Bloody black rose von -salira-eki- (Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!) ================================================================================ Kapitel 10: Die richtige Art falsch zu trauern ---------------------------------------------- „Ich habe Natsume Hugos Alice vor zwei Jahren allesamt blockiert!" Mirei sah entsetzt von einem Gesicht zum anderen und brach dann ohnmächtig zusammen. Mirei hob stöhnend den Kopf, ließ ihn aber sofort wieder sinken. Ihr war schwindelig und speiübel. Nur langsam wurde ihr klar, weshalb das so war. Doch als sie sich wieder allem bewusst war, sprang sie auf und kämpfte gegen den Drang sich zu setzen. Mit einer Hand an der Wand stolperte sie durch den stockdunklen Raum und suchte den Lichtschalter. Als sie ihn gefunden hatte, drückte Mirei ihn aber nicht um. Sondern verließ sofort den Raum, in dem sie war. Als sie sich orientiert hatte (sie war in einem der Schülerzimmer gewesen), ging sie immer schneller werdend in Richtung Lehrerraum. Unterwegs begegnete sie nur wenigen Leuten, denn es war bereits spät in der Nacht. Mirei trat aus dem Wohnheim in die eisige Vollmondnacht, doch sie lief nicht weiter, als sie den Mond betrachtete. Es war kein Vollmond mehr! Nein! Es war ein Tag / eine Nacht nach Vollmond, Mirei hatte ein ungutes Gefühl und fing an zu laufen. Am Lehrerzimmer angekommen, riss sie ohne zu klopfen die Tür auf und rannte sofort zu ihrem Klassenlehrer Hidate. Sie schrie ihn an: „WAS HABT IHR GETAN?" Hidate stand auf und ohrfeigte sie so fest, dass sie hinfiel. Doch Mirei stand auf und schüttelte den Kopf mit Tränen in den Augen: „Nein! ... Nein das habt ihr nicht ... NEIN!!!!!!“ Mirei wollte ihren Sensei schlagen, doch der verschwand und legte dann neben ihr stehend seine Hand auf ihre Schulter. „Doch Mirei, haben wir! Keine Sorge Hitomi und Kaname werden das schon schaffen." Mirei sah ihn verständnislos an: „Was???" „Wir haben beide zur Überwachung der AA in Tokio eingesetzt und dafür alle Agenten der AAO ..." „SIND SIE WAHNSINNIG GEWORDEN???" schrie Mirei wieder und fing sich einen irritierten Blick von Hidate ein. „Mirei was ist los? Worüber sprichst du eigentlich?" "Verdammt noch mal, die AAO ist nicht hinter Maru her, sondern hinter Hitomi! SIE hat genau das gleiche Gen wie wir! Ich ... ich gehe nach Tokio! Ich muss sie warnen." Mirei drehte sich um und rannte wieder zur Tür, doch Hidate stellte sich ihr erneut in den Weg. „Nein, du gehst nirgendwohin! Das macht jemand anders, du erzählst mir erst mal, woher du das mit Hitomi so genau wissen willst!" „Nein, ich werde gehen und BASTA!!!!" Mirei hob die Hand und ließ ihren Lehrer mit einer unsichtbaren Hand durch die Luft fliegen. Hidate knallte gegen die Wand und schon sprangen alle anderen anwesenden Lehrer auf und gingen langsam auf Mirei zu. Hidate aber erhob sich etwas schwerfällig und herrschte alle an: „STOP! ICH kläre das hier. Mirei, wenn du es wagen solltest, dich gegen diesen Befehl aufzulehnen, werde ich dich hart bestrafen müssen!!!" Mirei nahm die gleiche weiße Maske unter ihrem Rock hervor, die sie bei ihrem letzten Auftrag getragen hatte und hob sie vors Gesicht: „Das, Sensei Hidate, ist mir vollkommen egal, denn wenn Hitomi stirb oder ihr etwas passiert, dann ist mir jede Strafe recht, um das zu verhindern!" Sie setzte die Maske auf, dreht sich zur Tür hin und hatte sich bereits wegteleportiert, bevor sie die Drehung vollendet hatte. Hidate fluchte und wollte ihr folgen. Aber aus irgendeinem Grund konnte er sein Teleport-Alice nicht aktivieren und auch sonst niemand war mehr dazu in der Lage! Zur gleichen Zeit in Tokio Dort war der Mond hinter eine feine Wolkendecke verschwunden und nur die Laternen erleuchteten die Straßen. Mirei stand auf der Mauer der AA Tokio und merkte, dass jemand versuchte ihre Alice zu blockieren. Sie setzte ihr Selbstschutz-Alice ein und betrat den Wald des Schulgeländes. Sie schloss die Augen und lauschte. Als sie Geräusche hörte, schlich sie langsam leise in deren Richtung. Nach zirka 20 Schritten erreichte sie eine Lichtung. Auf einmal brach die feine Wolkendecke auf und Mirei schrie vor Entsetzen fast laut auf, doch sie unterdrückte den Schrei. Vor ihr lag Kaname blutüberströmt und vor ihm stand Hitomi mit einer erhobenen Hand, in der ein Messer ruhte. Sie blutete aus zahlreichen Wunden und holtet immer wieder tief Luft. Vor ihnen stand niemand anderes als ihr ehemaliger Klassenlehrer Chio Tobi und mehrere Männer der AAO. Mirei stand immer noch im Schatten der Bäume und wagte nicht auch nur einen Mucks zu machen. Denn sie wusste, dass sie es nur schlimmer machen würde, wenn sie sich unvorbereitet einmischen würde. Daher prägte sie sich alle Details genau ein und wollte sich gerade an einen sicheren Ort zurückziehen, als Chio nach vorn schnellte. Er rammte Hitomi die Faust in den Bauch, riss sie an den Haaren hoch und schleuderte sie auf Kaname. Mirei hatte nicht einmal Zeit einzugreifen, so schnell war es gegangen. Chio wollte nun auf die beiden