I lose myself in you von abgemeldet (verwirrende gefühle und noch mehr chaos) ================================================================================ Kapitel 10: Alles nur ein Traum ------------------------------- Es war das Satin ihres Bettes das sie um sich spürte. Es war ein bekanntes Gefühl, es war ihr Bett. Es roch auch nach ihrem Bett. Es roch ihrem Waschmittel mit Vanilleduft. Manchmal roch es für sie sehr intensiv, aber jetzt in diesem Moment fühlte sie sich unschlagbar wohl in diesem Bett. Es war ihr Bett. Ihr zu Hause und ihr Zufluchtsort. Das Fenster musste offen sein, sie konnte die Blumen in dem Blumenkasten an ihrem Fenster riechen, Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen hatte sie dort wachsen. Außerdem spürte sie einen leichten Wind der ihr an der Nase kitzelte. Marron bekam all das von ihrem Umfeld mit, aber ihre Augen blieben verschlossen. Chiaki stand am Fenster am anderen Ende des Schlafzimmers. Er stützte sich gegen das Fensterbrett und seufzte schwer. Er war nun seit einem Tag hier bei Marron. Chiaki wich ihr nicht von der Seite. Miyako, Yamato und auch Maya wollten ihn abwechseln, doch er wollte nicht. Er hatte auch nur wenig geschlafen. Nachts hatte er Angst, dass Marron wieder Alpträume bekam. Sie hatte welche, schlimme. Sie schlug um sich und rief immer wieder >Nein<. Er konnte sich nur ausmalen wie es in ihr aussah und was sie durchmachte. Wenn sie wieder einen schlimmen Alptraum hatte, setzte er sich zu ihr, streichelte ihr übers Gesicht, befeuchtete ihre Stirn mit einem nassen Lappen und redete ihr beruhigend zu, in der Hoffnung sie würde sich beruhigen. Oft klappte es. Manchmal, es kam ein –zweimal vor, ließ sie sich nicht so leicht beruhigen. Er war aufgeschreckt, Chiaki war in diesem Moment kurz eingenickt gewesen und als sein Blick sofort zu Marron wanderte, sah sie erschreckend an, sie saß in ihrem Bett. Und obwohl sie schlief, jammerte und wimmerte sie und Tränen liefen ihr über die Wangen. Es war ein schreckliches Bild. Es tat ihm weh. Er sah oft im Krankenhaus Vergewaltigungsopfer, doch all diese hatten ihn nie so betroffen. Zu sehr mochte er Marron inzwischen, wenn er sie nicht sogar liebte und zu sehr tat ihm dieser Anblick so schrecklich weh. Chiaki war so in seinen Gedanken versunken, dass er das Klopfen an der Tür zu Marrons Wohnung gar nicht registrierte. Erst beim Zweiten Mal Klopfen hörte er es und erschrak. Er fuhr sich durch seine inzwischen strähnigen und wilden blauen Haare und ging an die Tür. „Hallo Chiaki.“ Es war Miyako. Er nickte, ohne Lächeln, ohne freundliche Begrüßung und ließ sie herein. Sein Weg führte sofort wieder ins Schlafzimmer zu Marron. Doch von dieser kam keine Reaktion. Sie lag immer noch in ihrem Bett, bedeckt mit ihrer Decke. Ihr Schlaf war ruhig, was für Chiaki ein gutes Zeichen war. „Wie geht’s ihr?“, fragte Miyako leise und vorsichtig und trat an ihr Bett. Sie setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand und blickte ihre Freundin an. „Sie schläft momentan ruhig.“ Miyako nickte stumm. „Ist sie schon mal wach geworden?