Desires of a lonely heart von LadySerenity (Sehnsüchte eines einsamen Herzens....) ================================================================================ Kapitel 26: Wir - du und ich... ------------------------------- 23. Wir – du und ich… Der November zeigte sich nun mit voller Härte und es war kalt draußen geworden, eigentlich ziemlich frostig und der Wind hatte den Bäumen die letzten Blätter von den Ästen geweht, der Winter stand unweigerlich vor der Tür, doch das war einer blonden Schülerin im Moment eher egal. Die Worte der alten Frau beschäftigten Natsuki auch in den nächsten Tagen noch, was hatte die alte Frau damit nur gemeint? Auch wenn ihre Freunde und ihr Verlobter sagten, sie solle sich nichts aus dem Gerede der Priesterin machen, dass diese Vorhersagen ohnehin nie einträfen, dennoch, sie konnte sie nicht vergessen. Vor allem, weil sich ihr schlapper Gesundheitszustand immer noch nicht gebessert hatte, sie fühlte sich auch diesen Morgen wie gerädert, sie hatte kaum die Augen aufgebracht, als der Wecker zu piepsen begonnen hatte. Ihr war elend zumute, was war denn nur los mit ihr? Langsam erhob sie sich, doch kaum war sie in ihren Hausschuhen und wollte sich ihre Schuluniform aus dem Kleiderschrank holen, da überkam sie plötzlich ein ungutes Gefühl, ihr war übel und so machte sie sich auf dem schnellsten Weg zur Toilette… Nun stand Natsuki eine viertel Stunde später im Bad vor dem Wandspiegel und betrachtete ihr Gesicht, als es an der Tür klopfte und ein noch total verschlafener Bakura mit halb angezogenem Hemd und total zerzausten Haaren eintrat. „Morgen Na – chan, ich brauch nur kurz den Kamm, dann bin ich schon wieder….“, doch dann brach er ab, da Natsuki sich zu ihm gedreht hatte und er sah sie erschrocken an. „Was ist denn mit dir los? Du siehst ja aus wie frisch aus der Gruft…“ Damit hatte der Weißhaarige gar nicht mal so Unrecht, sie war blass und unter ihren Augen konnte man einige Augenringe erkennen. „Morgen Baku – chan, ich weiß, ich sehe furchtbar aus und ich weiß nicht warum, auf jeden Fall tut es mir Leid, wenn ich dich erschreckt habe… ich glaube, ich habe mich erkältet, eine Grippe vielleicht. Eine Bauchgrippe, das würde auch erklären, warum ich mich gerade übergeben musste“, erwiderte sie ihm, er sah sie besorgt an und fühlte ihre Stirn. „Hm, aber Fieber hast du keines, du solltest heute lieber zu Hause bleiben und den Doktor rufen.“ Darüber schüttelte Natsuki aber den Kopf, das sah sie anders. „Ach Blödsinn, so schlimm ist es auch wieder nicht. Ich geh in die Schule und wenn es morgen nicht besser wird oder sagen wir von mir aus heute Abend, dann gehe ich zum Arzt, versprochen“, kam es von ihr, Bakura seufzte etwas. „Na wie du meinst, aber wenn du morgen wieder so kommst, dann gehe ich höchstpersönlich mit dir zum Doktor, ich kenn dich mittlerweile schon. Und ich finde trotzdem, dass du dich lieber wieder hinlegen solltest, aber da hörst du mir ja sowieso nicht zu, also was rede ich eigentlich?“ Dann schnappte sich Bakura aber endgültig seine Haarbürste, immerhin war seine schneeweiße Mähne nicht unbedingt leicht zu bändigen, während sich Natsuki um das Frühstück kümmerte, die Übelkeit hatte nachgelassen und sie war nun ein wenig wacher. Auch Seto entging Natsukis schwacher Körperzustand nicht, Joey wollte sie sogar ins Krankenzimmer stopfen, wovon ihn aber Bakura abhielt, immerhin wussten sie ja beide, dass Natsuki die Schulkrankenschwester aus irgendeinem Grund nicht ausstehen konnte. Obwohl, so unbekannt war der Grund gar nicht, die dumme Kuh hatte sie doch tatsächlich mal gefragt, ob sie ihre Missgeschicke nicht mit Absicht geschehen ließ… „Warum bist du denn nicht zu Hause geblieben? Wäre bestimmt gesünder gewesen für dich. Im Moment hat doch so gut wie jeder eine Erkältung“, wollte Seto von ihr wissen, sie meinte etwas verlegen: „Ja, kann schon sein, tut mir Leid, wenn du dir meinetwegen Sorgen machst, aber ich will nichts in der Schule versäumen, außerdem fühle ich mich nicht so schwach, dass ich liegen müsste.