zugehen, doch Mirei rannte aus ihrem Versteck und stellte sich vor ihre ehemalige Senpais hin. Etwas verdutzt hielt Chio an und runzelte die Stirn. „Was machst du denn hier, Sakura?" Mirei sah ihn ausdrucklos an und antwortete: „Ich bin hier um dir deine Strafe zu hinterlegen, Chio! Für deinen Verrat der XDAA gegenüber und dafür was du meinen Freunden hier angetan hast." Der Mann lachte kalt:" Du Sakura!? Also bitte! Das ist doch wohl nicht dein Ernst oder?" Er wartet ihre Antwort nicht ab, sondern gab den Männern hinter sich einen Wink. Woraufhin diese sich alle rasend schnell auf Mirei zubewegten. Diese aber hielt sich mit ihnen nicht lange auf, mit einer Handbewegung ließ sie lauter Feuerwände um die Männer hochschnellen. Die Wände bewegten sich aufeinander zu und ein Mann nach dem anderen brach an Sauerstoffmangel zusammen. Und als sich niemand mehr bewegt, erlosch das Feuer. Mirei und Chio standen immer noch am selben Platz wie vorher. Chio lachte wieder und sagte kopfschüttelnd: „Tja, da hab ich dich wohl unterschätzt!" Als Mirei nicht darauf reagierte, fuhr er ungerührt fort: „Weiß du noch, als ich dir einmal eine Frage stellte, auf du mir aber niemals eine Antwort gegeben hast? Ich warte immer noch darauf!" „Welche Frage?" Mirei zog eine Augenbraue hoch. Chio sah sie scharf an und sagte: „Ganz einfach! Was wäre, wenn du selbst, bereits mit 5 Jahren die Macht über fast alle hättest? Was würdest du tun? Dich über alle anderen setzen und nach der Macht greifen, als Rache dafür, dass dich niemand liebt? Oder sorgst du dafür, dass niemandem das Gleiche widerfährt? Oder versuchst du zu lernen, was Liebe wirklich ist? Was würdest du mit der absoluten Macht tun, Mirei? Was sagst du, wir beide könnten die Welt beherrschen!" Mirei sah ihn immer noch ausdrucklos an. Nach einer Minute antwortete sie zuerst mit spöttischer und dann mit trauriger Stimme: „Ganz einfach Sensei! Ich würde sie vergessen! JA für immer und ewig vergessen." Chio starrte sie zuerst perplex an, doch dann schrie er mit einem überdeutlichen wahnsinnigen Unterton: „Du dummes Gör! Du könntest ALLES haben! Und du willst VERGESSEN??!! Aarrrgh..." Er zog einen langen Säbel auf seinem Rücken hervor und sprang auf Mirei zu. Er war wieder so schnell, dass Mirei nicht reagieren konnte. Dennoch passierte ihr nichts. Hitomi war wieder zu sich gekommen und hatte Mirei zu Boden gerissen. Dabei wurde sie am Arm verletzt. In einem scheinbar stehengebliebenen Zeitpunkt starrte Mirei Hitomis Wunde an und fragte: „Wieso? Wieso hast du das getan, Hitomi-Senpai?" Hitomi zog Mirei wieder zur Seite, als Chio erneut angriff. Nun standen sie etwas abseits von Kaname, der sich immer noch nicht rührte. Hitomi sah Mirei mit einem zierlichen Lächeln an und antwortete: „Na, weil ich dich so lieb habe wie eine Schwester und für dich sterben würde!" Mikan schluckte: „Du liebst mich wie eine Schwester?!" Hitomi bejahte die Frage und Mirei sagte heiser: „Ich weiß gar nicht wie Liebe sich anfühlt! Oder wie Liebe ist!" Hitomi sah Mirei unendlich traurig an: „Was???" „Hey, wenn ihr fertig seid mit eurem Weibergeschwätz, könntet ihr dann mal wieder ernst werden?" schrie Chio entnervt. Beide Mädchen fuhren mit einem Ruck herum und sahen entsetzt zu, wie sich ihr ehemaliger Lehrer auf Kaname zubewegte. +O nein, das schaffen wir nicht mehr, unsere Alice sind doch blockiert!" keuchte Hitomi entsetzt. Mirei aber griff ihren Ellbogen und teleportierte sich mit ihr vor Kaname hin. „Was? Wie hast du das gemacht?" fragte Hitomi und Chio wie aus einem Mund. Mirei lächelte überlegen: „Tja es ist sehr praktisch, wenn man ein Selbstschutz-Alice hat! Nicht wahr?!" „Aber seit wann…?" „Schon immer Chio! Bloß konnte ich es nicht immer so gut kontrollieren, daher habe ich es links liegen lassen und nicht erwähnt. Was sich ja jetzt als sehr praktisch erweist!" Mirei grinste überlegen und stellte sich vor Hitomi hin. Sie legte ihr die Hand auf den Arm. Nach ein paar Sekunden waren all ihre Verletzungen verschwunden und Hitomi rieb sich verwirrt über die Stirn. Doch auf einmal dreht sich Hitomi mit Mirei in Kreis, als würden sie tanzen. Ein schwerer Ruck ging durch Hitomi und sie blieb stehen. Langsam hob sie beide Hände und blickte sie ungläubig an. Helles Blut lief an ihren Armen herab und tropfte zu Boden. Ebenso langsam sah sie an sich herab und starrte das Schwert an, das sich quer durch ihren Brustkorb zog. Mirei war ihrem Blick die ganze Zeit über gefolgt und sah nun ihr ins Gesicht. Hitomi lächelt und fragte: „Sag mir Mirei, weißt du nun was Liebe ist? Oder glaubst du, du je richtig leben kannst, ohne zu lieben, Kohai?" „Nein Senpai, das glaube ich nicht. Aber wie soll ich wissen was Liebe ist, wenn ich nur von meinem Großvater geliebt werde, aber weder von Mutter und Vater?" antwortete Mirei mit erstickter Stimme. „Oooh mein liebe Kohai, eines Tages wirst du es wissen und glaube mir, diesen Tag wirst du verfluchen" schluchzte die Ältere und sank langsam zu Boden. Mirei starrte geradeaus und rührte sich