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grau und rot

Double-Ingrid
von

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Kontakt 01

Ein leichter Windstoß fuhr ihm durch das silberne Haar, ein künstlicher Windstoß aus einem Belüftungsschacht, denn auf GOA, der Ausbildungsstätte und Station der Piloten, weit im Weltall entfernt von Zion, gibt es keinen Wind. Die Ankunft der anderen neuen Kandidaten stand kurz bevor. Ein Signal, die Schleuse öffnete sich und ein hoher, breitschultriger Mann mit einer Zigarette in der Hand betrat den Raum, in dem die Anwärter empfangen wurden. Hinter ihm liefen weitere vier junge Männer, im Alter zwischen 14 und 16 Jahren. Alle trugen noch ihre eigene Kleidung. Der Silberhaarige würdigte sie keines Blickes, still schaute er aus einem der großen Fenster, aus dem sich ein Anblick darbot, wie ein Gemälde es nicht schöner hätte erfassen können. Das All, funkelde Sterne und Zion, der Planet von dem sie gerade gekommen waren.
 

Die jungen Anwärter stellten sich in einer Reihe auf um ihre Nummern zu erhalten. "Gner, Hiead du bist die 87!", meinte Azuma, der Ausbilder. Ohne jegliche Mimik stand Hiead da, während er seine Nummer auf den linken Arm graviert bekam. "Ena, Zero 88!"
 

Die Anwärter bemerkten nicht, wie sie beobachtet wurden. Ein kleines Fenster zeigte auf den Gang hinaus und dort standen sie. Die Piloten der Göttinnen. Alle außer Teela. "Oh mann... Ob aus denen mal Piloten werden?", fragte Gareas. Seine grünen Haare drückten sich an der Glasscheibe platt. "Naja so sahen wir auch mal aus, oder?", meinte Rioroute. Die anderen beiden jungen Männer blieben still. Ein Schatten tauchte hinter ihnen auf. Die schwarze Kapuze tief ins Gesicht gezogen und die kurze rote Hose erinnerten stark an den Anzug des dritten Piloten Yu Hikura, doch war es auch nur ein Anwärter, oder besser gesagt eine SIE.

Neben Teela war sie die einzige weinbliche Kandidatin auf einen Pilotenstatus. "Der braunhaarige und der silberne weisen eine starke EX auf, aus ihnen könnte mal etwas werden." Die Jungs drehten sich um, schauten erst erschrocken, dann erleichtert drein. "San, erschreck uns doch nicht so...", meinte Gareas und stellte seinem Freund Rio ein Bein, als dieser versuchte San näher zukommen. Dieser landete unsanft auf dem Boden.
 

Als alle Anwärter ihre Nummer bekommen hatten, machten sie sich auf den Weg zu den Räumen indenen sie für das Leben auf GOA optisch hergerichtet wurden. Die Haare wurden geschnitten, denn Piloten und Anwärter mussten kurze Haare haben, ebendso bekamen sie ihre Uniformen und Trainingskleidung.

Sie bekamen ihre Zimmer. Zero, Clay und Hiead mussten sich eines der Zimmer teilen. Azuma hatte ihnen nur 10 Minuten gegeben ihre Sachen in die Schränke einzuräumen und sich dann auf den ersten Rundgang durch die gesammte Ausbindungsabteilung und den erste Blick auf die Göttinnen zu werfen. Hiead beobachtete wie Clay seine Sachen feinsäuberlich und ordentlich einräumte, während Zero sie einfach in seinen Schrank warf. Mit seinen kalten roten Augen studierte er seine Zimmergenossen, doch auch Zero wand den Blick von dem Silbernen nicht ab. Ein Streit stand kurz bevor...
 

Azuma Hijikata brachte die beiden Streithähne auf den Gang und sie erhielten erst einmal eine kleine Predigt über das Verhalten hier auf GOA. Während Hiead ruhig zuhörte, versuchte Zero immer wieder dem Ausbilder dazwischen zu reden.
 

Keine zwei Gänge entfernt, stolzierten die Piloten und genossen ihre wohlverdiente Freizeit. Denn aufgrund ihrer "Arbeit" als Piloten mussten sie die meiste Zeit immer in Alarmbereitschaft sein, um die drohenden Gefahren der Victems in Schach zu halten und den Planeten Zion zu schützen. Denn genau dieser Planet war die noch die einzige Chance ein friedliches Leben zu führen. Würde er zerstört werden... wer weiß was dann geschehen würde...?

Millionen Menschen würden sterben, Kinder ihre Familien verlieren und die Piloten und die Anwärter den letzten Ansporn für das Gute zu kämpfen. Denn wenn Zion nicht mehr ist, wozu sollten dann noch weitere Kämpfe gegen die Victems geführt werden?

Doch im Moment schien alles ganz ruhig zu sein. Keine Angriffe.
 

Die Piloten streiften durch die Gänge und unterhielten sich über die letzten kämpfe und über die neuen Anwärter.

"Meint ihr San hat Recht, was die beiden Neuen betrifft? Also auf mich machten sie nicht gerade den Eindruck, dass sie eine Chance haben könnten.", fragte Rio in die Runde. Gareas zuckte mit den Schultern und meinte ernst: "Also, wenn du mich fragst, glaube ich San. Sie hat ein gutes Gespühr für solche Sachen... Es könnte gut möglich sein, dass die Beiden eine kleine Chance haben, aber bevor die zu uns kommen, werden höchstwahrscheinlich andere, bessere zu uns stoße. So wie San."

"Bleibt nur noch die Frage zu klären, an wessen Stelle sie treten wird.", meldete sich der große Blonde zu Wort. Alle blickten zu Boden, denn sie wussten, dass, wenn es einen neuen Piloten oder eine Pilotin geben wird, einer von ihnen nicht mehr dabei sein wird. Sie waren ein Team, doch was wenn unerwartet einer von ihnen stirbt oder bei einem Kampf eine so schwere Verletzung davon tragen würde, dass er nicht mehr "arbeiten" kann? Natürlich es würden andere, jüngere und vielleicht auch bessere Piloten kommen, die mehr drauf haben als sie jetzt.

Was würde aus IHNEN werden, aus den alten Piloten? Würden sie wie Azuma Hijikata werden und die neuen Anwärter trainieren und ausbilden?
 

"Fragen, auf die noch nicht einmal ich eine Antwort weiss." Erklang es hinter den Piloten. Eine mittelgroße Frau mit türkisblauen Haaren trat auf die Jungs zu, die wie angewurzelt stehen geblieben waren. Ihr Anzug bestand nur aus ein wenig weißem Stoff und ihre Augen funkelten in einem so starken blau, dass den Jungs als sie sich umgedreht hatten fast die Luft weg blieb. "Theela!", kam es wie aus einem Mund. "Was machst du hier? Wir dachten, wir treffen uns alle in einer Stunde in der Trainingshalle?", fragte Rio und schaute seine Kollegen fragend an.

"Wie, darf ich noch nicht einmal mit meinen Kameraden zusammen ins Training gehen??", fragte sie. Die Jungs nickten nur und machten sich mit der jungen Frau auf zu ihren Trainings-Ingrids.
 

San schlenderte gelangweilt und mit einem gedankenlosen Blick durch die Gänge des Wohnheims. Sie suchte nach einem Grund, nach einem klaren Argument, warum gerade sie eine gute Pilotin sein soll. Azuma, der Ausbilder, hatte schon seit ihrem Eintritt in die GOA etwas gegen sie gehabt. Natürlich nur weil sie eine Frau war und somit sowieso keine Chance gegen die anderen männlichen Anwärter hatte, wie er dachte. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich als eine der besten Anwärter der gesammten Kandidaten ihres und des Jahrgangs über ihr heraus kristalisierte. Keiner der anderen hatte ein so großes Potenzial wie San. Egal ob sie im Angriff oder in der Verteidigung eingesetzt wurde, sie meisterte alle Missionen.

Die anderen Anwärter waren immer eifersüchtiger geworden und würdigten sie keines Blickes, bis zu dem Zeitpunkt, als die Piloten auf sie aufmerksam geworden waren. Die Jungs der Göttinnen waren beeindruckt von Sans Können und freundeten sich schnell mit ihr an. Auch Sans Lotse, Tazume, wurde in die Reihe der Ingrid-Lotsen nur schwer aufgenommen. Es kam ja auch nicht oft vor, dass ausgerechnet ein Mann ein Lotse wurde und dann noch eine Frau als Partner zu haben, war für die meisten der weiblichen wie auch männlichen Bewohner auf GOA eine peinliche Mischung. Doch war es für Tazume nicht so niederschmetternd, wie für San. Sie war es zwar gewohnt, dass niemand sie leiden konnte, aber man musste sie ja nicht ständig daran erinnern, dass sie anders war, als die anderen. Was konnte sie nur tun, damit die restlichen Anwärter sie endlich in Ruhe ließen?

San überlegte, was sie nun zu Azuma sagen konnte. Sie brauchte unbedingt noch einen Grund, sonst würde das mit der Eifersucht und den ständigen Streitereien zwischen ihr und einem ihrer Kollegen nie aufhören.

Sie lief, noch ganz ruhig, den Korridor entlang und versuchte nicht an die Reaktion des Ausbilders zu denken. An einer Gabelung der Gänge wartete bereits ihr bester Freund - neben Tazume - Force auf sie. Der große mit den dunkelvioletten Haaren stand ganz entspannt an eine der Wände gelehnt und schaute San direkt in die Augen. "Hi Sanmi. Ich begleite dich zu dem lieben Onkel Ausbilder.", scherzte er. Doch San konnte darüber nicht lachen. Noch immer war ihr kein Argument eingefallen, dass sie Azuma ins Gesicht hätte schleudern können. Stattdessen waren ihr nur Gedanken und Vorstellungen durch den Kopf geschwebt, in denen sie aufgeben wollte. "Wenn du jetzt ans Aufgeben denkst, dann werde ich das zu verhindern wissen! San, du bist so weit gekommen und du wist noch weiter kommen, wenn du jetzt nicht einfach so das Handtuch wirfst. Bitte tu es für mich..." Force schaute sie mit einem strahlenden Lächeln an und seine Augen schienen San fast zu verschlingen. Sie nickte nur stumm und lief dann den Flur weiter hinunter, wo sie auch schon bald an Azuma Hijikatas Arbeitszimmer ankam. Nur zögerlich bewegte sich ihre Hand, sie schien sich gegen die Bewegung zu wehren, bis sie gepackt wurde und mit festem Druck zu der Aktion gebracht wurde, die sie eigentlich machen wollte. San hörte nur das dumpfe Klopfen ihrer Hand auf dem Metall der Tür, dann ein lautes Rufen aus dem Raum dahinter. Die Tür ging auf und für San gab es nun keine Möglichkeit mehr auf dem Absatz kehrt zu machen und wieder in ihr Zimmer oder in die Trainingshalle zu flüchten. Azuma stand auf, deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und winkte auch Force zu sich. Als die beiden Anwärter vor ihm standen, brach er das eingetretene Schweigen: "San. Ich habe dir eine Aufgabe gegeben und obwohl ich eigentlich deine Anwort hören möchte, muss ich leider zu einer wichtigeren Sache kommen. Wie ich von den restlichen Anwärtern aus deiner Klasse erfahren habe, sind sie nicht ganz damit einverstanden, dass eine Frau besser ist als sie selbst. Ich selbst weiss, wie es ist, wenn man der Beste ist, doch als Frau zieht man damit keinen Ruhm auf sich. Was ich damit sagen will, ist, willst du nicht deine Ausbildung als Lotsin weiter machen? Es wäre für alle das Beste." San schluckte, denn mit einer solchen Reaktion hatte sie schon gerechnet. Doch nun war sie sich sicher! Egal was die anderen sagen oder denken mochten, sie würde ihren Weg gehen und wenn es sein musste auch allein. Sie brauchte keine Freunde in ihrer Klasse und Feinde hatte sie ja eh noch nicht genug. Langsam öffnete sich ihr Mund und sie formte mit ihren Lippen eine Antwort: "Nein! Ich werde nicht aufgeben! Sollen die anderen doch denken was sir wollen!!! Es ist mir egal. Ich werde Pilotin einer Göttin, das habe ich damals meiner Mutter versprochen und dieses Versprechen werde ich auch halten!" Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie an ihre Mutter dachte. Ohne auf die Antwort von San zu reagieren wendete sich Azuma zu Force: "Du hast also die Antwort des Anwärters Nr. 13 gehört. Ich ernenne dich, Force Wartlliam, zu ihrem neuen Trainingspartner, denn ab heute wird sie in deine Klasse gehen."