“ „Dein von Erschöpfung gezeichnetes Gesicht sagt mir aber etwas anderes, aber lassen wir das Thema erst einmal… Natsuki, wir wollten uns doch nach dem Ausflug mal ernsthaft über unser weiteres Zusammenleben unterhalten, was hältst du von heute Nachmittag? Ich hätte heute keine Termine und ich möchte endlich konkrete Pläne machen“, wechselte Seto nun das Thema, Natsuki überlegte kurz und nickte schließlich, wenn er Zeit hatte, dann sollten sie sich heute unterhalten. „Ja, ich habe nichts dagegen“, stimmte sie zu, das hörte Seto gerne. „Gut, dann wirst du mich heute nach der Schule begleiten, ich möchte diese Angelegenheit in der Villa besprechen, dort haben wir unsere Ruhe, ich kann den Köter schön langsam nicht mehr sehen“, beschloss er schließlich, auch wenn Natsuki diese Ortswahl eher wenig behagte, kleinerer Häuser waren ihr eben bei weitem lieber, doch sie wollte Seto deshalb kein Theater machen, einmal konnte sie schon eine Ausnahm machen. „In Ordnung. Ist Mokuba denn nicht zu hause?“, wollte sie noch wissen, Seto schüttelte den kopf. „Nein, heut hat er länger Schule, weil er im Fußballklub der Schule mitspielt und sie heut Training haben. Aber in der Halle, es ist einfach schon zu kalt draußen“, erklärte Seto, das konnte Natsuki natürlich verstehen, die Schneefallgrenze war in den letzen Tagen rapid gesunken. >Und bei der Gelegenheit werde ich gleich dafür sorgen, dass du dich doch untersuchen lässt, ich will kein unnötiges Risiko bei dir eingehen Natsuki. Nicht nachdem ich dich schon einmal fast verloren hätte…< dachte Seto bei sich, nachdem nun endlich der Unterricht begonnen hatte und er sich nach einem kurzen Seitenblick auf Natsuki seiner Unterlagen widmete. Auch wenn sie es nicht zugegeben hätte, aber sie war kaum in der Lage, dem Unterricht zu folgen, etwas stimmte mit ihr nicht, das sah sie selber ein, doch sie wollte noch nicht zu einem Doktor gehen. Die angst, dass es etwas Schlimmes war, war einfach zu groß, immerhin hatte sie sich noch nie so bescheiden gefühlt. Sie war wirklich erleichtert, als die Schulglocke läutete und sie raus durfte, zumindest im Moment musste sie ihren Kopf nicht mehr strapazieren. Nun saß sie zusammen mit dem Jungunternehmer in seiner schon bekannten schwarzen Limousine und sah zum Fenster raus, draußen sah es kalt und trostlos aus, November eben. Sie schrak etwas hoch, als sie Setos Stimme neben sich hörte sie drehte sich zu ihm und stellte fest, dass er kurz mit jemandem telefonierte. „Wen hast du denn angerufen?“, fragte die Blonde, nachdem er sein Handy wieder zugeklappt hatte, für den Bruchteil einer Sekunde musste er überlegen, was er antworten sollte. „Äh…nur kurz mit Roland, dass ich heute nicht in die Firma komme“, antwortete er schließlich, es war gelogen und das kannte auch Natsuki. Was verheimlichte er ihr? Sie musterte ihn noch einen Moment, doch sagte nichts, dann drehte sie sich wieder Richtung Fenster, doch er hatte ganz genau gemerkt, dass sie ihn durchschaut hatte. Sie kamen bei der Villa an, sie war wirklich wie Joey es ihr beschrieben hatte, mit einem Wort… gigantisch. Die beiden traten ein und begaben sich in di obere Etage, wo sich auch ein geräumiges Wohnzimmer befand. „Seto, darf ich dich was fragen?“, konnte er es von ihr hören, er nickte. „Warum hast du das Wohnzimmer im Obergeschoß? Sind die nicht normalerweise in der unteren Etage?“ „Das alte ist auch noch dort, doch das benützt keiner. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich die Villa nie großartig verändert habe, weil ich zu Hause einfach keine größere Baustelle haben wollte. Also habe ich die untern Räume gelassen, wie sie waren, damals hat mein Stiefvater dort gelebt und nur die oberen Räume etwas ausgebaut, wo Mokuba und ich auch früher unsere Zimmer hatten. Mir gefällt es hier schon länger nicht mehr wirklich, aber ich hatte genug andere Dinge um die Ohren, vor allem als Pegasus und Dartz versucht haben, meine Firma zu übernehmen. Ich habe noch immer damit zu kämpfen, den Ruf der Firma wieder zu bessern. Und genau aus diesen Gründen will ich jetzt konkrete Pläne machen, damit ich die entsprechenden Schritte einleiten kann“, erklärte er ihr, das verstand Natsuki, sie fühlte sich unwohl hier, nur die Gartenanlage hatte ihr bis jetzt gefallen, die hatte Seto bestimmt schon neu gestalten lassen. „Ja, das ist mir alles klar nur ich denke, das könnte eine längere Angelegenheit werden, du weißt ja, dass ich mich in meinem Elternhaus sehr wohl fühle. Mir ist aber natürlich auch klar, dass du mit deinem Status in einer luxuriösen Villa leben kannst und dich nicht mit einem gewöhnlichen bürgerlichen Haus zufrieden geben musst“, antwortete sie ihm, nachdem sich seto und Natsuki auf der großen Couch niedergelassen hatten und der Butler ihnen Getränke gereicht hatte. „Du bringst es auf den Punkt, so ist der Stand der Dinge, aber beginnen wir doch erstmal von vorne: Ich denke, wir sind uns einig, dass wir zusammenziehen wollen, oder?“ Er sah abwartend zu Natsuki, sie nickte, so war es ja auch. „Ja, so ist es.“ „Sehr gut, dann bleibt die Frage zu klären, wann dies geschehen soll. Ich will ehrlich sein Natsuki, mich nervt die jetzige Situation etwas… Da ich meist ziemlich viel Zeit im Büro verbringe und mein Bruder mich auch noch manchmal zu Gesicht bekommen will, bleibt sehr wenig Zeit für uns beide und das möchte ich ändern. Ich würde es anstreben, bald eine Lösung, mit der wir beide zufrieden sind, zu finden“, machte er seinen Standpunkt klar. Natsuki zupfte etwas am Saum ihres blauen Faltenrockes herum – sie hatte ja die gleiche Uniform wie Tea – im Prinzip waren seine Worte mehr als einleuchtend. „Ja Seto, ich weiß, wir sehen uns wirklich ziemlich selten, ich meine außerhalb der Schule, ich möchte auch mehr bei dir sein und das nicht nur, wenn du mal wieder die Zeit findest, bei mir zu übernachten. Außerdem möchte ich mich endlich mal nützlich machen und auch mehr für dich da sein, nicht nur für meine Freunde. Du hast schon so viel für mich getan und ich? Ich weiß, dass sich dir das vor kurzem erst gesagt habe, aber ich möchte wenigstens dafür sorgen, dass du dich anständig ernährst und für dich und auch für Mokuba kochen, auch wenn sich das jetzt total überholt anhört. Ich bin immerhin deine Verlobte und wenn ich ganz ehrlich bin, es ist manchmal schon recht einsam ohne dich, vor allem nachts. Ich fühle mich so wohl, wenn du bei mir liegst. Das Wann ist für mich nicht das Problem, sondern das Wo, ich möchte so gerne bei dir sein, in einem richtigen gemeinsamen Haushalt“, sagte sie schließlich und sah Seto tief in seine eisigen blauen Augen. Seto musste etwas schmunzeln, dann gab er ihr einen zärtlichen Kuss. >Toran hatte Unrecht, als er sagte sie sei niedlich, in Wahrheit ist sie noch viel niedlicher als er es je hatte beschreiben können. Was hätte er wohl gesagt, wenn er gewusst hätte, dass ich mich in seine Tochter verlieben würde? Irgendwie schade, dass wir das wohl nie mehr erfahren werden…< dachte der Jungunternehmer. „Es ist schön zu hören, dass du mich während meiner Abwesenheit vermisst…“, kam es von ihm, während er ihr durch die langen weißblonden Haare strich, dafür erntete er ein Lächeln mit einer kräftigen Spur Verlegenheit. „Ist doch auch die Wahrheit, bei dir fühle ich mich immer so geborgen… schon fast so, als würde ich nie wieder allein sein“ erwiderte sie leise und rückte ein klein wenig näher zu Seto, der sie