“ Chiaki blickte Miyako an, dann schaute er wieder zu Marron, er schüttelte den Kopf. „Nein, sie ist noch nicht von ihrem Alptraum aufgewacht.“ „Hast du ihr was zutrinken…?“ Chiaki nickte. „Ja, ich versuche ihr alle zwei Stunden was zum Trinken zu geben. Manchmal trinkt sie, manchmal nicht.“ Miyako nickte wieder nur stumm. Als Miyako ihren Blick von ihrer besten Freundin abwendete und Chiaki anschaute, sah er in ihren Augen Sorge. Ja, sie machte sich verdammt große Sorgen. Doch Chiakis Blick war nicht besser. Da war noch mehr als Sorge in seinen Augen, zumindest meinte Miyako dass zu erkennen. Er gab sich selber die Schuld. Er gab sich die Schuld an dieser Sache. „Chiaki…“ Als er zu ihr schaute, sah er eine große Trauer in seinen Augen. Sie überkam auch Miyako und sie fühlte sich schlecht und kalt. „Ich hätte bei ihr bleiben sollen.“ Miyako schüttelte den Kopf. „Nein, du hättest nichts tun können.“ „Ich hätte ihren Onkel in den Knast bringen sollen! Das hätte ich tun können“, sagte er aufgebracht. Ja, er war wütend. Wütend auf sich selber. Er gab sich die Schuld. Die Schuld an allem. „War ein Arzt bei ihr?“, fragte Miyako und wollte die Aussage von ihm umgeben. Sie gab sich auch selber die Schuld. Ihr Vater war Polizist. Es wäre für sie so leicht gewesen ihren Onkel in den Knast zu bekommen, aber sie hatte es ignoriert, vergessen. Es war ihr zu dem Zeitpunkt unwichtig. Marron ging vor. „Ja, ich hatte meinen Vater hergebeten.“ Seine Stimme klang schwach und müde. „Wann hast du das letzte Mal richtig geschlafen?“ Chiaki blickte sie an und zeigte ihr mit seinen Blick, dass es was Wichtigeres im Moment für ihn gab als Schlafen. Sie nickte und blickte wieder zu Marron. „Ihr Onkel ist nun im Gefängnis. Aber im Moment in Untersuchungshaft solange Marron nicht aussagt.“ „Sie soll aussagen?“, fragte er skeptisch. „Es lässt sich leider nichts umgehen.“ Miyako seufzte „Sonst haben wir nichts in der Hand. Ich weiß selber, dass es eine schlimme Farce für sie sein wird und ich will selber nichts sehnlichster als sie vor dieser Sache zu schützen. Aber es geht wohl nicht anders.“ Miyako nahm die Hand von Marron und streichelte diesen. „Oh Marron. Es tut mir so schrecklich Leid.“ Miyako spürte eine Hand auf ihrer Schulter. Sie blickte auf und ihre braunen Augen sahen in Chiakis besorgtes und müdes Gesicht. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er zu ihr getreten war. „Marron ist stark, das habe ich in der Zwischenzeit schon mitbekommen.“ Miyako nickte. „Ja, das war sie schon immer. Auch wenn sie vieles in sich hinein frisst.“ „Wie geht es Maya und Yamato?“, fragte Chiaki. Er hatte sich an die Bettkante gesetzt, blickte Marron an. Miyako strich Marron eine Haarsträhne aus der Stirn. „Maya macht sich Vorwürfe. Sie bringt dir nachher eine Suppe vorbei, dass du bei Kräften bleibst.“ „Das ist lieb, wenn auch nicht nötig.“ „Sie möchte aber auch was tun. Und Yamato… Yamato und Marron hatten von Anfang an, als sie sich kennen lernten ein geschwisterliches Verhältnis zueinander.“ „Ja?