Überrascht schauten sich die zwei Freunde an. "Ich habe es satt, ständig irgendwelche Beschwerden zu bekommen und nach deiner Antwort zu urteilen, San, bist du entschlossen genug um zu den Top-Anwärtern zu gehören. Mach mir keine Schande." Er drehte sich weg und bedeutete den beiden sich zu entfernen.

Doch auf halbem Wege blieb San stehen und fragte leise: "Und was ist mit Tazume? Bleibt er noch weiterhin mein Fluglotse?" Azuma drehte sich wieder um, sah sie an, als wäre sie eine Auserirdische und schüttelte dann nur ungläubig den Kopf. "Glaubst du wirklich ich würde dich ohne Lotsen in die Top-Klasse schicken. Ihr seid so aufeinander eingespielt, da werde ich euch doch wohl nicht trennen. Und jetzt verschwindet, ich habe noch eine Menge Arbeit."

Kontakt 02

Eine leichte Erschütterung durchfuhr die GOA. Durch einen Lautsprecher wurden die Göttinnen gerufen und auch die Anwärter der oberen Klassen machten sich auf den Weg zu ihren Ingrids. Ein Victim näherte sich dem Raumschiff. Kleine unregelmäßige Vibrationen zeigten sich auf den Anzeigemonitoren und -tafeln in der Kommandozentrale. Die Piloten machten sich bereit zum Start und schossen nicht einmal eine halbe Minute danach durch den Schacht in Richtung All.

Eine Stimme erklang in den Göttinnen: "Kontakt mit dem Victim in 180 Sekunden! Nummer vier, Agui Keimeia, Schutzschild errichten! Alle außer Reichweite bleiben!" Rioroute hielt sich bereit, doch der Angriff war zu schnell und traf die Göttin. Nun griffen die anderen Göttinnen gemeinsam an und in einem Moment der Überlegenheit richtete Gareas sein Rufen an Teela: "Nummer eins! Mach ihn fertig!!" Ein lautes Krachen war im luftleeren Raum zu hören und eine so gewaltige Welle an Energie traf den Feind, so dass es für ihn keine Gnade mehr gab.

Der Victim war besiegt.

Die Piloten und die Anwärter kehrten wieder zurück zur Landebrücke und machten sich gleich daran ihre Ingrids zu untersuchen und wenn nötig zu reparieren. Nur eine Ingrid war so rampuniert, dass man fast glauben konnte, der Pilot wäre umgekommen. Agui Keimeias rechte Seite war fast komplett zerstört worden. Rioroute lag noch immer in der zertrümmerten Maschine und seine Lotsin Phil machte sich schon langsam Sorgen um ihn. Als er dann endlich aus der Ingrid herausgeholt wurde, schien es ihm noch ganz gut zu gehen, doch man sah eine klaffende Wunde über seinen rechten Arm verteilt. Die "Boten der Ärztin" legten ihn auf eine Trage und brachtne ihn so schnell wie nur möglich in die Krankenstation, die Zero und Hiead noch vor wenigen Augenblicken in ein kleines Schlachtfeld verwandelt hatten.
 

Zero war kurz vor dem Angriff in eine der Göttinnen gelangt und konnte nur mit einiger Anstrengung wieder herausgeholt werden. Doch wie es schien, ging es ihm nach einer kleinen Pause in der Krankenstation wieder besser, denn er konnte sich schon wieder mit Hiead streiten. Sie rannten durch die Gänge des Wohnheims und manche der älteren Anwärter schauten sie schief an.

"Warte nur ab, bis ich dich erwische!", entfuhr es dem Silbernen. "So wartet doch. Streitet nicht. Wir sind doch Kameraden!" Clay rannte hinter den beiden Streithähnen her, konnte sie aber nicht einholen.

Sie bogen schnell und in rasendem Tempo um die nächste Ecke und stießen fast mit zwei Personen zusammen. Diese konnten allerdings schnell genug ausweichen und fanden auch noch die Gelegenheit den beiden Rasern ein Bein zustellen. Hiead und Zero fielen der Länge nach hin und schauten die beiden Übeltäter böse an. Doch schnell änderten sich die Mienen der noch am Boden liegenden Jungen, als sie feststellten, wer vor ihnen stand. "Habt mal ein bisschen mehr Rücksicht! Ihr seid hier nicht die Einzigen, die sich hier auf den Gängen aufhalten.", meinte der große mit den grünen Haaren. Er wendete sich an die Person, die neben ihm stand und meinte in einem abfälligen Ton: "Also so kann aus denen nie was werden..." Mit diesen Worten gingen sie weiter.

"Seht ihr, das passiert, wenn ihr euch nicht beherrschen könnt!", kam es von Clay, der außer Atem vor den Beiden stand. Er half Zero auf und bot auch Hiead seine Hand an, dieser jedoch schlug sie aus.
 

Nur einen Gang weiter liefen San und Force. Sie bewohnten ein Zimmer und waren auf dem Weg genau dorthin. Force schaute San an, doch sie erwiederte seinen Blick nicht. Sie lief einfach nur mit dem Blick auf den Boden gerichtet den Gang entlang und konnte es fast nicht glauben, endlich in eine Klasse zu kommen, in der sie nicht die einzige war, deren Kraft die der meisten übersteigt.

"San, ..."

Sie blickte auf. "Was ist los, Force?"

"Ach es ist nur, dass ich ein ganz komisches Gefühl in letzter Zeit habe. Ich meine, wenn ich mit dir zusammen bin..."

"Wie meinst du das? Hab ich etwas gemacht, dass dich zu einem Gefühl..."

Sie wurde unterbrochen, den Force war stehen geblieben und drückte sie unter einem leichten Druck an die Wand. San blickte ihn an, überrascht und mit ein wenig Angst.

Sanmi, ich weiss auch nicht, was in mich fährt, aber ich weiss nur eins: Ich habe starke Gefühle für dich!

Er kam ihrem Gesicht immer näher, bis sich ihr Lippen berührten. Verwirrt wusste San im ersten Moment nicht, was sie tun solle, doch die Zärtlichkeit, die ihr Force entgegenbrachte übermannte sie und sie konnte nichts anderes tun, als den Kuss zu erwiedern. In Force entstand ein Gefühl der Erleichterung und er ließ nur mit einem Zögern ab von San. Er sah wie sich eine leichte Röte in Sans Gesicht stahl und sie sah in diesem Moment zum ersten Mal aus, wie ein richtiges kleines Mädchen.

"Es tut mir leid, wenn ich etwas getan habe, das du nicht willst. Ich hatte nur ein..." Eine schnelle Bewegung ließ ihn verstummen. Warme, zarte Lippen schlossen sich erneut auf die seinen.
 

Er war nur auf dem Weg zu seiner Partnerin gewesen, als er um eine Ecke bog und sie sah. Auf die Zehenspitzen gestellt, streckte sie sich einem anderen entgegen. Ihre Lippen berührten die eines anderen. Durch ihre schwarzen Haare fuhr eine große Hand, wanderte an ihrem Rücken entlang. Dieses Bild brannte sich in Sekunden in das Gedächtnis des einzigen männlichen Lotsen auf GOA. Tazume stand mit hämmerndem Herzen an die Wand gelehnt da und versuchte das Bild aus seinem Kopf zu verbannen.

So musste es eines Tages kommen. Er hatte schon seit dem ersten Zusammentreffen mit San ein Gefühl für sie entwickelt. Es war fast wie Liebe auf den ersten Blick, doch er hatte es sich nie getraut es ihr zu sagen. Schon seit mehr als zwei Jahren liebte er sie, doch nun hatte er seine Chance verpasst. Ein anderer hatte es als erster getan. Von nun an, würde Tazume nur noch der Lotse und guter Freund von San sein, doch nicht mehr. Für ihn brach in diesem einen Moment eine Welt zusammen und nichts konnte die Trümmer seines Herzens wieder aufrichten.
 

Force zog San mit sich eine Gang weiter, wo ihr Zimmer lag. Er öffnete die Tür und schob San hinein in das kleine Doppelzimmer. Natürlich sollten Mädchen und Jungen auf der GOA nicht gemeinsam in einem Zimmer schlafen oder leben, doch in diesem Fall war es eine Ausnahme oder wohl eher eine unauswegliche Maßnahme, denn es gab keine freien Zimmer für einen einzelnen Anwärter und zu den Lotsen konnte man sie auch nicht stecken, deshalb fand man die Lösung mit einem gemischten Zimmer.

Sie setzte sich auf ihr Bett und schaute ihren besten Freund überrascht an, denn er begann sich langsam sein Hemd auszuziehen. Er kam zu ihr. Setzte sich neben sie, strich ihr zärtlich durch das vor Verlegenheit errötete Gesicht, wanderte weiter über ihren Hals. Force beugte sich zu ihr, küsste sie an der Stelle, wo noch vor wenigen Sekunden seine Hand ruhte. Er hinterließ einen kleinen roten Abdruck auf ihrem Hals. "Als Zeichen, dass du mir gehörst, ok?" Sie nickte nur. Zitternd lag sie nun auf dem Bett, Force auf ihr, doch er beließ es nur bei den zärtlichen Küssen, die ihren Körper bedeckten. Er hatte längst ihr Hemd aufgeknöpft und auch schon auf ihrem Oberkörper seine Zeichen hinterlassen. Er bemerkte ihr Zittern und hörte auf sie zu küssen.

