Assassinen von LittleAnni (Eine Mörderische Liebe) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Hey, hier bin ich mal wieder. Sorry, dass ich erst jezze den Prolog schreiben, aber ich habe lange gerübelt und der ging mir einfach nicht mehr ausm Kopf und bevor ich vergesse ihn gar nicht mehr hochzuladen, mache ich es lieber jetzt. Also viel spaß und über Kommis würde ich mich freuen, da dies mein erster Prolog ist^^ Prolog Die Nacht ist gefährlich, genauso wie ihre Bewohner. Wenn es dunkel ist und alles schläft, wachen sie auf. Im Schutze der Dunkelheit lauern sie auf ihre Opfer. Keiner kann ihnen entkommen! Keiner ist sicher vor ihnen! Sie finden jeden! Ein Entkommen ist zweglos. Einmal beauftragt, kann man es nicht mehr rückgängig machen. Dass wissen auch ihre Kunden, aber darauf hören tut keiner. Die schwarze Nacht birgt ihre Geheimnisse und eines Tages werden diese auch ans Licht gebracht, aber wann es so weit ist, dass kann keiner sagen. Unterschreibt man einmal den Vertrag mit der Unterwelt, so kann man nicht einfach aufhören. Kapitel 1: Eine fatale Begegnung -------------------------------- Es war Abend in Moskau geworden. In einer Seitengasse lieferte sich ein Paar ein hitziges Wortgefecht. Eine junge Frau versucht aus dem, ihr gegenüber standenen Mann, heraus zu bekommen, wie er sein Geld verdient. Er sagte bestimmt schon zum 100-mal "Ich kann dir das nicht sagen, denn sonst bist du in Gefahr." Die Frau ließ nicht locker sie löcherte weiter. Nach etwa 5 Minuten gab sie auf und lehnte sich mit eine Seuftzer gegen seine Brust. Als er noch einen Arm um sie legte, schien sie im siebten Himmel zu schweben. Doch dann wurde geräuschlos eine pistole gezogen und an ihren Bauch gehalten. Als sie diese bemerkte ,war es schon zu spät er hatte abgedrückt. Sie fiel kraftlos zu Boden. Kai, ein berühmter Auftragkiller, hatte seinen Auftrag erfüllt. Er ging, ohne sie eines Blickes zu würdigen, davon. Er bemerkte eine Person, die anscheinend alles mit angesehen hatte und fuhr sie an. "Du hast nicht gesehen, verstanden?" Mit diesem Satz ging er davon. Als sie gerade gehen wollte, klingelte ihr Handy. "Ja?" "Hallo Anne ich bins Ray. Du musst sofort ins Hauptquartier kommen." "Wieso denn?" "Heute ist Versammlung. Das habe ich dir doch gestern gesagt. Am besten idt du beeilst dich, denn sie fängt in 10 Miunten an." "Okay, bis gleich." "Tschau bis gleich." "Sag Brooklyn, das er mit meiner Anwesenheit zählen kann." Sie legte auf. Ray ,ein Kollege von ihr, war ihr bester und einziger Freund. Alle aus der Organisation mieden sie, warum wusste sie selber nicht. Als sie bei Hydra anfing, hatte sie keine Freunde, doch dann wurde Ray ihr Partner.Erst verstanden sich die beiden gar nicht und vermasselten jeden Auftrag. Doch dann hing alles von einem Auftrag ab, den sie um jeden preis hervorragend ausführen mussten. Wenn dies nicht der Fall war und Sie diesen Auftrag auch vermasselten, waren sie entlassen. Also rissen sich die beiden zusammen und sagten dem jeweiligem anderen ihre Stärken. Ray war ein Meister des Kampfsports und war sehr gut in Anschleichen. Anne sehr gut im Schlösser knacken und war, wie Ray, sehr gut im Anschleichen. Also ein perfektes team Anne und ray konnten sich blind auf den jeweiligen anderen verlassen. Seid diesem Tag nehmen sie jeden Auftrag so ernst, als sei es ihr Letzter. Man Kann nie wissen ob man von einem Auftrag Gesund und Munter zurück kommt oder ob man nie wieder zurück kommt. Assassinen brachten anderen Menschen den Tod, doch wenn es auch einmal für sie der Zeitpunkt war, dem Tod in die Augen zu sehen, gab es etwas, was so gut wie allen ihren Opfern gewährt war, was ihnen selbst aber verboten war. Und dafür beneideten sie ihre Opfer. Assassinen existierten für die Gesellschaft nicht mehr. Sie waren Phantome, Menschen die keiner kannte und die niemals traditionell beerdigt werden durften. Es gab kein Grab, das einem Assassin gehören durfte oder auf dem sein wahrer Name stand. Für die Gesellschaft hat es sie nie gegeben. Ihre Leichen verschwanden auf andere Weise, entweder irgendwo in der Wildnis verscharrt, im Meer versenkt oder einfach nur verbrannt. Auch für die Assassinen von Hydra galt dies. Sie würden niemals ein richtiges Grab bekommen. Natürlich war es den meisten Killern egal was mit ihrem Leichnamen, nach ihrem Tod geschah. Sie würden es eh nicht mitbekommen, doch für einige war die eigene Beerdigung der Akt, mit dem sie wieder wirkliche Menschen wurden. Indem sie starben, würden sie zwar nicht ihre Sünden vergeben, doch sie würden wieder Menschen werden, keine rechtlosen, eiskalten Wesen. Ja, so war das Leben der Assassinen. Anne stieg auf ihr Motorrad und fuhr los. Sie abstellte ihr Motorrad ab und sprintete sie in den 3. Stock. Kurz bevor dies Versammlung anfing, war sie im Raum, ließ sich erschöpft auf den Stuhl neben Ray nieder und atmete erst einmal tief Luft. „Sag mal, wieso hat das solange gedauert?“ fragte dieser. „Erzähle ich dir draußen.“ antwortete sie. Die Tür ging auf und Brooklyn, der Chef von Hydra, trat in den Raum ein. Nach der Versammlung gönnte sie sich einen Becher Mineralwasser. „Also jetzt erzähl schon, warum hat das so lange gedauert?“ fragte Ray. „Ich habe einen anderen Assassinen beim ermorden einer Frau zugesehen.“ „Oh Scheiße! Wer war der Typ? Oder war es eine Frau?“ „Es war ein Typ er hatte rubinrote Augen und silbergraues Haar. Morgen gehe ich zu Tala und frage ihn ob er etwas über den Typen weiß. Also, bis morgen.“ „Bis Morgen. Viel Glück bei deiner Suche, du wirst es brauchen.“ „Danke.“ Beim Nach Hause gehen hatte sie so ein seltsames Gefühl, als ob sie irgendwer beobachtete, deshalb drehte sie sich immer wieder um. Am nächsten Morgen stieg sie auf ihr Motorrad und fuhr zu Tala. Sie wohnte eigentlich bei ihm, aber sie sollte bei einem Kumpel auf die Katze aufpassen und musste sich wohl oder übel einquartieren, da er aber heute wieder zurück kommt, kann sie ja schon mal nach Hause fahren. Tala warten bestimmt schon. Er war allein, das war gut, dann konnte wenigstens keiner stören. „Guten Morgen, Tala!“ begrüßte sie ihn gut gelaunt. Er sah von seiner Arbeit auf. „Was machst du denn hier, müsstest du nicht schon längst arbeiten?“ „Ich muss doch erst um 9.00 Uhr anfangen. Es ist doch erst um 7.30 Uhr.“ „Aber irgendwas musst du doch wollen sonst wärest du nicht in aller Herrgottsfrühe hier. Brauchst du ´ne neue Waffe?“ „Nö eigentlich nicht, aber ich brächte bald mal wieder eine. Anderes Thema, weißt du wer gestern Abend Dienst hatte?“ „Gestern Abend... mal überlegen... Gestern Abend hatten White Cat, Kobalski und noch ein paar andere Anfänger Dienst.“ „Nein, ich meine einen Profi. Kleiner als du, kalte Ausstrahlung, rubinrote Augen, silbergraue Haare.“ „Ach du meinst wohl Black Phoenix.“ „WAS?!? Scheiße ich bin erledigt!“ „Wieso?“ „Gestern habe ich ihn dabei beobachtet, wie er eine Frau ermordet hat.“ „Na wenn er dich nicht gesehen hat, dann ist doch gut. Wo liegt das Problem?“ „Da liegt das Problem, er hat mich bemerkt und nun bin ich geliefert.“ „Eine Profikillerin, wie du es bist, wird sich doch nicht einlullen lassen, oder?“ „Nein, aber weil ich ja weiß, dass du dich mit ihn manchmal triffst, wegen der Waffen, könntest du ja...“ „...ein Treffen mit ihn arrangieren, oder liege ich da falsch?“ „Ich hasse das wenn du meine Sätze vervollständigst. Ja, hast recht.“ „Gut ich funke durch, wenn ein Termin steht und nun husch, sonst bekommst du wieder Ärger mit Brooklyn.“ „Es ist aber erst 8.00 Uhr auf deiner Wanduhr.“ Sie zeigte auf diese. Tala ging hin und nahm sie ab. „Ich müsste sie wirklich mal stellen sie geht nämlich eine ¾ Stunde nach.“ „Also ist es jetzt...“ „... 8.45 Uhr.“ „Scheiße ich bekomme Ärger von Brooklyn und wenn er noch ganz gnädig ist, lässt er mich nur Rechnungen und Berichte durchsuchen.“ „Ich hab dir doch gesagt, dass du dich auf den Weg machen sollst, aber höre ja nicht auf deinen großen Bruder.“ „Das hättest du mir auch mal ein bisschen früher sagen können. Dann ich muss mal. Tschau bis heute Nachmittag.“ „Tschau und fahr vorsichtig!“ Anne lief raus, setzte sich auf ihr Motorrad, machte es an und fuhr noch mal zu Tala, der mittlerweile in der Tür seines Ladens stand. „Vergiss es aber nicht!“ „Ich doch nicht und nun beeil dich.“ „Ja mach ich. Tschau bis heute Nachmittag, ich werde so gegen vier bis fünf wieder hier sein.“ Sie machte einen Wink und fuhr dann los. Tala ging rein und holte sein Handy. Er tippte die Nummer eines bestimmten Freundes von sich ein. „Was willst du?“ meldete sich eine zornige Stimme am Ende der Leitung. „Ich freue mich auch dich zu hören. Hör mal, hast du Morgen Zeit?“ „Für was?“ „Das du nach langer Zeit mal wieder Besuch bekommst.“ „Von wem?“ „Sozusagen eine Kollegin von dir.“ „Kenne ich sie?“ „Naja... Flüchtig.“ „Wie meinst du das?“ „Sie hat dich gestern Abend beobachtet, bei einen Auftrag.“ „Sie? Ich dachte es wäre ein Kerl!“ „Also hast du Zeit?“ „Ja, mir passt es um 16.00 Uhr.“ „Okay, morgen um 16.00 Uhr im Park. Ich werde es ihr ausrichten. Dann tschau bis irgendwann mal.“ „Tschau.“ Damit legte Black Phoenix auf. >Wer ist dieses Mädchen? Wenn es ein freischaffender Assassine ist, hat sie ein Problem. Wie konnte mir das nur passieren, dass ich so unvorsichtig sein konnte. Na mal sehen, was sie dazu zusagen hat.< dachte er. Im Hydra- Hauptgebäude stand Brooklyn mit dem Gesicht aus dem Fenster schauend und darauf wartend, das Anne bald kam. Nach einigen Minuten hörte man auf den Flur lauter russische Flüche. Plötzlich wurde es ruhig. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. „Herein.“ Die Tür öffnete sich und Anne betrat den Raum. „Setz dich.“ sagte Brooklyn, der immer noch mit dem Rücken zu ihr stand. Die Russin tat wie ihr geheißen und wartete darauf, was ihr Chef ihr zu sagen hatte. „Ich möchte dir ein Lob aussprechen. Du bist im Moment die beste Killerin die ich in meiner Agentur habe. Mit Ray an deiner Seite seit ihr auch noch das beste Team überhaupt. Ray habe ich schon meinen Lob ausgesprochen.“ Es trat einen Moment Stille ein. Anne konnte es nicht fassen wegen den zwei kleinen Sätzen wollte ihr Chef sie sofort sehen. „War das alles, was du mir zu sagen hattest? DARUM HAST DU MICH SO SCHNELL WIE NUR MÖGLICH HIER ANTANZEN LASSEN? NUR UM MIR DAS ZU SAGEN?“ schrie Anne am Ende und ist dabei von ihren Stuhl, auf dem sie bis vor kurze saß, aufgestanden. „Ja, so ist es.“ sprach Brooklyn ruhig weiter. „Und wieso hast du das gemacht, du hättest es mir doch auch sagen können, als ich vorhin hier war, aber nein der werte Herr ist sich zu fein dafür, deswegen muss er ja andere auf seinen Wunsch auf den letzten Drücker hier her bestellen.-“ Nun drehte sich Brooklyn um. Sie wollte etwas erwidern, aber das erstarb, als sie den Blick Brooklyns sah. Er trat langsam auf sie trat langsam auf sie zu. „Jetzt hör mir mal zu, Anne, wegen dir habe ich schon so manchen Ärger mit gemacht. Jetzt bist du zwar vernünftig, aber früher warst du nicht so. Kannst du dich noch daran erinnern wie viel Scheiße du am Anfang gebaut hast, wie viel Ärger ich mit dir hatte und dann ERLAUBST DU DIR AUCH NOCH SO MIT MIR ZU REDEN? ICH GLAUB DU WEISST NICHT, WEN DU HIER VOR DIR HAST! ICH BIN DEIN CHEF UND DA HAST DU MIR SCHON LANGE NICHT VORZUSCHREIBEN, WIE ICH DICH UND DIE ANDEREN BEHANDLE! HAST DU VERSTANDEN?“ schrie Brooklyn und ist dabei Anne immer näher gekommen. Diese ist schon aufgestanden und wollte noch ein Spruch erwidern, aber überlegte es sich noch mal, da sie in so einer Situation Brooklyn nicht noch weiter reizen sollte. „Ja, hab ich.“ sagte sie, nachdem sie wieder ihre kalte Maske aufgesetzt hatte. „UND WEHE ES PASSIERT NOCH EINMAL, DASS DU SO MIT MIR REDEST! HABEN WIR UNS VERSTANDEN?“ „Ja, Chef.“ „Gut und jetzt, GEH MIR AUS DEN AUGEN!“ Somit verließ Anne das Büro. Auf dem Gang schauten sie die anderen Mitglieder geschockt an. Noch nie hatte es jemand gewagt so mit Brooklyn zu sprechen. Erhobenen Hauptes ging sie an den Anderen vorbei, mit jener eiskalten Maske, die sie eben in Brooklyns Büro aufgesetzt hatte. Als sie in Richtung Fahrstuhl ging, kam Ray auf sie zu. Beide warteten darauf, das die Türen sie schlossen. „Was hast du den nun schon wieder verbrochen?“ fragte Ray besorgt und auch leicht genervt. „Ich hab gar nichts verbrochen! Mich kotzt es einfach nur an, das mich Brooklyn wegen zwei kleinen Sätzchen hier antanzen gelassen hat. Ich bin hier her gehetzt, nur damit ich nicht wieder zu spät komme. Ich dachte es wäre irgendetwas wichtiges! Aber was stellt sich heraus? Der werte Herr wollte mir nur sein Lob aussprechen. Da ist mir der Kragen geplatzt.“ sagte Anne mit wütender Stimme. „Jetzt beruhigt dich wieder. Du musst ihn ja bis morgen früh nicht sehen. Du hast es gut.“ „Wieso?“ „Du musst Morgen nur bis 14.00 Uhr arbeiten.“ „Und du?“ „Ich darf bis 18.00 Uhr hier hocken und muss mir wieder das Getose von Brooklyn anhören.“ Mit einen Piepen mussten sie ihr Gespräch auch wieder unterbrechen, da sie nun im Erdgeschoss ankamen. „Tschau bis Morgen.“ „Bis Morgen.“ „Schönen Tag noch.“ Hörte sie die Stimme ihres Bruders, der gerade einen seiner Kunden verabschiedete. „Na hast du wieder eine Waffe unter den Mann gebracht?“ „Ja, aber dieser Kunde war besonders schwer. Keine Waffe gefiel im und dann zum Schluss hat er doch noch die Waffe genommen, die ich ihm zuerst gegeben habe. Und wie ist es bei deinem Gespräch mit Brooklyn gelaufen?“ „Frag lieber nicht. Als ich bei ihm war, hat er mir ein Lob ausgesprochen.“ „Na das ist doch toll.“ „Toll? Ich hätte wegen ihm beinahe zwei Unfälle verursacht, nur damit ich nicht zu spät komme. Und was sagt er mir dann? Zwei kleine einfache Sätzchen, die man auch am Telefon sagen könnte. Dann hat es mir gereicht und hab ihn angeschrien, warum ich wegen diesen zwei Sätzen unbedingt so schnell dort hin kommen sollte.“ „Und was ist dann passiert?“ „Er hat mich angeschrien, dass ich nicht so mit ihm umspringen soll.“ „Anderes Thema. Ich habe Black Phoenix erreicht, er meinte er hätte Morgen Zeit. Das Treffen ist um 16.00 Uhr im Park. Und noch etwas 1. pass auf was du sagst und 2. Lass dein Handy lautlos, denn er mag es nicht, wenn ein Handy an ist.“ „Okay. Ich will mich jetzt einfach nur hinlegen und schlafen.“ „Tu dir keinen Zwang an. Gute Nacht.“ Anne ging auf ihr Zimmer und legte sich erschöpft auf ihr Bett. Am nächsten Morgen musste sie nicht so früh aufstehen, da sie erst um 9.30 Uhr anfangen musste. Dienst hatte sie bis 14.00 Uhr. Eigentlich war der Bürojob nichts für sie, aber irgendjemand musste ja diesen Job erledigen. Auf dem Flur im Hydra Hauptgebäude lief sie Brooklyn über dem Weg. „Morgen, Chef.“ meinte sie, ohne ihm eines Blickes zu würdigen. „Morgen, Black Wolf.“ antwortete er genauso gefühllos wie sie. Die anderen Angestellt hatten sich schon darauf eingestellt, das die beiden wieder so eine Szene machten wie gestern, aber zur Erleichterung aller blieb das aus. Ihn ihrem Büro angekommen, sah sie Ray, der gerade dabei war aus der Kaffeemaschine schlau zu werden, da diese sich gegen ihn verschworen hat und einfach kein Kaffee machen wollte. „Morgen, Ray. Na hat sich mal wieder die Kaffeemaschine gegen dich verschworen? Was hast du denn jetzt wieder gemacht?“ Er drehte sich zu ihr um. „Morgen, Anne. Ich habe gar nichts gemacht.“ Sie betrachtete sich diese mal genauer und stellte fest, dass der Stecker nicht richtig drin war, steckte diesen nun rein und hörte wie die Maschine anfing zu arbeiten. „Man müsste ja mal den Stecker richtig rein machen, dann passiert auch was.“ Sie setzte sich an den Schreibtisch und fing an die Berichte durchzugehen und tippte das ein oder andere in ihren Computer ein. Sie war so in die Arbeit vertieft, dass, als es an der Tür klopfte, sie sich erschreckte. Brooklyn trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich. „Gute Morgen, Chef.“ sagte Ray, der Brooklyn heute noch nicht einmal begegnet ist. „Guten Morgen. Wie ich sehe seid ihr fleißig am arbeiten.“ Er ging zu Anne und schaute über ihre Schulter auf den Computer. Dort waren verschiedene Fenster geöffnet und unter anderem auch ein Fenster über die bekanntesten Killer der Stadt: 1.Black Phoenix 2.Black Wolf 3.Black Cat Ja es war bekannt, das die drei besten Killer in ein und der selben Stadt lebten und das zwei von ihnen Partner waren, genaue Namen wusste aber keiner. Nur wenige von Hydra wussten, das Anne und Ray die zweit- bzw. drittbesten Killer waren und das diese bei Hydra arbeiteten. Bekannt war aber, dass Black Phoenix ein freischaffender Assassin war und somit wenig Schutz hatte, wenn er erwischt werden sollte. Ray und Anne hatten es in dieser Hinsicht besser, denn sie gehörten einer Organisation an, die den Schutz der Regierung hatten. „Soso. Wusstest du wohl nicht, das ihr die besten seid?“ fragte Brooklyn. „Doch schon. Ich wollte nur mal gucken ob diese Information immer noch Aktuell ist.“ antwortete sie. „Was wollten sie eigentlich, Chef?“ fragte Ray. „Mal schauen wie es euch geht. Ich spendier euch einen Kaffee. Dafür, dass ihr so gut wart und immer noch seid.“ Damit verließ Brooklyn das Büro. „Hat er heute mal einen guten Tag oder warum ist er so freundlich?“ fragte Anne. Ray zuckte nur mit seinen Schultern und machte weiter mit seiner Arbeit. Nach zwei Stunden pausenloser Arbeit waren beide dann endlich fertig und ließen sich erschöpft im Stuhl nieder. „Endlich fertig!“ sagte Ray und streckte sich ausgiebig. „Ja endlich. Vielleicht bekommen wir ja jetzt den versprochenen Kaffee.“ Und wie aufs Stichwort klopfte es an der Tür und Boris, ein Azubi kam herein und stellte die beiden Tassen auf den Tisch ab. „Den soll ich euch vom Chef bringen. Was habt ihr denn gemacht, damit euch der Chef Kaffee spendiert?“ „Das wissen wir auch nicht. Danke fürs herbringen.“ Damit verschwand Boris und beide nippten an ihrer Tasse. „Lecker.“ sagte Anne. „Und heiß!“ „Musst du pusten, dann wird er auch ein bisschen kalt.“ „Anne, du musst ja bald wieder los.“ „Wie spät ist es denn?“ „Erst 13.00 Uhr, also hast du ja noch Zeit. Was machen wir jetzt?“ „Rumsitzen und warten, dass irgendwer vorbei kommt und uns etwas vorbei bringt.“ Es klopfte noch mal an der Tür und Boris, mit etlichen Mappen auf dem Arm, trat ein. „Das soll ich euch noch bringen. Viel Spaß dabei!“ Er legte den Stapel auf dem Tisch ab. „Den werden wir haben.“ meinte Anne sarkastisch. Boris verschwand wieder aus dem Zimmer und beide fingen an die Mappen zu bearbeiten. „Ich geh dann mal.“ Ray schaute zu Anne hoch, die gerade dabei war ihre Sachen anzuziehen und schaute auf die Uhr. „Oh, Schon so spät? Schönen Feierabend und bestell Tala einen schönen Gruß von mir, wenn ich mal Zeit habe, komme ich mal vorbei. Tschüss bis morgen.“ „Ja mach ich und dir auch einen schönen Feierabend. Bis morgen.“ Sie verließ das Büro und begab sich auf dem Weg zum Fahrstuhl. >Noch zwei Stunden, dann treffe ich Black Phoenix.< Bei Tala war nicht sehr viel los. Er saß gelangweilt hinter dem Tresen und blätterte durch seine Zeitung. „Na, wieder da?“ Er sah sie grinsend an. „Ja. Was grinst du so? Hab ich was im Gesicht?“ Sie ging in die Küche, im zweiten Stock, und setzte Kaffee auf. „Möchtest du auch einen?“ Ihr Bruder folgte ihr, ging zum Schrank und holte dort zwei Tasse heraus. „Ja.“ Der Russe stellte die Tassen auf dem Tisch und setzte sich an diesen. „Hattest du heute viel zu tun?“ Sie nahm die Kanne und schenkte Tala und sich selbst ein. „Nicht viel. Brooklyn hat Ray und mir sogar einen Kaffee spendiert. Boris hat uns auch mal wieder besucht um uns den Kaffee und ein paar zu bringen. Ich habe heute mal wieder im Internet geguckt, wer der beste ist.“ „Und immer noch Black Phoenix?“ Vorsichtig nippte er an seiner Tasse. „Ja. Ich bin die zweite und Ray der dritte.“ „Irgendwann bist du auch die Beste.“ Er schaute auf die Uhr „Sag mal bist du heute langsamer gefahren oder reden wir einfach zu lange?“ Sie sah ihn fragend an. „Wieso?“ Und folgte seinem Blick. Es war schon viertel vier und bis zum Park brauchte sie, wenn alle Ampeln Gnade mit ihr hatten und auf Grün standen, gute 37 Minuten. „Ich glaub wir reden zu viel.“ Sie stellte ihre Tasse in die Spüle und verschwand auf ihr Zimmer. Nach drei Minuten kam sie wieder in die Küche. „Wow. Wolltest du ihn wohl beeindrucken, damit er dich nicht umbringt.“ Anne hatte eine schwarze Nadelstreif drei/viertel Hose an und ein schwarzes T-Shirt mit tiefen Ausschnitt an. Sie schaute an sich runter. „So auffällig?“ „Ein bisschen. Wenigstens willst du nicht ihn Minirock zum Treffen. So und jetzt husch, husch zu deinen Treffen.“ Er begleitete sie nach. „Und fahr vorsichtig!“ „Ich doch immer! Du kennst mich doch!“ „Eben deshalb ja.“ Im Park angekommen suchte sie Black Phoenix und wurde schnell fündig. Er saß gedankenverloren auf einen Hügel und schaute auf den See in denen Kinder ihre Boote schwimmen ließen. Die Eltern saßen auf den Bänken und sahen ihren Kinder zu oder unterhielten sich mit anderen. „Bist du Black Phoenix?“ Er sah auf. Seine blutroten Augen fixierten sie. „Dann bist du Black Wolf.“ antwortete er trocken und erhob sich. Er war größer als Anne und hatte zweifarbiges Haar, vorne blaugrau und hinten schwarzgrau. Aber am auffälligsten waren seine rubinroten Augen. Sie stachen förmlich hervor. „Was wolltest du jetzt von mir?