrauter Geruch stieg Shogo in die Nase und er nahm mit einem tiefen Atemzug so viel davon auf wie möglich. „Vincent“, seufzte Shogo. „Ich bin hier.“ Hörte er eine vertraute Stimme sagen. Sein Verstand versuchte das zu verarbeiten. Vertrauter Geruch. Vertraute Stimme. Vincent! Sofort riss Shogo die Augen auf und setzte sich auf und stieß Vincent mit dem Kopf unters Kinn. Geschockt sah Shogo zu wie Vincent vor Schmerz stöhnend nach hinten taumelte und gegen das Bett trat. Mit einem dumpfen Geräusch landete der Sänger auf dem Bett und rieb sein Kinn. „Vincent es tut mir so leid.“ Er ging zu Bett und half Vincent auf die Beine zu kommen. In dem Moment, als der Sänger wieder festen Boden unter den Füssen hatte schlang Shogo seine Arme um ihn. Er wollte ihn berühren. Wollte sich sicher sein, dass das kein Traum ist und Vincent wirklich vor ihm stand. Vincents Duft und seine Wärme beruhigten Shogos Sinne und brachten verloren geglaubte Empfindungen zurück. Seit seiner Entführung waren sie sich nicht mehr so Nah gewesen und Shogos Herz schlug so wild gegen sein Brustkorb, dass er schon dachte es hüpft gleich davon. Nach einer Weile löste sich Vincent von Shogo und sah zu Boden. „Hast du denn keine Angst mehr vor mir. Wider…. Wider ich dich nicht an.“ Shogo war wieder gezwungen an sein Verhalten vor seiner Entführung zu denken. Die Neuigkeit, dass Vincent ein Halbdämon war hatte ihn wirklich schockiert. Und so wie er reagiert hatte musste Vincent ja annehmen das Shogo in hasste. Shogo trat ein Schritt nach vorn und wollte Vincent berühren ließ aber die ausgestreckte Hand wieder sinken, als er den verletzten Ausdruck auf Vincents Gesicht wahrnahm. Ja, er hatte wirklich Scheiße gebaut. Das musste Shogo wieder gut machen. „Du widerst mich nicht an. Vincent du hast nichts falsch gemacht. Ich hab völlig hysterisch reagiert.“ Vincent schüttelte den Kopf. „Nein. Hätte ich dir vorher alles erzählt wäre das alles nie passiert. Du hättest Zeit gehabt die Dinge zu verarbeiten. Ich habe dir dazu keine Chance gelassen. Ich hatte Angst wie du reagierst, wenn du erfährst was ich bin. Bei der ganzen Sache hab ich nur an mich gedacht.“ Es machte Shogo traurig Vincent so niedergeschlagen zu sehen. Der 16jährige wollte den unbeschwerten und fröhlichen Vincent wieder haben. Wollte ihn lachen sehen. Am meisten sehnte er sich aber danach, dass der Sänger ihn einfach in die Arme nahm und küsste. Er musste etwas tun. Shogo liebte Vincent, dass hat er sich schon vor einiger Zeit eingestanden. Diese Gefühle haben sich seitdem auch nicht geändert. Trotz aller Dinge die geschehen waren. Wieder streckte Shogo die Hand nach Vincent aus und berührte dessen Brust. Vincents kräftiger Herzschlag vibrierte unter Shogos Handfläche und dieses Gefühl wärmte ihn innerlich. Die andere Hand legte er jetzt an Vincents Wange, damit der Sänger ihm in die Augen sah. Vincents Herz schlug wild. Sein Blut rauschte wie eine Achterbahn durch seine Adern. Shogo wieder so nah zu sein weckten Gelüste in ihm, die er immer schwerer kontrollieren konnte. Shogos Duft betörte ihn. Vernebelten seine Sinne. Und als wenn das nicht schon genug wäre. Schaute ihn Shogo mit einem Blick an, der so viele Liebe in sich trug, dass Vincent fast Ohnmächtig wurde. Welch süße Pein. //Das kann nicht Real sein. Entweder träume ich, oder ich bin tot und im Himmel.//, dachte Vincent und versank in den grünen Tiefen von Shogos Augen. „Ich hatte solche Angst, dass ich dich nie wieder sehe.“ Bei diesen Worten zog sich Vincents Herz Schmerzhaft zusammen. Genau die gleichen Ängste hatten Vincent erfüllt. „Ich hab dich so vermisst“, sagte Shogo und schlag seine Arme um Vincents Hals. //Ich liebe ihn so sehr das es weh tut. Nie mehr möchte ich ihn loslassen.// Vincent legte nun auch Zaghaft seine Arme um Shogos Taille und zog ihn noch fester an seine Brust. „Ich dich auch Shogo.“ Als Vincent sich wieder von Shogo lösen wollte, hielt ihn der Junge fest. „Nein, bitte halt mich fest. Ich brauche dich.“ Und als er dann spürte wie sich Shogos Hand unter sein Oberteil schob, blieb Vincent die Luft komplett weg. Verblüfft schaute er den Jungen an. Vincent sah etwas in Shogos Augen, dass er sich nie zu träumen wagte. Verlangen. Pures Verlangen lag in Shogos Blick. „Shogo was….