“, fragte Chiaki skeptisch. Es interessierte ihn nicht wirklich, aber er hörte gerne Geschichten über Marron, auch wenn viele davon traurig waren. Er hoffte auf die schönen Momente in ihrem Leben. „Ich hatte ihn über mein Studium kennen gelernt. Marron und ich hatten ein Zimmer im Wohnheim. Wir hatten Glück. Anders wäre es schlimm für uns Beide gewesen. Er war in vielen meiner Kurse und so lernte ich ihn kennen. Als Marron und er sich kennen lernten…“ Miyako schwieg für einen Moment. „Es war nicht ganz leicht. Ich will nicht sagen, dass sie eifersüchtig war. Oder er.“ Sie kämpfte mit den Tränen „Es war einfach kompliziert. Aber sie mochten sich und sie waren wie Geschwister. Er war ihr großer Bruder und sie seine kleine Schwester. Es war eine schöne Zeit.“ Chiaki lächelte. „Ich hoffe in Marrons Herzen sind gerade die schönen Zeiten in ihrem Leben.“ Miyako blickte ihn fragend an. Allmählich konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Chiaki blickte sie lächelnd an. „Weine nicht. Ihr geht es gut. Wir sind bei ihr, das weiß sie, denk ich.“ Es waren aufmunternde Worte. Ja, sie sollten Miyako aufmuntern und beruhigen. Marron brauchte jetzt Freunde die ganz bei ihr waren und nicht welche die in Trauer schwelgen. Aber das wusste Miyako selber. Sie wischte sich die Tränen weg. „Marron wird merken, dass du ihr gut tust.“, sagte sie zuversichtlich. Chiaki nickte. „Ich hoffe es. Und wenn nicht. Ist es auch nicht schlimm. Marron hat mir auf ihre Art und Weise zu verstehen gegeben, dass man Dinge nicht unbedingt besitzen muss um sie an sich zu binden.“ Miyako lächelte. „Marron lehrt viele Leute Dinge ohne dass sie es merkt.“ „Ich will einfach nur dass sie glücklich ist. Mehr will ich gar nicht mehr. Sie ist ein so wundervoller Mensch und ich … ich will sie nur beschützen, ob als ihr Freund oder als nur ein Freund. Ich will sie beschützen.“ Miyako nickte und lächelte ihn an. Sie stand auf. „Ich weiß, dass Marron es merken wird. Wenn sie es sogar nicht schon weiß. Doch Marron ist schüchtern und hat Angst. In ihr ist es Dunkler als in sonst einen von uns.“ Sie ging in Richtung Tür, nahm ihre Tasche vom Stuhl. „Ich gehe zu Maya und dann nach Hause. Bitte ruf mich an, sobald sie aufwacht.“ Chiaki nickte. „Ja, das mache ich.“ Doch die Tür wurde schon leise ins Schloss gezogen. Seine braunen Augen schauten auf das Wesen vor ihm. Sie war zart und schwach. Sie hatte eine wunderschöne reine und zarte Haut und wildes Haar, das sie selber bändigte. Marron hatte eine so reine Art und Natur die er noch nie bei Jemand kennen lernte. Sie lebte ihr Leben. Nein, sie lebte ihren Traum. Sie lebte ihren eigenen Traum vom Leben. Er bewunderte sie für ihren Stolz und ihren Mut. Er bewunderte sie für ihren Mut, dass sie jeden Tag auf ein Neues aufstand, ohne zu wissen was sie erwartete, was auf sie zu kommen würde. Er lebte Tag ein Tag aus das gleiche, bis er sie kennen lernte. Sie veränderte alles in seinem Leben und er war sehr froh darum. Sie ließ ihn aus seiner Traumwelt, in der er bisher behütet und mit viel Geld und Macht aufgewachsen war, erwachen. Er raufte seine Haare und blickte wieder zu Marron. Ihr Schlaf war ruhig. Als Marron ihre Augen öffnete, fand sie sich mit wehendem Haar auf einer Klippe wieder. Um sie herum war alles Grün. Riesige Wiesen mit frischem Grünen Gras lagen vor ihr und neben ihr. Die