nicht. Auf einmal liefen ihr die Tränen an den Wangen herab und sie fiel in die Knie. Sie hob Hitomis Kopf an und wollte sie heilen. Aber als Mireis Hände die Wunde berührten, war Hitomi bereits tot. Mirei sank über ihrem Oberkörper zusammen und schrie: „Ich beherrsch mein Lebens-Alice doch noch nicht!" Auf einmal hörte sie ein Lachen neben sich und als sie hochsah, erblickte Mirei Chio, der überheblich grinste und sagte: „Etwas solltest du wissen Mirei, bevor du ihr folgst. Wer lieb, der kann ebenso hassen. Aber wer hasst, muss nicht lieben können, Mirei. Und deine MUTTER kann nur hassen. Ja, sie hasst auch dich!" Er wollte auf Mirei zu gehen, doch sie schnellte wie in Trance hoch und schlug mit der Hand zur Seite aus. Die Erde begann zu beben und Chio stolperte. Er fiel, doch er schlug nicht auf dem Boden auf. Denn dieser öffnete sich und heißer Dampf schlug Chio entgegen, als er fiel. Der Spalt der Chio Tobi verschluckt hatte, schloss sich sofort wieder hinter ihm und nicht einmal ein kleiner Riss blieb zurück. Eine Stunde später Mirei saß still da und hatte Hitomis Kopf auf ihren Schoss gebettet, nachdem sie Kaname geheilt hatte. Ein leises Stöhnen war zu hören, als dieser aufwachte. Die Morgendämmerung hatte eingesetzt und lange Schatten fielen auf die Lichtung. Kaname setzt sich auf und entdeckte Mirei etwas abseits von sich sitzen. Dann fiel sein Blick auf den Boden vor Mirei. "Mirei, was ist passiert?" Er versuchte aufzustehen, doch er fiel wieder hin. Er kroch auf Händen und Knien zur ihr hin und als er neben ihr saß, konnte er kein Wort mehr sagen. Mirei hielt Hitomis Hand und ihre Tränen fielen auf das zarte Gesicht der Toten. Kaname schluckte schwer und nahm Mirei Hitomi ab. Langsam strich er ihr eine ihrer blonden Strähnen aus dem kalten, zarten Gesicht und drückte sie an sich. Er fing leise an mitweinen und schrie dann lauthals, mit heiserer Stimme: „Hitomi, wieso? Wieso tust du mir das an? WIESOOOO???" Er drückte sie an sich und weinte in ihr Haar. Mirei sah ihren verzweifelten Senpai an und hob langsam ihre Hände vor ihr Gesicht, an denen immer noch Blut klebte. Da saßen beide allein in Wald und beweinten ihre tote Freundin, ohne etwas daran ändern zu können. Eine halbe Stunde später Ein ungehörig lautes Geräusch durchbrach die Todesstille auf der Lichtung, als die Agenten der XDAA und AA von Tokio den Wald verließen. Alle erstarrten, als sie die toten Agenten der AAO sahen, welche der Rauchvergiftung und dem Sauerstoffmangel erlagen waren. Nur Hidate ging mit zusammengepressten Lippen auf die drei Personen am anderen Ende der Lichtung zu. Mirei regte sich immer noch nicht, nur den Kopf hob sie an und sah ihrem Lehrer in die Augen. Dieser sah die Spuren vertrockneter Tränen an ihren Wangen. Doch es kamen keine neuen, denn weder Mirei noch Kaname hatte noch Tränen übrig! „Nein, sagt bitte nicht, dass Hitomi ..." „Doch! Hitomi ist ... sie ist... Ich war zu spät ... ich bin erst erwacht als sie bereits ... als bereits eine Stunde verstrichen war. Ich ... ich konnte ihr nicht mehr helfen. Ich war zu spät!" antwortete Kaname mit erstickter Stimme und starrte Hitomi die ganze Zeit über an. Er konnte die Augen nicht abwenden von der einzigen Frau, die er jemals geliebt hatte. Sie war die Mutter seiner Kinder, ihrer Kinder. Ihrer Zwillinge. Und nun war sie TOT! Nein, er konnte sie nicht loslassen. Nicht sie! Zwei Tage später um 8 Uhr morgens auf dem Privatfriedhof der XDAA Ein frisches Grab war ausgehoben worden und in der riesigen Kapelle stand ein hellbrauner Sarg. Er war offen und in ihm lag eine junge Frau in einem schwarzen Kleid und mit roten Bändern in den langen, blonden Haaren. Sie war auf Weißen Seidenkissen gebettet und hätte sie ihre Augen geöffnet, würden sie in einem sanften Lila schimmern. Doch niemals wieder würde man diesen Schimmer erblickten, denn sie war tot, unwiderruflich tot! Vor dem Sarg stand ihr junger Witwer, mit ihren gemeinsamen Zwillingskindern und deren Patentante Mirei. Weit über zweihundert Personen waren erschienen, um von Hitomi Ari-Soma Abschied zu nehmen. Es war still, alle sahen die vier Personen vor dem Sarg an. Kaname legte sanft seine Hand auf die Wange seine Frau und küsste sie zum letzten Mal. Er sagte leise, fast flüsternd, mit tieftrauriger, Stimme: „Verzeih mir mein Liebste, in der Stunde deine größten Not war ich nicht an deiner Seite und konnte dir nicht helfen. Verzeih mir, dass du nicht mit ansehen kannst wie unsere Kinder aufwachsen. Verzeih mir, dass ich dir nicht mehr sagen konnte, wie SEHR ich dich liebe. Verzeih mir, dass ich kein besserer Ehemann war. Verzeih mir, denn ich werde immer nur dich lieben. Verzeih mir meine Liebste, meine Hitomi. Meine Hitomi Ari-Soma, verzeih mir bitte." Dann wandte er sich ab, nahm Mirei seinen Kinder ab und ging sich setzen. Mirei stand nun allein vor dem Sarg und dachte an das was Hitomi als allerletzte zur ihr gesagt hatte: „Sag mir Mirei, weißt du nun was Liebe ist?" Sie sagte leise. „Wenn das, was du getan hast, Liebe ist, dann