"Ich hoffe ich habe dich mit meiner stürmischen Art nicht allzu sehr überrumpelt. Ich weiss auch nicht, wie ich mein Verhalten erklären soll, es ist nur so ein tolles Gefühl in deiner Nähe zu sein.", brachte Force unter schwerem atmen hervor. San konnte nicht antworten, so gelähmt war sie noch von seiner Zärtlichkeit. Noch nie in ihrem Leben hatte ihr jemand solche Gefühle entgegengebracht.

Als sie sich dann langsam erhohlt hatte und sich aufrichtete, versuchte sich ihre Gedanken in Worte zu fassen: "Force, ich kann das Gefühl in mir nicht beschreiben, aber ich habe auch schon lange so gefühlt, hatte aber Angst es dir zu zeigen oder es dir zu sagen. Ich dachte, du würdest nicht so fühlen und mich vielleicht nicht mehr als Freund haben wollen..." Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie schüttelte den Kopf und versuchte die kalten Tränen zu verbergen, doch Force hielt sie fest. "Viel zu lange hast du jeden Abend still und heimlich vor dich hingeweint. Viel zu oft wollte ich dich trösten, dich in meine Arme nehmen, so wie jetzt, um dir zu zeigen, dass du nicht alleine bist." San war sich nicht sicher, was sie nun genau empfand, denn irgendjemand - sie erinnerte sich nicht wer es war - tauchte in ihren Erinnerungen auf, und sie war sich nicht mehr so sicher, ob sie das selbe wie Force empfand. Sie wollte doch nie jemanden so nah an sich herankommen lassen, dass sie nun in einer solchen Lage festhing.
 

Er lief, immer noch mit dem Bild der beiden Menschen im Geist, ziellos umher. Er bemerkte keinen der ihm entgegen kam, der ihn anrempelte, so vertieft war er in die Erinnerung, an das was er gesehen hatte.

Wieso war er nur ein solcher Feigling?? Liebte er sie nicht schon von der ersten Sekunde an, wo er sie zum ersten Mal auf der GOA gesehen hatte??

Tazume wandelte durch die Gänge der GOA und blieb vor der Trainigshalle der Piloten stehen und spähte hinein. Dort standen sie, die neuen Anwärter auf den begehrten "Job" als Pilot einer der 5 Göttinnen. Sie trainierten hart, obwohl doch schon die Unterrichtszeit vorbei war. Tazume schaute in die Gesichter der zwei Jungs, die wie Bekloppte auf einander losgingen. In den weißen Anzügen, die sie trugen sahen sie sehr schmächtig aus und man konnte kaum glauben, dass sie schon das richtige Alter für die Ausbildung hatten. Immer wieder stießen die Degen aufeinander. Sie trafen sich auf den weißen Anzügen, bis einer von ihnen zu Boden sank. Tazume rannte zu dem am Boden liegenden hin und nahm ihm den Helm ab.

"Hi, ist alles in Ordnung mit dir?", fragte Tazume. "Ja ja, schon ok... ich habe es nur ein bisschen übertrieben.", meinte der braunhaarige. Auch der andere hatte bereits seinen Helm abgenommen und musterte den älteren Lotsen ernst. "Er wird es überleben. Leider." Seine silbernen Haare glänzten in einem leichten türkis. Seine EX, dachte Tazume. Wie kann jemand, der noch so jung ist, eine so starke EX aufweisen? Ist das der, von dem San heute morgen gesprochen hat, als sie in ihre Ingrid stieg um den anderen Piloten zu helfen den Victim zu besiegen? Kann es denn wirklich möglich sein?

Tazume stand auf und half Zero aufzustehen. Dieser bedankte sich und rieb sich den Hinterkopf. "So genug für heute, ihr Streithähne!", erklang eine Stimme im Hintergrund. Ausbilder Azuma stand an der Tür und blickte ein wenig wütend auf die zwei Neulinge. "Tazume, San erwartet dich in der Trainingshalle 3. Sie möchte noch einige der neuen Strategien mit dir ausprobieren. Also trödel nicht und komm in die Gänge, sie muss schließlich mit den Top-Anwärtern morgen schon sehr früh trainieren.", ermahnte der große Mann. Die zwei Anwärter der Klasse eins schauten Tazume entgeistert an. "Wie du bist einer der Top-Piloten?? Wow!", staunte Zero, dessen Begeisterung schnell verschwand, als ihm Tazume gestand, dass er nur der Lotse war und San in Wirklichkeit die Top-Anwärterin war.

Schnell machte er sich auf den Weg zur Trainingshalle 3 in der Sanmi schon auf ihn wartete. Auch Force und seine Lotsin waren schon da. Das hätte er ahnen müssen, dass San nicht mit ihm allein trainieren würde. Sie und Force gingen zu ihren Ingrids, stiegen hinein und gaben ihren Lotsen ein Zeichen, dass sie so weit waren. Etwas stieg in Tazume auf und er konnte sich nicht richtig konzentrieren, als er die Ingrid für San programmierte. Er schien sehr verwirrt und brach das Training ab. "Es tut mir leid, San. Aber ich kann mich nicht konzentrieren und ich möchte nicht, dass dir wegen einer Unachtsamkeit von mir etwas zustößt." "Ist schon ok. Ruh dich aus, damit wir morgen weiter machen können.", kam die sanfte Stimme aus der Kabine der Nr. 13. Bevor San und Force wieder im Kontrollraum waren, war Tazume verschwunden. San strich sich eine ihrer schwarzen Strähnen aus dem Gesicht. "Ich schaue mal nach Tazume. Brauchst nicht auf mich zu warten, Force.", rief sie noch schnell, bevor sie aus der Halle rannte und den Gang hinunter eilte.
 

Tazume war noch nicht ganz an seinem Zimmer angekommen, als San ihn eingeholt hatte. "Was ist los mit dir, Tazu??", fragte sie ganz außer Atem. "Nichts, Sanmi, es ist nichts. Ich habe nichts."

"Das glaube ich nicht! Was hast du?"

"San, die Liebe ist es, was mich so fertig macht. Ich liebe jemanden aber sie wird für mich immer unerreichbar sein. Es tut mir leid, dass ich dich von deinem Training abhalte, nur wegen so einem kleinen Problem."

"Das ist doch kein kleines Problem! Wer ist es denn? Ich weiss, ich kann nicht viel tun, weil mich hier ja niemand mag aber vielleicht kann ich dir ja doch helfen." Sie lächelte ihn an, doch sie merkte nicht, welch einen Schmerz es in Tazumes Herzen auslöste. Wie ein Dolch, der sich tief in sein Herz rammte, fühlte es sich an, als er ihr so schönes Lächeln sah, welches sie nur allzu oft versteckte.

Weisst du, was du mir antust, wenn du mich so ansiehst? Wenn ich weiss, dass es jemanden anderes in deinem Leben gibt? Tazumes Gedanken verliefen sich in der Vergangenheit. Wo sie noch auf Zion waren, ein ganz normales Leben führten.

"Gute Nacht, San." Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer und schloss sie gleich hinter sich wieder. Er lehnte sich gegen die geschlossene Tür und ließ sich auf den Boden sinken.
 

Warum dachte er gerade jetzt an die Vergangenheit?

Kontakt 03

Durch die Blätter des größten und schönsten Baum der ganzen Stadt wehte ein lauher Windstoß. Es war Sommer, die Luft war erfüllt von dem Duft frisch erblühter Blumen und von weitem hörte man das Lachen von Kindern, die sich zum Spielen bei dem großen Baum trafen. Sie lachten und rannten umher. Nur ein Mädchen nicht. Sie durfte nie mitspielen. Keiner mochte sie.
 

Alleine saß sie auf einer kalten Steinmauer und schaute - fast sehnsüchtig - zu den spielenden Kindern hinüber. Wie gerne würde sie auch mal so ausgelassen toben und lachen, oder mit den anderen Kindern spielen oder vielleicht sogar Freundschaften mit ihnen schließen.

Doch diese Vorstellung sollte für immer eine bleiben.

Ein etwas größerer Junge, der mit den anderen um die Wette rannte, blickte zu ihr und sie erwiderte nur kurz seinen Blick. Schnell drehte sie sich um und starrte nur auf den Boden. Der Junge mit den dunkelblauen Haaren blieb stehen und schaute wie gebannt auf das Mädchen. Irgendetwas schien an ihr zu sein, was seine Augen an sie fesselte. Mit langsamen, zögerlichen Schritten kam er immer näher zu ihr. Die anderen Kinder schauten ihn nur bissbilligend an und fragten sich, was er wohl mit den Mädchen machen würde. Würde er sie anschreien, sich schlagen oder vielleicht davon jagen?

Aber nichts von alledem tat er, als er sie erreicht hatte. Er schaute sie nur an und fragte dann, als er endlich den Mut aufgebracht hatte, nach ihrem Namen. Sie drehte den Kopf zu ihm um und ihren schwarzen Haare wirbelten umher, als der Wind aufkam und sie streifte. Ihre kristallblauen Augen starrten ihn an. "San...", meinte sie in einem selbstbewussten Ton und machte sich schon auf die kommenden bösen Sprüche gefasst, doch sie blieben aus. Der Junge schaute sie nur mit seinen freundlichen Augen an und meinte dann: "Ich bin Tazume. Willst du mit uns zusammen spielen?" Sie blickte zu den anderen und sah schon die erwartungsvollen Gesichter, aus denen schon der Hass gegen sie sprach. "Nein. Schupps mich doch einfach von der Mauer, dann sind deine Freunde auch zufrieden. Spiel doch einfach mit denen weiter und lass mich in Ruhe!", versuchte San ihn abzuwimmeln, doch er blieb bei ihr stehen. "Das sind doch nicht meine Freunde. Sie mögen mich nur, weil meine Eltern Geld haben und sie denken, wenn sie mit mir befeundet sind, bekommen sie auch etwas davon ab." Er lächelte und hielt ihr die Hand hin.

Hinter seinem Rücken riefen schon einige: "Jetzt macht er sie fertig!" oder "Jetzt ist sie dran!" oder "Geschieht ihr Recht, wenn sie uns beim Spielen beobachtet!".

Doch Tazume beachtete die Rufe einfach nicht. Er nahm San bei der Hand und lief mit ihr zu einem kleinen Plätzchen unter dem Baum. Sie setzte sich, Tazume aber ging in Richtung seines Hauses und meinte noch über die Schulter hinweg: "Ich hole noch schnell ein leckeres Eis für uns. Warte hier." Er lief weg.
 

