Weiße Narzissen von Hypnopompic (Sakura x Lee [One- Shot]) ================================================================================ Kapitel 1: Weiße Narzissen -------------------------- Hallo ihr da *wink* Will euch nicht lange mit Geschwätz belästigen, deshalb geht es ohne viele Worte los =] Viel Spaß! Sakura spürte, wie ihr der Kloß im Hals die Luft abschnürte. Ein ersticktes Schluchzen entrann ihrer Kehle und ihre Augen wurden feucht. Sie hasste sich selbst für die vielen Tränen, die sie seinetwegen vergossen hatte. Nacht für Nacht, stundenlang hatte sie wachgelegen und stumm in ihr Kissen geweint. Er war gegangen, abgehauen, in tiefster Nacht hatte er sich davon gemacht und sie hier zurück gelassen. Ohne sich zu verabschieden, ohne ein Wort über sein Vorhaben zu verlieren, ohne Andeutungen oder irgendwelche Hinweise. Es war, wie sie ihm vorhergesagt hatte. Sie hatte Freunde, sie hatte Familie, versuchte sich mit gefährlichen und schwierigen Missionen abzulenken und trotzdem versank sie in Einsamkeit. Sie bedrängte das Mädchen von allen Seiten, ließ ihr keinen Fluchtweg und verschlang sie langsam und qualvoll. Sie fühlte sich leer und ausgelaugt, seit er fort war und hatte vergessen, wie man lachte. Sie lebte jeden Tag vor sich hin, ohne richtig zu realisieren, was sie tat oder sagte, die Gedanken ständig bei ihm. Ihr eigenes Geständnis, das sie so viel Überwindung gekostet hatte, hallte ununterbochen in ihrem Kopf wider. Ich liebe dich... Ich liebe dich so sehr... In jedem ihrer Träume erschien das Bild dieser einen Nacht, seine letzten Worte benebelten ihre Sinne, sie sah sein dunkles Haar, seine pechschwarzen Augen, in denen der Glanz und die Zuneigung erloschen war, die Kälte und die Rachsucht, die erneut in ihnen loderten, den Mund zu einem Grinsen verzogen, seinen gepackten Rucksack. ... Aber du nervst mich doch!... Es schüttelte sie am ganzen Körper. Sie schlang die Arme um ihre Knie und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Stumme Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Sie starrte in den dunklen Himmel, ein leeres, schwarzes Loch und mittendrin der Mond, einsam, alleine und unerreichbar. ... Danke.... Langsam wurde ihre Atmung wieder ruhiger und regelmäßig, ihr Herz hörte auf zu rasen und der Tränenfluss versiegte. So war es oft, besonders nachts, wenn die Erinnerung sie wieder einholte und die Emotionen sie überwältigten, denen sie schutzlos ausgeliefert war und gegen die sie sich nicht wehren konnte. "Sakura- san?" Sie zuckte unmerklich zusammen und warf zögerlich einen Blick über die Schulter. Sie konnte die Silhouette Lees ausmachen, der hinter ihr stand: groß, schlank, Pottschnitt und den Oberkörper in eine höfliche Verbeugung geneigt. "Lee- san", erwiderte Sakura tonlos und bemühte sich, nicht zu verschnupft zu klingen. Sie kam normalerweise gut mit ihm aus, aber ihr war momentan nicht nach Gesellschaft. Alles, was sie wollte, war alleine sein. "Entschuldige bitte, wenn ich dich störe, ich werde dich nicht lange belästigen", versicherte Lee ihr und kam zaghaft ein paar Schritte näher, sodass sie in sein Gesicht sehen konnte. Sakura bemerkte im Licht des Mondes den leichten Rotschimmer, der sich auf seinen Wangen gebildet hatte. "Ich-" Er brach ab, sah sie ein paar Sekunden lang an und startte dann auf seine Füße. Sakura schwieg. "Eine Krankenschwester hat mir erzählt, dass du es warst, die mir die Blumen gebracht hat und oft nach mir gesehen hast, als ich verletzt im Krankenhaus lag. Ich wollte mich bei dir bedanken." Lee sagte das so schnell, als habe er jedes einzelne Wort auswendig gelernt und diese zwei Sätze tagelang geübt. Sakura versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht richtig. Es wirkte eher wie eine gezwungene Grimasse. Lee schien das gemerkt zu haben. Mit einem Gesichtsausdruck, als fasse er all seinen Mut zusammen, beugte er sich zu ihr runter und sagte ernst: "Ich bewundere dich, Sakura- san. Du bist stark." Und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich um und stieg langsam den Hang hinunter, bis er in der Dunkelheit verschwand. Sakura blieb regungslos sitzen, verlor sich erneut in den schwarzen Weiten des Himmels, so dunkel und finster wie ihre Gedanken. Hinata war schon seit Urzeiten in Naruto verliebt, Tenten hegte heimlich Gefühle für Neji und es wurde sogar gemunkelt, dass Shikamaru ernsthaftes Interesse an der Sand- Kunoichi Temari haben sollte. Und was war mit ihr? Sie hatte ihr Herz an einem Jungen verloren, der sie verlassen hatte, um den Tod seiner Eltern und den seines Clans zu rächen. Er hatte seine Rache ihr vorgezogen... Sakura wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war und eine Uhr hatte sie auch nicht, aber als sie die Gänsehaut auf Armen und Rücken bemerkte, wurde ihr klar, dass sie vor Kälte zitterte und beschloss nach Hause zu gehen. Sie würde sich sonst noch eine Erkältung holen und die nächten Tage das Bett hüten müssen... "Aber was macht das jetzt noch für einen Unterschied", dachte sie bitter. Schwerfällig kam sie auf die Beine, kehrte der Aussicht den Rücken zu und war in Begriff, Richtung Konoha einzuschlagen, als ihr etwas auffiel. Neben ihr, im Gras, lag eine weiße Narzisse. Mit dem ersten ehrlichen Lächeln seit Wochen hob sie die Blume auf und wischte die getrockneten Tränen beiseite. Wenn man Einsamkeit mit einem anderen Menschen teilte, wurde sie vielleicht erträglich. __________________________________ OWARI __________________________________ Tut mir Leid, wenn sich die beiden nicht so verhalten wie im Manga, aber es ist verdammt schwierig, eine Person glaubwürdig rüberzubringen =) Ich denke, viele von euch kennen das^^° Danke, dass ihr die Kurzgeschichte gelesen habt! Liebe Grüße, Méle Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)