“ „Ich wollte, dass wir das, was vorletzte Nacht passiert ist, einfach vergessen.“ „Du kannst es ja vergessen, aber ich nicht.“ „Ich plaudere schon nichts aus!“ „Da bin ich mir aber nicht so sicher. Da du Mitglied einer Organisation bist, können dir die Bullen nichts nachweisen, weil Hydra unter dem Schutz der Regierung steht, aber mich können die Bullen festnehmen. Und ich weiß genau auf welcher Matte ich stehen werde, wenn mir die Bullerei in letzter Zeit auf die Schliche kommt!“ „Und warum machst du mich dann nicht jetzt sofort kalt?“ „Schau dich mal um. So dumm ist Tala nun auch wieder nicht. Er wusste genau, dass ich vielleicht versuchen würde dich umzubringen, deshalb hat er auch extra einen Platz ausgesucht, wo viele Leute sind.“ „Ich schlag dir einen Deal vor!“ „Und der wäre?“ „Ich erzähle keinem etwas von unseren Treffen und du bringst mich nicht um!“ „Einverstanden. Und du kommst mir nicht mehr in die Quere.“ „Einverstanden.“ Beide gaben sich dich Hände. „Und halte dich auch daran!“ „Du aber auch.“ Beide drehten sich um und gingen zum Ausgang des Parks. „Auf was habt ihr euch geeinigt?“ fragte Tala, als sie durch die Tür vom Laden kam. „Lass mich doch erst einmal reinkommen. Und ein ´Guten Abend, Anne!´oder ´Hallo Anne, schön das du wieder da bist!´ gibt es wohl auch nicht?“ Sie zog ihre Schuhe aus und ging an Tala vorbei ins Wohnzimmer. „Hallo Anne, schön das du wieder da bist. Auf was habt ihr euch den nun geeinigt?“ Der Russe setzte sich neben seine Schwester und schaute sie erwartungsvoll an. „Ich plaudere nichts aus und er lässt mich leben.“ „Das ist untypisch für ihn, sonst macht er jemanden sofort kalt.“ „Vielleicht hat er ja gefallen an mir gefunden.“ Der Rothaarige schaut erstaunt zu der jungen Russin. „Was denn? Könnte doch sein!“ „Da dann viel Spaß mit ihm.“ Er stand auf und begab sich in die Küche um mit dem Kochen anzufangen. „Ich geh duschen.“ sagte sie und ging ins Bad, welches sich im erste Stock und neben ihren Zimmer befand. Sie zog sich aus und ließ das warme Wasser über ihren Körper fließen. >Warum hat er mich nicht umgebracht? Wenn ihm wirklich nichts an mir liegt, warum hat er mich dann nicht an den Abend, als wir uns das erste mal begegneten, umgebracht?< dachte sie. Am nächsten Tag bekamen Ray und Anne einen neuen Auftrag. Hauptperson: Voltaire Mostrow, Boss der russischen Mafia. Er sollte noch an diesen Abend sterben. Den ganzen Tag über haben sich die beiden über den Aufbau der Villa, eventuellen Wachen oder Alarmsystemen informiert. Am Abend war es dann so weit. Ray blieb wie immer vor der Villa stehen und hielt Wache. Anne schlich sich durch die Villa bis in das Schlafzimmer von Mostrow. Die Tür zum Schlafzimmer war nicht verschlossen und er schlief tief und fest. Als sie gerade dabei war ihn zu töten, hörte sie leise Schritte, die sich dem Zimmer näherten. Da sie kein Risiko eingehen wollte versteckte sie sich hinter einen der prachtvollen Vorhängen. Die Tür wurde vorsichtig und leise geöffnet, eine Gestalt betrat mit leisen Schritten den Raum. Durch die Dunkelheit konnte sie nur zwei rubinrote Augen sehen. >Black Phoenix!< schoss es ihr durch den Kopf. Er ging auf den Schlafenden zu. Anne lief leise auf Black Phoenix zu und hielt ihm ein Messer an seine Kehle. „Was willst du hier?“ fragte er. „Genau das gleiche wie du.“ Er antwortete nicht. Dies lenkte Anne ab. Er nutzte die Situation und drehte den Spieß um. Nun stand Er hinter Anne und hielt ihr eigenes Messer an ihre Kehle. „Und was machst du jetzt?“ „Das werd ich wohl dir auf die Nase binden?“ „Wenn dir dein Leben lieb ist, dann würde ich mich an deiner Stelle jetzt verpissen.“ Er ging langsam rückwärts und die Russin musste wohl oder übel mitgehen. Als sie fast bei der Tür angekommen waren, ließ er von ihr ab und gab Anne ihr Messer zurück. „Einmal lass ich dich noch laufen, aber das nächste mal kommst du nicht so einfach davon!“ Sie antwortete nicht, sondern schaute an Black Phoenix vorbei. „Schau mich an,wenn ich mit dir rede!“ Er nahm ihr Kinn und drehte es zu sich. „Lass mich los!“ „Wieso? Damit du mich ausstechen kannst? Vergiss es!“ „Wenn du mich nicht sofort los lässt, sind wir beide erledigt!“ „Was?!“ „Dreh dich doch mal um!“ Mostrow, der bis eben geschlafen hatte, fing an sich zu bewegen. „Scheiße!“ Black Phoenix ließ von Anne ab und rannte aus den Zimmer. Dabei schmiss er aus versehen die Vase, die neben der Tür stand, um. Durch diesen Krach war Mostrow sofort munter. „Du Idiot!“ Sie lief schnell aus dem Zimmer heraus und hörte wie er ein paar Wachen niederschlug und sie zur Treppe begab. „Warte du Mistkerl!“ schrie sie ihm hinterher. Er drehte sich um, grinste und lief schnell die Treppe herunter. Anne lief ihm hinterher. Die letzten Stufen der Treppe sprang dieser mit Leichtigkeit herunter. Sie tat es ihm gleich, aber als sie den Boden berührte, knickte ihr Fuß um. „Scheiß Treppe!“ Black Phoenix ging einfach weiter, ohne sich umzudrehen. „Bleib gefälligst stehen!“ Er drehte sich um und zeigte ihr ein Vogel, dann ging er weiter. Die Russin versuchte aufzustehen, aber es gelang ihr nicht, da der Schmerz in ihrem Fuß unerträglich war. Der Graublauhaarige blieb stehen, seufzte und ging auf sie zu. Diese bemerkte ihn nicht, da sie noch mit dem Aufstehen beschäftigt war. Ohne eine Vorwarnung hob er sie hoch. „Ein Wort und ich lass dich hier!“ Sie wollte etwas erwidern, aber überlegte es sich, da er ihre einzige Hoffnung war hier raus zukommen. Da er nicht durch die Haustür flüchten konnte, machte er ein Fenster im Flur auf und sprang aus dem zweiten Stock ins Freie. Einige weiche Büsche fingen seinen Körper ab und verschafften ihn damit eine weiche Landung. Auf dem Parkplatz angekommen konnte sie nur ein einzelnes Motorrad erkennen. Ihr Partner Ray war sicher schon gefahren, damit er nicht entdeckt wurde. Es kam ihr sowieso etwas komisch vor, da Ray ihr immer Bescheid sagte, wenn die Polizei oder dergleichen im Anmarsch waren, aber heute ist er einfach so gefahren, ohne ihr Bescheid zu sagen. Black Phoenix setzte sie auf sein Motorrad, er selber nahm vor ihr Platz. „Wo soll ich dich absetzten?“ „Bei meinem Bruder. Du müsstest eigentlich wissen, wo er wohnt, da mir scheint, dass du ihn sehr gut kennst!“ „Ja. Halt dich fest.“ Er startete das Motorrad und fuhr los. „Fragst du nicht, woher ich das weiss?“ „Nein wieso sollte ich, ich weiß es doch eh schon.“ „Und woher?“ „Sagen wir es mal so, du solltest dir angewöhnen, wenn du schon deinen Bruder nach spionierst, dann solltest du auch das Licht in dem Raum, in dem du dich befindest ausmachen!“ >Deshalb hat auch Tala immer so gegrinst, als ich ihn gefragt habe, wer das denn war!< dachte sie. Als sie bei Tala ankamen, wartete dieser bereits auf die Beiden. „Na ihr beiden. Ich muss wohl nicht fragen, wo ihr euch begegnet seid?“ fragte er grinsend. Anne stieg von Black Phoenix´ Motorrad runter und humpelte an den immer noch grinsenden Tala vorbei ins Haus. Tala und Black Phoenix folgten ihr. „Hör auf so dumm zu grinsen! Sonst wirst du nie wieder grinsen können!“ sagte Black Phoenix gereizt zu Tala. „Warum so gereizt? Du hast doch nichts zu verbergen, oder?“ Sie ging in die Küche und suchte den Verbandskasten, den sie schnell fand. Während dessen hat es sich Black Phoenix im Wohnzimmer auf dem Sofa gemütlich gemacht. Tala kam mit einem Tablett, auf dem drei Gläser standen. „Ich muss noch mal kurz weg. Macht es dir etwas aus, wenn du solange noch da bleibst?“ „Wenn es sein muss!“ „Okay, sag das auch bitte Anne. Tschau bis dann.“ Er zog seine Jacke und Schuhe an. Kai hörte noch ein Schließen der Tür, dann wurde es still. Wenig später kam Anne noch immer humpelnd ins Wohnzimmer. „Wo ist Tala?“ fragte sie und setzte sich in den Sessel, der schräg neben dem Sofa stand. „Er wollte noch mal kurz weg, kommt aber gleich wieder.“ „Aha.“ sagte sie und nahm sich ein Glas. „Hast du keinen Durst?“ fragte sie erneut. „Nein.“ „Und Hunger?“ „Auch nicht.“ „Was ist eigentlich mit deiner Schulter?“ „Was soll mit ihr sein?“ er schaute sie fragend an. „Auf deinem Shirt ist eine großer roter Fleck. Hast du dich verletzt, als du gegen die Wachen gekämpft hast?“ Er schaute sich seine Schulter genauer an. Auf dem T-Shirt war ein großer roter Fleck bei seiner linken Schulter. „Ich glaub mal schon.“ Anne stand auf und war mit einem kurzen „Bleib sitzen, ich komm gleich wieder!“ in der Küche verschwunden. Als sie zurück kam, hatte sie einen Verbandskoffer mit. Diesen setzte sie vor Black Phoenix, auf dem Tisch, ab. Er begutachtet den Koffer, der vor ihm stand. „Würdest du bitte deine Schulter frei machen, damit ich die Wund verbinden kann?“ Ohne Wenn und Aber tat er dies und sie konnte einen kurzen Blick auf seinem muskulösen Oberkörper erhaschen. Die Wunde war nicht sehr groß und auch nicht sehr tief, also brauchten sie jetzt nicht zu einem Arzt zu fahren. „Sag mal, wie ist eigentlich dein richtiger Name, Black Wolf?“ fragte er. „Sag ich dir erst, wenn du mir deinen verraten hast, Black Phoenix!“ meinte sie lächelnd. „Mein richtiger Name ist Kai Alexander Hiwatari und ich bin ein gebürtiger Russe.“ „Aha, gut zu wissen. Mein Name ist Anne Ivanov. Schön dich kennen zulernen.“ Sie reichte ihm die Hand. Er nahm sie nach kurzer Zeit an. „Bild dir bloß nichts darauf ein.“ meinte er lächelnd. „Das hatte ich eh nicht vor.“ meinte sie und erweiterte sein Lächeln. Sie stellte sich, mit zwei Mullbinden, drei Tücher und einer Schüssel mit warmen Wasser und einen Lappen, hinter Kai und fing an seine Wunde zu säubern. „Wie lange wohnst du schon bei Tala?“ „Seid 5 Jahren. Und seid wann kennst du meinen Bruder?“ „Ich kenne ihn schon seid 7 Jahren.“ „Warum bist du eigentlich ein Assassin?“ „Als ich 5 Jahre alt war, musste ich mit ansehen, wie meine Eltern getötet wurden. Bis zu meinen 17. Lebensjahr lebte ich bei meinem Großvater. Als ich von ihm erfahren habe, wer meine Eltern umgebracht haben, wollte ich nur noch Rache an den Mördern meiner Eltern nehmen. Ich habe diese ausfindig gemacht, aber als ich sie umbringen wollte, meinte ein Junge, der etwas älter war als ich, dass ich es sein lassen soll, weil ich keinerlei Erfahrungen habe. Daraufhin, nahm er mich mit zu einer Organisation, in der er selber Mitglied war. Irgendwann bin ich in diese eingetreten und arbeitete mich vor. Nach zwei Jahren, war ich schon ein bekannter Assassin. Die Mörder meiner Eltern habe ich nie gefunden. Ich habe nur einen Zeitungsbericht gelesen, in dem berichtet wurde, dass diese in einer Lagerhalle tot aufgefunden wurden. Wahrscheinlich hatte irgendwer den Auftrag die Beiden umzubringen, ich weis es nicht. Dann habe ich die Organisation verlassen und hab mich selbstständig gemacht. Ich kam in diese Stadt und da ich eine neue Waffe brauchte, informierte ich mich, wo man gute Waffen herbekommt. Ich erfuhr durch ein Gespräch zweier Jungs, dass Tala ein bekannter Waffenhändler war und seine Waffen die besten der Stadt seien. Ich habe die Jungs gefragt, wo denn dieser Tala wohnte und sie nannten mir sofort seine Adresse. Als ich bei ihm ankam wurde er von einem Mann bedroht. So weit ich mithören konnte, ging es darum, dass Tala ihm keine Waffen verkaufen bzw. reparieren dürfte. Dann zog der Mann eine Pistole aus seiner Jackentasche und bedrohte Tala, dass wenn er ihm keine Pistole gibt, ihn umbringen will. Da meine Pistole noch gut funktionierte, ging ich auf dem Mann zu und drückte ihm meine Pistole an die Schläfe. Er drehte sich nur zu mir um fragte, wer ich sei. Ich antwortete ihm nicht, sondern forderte ihn auf, den Laden zu verlassen, welchen er dann auch mit ein paar gebrochenen Rippen und ein paar blauen Flecken verlies. Tala dankte mir natürlich und bot mir an, weil ich in gerettet habe, mir einen gefallen zu tun. Ich zeigte ihm meine Waffe und er gab mir daraufhin eine neue. Die ersten paar Wochen dürfte ich bei ihm wohnen. Ich fand schnell eine recht schöne Wohnung. Nach einem Monat erzählte er mir, dass ich nicht mehr bei ihm wohnen könnte, da seine totgeglaubte Schwester bei ihm wohnen soll. Ich hatte Glück, dass ich meine Wohnung schon eingerichtet war und ich einfach nur einziehen brauchte. Dann kamst du und Tala und ich trafen uns nur, wenn du schon schliefst oder gingen in eine Kneipe. Und was hat dich dazu bewegt, ein Assassin zu werden?“ Anne war fertig mit der Säuberung der Wunde und hörte die ganze Zeit als Kai erzählte aufmerksam zu. Sie nahm die Tücher, eins nach dem anderen, und legte es auf die Wunde. Mit der Mullbinde verband sie vorsichtig die Wunde. „Vor 4 Jahren, wurde meine Freundin vergewaltigt und danach erschossen. Als ich das erfuhr, stellte ich die Kerle zur Rede und fragte wieso sie das gemacht haben, als Antwort bekam ich ein hämisches Grinsen von dem einen und von dem Anderen die Antwort, dass die beiden nur ihren Spaß haben wollten und dann kam zufälligerweise eine Freundin vorbei. Diese werte sich, aber sie blieb erfolglos. Als sie dann mit ihr fertig waren, wollte sie flüchten, aber einer der beiden zog seine Waffe und erschoss sie. Damals war ich 14 Jahre alt. Ich wusste nicht, wo meine Eltern sind. Ich wohnte alleine in einer Wohnung. Nach einem Monat bekam ich einen Brief von der Polizei. Sie teilten mir mit, dass mein Großvater schon seid vielen Jahren nach mir gesucht hatte. Als ich dorthin fuhr, erkannte ich ihn, da ich immer ein Bild von ihm bei mir hatte. Er hatte sich nicht sonderlich verändert. Dann kam ein großer Rothaariger Junge herein. Mein Großvater stellte ihn mir als Tala Ivanov, mein Bruder, vor. Er sah mich erst ungläubig an, denn ich, nach dem Unfall mit meinen Eltern totgeglaubt. Dann nahm er mich freudig in die Arme und erzählte mir, was mit unseren Eltern passiert ist. Sie hatten beide einen Autounfall und ich saß auch noch in diesem Auto, aber ich hatte das ganze überlebt und wuchs in einem Heim auf. Die Polizei kam in unser Heim,welches das einzige in dieser Gegend war und suchte mich, da sie zwar mein nicht beschädigten Ausweis, aber nicht meine Leiche gefunden habe. Ich hatte ganz schön großes Glück, dass ich da heil herausgekommen bin. Die Polizisten fragten mich nach meinen Namen, welchen ich ihnen dann auch sagte. Was danach passierte, weiß ich gar nicht mehr. Auf jeden Fall, zog ich dann vor zwei Jahren zu meinen Bruder und kurze Zeit später verstarb mein Großvater an Altersschwäche. Da ich eine Arbeit brauchte und keine Zeugnisse von mir vorhanden waren, erzählte mir Tala von Hydra. Der Chef davon suchte noch Azubis und so bewarb ich mich bei dieser. Ich hatte ein Vorstellungsgespräch und wurde auch gleich angenommen. Da ich nicht so viel Übung in dieser Brunche hatte, lernte ich mit einem anderem Jungen die Grundkenntnisse von Assassins. Wir wurden gut und später wurde Ray mein Partner.” Sie befestigte die Binde mit Hilfe eines Klebestreifens. „So fertig. Kannst du die Schulter noch bewegen?“ Er stand auf und hob die Arme hoch. „Ja klappt. Danke.“ Plötzlich hörte man das drehen eines Schlüssels, die Tür wurde auf und wieder zu gemacht. Schritte kamen die Treppe herauf und schon stand Tala im Türrahmen des Wohnzimmers. „Störe ich gerade bei irgendetwas?“ fragte er grinsend. Man konnte ja auch was zweideutiges denken, denn es kommt nicht alle Tage vor, das ein halb nackter Kai und eine total überraschte Anne in einem Raum standen. „Nein, hast du nicht.“ meinte Kai. Tala grinste immer noch weiter vor sich hin, dann ging er in die Küche und stellte die Tüten, die er mitgebracht hatte auf den Küchentisch ab. Kai hatte sich während dessen sein T-Shirt angezogen. „Ich geh dann auch mal.“ „Du kannst gerne noch zum Essen bleiben. Wir haben immer ein Platz für dich frei. Anne hilfst du mir mit Tisch decken?“ rief Tala aus der Küche. Der Graublauhaarige seufzte leicht und folgte dann der Russin in die Küche. Der Tisch war schnell gedeckt. Zum Abendbrot gab es kalte Küche. Wurst, Butter Brot, Brötchen und was noch so alles dazu gehört fand seinen Platz auf dem Tisch. Es verlief recht schweigsam. Als sie dann fertig waren, begleiteten Tala und Anne Kai noch nach draußen, wo sein Motorrad stand. „Danke fürs Essen und für das verbinden meiner Verletzung. Bis bald. Ach und Anne.“ „Ja?“ „Das nächste mal, fährst du auf deinen Motorrad. Und pass auf, mit wem du dich einlässt!“ „Okay. Dann tschau, bis irgendwann mal.“ „Hoff lieber nicht darauf, denn man sieht sich immer früher als geplant wieder. Bye.“ Er startete sein Motorrad und fuhr los. Tala sah fragend zu seiner Schwester. „Willst du mir nicht erzählen, warum du dich so gut mit ihm verstehst?“ „Mal sehen wie du dich führst.“ „Du bist fies.“ „Hab dich auch lieb!“ Die Beiden gingen ins Haus. So das war schonmal das erste Kapitel. Hoffe es hat euch gefallen und im 2. Kapitel löst sich meine Geschichte von der Anderen ab. Bis jetzt war zwar die handlung im Gröbsten gleich, also bis zum 2. Kapitel. Und bitte ein Kommi schreiben! Eure Kaia-chan1 Kapitel 2: Der Kuss eines Mörders --------------------------------- Kapitel 2: Der Kuss eines Mörders Einige Tage später hing Kai ein paar Meter über dem Erdboden an der Balustrade eines der Nebengebäude Hydras und hielt den Blick auf ein dunkles Fenster gerichtet. Er wartete auf eine bestimmte Person: Brooklyn Balkov. Brooklyn war, wie Anne, auch bei Hydra angestellt und gehörte zur so genannten Elite der Organisation. Sein Ruf war ähnlich, ähnlich wie Kai, in der ganzen Stadt verbreitet. Ein perfekter Killer, dem bisher noch kein Auftrag missglückt war. Das war einer der Gründe, warum viele Leute seinen Tod wolltet, aber Kai interessierte dies nicht, Hauptsache die Bezahlung stimmte. Der große Beton-Stahlkomplex Hydras ragte nur wenige hundert Meter neben ihm in den Himmel. Vor ihm war die Höhle des Löwen für alle freischaffenden Assassinen. Unerschrocken kletterte er auf den Balkon und blieb geduckt auf diesen sitzen. Anne war gerade auf den Weg zu Brooklyns Büro. Im Arm hielt sie die Akten, die ihr Chef unbedingt wollte. An seinem Büro angekommen, klopfte sie dreimal, aber keiner machte auf. Sie beschloss in dieses zu gehen und die Akten auf seinen Tisch zu legen. „Brooklyn bist du da? Brooklyn?“ rief sie, bekam aber keine Antwort. Kai schlich sich, als Anne sich schließlich erfolglos zum Schreibtisch umdrehte und er ihren Schatten wahrnahm, bis zur Balkontür und stieß sie auf. Vom plötzlichen Geräusch überrascht wollte sich Anne umdrehen, doch der Russe war schneller und stand schon hinter der jungen Killerin. Eine Hand presste sich auf ihren Mund. Nebenbei zog er seine Pistole aus der Tasche und wollte abdrücken, als er den Haarzopf seines Opfers bemerkte. Irgendwoher kam ihm dieser Zopf bekannt vor. Verblüfft hielt Kai inne. „Was........ du?“ Anne zuckte erschrocken zusammen, als sie in dem Angreifer Black Phoenix erkannte, werte sich dennoch weiterhin gegen die Hand, die immer noch auf ihren Mund lag. Kai fluchte leise, als er seinen Irrtum bemerkte und Anne nun auch noch die Akten geräuschvoll auf dem Boden fallen ließ, so dass wahrscheinlich der halbe Gang sie gehört hatte. Er ließ jedoch nicht locker und drängte Anne an die angelehnte Tür. Mit dem Lauf der Waffe an ihrer Schläfe gedruckt zischte er der Russin zu. „Mach sie zu. Leise.“ Wiederstrebend schloss Anne die Tür und fauchte, als sie endlich von der lästigen Hand befreit wurde, Kai an. „Sag mal spinnst du? Weißt du eigentlich wo du hier bist? Im Hydra-Hauptquartier! Falls dich jemand hier erwischt und das werden sie früher oder später BIST DU TOT!!! Du bist lebensmüde! Hau ab, sonst kriegen sie dich!“ Eine tollkühne und dumme Aktion hätte sie nie von dem Russen erwartete. Hatte er aus irgendeinem Grund nicht mitbekommen, in welcher Situation er sich befand? Würde Anne jetzt, wie es die Vorschrift wollte, Alarm geben, wäre Kai nur noch Schweizer Käse, noch bevor er ´Black Phoenix´ sagen konnte. Und dazu befanden sie sich in Brooklyns Büro. Das war purer Selbstmord! Kai verdrehte die Augen und steckte die Waffe weg. „Hör mal Kleine, ich lass mich nicht von ein paar Anfängern, wie euren Kaffeeclub hier, in die Tasche stecken. Wenn hier jemand tot ist, dann der, hinter dem ich her bin....... und du auch, wenn du nicht die Klappe hältst.“ Er tat es schon wieder, er machte sich über sie lustig. Anne konnte nicht anders, sie drehte sich blitzschnell um und sah Kai aus zu Schlitzen verengten Augen an. „Kaffeeclub?“ Ein gefährlichen Fauchen. „Dieser ´Kaffeeclub´ hat dich schneller unter die Erde gebracht, als du glaubst.“ In diesem Augenblick nahmen beide draußen, vor der Tür, ein Geräusch war und bevor Anne sich versah, hielt Kai ihr abermals die Hand vor dem Mund, während er sie gegen die Tür drängte. „Shhhhhh!“ Kai wartete angespannt bis die Schritte auf dem Flur vorüber waren. Als er dann an Anne herunter blickte, blieb er an den blau leuchteten Katzenaugen der Jüngeren hängen. Von den blauen Lichtern gefesselt, löste er schließlich seine Hand von Annes Lippen und fuhr langsam mit den Fingerspitzen ihre Wange entlang. Anne beachtet Kais seltsame Verhalten überhaupt nicht, ihr Gehirn machte in diesem Moment Überstunden und suchte eine Möglichkeit wie sie Kai wieder unbemerkt aus dem Gebäude schleusen konnte, auch wenn ihr das ständige Hin- und Hergeschubse langsam aufregte, sie konnte Kai doch nicht verraten, schließlich hatte er sie vor den Bullen gerettet. Deshalb senkte sie auch vorsichtshalber den Lautstärkepegel ihrer Stimme. „Du spinnst wirklich!