ist sie grausam und ungerecht. Aber ich glaube ich weiß, wieso du es getan hast!" Und ging sich setzen Noch viele sprachen ein letztes Wort und viele beklagten ihren frühen Tod. Später als der Sarg bereits in seinem Bett aus Erde lag und nur der frische Boden zeigte, dass hier am Morgen jemand begraben worden war, stand Mirei immer noch da und weinte leise. Und dort in aller Einsamkeit antworte sie auf die Frage ihrer verstorbenen Senpai:" Ja...jetzt hier, an deinem Grab weiß ich es...Jetzt weiß ich, was Liebe ist, Senpai. Jetzt weiß ich es. Ja, ich verfluche diesen Tag. Und nun will ich nur noch vergessen. JA für immer und ewig vergessen." Sie wandte sich um und ging den Weg neben dem Grab entlang, bis zu dem Auto in dem ihre Klassenlehrer Hidate auf sie wartete. Sie stieg wortlos ein und der Wagen fuhr los. Mirei stand vor dem Rektor der XDAA und Hidate und wartete auf die erste Frage die einfach nicht kommen wollte. Seit einer Stunde war Hitomi Ari-Soma nun erst begraben und sie wurde zur Verantwortung gezogen. Endlich fing der Rektor an mitsprechen: „Mikan Mirei Sakura, du bist heute vorgeladen, weil du dich gegen einen direkten Befehl deines Klassenlehrers Hidate Honda gelehnt hast und Kaname und der leider verstorbenen Hitomi Ari-Soma zur Hilfe gekommen bist! Entspricht dies der Wahrheit?" Mirei holten Luft und antwortete dem Protokoll gemäß: „Ja, diese entspricht der Wahrheit." Der Mann wartete kurz bevor er gemäß der Protokolls weiter sprach: „Du hast also mit vollem Bewusstsein gegen ein Verbot gehandelt und dich den Gegenspieler in die Arme gegeben?" „Ja, habe ich." „Wirst du dich einer Strafe entziehen, wenn man sie dir auferlegen?" Mirei sah stolz auf: „Nein, werde ich nicht." „So sei es. Deine Strafe wird wie folgt sein: Nach dem neunten Gesetz der XDAA wirst du mit acht präzisen Schlägen hingerichtet und durch ein Lebens-Alice wiederbelebt und dann in einen zwei wöchigen Arrest verlegt, ohne Kontakt zur Außenwelt!" Doch dann stockte der Rektor kurz und sah Mirei an: „Mirei, beantworte mir bitte noch zwei Fragen, bevor ich das Urteil offiziell bekannt gebe! Was hat dich dazu bewegt, dein Erd-Alice zu benutzen, obwohl du es nicht richtig unter Kontrolle hast? Und wieso hast du die Alice von Natsume Hyuuga blockiert, obwohl du von der Gefahr, die davon ausgeht Bescheid, wusstest?" Mirei seufzte und antwortete mit einem stolzen Unterton. „Ich habe mithilfe meines Erd-Alice meinen Auftrag von vor drei Wochen beendet; ich habe Chio Tobis Leben ein Ende gemacht und meine ehemalige Senpai Hitomi Ari-Soma gerächt! Und damals ... als ich Natsume Hyuuga getroffen hatte, war ich mir der Nachwirkungen dieser Tat nicht bewusst. Denn hätte ich gewusst, dass ich den Jungen zu einem Berserker machen würde, der alle um sich herum töten wird, wenn er wirklich ausrastet. Dann hätte ich es nie getan und ich hoffe, man konnte es wenigstens zum Teil rückgängig machen!?" „Das konnte man leider nur zum Teil. Natsume Hyuuga besitzt nun nur noch ein, wenn auch sehr mächtiges, Feuer-Alice. Aber angesichts der Tatsache, dass du unerlaubt dein Erd-Alice eingesetzt hast, werden wir die Strafe erhöhen müssen! Du wirst nicht durch acht, sondern mit 16 Schlägen hingerichtet! Die Strafe wird morgen eine Stunde vor Sonnenaufgang um 5 Uhr im Kirschblütengarten vollstreckt! Bis dahin wirst du in deinem Zimmer unter Arrest stehen" Mirei schluckte und nickte kaum merklich. Halb 5 Uhr morgens am nächsten Tag „Mirei wacht auf! Mirei verdammt wie kannst du nur schlafen? MIREI." Kaname riss ihr die Decke weg und rüttelte an ihrer Schulter. „Enn ... was soll das Kaname. Verflucht! Ich will noch mit aufstehen!" murrte Mirei und versuchte die Decke zurück zu kriegen. Aber Kaname ließ nicht locker und so richtete Mirei sich auf. "Mirei, komm ich bring dich in Sicherheit!" Kaname sah sie mit einem hoffnungsvollen Lächeln an, doch sie schüttelte lächelnd den Kopf. "Kaname-Senpai. Es ist in Ordnung. Ich werde es überstehen, du musst mich nicht wegbringen! Das bringt dich nur in Schwierigkeiten!" „Aber Mirei, ich muss doch auf dich aufpassen! Du bist doch ..." „Nein, Senpai! Das musst du nicht. In allererster Reihe musst du auf deine und Hitomis Kinder aufpassen! Denn wenn du mir hilfst, bringst du sie in Gefahr. Und außerdem weiß ich ja, was auf mich zukommt! Hab die Strafe ja schon dreimal gehabt!" „Nein, das weißt du nicht, denn bisher wurdest du NUR mit acht gleichen schlimmen Schlägen getötet. Aber nun hast du die 14-Grenze überschritten und das heißt es wird keine Rücksicht auf deine Psyche genommen! Es wird dich zerstören! Ich weiß wovon ich spreche! Bitte komm mit!" Mirei schüttelte den Kopf und sagte mit erstickter Stimme: „N ...nein ich werde hier bleiben, was auch passiert! Ich werde nicht davonlaufen wie meine Mutter ...ich werde stark bleiben." „In Ordnung, wie du willst aber ich werde dich ein paarmal besuchen kommen während deines Arrests!" Kaname gab ihr ihre Decke zurück und verschwand in der Dunkelheit. Mirei sah in die Schatten und ein