Wenn die Vollmondnacht beginnt..... von Darkangel1994 ================================================================================ Kapitel 4: Ein verrückter Tag ----------------------------- Einige Wochen vergingen und Tamira und Lester verstanden sich wirklich gut, aber ihr schien so, als möge Laila sie nicht. Jedes mal wenn sie ihr über den Weg lief, verdüsterte sich ihre Miene und ihr Blick war mit Hass erfüllt. Immer wieder fragte die hübsche Talia sich was sie ihr wohl getan hatte, doch sie wusste es nicht. Es war Montagmittag in der Mittagspause und die 3 Freunde trafen sich zum Mittagessen wie gewohnt an ihrem Tisch. Diesmal war aber auch Lester bei ihnen. Maleria und Kai aßen stumm ihre Nudeln mit Tomatensoße, und starrten den ‚Neuling’ an. Diese Stille war für Tamira irgendwie ungewohnt, da sonst alle immer miteinander scherzten oder sich die neuesten Dinge erzählten. Während sie in ihren Nudeln rumstocherte, fragte sie sich was sie sagen könnte, doch ihr viel einfach nichts ein. Also räusperte sie sich erst einmal. Somit musste sie nun wirklich etwas sagen „Was macht ihr heute so?“ Brachte Tamira mit unsicherer Stimme hervor und sah ihre beiden Freunde an. Diese aber sahen sie nur kurz an und zuckten mit den Achseln. „Naja, vielleicht gehen Kai und ich ja ins Kino.“ Sagte Maleria in einem leicht patzigen Ton. Spätestens jetzt wusste Tamira, dass Kai und Maleria sauer auf sie waren, aber wie sie meinte, mit Unrecht. Das süße Mädchen hatte ihre Freunde die ganze Zeit nicht vernachlässigt und hielt es nicht für fair, nur weil Lester nun mit am Tisch saß, sich so aufzuführen. Nach einer Weile hatten alle aufgegessen und haben ihre Tabletts weggebracht. Maleria und Kai gingen in den Aufenthaltsraum und spielten eine Runde Billard. Tamira und Lester hingegen drehten einige Runden auf dem Schulhof. Als die Pausenglocke klingelte gingen die beiden zusammen in das Schulgebäude. Sie hatte Französisch und saß neben Maleria. Auch wenn sie sich normalerweise auf ihre beste Freundin freute, diesmal war das nicht der Fall. Immer wieder versuchte sie sich einzureden, dass Maleria ja vielleicht nicht mehr sauer wäre. Wie gewohnt ging sie an ihren Spint, an dem von innen ein Spiegel angeklebt war und suchte ihre Bücher für Französisch hinaus. Ohne einen bestimmten Gesichtsausdruck ging sie den langen Flur entlang, bis zur Klasse von Herrn Sauermann. Einige Schüler drängelten, obwohl Tamira das gar nicht verstehen konnte. Immerhin hassten sie doch die Schule, wieso hatten sie es dann so eilig in die Klasse zu kommen? Aber sie störte sich nicht weiter daran. Lieber wartete sie geduldig darauf, dass alle schon in dem Raum waren. Das Gedränge lies langsam nach und die hübsche ging nun auch in die Klasse und setzte sich auf ihren Platz. Maleria war noch nicht da. Tamira bereitete sich darauf vor, ignoriert zu werden oder sogar angemotzt. Gedankenversunken legte Tamira ihre Sachen auf den Tisch und begann in einen ihrer Kollegeblöcke rum zukritzeln. Ein lautes Bücherknallen riss sie aus ihren Gedanken. Erschrocken dreht sie sich zu Maleria. Diese hatte ein Freundliches Gesicht, doch sie schaute sie nicht an. Dieses Verhalten verstand Tamira jetzt wirklich nicht, aber sie wartete ab und sagte nichts. Herr Sauermann betrat den Raum mit einem freundlichen Lächeln. Er begrüßte den Kurs und begann mit dem Unterricht. Maleria verhielt sich als sei nichts gewesen und erzählte, dass Tina, die in der letzten Reihe saß und selten beachtet wird, jetzt mit Lukas, der eigentlich recht beliebt ist, zusammen sei. Ihre Freundin bekam so was immer mit und musste es ihr dann so schnell wie möglich erzählen. Mitten im Unterricht klopfte es an der Tür und ein ungefähr 50 jähriger Mann betrat den Raum. Das war der Schulleiter, Herr Heidemann. Tamira schien es so, als hätte dieser Mann immer gute Laune. Immer wenn sie ihm begegnete lächelte er und war gut drauf. Nicht einen Tag hatte sie ihn ohne dieses Grinsen in Gesicht gesehen. „Einige hätten ja gleich bei mir noch Unterrichtsvertretung.“ Begann der Mann mit einer tiefen Stimme zu erzählen. Seine Aussage traf auch auf Tamira und Maleria zu. Gespannt hörten die Schüler und Schülerinnen zu. Dann fuhr er fort. „Diese Stunde muss aber ausfallen, weil ich noch eine wichtige Besprechung habe. Außerdem hättet ihr ja eh keine Lust mehr gehabt.“ Meinte der Lehrer lachend und es sah so aus als freue er sich auch für die Schüler. Natürlich Freuten sich einige Schüler auch, die ebenfalls mit in dem Lateinkurs waren. Andere wiederum stöhnten, denn die durften noch länger bleiben. Herr Heidemann verabschiedete sich dann von den Schülern und verließ den Klassenraum. „Endlich haben wir auch mal Frei!