Klippe war nicht hoch und unter ihr war auch Gras. Und Blumen. Wilde Blumen. Sie schloss die Augen und zog den Geruch des frischen Grases, der wilden Blumen und der freien Natur in sich auf. Als sie an sich herunterblickte, sah sie, dass sie nicht ihre gewohnte Kleidung trug. Sie erkannte aber den Stil. Sie trug ein Kleid aus der Mode des Empire aus Europa. Die Zeit im Biedermeier. Sie kannte diesen Kleidungsstil aus ihrem ersten angefangenen Studium. Modegeschichte, was sie auch nur ein Semester durchzog, dann wechselte sie. Das Kleid war lang, aus Leinen war der Stoff, aber anschmiegsam und geschmeidig. Es wirkte wie ein Kleid aus dem griechisch-römische Altertum. Es war weiß, ein schönes, leicht gelblichpastellenes Weiß. Das Kleid war unter der Brust lose gebunden. Die Kleider dieser Epoche wirkten wie hemdähnliche Gewänder, mit Schnüren und Säumen. Marrons Kleid, dass sie an dieser Klippe trug hatte einen weiten Ausschnitt und winzige Ärmel. Der Ausschnitt und die Säume waren mit Kanten, Volants und Spitzen verziert. Ein Schultertuch, ähnlich dem griechischem Himation, in einem leichten Fliederton flatterte um ihre Schultern. Ihr Haar war hochgesteckt, was sie eigentlich nie machte. Einzelne Strähnen, die wild und frech aus dem Zopf gezogen waren, ihres braunen Haares kitzelten sie an der Stirn und im Nacken Das Kleid wehte ihr um die Füße, es kitzelte an den Knöcheln. „Marron.“ Sie drehte sich um. Doch durch ihre zu schnelle Bewegung wurde ihr Schultertuch vom Wind mitgenommen und davon getragen. Sie blickte dem lilafarbenen Tuch hinterher. Dann blickte sie wieder zu der Person die sie gerufen hatte. „Chiaki…“ Sie traute ihren Augen nicht. Inzwischen war sie sich ziemlich sicher, dass sie träumte. Aber warum war auch er in ihrem Traum vom Freiheit und Wildheit. Als sie ihn beobachtete, wie er auf sie zukam, sah sie, dass auch er Kleidung aus dieser Zeitgeschichte trug. Er trug einen dunklen, zweireihig geknöpften Frack, darunter ein weißes Baumwollhemd und eine lange helle Hose, die aussah wie die heutigen Reiterhosen. Dazu passend die hohen dunklen Stiefel. Sie hatten Stoffstege, um straff zu sitzen, Taschen in den Seitennähten. Sie stand ihm gut, dass musste sie schon zugeben. Aber sie fragte sich immer noch, was er in ihrem Traum zu tun hatte. Sie träumte normalerweise, wenn sie sich überhaupt daran erinnerte, nie von den Menschen in ihrer Umgebung oder ihrem nahen Umfeld. Ihre Träume waren wirklich ihre Traumwelt in der die Welt für sie in Ordnung war und das was in der Realität geschah, nicht zu ihr durchdrang. Seine Schritte in den großen Stiefeln waren mächtig und gezielt, er kam auf sie zu. Seine Hand suchte nach ihrer und ganz wie von selbst, umfasste er dann ihre Hand. Er streichelte diese. Langsam hob sie ihren Kopf wieder und blickte ihn an. „Marron…“ Seine Stimme klang nah, vertraut und doch sehr fern. „Marron…“ wieder diese Stimme. Doch es schien als würde der Wind sie rufen. Marron blickte in den Himmel. „Marron…“ „Marron…“ Mühsam hoben sich ihre Lider und blickten in die braunen Augen von Chiaki Nagoya. Sie blickte sich um. Sie hatte wirklich geträumt und fand sich nun wieder in ihrem Bett wieder. Ja, es war ihr Bett und Er war hier. Sie blickte ihn fragend an. Marron wollte etwas sagen, ihre Lippen öffneten sich auch, doch mehr als ein leises Krächzen kam nicht über ihre Lippen. „Vermutlich ist dein Hals zu trocken. Hier.