paar Tränen liefen an ihren Wangen herab: „Nein, ich bin nicht so wie meine Mutter und laufe vor meiner Strafe und meiner Verantwortung zu meiner Familie weg!" Sie deckt sich wieder zu und nach 20 Minuten wurde sie von ihrem Klassenlehrer Hidate erneut geweckt. Nur dass sie diesmal sofort aufstand und sich fertig machte. Um 5 Uhr im Kirschblütengarten der XDAA Mirei stand mit 7 weiteren Personen in der Mitte einer kleinen Lichtung eines Kirschbaumwaldes, der von einem ehemaligen Schüler geschaffen wurde und zur jeder Jahreszeit Blüten trug. Sie hatte ein knielanges weißes Kleid und weiße Schuhe an. Jeder der sie sah wusste, dass sie nun die Höchststrafe erhielt. Denn weiß war an der XDAA die Farbe der Schuld und nur dadurch, dass das Weiß zu Rot wurde, konnte man sich von dieser Schuld befreien! Mirei dachte daran was Kaname gesagt hatte, als der Rektor die Lichtung betrat. Wie alle anderen die bei Mirei standen, war er schwarz gekleidet und trug eine weiße Maske. Doch Mirei wusste genau wer alle waren und es war ihr egal. Er ging auf sie zu und fragte: „Mikan Mirei Sakura bist du bereit deine Strafe zu erhalten?" „Ja, ich bin bereit mein Strafe zu erhalten!" antwortete sie tonlos und entspannte sich. Der Rektor nickte und hob seine Hand, woraufhin alle Anwesenden, auch er, sich in einem Kreis um Mirei aufstellten. Der Rektor sprach weiter: „Mirei, wenn ein Schüler die Höchststrafen mit mehr als 14 Schlägen erhält, verändert sich das Maß der Strafe! Doch das hat dir Kaname Ari-Soma ja bereits erläutert." Mirei riss erschrocken die Augen auf. "Ich möchte, dass du dir darüber bewusst bist, dass Schläge nicht nur von Hand geführt werden müssen, um als solche zu gelten! Und dass wir, wenn du frühzeitig verstirbst, dich hier an Ort und wiederbeleben und die Strafe fortsetzen werden" Mikan erschrak: „Was? Wie meinen sie das?" „Nun wir werden dich mit unseren Alicen bestrafen und nicht mit der Hand! Und dir keinen Schlag schenken! Und nun mach dich bereit!" Mirei konnte sich nicht bewegen. Sie konnte es nicht fassen, alle die ihr immer gepredigt hatten, dass sie niemals unter keinen Umständen ihr Alice zur Bestrafung einsetzen darf, wollten es nun bei IHR tun!!! Unfähig auch nur einen Muskel zu rühren sah sie zu, wie alle die rechte Hand hoben und langsam nach vorn streckten. Der Rektor begann mit der Strafe; er erschuf in der rechten einen Feuerball und betrat den Kreis. Langsam schritt er auf Mirei zu, dann hob er seine zweite Hand und zeitgleich wurde Mirei gezwungen die ihre zu heben. „Hiermit beginne ich die Strafe von Mikan Mirei Sakura, in Bezug auf die neunte Regel der XDAA." Dann schnellte er vor und verbrannt Mireis ganzen linken Unterarm, sodass nur noch schwarz verbrannte Haut zu sehen war. Nur langsam realisiert Mirei, was soeben passiert war. Selbst wenn sie wollte, könnte sie sich nicht wehren, denn ihre Lehrer, die sie nur bestrafen würden, setzten ihr Kontroll-Alice ein, um sie bewegungsunfähig zu machen. Mirei keuchte unter Schmerzen, die ihr bereits nach dem ersten 'Schlag', durch den Körper strömten und fragten sich, wie sie das noch 15 weitere aushalten sollte. Obwohl sie die Antwort bereits wusste, gestand sie sie nicht ein. Sie DURFTE nicht schwach sein. Niemals!!! Der Rektor wich zurück und gab Mirei frei. Sie sank leicht in die Knie, doch sie richtete sich sofort wieder auf. Dann trat ihr Klassenlehrer hervor und erschuf einen Ball aus Eis. Erneut wurde Mireis Arm durch eine fremde Kraft hochgehoben und ein rasender Schmerz durchfuhr sie, als das Eis sich um ihre bereits verbrannte Hand legte und langsam, aber spürbar alle Finger und schlussendlich die ganze Hand zu Eis erstarren ließ. Hidate verließ den Kreis und zog das Eis zurück, doch die Kälte blieb. Mirei schrie kurz auf als sie ihre Finger bewegen wollte und viele kleine Risse auf ihrer Haut entstanden. Nun kam ihre Naturkundelehrerin, als sie die Hand hoben passierte nicht. Doch als sie den Kreis betrat, hoben sich mehrere Steine vom Boden und kreiste um ihre Finger. Mirei konnte sich endlich etwas rühren und spannte sich an, als die Steine auf sie zuflogen. Die Steine trafen ihre Brust, ihren unverletzten Unterarm und Ihre unverletzte Hand. Unangenehme, knirschende Geräusch waren zu hören, als zwei Rippen, der Unterarm und mehrere Handknochen brachen und Mikan nach Luft japsend in die Knie brach. Die Steine fielen zu Boden und die Lehrerin verließ der Kreis. Dann kam ihr Mathelehrer, welcher eine zähflüssige Wasserkugel in der Hand schweben hatte. Etwas verwirrt sah Mikan ihn an, während sie sich hocharbeitete. Bis sie verstand, dass das kein Wasser war, sondern konzentrierte Säure. Und dem Geruch nach erkannte sie, dass es konzentrierte Schwefelsäure war! Langsam floss die Flüssigkeit in Form eines langen Fadens auf die bewegungsunfähige gemache Mirei zu und legte sich um ihr rechtes Bein. Im ersten Moment spürte sie nichts, doch dann fing ihre Haut unangenehm an mit jucken. Dann nach einer Minute war das Jucken zu einem unvergleichlichen, brennenden