“ Es war doch zum Verzweifeln, konnte jemand mal eine kleine Analyse ihrer Gefühle machen und ihr sagen, was mit ihr los war? Anne seufzte kaum merklich und schloss ihre Augen. Ihr Gegenüber zögerte einen Moment, suchte dann aber, als Anne keine Gegenwehr zeigte und trotz der prekären Situation, vorsichtig die Lippen der Russin und begann sie zu liebkosen. Als Anne die Berührung des Anderen spürte, riss sie erschrocken die Augen auf und sah Kai erstaunt an. Den Bruchteil einer Sekunde, dann konnte sie nichts mehr gegen die aufkommenden Gefühle machen und erwiderte Kais Kuss. Nach einer Weile drang Kai mit deiner Zunge in Annes Mundhöhle ein. Er schien sich nicht wirklich Gedanken darüber zu machen, was er gerade tat. Genauso wie Anne, die sich an Kais T-Shirt festklammerte und dabei vergaß, wen sie dabei vor sich hatte. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als Kai abermals auf dem Flur Schritte hörte und den schnell intensivierten Kuss abrupt beenden musste. Er drückte ihr noch eine kleine Karte in die Hand. „Wenn du mich wieder sehen willst, ruf mich an. Tschau.“ Mit einem leisen Fluch auf den Lippen, warf er Anne noch einen kurzen Blick zu, bevor er lautlos, aber schnell in Richtung Balkontür verschwand. Zuerst konnte Anne ihm nur verdattert hinterher sehen, doch schließlich fing sie sich wieder und fing lautstark an zu schreien „DU IDIOT!!!“ Als sich jedoch in diesem Moment die Tür öffnete und Brooklyn herein kam, schlug sie schnell die Hand vor den Mund und wurde rot. Eine Entschuldigung stammelnd drückte sie sich an Brooklyn vorbei. „Tut mir Leid............ ich dachte du währst da und hättest mich schon mal nicht gehört.“ Der orangehaarige Assassin packte sie am Arm und hielt sie fest. „Was sollte das?“ War ja klar, dass er ihr nicht glauben würde. „Ich..... ich hab die die neuen Akten gebracht und mich dann erschreckt.“ Doch Anne hatte gerade keine große Lust sich mit ihren Vorgesetzten zu streiten und riss sich mit einem „Sorry!“ los, den misstrauischen Blick Brooklyns im Rücken. Sie verließ das Büro. >So ein verdammter Mist!< dachte sie. Auf dem Flur war keiner mehr da. Sie ging in ihr Büro, das sie sich mit Ray teilte, packte ihre restlichen Sachen zusammen und fuhr zu Tala. Als sie ankam, sah sie schon dass etwas nicht stimmte. Die Farbe war, um das Schloss herum, weggekratzt und man sah das blanke Holz. Sie parkte ihr Motorrad vor dem Laden, zog den Zündschlüssel ab und lief zur Haustür. Diese war aufgebrochen. Im inneren brannte kein Licht. Sie lief rein und sah Tala, welcher im Flur lag und sich nicht rührte. Als sie bei Tala ankam bemerkte sie, dass er eine Platzwunde am Kopf ,etliche blaue Flecke, die sich in der Magengegend tummelten und ein blaues Auge. Sie kniete sich neben ihn und versuchte ihn wachzurütteln, doch er war bewusstlos. Das erste was ihr nach diesem Schock einfiel, war der Erste Hilfe Kasten, der sich in der Küche befand. Sie lief in diese, suchte den Kasten, der schnell gefunden war und nahm im Vorbeirennen das schnurlose Telefon, welches auf den Küchentisch lag, mit. Vorsichtig bettete sie Talas Kopf auf ihren Schoß und verband die Platzwunde. Nachdem sie fertig war, ließ sie Talas Kopf immer noch auf ihren Schoß ruhen und rief den Notarzt an. Nach ca. 7 Minuten traf dieser ein. Ein Notarzt und zwei Sanitäter mit einer fahrbaren Trage kamen in den Flur gerannt. „Wie ist das passiert?“ fragte der Notarzt an Anne gerichtet. „Ich weiß es nicht. Als ich hier ankam, war das Türschloss aufgebrochen und mein Bruder lag bewusstlos im Flur mit einer Platzwunde an der Stirn.“ antwortete sie. Der bewusstlose Körper des Russen wurde auf die Trage gehoben und in den Rettungswagen geschoben. Der Arzt kam auf Anne zu. „Wir werden sie anrufen, wenn es etwas neues gibt. Wenn sie wollen, schicke ich ihnen jemanden vorbei, der ihre Tür repariert.“ „Danke, aber ich brauche keine Hilfe, aber danke für das Angebot.“ „Okay. Sie können dann morgen ihren Bruder besuchen. Wir bringen in ins Sergio-Hospital. Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen.“ Als er eingestiegen war, fuhr der Wagen mit Blaulicht und Sirene los. Sie ging in das Haus, räumte den Erste Hilfe Kasten weg und reparierte die Tür so gut wie es ging, den Rest würde sie morgen machen. Sie setzte sich in die Küche und machte sich einen Kaffee. >Was mache ich jetzt? Was mache ich wenn mir das auch passiert. Wenn mich jetzt Brooklyn so sehen könnte, ich glaube, der würde mir erstmal eine ordentliche Rede abhalten, warum ich überhaupt eine Killerin bin. Wenn mich so die anderen sehen könnten, die würden mir das Ewig vorhalten. Zu wen soll ich denn jetzt? Hier fühle ich mich nicht mehr sicher.< Als sie sich hinsetzten wollte, pikste sie etwas ins Bein, was sich in ihrer Hosentasche befand. Sie holte es raus. In ihrer Hand hielt sie etwas, was aussah wie eine Visitenkarte und drehte diese rum. >Genau das ist doch die Karte von Kai. 'Wenn du mich wieder sehen willst, ruf mich an. Tschau.' Genau das hatte er gesagt.< Sie holte das Telefon und tippte die Nummer, die auf der Karte stand, ein. „Ja?“ „Hallo Kai, ich bin's Anne.“ „Hey. Was ist denn mit dir los? Ist irgendetwas passiert?“ „Als ich hier ankam, habe ich Tala bewusstlos und mit einer Platzwunde am Kopf aufgefunden.“ „Und wo ist er jetzt?“ „Im Sergio-Hospital.“ „Weiß du schon was mit ihm ist?“ „Nein, die Ärzte wollen mir bescheid geben. Kann ich vielleicht solange bei dir schlafen, bis ich mich wieder sicher fühle?“ „Ja. Pack das Nötigste ein, ich hole dich dann ab.“ „Okay, bis gleich.“ Sie legte auf, stellte die Tasse in die Spüle und begab sich in ihr Zimmer. Dieses war groß, geräumig und freundlich eingeräumt. Sie stellte sich auf einen Stuhl, um die kleine Reisetasche vom Schrank zu holen. Wie Kai gesagt hatte, packte sie auch nur dass nötigste ein. Ihren Laptop nahm sie vorsichtshalber auch mit, damit der Einbrecher, der Tala niedergeschlagen hat, nicht irgendwelche wichtigen Daten, über sie oder ihre zweite Identität, bekommen konnte. Sie nahm das klicken der Haustür, die sich gerade öffnete und gleich wieder schloss, war und ging, mit ihrer Waffe schussbereit, langsam und leise nach unten. Dort angekommen sah sie Kai, der sie fragend ansah. „Wolltest du nicht deine Sachen zusammen packen?“ fragte er und kam auf sie zu. „Ja, aber ich dachte, du wärest der Einbrecher, der Tala niedergeschlagen hat.“ sagte sie und sah traurig zu Boden. Die Bilder, von ihren bewusstlosen Bruder, der Blutlache um seinen Kopf und der Platzwunde an seinen Kopf, erschienen wieder vor ihren Augen und brachte ihr Tränen in den Augen. Kai kam auf sie zu und nahm sie in die Arme, um sie zu beruhigen. „Hey, du brauchst doch nicht gleich zu weinen. Schhh. Es wird alles gut, Tala ist nicht so eine Art Mensch, der sich bei jedem bisschen gleich unterkriegen lässt. Wir holen jetzt deine Sachen und du fährst mir dann mit deinen Motorrad hinterher, einverstanden?“ Er schaute sie an und Anne nickte. Gemeinsam begaben sich Beide in ihr Zimmer um Annes Sachen zu holen. „Erzähl das aber ja nicht Tala.“ sagte er nun mit ernsterer Stimme. „Was soll ich ihm nicht sagen?“ „Das was ich zu dir gesagt habe und wie ich es gesagt habe.“ „Nein, mache ich schon nicht. Ich kann doch nicht einfach so deinen schönen Ruf einfach kaputt machen.“ Sie packte ihre restlichen Sachen in die Tasche, verstaute ihren Laptop sicher in der dazugehörigen Tasche und gab diesen Kai. „Könntest du meinen Laptop nehmen, weil mehr passt nicht in die Reisetasche und mehr kann ich auch nicht tragen.“ „Na gut. Hast du alles, was du brauchst?“ „Ja, wir können los.“ Sie verließen das Haus und Anne holte ihr Motorrad. „Hast du auch richtig abgeschlossen?“ fragte Kai, der schon auf deinen Motorrad saß und gerade einen Helm aufsetzten wollte. „Ja, hab ich.“ „Gut. Dann folg mir mal!“ „Fahr aber nicht so schnell!“ Sie ließen ihre Maschinen an und fuhren los. Nach gut 5 Minuten waren sie bei Kai´s Haus angekommen. Es war schön groß und von außen hin sah es einfach nur sehr teuer aus. Er fuhr zum Tor und mit einem kleinen Knopfdruck öffnete sich dieses automatisch. „Komm mit.“ forderte er Anne auf. Sie fuhr ihm hinterher und blieb vor einer großen Garage stehen. „Hier kannst du dein Motorrad abstellen.“ Er zeigte auf die große, geräumige Garage, in der noch zwei weitere Motorräder standen. Sie stieg von ihrem ab und schob es in die Garage, um es dort abzustellen und um sich die anderen Prachtexemplare anzusehen. „Die müssen bestimmt viel gekostet habe, so wie die aussehen. Das ist ja die neueste Technik. Wie viel PS haben die beiden?“ „Ich glaube 150. Weiß aber nicht genau, bin nur einmal mit den beiden gefahren.“ „So eine Verschwendung!“ „Komm mit, ich zeige dir das Haus.“ Sie folgte ihm. Das innere des Hauses war noch schöner als das äußere. Der Eingangsbereich war in warmen rot und orange Tönen. In der zweiten Etage wurde dieser Stil fortgesetzt. „Das ist mein Zimmer, in dem wirst du heute schlafen, da ich kein Gästezimmer habe.“ Sein Zimmer war in ein Meer aus rot getaucht. Ein Bild von eine stolzen Phönix mit weiten roten Schwingen zierte die Wand. In der Mitte stand ein großes Bett, mit rotem Kissenbezug. Ein großer Schreibtisch und zwei große Schränke standen neben diesem. Links neben dem Bett befand sich eine Tür, die zu einem Balkon führte. „Du magst wohl rot?“ „Ja, rot ist die Farbe des Phönix.“ „Deshalb auch dein Name Black Phoenix.“ „Genau. Wenn du willst, kannst du ja mal Probeliegen.“ Sie stellte ihre Tasche auf den Boden ab und setzte sich auf sein Bett. „Bevor ich es vergesse, hier kannst du deine Sachen hinein tun. Ich habe schon eine Seite ausgeräumt.“ Er deutete auf den Schrank, der neben dem Bett stand. „Danke. Ach, dieses Bett ist schön weich, hier könnte ich gleich einschlafen.“ sagte sie und schloss ihre Augen. Er setzte sich neben sie und beugte sich zu ihr runter. „Das wäre aber schade.“ „Weswegen?“ fragte sie und schaute ihn fragend an. „Schließ deine Augen!“ Sie schloss ohne Nachfragen ihre Augen und spürte weiche Lippen auf ihren. Nach kurzem Zögern erwiderte sie seinen Kuss. >Das gleiche Gefühl, wie bei unserem ersten Kuss.< dachte Anne. Als sie sich voneinander lösten, beugte sich Kai zu Annes Ohr. „Ich liebe dich.“ hauchte er. „Ich liebe dich auch.“ Sie schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn an sich. „Kannst du heute Abend hier schlafen?“ „Wieso?“ „Weil ich nicht alleine schlafen möchte. Zum ersten Mal habe ich Angst, wenn ich heute alleine schlafe. Angst, dass jemand hier einbricht und mich im Schlaf niederschlägt. Bitte, es ist auch nur für heute.“ „Nur heute? Oder vielleicht auch immer, wenn du hier bist oder ich bei euch?“ Sie zog ihn zu sich und küsste ihn. „Natürlich nicht nur heute, also?“ „Okay. Ja ich schlafe diese Nacht bei dir. Man gut, dass ich so ein großes Bett habe.“ Er drückte sie sanft auf das Bett, beugte sich vor und küsste sie. Kai strich mit seiner Zunge über die Unterlippe der Russin. Der Einlass, um den er bettelte wurde ihm nach kurze Zögern auch gewährt. Seine Zunge erforschte ihr Mundhöhle, bis er ihre Zunge anstupste und zwischen ihnen ein heißes Zungenspiel entbrannte. Kai beendete den Kuss nach einer gewissen Zeit, da er sich eigentlich noch duschen wollte. Anne sah ihn fragend an. „Was ist?“ „Ich muss mich noch duschen, ich stinke total nach schweiß.“ Damit war er im Bad verschwunden. Die junge Russin stand auf, nahm ihre Tasche und ging zu den Schrank, den ihr Kai gezeigt hatte, damit sie dort ihre Sachen hineinlegen konnte. Ihren Laptop stellte sie auf einen kleinen Tisch ab. Als sie fertig mit den Einräumen ihrer Sachen war, sah sie sich genauer in seinem Zimmer um. Der Balkon war nicht sehr groß, aber auch nicht klein. Er reichte für einen Tisch und zwei bis drei Stühle. Sein Schrankinhalt war, im vergleich zu manch anderen Jungen in seinem Alter, recht aufgeräumt und sauber. Sie merkte erst jetzt, dass er sehr viele Jeanshosen und enge T-Shirts hatte. Eines das ihr gefiel, nahm sie aus dem Schrank, um es besser betrachten zu können. Es war schwarz mit chinesischen Zeichen in roter Schrift und zudem noch sehr eng. „Gefällt dir das so sehr, damit du es dir gleich genauer angucken musstest?“ Er ging auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Sie hielt es vor ihm und schaute abwechselnd von dem T-Shirt zu Kai. „Schenkst du mir das?“ sie schaute zu ihm hoch. „Willst du es so unbedingt haben?“ „Ja! So eins habe ich schon lange gesucht, aber so etwas gibt es nicht einfach mal so schnell um die Ecke. Woher hast du das?“ „Geheimnis. Von mir aus, kannst du es ruhig bekommen.“ Ein ungewöhnliches Grinsen zierte sein Gesicht. „Und dafür willst du was?“ Er kam auf sie zu. Instinktiv wich sie zurück, aber hinter ihr war nur der Schrank, links und rechts konnte sie nicht vorbei, er würde sie sofort greifen. Kai kam noch näher zu Anne. Sie konnte seinen heißes Atem auf ihren Wangen und Lippen spüren. „Du machst mir morgen ein schönes Frühstück, danach fahren wir zu Tala und ......“ Er schaute ihr direkt in die Augen. „Und was?“ „Und du versuchst dich ein bisschen zu beruhigen. Tala schafft dass schon. Er ist kein kleines Kind mehr, was Hilfe braucht. Wenn du willst, dann dusch erstmal, dann wird dir wieder besser.“ Er beugte sich zu ihr runter und roch an ihr. „Und außerdem riechst du verschwitzt.“ Er wandte sich von ihr ab, ging aus ihr vorbei und suchte sich ein paar Sachen aus seinem Schrank. Sie ging zur Badtür, die sich mit im Zimmer befand, und drehte sich nochmal zu ihm um. „Danke. Mir ist aufgefallen, du veränderst dich sehr schnell Black Phoenix.“ Er drehte sich zu ihr um und grinste sie auch an. „Tja, na wenn du so weiter machst, dann verändere ich mich nochmal und bin dann so wie früher.“ „Ich habe ja nicht gesagt, dass mir das nicht gefällt wie du dich benimmst, sondern hab es nur festgestellt. Ich geh jetzt duschen.“ Sie drehte sich wieder um und verschwand im Bad. Er schüttelte nur den Kopf, nahm seine Sachen und zog sich um. Als er fertig war bemerkte er erst jetzt, dass Anne schon ausgeräumt hatte. Ihren Laptop hatte sie dabei auf den leeren Tisch von Kai gestellt. Er selber hatte auch ein Laptop, aber diesen verstaute er immer in einer Schublade des Tisches. Ach einer Weile hörte man dass das Wasser angestellt wurde. Kai atmete tief durch und begab sich in die Küche, die sich im ersten Stock befand. >Eigentlich sieht er ja sexy aus, wenn er nur mit dem Handtuch bekleidet ist. Wie er wohl in Boxershorts aussieht?< dachte sich Anne und genoss das warme Wasser, was über ihren Körper floss. Als sie fertig war, trocknete sie sich ab und begab sich in Kai´s Zimmer. >Huch. Keiner da?< Sie ging zu einen von seinen Schränken und suchte sich Sachen heraus. Nach langem Suchen hat sie einen lässigen dunkelblauen Pullover und eine ebenso lässige blaue Hose an. Da keiner im Raum war, begab sie sich aus den Zimmer und sah sich das Haus ein bisschen genauer an. Auf dem Flur stieg ihr ein leckerer Geruch in die Nase, der eindeutig vom ersten Stock kam. Als sie die Quelle des Duftes endlich erreicht hatte musste sie, beim Anblick, der sich dort bot, grinsen. Kai stand am Herd mit T-Shirt und Boxershorts und versuchte etwas in den Schränken zu finden, womit er den heißen Topf von der Herdplatte nehmen konnte, doch die Suche war vergeblich. Sie suchte leicht mit dem Augen durch dem Raum, um etwas anderes brauchbares zu finden, was ihr dann auch gelang. Es war ein Abwaschtuch, dass über dem Stuhl hing. Die Russin ging nahm diese und ging zu Kai, der immer noch etwas suchte für den heißen Topf. „Soll ich dir helfen?“ fragte sie grinsend. „Wäre nett.“ Er machte ihr platzt und beobachtete, wie sie den Topf an seinen Seiten mit dem Abwaschtuch umschloss und zum Tisch trug. „So. Problem gelöst.“ Sie setzte sich hin und begutachtet die, von Kai selbstgemachte, Suppe. „Das ist Käsesuppe, die einzige Suppe, die ich ohne Kochbuch kochen kann.“ sagte Kai und setzte sich mit zwei Teller und Löffeln an den Tisch. „Guten Appetit.“ sagte Anne. „Guten Appetit.“ „Hm...“ „Schmeckt es dir nicht?“ „Es ist noch heiß, aber diese Suppe schmeckt einfach himmlisch, wusste gar nicht, das ein erstklassiger Killer auch so gut kochen kann.“ „Wie schon gesagt, diese Suppe ist das einzige, was ich kochen kann.“ Sie sagte nichts darauf und aß munter weiter. Als beide fertig waren, räumten sie die Teller in die Spülmaschine ein. „Wie wäre´s? Noch ein bisschen Fernsehn gucken oder gleich ins Bett?“ fragte er. „Seit wann so freundlich?“ „Seit du in mein Leben aufgetaucht bist!“ Sie schaute ihn mit einen undefinierten Blick an. „Was denn?“ fragte er darauf. „Solche Worte aus deinem Mund zu hören hätte ich nie gedacht. Liest du irgendwelche Romane?“ „Nein, soweit ich weiß nicht. Also was ist jetzt?“ „Lieber Bett, ich bin eh schon müde, dass liegt wohl an der ganzen Sache mit Tala und allem anderen auch.“ „Hast du deinen Chef schon angerufen?“ „Scheiße, das habe ich ganz vergessen!“ Sie lief die Treppe hoch, ging in Kai´s Zimmer und kam mit ihrem Handy wieder. „Brooklyn........ Brooklyn.......... Brooklyn......... ach hier.“ Kai sah sie skeptisch an. Sie bemerkte seinen Blick und deutete mit einer Handbewegung daraufhin, dass er leise sein soll. „Hallo?“ „Hallo Chef! Ich bin´s Anne, ich wollte mich für die nächsten zwei Tage, krankschreiben lassen.“ „Wieso? Was hast du denn für eine Krankheit?“ „Keine. Mein Bruder wurde heute Abend niedergeschlagen und ins Krankenhaus gebracht und ich fürchte, dass ich Morgen im Büro keine große Hilfe bin.“ „Wenn das so ist, dann bleib die zwei Tage noch zu Hause und bestell Tala einen schönen Gruß von mir und gute Besserung. Dann erhohl dich mal.“ „Ja, das mach ich.“ „Ach ja, noch eins. Bei wem bist du eigentlich oder bist du allein in deiner Wohnung?“ „Machen sie sich keine Sorgen, ich bin bei einen guten Freund untergebracht.“ „Da bin ich ja beruhigt. Ich wünsche dir noch zwei schöne Tage und erhohle dich. Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen.“ Damit legte sie auf und drehte sich zu Kai. „Ein guter Freund also?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue. „Du weißt, dass ich nicht einfach zu meinen Chef sagen kann:´Hallo Chef, ich bin bei meinen Freund der eigentlich unser Feind ist, aber es wird schon gut.´ wenn der das rausbekommt, dann sind wir geliefert.“ Er ging auf sie zu und umarmte sie. „Sorry. Ich weiß schon wie du es meinst. Komm jetzt schläfst du dich erst einmal richtig aus und morgen beginnen wir den Tag ganz in ruhe.“ „Okay.“ Sie machten die letzten Lichter, in der Wohnung, aus und begaben sich in Kai´s Zimmer. „Gute Nacht und träum schön.“ hauchte er ihr ins Ohr, doch sie konnte es nicht mehr hören, denn sie war schon eingeschlafen. Am nächsten Morgen wachte Anne, total ausgeschlafen, auf. Eine Weile lang betrachtete sie den immer noch schlafenden Kai. Er lächelte sogar im Schlaf, was ihr ein Lächeln auf ihr Gesicht zauberte. Sie stand auf, machte sich im Bad fertig für den heutigen Tag und ging in die Küche. Nach kurzem Überlegen suchte sie sich ein schöne große Pfanne, ging zum Kühlschrank, holte sich zwei Eier und brutzelte diese in der Pfanne. „So, die Eier dauern noch etwa 10 Minuten, da kann ich ja noch den Tisch decken. Ob Kai noch schläft?“ fragte sie sich selber. Sie drehte sich um und erschrak. Im Türrahmen stand kein anderer als Kai, der sie mit einen kecken Lächeln musterte. „Wie lange stehst du schon da?“ fragte sie. „5 Minuten, 10 Minuten, wer weiß!?“ Er ging auf sie zu. „Was hast vor?“ Sie ging zurück, bis sie die Wand hinter sich spürte. „Jetzt kommst du nicht mehr davon!“ Ein Grinsen schlich sich wieder auf sein Gesicht. Er kam ihr näher und versiegelte mit seinen ihre Lippen. Erst zögerte sie und dann erwiderte sie seinen Kuss. Plötzlich beendete er den Kuss abrupt. Sie schaute ihn fragend an. „Was hast du?“ Er sah ihr in die Augen. „Ich wollte dich eigentlich überraschen, aber du kamst mir zuvor. Nach dem Frühstück fahren wir zu Tala, einverstanden?“ „Jop! Scheiße, meine Spiegeleier!“ Sie befreite sich aus seiner ´Festung´ und lief zum Herd und den Spiegeleiern, die sich auf diesem befanden. „Gerade nochmal geschafft. Frühstück fertig!“ sagte sie freudig lächelnd und legte je zwei Spiegeleier auf ihren und Kai´s Teller. Kai setzte sich zu Anne an den Küchentisch. „Dann, guten Appetit!“ sagte er. Gerade als sie etwas essen wollte, klingelte ihr Handy. Mit „Welcher Idiot will jetzt wieder was von mir?“ ging sie zu ihrem Handy, welches sich in der Stube befand und nahm den Anruf entgegen. „Ivanov?“ „Guten Tag, spreche ich mit Anne Ivanov?“ „Ja, wer ist denn da?“ „Hier spricht Dr. Kataschka vom Sergio-Hospital, in welchem ihr Bruder gestern eingeliefert wurde.“ „Wie geht es Tala?“ „Ihrem Bruder geht es soweit gut. Die Platzwunde an seinem Kopf wurde vernäht und wird keine bleibenden Schäden hervorrufen. Desweiteren haben wir viele kleinere Wunden an den Armen und Beinen gefunden, welche aber nicht so ernsthaft waren, wie die Platzwunde am Kopf.“ „Kann ich zu ihm? Ist er bei Bewusstsein?“ „Ja, er wartet bereits auf sie. Wenn sie im Hospital sind, möchte ich gerne nochmal mit ihnen sprechen.