“, Vincent wollte fragen was in Shogo gefahren ist, dass er sich so benahm. Doch der 16jährige verschloss Vincents Mund mit seinem. Noch nie hatte Shogo die Initiative ergriffen. Und das es dieses Mal so war störte Vincent kein bisschen. Shogos Mund war so warm und einladend, dass der Sänger keinen Gedanken mehr an etwas anderes als den Jungen vor sich zustande brachte. Vor lauter Wonne stöhnte Vincent laut auf. Der Kuss war süß und ungeschickt und doch reichte er aus um Vincents Blut wie Lava zu erhitzen. Vincent genoss es seinen geliebten Shogo wieder zu schmecken. Er würde nie genug von diesem Jungen bekommen. //Mein.//, dachte Vincent. Am liebsten würde er Shogo für immer für sich behalten. Ihn irgendwo einsperren wo nur Vincent selbst Zugang hätte. Es war ihm egal, ob jemand anderes für Shogo bestimmt sein sollte. Nie im Leben würde er Shogo gehen lassen. Niemals. Kampflos würde er Shogo niemanden überlassen. Nicht einmal dem Tod. Immer noch durch den Kuss verbunden, schob Vincent Shogo zum Bett und ein leises stöhnen drang aus seiner Kehle. Ah, er sehnte sich so sehr nach Shogo. Er wollte ihn überall küssen, ihn schmecken und liebkosen bis er um Gnade flehte. „Ich liebe dich Vincent.“ Als Vincent diese Worte hörte blieb ihm das Herz beinahe stehen. Hatte er richtig gehört? Nein, das kann nicht sein. Oder? „K-Kannst du das bitte wiederholen.“ Verlangte Vincent und hielt den Atem an. „Ich liebe dich Vincent.“ Er packte den Jungen an den Schultern und schaute ihn eindringlich an. Und Vincent erkannte das Shogo die Wahrheit sprach. Shogo löste sich aus Vincent Klammergriff nur um sich erneut in die Arme des Sängers zu werfen. Alle Zärtlichkeit und Wärme, die Vincent ausstrahlte, rissen die Schutzschilde ein die Shogo errichtet hatte. Nur die Nähe des Sängers war jetzt wichtig. Shogo hatte noch nie solche Empfindungen und er würde lügen, wenn er sagen würde er hätte keine Angst davor. Aber sein Wunsch mit Vincent eins zu sein, überragte alle anderen Gefühle bei weitem. „Shogo ist das Wahr? Du…. liebst mich?“ Shogo sah Hoffnung und Unsicherheit in Vincents Augen. Ein liebevolles Lächeln breitete sich auf Shogos Gesicht aus und er umfasste Vincents Gesicht mit beiden Händen. „Ja ich liebe dich“, sagte er und zog Vincent zu sich runter um noch einmal ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss miteinander zu verschmelzen. „Schon eine Weile weiß ich das. Ich war nur zu feige meine Gefühle zu akzeptieren.“ Plötzlich verlegen schaute Shogo nach unten. Er hatte sich alles von der Seele geredet und Vincent seine Gefühle offenbart. Jetzt gab es nur noch eins zu klären. Fühlte der Sänger dasselbe wie Shogo? „Ehm… jetzt möchte ich aber wissen, ob du mich auch liebst.“ Shogo konnte Vincent nicht mehr in die Augen sehen, aus Angst welche Gefühle er darin lesen würde. Vincent packte ihn am Kinn und zwang Shogo ihn ins Gesicht zu sehen. „Natürlich liebe ich dich. Habe ich dir das nicht immer wieder gesagt?“ Doch das hatte er. Er hatte das auch in jeder Berührung gespürt. Für Shogo war es nur nicht begreiflich, wie jemand wie Vincent ausgerechnet ihn lieben konnte. Wahrscheinlich hatte er deswegen nie geglaubt, dass Vincent es ernst meinte. Bis jetzt. Der Sänger umarmte ihn zärtlich und strich ihm über den Rücken. Sanft wiegte er sie beide hin und her, sodass es sich beinahe anfühlte, als würden sie tanzen. Ganz fest presste Shogo sein Gesicht an Vincents Brust und zog seinen berauschenden männlichen Duft ein. Schmetterlinge begannen in seinem Bauch zu tanzen und ihm wurde immer heißer. Auch Vincent war heiß, dass fühlte Shogo auch durch die Kleidung, die ihre Haut voneinander trennte. Mit einer Hand schlüpfte Shogo unter Vincents Hemd. Er wollte die heiße Haut mit seiner bloßen Hand fühlen. Sachte streichelte Shogo über Vincents Bauch, der unter seiner Berührung zurückzuckte. Fasziniert von dem Muskelspiel berührte er den Sänger immer wieder. Bis Vincent ein Fluch ausstieß und Shogo ohne Vorwarnung auf Bett warf. „Du bringst mich noch um Shogo! Mach dich auf was gefasst. Ich kann mich nämlich nicht mehr zurückhalten. Das hab ich viel zu lange getan.“ Angst und Vorfreude wogen bei Shogo gleich. Was würde der Sänger jetzt mit ihm machen? Kapitel Ende --------------------------------------------------------------------------- Nach langer langer Zeit mal wieder ein neues Kapitel. Hoffe es gefällt euch. Würde mich wahnsinnig über Kommentare freuen. Was mich auch freut ist, dass sich auch ohne das ich neu Kapitel hochlade immer mehr Leser für meine Story begeistern. Danke an alle meine Leser. Ich hoffe auch weiterhin auf eure Unterstützung. :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)