Schmerz ausgeartet, dass Mirei gegen ihren Willen laut aufschrie und sich zu Boden fallen lassen wollte. Doch sie wurde immer noch eisern festgehalten und nach fünf Minuten hatte die Säure ihre obere Hautschicht zerfressen und der Lehrer ließ sie 'frei'. Mirei brach zusammen und schrie erneut als ihr Bein das Gras unter ihr berührte. Sie fragte sich, wieso sie nicht einfach ihre Alice benutzte. Aber sie wusste, dass sie das hier nicht hätte umgehen könnte, ohne zur Verräterin zu werden. Deshalb erhob sie sich wieder unter Schmerzen und stellte sich wieder gerade hin. Alle staunten, niemand anderes hatte sich nach vier 'Schlägen' einfach wieder so erheben können. Doch niemand ließ es sich anmerken und der Sportlehrer trat hervor, in dessen Hand sich viel, kleine Messer materialisierten. Die Messer schwebten etwas höher in die Luft und flogen dann auf Mirei zu. Am ganze Körper schnitten die Messer äußert schmerzhafte, haarfeine Risse in Mireis Haut und ließen Blut in dünnen Banner an ihr herabfließen. Solche Verletzungen war sie schon Missionen gewohnt und dachte, dass das harmlos sei. Doch sie unterschätzte ihre Lehrer, denn als das Blut über ihre verbrannte und verätzte Haut lief, wurde ihr vor Schmerz schwarz vor den Augen. Sie konnte nicht einmal mehr schreien, langsam brach sie erneut in die Knie. Diesmal war ihr der Schmerz, der das Gras ihr zufügte, nur recht, er war fast angenehm. Sie sah wie der Lehrer einem anderen Platz machte und erhob sich erneut unter Schmerzen. Vor ihr stand ihre Sprachenlehrerin. Doch sie hatte ihr Hand sinken lassen und sah Mirei durch die Maske genau in die Augen. Auf einmal verspürte Mirei einen pochenden Schmerz im Kopf und griff sich mit beiden Händen an die Schläfen. Leise wimmernd kniff sie die Augen zusammen. Sie hatte das Gefühl, ihr Kopf würde explodieren. Erneut ging sie ächzend in die Knie, während ihr plötzlich langsam Blut aus der Nase lief und die Lehrerin ließ von ihr ab. Mirei arbeitete sich wieder hoch, doch sie stand nun so wackelig auf den Beinen, dass sie dachte jeden Moment umfallen zu müssen. Mirei drehte den Kopf und sah ihre Kunstlehrerin. Diese hob die Hand zu ihr hin und ein sanfter, angenehm kühlender Wind begann zu wehen. Aber nach ein paar Sekunden zog der Wind Staub-, Erde- und Sandteilchen mit. Die Teilchen fingen an über Mireis Haut zu schleifen. Und immer wieder blieben sie in den offenen Wunden hängen. Mirei schrie vor Schmerzen auf und endlich ließ der Wind nach. Mirei schaffte es irgendwie stehen zu bleiben, wie wusste sie nicht, doch das war ihr egal. Sie würde stark bleiben, egal was auch passiert. Egal ob sie nicht einmal die Hälfte geschaffte hatte, gerade JETZT würde sie nicht nachgeben. Nun kam der letzte Lehrer, er unterrichtete Sozialkunde. Er ging auf Mirei zu und stieß sich zu Boden. Alle anderen Lehrer drehten sich mit dem Rücken zu Mirei hin und der Lehrer beugte sich über sie und legte seine Hand auf ihre Brust. Mirei sah ihn ungläubig, doch dann schluckte sie und sah ihm todernst und gefasst in Gesicht. Sie sagte: "Egal WAS sie mir antun, meinen Willen brechen sie niemals!!" Der Lehrer verharrte schweigend in seine Position und sah sie nur an. Dann erhob er sich und ging zum Rektor: "Dieses Kind ist nicht normal! Wie kann man solcher Folter noch einen solchen Willen haben?!" "Sie war schon immer anders und nun mach weiter!" antwortete ihm der Rektor. Daraufhin kehrte der Lehrer zurück und zog Mirei auf die Füße. Mirei stand wankend da und sah ihren Lehrer ernst an. Dieser hob seine Faust und rammte sie in ihren Bauch. Mirei blieb der Atem weg, vergebens schnappt sie nach Luft. Der Lehrer ignorierte das und verpasste ihr einen Kinnhaken, der sie einen Meter nach hinten warf. Mirei kam hart mit dem Kopf auf und sah Sternchen, langsam wurde alles um sie herum dunkel. Doch sie kämpfte gegen die Ohnmacht an, und zog sich auf die Knie. Gerade als sie sich vollends aufrichten wollte, trat der Lehrer an sie heran und trat sie mit dem Fuß in die Seite und erneut flog sie zu Boden. Durch den Schock schöpfte sie wieder Atem und zuckte schmerzhaft zusammen, als sie merkte, dass erneut ein paar Rippen gebrochen waren. "Endlich!! Die Hälfte ist geschafft. Endlich...." Murmelte Mirei am Boden liegend. Dann zwang sie sich auf die Knie und hörte das ungläubige Murmeln ihrer Lehrer. Da sagte sie etwas lauter: „Ich weiß nicht WAS sie von MIR erwartet haben, aber sie sollten wissen, dass ich NIEMALS kleinbeigeben werde!!!!" Und stand vollends auf. Vor ihr stand immer noch ihr Sozialkundelehrer. Dieser schwieg verbissen und legte seine Hand auf ihren unverletzten Arm. Mirei riss die Augen auf und wollte seine Hand wegreißen. Doch der Lehrer ließ sie erstarren und fuhr damit fort langsam jeden ihrer Hand- und Armknochen auf brutal Art und Weise zu verbiegen, bis sie allesamt nacheinander brachen. Mirei schrie wimmernd auf und ließ, als der Lehrer ging, beide Arme kraftlos an der Seite hängen. Ihr einziger Gedanke war 'Nur noch sieben Strafen, nur noch