“ „Okay. Danke für den Anruf. Auf Wiederhören.“ „Auf Wiederhören.“ Sie legte auf und ging in die Küche. „War es das Krankenhaus?“ fragte Kai sie. „Ja, Tala geht es gut. Er ist bereits bei Bewusstsein und wartet bereits auf uns.“ „Gut, dann fahren wir gleich los. Und was ist mit frühstücken?“ „Im Krankenhaus. Komm wir räumen den Tisch ab und fahren dann los.“ Nachdem sie fertig waren, zogen sie sich ihre Jacken an und gingen nach draußen. In der Garage blieben sie stehen und schwiegen sich gegenseitig an. „Welches nehmen wir?“ fragte Kai. Vor ihnen stand eine grüne Kawasaki und eine rote Honda, Kai´s Motorrad, eine schwarze Yamaha, stand sehr weit hinten. „Die Honda.“ Er ging auf diese zu, bockte sie ab und schob sie aus der Garage. Anne holte die Helme, die sie gestern auf einem Tisch, welcher in der dieser stand, abgelegt haben. „Hier, dein Helm.“ Er saß schon auf der Honda und versuchte sie anzulasssen, was ihm nicht gelang. „Soll ich dir helfen?“ Sie stellte sich neben ihn. Er stieg ab, hielt das Motorrad noch fest, damit es nicht umfiel. „Versuch du mal dein Glück.“ Kai nahm ihr die Helme aus der Hand und stellte sich neben sie, während sie sich auf das Motorrad setzte. Anne drückte hier mal einen Schalter, legte dort einen um, startete die Maschine und siehe da, sie sprang an. Sie fuhr kurz an und bremste. „So etwas macht man immer, wenn ein Fahrzeug längere Zeit gestanden hat. Damit überprüft man, ob die Bremsen noch funktionstüchtig sind. Darf ich bis zum Krankenhaus fahren, du darfst dann auf den Rückweg fahren?“ Er gab ihr den Helm, setzte sich, mit einen „Einverstanden.“ auf die Honda. Anne schaute kurz zurück, um sich zu vergewissern, dass er seinen Helm aufhatte und fuhr dann los. Das Krankenhaus lag 20 Minuten entfernt. Die Eingangshalle war sehr groß. Vor der Anmeldestelle standen viele Tische, mit je vier Stühlen, an einer Theke konnte man Kuchen und heiße Getränke bestellen. „Guten Tag.“ sagte eine Schwester hinter der Anmeldestelle. „Guten Tag. Ich möchte zu Herrn Tala Ivanov, können sie mir bitte seine Zimmernummer sagen?“ fragte Anne. „Einen Moment bitte. Herr Ivanov liegt im Zimmer 304, auf der Station 3.“ „Dankeschön.“ „Gern geschehen.“ Kai und Anne gingen schweigend zum Fahrstuhl und auch den restlichen Weg zu Tala´s Zimmer verlief schweigend. >Was wollte er nur von mir? Ich habe mich doch an sein Versprechen gehalten, aber warum ist er wieder da? Ich verstehe das nicht!< dachte der rothaarige Russe. >Hoffentlich geht es Anne gut, vielleicht ist sie auch bei...< Das Öffnen der Tür ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken. „Hi, Brüderchen. Wie geht’s dir?“ fragte Anne und setzte sich auf den Stuhl neben Tala´s Bett. Kai stellte sich hinter sie. Der Rothaarige musste leicht schmunzeln als er Anne und Kai sah. „Und wie geht’s dir, Schwager?“ fragte Kai mit einen Grinsen im Gesicht. „Habt ihr euch denn endlich zusammengeschlossen? Das freut mich. Mir geht es total gut, obwohl........... mir würde es besser gehen, wenn ich hier raus wäre, aber diese bekloppten Medizinheinis wollen mich nicht gehen lassen, sie sagen, dass ich noch zu schwach bin.“ „Und damit haben sie recht. Tala, bitte bleib noch solange, wie es nötig ist hier, ich spreche mal mit einem der Ärzte, vielleicht stimmt er mir ja zu und entlässt dich ein bisschen früher, aber bis dahin musst du dich noch schonen und nicht immerzu aufregen. Ich kümmere mich währendesen um deinen Laden, einverstanden?“ Tala grummelte irgendetwas unverstehbares vor sich, aber gab dann mit einen seufzen zu „Von mir aus, aber wenn ich erst mal hier raus bin, übernehme ich meinen Laden und du gehst dann wieder zur Arbeit, haben wir uns da verstanden?“ „Ja, voll und ganz.“ meinte Anne mit einem Lächeln, plötzlich meldete sich ihr Magen lautstark. Tala sah sie belustigend an. „Hattest wohl haute früh kein Frühstück?“ „Nein, wir konnten ja nicht in Ruhe essen, weil sie unbedingt zu dir wollte.“ erklärte Kai. „Dann geht mal runter in die Cafeteria, da gibt es ganz leckere Brötchen, ich warte solange auf euch.“ Anne nickte und stand auf. „Anne, warte mal bitte.“ rief Tala ihr noch schnell hinterher. Kai ging währendessen schon mal auf den Flur und Anne setzte sich wieder. „Ja?“ „Und wie war´s?“ fragte er neugierig. „Wie war was?“ „Na euer Kuss?“ „Woher weißt du bitteschön, dass ich Kai geküsst habe?“ fragte Anne skeptisch. „Ich kenne Kai schon etwas länger und außerdem hat er mit erzählt, dass wenn er ein Mädchen seine Liebe gestehen will, er sie erst immer küsst, bevor er ´Ich liebe dich` sagt.“ Sie wurde etwas rot um die Nase. „Na da habe ich ja total ins Schwarze getroffen.“ Anne pickte Tala in die Seite. „Aua, das tut doch weh!“ „Soll es auch!“ „Meine sadistische Ader färbt langsam auf dich ab.“ „Du sollst mir ja was beibringen, schließlich bist du Mutter, Vater und Bruder in einem.“ „Da hast du auch wieder recht.“ „Sonst noch was oder kann ich jetzt was essen?“ „Ja, du kannst mir mal ein Buch mitbringen. Ich habe mitbekommen, dass es hier ein Buchladen gibt und da du gesagt hast, ich soll mich nicht so oft aufregen, ist ein Buch genau das richtige. Damit kann ich wenigstens die zeit ein bisschen sinnvoll nutzen.“ „Okay, ich bring dir eins mit. Möchtest du wieder einen Roman oder einen Thriller?“ „Roman.“ Sie stand auf. „Ist egal welcher es ist, er muss nur richtig schön spannend und dick sein.“ rief er ihr noch hinterher. Sie drehte sich nochmal um. „Wird erledigt, dann bis später.“ „Tschau und viel Spaß.“ Als sie aus dem Zimmer kam, stand Kai lässig an der Wand gelegt, beide Arme vor seiner Brust verschränkt und die Augen geschlossen. Sie ging auf ihn zu und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Schnell öffnete er seine Augen und starrten Anne entgeistert an. „Musst du mich so erschrecken?“ „Wenn du nicht hörst, wenn ich aus der Tür komme. Wollen wir nun runter und was essen?“ Kai ging, ohne eine Antwort, angesäuert an ihr vorbei. „Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt!“ Kai ging immer noch ohne ein Wort zu sagen weiter. Die Russin gab es auf ihren freund weiter zu nerven. Bevor sie den Fahrstuhl erreichten, kam ihnen ein Arzt entgegen. „Ähm, entschuldigen sie?“ Der Arzt blieb stehen. „Was kann ich für sie tun?“ „Ich hätte gerne eine Auskunft über den Patienten Tala Ivanov.“ „Gehören sie zu seiner Familie?“ „Ja, ich bin seine Schwester Anne Ivanov.“ „Gut, was wollen sie denn über ihren Bruder wissen?“ „Wann kann er das Krankenhaus denn wieder verlassen?“ „Also genaues kann ich ihnen nicht sagen, aber wenn sich sein Zustand weiter so bessert, kann er in ein bis zwei Wochen nach hause.“ „Danke.“ „Gern geschehen. Jetzt sollten sie sich aber beeilen, ihr Freund wartet schon auf sie.“ Er nickte mit dem Kopf leicht nach hinten. Anne schaute an ihm vorbei und entdeckte Kai, der auf dem Flur stand und in ihre Richtung schaute. „Oh. Dann beeile ich mich mal. Auf wiedersehen.“ „Auf wiedersehen.“ Anne ging an dem Arzt vorbei, Kai drehte sich um ging zum Fahrstuhl, drückte den Knopf und wartete vor der Tür auf diesen und auf Anne. Als sie ihn einholte, öffneten sich die Türen und beide traten ein. Anne stellte sich Kai gegenüber, der wieder seine Stellung eingenommen hatte, wie eben auf dem Flur. Sie schaute auf den Boden und ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. >Er kommt in ein bis zwei Wochen hier raus. Wenn ich ihm das erzähle, wird er sich bestimmt schonen. Oh, ich darf das Buch nicht vergessen.< So ganz in Gedanken versunken, bekam die Russin nicht mit, wie Kai sich ihr näherte, erst als sie seine Schuhe sah, blickte sie auf. Er kam ihren Gesicht näher und legte seine Lippen hauchzart auf ihre. Nach kurzer Zeit wurde sein Kuss erwidert. Als sie sich lösten, schaute er sie zufrieden an. „Bist du mir immer noch böse?“ fragte sie. „Nein, wir sind jetzt quitt.“ „Wieso?“ „1. Du hast dich vorhin im Flur an mich herangeschlichen und mich geküsst und das gleiche habe ich jetzt auch bei dir gemacht.“ „Aha. Und 2.“ „Und 2. ....“ Er kam ihren Gesicht wieder nahe und stütze dabei seine Hände links und rechts neben ihren Kopf ab. „... einen Hiwatari küsst man nicht.“ „Na wenn das so ist.“ Anne flüchtet unter seinen Armen hindurch und stand jetzt hinter ihm. Er drehte sich um und pinnte sie an der anderen Wand fest. „So war das nicht gemeint.“ „Ach, wie denn dann?“ „Man küsst keinen Hiwatari, sondern man wird von ihm geküsst.“ Er beugte sich zu ihr runter und gab ihr einen kurzen Kuss. Schon ertönte ein Ton, der Fahrstuhl stoppte und die Türen öffneten sich. Ein Glück, dass keine weiteren Gäste einsteigen wollten. Kai und Anne verließen den Fahrstuhl und gingen zur Cafeteria. „Was wollte Tala eigentlich von dir?“ „Er wollte, dass wir ihn ein Buch mitbringen, damit er nicht vor Langeweile stirbt.“ Sie steuerte auf den Buchladen zu. Er war nicht gerade sehr groß, aber er besaß eine große Vielfalt von allerlei Büchern. Das gewünschte Buch war schnell gefunden und die beiden verließen diesen und setzten ihren Weg zur Cafeteria fort. Ein orangehaariger Russe lief gerade zum Eingang des Sergio-Hospitals als sein Handy klingelte. Es war Ray. „Was gibt’s Ray?“ „Hallo Chef. Sorry, wenn ich dich störe, aber ich kann Anne nicht auf ihren Handy erreichen. Meinst du dass irgendwas nicht stimmt?“ „Mach dir mal keine Sorgen. So wie ich sie kenne, ist sie bestimmt schon bei Tala.“ „Hoffentlich hast du recht, also dann wir sehen uns.“ „Ja, tschau.“ Damit legte er auf und stellte das Handy aus, da man im Krankenhaus kein Handy anhaben darf. Er verstaute es in seiner Tasche und setze sein Weg zum Eingang fort. Als er die Eingangshalle betrat, fiel ihm sofort eine, ihm sehr gut bekannte, Person ins Auge. „Dein Bruder ließt wohl gerne?“ fragte Kai. „Ja, aber manchmal fehlt ihm einfach die Zeit, um zu lesen.“ Sie schaute zum Eingang und sah eine, ihr sehr gut bekannte, Person. Diese ging grinsend auf sie zu. Kai, der dies bemerkte, setzte wieder sein Pokerface auf. Nun stand sie genau vor Anne. Es war ein orangehaariger Russe, etwas größer als Anne, aber kleiner als Kai. „Ich dachte mir schon, dass du hier bei deinen Bruder bist.“ sagte er. „Oh, ich wusste gar nicht, dass sie Tala auch besuchen wollten, Chef.“ Brooklyn schaute zu Kai und betrachtete diesen etwas genauer. „Und das ist also dein Freund, vom dem du mir gestern erzählt hast?“ Er reichte Kai die Hand. „Guten Tag, mein Name ist Brooklyn Balkov. Und du bist?“ Kai streckte ohne zu zögern seine Hand zu Brooklyns aus und schüttelte diese. „Kai Hiwatari. Sehr angenehm.“ „Wen wollen sie denn besuchen, Chef?“ „Kennst du noch meinen guten alten Freund Garland Mustrov?“ „War das nicht der mit den langen Haaren, der mir die ganze Zeit auf die Nerven ging und immerzu zu ihnen wollte, als sie genau zu seinem Besuch verhindert waren und keiner zu ihnen kommen sollte?“ „Ja, genau der. Er hat sich den Arm gebrochen.“ „Wie hat er denn das geschafft?“ „Er macht Kampfsport und ist beim Training unglücklich auf den Arm gefallen.“ „Man sollte lieber damit aufhören, wenn man den Sport nicht beherrscht.“ „Ja, also ich mach mich mal los, er erwartet mich schon sehnsüchtig.“ „Wollen sie denn gar nicht Tala besuchen?“ „Nein, aber kannst du ihn einen schönen Gruß und gute Besserung wünschen?“ „Ja, mache ich. Tschau.“ „Tschau.“ Brooklyn drehte sich um und verschwand an der Anmeldestelle. Anne und Kai suchten sich einen Tisch, mit dem sie die ganze Umgebung im Auge hatten. Als sie sich gesetzt hatten, kam auch schon eine Kellnerin und nahm ihre Bestellung auf. Sie warteten, bis sie sich entfernt hatte und fingen an zu erzählen. „Das war also dein Chef.“ „Ich hoffe mal das er dein Pseudonym und deinen wirklichen Namen nicht in Verbindung bringt.“ Kai grinste nur. „Das wäre doch spannend, da habe ich wenigstens mal wieder Action.“ „Das einzige was du hast ist ein Sonnenstich.“ „Was auch völlig einleuchtend in diesem kalten, immer bewölkten Land ist.“ „Du weißt schon wie ich das meine.“ „Ja weiß ich und es macht mir spaß so zu leben.“ „Ich sag´s doch Sonnenstich oder scharf auf´m Tod.“ Die Kellnerin kam gerade mit ihrer Bestellung, hörte den letzten Satz Annes und sah die beiden verwirrt an. „Das brauchen sie nicht zu verstehen.“ meinte Kai als er den Gesichtsausdruck der Kellnerin sah. Sie stellte die Bestellung und verschwand dann auch wieder. „Hast eben von der das Gesicht gesehen?“ fragte Anne. „Ja, die wusste gar nicht, was sie sagen sollte. Wollen wir wieder zu Tala? Der wartet bestimmt sehnsüchtig auf uns.“ Sie standen auf und spazierten muntergelaunt zum Fahrstuhl. Plötzlich blieb Kai stehen und schaute nach hinten. Anne blieb auch stehen und schaute ihn an, aber Kai ging einfach weiter. Als sich die Türen des Fahrstuhles schlossen fing Kai an zu erzählen. „Hast das eben auch gesehen?“ „Meinst du diesen Typ, der uns schon, seit wir hier reingegangen sind beobachtet?“ „Ja, irgendwie kommt er mir bekannt vor, ich weiß aber nicht woher.“ In einem dunklen Gang stand ein schwarzhaariger Junge. Als sich die Türen des Fahrstuhles schlossen, kam er aus seinen Versteck. Er hatte sein Haar zu einen Zopf zusammengebunden, seine Augen hatten die Farben von Bernsteinen und seine Nase war die einer Katze gleich, zwar nicht so klein wie die von einer Katze, aber dafür um etwas größer als eine normale Menschennase. >Das ist also Anne Ivanov?!? Und der andere? Den kannte ich gar nicht. Ich glaube ich werde mal einen guten alten Freund mal einen Besuch abstatten.< dachte er. >Bernsteinfarbene Augen, die habe ich doch irgendwo schon mal gesehen. Moment mal! Bernsteinfarbene Augen, schwarze Haare, katzenähnliches Aussehen........ das kann doch nur Ray sein, wer anders fällt mir da nicht ein oder es gibt noch einen anderen Chinese, ich rufe mal Ray an.< Sie holte ihr Handy aus der Tasche. „Du weißt doch genau, dass wir hier nicht telefonieren dürfen.“ ermahnte Kai sie. „Ja, das weiß ich, aber das dauert eh noch, bis wir ankommen.“ „Wenn du meinst.“ Sie wählte schnell Ray´s Nummer und nach kurzer Zeit wurde auch abgenommen. „Hey, was gibt’s?“ „Ich habe mal eine Frage an dich.“ „Schieß los. Ich bin ganz Ohr!“ „Pass auf, ich bin im Krankenhaus und besuche Tala. Als ich zum Fahrstuhl wollte habe ich jemanden bemerkt, der mich schon die ganze Zeit beobachtet.“ „Und wie sah dieser jemand aus?“ „Er hatte schwarzes Haar, wie du, bernsteinfarbene Augen, wie du, katzenähnliches Aussehen, wie du.“ „Ich war die ganze Zeit über im Büro.“ „Kennst du irgendeinen, auf dem diese Beschreibung passt?“ „Lass mich mal überlegen........................ Ja genau. Mein alter Freund Lee Wong.“ „Lee Wong? Von dem habe ich noch nie etwas gehört.“ „Bevor ich zu Hydra kam, war ich Mitglied der Organisation SAA.“ „SAA?“ „Special Agents of Assault. Das war eine Organisation, wie Hydra, aber es durften nur Chinesen und Chinesinnen beitreten.“ „Und lass mich raten, du und dieser Lee waren Mitglieder der SAA?“ „Genau, aber kam kein Geld mehr in die Kasse und jeder Mitarbeiter musste gekündigt werden.“ „Dann kamst du zu uns und jetzt sind wir hier. Aber sag mal, hast du noch Kontakt zu diesem Lee?“ „Nein, nachdem wir gekündigt worden sind, sind alle ihren eigenen Weg gegangen. Lee ist, ohne etwas zu sagen, einfach abgehauen. Ich weiß auch nicht, welcher Organisation er jetzt angehört. Vielleicht bist du auch sein Opfer. Pass ja auf dich auf!“ „Ja, Mama.“ „Nichts mit ´Ja, Mama.´ Nimm es ernst. Sag mal bist du unserem Chef begegnet?“ „Ja in der Eingangshalle, als ich etwas essen gehen wollte. Er wollte Garland besuchen.“ „Das ist aber nicht der Garland von dem ich denke, das der das ist, der bei uns zu Besuch war als Brooklyn weg war und der uns alle 5 Minuten gefragt hat, ob er zu ihm könnte?“ „Doch genau der. Er hat sich den Arm gebrochen.“ Plötzlich ertönte das Signal des Fahrstuhles, der gerade in der Ebene angekommen ist, auf der sich Tala´s Zimmer befinden. „Oh, ich muss Schluss machen.“ „Ja, tschau und pass auf.“ „Ja mache ich, tschau.“ Damit legte sie auf und ging mit Kai zu Tala´s Zimmer. Dieser saß wartete bereits auf sie. „Das wurde auch mal Zeit! Was habt ihr denn da unten noch solange gemacht? Euch anderweitig beschäftigt?“ Anne setzte sich wieder auf den Stuhl, der neben Tala´s Bett stand und hielt ihm die Tüte mit dem gekauften Buch vor die Nase. „Du weist gar nicht, wie schwer es ist ein vernünftiges Buch für dich zu finden.“ sagte Kai, der sich einen Stuhl, der an einen anderen leeren Bett stand, angelte, ihn neben den Stuhl von Anne schob und sich darauf setzte. Tala nahm die Tüte und betrachtet erst einmal deren Inhalt. Er drehte das Buch um und las sich die Kurzbeschreibung, die sich auf den Rücken des Buches befand, durch. „Und ist es denn recht so?“ fragte Anne. „Ja, genau das habe ich gesucht.“ Tala setze sich in eine bequeme Lesehaltung, schlug die erste Seite auf und begann zu lesen. „Dann lassen, wir dich jetzt allein, damit du in Ruhe lesen kannst. Bis morgen.“ sagte Kai. Anne beugte sich zu Tala vor und gab ihm ein Kuss auf die Stirn. „Überanstreng dich ja nicht.“ Tala hob nur die Hand und machte eine eindeutige Handbewegung, dass sie endlich gehen sollten. „Ja, ja. Ich pass schon auf mich auf, dann bis morgen und danke für das Buch.“ Die beiden verließen das Zimmer und gingen wieder zum Fahrstuhl. „Jetzt ist er erstmal beschäftigt. So schnell wird ihm schon nicht langweilig. An diesem Buch wird er mindestens drei bis vier Tage dran sitzen.“ sagte Anne und ging in den Fahrstuhl, als sich dessen Türen öffneten. „Und morgen wieder hin?“ fragte Kai grinsend. Anne kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. „Ja, aber dieses mal schlafen wir aus.“ Sie stellte sich leicht auf Zehenspitzen und küssten den Russen. Die beiden waren so in den Kuss vertieft, dass sie gar nicht mitbekamen, als sich die Türen öffneten und sie von ein paar Besuchern angestarrt worden, bis Anne ein Tippen auf ihrer Schulter spürte. „Ähm, entschuldigen sie, wenn ich sie stören muss, aber wir wollten auch noch den Fahrstuhl benutzen.“ Anne sah an dem Mann vorbei und entdeckte ein Menschengruppe, die ungeduldig vor dem Fahrstuhl wartet. „Oh, sorry.“ Anne nahm Kai´s Hand und zog ihm an der Menschengruppe vorbei zum Parkplatz. Als sie dort angekommen waren, blieben sie erst einmal stehen und genossen die einzelnen Sonnenstrahlen. „Wie war das vorhin mit dem Sonnenstich?“ fragte Kai und zog Anne in eine Umarmung. „Und wie schon gesagt, du weißt genau, wie ich das gemeint habe.“ er kam ihr näher und küsste sie. „Wenigstens kann man sich hier küssen, ohne jemanden im Weg zu stehen.“ sagte Anne. „Ja, aber warum hast du dich auch noch entschuldigt?“ „Ich bin wenigstens höfflich. Wenn es nach die ging, hätten die bestimmt einen deiner Mörderblicke abbekommen und wir wären wortlos an ihnen vorbei gegangen.“ „Erfasst.“ sagte Kai lächelnd. Auf dem Dach des Sergio-Hospitals war eine Gestalt gerade dabei ihre Waffe schussbereit zumachen, als sie zwei Personen sah, die gerade den Parkplatz überquerten und an einem roten Motorrad stehen blieben. >Das ist meine Chance. So schnell kommst du mir nicht mehr davon Anne Ivanov!< Er entsicherte die Waffe und zielte auf das sich umarmte Liebespaar. Aus dem Augenwinkel entdeckte Kai eine Person die auf dem Dach des Sergio-Hospitals war und mit einer Waffe auf sie zielte. Plötzlich ertönte ein Schuss. Kai warf sich mit Anne, im Arm, auf den Boden, dann blieben beide regungslos liegen. >So das war´s für dich, träum schon Anne Ivanov und das für immer.< Die Person hatte das erreicht, was sie wollte. Zufrieden packte sie ihre Waffe ein und verließ das Haus durch einen Hintereingang. Einige Passanten, die den Schuss gehört hatten rannten auf die am Boden liegenden Personen zu. Plötzlich bewegte sich eine der Personen. Anne spürte einen stechenden Schmerz im Arm. Kai bewegte sich auch, nachdem er spürte, wie sich die Russin bewegte. Er schaute zu Anne, sie sich den linken Arm hielt. „Was ist los?“ fragte er besorgt. „Er hat mich getroffen mit seiner scheiß Waffe.“ Kai rappelte sich auch, hob Anne auf die Arme und lief zum Krankenhauseingang. Die Frau von der Anmeldestelle kam ihm entgegen. „Was ist denn passiert?“ fragte sie aufgewühlt. „Meine Freundin wurde angeschossen. Bitte wir brauchen sofort einen Arzt.“ Die Frau machte keine Anstalten sich zu bewegen. „HOLEN SIE VERDAMMT NOCHMAL EINEN ARZT!“ schrie er sie an. Sie wollte gerade losgehen, als Dr. Kataschka auf sie zu kam. „Sie brauchen hier nicht so rum zuschreien. Kommen sie mit.“ Damit drehte sie sich um und Kai folgte ihr. „Wie ist das passiert?“ fragte sie, als sie im OP ankamen. „Sie wurde angeschossen.“ „Der Name?“ „Das ist Anne Ivanov und ich bin ihr Freund.“ „Ach ja, ich erinnere mich. Die Schwester von Tala Ivanov, stimmt´s?“ „Ja.“ Dr. Kataschka kam auf ihn zu und schob in aus dem OP-Saal. „Sie müssen jetzt leider draußen bleiben wir sagen ihnen Bescheid, wenn wir fertig sind, gehen sie doch zu dem Bruder ihrer Freundin, der wird sie sicher auf andere Gedanken bringen. „Okay, aber wenn etwas schief geht....“ drohte Kai doch er kam nicht weiter, sie hatte ihm schon das Wort abgeschnitten. „Es wird nichts schiefgehen und nun gehen sie schon zu Herrn Ivanov.