“ Er reichte ihr ein Glas Wasser. „Trink. Ich hab versucht dir immer wieder was zum Trinken zu geben. Aber du wolltest meistens nichts zu dir nehmen.“ Sie blickte ihn immer noch durchdringend an, auch als sie das Glas austrank. Als er ihr das Glas abnahm und ihre Fingerspitzen sich berührten, zuckte Marron schier zusammen. Ein Glück das Chiaki das Glas schon in seiner Hand sicher hatte. „Tut mir Leid.“, meinte er nur und stellte das Glas zur Seite. Marron nickte nur. „Nein, das meine ich nicht.“ „Wie?“ Ihre braunen, kastanienbraunen, Augen blickten ihn fragend an. Es war für sie sichtlich komisch und merkwürdig, ihn so nah bei sich zu haben, nicht, dass sie sich unwohl fühlte. Aber es war dennoch komisch. Sie hatte ihn nun schon so oft abgewiesen und abgewimmelt und dennoch war er immer wieder da. Er tauchte immer wieder auf und ließ einfach nicht locker. Vielleicht sollte sie sich doch langsam an den Gedanken gewöhnen, dass dieser Mann hier sich für sie interessierte und immer bei ihr bleiben würde, egal was sie vermutlich tun würde. „Die Polizei will mit dir reden.“, sprach er vorsichtig und blickte sie an. Ihre Augen weiteten sich. Erschrecken stand darin geschrieben. Auch wenn er blind gewesen wäre, man hätte es ihr dennoch angemerkt, dass sie sich dafür fürchtete. „Miyako hat ihren Vater gebeten, dass er eine gute Kollegin von ihm auswählte, die nachher hier her kommen wird“, sprach er ruhigen Tones weiter. Er ließ nicht los und saß weiterhin bei ihr. Wenn sie ihn brauchte, wollte er da sein. Ganz da sein. Sie würde vermutlich nicht um eine Umarmung betteln oder beten, dafür war sie zu stolz und zu schüchtern, aber er blieb dennoch hier. Vielleicht reichte es ihr auch, wenn sie sah, dass er für sie da war. „Ich dachte, du möchtest dich darauf vielleicht vorbereiten?“ „Mein Onkel…“, stoppte sie ihn. Er blickte auf ihre Hände, die krampfend in die Decke griffen. Die Knöchel wurden weiß. „Er ist in Untersuchungshaft.“ Ihr starrer Griff löste sich und ihre Knöchel am Handrücken bekamen auch wieder Farbe. Sein Blick wanderte zu ihrem Gesicht. Ihr Atem wurde gleichmäßiger. „Marron, ich…“ Doch Marron schüttelte nur ihren braunen Haarschopf. „Ich danke dir.“ Ihre rechte Hand, leicht zitternd, suchte nach seiner und umfasste diese. „Ich bin dir sogar sehr dankbar. Du hast mich jetzt schon so oft aus für mich brenzlichen Situation befreit und gerettet.“ Als sich ihre Blicke begegneten, sah er einen kleinen Funken Hoffnung für seine Gefühle in ihren Augen. „Wie kann ich dir danken?“ „Marron, hier geht es nicht darum, wie du mir danken kannst. Ich möchte dir zeigen, dass ich dein Freund bin. Dass du auf mich zählen kannst. Verstehst du das?“ Sie lächelte. „Ich werde etwas finden, wie ich dir danken kann.“ Chiaki seufzte innerlich. Hatte sie ihm überhaupt zugehört, fragte er sich. Es klopfte an der Tür. Chiaki stand auf. „Das wird bestimmt Miyako, mit ihrem Vater und der anderen Polizistin sein.