“ Freute sich Maleria, denn es war sehr selten, dass bei ihnen Latein ausfällt. Tamira stimmte ihr zu. Nach etwa fünf Minuten fuhr Herr Sauermann mit dem Unterricht fort. Als die restliche halbe Stunde um war beendete er den Unterricht und die Schüler stürmten aus der Klasse. Maleria versprach Tamira, dass sie draußen auf sie warten würde und lief los um Kai von seiner Klasse abzuholen. Tamira wusste, dass Maleria auf Kai stand und das machte ihr nichts aus. Irgendwie fand sie sogar, dass die beiden gut zusammen passen würden. Aber ihren Bruder hatte sie darauf noch nie angesprochen. Langsam ging sie den langen Flur entlang. Mittlerweile waren die Lichter aus und die, die noch Unterricht hatten, waren schon in den Klassen verschwunden. Dort wo sie lang ging war es still. Alles was das hübsche Mädchen hörte waren ihre Schritte. Von weiter weg konnte sie eine Gestalt erkennen und rätselte wer das wohl sein könnte. Als sie näher an der Person war, erkannte sie sie. Es war Laila, Lesters Schwester. Tamira entschloss sich, sie einfach zu grüßen wenn sie an ihr vorbei ging, aber nur leise und wenn sie dann antworten würde, wäre das ok für sie gewesen und wenn nicht auch. So tat sie es auch. Mit gleicher Schrittlänge ging sie dann also den Flur entlang und kam dem Mädchen immer näher. Plötzlich spürte sie ein seltsames Kribbeln im Bauch. Nicht das was sie fühlte wenn sie mit Lester zusammen war, nein. Dieses war anders. War das ein Gefühl der Angst? Nun sah sie dieses kindliche und auch puppenartige Gesicht, welches so wirkte als zerbräche es, wenn man es auch nur ein wenig grob behandeln würde. Die blauen Augen waren leer und wirkten kalt. Tamira wollte etwas sagen, doch es ging nicht. Plötzlich war wieder leben in den Augen und starrten sie an. Sie wollte weiter gehen, doch ihre Beine bewegten sich nicht. Als sie Laila so gegenüber stand, war sie nun doch größer als erwartet. Nur ihr aussehen war so kindlich und unschuldig. „Ich möchte, dass du dich von Lester fern hällst!“ Sagte sie drohend, aber mit einer Stimme die niemand von ihr erwarten würde. Sie klang so erwachsen und diese Stimme war einfach hypnotisierend, könnte man fast schon sagen. Mit ihrer zarten und blassen Hand strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, aber beobachtete Tamira noch immer. Nun drehte sie sich um und ging ein Stück geradeaus und bog dann links ein. Tamira stand da wortlos rum. Ihr kam es vor als vergingen Stunden. Was hatte sie da gerade gesagt? Sie sollte sich von Lester fern halten? Endlich ging das hübsche Mädchen weiter zu ihrem Spint und legte ihre Bücher hinein. Auf den Weg nach Draußen traf sie Lester. Hatte er auf sie gewartet um ihr zu sagen, dass sie ihn in ruhe lassen sollte? Aber wieso lächelte er sie dann an? Sie wünschte sich jetzt nicht hier zu sein. Sollte sie ihm von der Begegnung mit Laila erzählen? Sie wartete ab. „Hey! Hast du schon Schluss?“ „Ja.“ „Was für ein Pech dass ich den anderen Kurs genommen habe.“ Erwiderte er und lächelte noch immer Freundlich. Sie sah in sein makelloses Gesicht und traf auf seine Augen. Seine grauen Augen machten sie Sprachlos. ’Komm wieder runter!’ Dachte sie sich und hörte auf ihn anzusehen. „Hättest du mal Lust was zu unternehmen?“ Rutschte es aus ihr raus. Sofort wünschte sich das 1,77m große Mädchen, das nicht gesagt zu haben, aber Lester nahm diese Frage ernst und lächelte noch immer. „Klar, wie wäre es mit Samstag?“ Tamira konnte es nicht fassen. Lester wollte etwas mit ihr unternehmen! Sie war glücklich und wollte Luftsprünge machen, die sie natürlich unterließ und lächelte. „Ja, Samstag ist gut. Maleria wartet draußen auf mich. Also ich muss jetzt los.“ Meinte Tamira und verabschiedete sich von ihm. Als sie losgehen wollte, spürte sie seine kalte Hand auf ihrer Schulter. Sie drehte sich um und sah ihn fragend an. In der anderen Hand, die genau so blass war, wie die Hand von Laila, hielt er einen kleinen zusammengefalteten Zettel. Diesen Zettel hielt der gutaussehende Typ ihr vor der Nase. „Meine Telefonnummer.“ Mit diesen zwei Wörtern übergab er ihr den Zettel, zwinkerte ihr einmal zu und ging dann in eine Klasse. Grinsend und mit guter Laune ging Tamira nach draußen zu ihrer Freundin. „Alles klar?“ Fragte diese und grinste als die beiden losgingen. „Ja alles in Ordnung.“ Versicherte sie ihrer Freundin. Den Rest des Weges gingen die beiden Wortlos nebeneinander her. Die beiden verabschiedeten sich dann von einander als sie in ihre Häuser gingen. ’Heute ist echt ein verrückter Tag’ Meinte sie als sie hinauf in ihr Zimmer ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)