“ Damit schlossen sich die OP-Türen und die OP begann. Kai überlegte kurz, ging aber dann zu Tala. Kapitel 3: Erwachen ------------------- Hallo Leutz! Hier ist das alngersehnte 3. Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. 3. Kapitel: Erwachen Er wartete jetzt schon 30 Minuten, aber ihm kam das wie eine halbe Ewigkeit vor. >Soll ich jetzt zu Tala gehen oder nicht? Der wird doch total ausflippen!< „Sie sind ja immer noch hier. Ruhen sie sich doch aus. Gehen sie nach Hause oder zu Herrn Ivanov.“ meinte eine Krankenschwester freundlich, als sie den traurig dreinblickenden Russen sah. Er sah auf und lächelte sie an. Sie hatte recht, warum sollte er sich hier den Kopf zerbrechen. „Danke.“ Er erhob sich und ging an der Krankenschwester vorbei. „Gern geschehen.“ Ja, sie hatte es geschafft ihm wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Mit neuem Mut ging er zum Fahrstuhl. Als er hinein gehen wollte kam ihm Brooklyn, Annes Chef, entgegen. Er sah gehetzt aus. Seine Stirn war von Schweißperlen bedeckt, die Haare, die in Nähe der Stirn wuchsen klebten an seiner Haut und er war leicht außer Atem. „Du........bist doch.........der Freund............von.............Anne..............., oder?“ sagte er stockend. „Ja. Suchen sie sie?“ Ein Nicken. „Sie liegt gerade im OP.“ „Was? Wie ist das passiert? Was hat sie angestellt? Ist sie sehr schlimm verletzt?“ „Sie wurde angeschossen. Ihre linke Schulter wurde getroffen, aber soweit geht es ihr gut. Machen sie sich keine Sorgen.“ Brooklyn sah ihm misstrauisch an. „Und wo wollen sie hin? Haben sie etwas damit zu tun?“ Als Kai das hörte verfinsterte er seinen Blick. Der orangehaarige Russe, der dies bemerkte , glaubte die Wut, die in Kai hoch kam, zu spüren. Es wurde still und Brooklyn hatte so das Gefühl, dass es langsam sehr kalt wurde. Kai´s Blick sprach Bände. Als sich die Atmung seines Gegenübers normalisiert hatte fing dieser an zu sprechen. „Ich wollte sie nicht verärgern. Entschuldigung. Richte sie bitte Anne aus, wenn sie wieder wach ist, sie solle mich, sobald sie wieder in der Lage dazu ist, mich anrufen.“ „Sag ich hier. Auf wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen.“ Beide treten sich um und gingen in die jeweilige Richtung, in die sie wollten. >So ein Schnösel! Glaubt der wohl ich heuere irgendeinen an der Anne anschießt?! Der hat sie ja nicht mehr alle. Komm runter, Kai. Nicht aufregen! So, jetzt begebe ich mich erst einmal in die Höhle des Löwen!< Missmutig betrat der garublauhaarige den Fahrstuhl. Wieso konnte er Annes Chef nicht leiden? Wieso nicht? Er hatte so in komisches Gefühl im Magen. War er gefährlich? Konnte er vielleicht irgendetwas mit Annes Unfall zu tun haben? Kannte er seine wahre Identität?..... MOMENT! Was hatte er da gerade gedacht? Er, der bekannteste und zugleich beste Profikiller, machte sich Sorgen um einen dahergelaufenen Schnösel, dass dieser sein Geheimnis kennen würde. Das ist doch Schwachsinn! Anne würde jetzt bestimmt darüber lachen. Ja, Anne........ Wie es ihr wohl gerade geht? Ob es Komplikationen gibt? Aber diese Ärzte wissen schon was sie machen! Immerhin hat sie ja nicht einen so große Verletzung, aber was wenn sie doch irgendwelche Schäden davon trägt? Er würde sich das nie verzeihen! Was sind das denn für Töne, zum ersten Mal hatte er, Kai Alexander Hiwatari, Angst um jemanden. Was hat sie nur aus ihn gemacht? Was hat sie nur angestellt? Ihm seine Gefühle wiedergegeben? Ja, das hatte sie. Bevor er Anne hatte, kannte er nur Einsamkeit, Arroganz und hatte nie wirklich großen Kontakt mit anderen Menschen. Ja, sie hatte ihn wirklich verändert. Weiter konnte er nicht denken, da der Fahrstuhl an der gewünschten Etage ankam. >Na dann, also los!< ermutigte er sich selber. Er trat aus dem Fahrstuhl und ging zu Tala´s Zimmer. Als er ankam, stoppte er in seiner Bewegung anzuklopfen. Sollte er wirklich? Wie würde Tala reagieren? Aber immerhin war er ihr Bruder! Er hatte ein Recht es zu erfahren! Kai seufzte einmal laut auf und klopfte an. Ein gedämpftes „Herein.“ kam aus dem Raum. ER öffnete sie Tür und trat ein. Tala saß immer noch in der selben Haltung da, wie sie ihn verlassen hatten: seine Beine anwinkelnd, ein Buch auf den Schoß und lesend. Kai kam langsam auf ihn zu und setzte sich auf den freien Stuhl neben seinen Bett. „Weißt du schon was passiert ist?“ fragte er nach kurzem Schweigen. Tala sah von seinen Buch auf und schaute Kai in die Augen. „Nein, was ist denn passiert. Wo ist überhaupt Anne?“ Ein komisches Gefühl machte sich in ihm breit. Wo war Anne? Hoffentlich nicht bei IHM! Was war passiert? Wie ging es Anne? Kai sagte nichts und sah einfach nach unten. Er konnte es nicht, er konnte es ihm nicht sagen. Sein Mund war wie zugeklebt. Nun klappte Tala sein Buch zu und setzte sich in Kai´s Richtung. „Kai, was ist passiert? Wo ist Anne? Geht es ihr gut?“ fragte er fast panisch, doch Kai antwortet noch immer nicht. „Kai, Was ist passiert? Nun sag doch schon! Was ist mit Anne?“ Immer noch keine Antwort. In Tala breitete sich langsam Wut und Sorge gleichzeitig aus. Wieso sagte Kai nichts? Das war doch sonst nicht seine Art. Er beugte sich zu Kai, fasste unter dessen Kinn und drückte sein Gesicht hoch, so dass er Tala angucken musste. Was er dort sah, ließ ihn die Augen weiten. Kai hatte Tränen in den Augen. Das war doch nicht normal! Der Kai, der bestimmt schon 100 Menschen auf dem Gewissen hatten und diese ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht hatte, saß hier vor ihm mit Tränen in den Augen. „Tala...“ Es war nur ein Flüstern, aber der Rothaarige konnte es genau verstehen. „Was ist denn? Sagst du es mir jetzt? Ich reiß dir schon nicht den Kopf ab, vorrausgesetzt du sagst es mir!“ Kai wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und schaute Tala in die Augen. „Anne wurde angeschossen. Von einen gewissen Lee Wong, von der chinesischen Organisation SAA.“ „Woher kennst du den Namen von den Typen? Und was bedeutet SAA? Von der habe ich ja noch nie etwas gehört, sind die neu?“ „Anne hat ihn bei einen Gespräch mit Ray erwähnt und SAA bedeutet ´Spezial Agents of Assault´. Ich glaube mal nicht, das die neu sind. Wenn Anne wach ist, können wir sie ja mal fragen, was sie noch über SAA weiß.“ In einen großen geräumigen Büro saß Ray und arbeitete an einen Bericht. Ohne das er es bemerkte, schlich sich eine weitere Person in sein Büro. Plötzlich spürte er etwas kaltes, scharfes an seinem Hals und dem Atem dieser Person an seinem Ohr. „Schhhhh.... ganz ruhig, alter Freund. Wenn ich jetzt das Messer von deinen Hals nehme, schreist du nicht, läufst du nicht weg oder sonst irgendein scheiß, sonst bring ich dich um, verstanden?“ „Ja.“ Die Person nahm das Messer von Ray´s Hals weg und ging um den Tisch herum, damit Ray ihn sehen konnte. „Lee? Bist du das?“ Der angesprochene schaute mit seinen bernsteinfarbenen Augen in die bernsteinfarbenen Augen Rays. „Ja, Ray, ich bin es, dein alter Freund Lee Wong.“ „Aber was machst du hier?“ „Ich habe einen Auftrag ausgeführt.“ Langsam plagte Ray eine Vorahnung. „Warst du heute, vor ca. einer Stunde, im Krankenhaus?“ „Vielleicht, wieso fragst du?“ „Wer war dein Zielobjekt?“ „Als ob ich dir das sagen würde, aber ich mach mal eine Ausnahme, weil du es bist.“ Lee seufzte kurz. „Mein Opfer ist sehr berühmt in dieser Stadt, oh ich muss mich korrigieren, es war sehr berühmt in dieser Stadt.“ Als Lee merkte, dass Ray immer noch nicht wusste wen er meinte sprach er weiter. „Mein Opfer heißt Anne Ivanov.“ Ray´s Augen verengten sich zu Schlitzen. „Kennst du sie?“ fragte Lee, der die Veränderung von Ray´s Augen mitbekommen hatte. „Wer weiß.“ Gerade als Lee noch etwas sagen wollte, klopfte es an der Tür. „Ray bist du da?“ Es war Boris. So schnell konnte Ray gar nicht reagieren, da war Lee auch schon hinter ihm und zischte ihm ins Ohr „Ein Wort und ich bring dich um.“ Damit war er verschwunden. Ray stand immer noch so da, die Tür wurde geöffnet und ein total fertiger Boris stand in der Tür. „Ray, was ist denn los mit dir?“ fragte er besorgt den jungen Chinesen, der sich immer noch nicht gerührt hatte. „Ähhm, nichts ist schon gut. Was willst du Boris?“ „Du sollst ganz schnell zu Brooklyn kommen. Ich glaube es geht um Anne.“ Sofort sprang Ray über seinen Tisch und lief zu Brooklyn. Als er dort angekommen ist, riss er ohne vorher anzuklopfen die Tür auf. „Was ist mit Anne passiert?“ platzte es aus ihm raus. Der Orangehaarige stand mit dem Rücken zu ihm am Fenster. „Tala hat gerade eben angerufen. Er sagte, dass Anne vor dem Krankenhaus angeschossen wurde. Der Täter soll ein gewisser Lee Wong sein. Er meinte auch, dass er diese Information von dir hätte.“ Ray schloss die Tür hinter sich und ging auf Brooklyn zu. Vor dessen Tisch blieb er stehen. „Ich habe diese Informationen an Anne weitergegeben, denn sie hat mich danach gefragt.“ „Und hat sie dir auch den Grund gesagt?“ „Ja, sie meinte, als sie auf den Weg zu Tala war, hat sie Lee gesehen, der sie beobachtet hatte, erst hatte sie geglaubt ich war es, aber ich habe ihr versichert, dass ich die ganze Zeit im Büro war.“ Brooklyn drehte sich um und schaute Ray mit ernstem Gesicht an. „Woher weißt du dass dieser Typ Lee Wong heißt?“ „Wie schon gesagt, Anne dachte, dass er ich war. Denn er sieht mir ähnlich, was die Augen- und Harrfarbe und das Katzenähnliche Aussehen, angeht.“ Brooklyn trat ein paar Schritte auf Ray zu. „Und woher kennst du diesen Lee?“ „Bevor ich zu Hydra ging, war ich Mitglied von SAA.“ „Spezial Agents of Assault, oder?“ „Ja, aber da bin ich nicht lange geblieben, denn es kam kein Geld mehr in die Kasse und jeder Mitarbeiter musste gekündigt werden. Lee und ich waren dort Partner gewesen, aber nachdem sie die Organisation zugemacht haben, gingen wir getrennt Wege. Was er jetzt macht weiß ich nicht genau, aber ich vermute mal das er immer noch ein Assassine ist.“ „Wie es aussieht, ist er bei seiner Berufung geblieben.“ Brooklyn drehte um und ging wieder zum Fenster, vor welchem er auch stehen blieb. >Was er wohl gerade denkt? Vielleicht macht er sich doch noch ein paar Sorgen um Anne.< dachte Ray. „Kann ich jetzt mit meiner Arbeit weiter machen?“ fragte er mit leicht unsicherer Stimme, denn eigentlich entlässt Brooklyn seine Gäste immer selber. „Ja, mach dich wieder an die Arbeit, ich sag dir dann bescheid, wenn Anne aufgewacht ist.“ „Danke.“ Der Chinese drehte sich um und verließ sein Büro. Kai lief unruhig im Zimmer auf und ab. Tala saß genervt daneben im Bett, denn er sollte ja noch nicht aufstehen, und beobachtete seinen Freund schon eine ganze Zeit. >So habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er macht sich wirklich große Sorgen um meine Schwester. Anne weißgar nicht, welches Glück sie mit Kai hat. Obwohl er manchmal etwas stur ist und er am liebsten alle, die ihn ansprachen umbringen wollte, aber im Grunde genommen ist er schon ein netter Kerl. Jetzt durch die Beziehung mit Anne, kommt das erst recht zum Vorschein.< Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür zu seinen Zimmer geöffnet wurde und eine Krankenschwester in der Tür stand. Sie schien sehr schnell gerannt zu sein, da sie noch leicht außer Atem war. „Herr Ivanov?“ Begann sie, als sich ihr Atem wieder normalisiert hatte. „Ja?“ fragte Tala und hoffte, dass jetzt die erlösende Mitteilung kam, dass Anne endlich aus dem OP raus war und mit ihr alles in Ordnung ist. „Ihre Schwester ist gerade aus dem OP-Saal gekommen, sie liegt zur Zeit im Aufwachraum, wenn sie möchten können Sie und ihr Freund sie jetzt besuchen.“ In der einen Sekunde auf die andere erhellte sich Talas Gesicht und auch auf den Gesicht Kais hat sich ein Lächeln breit gemacht. Endlich nach schier endlos langen Stunden warten, kam endlich die erlösende Nachricht: Anne ging es gut! Tala wollte sofort zu Anne und wollte aufstehen, aber als er stand wurde ihm schwindlig und schwarz vor Augen, dass er sich wieder hinsetzen musste. Warum musste das gerade jetzt passieren? Immer wenn er es eilig hatte, passierte immer irgendetwas. Die Schwester, die Tala´s Schwächeanfall mitbekommen hatte war schon verschwunden und kam nach kurzen warten mit einen Rollstuhl wieder. „Da sie noch nicht aufstehen dürfen und das auch in ihren Zustand nicht so gut wäre, würde ich vorschlagen, sie setzten sich in den Rollstuhl und lassen sich zu ihrer Schwester schieben.“ Tala nahm diesen dankend an und ließ sich auch von Kai schieben. Als sie endlich im Aufwachraum ankamen, sahen sie die junge Russin die immer noch schlief. Langsam gingen sie zu ihr: Kai stellte Tala neben ihren Bett ab und holte sich einen Stuhl, der in einer der Ecke einsam stand. Tala hatte Annes Hand ergriffen und drückte diese leicht und redete beruhigend auf sie ein. Alles um sie herum war schwarz. Bewegen konnte sie sich noch nicht richtig. Plötzlich spürte sie einen leichten Druck an ihrer rechten Hand. Vor ihren Augen sah sie zwei vertraute Gesichter. Sie waren zwar erst unscharf, aber langsam waren sie klar und deutlich zu erkennen. Das einen Gesicht hatte stechend blaue Augen, das viel ihr schon auf, als es noch sehr weit weg war. Sie strahlten Ruhe und Entschlossenheit aus. Doch sie wusste, dass diese Augen auch anders aussehen konnten. In Wut und Rache getränkt sahen diese Augen auch sehr bedrohlich aus. Auf den Lippen der Person lag ein schönes Grinsen, das man nicht alle Tage zu Gesicht bekam, deswegen war es ihr auch in Erinnerung geblieben. Ihr Bruder stand das Lächeln, sie sah ihn viel zu selten damit. Sein feuerrotes Haar stand wie immer ab. Sein Gesicht war sehr spitz und wirkte sehr männlich. Sie bewunderte ihren Bruder dafür, das er so eine Ausstrahlung aufbauen konnte. Ihm konnte keiner Angst machen und in seinen Augen konnte auch keiner lesen, so wie er es immer bei anderen tat. Sie war froh, dass Tala ihr Bruder war, denn er hat sie immer gestärkt, wenn sie glaubte keine Kraft mehr zu haben. Im nächsten Moment sah sie zwei blutrote Augen, in welchen sie schon so oft versunken ist. Sie mochte diese Augen, denn sie strahlten Stärke und manchmal Geborgenheit aus. Als nächstes sah sie das graublaue Haar, welches schon um sein Gesicht fiel und als letztes ein ebenso schönes Lächeln, welches schon das Gesicht ihres Bruders zierte. Sie mochte auch dieses Lächeln, aber es blieb verschlossen, denn der Träger dieses herrlichen Lächelns konnte es sich nicht leisten mit so einen Lächeln an die Öffentlichkeit zu treten. Damit würde er seinen ganzen Image schaden, aber sie störte es nicht, sie genoss es, wenn Kai ihr ein solches Lächeln schenkte. Als sie die Gesichte Kais und Talas betrachtet hatte, hatte nicht wirklich mitbekommen, wie sie leise Stimmen hörte. Genau konnte sie nicht erkennen, was sie sagten, aber sie wusste das zwei Personen mit ihr in einen Raum waren. Erst jetzt fiel ihr es wieder ein. Kai und sie waren auf den Krankenhausparkplatz und plötzlich ertönte ein Schuss und ein stechender Schmerz durchfuhr ihr linke Schulter, doch jetzt spürte sie keinen Schmerz mehr. Die Stimmen wurden klarer und sie erkannte diese recht schnell. Sie öffnete vorsichtig ein Auge und entdeckte, wie sie richtig gehört hatte zwei Personen, die sich leise miteinander unterhielten. Als sie ihre Augen ein ganzen Stück weiter aufgemacht hatte, erkannte sie Tala, welcher genau neben ihr saß und Kai der ein bisschen weiter hinten saß. Ihr Bruder hatte den Kopf zu Kai gedreht und redete irgendetwas mit ihm, e´was sie noch nicht richtig verstehen konnte. „........ muss sie Ruhe haben und wenn ich erstmal hier raus bin, kann ich mich dann um sie kümmern.“ sagte er bestimmend. Kai grinste. „Was wahrscheinlich noch ein bisschen dauern kann, bei deinen Zustand.“ Die beiden Russen bekamen gar nicht mit, dass Anne schon aufgewacht ist. Also versuchte sie die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ihren linken Arm konnte sie noch nicht ganz bewegen. Ihre rechte Hand, welche immer noch in der von Tala lag, versuchte sie zu bewegen, doch er bekam es immer noch nicht mit, also blieb ihr als einzige Lösung ihre Stimme. „...la.“ Es war zu leise um es zu hören, also versuchte sie ein bisschen lauter zu sprechen. „Tala.“ Keiner der beiden wandte seinen Blick zu Anne. Also startete sie noch einen letzten Versuch und dieses mal versuchte sie etwas lauter zu sein. „Tala!“ Beide Russen blickten gleichzeitig zu Anne. „Anne! Du bist aufgewacht. Oh wie schön!“ Sofort fiel ihr Tala um den Hals und drückte sie, dabei kam er versehentlich an ihre linke Schulter. Das tat doch noch so höllisch weh. „Tala ist gut. Kannst du jetzt bitte von mir runter gehen? Meine Schulter tut wieder weh.“ Sofort saß er wieder gerade in seinen Stuhl. Ihr Blick fiel auf Kai, welcher bis jetzt noch kein Kommentar dazu gegeben hat. Er lächelte einfach nur und es war eines von diesen schönes Lächeln, die Anne zu selten zu Gesicht bekam. „Und wie geht’s dir?“ meldete sich nun auch Kai zu Wort. „Den Umständen entsprechend. Könnt ihr Ray anrufen und ihm sagen, dass ich aufgewacht bin?“ Tala schüttelte nur mit den Kopf. „Du bist gerade erst aufgewacht und denkst schon wieder an Arbeit.“ Die junge Russin blies empört ihre Backen auf. „Er ist nicht nur mein Arbeitskollege, sondern auch einer meiner besten Freunde!“ „Ja, ist ja schon gut, ich rufe ihn an und werde gleich mal einen Arzt aufsuchen, der dich untersuchen kann.“ Mit einen Grinsen im Gesicht verließ er das Zimmer. Kai, der immer noch auf seinen Stuhl saß, setzte sich nun auf den von Tala. „Geht es dir auch wirklich gut?“ fragte der Russe besorgt, was sonst eigentlich nicht seine Art war. Ihm war es eigentlich egal ob es den Menschen in seiner Umgebung gut oder schlecht ging, Hauptsache ihm ging es gut. Doch dieses Verhalten war auf einmal wie weggeblasen. Der sonst so kalte Killer Kai entpuppte sich doch als Mensch mit Herz. „Ja, es geht mir gut. Sei unbesorgt, es wird alles gut.“ „Es ist erst alles gut, wenn dieser Lee im Gefängnis ist oder 15 Meter tiefer liegt.“ Anne hörte die Wut in seiner Stimme. Sie hob ihre Hand und strich ihm über seine Wange. Kai schmiegte sich an diese. Nur zu gern hatte er das Gefühl der Geborgenheit in sich. Ihre Hand wanderte an seinen Nacken und zog ihn zu sich. Da die Russin noch nicht sehr viel Kraft hatte um sich aufzurichten, musste Kai zu ihr kommen. Und das tat dieser nur allzu gern. Sanft legte er seine Lippen auf die von Anne. Es war zwar ein kurzer Kuss, aber in diesem waren viele Emotionen und Gefühle mit eingebracht worden, dass der jeweilige Andere die Gefühle des Anderen wusste, obwohl dieser kein Wort gesagt hatte. „Ich liebe dich.“ hauchte sie gegen seine Lippen, als sie sich getrennt haben. „Ich liebe dich auch.“ hauchte er die drei Worte, die er früher doch so verabscheute. Es war ein Wunder, das genau derselbe Junge, der noch vor ca. 3 Wochen brutal getötet hat und keine einzigen Gefühle zeigte, diese drei kleinen Worte mit so viel Liebe sagte, als hätte er in seinen ganzen Leben nichts anderes als Liebe, Zuneigung und Geborgenheit erhalten. Doch die traute Zweisamkeit sollte nicht länger halten, als die Tür mit viel Schwung geöffnet wurde und Tala mit Dr. Kataschka und einer Krankenschwester ins Zimmer trat. Kais und Annes Gesicht schnellten auseinander und sie schauten zu den Störenfrieden. Tala kam mit seinen alltäglichen Lächeln auf sie zu, welches er immer dann aufsetzte, wenn er die beiden bei irgendeiner wichtigen Sache gestört hatte. „Guten Tag Frau Ivanov. Es ist schön, dass es ihnen doch schon besser geht.“ Dr. Kataschka, wollte gerade um das Bett zu Anne gehen, als sie mitbekam, dass Tala, ebenfalls ihr Patient, neben dem Bett stand. Neben ihn der leere Rollstuhl. „Herr Ivanov, sie setzten sich jetzt sofort in ihren Rollstuhl. Wurde ihnen nicht gesagt, dass sie nicht aufstehen dürfen, weil sie noch so angeschlagen sind?“ Der Rothaarige kratze sich verlegen am Hinterkopf. „Ja, das wurde mir gesagt. Sorry, habe ich vergessen, aber mir geht’s gut und mir wurde nicht einmal schwindlig.“ Dr. Kataschka sah ihm mit einen strafenden Blick an. „Mit einer Kopfverletzung, wie bei ihnen, sollte man nicht spaßen. So etwas kann sehr leicht schreckliche Folgen auf ihr weiteres Leben haben. Wir können es leider nicht mehr rückgängig machen, aber merken sie sich bitte für die nächsten Tage oder Wochen, dass sie sich nicht überanstrengen dürfen.“ „Ja, ich bleibe ganz brav in meinen Bett liegen oder werde im Rollstuhl geschoben, in Ordnung Doc?“ Tala lächelte die Ärztin freundlich an. „Genau das wollte ich hören und jetzt untersuche ich erst mal ihre Schwester.“ Somit wandte Dr. Kataschka sich wieder Anne zu. Sie untersuchte Anne gründlich. Als sie fertig war wendete sie sich wieder an Tala. „Ihrer Schwester geht es sehr gut, ihre Werte sind normal und sie darf dann auch gleich mit zu ihnen ins Zimmer, wenn sie es wünschen.“ Tala nickte als Antwort. „Gut, dann komme ich nachher noch mal zu ihnen und untersuche die Wunde. Bis dahin, schonen sie sich bitte so gut wie es nur geht.“ „Klar, mache ich.