Sie schaute ihm nach und bemerkte nicht, wie sich die anderen Kinder um sie gescharrt hatten und sie so praktisch eingekreisten. "Was will denn eine wie du von Tazume? Glaubst du, er kann dich aus dem Waisenhaus holen?", fragte ein kleines Mädchen in einem rosa Kleid provozierend. San schüttelte den Kopf. Sie hatte keinerlei Absichten. Tazume war schließlich zu ihr gekommen und nicht umgekehrt. Sie wollte gerade ihre Gedanken laut aussprechen, als sie ein Stock traf. Dann folgte ein Stein und dann spührte sie nur noch die Schuhe der Kinder, die auf sie eintraten. Was soll ich nur tun, es sind so viele? Hat er das mit Absicht getan, damit ich den anderen schutzlos ausgeliefert bin? Die Schmerzen wurden immer stärker und San glaubte in diesem Moment, sie würde diesen Augenblick nicht überleben. Ihre Sinne verließen sie und die Dunkelheit machte sich in ihrem Kopf breit.

"Was macht ihr da?!", rief Tazume, als er auf halbem Wege erkannte, dass die Kinder sich um San verteilt hatten und sie wehrlos auf der Wiese lag. Er rannte auf sie zu und konnte im letzten Moment noch das schlimmste abwenden. Denn einer der Jungen wollte gerade mit einem dicken Stock auf sie einschlagen, als sich Tazume über sie warf und selbst den Angriff abbekam. Die Kinder schreckten zurück und schauten entsetzt auf den blutenden Tazumer herab. "Kommt schon, lasst uns abhauen, bevor wir noch ärger bekommen!"
 

Der verwundete Tazume setzte sich neben die immer noch am Boden liegende San und schaute sie beunruhigt an. Ich hätte ahnen müssen, dass so etwas geschehen wird. Es tut mir leid. Langsam öffnete San die Augen und schaute ihren Retter an. Tränen stiegen in ihre Augen als sie seine Verletzung sah. "Du brauchst nicht weinen, mir geht es gut. Wie geht es dir? Alles ok? Es tut mir leid, dass sie so etwas getan haben." Tazume konnte nicht schnell genug reagieren und war überrascht als Sanmi ihn umarmte. "Danke", murmelte sie. Er nahm sie in seine Arme und meinte sanft: "Du darfst ruhig weinen, ich werde es keinem erzählen. Bei mir musst du nicht so tun als seist du stark."

San drückte sich noch enger an den Jungen und ließ ihre Tränen laufen. Sie weinte nicht nur wegen des Vorfalls von gerade eben, nein, auch um ihre Eltern. Tazume hielt sie fest und spührte wie sie sich langsam entspannte. "Komm mit. Ich möchte dich meinen Eltern vorstellen."
 

Sie liefen gemeinsam zu dem großen Haus der Familie Karei und als sie die Eingangshalle betraten, stockte San der Atem. Zwei Treppenaufgänge bildeten einen wundervollen Hintergrund und der weiße Marmor erstreckte sich bis hoch zur Decke. Die roten Blumen bildeten einen so atemberaubenden Kontrast zu dem Marmor. San konnte sich nicht sattsehen. Und wenn schon die Eingangshalle so aussah, wie mochte dann der Rest des gewaltigen Bauwerks aussehen?

"Mutter, ich habe Besuch mitgebracht. Kann sie heute mit uns essen?"

"Aber sicher, Tazu. Kommt doch einfach mal ins Wohnzimmer.", erklang eine freundliche Stimme aus einem der Nebenzimmer.
 

Als sie das Wohnzimmer betraten und zu dem Sofa gingen, von dem sich eine junge und wunderschöne Frau erhoben hatte, hielt San erneut den Atem an. Das konnte nicht wirklich die Mutter von Tazume sein, sie war viel zu jung.

„Das ist Sanmi, Mutter. Sie ist aus dem Waisenhaus, das schon fast eine Ruine ist.“, beschrieb er seiner Mutter in einem so kindlichen Ton, dass sie lachen musste und schon genau wusste, was er vorhatte. „Du solltest sie aber selbst auch fragen, ob sie das möchte… Wenn sie ja sagt, habe ich auch nichts dagegen.“

Tazume schaute seine Mutter mit großen strahlenden Augen an und drehte sich schnell nach San um. Diese blickte verwirrt drein. „Bitte San, nimm das Angebot an. Ich würde mich riesig freuen, wenn du hier bei uns leben würdest.“

Sanmis Herz setzte einen Schlag aus…

Ein solches Angebot hatte sie noch nie bekommen, und erst recht nicht erwartet. Gedanken und einige Möglichkeiten, die sie jetzt hatte rasten ihr durch den Kopf.

Doch plötzlich kamen ihr die Gesichter wieder zum Vorschein, die sie gerade noch mit Steinen beworfen hatten und auch die Möglichkeit, dass die Kinder der anderen Häuser sie nur noch mehr quälen könnten, schreckte sie ab. Geistesabwesend schüttelte sie den Kopf. Sie versuchte die Gesichter wieder aus ihren Gedanken zu verbannen, doch sie schaffte es nicht. Mit langsamen Schritten wich sie gegen den Türrahmen der immer noch offenstehenden Wohnzimmertür. Ihr versagten die Knie, klammerte sich fest an dem Arm, der sie zu halten versuchte, doch sie sank fast kraftlos zu Boden. Tazume, der sie aufzufangen versuchte schaffte es nicht und legte sie so sanft wie es ihm möglich war auf den marmornen Fußboden. Seine Mutter kam auf die beiden zu und half ihrem Sohn das bewusstlose Mädchen auf das Sofa zu legen. „Sie kann heute noch hierbleiben, aber, wenn sie nicht bleiben will, darfst du sie zu nichts zwingen. Ich merke schon, sie hat einen starken Geist… Also Tazu, leg dich nicht mit ihr an, sie ist stärker wie du.“, scherzten die junge Frau und verschwand mit einem Lächeln im Flur.
 

Tazume ließ sich neben San auf den Boden fallen. Im Schneidersitz saß er nun vor ihr und betrachtete ihr schmutziges Gesicht, das trotz des Staubs und des Drecks wunderschön war. Sie blinzelte und öffnete dann verwundert die Augen. „Was war los? Warum liege ich hier? Ich sollte schon längst wieder im Waisenhaus sein.“, begann sie zu stammeln. San blickte in Tazumes blaue Augen und verstummte. Er sah traurig aus. „Warum willst du nicht hier bleiben? Hier hast du es viel besser als in diesem Heim… und… und….“, seine Stimme begann zu zittern und wurde ganz leise. Nur ein Flüstern beendete seinen Satz: „Ich kann dich beschützen, für dich da sein.“ Schnell drehte er den Kopf beiseite, denn er spürte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. San schaute ihn trotzdem an und umschlang ihn mit ihren dünnen Armen von hinten. Sie hatte sich bereits aufgesetzt und Tazume merkte wie das Mädchen hinter ihm zu zittern begann. Kalte Tropfen fielen auf seinen Nacken, er fühlte wie, sich das Gesicht von San an seinen Rücken lehnte und vernahm nur ein leises - fast unhörbares - Schluchzen. Er drehte sich mit einem Ruck um und sah sie nun direkt an, er sah in ihre kristallblauen Augen und empfand den ununterdrückbaren Drang…

Er fasste sich wieder. (Wie kannst du nur an so war denken? Sie weint und du willst sie küssen?), tadelte er sich selbst.

„Tazume…“

„Ja?“

„Du musst mir etwas versprechen!“

„Was auch immer du willst.“

„Ich…“, San stockte. „Ich will Pilotin werden! Ich möchte, auch wenn sie nie gut zu mir gewesen sind, möchte ich die anderen beschützen und vor den Victems retten. Ich möchte, dass die anderen Kinder in ihrer Welt weiterleben können, und nicht wie ich eines Tages enden. Ich will auf die GOA! Aber allein schaffe ich das nicht. Bitte hilf mir dabei eine Pilotin zu werden. Ich verspreche dir, dass ich, wenn wir wieder auf Zion sind, zu euch ziehen werde.“

„Nein, Sanmi.“, meinte Tazume trocken. Sie schaute ihn an und ein Gefühl von Enttäuschung machte sich in ihr breit. Doch dann lächelte er. „Ich werde dich nicht zu irgendetwas zwingen und du musst mir auch nichts versprechen. Ich werde dir helfen, egal bei was und ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst.“

San war glücklich endlich einen Freund zu haben, ein Freund, der nicht so wie die anderen Kinder über sie dachte.
 

Ab diesem Moment waren die beiden unzertrennlich. San wohnte zwar immer noch in dem Waisenhaus, doch sie verbrachten jeden Tag miteinander. Und bald schon kam der Tag, an dem die neuen Piloten und Lotsen in die GOA gerufen wurden.

Sie waren nun alt genug um die Ausbildung zum Piloten oder zur Lotsin zu machen. Doch dann tauchte ein Problem auf: es gab mehr junge Menschen mit der Blutgruppe EO als erwartet und im Gegenzug zu wenige, die man als Partner für die Piloten hätte ausbilden können.

„Ich melde mich freiwillig. Ich möchte Sans Lotse werden.“, als Tazume diese Worte aussprach, herrschte erst ein verwundertes Schweigen, doch dann, als die anderen den Wert seiner Worte erkannt hatten, begannen alle zu lachen. Auch der Ausbilder konnte sich ein lächeln nicht verwehren und schaute Tazume mit kalten Augen an. „Warum? Du weißt doch, dass es bis auf Teela keine andere Frau mehr geschafft hat diese Ausbildung zu meistern. Lass dich als Pilot ausbilden und mache Sanmi zu deiner Partnerin.“

„Nein und dabei bleibt es. Teela ist die einzige Pilotin - bis jetzt - und ich werde der einzige Lotse sein.“
 

(Ich möchte mich jetzt schon einmal bei meinen „treuen“ Lesern entschuldigen. In letzter Zeit hatte ich kaum die Gelegenheit zu schreiben und wenn ich dann mal ein wenig an dieser Geschichte geschrieben habe, dann nicht sehr viel und erst recht nicht gut. Ich schreibe sie während der Arbeit, weil mein Arbeitsplatz am 4.3.08 abgebrannt ist, bin ich versetzt worden und „arbeite“ nun in einem kleinen Amtsgericht in meiner Hometown. D. h., ich bin die ganze Zeit nicht wirklich ausgelastet und habe genug Zeit an dieser Geschichte zu arbeiten. Allerdings muss ich immer auf der Hut sein, denn eigentlich ist es mir nicht gestattet anderweitige Arbeiten zu machen, als irgendwelche Akten zu lesen oder Schreiben an die Beteiligten zu schicke….

Ich hoffe ihr könnt mir noch einmal verzeihen. Ich verspreche, dass ich, wenn ich dann mal wieder zeit habe, dieses kapitel überarbeiten werde, falls es euch nicht gefallen sollte.^^)

Kontakt 04

Ein Ruck fuhr durch die GOA, als die neuen Anwärter gerade in der Trainingshalle waren um sich mit ihren Lotsen bekannt zu machen und ihre Trainings-Ingrids zu begutachten.