sieben'. Dann drehten sich alle Lehrer wieder um und trat erneut ihre Kunstlehrerin vor und zog eine Flöte hervor. Sie hob sie an die Lippen und fing an ein langsames Lied zu spielen. Mirei hob gegen ihren Willen ihre verbrannte Hand und presste sie auf ihre gebrochene. Der Schmerz war überwältigend. Mirei konnte nicht mehr, doch das Flötenspiel der Lehrerin zwang sie dazu ihr Hand nun auf ihr linkes Bein zu legen. Sie formte ihre Hand zu einer Kralle und kratze dann über die Verätzungen. Es reichte! Mirei konnte einfach nicht mehr, langsam lief die erste Träne an ihrer Wange herab und brannte höllisch in den Schnittwunden auf ihrem Gesicht. Doch die Lehrerin spielte weiter. Mirei hob die Hand weg und fuhr nun genauso über ihr rechtes Bein. Und nun ENDLICH nahm sie Lehrerin die Flöte von den Lippen und Mirei brach zusammen. Sie krümmte sie am Boden vor Schmerz. Nach fast zehn Minuten war der Schmerz so schlimm, dass sie ihn nicht mehr spürte und nur noch erahnen konnte. Sie dreht sich keuchend auf den Rücken, setzte sich umständlich auf, da sie ihre Arme nicht benutzen konnte und sah hoch. Vor ihr stand ihre Sprachenlehrerin. Sie ging zur Mirei hin, zog sie auf die Beine und ließ sich los. Dann hob sie ihre Hand und ließ einen Blitz erscheinen. Sie schnellte vor und der Blitz bohrte sich in Mireis Seite. Ein widerwärtiger Geruch nach verkohltem Geruch rief bei Mirei ein Würgegewühl hervor, das sie nur mit größter Mühe unterdrücken konnte. Erneut brach sie in die Knie und die Lehrerin ging wieder an ihren Platz zurück. Ihr Sportlehrer ging vor ihr in die Knie. Um ihn herum sammelten sich Kirschblütenblätter. Dann als genügend Blätter da waren, legten sie sich auf Mireis ganzen Körper und zerfielen augenblicklich zu Staub. Dieser Staub drang in jede noch so kleine Wunde und riss sie weiter auf. Die gebrochenen Knochen zersplitterten und langsam wurde der Boden unter Mirei mit Blut durchtränk. Mirei fiel nach hinten und schrie laut auf. Die Tränen liefen ihr nicht mehr über die Wangen, doch sie wünschte sich wenigstens das tun zu können. Aber sie konnte sich nicht einmal mehr aufrichten. Alles tat ihr weh, noch niemals zuvor hatte sie solche Schmerzen empfunden. Sie wünschte sich zu sterben, erlöst zu werden. Doch dann sah sie ohne erfindlichen Grund zu Seite. Hinter den Lehrern, am Rand der Lichtung, stand niemand anderes als Hitomi die ihr zulächelte und nickte. Mirei fand niemals heraus wie, aber sie schaffte es irgendwie sich aufzusetzen und sogar aufzustehen. Alle Lehrer sogen scharf die Luft ein und die Kunstlehrerin raunte: „Wie ist das möglich? Wie kann sie noch immer bei Bewusstsein sein und dann auch noch aufstehen?" Mirei ätzte: "Tja ich sagte es doch! ICH gebe NICHT klein bei!!!!" Selbst der Rektor war geschockt; noch nie hatte es jemand geschafft noch nach der 6. Strafen wach zu sein! Aber aufzustehen. DAS war nicht menschenmöglich! Dennoch trat nun der Mathelehrer erneut vor und wieder drehten sich alle Lehrer mit dem Rücken zu Mirei hin. Der Lehrer ließ einen Holzstab aus dem Boden wachsen und schlug damit mehrmals präzise auf Mireis Schienenbeine. Woraufhin diese erneut mit einem Schmerzensschrei zusammenbrach und der Lehrer ließ von ihr ab. Mirei versuchte wieder aufzustehen, doch sie konnte nicht! Es war, als wäre jeder ihre Knochen in abertausende Stücke zerbrochen und würden sie von innen heraus aufspießen. Sie saß auf den Knien und schaute benommen zu, wie ihre Naturkundelehrerin auf sie zukam. Mirei hob den Kopf und blinzelte um wieder klar sehen zu können. Die Lehrerin erschuf eine Kugel aus Wasser und schickte sie zu Mirei hin. Die Kugel legte sich um ihre Beine und kühlte in ersten Moment die verätzte Haut. Doch dann reagierte die Säure mit dem Wasser und die Beine erwärmten sich so schnell und so heiß, dass Mirei glaubte sie würden gekocht werden. Sie fiel nach hinten auf den Rücken und keuchte zitternd, als das Wasser endlich verschwand. Als sie erneut zur Seite sah, kam ihr Klassenlehrer auf sie zu und sah sie entschuldigend an. Dann hob er seine Hand und metallene, haarfeine Stäbe schnellten aus dem Boden. Sie spießten vollkommen Mirei auf, nur den Kopf und alle lebenswichtigen Organe wurden ausgelassen! Mirei wollte schreien, doch sie hatte keine Kraft mehr! Sie schloss die Augen, ließ den Schmerz zu und wartet. Und wartete, dass die Stäbe verschwanden. Dann als es passiert, tat sie nichts außer erleichtert zu seufzen. Mit ihrer allerletzten Kraft drehte sie den Kopf zum Rektor hin und fragte mit unendlich leiser und ruhiger Stimme: „Nun Rektor-Sama, wollen wir uns der Letzten zuwenden?" Sie schloss die Augen und drehte den Kopf gen Himmel. Nicht einmal 20 Minuten hatte die 'Strafe' gedauert, doch Mirei fühlte sich, als wären es Jahre gewesen! Nun trat der Rektor vor und hob etwas widerwillig, aber konsequent die offene Hand und schloss sie langsam. Während zur gleicher Zeit sich ein Wall aus Erde um Mirei legt und sie ganz umhüllte. Langsam schloss er sich immer fester und ein