“ Marron nickte und zog ihre Bettdecke wieder hoch. Chiaki ging an die Haustür des Appartements und öffnete die Tür. Wie erwartet traten Miyako, ihr Vater und eine Kollegin von ihm ein. „Wie geht’s ihr?“ Der Blauhaarige stand an der Koppel von Colonel. Es nieselte leicht und der Regen ließ die blauen Haare an seinem Kopf kleben. Chiaki drehte sich um und sah Hijiri. Seufzend blickte Chiaki wieder zu Colonel. „Den Umständen entsprechend.“ Hijiri stellte sich zu ihm und blickte zum Pferd. „Sie hat gute Arbeit geleistet.“ Chiaki ignorierte ihn und auch diese Aussage seinerseits. „Ich meine mit Colonel. Ihr Ruf eilt ihr voraus. Sie ist die Pferdeflüsterin.“ Chiaki blickte ihn an. „Hirji… lass das!“, bat er ihn, aber mit ernster Stimme, die auch laut hätte werden können. „Was soll ich lassen?“ „Diese Art von Gespräche mit mir zu führen.“ „Welche Art?“ „Diese Gespräche als wäre nichts gewesen und wir wären Freunde.“ „Sind wir das nicht?“ „Nein, nicht mehr. Ich bin auch froh drum.“ „Lysann war bei Dir, wie ich gehört habe.“ „Lysann…“ Chiaki zischte den Namen fast über seine Lippen. „Wart ihr nicht mal beste Freunde und Spielgefährten?“ Hirjri spielte auf die Bettaffäre an. Chiaki seufzte. In seinem Kopf waren momentan ganz andere Dinge als diese hier. In seinem Kopf war nur Marron. Und keine Gedanken konnten sich durchdringen, diese zu verdrängen. „Lysann ist Vergangenheit.“ „Also stimmt es also wirklich, dass Marron auch dich bezaubert hat.“ Chiaki versuchte sich unter Kontrolle zu behalten. „Naja, wie war das eigentlich mit ihrem Onkel? Der hat gesagt, sie sei ganz gut im Bett, stimmts?“ Hijiri konnte gar nicht so schnell reagieren, als die Faust von Chiaki seine Lippe traf. Als Hijiri ihn anschaute sah er nur Wut in dessen Augen. „Noch ein einziges Wort und du bist der Nächste der im Krankenhaus liegt, Hijiri. Unsere Freundschaft ist beendet. Ein für alle Mal und wenn ich noch einmal was höre, was du oder Lysann über Marron sagt, dann seid ihr fällig.“, drohte Chiaki ihm und blickte kurz zum Pferd und ging dann in Richtung des Appartements von Marron. Miyako kam die Treppe des Appartements herunter und blickte Chiaki an. Dieser blieb stehen als er sie sah. „Wie geht’s ihr?“, fragte er sie. „Sie unterhält sich noch mit der Polizistin.“, sagte sie und trat zu ihm. Sie war schwach, müde und erschöpft. Sie hatte kaum ein Auge zu gemacht, die Nächte als es Marron schlecht ging. „Mein Vater ist bei ihr.“ „Muss sie vor Gericht?“ „Weiß ich nicht.“ „Ich werde ihr den besten Anwalt besorgen.“ „Ja, das weiß ich.“, sagte sie mit einem Schmunzeln. „Marron hat gesagt, dass du bei ihr bist.“ Chiaki nickte. „Ich hab ihr gesagt, dass ich immer bei ihr sein werde.“ „Ja, sie weiß es und sie wird es auch zulassen, wenn du ihr Zeit lässt.“ „Ich werde ihr all die Zeit geben, die sie braucht.“ Miyako nickte. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter an. „Marron schafft das.“ „Ja, wenn wir bei bleiben.“ „Das sind wir.“, sagte Miyako lächelnd. Chiaki legte den Arm um sie und nickte. Beide blickten zum Appartement hinauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)