"Was war das denn??", fragte Zero verwundert und aufgeregt. Das Mädchen mit der Kappe schaute ihn nicht an und antwortete ihm mit leicht gereizter Stimme: "Wahrscheinlich nur ein Vectim. Und jetzt gib endlich deinen Arm her, damit ich dich einscannen kann!" Sie griff nach seinem Arm und versuchte ihren Scanner über seine Nummer laufen zu lassen, doch Zero hielt einfach nicht still. Sie stieß mit ihrer Kappe gegen seine Stirn, er schlug sie ohne zu zögern beiseite und meinte nur: "Mensch, wie unhöflich!" Die Kappe flog - fast in Zeitlupentempo - auf den Boden und Zero erstarrte im selben Moment. Kizna starrte ihn an, holte aus, schlug Zero mit der flachen Hand und rannte aus der Halle.
 

Einige Gänge weiter unterhielt sich San mit Tazume über den gestrigen Abbruch der Trainingseinheit. "Was war denn los?", wollte San wissen und schaute ihrem Partner direkt in die Augen.

Genauso hast du mich auch schon als Kind angesehen..., dachte Tazume und war sichtlich in Gedanke versunken, weshalb ihm San einen kleinen Stoß in die Seite, um ihn wieder in die Realität zurück zu holen.

"Mensch, du musst ja verliebt sein, wenn du so oft wo anders bist mit deinem Geist."

"Was?? Nein, ich bin nicht...", doch es half nichts. San kannte ihn schon zu lange, als, dass sie sich mit einer kleinen Lüge hinters Licht führen lies.

Sie liefen weiter, doch schon im nächsten Moment kam ein Mädchen auf sie zu gerannt, die Augen geschlossen, Tränen auf den Wangen und wohl sehr traurig. Tazume wollte noch ausweichen, doch da war es schon zu spät. Das Mädchen rammte ihn und beide flogen auf den Boden. Nun öffnete sie die Augen und versuchte sich unter heftigem Schluchzen zu entschuldigen, doch sie bracht fast keinen vernünftigen Satz zu stande. "Beruhige dich erst mal.", meinte Tazume freundlich und half dem viel kleineren Mädchen aufzustehen. Er hielt ihre Hand und schaute sie mit fragendem Blick an.

Was soll das? Wieso hält er ihre Hand und schaut sie so komisch an? Ist es vielleicht sie, in die er verliebt ist? Eine aus dem ersten Jahr? Na warte Tazu, ich werde deinem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen. Verlass dich drauf! dachte Sanmi und lächelte verschwörerisch.

"Wie wärs, wenn du sie noch ein Stück begleitest, damit sie nicht wieder jemanden über den Haufen rennt?", frage San und freundlich schaute sie zu der Kleinen.
 

Tazume ging mit dem Mädchen weg und San stand alleine da. Hmm... so eine gute Idee war das auch wieder nicht. Jetzt bin ich allein.

Sie bog um die nächste Ecke und nun war sie es, die jemanden über den Haufen rannte. San landete direkt in den Armen eines Erstklässlers.

"Sag mal, kannst du nicht aufpassen?", kam es mürrisch von dem Jungen.

"Hab mal mehr Respekt, Frischling!"

"Ich? Respekt? Wem gegenüber?"

Wut stieg in San auf und ihr schwarzes Haar wurde leicht türkis. "Willst du dich mit mir anlegen? Dann versuch es doch!"

"Ich will mich nicht mit dir anlegen, ich suche meine dumme Lotsin.", er stockte und schaute sich Sanmi genauer an. "Du trägst nicht die Uniform einer Lotsin, was machst du dann hier?"

"Ich bin eine Pilotenanwärterin!"

"Ja und ich bin ihr Freund und, wenn du sie nicht sofort loslässt, dann kleb ich dir eine, Frischling!", ertönte hinter San eine männliche Stimme.

Der Graue ließ Sanmis Handgelenk los und schaute überrascht zu dem Jungen mit den dunkelvioletten Haaren. "Ich kenne dich. Wir haben morgen ein Training zusammen. Dann ruh dich aus, denn ich werde dich nicht verschonen, Frischling!" Force nahm San in den Arm und versuchte sie zu küssen, doch sie drehte sich weg. "Nicht vor ihm.", flüsterte sie, aber es half nichts. Er nahm ihr Gesicht in seine großen Hände und küsste sie. Leidenschaftlich, so wie er es nur tat, wenn sie allein in ihrem Zimmer waren. Hiead schaute angewidert weg und schlenderte dann cool den Gang hinter den beiden weiter.
 

"Was sollte das, Force? Ich habe doch gesagt...", ein weiterer Kuss unterbrach sie. "Ich weis, aber ich wollte dich.", gestand er. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in ihr Zimmer. Dort angekommen, entdeckten sie einen kleinen Zettel an der Tür kleben. Für Sanmi stand darauf. Sie nahm den Zettel an sich.

In ihrer kleinen Unterkunft legte sich San auf ihr Bett und las sich den Brief durch.
 

Liebste Sanmi,

ich weis, es kommt so plötzlich und ich möchte dich auch nicht in deinem Glück stören, welches du mit Force gefunden hast, doch ich wollte dir sagen, oder hier besser schreiben, was ich für dich empfinde. Schon seit du das erste Mal die GOA betreten hast, schon seit diesem Zeitpunkt und vielleicht schon viel länger spürt mein Herz nur noch das eine. Es ist vielleicht nicht in Ordnung, wenn ich dir jetzt sage, dass ich dich schon seit dem ersten Moment, seit dem wir uns kennen, liebe, aber ich muss es tun, sonst zerreist es mir das Herz. Ich möchte dich nicht verunsichern, denn ich weis, deine Gefühle für Force sind stärker als die für mich, doch ich wollte dir sagen, dass ich dich auf ewig lieben werde. Du bist mein Stern, mein Herz.
 

Es stand kein Name darunter und doch konnte sich Sanmi schon denken, wer es war, der ihr diesen so schnulzigen Brief geschrieben hatte. Sie wollte aufstehen, zu ihm rennen, ihm sagen, wie leid es ihr tut, dass sie es nicht gemerkt hatte, doch sie konnte nicht. Die Tür war verriegelt und hatte auf einmal ein neues Passwort. "Force, die Tür geht nicht auf. Was hast du für ein Passwort verwendet?"

"Ich weiss es nicht mehr.", meinte er mit sanfter Stimme und kam auf sie zu. Sanmi wich zurück, als er immer näher kam. Er streckte eine Hand aus und wollte ihre ergreifen, doch sie wich abermals zurück.

"Was hast du, San? Mache ich dir Angst? Das will ich nicht. Komm her, leg dich zu mir und wir reden ein bisschen. Was hälst du davon?"

"Ich will das Passwort."

"Das habe ich doch nur geändert, damit wir mal ein wenig ungestört sein können. Ich weis, dass eh jeden Moment dieser Tazume hier auftaucht und dich zum Training überreden will, damit du nicht bei mir sein kannst." Er machte eine Pause. "Ich habe ihn beobachtet, wie er dich ansieht, so verträumt, so... so verliebt. Ich kann es nicht ertragen, wenn du zu ihm gehst und mich hier lässt. Ich liebe dich."

"Du liebst mich... und doch schließt du mich hier ein und vorallem ist doch Tazu nicht in mich sondern in eine Lotsin aus dem ersten Jahr verliebt. Was wir beide haben, ist doch nur reine Freundschaft. Eine schon sehr lang bestehende Freundschaft."

Force zuckte mit den Schultern. "Wenn du meinst, Engel. Aber komm doch bitte zu mir. Wir haben doch so selten die Zeit, allein zu sein." Er lächelte sie an und Sanmi ging auf ihn zu. Er saß schon auf seinem Bett und wartete auf sie. Langsam näherte sie sich ihm und stieß ihn leicht, damit er sich auf das Bett legte. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. Er strich ihr sanft über das Haar und flüsterte ihr ins Ohr: "Ich bin so eifersüchtig gewesen, dass ich dir Angst gemacht habe. Kannst du mir verzeihen?" Sanmi streichelte ihm über die Brust und meinte: "Kannst du nicht einmal die Klappe halten. Ich möchte es genießen so bei dir zu liegen."

Sie hob ihren Kopf und küsste ihn ganz sacht auf die Wange. Sie genossen es beide, endlich einmal ungestört zu entspannen. Doch diese Ruhe war nicht von langr Dauer. Eine laute Sirene ertönte, gerade in dem Momant, als sich die zwei küssen wollten. Vor Schreck zuckte San zusammen. "Nicht schon wieder!", meinte sie gereitzt.
 

Schnell rannten sie den Gang entlang zu ihren Ingrids. Auch Tazume war schon dort und wünschte seiner Pilotin viel Glück, denn es war eine ganze Armee von Victims, die GOA angriffen. "Nummer 13 startklar.", meldete sich San aus dem Cockpit.

"OK, Start in fünf Sekunden."

Eine mechanische Stimme zählte den Countdown. Bei Null angekommen, starteten die Ingrids und folgten ihren großen Schwestern, den Göttinnen, in den Kampf. "Alles ok bei dir, Sanmi?", kam es von Force, der keine zehn Meter vor ihr flog. "Mach dir keine Sorgen, mir gehts gut. Pass lieber auf, dass du nicht noch vor lauter auf mich aufpassen von einem Vic...." Sanmi blieb das Wort im Halse stecken. Ein gewaltiger Victim tauchte plötzlich hinter Force auf. Ihr Freund war ihm schutzlos ausgeliefert und schon griff der Riese an. Eine Welle von Blitzen und Stromstößen flogen auf Force zu und noch bevor er reagieren konnte, war er getroffen worden. San steuerte ihre Ingrid direkt auf den Victim zu, damit er sich ihr zuwenden würde, doch der Versuch war vergebens. Immer wieder feuerte das Biest auf Force und wollte nicht mehr aufhören.

Sie sah es kommen, dass man ihren Freund nicht mehr lebend aus seiner Ingrid herausholen würde und sammelte all ihre Kraft. Ihre Haare schimmerten erst leicht, dann immer stärker in einem leuchtenden türkis. Sie hatte ihre EX aktiviert, oder besser, ihre Gefühle waren es. Sie steuerte abermals zu dem gewaltigen Ungetüm und schickte eine Attacke nach der anderen. Funken erhellten die Weite des Weltalls, als San mit einem letzten verzweifelten Schlag den Victim tötete.

Aus einem Lautsprecher hörte sie nur noch leise eine vertraute Stimme, die sagte: "Komm sofort zurück, du dummes Ding. Sonst bringst du dich noch um!" Doch sie konnte nicht mehr, sie hatte keine Kraft mehr um ihre Ingrid und die von Force sicher zur GOA zurück zu bringen. "Tazu, bring uns zurück...."
 