sanftes, scheußliches, mahlendes Geräusch erklang. Nach 5 Minuten öffnete er sich wieder und hinterließ eine reglose, kleine und blasse Gestalt, an der nur ein blutiges rotes Kleid und rote Schuhe zeigten, dass es ein Mädchen war. Hidate Honda trat auf es zu und hob es hoch. Dabei fielen seine Tränen auf das entstellte Gesicht und er brachte sie zum Rektor. Dieser nahm sie ihm ab und verließ die Lichtung alleine. Nach und nach folgte jeder ihm und alle versammelten sich am Ufer eines großen Sees. Der Rektor stand auf dem Wasser, langsam begann die Wasseroberfläche Wellen zu werfen. Der Rektor ließ das Mädchen los und es schwebte zur Mitte des Sees hin. Dort erhob sich nun mit feinem Nebel eine riesige Wasserwand und umschoss das Kind. Genau in dem Moment als die Wand wieder herabsank, erhob sich die Sonne und tauchte alles in einen rot-goldenen Schimmer. Ein großer Regenbogen überspannte den See und Mirei schwebt nun unverletzt in einem rubinroten Kleid auf der Seemitte. Hidate ging langsam zu ihr hin, nahm sie auf den Arm und teleportierte sie in ihr Arrestzimmer. Zwei Monate später Nachdem Mireis Arrest vorbei war, setzte ihr Großvater alle seine Kontakte ein und verklagte die XDAA. Und diese Kontakte waren nicht nur sehr alt, sondern auch sehr mächtig. Doch es kam nie zu einem offiziellen Verfahren, denn Hidate Honda schlug vor, zur Strafe der XDAA und zur Abfindung von Mikan Mirei Sakura, würde Mirei die Schule verlassen und alle Kontakte zu ihr unwiderruflich abgebrochen werden! Beide Seiten waren einverstanden und so wurde alles vorbereitet, damit Mirei die Schule verlassen konnte. Aber Mirei stellte selbst noch eine Bedingung; sie wollte zusammen mit ihrem Großvater alles vergessen und an ihren letzten Tag verabschiedet sie sich von allen. Auch von Kaname Air-Soma und dessen Kindern. Kaname sah Mirei traurig an: „Du wirst mich also verlassen, Kohai, nur wegen ihr. Wegen deiner wundervollen aber toten Senpai, verlässt du deinen Danna und deine Patenkinder!" „Nicht nur wegen ihr! Du hattest recht diese Strafe zerstört einen! Und ja wegen ihr und es tut mir leid, aber ich bin erst 8 Jahre alt und noch habe ich die Chance ein normales Leben zu führen. Bitte! Weißt du ich habe da ein Mädchen kennen gelernt das zu uns ins Dorf gezogen ist und obwohl sie etwas eigensinnig ist, mag ich sie sehr. Vielleicht werden wir ja Freundinnen und wenn dann will ich sie nicht immer belügen müssen. Ich hoffe du verstehst das! Außerdem war sie deine Frau und wenn du mich immer siehst wirst du nie darüber weg kommen! Ich habe getrauert in dem Moment in dem sie starb. Meine Trauer war der Tod von Chio Tobi, auch wenn es die falsche Art zu trauern ist. Für mich war es die richtige!" Kaname nickte, sagte aber: „Ich weiß Mirei und glaube mir, ich will es niemals vergessen! Aber ich akzeptiere deinen Willen." Er gab seiner Kohai einen Kuss auf die Lippen und dann nahm der Rektor der Schule sie und ihren Großvater an der Hand und aktivierte eins seiner vielen Alice und nahm den beiden die Erinnerung an die gemeinsame Vergangenheit. ~Flash back Ends~ Die drei Rektoren starrten Mikan an und sie verzog den Mund zu einem missglückten Lächeln. „Und das haben die ernsthaft getan?" fragte die Rektorin der Mittelstufe und Mikan nickte. Dann drehte sie sich zur Seite und sagte zum Vorhang: „Bitte, tut jetzt nichts Unüberlegtes? Ich will euch nicht durch eine Dummheit verlieren, besonders dich nicht." „Mit wem spricht du Sakura?" fragte die Rektorin wieder. Und zu Antwort traten die schreckensbleichen Natsume, Hotaru und Luca hinter den Vorhängen hervor. Natsume Hände waren zu Fäusten geballt und er fragte mit beherrschter Stimme: „Wieso sollte ich eine solche UNGEHEUERLICHKEIT einfach links liegen lassen? Verrat mir das bitte mal!" Mikan bekam Tränen in die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Dann sagte sie: „Nein du sollst ... ihr sollt es nicht VERGESSEN. Ihr sollt nur verstehen, dass es der Vergangenheit angehört und niemand es mehr ändern kann. Lass die Vergangenheit ruhen! Lebt jetzt! Lebt für die Zukunft! Akzeptiert was war und was ist. Denn nur die Zukunft können wir ändern! Ich habe es akzeptiert und ihr solltet das Gleiche tun! Ich bitte euch, lasst die Vergangenheit ruhen. Außerdem ... ich wollte es euch natürlich auch sagen, aber ich hatte noch keine Zeit. Sorry." Natsume sah sie mit einem gequälten Gesicht an: „Ja?! Wolltest du das wirklich?" Mikan stand auf und nickte: „Natürlich! Ich könnte euch niemals etwas so Wichtiges verschweigen. Außerdem sind ja alle deine Alice wiederhergestellt und ich hätte dir so oder so erklären müssen, wieso das so ist!" Natsume ging zur ihr und schloss sie fest in den Arm. Als er nicht mehr sagt, sondern legte nur seinen Kopf in ihrem Nacken, erwiderte sie seine Umarmung. „Wehe du wagst es dir noch einmal eine solche Strafe einzufangen! Wenn du das tust, bring ich dich vorher um, damit das klar ist!" sagte Hotaru leicht zitternd und Luca nickt zustimmend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)