“ Dr. Kataschka gab der Krankenschwester noch ein paar Anweisungen und verließ dann das Zimmer. Die Schwester holte einen Rollstuhl und half Anne in diesen. Die vier machten sich auf den Weg in Talas Zimmer. Die junge Russin wurde in das Bett neben Tala´s gelegt und der Rollstuhl wurde neben dem von Tala gestellt. Als die Schwester gerade das Zimmer verlassen wollte wurde die Tür aufgerissen und sie konnte gerade noch zur Seite springen, denn sonst hätte sie die Tür ins Gesicht bekommen. In dieser stand ein erschöpfter Ray, der sehr gehetzt aussah. Der Chinese trat ein und die Schwester schloss von außen die Tür. „Hi, dir geht’s ja, wie man sieht, schon recht gut.“ Er setzte sich neben Anne ans Bett. „Ja, Unkraut vergeht nicht.“ meinte sie leicht schmunzelnd. Tala hatte währenddessen in sein Bett gelegt und Kai hatte sich ein Stuhl zwischen den beiden Betten organisiert. Er betrachtete Ray genau. Er sah wirklich so aus wie dieser Lee. Hatte er etwas damit zu tun? Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er plötzlich einen Ellenbogen in die Rippen gestoßen bekam. Er sah auf und sah den jungen Chinesen, welcher ihm seine Hand hinhielt. „Guten Tag, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Ray Kon und du bist?“ Kai reagierte sofort. „Kai Hiwatari.“ Er ergriff Ray´s Hand und schüttelte diese. „Schön dich kennenzulernen.“ Ray lächelte ihn an und Kai lächelte freundlich zurück. Nach dieser Geste wendete Ray sich wieder Anne zu, die dieses Schauspiel mit einem Lächeln musterte. „Ich soll dir von Brooklyn und Boris die besten Wünsche ausrichten und dass du schnell wieder gesund wirst.“ „Danke, bestell den beiden einen schönen Gruß und sag ihnen, dass ich mich bemühe so schnell wie möglich wieder gesund zu werden. Ich hoffe, dass ich auch die nächsten Tage, Wochen, Monate auch ohne mich auskommt, oder?“ „Ich hoffe es. Vielleicht habe ich ja das Glück und bekomme keinen vorübergehenden Partner, denn die anderen sind total nervig.“ „So wie ich Brooklyn kenne, gibt er dir mehr Büroarbeit als alles andere.“ Ray nickte und blickte auf seine Uhr. Es war schon 14.25 Uhr. „Sorry, aber ich muss wieder los. Ich kann Boris nicht so lange alleine lassen, sonst stellt er wieder irgendetwas an. Also dann tschau und werdet beide wieder schnell gesund.“ Mitten im Satz ist er aufgestanden, hat eine Hand zum Zeichen des Verabschiedens gehoben und ist, als er den Satz beendete, aus dem Zimmer gegangen. Es wurde wieder still im Zimmer. Kai, der immer noch auf seinen Stuhl neben Talas Bett saß, schob diesen näher zu Anne. Er beugte sich zu ihr runter und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Eigentlich hatte er vorgehabt ihr nur einen kurzen Kuss zu geben, weil Tala ja noch im Zimmer war, aber Anne hinderte ihn daran, indem sie ihre rechte Hand in seinen Nacken legte und ihn somit zu sich runter zog. Als sie sich lösten sah sie ein leicht grinsender Tala an. „Warum grinst du jetzt schon wieder?“ Doch dieser antwortete gar nicht sondern grinste weiter vor sich hin. Nach einer gewissen Zeit meldete er sich dann aber wieder zu Wort. „Ich freue mich für euch.“ Die beiden Angesprochenen drehten sich verwundert zu ihm hin. Wie als ob Tala ihre Gedanken lesen konnte, antwortete er auf die Frage, die sich in diesem Moment in den Köpfen der beiden befand. „Na dass ihr endlich zusammen seid. Ich seid ein echt schönes Paar.“ Der rothaarige bekam für sein Kompliment von beiden eines ihrer schönsten Lächeln. 3 Wochen später wurden die Geschwister Ivanov entlassen. Es war, wie Tala fand, ein echt schöner Moment endlich wieder in Freiheit zu leben. Bei dieser Aussage konnte sich auch seine Schwester ein Lachen nicht verkneifen. Endlich in den eigenen 4 Wänden angekommen, ließen sich beide erschöpft auf ihre Couch fallen. Sie genossen die Ruhe, die hier herrschte. Keine nervigen Leute die die ganze Zeit hin und her wuselten, keine Krankenschwestern die jede 10 Minuten nach den rechten schauten und vor allem keine Kleinkinder, die nichts besseres zu tun hatten als schreiend durch die Flure zu laufen und wie wild nach ihrer Mami schrieen. Doch die Ruhe währte nicht lang. Es klingelte an der Tür. Anne stand auf und ging zu dieser. Sonst war das immer Tala Aufgabe gewesen die Tür aufzumachen, aber der Arzt hatte ihm strickt verboten, sich zu überanstrengen, das hieß: der Russe musste sich so gut es ging schonen und das hieß, dass Anne ab jetzt immer die Tür auf machen musste. Vor der Tür wartete ein sichtlich genervter Kai. Als die Russin die Tür öffnete, kam dieser murrend rein. Er zog seine Schuhe aus und ging auf Anne zu. Diese wollte gerade wieder ins Wohnzimmer gehen, als sie an der Hand gepackt wurde und sanft zu Kai in eine Umarmung gezogen wurde. „Ich habe dich vermisst.“ flüsterte Kai leise. Anne kuschelte sich näher an Kai, denn diese Zuneigung hatte sie vermisst. 3 Wochen hatten sie sich nicht gesehn, weil es doch ein zu großes Risiko war, das es Kai auch noch erwischen würde. Es wäre auch zu auffällig sein, wenn Black Phoenix, nach dem Angriff auf Black Wolf, wie von dem Erdboden verschwunden wäre. „Ich habe dich auch vermisst.“ Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer in dem Tala schon auf sie wartete. Als sie eintraten konnte sich Tala eines seiner typischen Grinsen nicht verkneifen. „Wurde auch langsam mal Zeit, dass ihr beiden auftaucht.“ Keine 3 Tage später ging Anne auch wieder arbeiten. Der Arzt hatte ihr aber immer noch verboten den Arm schwer zu belasten. Als sie im Hydrahauptgebäude ankam wurde sie gleich von Boris begrüßt. „Hallo Black Wolf. Wie geht’s dir?“ „Hey. Recht gut, aber der Doc hat mir immer noch verboten meinen Arm schwer zu belasten.“ Da der Grauhaarige auch in die Richtung von Anne wollte, ging er mit ihr mit. „Wie geht es Tala?“ „Der ist ein bisschen angefressen, weil er zu Hause nicht sehr viel machen kann, denn er hat immer noch Bettruhe.“ Auf ihren Weg kamen den beiden noch viele andere Mitarbeiter entgegen und staunten nicht schlecht, als sie Anne sahen. Endlich waren sie im Fahrstuhl angelangt. „Du schienst sehr beliebt zu sein.“ stellte Boris fest. „Ja, immerhin habe ich mich bis oben hin hochgearbeitet. Das war kein Zuckerschlecken.“ „Dich beneiden auch alle.“ Fragend sah Anne ihre Azubi an und hob gleichzeitig eine Augenbraue. „Um was? Dass ich die einzige bin, die sich mit Brooklyn anlegt? Dass ich die Kampfkunst so gut beherrsche wie kein zweiter oder dass ich Brooklyns Liebling bin, weil ich genauso bin, wie er einen guten Assassine haben wollte?“ Der Sarkasmus war mehr als deutlich rauszuhören. Noch bevor der Azubi etwas erwidern konnte, ertönte ein ´Pling´, die Fahrstuhltüren öffneten sich und Anne trat, mit ihrem gewohnten Pokerface aus diesem und ging den Flur entlang zu Brooklyns Büro. Sie blieb davor stehen, holte noch einmal tief Luft und klopfte. Ein „Herein!“ ertönte und sie trat ein. Als sich die Tür öffnete schnellte Brooklyns Blick zu dieser. „Anne. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass du so schnell wieder anfängst mit arbeiten.“ Er kam lächelnd auf sie zu, legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte leicht zu, aber dieser Druck reichte schon aus, damit ihre Schulter wieder zu schmerzen anfing. Der orangehaarige Russe wich sofort zurück. „Entschuldigung, das wollte ich nicht.“ Die Russin sah ihn mit einen leichten Lächeln an. „Es ist schon gut, Chef. Sie haben es ja nicht gewusst. Ich wollte jetzt eigentlich zu Ray und Boris, wenn sie nichts weiter mit mir zu besprechen haben.“ „Nein, wenn ich noch was habe, werde ich dich über herschicken lassen.“ „Gut, also dann, tschüss.“ Als sie gerade wieder zur Tür gehen wollte fiel ihr noch etwas ein. Sie holte einen Zettel aus ihrer Tasche und ging zu Brooklyn. „Ich habe hier noch etwas.“ Dieser nahm ihr das Papier aus der Hand und las es sich durch. „Ach ja, vom Krankenhaus. Also dann, geh mal zu Ray und wenn noch was ist, lasse ich dich herschicken.“ „Gut.“ Damit verließ sie sein Büro und machte sich auf den Weg zu Ray und ihr `Büro`. Auf den Weg dorthin wurde sie von vielen Angetellten gemustert, aber sie setzte, wie immer, ihr Pokerface auf. Sie war glücklich endlich an ihrem Büro anzukommen. Ohne zu klopfen trat sie ein, denn das war immerhin mit ihr Büro. „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst anklopfen, bevor du reinkommst.“ sagte Ray, mit wütender Stimme ohne von seinen Computer aufzusehen. Anne grinste leicht, als sie ihn so sah, vertieft in seine Arbeit und wütend. Sie machte die Tür leise zu und trat ein Schritt nach vorne. „So hast du? Hab ich gar nicht mitbekommen.“ Ray traute seinen Ohren nicht, das...... das war doch..... Er drehte sich um und erblickte Anne, die ihn immer noch leicht grinsend ansah. „Anne, du bist wieder da!“ Freudig, wie ein kleines Kind, ging er auf sie zu und umarmte sie stürmisch, dabei kam er, wie Brooklyn, an ihren immer noch verletzen Arm und drückte ihn leicht weg. „Ray, du tust mir weh. Mein Arm ist noch nicht ganz verheilt.“ „Sorry, wusste ich nicht.“ Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür. „Herein!“ Diese öffnete sich und herein trat ein leicht ängstlicher Boris. Die Russin schüttelte nur den Kopf. „Was hast du den jetzt schon wieder mit ihm gemacht?“ Sie setzte sich, ohne Boris noch eines Blickes zu würdigen, auf ihren Platz. Ray tat es ihr gleich und Boris stand nur verdutzt im raum und betrachtete die beiden Älteren. Er setzte sich an seinen Tisch und betrachtete weiter seine beiden Vorgesetzten. „Was gibt es neues?“ fragte Anne, ohne von ihren Computer aufzusehen. „Nicht viel, nur dass zur Zeit nicht so viele Aufträge reinkommen, aber das wird sich sehr schnell ändern.“ antwortet Ray ihr, ohne von seinen Computer aufzusehen. „Wie weit bist du mit der Ausbildung?“ Jetzt wurde Boris hellhörig. Ging es da etwa um ihn? Wenn er recht überlegte schon, denn er war der einzige Azubi bei Hydra. „Noch nicht sehr weit. Ich hatte keine richtige Zeit, denn Brooklyn hat, so wie du gesagt hast mir mehr Büroarbeit aufgetragen, als sonst irgendwas.“ Erst jetzt schaute Anne ihn überrascht an. „Und was müssen wir noch machen?“ Ray schaute sie auch an. „Na ja, wie man Dokumente von A nach B bringt weiß er schon, wie man sich gegenüber seines Vorgesetzten verhält weiß er und was die einzelnen Mitarbeiter machen.“ Die Russin seufzte. „Ach und da darf ich ihn jetzt das Schieße beibringen?“ „Ja, du kannst ja eh nicht sehr viel machen, mit deiner Schulter und schwer belasten darfst du sie auch nicht, also ist das doch das richtige für dich.“ „Dann viel Spaß dem Knirps die Kampfkunst beizubringen.“ „Den werde ich haben.“ Anne machte ihren Computer aus, erhob sich und wendete sich noch mal an Ray. „Also dann werde ich ihn mal zeigen, wie das mit dem Schießen geht und dann bist du dran. Wir werden nochmal ein Plan aushandeln müssen, mit dem genauen Trainingsplan für ihn. Also dann, noch viel Spaß!“ Sie lächelte ihn an und er lächelte zurück. „Den werde ich haben.“ Sie klatschten ein, das war sozusagen ihr Gruß und ihr Abschied. Sie drehte sich zu Boris, der immer noch auf seinen Stuhl saß und sie beobachtete. „Boris!“ Ihre Stimme war schneidend. Der Angesprochene hob den Kopf und sah in zwei eisblaue Opale, die nichts Gutes zu versprechen wagten. „Ja?!“ „Jetzt beginnt deine richtige Ausbildung.“ Damit schritt Anne zur Tür und Boris musste ihr wohl oder übel folgen. Mit eine letzten flehenden Blick auf Ray, welcher nur in sich hinein grinste, folgte er Anne. Auf den Flur waren kaum Angestellte. „Was machen wir jetzt?“ fragte er. Anne drehte sich nicht um, sondern lief einfach weiter. „ich bringe dir das Schießen bei, damit du lernst zielsicher zu schießen.“ Boris schluckte hörbar. Er musste jetzt mit Anne üben. Der Assassine, welche genau präzise schoss. Beim Schießen konnte keiner Anne etwas vor machen, aber wie er von Ray erfahren hatte, nutzte sie die Pistole nicht so oft, nur im Notfall. Sie bevorzugte lieber die Dolche. Als er so nachgedacht hatte, bekam er gar nicht mit, wie sie schon vor den Trainingsraum ankamen. Da er noch nicht bemerkt hatte, wie die Russin anhielt, lief er direkt in sie rein. „Träumst du mit offenen Augen, oder was? Pass mal mehr auf, sonst kannst du´s gleich mit einer Karriere vergessen.“ Nun standen sie also hier, vor dem Trainingsraum der extra für´s Schießen umfunktioniert wurde. Die Russin machte, ohne auf Boris zu achten, die Tür zu diesen Raum auf und trat ein. Boris wachte aus seiner Starre auf und folgte ihr. >Jetzt wird es ernst, bis jetzt war alles nur Pille Palle, aber jetzt beginnt meine richtige Ausbildung.< Kapitel 4: Gefeuert ------------------- Halli Hallo! Ich habe es endlich geschafft!!! Nach langer Schreibblockade und vielen haarezereißenden Stunden, Tagen, Wochen sogar Monaten, habe ich es endlich geschafft! Hier ist mein 4. Kapitel, ich wollte es eigentlich noch vor Weihnachten uploaden, aber mir viel keine Gute Idee ein und da habe ich mich gestern Abend hingesetzt und siehe da, schon war ich fertig^^ Viel Spaß beim lesen!!! Kapitel 4: Gefeuert In einem kleinen, leicht beleuchten Raum. Zwei Personen befanden sich in diesem. Die Kleinere der beiden saß auf den Schreibtisch, der vor einem Fenster stand. Die Andere lief unruhig im raum umher, doch plötzlich stoppte sie und schaute zu der sitzenden. „Das kann nicht sein! Ich war mir sicher, dass ich sie erledigt habe!“ Die sitzende Person stand auf und ging zu der andere. Sie war eindeutig ein wenig kleiner als die andere, aber war von der Haltung her, höher als die andere. „Wenn du mir nicht glaubst, dann glaub doch dem Foto.“ sagte sie ruhig und hielt ihm ein Foto hin. Auf diesen war eine Frau mit stechend blauen Augen und ein Junge, etwas kleiner als sie, mit grauen Haaren abgebildet. „Das kann doch nicht sein... Ich habe doch gesehn, wie sie nach dem Schuss leblos auf den Boden lag!“ „Tja, nicht für umsonst gehört sie zur Elite Hydras! Das ist deine Letzte Chance, Lee! Entweder du erledigt sie oder ich erledige dich, verstanden?“ Lee nickte. Mit einen zufriedenen Grinsen ging sie zum Fenster und stellte sich mit dem Rücken zu ihm ans Fenster. Durch das durchscheinender Mondlicht wurden ihre zierlichen Konturen deutlich. Sie drehte sich nochmal zu dem Chinesen um, dabei fiel ihr türkises Haar in ihr Gesicht. „Du kannst jetzt gehen.“ Er nickte und drehte sich um. „Ich habe verstanden, Ming Ming.“ sagte er im gehen und verließ den Raum. Ein paar Kilometer weiter, in der gleichen Stadt: Boris, der in der Mitte des Raumes stand, beäugte diesen misstrauisch. Eine lange Bahn, an deren Ende eine Zielscheibe ragte, stand in der oberen Hälfte des Raumes, in der unteren befand sich ein großer Schrank mit Schloss dran und eine kleine Sitzecke mit Tisch. Die Russin stand, mit Rücken zu ihm gerichtet, vor dem Schrank. Leise russische Flüche waren zu hören und anschließend ein Klacken, was wahrscheinlich vom Schloss kam. Als er näher herantrat sah er, dass Anne das Schloss mit Hilfe eines kleinen Gegenstandes aufbekommen hat. „Dieses alte verdammte Schloss! Es wird Zeit, dass hier mal ein neues eingebaut wird!“ Als sie Blicke im rücken spürte, drehte sie sich zu Boris um. „Also, Boris, dann fangen wir mal mit dem praktischen Teil der Ausbildung an.“ Sie drehte sich wieder um, öffnete den Schrank und holte eine Pistole heraus. „Mit der wirst du anfangen. Hast du schon mal mit einer Pistole geschossen?“ Boris verneinte. „Na das kann ja noch was werden.“ seufzte die Rothaarige. „Erste Lektion: Du schießt immer mit ausgestreckten Arm, verstanden?“ „Wieso?“ „Damit du den, durch den Rückstoß verursachten, Druck aushältst und das dein Schuss genau bleibt. Ich habe schon viele vor dir gesehen, die auch Assassine werden wollten und denen habe ich das gleiche gesagt, aber die dachten, sie wissen es besser und haben immer den Arm eingeknickt.“ Leichte Angst machte sich in Boris breit. „Und was ist mit denen passiert?“ Anne grinste vergnügt. „Naja, sagen wir es mal so, die die noch Glück hatten, die sind mit einen gebrochenen Arm davon gekommen.“ So gut es ging überspielte er die Angst, die jetzt noch größer wurde, aber die Russin hatte ihn schon längst durchschaut. „Angst?“ „Nein, ich habe keine Angst.“ Sie wendete sich von ihm ab und ging zur bahn. „Wenn du keine Angst hast, können wir ja anfangen. Komm her.“ Boris ging, mit einen leichten Angstgefühl, zu ihr hin. „Du stellst dich jetzt an diese Linie und streckst den Arm aus, danach zielst du und drückst ab.“ Boris war inzwischen blass geworden. „Du bist dir auch ganz sicher, dass du keine Angst hast? Du siehst so bleich aus.“ meinte sie sarkastisch. Alles was der Grauhaarige zustande brachte, war ein leichtes Schütteln des Kopfes. „Du braucht doch nicht zu lügen, wenn du nicht schießen willst oder kannst, ist das doch okay, wenn du kneifst.“ Sofort war Boris´ Angst weg. „Wer kneift hier?“ sagte er entschlossen. „Bisher du.“ Der Russe ging auf sie zu, nahm ihr die Pistole aus der Hand und stellte sich in Schussposition. Leicht grinsend stellte sie sich hinter ihn und koregierte seine Haltung. „Arm gestreckt halten, zielen und dann abdrücken. Bei dem Schuss den Arm gestreckt halten.“ Kurz bevor er abdrückte, hielt sie ihn noch mal auf und gab ihm eine Schutzbrille. „Setz die lieber auf. Wir wollen doch nicht, dass du verletzt wirst und dann deine Ausbildung aufgeben musst.“ Er setzte die Brille auf, zielte und schoss dann. Obwohl er auf die Mitte gezielt hatte, war das eigentliche Loch ein paar Zentimeter weiter rechts von dieser. „Wie ich es mir gedacht habe.“ sagte Anne und ging auf Boris zu. „Was hast du dir gedacht?“ „Das du die Waffe in der falschen Schusshand hältst.“ „Wie meinst du das?“ Sie nahm ihn die Pistole aus der Hand und stellte sich neben ihn. „Du hast eben mit der rechten Hand geschossen. Normal schießt diese Waffe genau dahin, wo man hinzielt, eben für Anfänger, die erst das Gefühl für die Pistole bekommen müssen.“ „Und was heißt das jetzt genau?“ „Das du ein Linkshänder bist. Versuch es nochmal.“ Sie gab ihn die Pistole und er ging wieder in die Ausgangsposition. Dann schoss er. Dieses Mal war das Loch ein paar Millimeter rechts neben der Mitte. Die Russin seufzte hörbar. „Wenn es das auch nicht ist, dann müssen wir eben von einem ganz anderen Punkt anfangen.“ „Das heißt?“ Anne ging zum Schrank und holte ein Schachtel heraus. „Dass du jetzt solange übst, bist du die Mitte getroffen hast.“ Sie nahm sich ein Stuhl und positionierte ihn schräg hinter Boris. „Und wenn ich die Mitte in zwei Stunden immer noch nicht getroffen habe?“ „Dann bleibst du solange hier, bist du es getroffen hast.“ „Ist das überhaupt erlaubt?“ Sie ging auf ihn zu, nahm in die Pistole aus der Hand und fühlte sie nach. „Das hat dich jetzt noch nicht zu interessieren. Das einzige, was dich jetzt interessiert ist, wie du am schnellsten die Mitte triffst.“ Sie gab ihm diese wieder. „So und jetzt fang an oder soll ich nachhelfen?“ „Nein, schon gut.“ Er nahm die Pistole entgegen, stellte sich wieder schussbereit hin und fing an die Mitte zu treffen. Die Russin hatte sich währenddessen auf den Stuhl gesetzt und Boris genau zugeschaut, damit sie er seine Fehler gleich korrigieren konnte. Nach zwei Stunden waren sie, zu Boris´ Erleichterung, fertig. „Und jetzt geht’s ab zu Ray.“ Der Chinese saß, anlehnend und mit Händen hinter seinen Kopf, auf seinen Stuhl. >Was will er nur? Wie hat er mich ausfindig gemacht? Und vor allem, wer hat ihn den Auftrag gegeben, Anne zu ermorden? Aber...< Jäh würden seine Gedanken unterbrochen, als die Tür aufging und Anne und Boris reintraten. „Mir tut alles weh.“ jammerte der Russe. „Hab dich nicht so mädchenhaft! Wenn du Assassine werden willst, dann musst du das auch aushalten!“ sagte die Russin. Die beiden setzten sich und schauten zu Ray, der diese Blicke nur mit einen undefinierbaren Blick erwiderte, dann wendete er sich kopfschüttelnd um. „Ihr bekommt das schon hin. Da mache ich mir mal keine Sorgen.“ meinte er gelassen. Boris, dem es, wie es aussah, wieder besser ging, drehte sich zu Ray um. „Wolltet ihr mit mir nicht zu Tala gehen?“ Nun schaute auch dir Russin den Chinesen mit einem etwas fragenden Blick an. Dieser schaute nur auf seine Uhr. „Was habe ich jetzt wieder nicht mitbekommen?“ fragte sie. „Er wollte unbedingt wieder zu Tala.“ meinte dieser lächelnd. „´Wieder´?“ „Ja, wir waren schon mal da. Als du mal nicht da warst.“ sagte Boris freudig. Anne seufzte nur und schaute hilfesuchend zu Ray. Dieser sah sie nur grinsend an. „Ändern kannst du jetzt auch nix mehr.“ meinte er belustigend. „Leider...“ Die Rothaarige erhob sich und ging zur Gerderobe, die in ihrem Büro war. „Also auf zu Tala.“ sagte sie halb lustlos halb belustigend. Boris sprang sofort auf und holte sich seine Jacke. Ray ging ganz gemütlich und zudem noch schadenfroh zu dem Halter für die Jacken. Gelangweilt saß der Graublauhaarige in den kleinen Geschäft und schaute gerade seinen besten Freund dabei zu, wie dieser einem Kunden versuchte eine vernünftige Waffe zu verkaufen. „Danke und beehren sie uns bald wieder.“ sagte der Rothaarige freundlich, als er es endlich geschafft hatte dem Kunden, der sich als äußert schwierig entpuppte, eine geeignete Waffe verkauft hatte. „Ich dachte schon, der geht gar nicht mehr weg.“ sagte Tala genervt. „Keine Sorge, dem hätte ich schon Beine gemacht.“ grinste Kai und streifte mit seiner Hand seine Pistole. „Nee. Lass mal lieber, sonst vergraulst du mir noch die letzten Kunden.