Der Kampf tobte weiter und die Göttinnen konnten nur knapp und mit aller Not einen Sieg erringen. Doch das bekamen die zwei Verwundeten auf der Ambulanz nicht mit. Beide lagen sie in einem komaähnlichen Zustand, teils durch ihre Verletzungen oder der Verausgabung, teils auch wegen der Schmerzmittel, die Dr. Rill Croford den beiden verabreicht hatte.

"Sie können nun zu ihr.", meinte dir Ärztin zu dem jungen Mann, der vor dem Aufwachraum gewartet hatte. Sogleich stürzte er sich in den Raum und schaute auf seine Pilotin, die schwach und ganz bleich auf einem der Betten lag. Er setzte sich zu ihr und flüsterte ihr sanft zu.

"Es tut mir so leid, San. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Nur meintetwegen liegst du jetzt hier."

"Ach halt den Mund, Tazu.", hauchte die noch benommene Pilotin.

"San, du bist ja wach.", meinte Tazume erstaunt. "Ach nee... ich tu nur so.", scherzte Sanmi und stöhnte im nächsten Moment auf. "Ich habe mich doch nicht wegen dir so verausgabt. Tazu, ich wollte Force vor diesem aggressiven Victim retten. Wo ist er? Wo ist Force?"

"Er ist noch in der OP. Seine Verletzungen waren wohl schlimmer, aber dank dir ist ihm ja nicht noch etwas schlimmeres passiert." Tazume schaute auf den Boden. Er versuchte seine Traurigkeit nicht zu zeigen, doch San durchschaute ihn. Schon wieder. "Was ist los? Geht es voran mit deiner neuen Flamme? Wie heißt sie noch gleich?? Ikhny oder so..."

Er schaute sie entrüstet an. "Meine neue Flamme? Es gibt nur eine Frau, die ich liebe und sie ist keine Erstklässlerin und schon gar keine Lotsin!!!", brach es aus ihm heraus. San schaute ihn mit ihren großen kristallblauen Augen an. "Ich muss jetzt gehen.", und mit diesen Worten stand er auf und ging. Zurück lies er eine verwirrte junge Frau, die noch nicht verstanden hatte, was ihr Lotse ihr gerade entgegen geschleudert hatte.

Kontakt 05

Innerhalb weniger Stunden war die Ambulanz komplett belegt. Auch einer der Piloten der Göttinnen hatte es erwischt. Phill saß an seinem Bett und betrachtete sein schmerzverzerrtes Gesicht. Auch im Nebenzimmer konnte eine junge Frau ihre Augen nicht von dem Verletzten abwenden. "Ich wollte dich doch retten.", flüsterte sie kaum hörbar. Sie hielt seine Hand, kniete sich an sein Bett und legte den Kopf auf die weiche Matratze. Genau aus solchen Gründen wollte ich niemals so etwas empfinden, wie Liebe. Mein ganzes Leben lang habe ich nichts als Leid und Einsamkeit erfahren und dann traf ich gleich zwei Männer, die mir so viel bedeuten.

Du hattest Recht, Force. Deine Zweifel und deine Eifersucht sind begründet, doch was soll ich jetzt tun? Ich kann mich nciht zwischen euch entscheiden!

Ein leises Seufzen kam von Force. "D-an-ke..."

"Ach Force, es tut mir so leid. Ich wollte nicht, dass du meinetwegen so verletzt wirst."

"Du hast dich... für mich eingesetzt... und hast dich.. doch selbst so verausgabt... Mir tut es leid..."

San beugte sich zu ihm hinunter und versiegelte seine Lippen mit einem Kuss, damit er sich nicht noch mehr verausgabte. "Ich komme morgen wieder, es ist schon spät. Ich...", sie stockte, "ich liebe dich!" Erleichtert über sich selbst lächelte Sanmi auf ihren Freund nieder. "Bekomme ich... noch einen... Kuss?", fragte Force und versuchte sich aufzusetzen und streckte San seine Hand hin. "Bleib liegen." Sie kam seinem Gesicht näher, doch bevor sie reagieren konnte, zog er sie zu sich ins Bett. "Ich tu dir doch weh." "Nein, tust du nicht. Bleib einfach noch ein bisschen neben mir.", flüsterte er in ihr Ohr.
 

Sanmi lag neben Force und hatte innerhalb weniger Minuten ihren Lotsen, der ihr seine Liebe gestanden hatte, völlig vergessen. Doch dieser hatte seine Worte immer noch im Kopf und mit ihnen auch Vorwürfe. Er hätte einen anderen Zeitpunkt wählen sollen. Nun hatte er sie wohl noch näher zu Force gebracht.

Ich bin ein solcher Idiot! Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich wollte doch nicht... Ich wollte nur SIE!

Er lief zu seinem Zimmer. Doch bevor er dort ankommen konnte, rannte ihn jemand von hinten um. Er landete auf dem Bauch und blieb für kurze Zeit liegen. "Hi, sorry, hab dich nicht gesehen... Sag mal, bist du nicht der, der uns letztens beim Fechten zugeschaut hat? Ich bin Zero. Komm ich helfe dir...", meinte der Braunhaarige.

"Danke, aber ich komme schon allein zurecht."

"Hm... Ok."

Tazume senkte den Kopf und ging seinen Weg. Doch Zero ließ nicht locker. "Hey, dich bedrückt doch etwas..."

"Ich hab doch gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst!"

"Wie ist denn diese Pilotin so? Ich würde sie gerne kennenlernen."

"Dann geh' in die Ambulanz. Dort wirst du sie finden.", gab Tazume kühl von sich.
 

Sanmi lag schlafend neben Force, der ihr sanft über das schwarze Haar strich und sie enger an sich zog. Wie ein schlafender Engel! So zerbrechlich. Ich möchte dich beschützen, nicht du mich!

Sie rührte sich langsam und schlug ihre Augen auf. "Hab ich geschlafen? Wie lange?", fragte sie verschlafen. "Ach nicht lange, nur die halbe Nacht.", lachte Force.

"Wie und du hast mich einfach so schlafen lassen??"

"Ich hätte es nicht übers Herz gebracht dich zu wecken.", er unterbrach sich, doch als er weitersprach, war seine Stimme verändert. Sie klang nicht sehr erfreut und etwas eisig: "Ach und dein Lotse war da. Er wollte sich nach dir erkundigen, doch ich habe ihn weg geschickt. San, ich möchte dich mit niemandem teilen müssen."

"Force, ich... ich muss nachdenken, ich werde morgen noch mal kommen. Ruh dich aus, damit du bald wieder bei mir sein kannst." Sie lächelte ihn an, als sie aufstand und zur Tür ging. "Aber ich kann doch nicht schlafen, wenn meine andere Hälfte nicht neben mir liegt.", versuchte Force sie noch einmal zu überreden zu bleiben, doch Sanmi hatte ein anderes Ziel.
 

Mit sicheren festen Schritten bahnte sich San ihren Weg durch die Mengen von Lotsinnen, die sich vor der Ambulanz aufgereiht hatten um zu ihrem Top-Pilotenanwärter zu kommen. Doch Force wollte keine Besuche und auch Rio, der noch immer von der Ärztin versorgt wurde, wollte niemanden empfangen.

Ein solcher Aufriss für zwei Männer. Warum tuen sich das diese Mädchen an?, fragte sich Sanmi, als sie noch einmal zurück zu der lauernden Meute schaute. Sie machte sich so schnell sie konnte auf den Weg zu den Zimmern der Lotsen, kam an der Trainingshalle für die Fechtstunden vorbei und sah, wie sich eine Schar junger Anwärter darin tummelten.

Bedächtigen Schrittes ging sie hinein und fragte einen der Jungen, was hier so tolles stattfinden würde. "Ach die zwei versuchen sich mal wieder zu übertrumpfen... Aber so recht weis hier keiner, warum.", antwortete ihr ein kleiner Kerl mit lila Haaren.

Sanmi drängelte sich vor in die erste Reihe um besser sehen zu können. Selbst durch die dicken Schutzanzüge konnte sie die unglaubliche EX der beiden Streitenden spüren. Starke Konkurrenz für die Piloten und mich...

Der Degen des Linken stach direkt und ohne Umschweife auf die Brust des Rechten ein. "Touché", jubelte die Menge.

"Ich möchte einen neuen Gegner, Zero ist zu langweilig geworden. Will es noch jemand mit mir aufnehmen?", fragte der Linke ohne seine Maske abzunehmen. Hm, dafür hab ich wohl noch 9 Minuten Zeit.

"Ich nehme die Herausforderung gerne an.", meldete sich Sanmi und trat einen Schritt auf den Gewinner zu.

"Ich kämpfe nicht gegen Fluglotsinnen. Aber Moment mal. - Ich kenne dich. - Du bist doch die, die mir letztens über den Weg gelaufen ist. - Diese Pilotin. Ok, dann zeig mal was du kannst."

Sanmi zog sich einen Anzug an, setzte sich den Schutzhelm auf und nahm einen Degen, der ihr gereicht wurde. Sofort setzte sie zum Angriff an, doch ihr Gegner wich ihr geschickt aus. Nun folgte ein Schlagabtausch nach dem anderen. Es schien als seien die Gegner zu gleich, von der Art zu kämpfen, von der Schnelligkeit und auch von ihrem Verteidigungsverhalten. Und so geschah es, dass der Kampf der beiden mit einem Unentschieden endete. Sanmi zog sich die Maske vom Kopf und streckte ihrem Gegner mit einem kalten Lächeln die rechte Hand hin. Hiead nahm sie nur widerwillig an, doch dabei hatte er nicht bemerkt, wie Sanmi noch immer ihren Degen in der linken hielt. Sie stach zu, ein leichter Stoß und meinte dann leise: "Touché."
 

Sie verließ die Halle und ließ einen wütenden Hiead und eine erstaunte Meute von Erstklässlern und anderen Schaulustigen hinter sich. So schnell sie konnte rannte San zu den Zimmern der Lotsen. Auf der Suche nach Tazumes Zimmer stieß sie auf die kleine Lotsin, mit der ihr bester Freund gestern zusammen gestoßen war. "Hey du! Kannst du mir helfen? Ich suche das Zimmer von Tazume.", meinte Sanmi außer Atem. Die Lotsin schaute sie einen Moment fragend an, doch dann erhellte sich ihr Gesicht und meinte dann: "Sicher, es ist gleich da vorne links. Nummer 13." Sie zeigte auf die nächste Weggabelung und lächelte San schüchtern an.

"Mein Name ist Ikhny und wie..."

Doch Sanmi rannte einfach los, ohne ihr auch nur noch eine Sekunde zuzuhören. Schade, dann nicht. Aber sie schien nett zu sein. Vielleicht trifft man sich ja mal wieder., dachte Ikhny und lief verträumt weiter.

Sanmi war unterdessen an ihrem Ziel angekommen und stand nun vor seiner Tür. Doch sie traute sich nicht recht zu klopfen, bis plötzlich die Tür auf ging und ihr Lotse vor ihr stand. "Was willst du hier?", fragte er mit traurig klingender Stimme. "Ich... ich weis es nicht. Vielleicht wollte ich mit dir sprechen. So wie das Freunde eben so tun, oder?" Sie versuchte zu lächeln.