darauf hin in seine starken Arme zog. „Das wirst du auch nie wieder sein, nie wieder. Ich habe dir das Versprechen gegeben und ich werde es auch halten. Und bei solchen Erkenntnissen will ich sogar noch mehr, dass wir ehest möglich einen Ort finden, wo wir uns beide wohl fühlen…“, war seine Antwort, dann beugte er sich über sie und zog sie in einen leidenschaftlichen Kuss, sie wusste schon, warum sie ausgerechnet ihn so liebte. „Na ja Seto, ich weiß nur ehrlich nicht, wo das sein könnte. Wir haben beide ziemlich unterschiedliche Lebensstile“, sagte Natsuki, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. „Ich denke, da werden wir schon was finden. Vielleicht sollte ich ein neues Haus bauen lassen, das wäre die einfachste Variante. Was hältst du davon? Außerdem sollte ja auch noch geklärt werden, wer sich sonst noch darin aufhalten wird, das muss natürlich in der Gestaltung berücksichtigt werden“, erwiderte Seto, die Blonde sah ihn etwas verwirrt an. „Wenn du meinst, dass dies einfacher ist… aber wen meinst du denn sonst noch? Moki –chan?“ Ein verwegenes Lächeln zeichnete sich auf seinen schmalen Lippen ab, den hatte er in erster Linie nicht gemeint. „Mokuba natürlich auch, doch ich dachte an jemand anderen. Ich hoffe doch sehr, dass meine Verlobte mir einmal einen Erben für das Kaiba Imperium bescheren wird?“ Natsukis Gesicht bekam genau in diesem Moment mal wieder etwas Farbe, einen kräftigen Schuss Rot. Als sie sich wieder gefasst hatte, stotterte sie ein wenig herum: „J-ja schon Seto… i-ich möchte schon, dass wir Eltern werden. Schwebt dir da etwa schon ein konkreter Zeitpunkt vor? Und wie viele?“ „Nun ja Natsuki, ich weiß, dass ich sonst immer für alle anderen so berechnend erscheine und es vielleicht in einigen Bereichen wirklich bin, aber sagen wir so… In diesem Fall möchte ich, dass die natur ihren Gang geht, mir widerstrebt der Gedanke einfach, dass ich über das Leben eines Individuums entscheide, der ohne meine Willkür vielleicht leben könnte. Ich kann mich nur insofern festlegen, dass ich wenigstens ein Kind haben möchte, ich brauche einen Nachfolger, denn ich will nicht, dass mein Lebenswerk einmal in fremde Hände fällt. Ich bin jetzt schon erleichtert darüber, dass wir uns wohl nie über finanzielle Probleme den kopf zerbrechen müssen…“ entgegnete er ihr, sie ließ sich diese Worte kurz durch den Kopf gehen. „Das hört sich logisch für mich an, vermutlich würde ich an deiner Stelle auch so denken was deine Firma betrifft… Seto, ich habe nichts gegen ein Kind, um ganz ehrlich zu sein, ich möchte sogar ein zweites. Ich war ein Einzelkind und das hat manchmal ganz schöne Schattenseiten, vor allem, wenn du mit jemanden spielen willst oder du über etwas reden möchtest, worüber du nicht mit deinen Eltern reden kannst. Ich hatte zwar das Glück schon so früh baku –chan zu finden, aber durch den Geschlechterunterschied und die Tatsache, dass wir nicht unter demselben Dach wohnten, waren manchmal schwierig… Aber ich will mich nicht beklagen, ich hatte es gut und ich bin so dankbar dafür, dass ich überhaupt geboren wurde…“ Seto wollte gerade etwas darauf erwidern, als er bemerkte, dass Natsuki nun wieder schlagartig blass geworden war, sie fühlte sich hundeelend. „Natsuki, was ist mir dir?“, wollte er mit besorgter stimme von ihr wissen, sie konnte nichts mehr sagen, ihr war schwindelig, übel und heiß und kalt zugleich. Eine ihrer zittrigen Hände wanderte zu ihrem Bauch, doch es war nicht nur wegen der Übelkeit, es war ein Instinkt, genau dort musste ihre Hand in dem Moment ruhen, um etwas zu schützen. Sie kämpfte noch einige Sekunden verzweifelt nach Fassung, doch dann überkam sie eine schier erdrückende, monotone Schwärze… Fortsetzung folgt LadySerenity -chan Hosted by Animexx e.V. 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