“ lachte der Größere. Der Kleiner wollte gerade etwas erwidern, als die Tür aufging. Die roten Augen hefteten sich an die neuen Besucher. Als er erkannte wer es war, zeichnete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht. In der Tür standen Ray, Anne und Boris. Tala kam lächelnd auf die drei zu. „Ich habe euch ja schon lange nicht mehr gesehn. Und wie geht es die Kätzchen?“ „Gut und selber? Wie laufen die Geschäfte?“ „Können besser sein. Und wie läuft es bei euch? Wie weit ist Boris?“ „Er macht Fortschritte, aber er schafft es noch.“ „Hoffe ich mal.“ sagte die Russin, die bei Kai stand. Ihr Bruder grinste nur. Nach dem „kleinen Überfall“ gingen die anderen drei an den Tresen. „Also was verschafft mir die Ehre euch drei in meinen Geschäft willkommen zu heißen?“ fragte Tala, der hinter den Tresen getreten war. „Wir wollten mal so vorbeischauen und mal Hallo sagen.“ sagte Ray. „´Wir´? Ihr wolltet! Ich musste mit.“ sagte Anne patzig, denn sie wollte ja gar nicht mit hierher, da sie eh noch viel im Büro nachholen musste. Kai, der spürte, dass das nicht gut endete, wenn Anne etwas gereizt war, legte einen Arm um ihr Hüfte. Wobei ´etwas´ noch untertrieben war. Die Russin schaute ihn an und verstand. Ohne das sie ein Wort sagen konnte, zog Kai sie mit sanfter Gewalt in den hinteren Bereich des Geschäfts. Die irritierten Blicke Seitens Ray und Boris und den grinsenden Blick Seitens Tala ignorierten sie. Im Flur angekommen, wollte Anne gerade etwas erwidern, aber Kai war schneller und versiegelte ihr Lippen mit seinen und drückte sie an die nächst beste Wand. Als der Russe mit der Hand unter Annes Top fuhr, hielt diese ihn auf. „Nicht hier. Sie könnten uns sehen.“ sagte sie mit heiserer Stimme. Kai grinste nur. „Lass sie doch gucken, da können die sich noch ein Auge holen.“ „Lass uns in mein Zimmer gehen.“ sagte sie und zog ihn bestimmend in ihr Zimmer. Ray und Boris schauten den Beiden verwirrt hinterher. „Sind die beiden ein Paar?“ fragte Ray. Tala grinste nur und nickte zur Bestätigung. „Und wie heißt der?“ fragte Boris und bekam eine Kopfnuss von Ray. „Aua. Wofür war das denn?“ „Das geht dich gar nichts. Wenn sie der Meinung ist es uns zu sagen, dann wird sie das schon machen!“ In ihrem Zimmer angekommen, konnte der Russe seine Hände auch nicht mehr stillhalten und kraulte die Russin während des Kusses im Nacken. Genießerisch schnurrte diese. Er setzte sich auf ihr Bett und zog sie auf seinen Schoß. Nur für diesen Moment trennten sich ihr Lippen, bis sie sie wieder aufeinander pressten. Kai wollte gerade ihr Top hochstreifen, als Annes Handy klingelte. Brooklyn. „Was gibt’s denn, Chef?“ fragte sie mit heiserer Stimme. „Hast du gerade etwas wichtiges zu tun?“ fragte Brooklyn. Sie schaute Kai an, der alles mit angehört hatte, und lächelte ihn an. >Sorry Kai, aber es geht nicht anders.< „Nein, wieso? Ist etwas passiert?“ Im Inneren des Russen zog sich etwas zusammen, was er seid dem Tod seiner Eltern nicht mehr gespürt hatte. „Ich möchte das du mit Ray und Boris in mein Büro kommst.“ ´Ich möchte`? Das hatte ihr Chef noch nie gesagt. „Okay, wir sind sind gleich da.“ und damit hatte Brooklyn aufgelegt. Sie schaute Kai an, konnte aber nicht ausmachen, wie er sich fühlte. „Sorry, aber ich muss leider los.“ Sie stand von seinem Schoß auf und blieb vor ihm stehen und schaute ihn an. Sein Blick war immer noch undefinierbar. Anne beugte sich runter und gab ihn einen kurzen Kuss. „Kommst du heute zum Abendbrot?“ fragte sie leicht unsicher. „Vielleicht. Mal sehen, was sich ergibt.“ sagte er mit einer leicht kühlen Stimme. War er verletzt, dass sie ihrem Chef nicht die Wahrheit gesagt hatte? Aber andererseits müsste er doch wissen, wieso sie Brooklyn angelogen hat. Sie könnte ja schlecht zu ihrem Chef sagen, dass sie gerade sehr beschäftigt ist, denn so etwas duldete dieser nicht. ´Ihr müsst immer bereit sein, wenn ich euch anrufe.´ das sagte er immer zu Neuankömmlingen und diese Regel war bei Hydra zu befolgen. „Dann sehen wir uns vielleicht heute Abend. Bye.“ sagte sie traurig, denn sie hätte länger die Zeit mit Kai genossen, aber ihr Beruf ließ das leider nicht in der Arbeitszeit zu. Traurig verließ sie das Zimmer. Der Russe saß immer noch auf ihren Bett und schaute auf die Tür, aus der gerade Anne verschwunden war. Im Vorderen teil des Geschäftes angekommen, hefteten sich schon gleich 3 Augenpaare auf sie. „Wo hast du denn deinen Freund gelassen?“ fragte Boris. Die Russin konnte sich gleich schon denken, woher der Kleine das wusste. Sie schaute ihren Bruder an, der nur unschuldig grinste,aber das war jetzt nicht wichtig, sondern das, was Brooklyn wollte. „Der Chef hat mich eben angerufen. Er sagte, dass wir sofort zurück zum Hauptgebäude kommen sollen.“ sagte Sie, ohne weiter auf Boris´ Frage einzugehen. „Sorry, aber wir müssen.“ sagte Ray zu Tala. Die Beiden erhoben sich und gingen hinter Anne aus dem Geschäft. >Da muss doch was im Busch sein!? Ich schaue mal nach Kai, der wird sicher mitgehört haben.< dachte der Rothaarige. Als die Drei in das Gebäude gehen wollten, hielt Ray Anne auf. „Was hat er genau gesagt?“ „Das wir hierher kommen sollen.“ „Und nichts weiter?“ „Nein, wieso?“ „Schon gut. Los komm, sonst ist Brooklyn wieder etwas stinkig.“ Boris, der von dem Gespräch gar nichts mitbekommen hatte, wartete bereits vor dem Gebäude auf sie. Nach ein paar Minuten kamen sie zu Brooklyns Büro. Ray klopfte dreimal an der Tür. „Herein.“ kam sie gedämpfte Stimme vom Inneren des Raumes. Die Drei traten ein. „Hallo Chef, Sie wollten uns sprechen?“ fragte Anne. Brooklyn schaute die Drei direkt an. „Ja, aber als erstes will ich mit dir reden, Black Wolf!“ Der Chinese schob den kleinen Russen hinaus zur Tür und machte diese vorsichtig zu. Die Russin setzte sich auf den Stuhl gegenüber ihres Chefs. Erwartungsvoll schaute sie ihn an. >Was kommt denn jetzt?< fragte sie sich selber, denn in so einer Tonlage hatte sie ihren Chef noch nie gehört. Er erhob sich von seinen Stuhl und stellte sich, mit dem Rücken zu Anne, an das Fenster. Bei dieser Bewegung hatte er sie nicht einmal angeschaut. „Du weißt, dass ich immer mit dir zufrieden war.“ begann er, blickte aber immer noch aus dem Fenster. Ohne auf ihr Antwort zu warten fuhr er fort. „Ich dachte bis heute auch, dass das so bleibt, aber da wurde ich heute eines besseren belehrt.“ Anne, die immer noch nicht verstand wo von er sprach, schaute ihn etwas irritiert an. Der Orangehaarige drehte sich um und schritt langsam auf die Russin zu. Mit einen etwas größeren Abstand blieb er dann vor ihr stehen. „Gibt es da irgendwas, was ich wissen sollte?“ fragte er schon gleich einem Vater, der seine Tochter über ihr nächtliches Leben ausquetschte. „Nicht das ich wüsste.“ sagte sie. „Mir ist aber etwas anderes zu Ohren gekommen.“ sagte er, drehte sich um und schaute Anne nun direkt ins Gesicht. Tala, der sich Sorgen um Kai machte, da dieser nicht wieder zurückkam, ging in den hinteren Raum. Aber da war kein grauhaariger Russe zu finden. Da ja nur noch ein Raum in Frage kam, suchte er in Annes Zimmer und Bingo: da war der Gesuchte. Der Graublauhaarige hatte Tala noch nicht entdeckt. Er saß auf Annes Bett und schaute aus dem Fenster, aus welchen man vom Bett gut aus sehen konnte, auf die beleuchtet Skyline Moskaus. Sie sah so unschuldig aus, aber wer sich in dieser Stadt auskannte wusste, dass das nur ein Schein war. Denn Moskau war alles andere friedlich. Die Hauptstadt des größten Landes der Welt war zentraler Treffpunkt vieler berühmter Assassine. Wer nur einmal in diese Welt reingeschnuppert hatte, kannte den hohen Rang der eiskalten Stadt. Das Knarren der Tür ließ ihn aufschrecken. Als er den Eindringling erkannte atmete er erleichtert aus. Nur Tala. Dann saß er hier also schon eine ganze Weile rum. Das ist ihm gar nicht so wirklich aufgefallen. Das war dann noch ein Punkt, den Moskau an sich hatte. Man vergisst beim Anblick dieser wunderbaren und auch zugleich tödlichen Stadt die Zeit und alles um einen herum. Er hatte schaute sie immer an, wenn er einen klaren Kopf bekommen wollte, aber das ist jetzt wohl vorbei. Tala ging auf ihn zu und lehnt sich an den gegenüberliegenden Tisch an. „Was ist los?“ fragte der Rothaarige. Er kannte den Jüngeren schon länger und er wusste auch, dass etwas mit ihm nicht stimmte, denn so hatte er den Russen noch nie erlebt. Er ist mit der Zeit, mit der er mit Anne zusammen war wärmer geworden. Der sonst so kalte Eisberg ist mit Hilfe eines Mädchens geschmolzen. Darüber musste selbst der Größere lächeln. „Ich weiß nicht. Das erste Mal fühle ich mich richtig gut.“ sagte Kai. Die Worte sprudelten einfach aus ihm heraus. Hilfesuchend sah er Tala an. „Was ist nur los mit mir? Bin ich etwas krank?“ „Wie fühlst du dich denn in ihrer Nähe?“ Der Rothaarige nahm sich einen Stuhl und setzte sich vor den Russen. „Wie es sich anfühlt? Wie soll es sich denn anfühlen?“ Der Grauhaarige kannte bisher keine Gefühle er war immer ein Einzelgänger. Nur der Rothaarige war sein bester Freund. „Wird dir ganz warm ums Herz? Fühlst du dich gut in ihrer Gegenwart? Geborgen? Glücklich? Zufrieden?“ Der Rothaarige konnte sich schon denken was mit seinen Freund los war. Der Kleine war einfach durcheinander. So viele gefühle, die die ganze Zeit verschollen und verschlossen waren kamen mit einmal hoch. „Ja, so fühlt es sich an. Ich will immer in ihrer Nähe sein, denn da fühle ich mich wohl. Aber das geht ja nicht.“ sagte Kai niedergeschlagen. Er hätte es ja gern gewollt, aber das Schicksal wollte es anders. „Wieso?“ Tala stutzte. Was war es denn, was zwischen dem Glück von Anne und Kai stand. Er überlegte, kam aber zu keinen vernünftigen Ergebnis. „Hydra.“ sagte Kai monoton. Innerlich klopfte der Rothaarige sich an die Stirn. Darauf hätte er auch selber kommen können. Stimmt. Hydra. Das war das Problem, aber jedes Problem konnte man auch aus der Welt schaffen, wieso sollte es denn da nicht auch gehen? „Und was ist ihnen zu Ohren gekommen?“ fragte Anne, aber sie hatte schon eine Vorahnung, was das sein konnte. Brooklyn ging an ihr vorbei und blieb hinter ihr stehen. Ganz nah kam er an ihr Ohr. „Kann es sein, dass du dich mit einen anderen Assassine triffst?“ „Und was ist wenn das so wäre?“ fragte die Russin. Ihre Vermutung war also richtig. Irgendjemand hatte ihren Chef davon in Kenntnis gesetzt. Irgendwer, der davon wusste. Tala? Nein, er würde niemals seinen besten Freund und seine Schwester verraten! Ray? Immerhin hatte er die beiden schon im Krankenhaus zusammengesehen und das nicht nur freundschaftlich. Boris? Nein, der kam da gar nicht in Frage. Der war noch zu jung, aber er hat eine große Klappe und erzählt auch alles weiter, was er so sieht. Vielleicht hat er ja etwas gesehen, aber was ist wenn er was gesehen hat? Und wo? Aber was ist wenn es gar keiner von den ihr nahestehenden Personen war? Vielleicht war es auch jemand, der wollte, dass sie Stress mit Brooklyn bekam... Da kam aber nur einer in Frage: Lee Wong! Und der hatte allen Grund dazu. Wenn sie aus Hydra rausfliegt, dann ist sie vogelfrei und keiner würde sich darum scheren, wenn sie umgebracht wird. „Sag, hast etwas mit einen anderen Assassinen?“ In Brooklyns Stimme lag etwas komisches. Er wollte es nicht wahr haben, dass seine beste Assassine gegen die höchste Regel verstoßen hatte. Er wollte und konnte es einfach nicht. „Von wem hast du diese Info?“ Ein Versuch Licht in des Rätsels Lösung zu bringen. „Das spielt jetzt keine Rolle! Wichtig ist jetzt nur, ob das stimmt, was ich erfahren habe, oder nicht?“ Das der Orangehaarige nicht mit sich spaßen lies, dass wussten alle, aber das er gleich so schnell laut wurde verwunderte auch die Rothaarige. „Was willst du von mit hören?“ „Kai, du kannst da aber nicht einfach so reinmarschieren und alles abknallen, was dir über den Weg kommt.“ Der Größere wusste zu was sein Kumpel im Stande war, wenn er nicht das bekam, was er wollte und in diesem Fall war es die Zweisamkeit mit Anne. „Was willst du denn Anne sagen, wenn sie erfährt, dass du alle umgenietet hast? Hast du dir schon mal überlegt, wie sie sich dann fühlt? Dann hast du genau das ganze Gegenteil erreicht, was du eigentlich wolltest. Für Anne bedeutet Hydra so was wie ein zweites Zuhause. Dort kann sie mal von allen abschalten und sich einfach gehen lassen.“ Er wusste, dass er jetzt etwas blödes begonnen hatte, den Kai war in so einer Lage nicht gut einzuschätzen, was er denn als nächstes macht. Aber irgendwie war es dieses Mal anders. Der junge Russe saß einfach nur auf den Bett und dachte über das eben gesagte nach. Hatte er wirklich recht? Wenn er alle von Hydra ausschalten würde, würde dann sein Plan doch in eine andere Richtung gehen, als er es wollte? Aber er wollte auch die junge Russin nicht verlieren. Er musste nochmal mit Anne reden und das so schnell wie möglich. „Danke Tala.“ sagte er lächelnd. Ja auf den Rothaarigen konnte man sich immer verlassen, er wusste immer ein Rat auf eine knifflige Situation. „Dafür sind doch Freunde da. Aber warte lieber bis Anne zurück kommt. Ach ja, was wollte eigentlich Brooklyn von Anne?“ „Die Wahrheit! Hast du was mit einen anderen Assassine?“ Brooklyns Geduld war bald zuende, dass wusste die Russin. Wenn er jetzt schon anfängt mit schreien, dann kann es nicht mehr lange bis zum Durchreißen seines Geduldsfadens sein. „Wenn du es denn schon weißt, wieso fragst du mich denn noch aus?“ fragte Anne schon gleichgültig, denn es war eh schon alles verloren. Brooklyn wusste von ihrer Beziehung mit Kai. Früher oder später wäre es eh rausgekommen. Leider früher als später. „Du gibst es also zu?“ fragte der Orangehaarige, aber seine Stimme hatte sich merkwürdig geändert. Vom wütenden ist sie in ungläubige übergegangen. „Wieso sollte ich es denn noch länger leugnen? Und jetzt sag mir doch endlich von wem du es hast!“ jetzt war sie es, die wütend wurde. Erst machte er so ein Stress, wollte es endlich wissen, jetzt weiß er es und kann es nicht glauben. „ICH MUSS DIR GAR NICHTS SAGEN!!!!“ schrie Brooklyn. Jetzt war wieder die Grenze erreicht, an der Brooklyns Geduld am Ende war. Ray und Boris, die auf den Flur warten, zuckten bei dem plötzlichen Gebrüll von ihrem Chef zusammen. „ICH HABE DIR MEIN GEHEIMNISS ERZÄHLT, JETZT HAB DU AUCH DEN ARSCH IN DER HOSE MIR ENDLICH ZU SAGEN, WER DIR DAS GESAGT HAT!“ Die Russin wusste, dass sie jetzt nur etwas erreichen konnte, wenn sie genau in der gleichen Tonlage antwortete. Anders kam man in dieser Situation eh nicht an den Orangehaarigen ran. „ICH BIN NICHT IRGEND EIN ANGESTELLTER, MIT DEM DU SO UMGEHEN KANNST! ICH BIN DEIN CHEF UND SO SOLLTEST DU MICH AUCH BEHANDELN!“ „AUF SO EINEN CHEF WIE DICH KANN ICH VERZICHTEN!“ „Ich weiß nicht was er wollte, er meinte nur, dass Anne und die anderen sofort zu ihm kommen sollen. Und nach seinen Tonfall zuurteilen duldet er keinen Widerspruch.“ erzählte er Tala. „Brooklyn war schon immer so. Ich hoffe nur, dass sie bald nach Hause kommt. Komm mit vor, hier hinten zu hocken und sich den Kopf zu zerbrechen bringt nichts. Hast du Durst?“ Der Rothaarige grinste. Er wusste genau, was sein Kumpel brauchte und das war des Russen liebstes Getränk... „Wodka!“ sagte Kai wie aus der Pistole geschossen. Er wusste genau, auf was sein rothaariger Freund hinauswollte, denn die Beiden tranken gerne und dann im Massen und am liebsten zusammen. Anne war aufgestanden und hatte sich genau vor Brooklyn gestellt. Die Tatsache, dass dieser einen Kopf größer war als sie störte sie nicht. „AUF DICH KANN ICH AUCH GERNE VERZICHTEN! SO EINE AUFTRAGSKILLERIN KANN ICH NICHT GEBRAUCHEN!“ „WIESO? WEIL ICH NICHT SO BIN WIE DIE ANDEREN, DIE VOR DIR DEN SCHWANZ EINZIEHEN UND GAR NICHTS FÜR IHRE VERTEIDIGUNG ZU SAGEN HABEN?“ „ICH FRAGE MICH NUR, WIESO ICH DICH EINGESTELLT HABE...“ Die Russin grinste. „WEIL ICH DIE ERSTE WAR, DIE GANZ DEINEN WÜNSCHEN ENTSPRACH!“ Ray und Boris, die ja immer noch vor der Tür standen, wurden hellhörig. „ICH WAR DAS, WAS DU IMMER GESUCHT HAST.“ Der Russe knurrte hörbar. So etwas musste er sich nicht bieten lassen. „RAUS!!!“ „HATTE ICH AUCH GERADE VOR.“ Die Russin drehte sich um und ging zur Tür. „DU BIST GEFEUERT!“ rief Brooklyn ihr hinterher. Sie drehte sich um und sah ihn mit gefährlich blitzenden Augen an. „KOMMT MIR NUR RECHT. MAL SEHEN, WIE DU WEITER SO GUT VERDIENEN WILLST, WENN ICH NICHT MEHR DA BIN...“ Jetzt reichte es dem Orangehaarigen wirklich. Noch ein dummer Kommentar, den die Rothaarige von sich gab und er würde sie umbringen. „RAUS!!!“ Die Russin sagte nichts weiter darauf und verließ mit lautem Türgeknall das Büro. Als sie rauskam bemerkte sie Ray und Boris die sie mit einen undefinierbaren Blick anstarrten. „Das war´s dann wohl. Viel Spaß noch mit dem Kleinen, Kätzchen.“ Genannter verstand erst nicht, aber als er etwas fragen wollte wurde er auch schon von Brooklyn, mit Boris, aufgerufen. Ein letztes Mal schaute er zu der Russin, die schnell und zielstrebig aus dem Gebäude verschwunden wollte. Mit einem etwas mulmigen Gefühl betrat er zusammen mit dem jungen Russen das Büro ihres Chefs. Die junge Russin verspürte nur noch einen Wunsch: so schnell wie möglich nach Hause und weg von diesem Ort, von diesem Gebäude, von dieser Person, die sich Chef schimpfte. Sie setzt sich auf ihr Motorrad und fuhr los. Als sie zuhause ankam, erkannte sie Kais Motorrad, welches immer noch vor dem Haus stand. Sie ging rein, konnte aber keinen entdecken, aber sie konnte sehr gut zwei Stimmen, vom Wohnzimmer her kommend, hören. Sie folgte diesen und fand die gesuchten Personen. Die Beiden waren gerade dabei die zweite Flasche Wodka zu leeren, als Anne ihnen zuvorkam, sich die Flasche nahm, ansetzte und den letzten Rest (halbvoll) auf EX trank. Auf die verwirrten Blicke der Beiden, ließ sich in den Sessel fallen und antwortete nur: „Ich wurde gefeuert. Ich muss mich jetzt erstmal ablenken.“ Ohne Widerworte stand Tala auf und holte vom Keller 4 weitere Wodkaflaschen. Ja heute würde viel Wodka fließen. Danke fürs Lesen, ich hoffe, dass ich meine Qualität und Stil noch beibehalten habe. Über ein KOmmi würde ich mich sehr freue. Ich wünsche euch noch ein schönes Silvester und hoffe euch im nächsten jahr auch noch unter miener Leserschaft zu haben. Ganz großen Dank und guten Rutsch ins Jahr 2009!!! eure, Kaia-chan1 Kapitel 5: Vergangenheit ------------------------ Hey Ho endlich habe ich es geschafft! Das 5. Kapitel. Ich werde mich ab diesem Kapitel bemühen, nicht mehr so lang zu schreiben, sonst dauert das dann immer ewig, bis ich ein Kapitel hochlade. Viel Spaß beim lesen un bei Kriterien oder Besserungsvorschlägen ENS oder Kommi erwünscht. LG eure Kaia-chan1. Kapitel 5: Vergangenheit Am nächsten Morgen wachte sie mit tierischen Kopfschmerzen auf. So viel hatte sie doch am Vorabend gar nicht getrunken, oder vertrug sie wirklich so wenig? Im Wohnzimmer war niemand und man hörte auch keine Geräusche von anderen Aktivitäten. Sie stand auf und bemerkte, dass sie nur einen Slip und ein viel zu großes Shirt an hatte, hatte sie sich etwa umgezogen? Wenn sie so darüber nach dachte, wusste sie es eigentlich gar nicht genau. Ihr fehlten ein paar Stunden. Auf dem Weg in die Küche fiel ihr auf, dass das Shirt von Kai war, es war das, was er ihr geschenkt hatte, wahrscheinlich hatte er sie umgezogen. In der Küche angekommen war der Tisch schon gedeckt, aber keine Menschensseele weiter zu sehen. Auf dem Tisch lag ein Zettel, der ihre Aufmerksamkeit erweckte. ´Na du Schlafmütze, auch schon wach? Bin mit Kai weg einkaufen und noch ein paar Besorgungen machen. Wir kommen bestimmt bei Mittag rum wieder, aber versprechen kann ich nix. Wenn du fertig mit dem Frühstück bist, kannst du ja das Wohnzimmer aufräumen, bitte. Gruß Tala!´ Sie schaute auf die Uhr: 10.30. Hatte sie wirklich so lange geschlafen? Sie war eigentlich kein Langschläfer, aber manchmal ergab sich eben die Gelegenheit und Tala ließ sie auch ausschlafen. Das Knurren ihre Magen holte sie wieder zurück, sie setzte sich an den Tisch und begann zu sich ein Brot zu schmieren. Wenn sie so drüber nach dachte, war es wie früher: sie frühstückte wieder alleine, wie lange war das schon her, als sie das letzte mal so da saß? Vor zwei oder drei Jahren kannte sie Tala gar nicht mal und schlug sich alleine durch. Mit kleinen Nebenjobs hielt sie sich über wasser. Und dann kam der Tag, als der Brief sie erreichte. Er war von ihren Großvater. Dieser hatte damals wohl eine Suchaktion an allen Heimen gestartet um sie, seine totgeglaubte Enkelin, zu finden. Ohne dass sie wusste, dass er nach ihr suchte erhielt sie dann ein Brief. -FLASHBACK- Sie holte wie jeden Tag die Post. Rechnungen, Rechnungen und wieder..... halt, was war das? Ein etwas ungewöhnlicher Brief, kein Absender. Das machte sie irgendwie stutzig. Drinnen öffnete sie diesen: ´Hallo Anne, es muss wohl eine Ewigkeit her sein, als ich dich das letzte Mal gesehen habe. Damals warst du noch klein und hast mich mit deinen klaren, lieben saphirblauen Augen angeschaut. Du hast die Augen deiner Mutter, doch leider weilt sie nach dem Autounfall mit deinem Vater nicht mehr unter uns. Du saßt damals in diesem und warst totgeglaubt, aber man hatte niemals deine Leiche gefunden. Ich habe immer daran gedacht, dass du noch lebst und jetzt habe ich dich endlich gefunden. Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen. Dein Großvater Vladimir´ Drunter stand eine Adresse. Ihr Großvater wollte sich mit ihr treffen. Im Waisenhaus hatte man ihr gesagt, dass ihr Familie unbekannt war und jetzt nach fast 14 Jahren meldete sich ihr Großvater. Er hatte sie gesucht! Sie freute sich über den Gedanken endlich ein Familienmitglied zu treffen, sie hatte sie immer gewünscht mal ihre eigene Familie zu treffen und endlich war der Tag da an dem sie Nachricht von einem Verwandten bekam. Am nächsten Tag machte sie sich auf dem Weg zu der Adresse, die im Brief stand. Angekommen war sie bei einer prächtigen Villa, die in einem edlen Weiß erstrahlte. An der Tür war ein Name eingraviert ´Ivanov´. Diese Erkenntnis freute sie noch mehr, endlich konnte sie ihren Großvater kennenlernen. Mit einem leichten Zögern betätigte sie die Klingel. „Ivanov?“ kam eine Tiefe Männerstimme aus dem kleinen Lautsprecher. „Ähm. Hallo mein Name ist Anne Ivanov und ich habe gestern einen Brief erhalten in dem stand, dass ich hier meinen Großvater treffe.“ antwortete sie mit einem leichtem Zittern in ihrer Stimme. „Einen Moment bitte.“ und schon wurde wieder aufgelegt. Im nächsten Augenblick hörte sie, wie sich das schwere Eisentor auftat und so trat sie auf das Grundstück. Sie folgte dem Weg zum Haus hinauf. Sie wollte gerade an der Tür klopfen als diese aufgemacht wurde und ein Butler heraustrat. „Sind sie Anne Ivanov?“ fragte er mit einem misstrauischen Blick auf sie. Ein Nicken, das einzige, was sie rausbrachte. „Folgen sie mir bitte.“ Damit drehte sich der Butler um und bedeutete ihr ihm zu folgen. Das Haus war noch prachtvoller als es von außen aussah. Überall hingen Bilder oder standen teure Vasen, Statuen oder andere Sachen. Der Butler stoppte vor einer Tür, bedeutete ihr draußen zu warten, klopfte an und öffnete, nach einen gedämpften „Herein.“, diese. Er kam wieder raus und hielt ihr die Tür auf. Sie trat ein und sah hinter einem Tisch einen alten Mann der sie kritisch musssterte. „Guten Tag.“ sagte sie, ging auf den Tisch zu und blieb vor diesem stehen. Der Mann erhob sich, ging auf sie zu zu und blieb kurz vor ihr stehen. „Guten Tag. Mein Name ist Vladimir Ivanov. Wie heißt du?“ fragte er monoton. „Anne Ivanov.“ Er lachte. „Das haben schon viele Behauptet. Hast du einen Beweis?“ Sie zog ihren Ausweis aus ihren Portmonee und gab ihm diesen. Vladimir betrachtete diesen skeptisch. Der Ausweis war bis jetzt die beste Fälschung, die er je gesehen hatte. Es hatten schon viele versucht sich als seine Enkelin auszugeben, aber bei allen hat das Geburtsdatum nicht gestimmt und die Augenfarbe. Manche hatten zwar blaue Augen, aber nicht diese Einzigartigen blauen Augen, wie sie seine Tochter hatte. Seine Augen weiteten sich als sie ihr Geburtsdatum erblickten. Es stimmte genau mit dem seiner Enkelin überein, aber er wollte nichts dem Zufall überlassen. Er schaute ihr genau in die Augen. Das konnte doch nicht sein. Dieses Blau. Diese saphirblauen Augen. Das konnte doch nicht sein. Sie war es! Seine jahrelange suche hatte sich ausgezahlt. Er hatte seine Enkelin wieder. Eine Frage lag ihr schon lange auf der Zunge. „Sind sie mein Großvater?“ Im nächsten Augenblick wurde sie von Vladimir, der einen halben Kopf größer war als sie, in seine Arme gezogen. Tränen rannen ihm über die Wangen. „Endlich habe ich dich wieder. Du weißt gar nicht wie glücklich ich bin dich wieder zu haben.“ Sie konnte es auch kaum fassen. Endlich hatte sie einen Verwandten von sich kennengelernt. „Großvater? Ich bin auch froh endlich meine Familie gefunden zu haben, ich dachte schon, dass ich gar keine Familie habe.“ Er löste sich von ihr und schaute sie mit glücklichen Gesicht an. „Wo sind die anderen? Habe ich auch Geschwister, Tanten, Onkel, Großmütter?“ fragte sie drauf los. Sie wollte unbedingt ihre Familie kennenlernen. „Von unserer Familie sind leider nur drei Mitglieder am Leben.“ Die Fröhlichkeit wich aus seinem Gesicht. „Aber warum? Was ist mit den anderen passiert?“ „Deine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Meine Tochter, also deine Mutter, war mein einziges Kind. Meine Frau ist vor 5 Jahren gestorben. Die anderen, die sind Ausgewandert. Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihnen. Die Eltern von deinen Vater sind schon lange tot. Und du, du warst totgeglaubt, aber ich habe nie daran gedacht, dass du tot bist.“ „Du hast doch gesagt dass von unserer Familie noch drei übrig sind. Wer ist der oder die dritte?“ „Du hast noch einen Bruder. Sein Name ist Tala und er wohnt auch in der hier.“ Sie hatte einen Bruder? Sie hatte einen Bruder! „Ist er hier? Kann ich mit ihm sprechen?“ Vladimir rief Ivan, der Butler. „Bring Tala her.“ Nach ein paar Minuten ging die Tür wieder auf und ein großer rothaariger Junge, der ein paar Jahre älter war als sie selbst, trat ein. „Du hast mich rufen lassen, Großvater?“ „Ja. Tala, ich habe endlich Anne gefunden.“ Skeptisch betrachtete Tala Anne. Er blieb an ihren blauen Augen hängen. Ja sie hatte wirklich die gleichen Augen wie er. Ein Geschenk ihrer Mutter. Langsam ging er auf sie zu und schloss sie in seine Arme. Die junge Russin, die das Geschehene nicht gar nicht verarbeitet hatte, reagierte im ersten Augenblick nicht auf seine Umarmung, erwiderte diese aber schnell. „Endlich haben wir dich wieder. Ich bin so froh.“ sagte er als er sie wieder losgelassen hat. „Du bist Tala, mein Bruder, oder?“ fragte sie noch mal nach. „Ja, der bin ich, erkennst du mich den nicht wieder, hat man dir denn nicht gesagt, dass du einen Bruder und einen Großvater hast?“ fragte er verwundert über ihre Frage. „Mir wurde im Heim gesagt, dass meine Familie unbekannt sei. Ich hatte nur meine Geburtsurkunde, aber auf der stand leider nur mein Name und mein Geburtsdatum.“ Ein zweites Mal wurde sie in die Arme von Tala gezogen. „Jetzt haben wir dich endlich wieder und lassen dich auch nicht mehr los. Wo wohnst du überhaupt?“ „Nicht weit von hier entfernt.“ Ihr Bruder schaute seinen Großvater an und diese nickte. „Ab heute wohnst du hier. Wenn das für dich ok ist.“ „Ja, natürlich ist es für mich ok. Ich freue mich dass ich endlich meine Familien gefunden habe.“ Am nächsten Tag hat sie ihre Sachen zusammen gepackt und ist mit zu ihren Großvater und Bruder gezogen. . Sie erfuhr auch, dass Tala Besitzer eines Ladens war und auch eine eigene Wohnung hatte und nur vorübergehend bei seinen Großvater wohnte. Bald zog sie auch bei Tala in die Wohnung ein. Kurze Zeit später starb ihr Großvater. Die große Villa hatte er auf beide überschrieben, sie sollten es dann unter sich ausmachen, wer diese haben wollte. Beide entschieden sich dafür dass beide die Eigentümer waren. Sie besuchten die Villa ein paar mal. James war schon in Rente gegangen, also pflegten sie das Innenleben, aber das hatte im Laufe der zeit auch aufgehört. - FLASHBACK ENDE- Die Villa stand immer noch. Sei waren schon lange nicht mehr dagewesen. Vor kurzem ist sie mal daran vorbeigefahren, es hat sich nichts verändert. Sie sieht immer noch so aus wie früher. Immer noch so edel. Das Öffnen der Tür ließ sie aus ihren Gedanken schrecken. Sie drehte sich zur tür und sah wie Tala gefolgt von Kai reinkam. „Hey frühstückst du wohl immer noch?“ Begrüßte Tala sie und ließ sich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen. Kai gab ihr einen Kuss und setzte sich auf den Stuhl neben ihr. „Über was hast du denn nachgedacht?“ fragte Tala, als er in ihre Augen sah. Vor ihm konnte sie nichts geheim halten, er sah es ihr an, wenn etwas nicht stimmte. „Ich habe nur an unsere erstes Aufeinandertreffen gedacht, an Großvater und an unsere Villa.“ Kai hob eine Augenbraue. Die beiden hatten eine Villa, Tala hatte zwar schon mal davon geredet, aber da war er betrunken und Kai hatte das einfach nur als Scherz aufgefasst. „Wir waren lange nicht mehr da.“ holte Annes Stimme ihn aus den Gedanken. „Wenn du willst, können wir ja heute mal hinfahren. Kommst du mit Kai?“ fragte Tala und sah Kai an. „Wenn ihr nichts dagegen habt komme ich gerne mit. Habe ja nicht jeden Tag das vergnügen eure Familie etwas besser kennenzulernen.“ meinte dieser grinsend. „Hast du überhaupt noch Verwandten?“ fragte die Russin. „Ja, meinen Großvater, aber wo der jetzt lebt, dass weiß ich nicht.“ „Also steht es fest. Heute gestatten wir der alten Villa mal wieder einen Besuch ab.“ verkündete Tala. Es war schon ein seltsames Gefühl die Familie seiner Freundin und seines besten Freundes kennenzulernen, aber er war sehr gespannt auch er hätte gerne noch Verwandten, aber sein Großvater war unauffindbar. Aber ihm war es eigentlich egal wo der war, denn leiden konnte er ihn nicht. Kapitel 6: Verzweiflung ----------------------- Hallo hier bin ich mal wieder. Ein neues Kap is am Start, viel spaß Kapitel 6 – Verzweiflung Das weiße Haus erstreckte sich hinter einen wunderschönen Garten aus allerlei Blumen. So einen Anblich bekam man nur selten zu sehen, aber durch die hohe Mauer konnte man nur durch das Tor hinein schauen. „So, da sind wir!“ Anne stieg aus und schloss das Tor auf. Gärtner oder Putzen gab es nicht. Die Ivanov-Geschwister machten alles selber. Obwohl sie reich waren und sich viel leisten konnten, wollten beide so einen Reichtum nicht. Deshalb wohnten sie auch in Tala´s Laden. An schönen oder besonderen Tagen gingen sie hier her um einfach mal alles zu vergessen und für einen Tag aus dem tristen Alltag zu verschwinden. Kai staunte nicht schlecht, als er die Eingangshalle betrat. Obwohl keiner hier wohnte sah es trotzdem danach aus, ob jemand hier wohnte. Die Geschwister gingen zu einer Doppeltür, die mit Schnörkeln und allerlei Verzierungen geschmückt war. Drinnen hing ein Bild von einem rothaarigen man der sehr stolz wirkte. Neben ihm war ein grauhaariger Mann abgebildet, der den ersteren sehr ähnlich sah. Beide hatten diese faszinierenden blauen Augen, welche Tala und Anne auch hatten. „Das ist unser Vater Alexej und unser Großvater Vladimir.“ erklärte Tala. Der graublauhaarige bemerkte erst jetzt das Tala den beiden auch sehr ähnlich sah. „Möchtest du noch den Rest des Hauses sehen?“ Fragend sah Anne ihn an. Ein Nicken seinerseits. Im ersten Stock angekommen öffnete sie einen weitere Tür. „Was ist los?“ fragte der Russe, als sich die Tür geschlossen hatte. „Was meinst du?“ Verwirrt sah sie ihn an. „Du bist so ruhig und nachdenklich seid wir hier sind.“ Er ging auf sie zu und schaute ihr in die Augen. Jede Lüge würde er mit Sicherheit gleich erkennen. „Weil mich irgendwie alles, was in letzter Zeit passiert ist, ankotzt! Ich mache mir die ganze Zeit Gedanken darüber wie es weiter gehen soll. Mit mir, mit uns, mit meinen Beruf...“ Zum Ende ist sie doch lauter geworden, als sie es eigentlich wollte. „Also kotzt es dich auch an mit mir zusammen zu sein, oder wie darf ich das verstehen?“ „Nein, so meine ich das nicht.“ Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Und wie war es dann gemeint?“ „Versetz dich doch einmal, nur ein einziges Mal, in meine Lage. Du hast Stress mit deinen Chef, dir trachtet jemand, den du nicht kennst, nach dem Leben und obendrein verlierst du so von heute auf morgen deinen Job. Was würdest du machen, wenn es dir so ginge?“ Ihr Gegenüber schwieg. „Das dachte ich mir.“ Seufzend lehnte sie sich an die Wand und ließ sich an ihr hinunter gleiten. „Was habe ich nur gemacht, dass alles so schief geht?“ Die Tränen, die sie eigentlich zurückhalten wollte, liefe ihr übers Gesicht und versickerten in dem Stoff ihres T-Shirts. Kai hockte sich vor ihr hin und nahm sie in den Arm. Sie hatte sich geschworen vor anderen Menschen keine Schwäche mehr zu zeigen, aber durch die letzten Wochen bröckelte ihr Fassade langsam dahin. „Shhh,.... nicht weinen. Es wird alles gut, wir schaffen das.“ Sanft wiegte er sie hin und her und strich ihr beruhigend über den Rücken. Der Rothaarige hing seinen eigenen Gedanken nach. Wieso ist alles so gekommen? Hatte er was falsch gemacht? Er dachte an seine Schwester. Sie hatte wirklich viel in der letzten Zeit mitmachen müssen: erst lag er im Krankenhaus, dann wurde sie angeschossen, Brooklyn bekommt die Beziehung mit ihr und Kai spitz, sie verliert ihren Job und irgendwo in Moskau läuft ein Idiot rum und will sie umbringen. Noch dazu hat Ming Ming ihre Hände auch nicht ganz in Unschuld gewaschen. Zu was sie noch so fähig war, wollte er sich in diesem Moment noch nicht ausmalen. So das wars mal wieder. Knapper als die anderen, aber in der Kürze liegt die Würze. dann bis zum nächsten mal euer Kaia-chan1 Kapitel 7: gefährlicher Tausch ------------------------------ Kapitel 7: gefährlicher Tausch Der Himmel über ihnen spiegelte die Stimmung im Haus wieder. Er hatte seine Schleusen geöffnet und dachte gar nicht daran diese wieder zu schließen. Sie beschlossen diese Nacht hier zu bleiben, denn eine Heimfahrt bei diesem Wetter war mehr als übermütig. Nachdem sich Anne wieder beruhigt hatte, gingen die beiden zurück zu Tala, welcher sich bereits auf die Suche nach etwas Essbaren gemacht hatte. Zum Glück hatten sie immer einen kleinen Vorrat für solche Notfälle im Haus. Schnell war die Pizza aufgebacken und verzehrt. Doch nun machte sich die Müdigkeit breit. Anne und Kai bezogen das Zimmer im ersten Stock, Tala hingegen sein altes Zimmer im Erdgeschoss. Die Nacht brach ein und alle drei schliefen tief und fest, zumindest vermutete man das. Im Schutze der Dunkelheit verschafften sich schwarzgekleidete Männer Zutritt zum Haus und hielten gezielt Ausschau nach einer bestimmten Person. Leise schlichen sie zu dem Zimmer und gingen in dieses. Der Rothaarige schien zu schlafen, doch schlug er mit einem Mal die Augen auf. Doch es war zu spät, man hielt ihm schon ein Tuch mit seltsam riechender Flüssigkeit hin und plötzlich wurde alles schwarz um ihn herum. Die Sonne weckte die beiden noch schlafenden. Nur mühsam standen sie auf, ein Morgenkuss und schon war Kai im Bad verschwunden. Minuten später hörte man das Wasser rauschen. Die Russin erhob sich aus ihrem Bett und ging zum Zimmer ihres Bruders. Die Tür war ein Stück weit angelehnt, langsam ging sie herein und fand ein zerwühltes Bett vor. Im ersten Moment dachte sie nicht an eine Entführung, denn Tala ließ gerne mal sein Bett so unordentlich zurück, doch irgendetwas stimmte nicht. Sie ging zum Bett um es sich genauer anzusehen und entdeckte einen Zettel auf dem Kopfkissen: Komm zur alten Lagerhalle. Alleine, sonst muss dein Bruder sterben. Beeil dich, denn lange warte ich nicht… Sofort stürmte sie zurück zu ihrem Zimmer, zog sich schnell ein paar Sachen an und machte sich auf den Weg zu Lagerhalle. Obwohl es viele gab, wusste sie genau welche gemeint war. Immerhin hatten sie hier ihre erste Begegnung. Damals war Brooklyn dabei, doch jetzt war sie allein und sie musste Tala retten. Sie parkte ihr Auto etwas abseits von der Halle und ging zu dieser. Im Inneren war es dunkel, obwohl draußen schönster Sonnenschein war. Langsam und mit Vorsicht bedacht ging sie in die Mitte der Halle. Plötzlich wurde es hell und ein Lichtstrahl wurde auf eine Person in der Mitte geworfen, welche auf einen Stuhl gefesselt war. „Stop oder er stirbt!“ schrie eine Stimme aus der Dunkelheit. „Wenn er stirbt dann wirst du dafür bezahlen.“ Erwiderte die Russin. Ins Licht trat nun Ming Ming und sah sie belustigend an. „Glaubst du so etwas schreckt mich ab? Ich mache dir einen Vorschlag, ihm wird nix passieren, aber dafür nimmst du auf den Stuhl platz.“ Langsam trat sie auf Tala zu und hielt ihm ein Messer an die Kehle. „Na, wie entscheidest du dich?“ An den Haaren zog sie seinen Kopf zurück. Gequält keuchte er auf und schaute schwach zu Anne. „Warum bist du her gekommen, das ist doch das was sie wollte. Geh, lauf weg.“ Bat er sie. „Ich laufe nicht mehr weg. Lass ihn frei.“ Sagte sie mit Nachdruck. „Wie du meinst.“ Ming Ming schnippte und sofort wurde Anne festgehalten. „Wir wollen ja nicht, dass du es dir doch noch anders überlegst.“ Die Fesseln um Talas Hände und Beine wurden gelöst und wackelnd hielt er sich auf den Beinen. Das Betäubungsmittel hatte noch Wirkung. Sein Blick fiel auf Anne, die mit Sprengsätzen versehen wurde, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen. „Geh Tala.“ Sagte sie traurig. „Nein, ich werde nicht ohne dich gehen.“ Er wollte seine Schwester nicht nochmal verlieren. Seine Füße bewegten sich schon in ihre Richtung als sie plötzlich stoppten. „Halt, ein Schritt weiter und sie wird sterben. Tu besser was deine Schwester sagt.“ Wieder schaute er zu Anne, die nur da stand und lächelte. „Geh jetzt bitte. Wir werden uns wiedersehen, ganz bestimmt und sag Kai dass ich ihn liebe.“ Tala nickte und drehte sich um. Eine Träne floss über seine Wange. Es war alles seine Schuld. Hätte er doch nicht die Idee gehabt in diese bescheuerte Villa zu gehen. Wären sie nur zu Hause geblieben, dann hätten sie ihn nicht geschnappt und Anne wäre ihm nicht nachgerannt. Mit einem letzten Blick auf seine Schwester stieß er die große Tür auf und trat ins Sonnenlicht. Was sollte er jetzt tun? Er hatte seine eigene Schwester in den Tod gestürzt. Noch immer in seinen inneren Konflikt vertieft bemerkte er nicht, wie Kai auf ihn zu kam. „Wo ist sie?“ Doch der Rothaarige hörte nicht, ihm liefen immer weiter Tränen die Wangen hinunter. „Wo ist sie, Tala?“ Wiederholte er seine Frage und rüttelte an seiner Schulter, damit Tala ihn nun endlich ansah. „Kai. Was machst du denn hier?“ fragte er verwirrt. „Ich rette dich und Anne. Also wo ist sie?“ Langsam wurde er ungeduldig, statt mit blöden Gelaber hier herumzustehen könnte er ihm jetzt sofort sagen, wo sie ist. „Es ist zu spät, sie hat Anne bereits. Ich hätte mich wehren sollen, dann wäre sie nicht hier.“ Der Rothaarige konnte nicht mehr an sich halten und ließ seinen Tränen freien Lauf. „Tala, zum letzten Mal. WO. IST. ANNE?“ Gerade als Tala es ihm sagen wollte, gab es eine riesige Explosion und drückte die beiden auf den Boden. Nachdem sich der Rauch gelöst hatte, sprang Kai auf und lief zur Halle. Ein Haufen aus Trümmern lag nun da, wo vorher eine Halle stand. Nein, das konnte nicht wahr sein. Nein, das durfte nicht wahr sein. Er hatte sie verloren für immer. Von irgendwoher drang ein Lachen an sein Ohr. Als er sich umdrehte entdeckte er Ming Ming, wie sie in einem Hubschrauber stand und anfing wie wild zu lachen. „Tja, Kai. Ich habs dir doch gesagt, ich nehme dir das weg, was dir am liebsten ist.“ Sagte sie lachend und gab den Piloten ein Zeichen, dass dieser losfliegen konnte. Der Russe konnte nur noch auf den Trümmerhaufen vor sich starren. Das konnte doch nicht wahr sein. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und drückte diese sanft. „Ich will es auch nicht wahr haben. Sie ist von uns gegangen, aber wir werden sie wiedersehen.“ Kai ließ sich auf die Beine ziehen. Was sollte er jetzt machen? Gemeinsam verließen sie den schrecklichen Ort. Epilog: Abschied ---------------- Kapitel 8: Abschied Das Meer rauschte leise, der Wind weht sanft. An einem kleinen Hügel war ein Grabstein aufgestellt. Erstmals in der Geschichte von Hydra bekam ein Assassine einen Grabstein. Im Halbkreis standen Bekannte, Freunde und Kollegen um den Stein herum. Tala stand ganz vorn, daneben Ray, welcher seine sonst so ernste Miene nicht aufrechterhalten konnte und nun unaufhörlich schluchzte. Jeder konnte verstehen, dass es ihm mit am meisten traf, denn immerhin waren Anne und er unzertrennlich gewesen. Ihr Bruder versuchte sich zurückzuhalten, doch man merkte ihm seine Trauer an. Neben ihm stand noch ein anderer Junge, mit kurzen braunen Haaren und braunen Augen. Wahrscheinlich auch ein guter Freund der Ivanovs. Der Rothaarige trat vor und schaute in die Runde. „Ich danke euch für euer Erscheinen. Meine Schwester wäre sicher glücklich, dass ihr alle gekommen seid um sie auf ihren letzten Weg zu begleiten. Sie ist zwar nicht mehr hier, doch in unseren Herzen wird sie immer bei uns sein. Wir werden dich immer vermissen.“ Er nahm eine Rose vom kleinen Tisch und steckte sie in die Vase vor dem Stein. Nach und nach kamen die anderen, nahmen sich eine Rose und nahmen Abschied von einer der berühmtesten Profikillerinnen. Zum Schluss trat der Braunhaarige vor und nahm die letzte Rose, er platzierte einen kleinen Kuss auf dieser und steckte sie in die Vase zu den anderen. Nach einigen Minuten endlosem Schweigen drehten sich die ersten um und gingen mit langsamen Schritten zu den Autos, welche am Straßenrand parkten. Zum Schluss blieben nur noch Tala und der Junge mit dem braunen Haaren da. „Sie sind alle gekommen, so wie sie es sich gewünscht hätte. Brooklyn hat sogar eine Ausnahme gemacht.“ Flüsterte der Rothaarige. „Doch das bringt sie auch nicht wieder zurück und an allem ist Ming Ming schuld.“ Er konnte die Wut in seiner Stimme nicht zurückhalten. Ein letztes Mal kniete er sich vor den Grabstein. „Ich schwöre dir, ich werde dich rächen. Denn dein Tod war nicht für umsonst.“ Er spürte eine Hand an seiner Schulter, die leichten Druck ausübte. „Komm, wir gehen.“ Der Russe ließ sich hochziehen und verließ zusammen mit seinem Freund den kleinen Hügel. Weit entfernt schaute eine weitere Person durch ein Fernglas und beobachtete genau die beiden letzten Personen. Er würde sie töten, da war sie sich sicher, doch ob er soweit kommen würde, war eine andere Frage. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)