Freunde?!, dachte er und schaute noch trauriger. Wie soll ich mit dir befreundet sein, wenn doch mein Herz für dich schlägt und mein Körper sich nach dir sehnt? ... Aber was denke ich da?!!

"Komm rein."

Sie betrat zum ersten Mal sein Zimmer. Wie aufgeräumt und das für einen Jungen. Ich bin begeistert. Könnte bei mir auch mal sauber machen... "Setz dich. Willst du was trinken?"

"Äh, nein."

Schweigen herrschte zwischen ihnen wie die eisige Kälte des Winters über Zion. San versuchte ihn nicht anzuschauen, doch es ging nicht und dann platzte es aus ihr heraus: "Warum hast du mir das alles erst so spät erzählt? Ich hätte mich nie in jemanden anderen verliebt..." Sie stockte, denn sie sah sein Gesicht, wie es langsam an Farbe verlor.

"Es tut mir leid.", stammelte sie leise vor sich hin.

"Nein, ist schon gut. Ich bin selbst schuld daran, dass du jetzt in Force Armen liegst und nicht in meinen." Durch diese Worte hatten seine Wangen wieder an Farbe gewonnen. "Warum, Tazu? Warum?", sie schluchzte die Frage förmlich aus ihrem Inneren heraus. Tränen stiegen ihr in die Augen und flossen über ihr Gesicht. Sie versuchte sie wegzuwischen, doch Tazume griff nach ihren Händen, so, dass sie das Fließen der Tränen nicht mehr aufhalten konnte. "Weine. Das tust du so selten, wenn ich dich sehen kann." Er kam ihrem Gesicht immer näher und in einem kleinen Anflug von Mut in Tazume, traute er sich etwas, was er noch nie getan hatte. Er küsste San einfach so. Erstaunt über sich selbst merkte er plötzlich etwas sehr merkwürdiges. Statt sich zu wehren, erwiderte Sanmi seinen Kuss. Sehr zaghaft und nicht so leidenschaftlich wie sie es wohl bei Force tun würde, dachte er, aber sie küsste ihn.

Er löste sich von ihr und schaute sie mit fragenden Augen an. "Warum hast du dich nicht gewehrt?"

Auch sie schaute zu ihm, doch in ihren Augen stand kein Zweifel. "Es hat sich nicht falsch angefühlt. Es ist so schwierig, das Richtige zu spüren. Denn ich liebe Force, doch andererseits bin ich dir so nah, dass ich auch bei dir von Liebe sprechen könnte. Es ist verwirrend für mich." Ihre Augen glänzten. "Ich wollte nie etwas wie Liebe für jemanden empfinden, denn schon seit ich ein kleines Kind war, wurde mir alles was ich liebte weggenommen. Ich möchte nicht noch mehr verlieren." Wieder flossen ihr die Tränen über die Wangen und Tazume, der noch vor ihr kniete, beugte sich vor und küsste jede - auch die aller kleinste - Träne weg.

Wie von einem inneren Ruf geleitet, stand Tazume auf und zog Sanmi mit sich. Er legte sie vorsichtig auf sein Bett und spürte, wie sie ihn zu sich zog. Tazume lag auf ihr, doch nun, wo er ihr - seiner Liebe so nah, wie noch nie war - da verließ ihn sein Mut und er sank neben sie. "Ich liebe dich. Wenn du doch nur das selbe empfinden könntest...", flüsterte er kaum hörbar. Sanmi legte ihm eine Hand auf den Arm und kuschelte sich ganz nah an ihn. So blieben sie liegen, denn keiner der beiden wollte diese einzigartigen Moment stören.

Kontakt 06

Er saß in der Halle der Göttinnen, den Blick ins Leere gerichtet. Pilot, das ist erst der Anfang eines sehr langen Kampfes…, dachte er. Leise Schritte näherten sich ihm, doch er nahm es gar nicht wahr. “Was machst du, Rio?”, fragte sein Freund, während er über eines der Geländer sprang und sich neben ihn setzte.

“Trübsal blasen… Sieht man doch…” Er schüttelte den Kopf.

“Trübsal blasen? Du??”, hakte Gareas nach. Rio nickte und berichtete ihm, was ihn so bedrückte: “Meine Agui ist total demoliert und Phil ist sauer auf mich… Das mit Agui ist nicht so schlimm… Die Ingrids lassen sich immer wieder reparieren, solange der Atomickern funktioniert. Aber bei uns ist das anders. Mein … mein Job ist es doch, andere zu beschützen… Aber mich selbst konnte ich nicht beschützen…” Rio schaute auf seine einbandagierten Hände. Traurig senkte er den Kopf. “Sie werden immer stärker. Wir kämpfen und bei jeder Verletzung verlieren wir auch einen Teil unserer EX.” Langsam schloss er die Augen und meinte dann: “Ich frage mich, wann unsere Zeit abgelaufen ist?” Beide schauten zu ihren Göttinnen, ihre Gedanken in die Zukunft gerichtet. Was wird noch kommen?
 

In einem anderen Teil der GOA, auf der Aussichtsplattform, saß sie und grübelte über die letzte Nacht nach. Wie hatte es so weit kommen können? Warum war sie so hin- und hergerissen? Fragend schaute sie hinab auf Zion. Von hier aus sah der Planet still und friedlich aus. Weiße Wolken zogen über ihm hinweg und gaben an manchen Stellen das wunderschöne blau der Meere frei.

Verträumt versuchte sie sich an die Zeit zu erinnern, als sie noch ein kleines Mädchen war, doch so sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte sich nicht einmal mehr an das Gesicht von Tazumes Mutter erinnern. Eine einzelne kleine Träne rann ihr über die Wange.

Die Tür zischte, als sie aufging und eine andere ruhelose Seele betrat die Plattform. Ihr rosapinkes Haar wand sich fransig um ihr Gesicht, auch sie hatte Tränen in den Augen. Ist heute Tag der traurigen Mädchen?, fragte sich Sanmi und begrüßte die andere mit einem traurigen Lächeln. Kizna blieb kurz stehen, denn genau wie San, wollte sie hier ihre Ruhe und hatte nicht bedacht, dass auch noch andere in diesem Teil der GOA waren.

Sie ging zum großen Fenster und schaute hinaus in die Unendlichkeit des Weltalls. Einige Minuten vergingen, in denen keine der beiden etwas sagte, bis Kizna das Schweigen brach. “Ich habe dich noch nie hier gesehen, bist du eine der älteren Lotsinnen?”

“Nein, ich bin Anwärterin.”

“Pilotin?”, fragte sie verwirrt. San nickte nur als Antwort. Sie drehte sich weg, wollte mit keinem mehr sprechen, doch Kizna ignorierte es und erzählte von ihrem Traum.

“Ich wollte auch schon immer eine Pilotin werden, wie Teela, doch meine Blutgruppe stimmt nicht und ich weise keinerlei EX auf. Deshalb habe ich beschlossen eine Top-Lotsin zu werden und meinen Piloten - Zero - zu helfen, seinen Traum wahr zu machen. Er möchte die weiße Göttin fliegen.” Sie schaute zu San, doch die machte eher den Eindruck, als habe sie nicht zugehört. Nach einigen Sekunden gab Sanmi dann doch eine Antwort: “Ich wollte einfach nur weg und da eignete sich die GOA hervorragend. Eine Lotsin oder eine Krankenschwester wollte ich nicht werden und so begann ich den schwierigen Weg der Piloten-Anwärter, bis jetzt. Bei meiner Musterung haben sie sich schon alle gewundert, dass es noch ein anderes Mädchen gab, dass wie Teela war. Ich habe mich hoch gearbeitet und wurde vor wenigen Tagen zu einer Top-Anwärterin, doch wo ich eingesetzt werden kann, ist fraglich. Angriff - Top. Verteidigung - Top.” Sanmi wollte nicht prahlen und so ließ sie die Information über ihre (fast) Unverwundbarkeit bei ihrer Aufzählung weg.

“Ich musste hart trainieren.”, fuhr sie fort. “Die meisten meiner Mitschüler waren in Topform, sie waren schneller, ausdauernder und stärker als ich, doch mit ein wenig Hilfe meines Lotsen - Tazume - hatte ich es innerhalb eines Jahres geschafft alle anderen zu überholen und nur durch ihn bin ich so weit gekommen.” Kizna spürte, dass San um Kontrolle über ihre Gefühle rang, doch wie hätte sie ihr helfen können?

Der Zeiger der großen Uhr über dem Eingang zur Plattform bewegte sich. Schon über eine Stunde hatten sich die beiden jungen Frauen unterhalten, und nun musste Kizna gehen. “Man sieht sich sicher noch mal. Vielleicht bei einem Übungskampf.”, lächelte Kizna und verschwand aus dem Raum.

Nun war sie wieder allein, doch diese Einsamkeit konnte sie nicht lange genießen. Wieder ging die Tür auf und ein junger Mann trat ein. “Oh? Ich dachte Kizna wäre hier. Weist du wo ich sie finden kann?”, fragte der braunhaarige. “Sie ist vor ein paar Minuten hier raus, wo sie hin ist, weis ich nicht.” Diese Antwort schien dem Jungen zu genügen und er ging wieder.
 

Es dauerte fünf Tage, bis Force aus der Krankenstation entlassen wurde. Immer noch recht schwach freute er sich auf die nun kommenden Tage und Nächte, die er mit seiner San verbringen konnte. Wie ich sie vermisst habe. Seit fast einer Woche hat sie mich nicht mehr besucht. Ob sie sich im Training so verausgabt hat?, überlegte er, während er auf dem Weg in sein Zimmer war.

Er schloss die Tür auf und fand ein leeres Zimmer vor. Sans Bett war gemacht, ihre Kleidung, die normalerweise immer irgendwo im Raum verteilt war, lag säuberlich im Schrank und kein Zettel lag auf seinem Bett. Sie hätte mir doch bestimmt eine Nachricht geschrieben, wenn wir uns irgendwo anders treffen wollten.

Zweifel stiegen in ihm auf. Und wenn sie jetzt bei Tazume ist? Er versucht es immer noch, sie mir wegzunehmen! Düstere Gedanken und ein noch grausamerer Plan huschten ihm durch den Kopf. Mit dieser Idee machte sich der immer noch geschwächte Force auf zu seinem Chefausbilder.
 

Bevor er anklopfte, überlegte er noch einmal, wie er seinen Plan umsetzen konnte und betrat dann das Büro von Azuma Hijikata. Dieser saß gelangweilt vor seinem Computer und schaute sich ein paar Bilder der Chefärztin an. Als er seinen Gast sah, fragte er, den Kopf immer noch auf einen Arm gestützt: "Was willst du, Force?"

"Chef, ich habe so meine Bedenken. Beim letzten Angriff der Victims wurde Sanmi Yozumi schwer geschwächt und ich glaube, es war ihr Lotse, der in diesem Fall unachtsam war. Ich weis, es ist schwierig nach einem Jahr einen Ersatz für Tazume Karei zu finden, aber ich beantrage die fristlose Entlassung dieses Lotsen.", kam Force gleich zur Sache. Azuma schaute ihn misstrauisch an, richtete seinen Blick auf seinen Monitor, klickte mit der Maus und holte sich die Daten des letzten Kampfes seiner Piloten. Angestrengt schaute er auf den Monitor. "Ich werde deinen Antrag überdenken. Im wesentlichen habe ich nichts gegen Tazume, aber wenn ich mich wirklich gegen ihn entscheide, dann brauche ich noch das Einverständnis von Pilotin 13. Ohne diese Erklärung kann ich ihn nicht rausschmeißen."

Force bedankte sich, verließ das Büro und glaubte sich als Sieger dieses unfairen Kampfes, doch was er nicht wusste, spielte sich im Zimme hinter ihm ab.
 

Azuma betrachtete den Bildschirm und ließ die Übertragungen von Cockpit zu Zentrale ablaufen. "Ingrid 13 startklar in 5 Sekunden. Bist du bereit, San?"

"Klar, kann losgehen." Ein Lachen ertönte. Sie hat Spaß am Kämpfen..., dachte Azuma und lächelte in sich hinein.

"Ok, 3, 2, 1. Go!"

Die Geräusche eines harten Kampfes folgten. Bis eine fremde Stimme auftauchte, die weder von Sanmi oder Tazume kam: "Geht es dir gut, San?"

"Ja, Force. Pass lieber auf, dass du nicht von einem Vic..."

Auf dem Monitor hoben sich nun die starken Schwankungen der Psychowellen von Sanmi. "Sie hat ihre EX aktiviert, ohne, dass ich es mitbekommen habe.", meinte Azuma zu sich selbst. Die Wellen wurden immr stärker, bis sie erloschen. Eine Stimme: "Komm sofort zurück, du dummes Ding. Sonst bringst du dich noch um!"

"Tazu, bring uns zurück....", kam es nach einer weiteren Pause.

Wie kommt dieser Force auf die Idee, es sei Tazumes Fehler? Sanmi hat sich nicht an die Anweisungen ihres Lotsen gehalten und scih um den Victim gekümmert, der Force attackiert hatte. Sie hatte in geschützt und nun soll Lotse 13 für die Unachtsamkeit büßen, die Force an den Tag gelegt hatte? Er war nicht aufmerksam genug. Nun, ich werde noch die Erklärung von Sanmi abwarten. Nachdenklich schaute der Chefausbilder die Aufnahmen des Kampfes noch einmal an.
 

Sanmi bekam von den ganzen Anklagen gegen ihren Lotsen nichts mit. Gemeinsam saßen sie und die Göttinnenpiloten im Speisesaal und unterhielten sich über ganz belanglose Dinge. Auch Rio, der sich bereits wieder von den Schmerzen und dem Schrecken erholt hatte, wie er seine Göttin zugerichtet hatte, lachte mit den anderen. San schaute immer wieder in Richtung Eingang, so als würde sie etwas sehr wichtiges erwarten, doch so wie es schien, geschah nichts, was für sie von Bedeutung gewesen wäre. "Was ist mit dir, kleine San?", fragte Gareas mit einem Lächeln. Auch die anderen jungen Männer schauten sie an und mussten feststellen, dass Sanmi ihnen gar nicht zugehört hatte. Der grüne und die anderen beugten sich über den Tisch, um miteinander flüstern zu können.

"Sie ist anders als sonst."

"Wobei sie schon immer so wenig gesprochen hat.", bemerkte Ernest ernst. Yu nickte verständnisvoll.

"Wisst ihr,", alle wandten den Blick überrascht zu San, die zwar immer noch zum Eingang des Speisesaals schaute, sich jedoch endlich zum sprechen entschieden hatte. "Ich habe einen Brief letzte Woche bekommen. Ich dachte, er sei von Rio oder Gare, doch als ich ihn gelesen hatte, bekam ich Zweifel an meinem ersten Verdacht. Solch schöne Worte konnten niemals von einem dieser Schürzenjäger kommen." Sie lächelte entschuldigend, als sie sich zu den Gesichtern der beiden Angesprochenen drehte. Sie erzählte weiter: "Dann dachte ich an Yu, aber er war immer sehr distanziert zu mir gewesen." Yu errötete und meinte kleinlaut: "Stimmt doch gar nicht. So bin ich eben." Die anderen drängten San weiter zu erzählen. "Den Brief vergaß ich, als der Alarm losging. Force und ich wurden beide verwundet, er jedenfalls. Ich hatte mich nur sehr verausgabt. Als ich auf der Krankenstation lag, kam Tazume vorbei." Sie erzählte den Männern, was dort dann passiert war. "Der Brief war also von meinem Lotsen und nun weis ich nicht was ich tun soll." Alle schauten sie an, auch die paar der unerwünschten Zuhörer. Doch keiner wusste einen Rat für sie.

San hielt den Blick immer noch auf den Eingang gerichtet. Als sie plötzlich ihre Augen weiteten, blickten auch die jungen Piloten auf. Tazume gefolgt von zwei menschlichen Bären trat in den Speisesaal. Einer der Männer trat vor, sein Blick machte die Runde, bis er bei Sanmi stehen blieb. "Sanmi Yozumi, Piloten-Anwärterin Nr. 13 in der Klasse der Top-Anwärter. Gegen deinen Lotsen, Tazume Karei, wird folgende Anklage gestellt. Er habe beim Angriff der Victims vor acht Tagen zu unachtsam gearbeitet, dich in Gefahr gebracht und den Topanwärter Force Wartlliam durch einen Funkspruch aus der Konzentration gebracht. Stimmst du den Anklagepunkten zu?" Er machte eine kleine Pause und Azuma Hijikata trat vor. "Solltest du zustimmen, wird Lotse Nr. 13 verurteilt und muss zur Strafe die GOA verlassen, zu Zion zurückkehren und dir wird eine neue Lotsin zugeteilt."

Sans Augen blickten verwirrt und ängstlich von ihrem Ausbilder zu Tazume und wieder zurück. Hinter den Männern konnte sie Force ausfindig machen, der dort an eine Wand gelehnt dastand, lächelte, nein hönisch grinste und versuchte Sanmi mit einem Kopfnicken zu einem 'Ja' zu überreden.
 

Minuten des Schweigens vergingen, in der Mensa hatte sich in kürzester Zeit eine Menge versammelt. Aus allen Klassenstufen waren die Schüer herbeigeeilt, denn eine öffentliche Anklage kam nur selten vor. Alle Augen waren auf San gerichtet, die inzwischen zusammengesunken auf ihrem Stuhl saß, den Blick zu Boden gerichtet. Sie durchlebte eine Hölle der Angst. Ihr schwarzes Haar schimmerte. Keiner im Saal vermochte zu atmen.

Hör auf dein Herz und begehe keinen Fehler!, dachte Azuma und schaute seine einzige Anwärterin an.

Plötzlich richtete sie sich auf, ging einige Schritte auf die Männer zu, so dass sie nun nur noch wenige Meter von Tazume entfernt stand. Während sie die Worte aussprach, änderte sich ihre Haarfarbe. Der schwarzen Nacht war ein türkis gewichen, dass so hell und stark leuchtete. Deine EX. Deine Gefühle. Das gibt Ärger., rief Tazume innerlich.

"Ich entgegne der Anklage! Mein Lotse, Tazume Karei, ist unschuldig! Er bleibt mein Lotse!"
 

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So nun wollte ich mich mal bei meinen Lesern bedanken... Ihr muntert mich mit euren Kommis immer so toll auf, dass ich weiter schreibe.

Für dieses Kapitel habe ich nur einen Tag gebraucht, aber ich glaube so klingt es auch... bin nicht so zufrieden damit... naja... hoffe es gefällt euch trotzdem...
 

Das nächste Kapitel wird besser, hoffe ich...
 

bis dann und bleibt mir treu... ^^

Kontakt 07

Die Menge hielt noch immer den Atem an, Tazume seine Augen geschlossen, meinte nicht recht gehört zu haben. Sie hat sich für … mich entschieden? Er taumelte, sank in die Knie und blieb so reglos sitzen. San, die jetzt erst begriffen hatte, was diese Entscheidung für ihre Gefühle bedeutete, sank ebenfalls zu Boden. Ihr Haar war wieder schwarz, doch ihre Atmung ging schwer. Sie blickte zu der Seite, wo Force noch vor wenigen Augenblicken gestanden war, doch er war weg. Gare kam auf sie zu, half ihr auf und brachte sie sicher durch die Menge. Als die beiden an Tazume vorbeikamen, rannte Rioroute - so wie es seine Verletzungen ihm erlaubten - zu ihm und half ihm sich wieder aufzurichten und in sein Zimmer zu kommen.

Der grüne stützte San, und als sie an ihrem Zimmer ankamen, spürte er, wie sie zu zittern begann. Ich habe es noch nie erlebt, dass Sanmi so sehr Angst hatte. Er machte die Tür auf. Das Zimmer war leer und dunkel. “Kann ich dich allein lassen? Falls du etwas brauchst, du weist, wo unsere Zimmer sind. Komm einfach vorbei.” Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und machte sich auf den Weg in sein eigenes Zimmer.

Sanmi legte sich hin, deckte sich bis oben hin zu und versuchte einzuschlafen. Doch egal wie sehr sie sich auch versuchte zu entspannen, einschlafen konnte sie nicht.

Als sie gerade eingeschlummert war, wurde die Tür geöffnet, das Licht angemacht und ein Schatten beugte sich über sie. “Ich dachte, du liebst mich.”, erklang eine Stimme, sie schien sehr enttäuscht. Lippen berührten die ihren, sanfte Küsse, bis sie wach war.

Force saß vor ihrem Bett auf dem Boden und schaute sie mit traurigen Augen an. Das höhnische Grinsen war verschwunden. “Force, ich…”, begann San, doch im nächsten Moment war sie sauer auf ihn. “Wie konntest du es wagen, Tazume in solche Schwierigkeiten zu bringen? Ich hätte ihn nie weggeschickt. Er bedeutet mir so viel.” Die Worte waren ausgesprochen, es gab kein Zurück mehr. “Er bedeutet dir viel? Und ich? Ich habe dich schon seit du eine kleine Anwärterin warst geliebt. Habe dich gesehen, so unglücklich, wie du immer geschaut hast und habe gedacht, ich muss es schaffen sie zu einem Lächeln zu bewegen.”, seine Stimme zitterte. Er liebt mich wirklich, aber ich bin so hin- und hergerissen. Meine Gefühle sind so verwirrend., dachte sie und strich Force durch die Haare, zog ihn zu sich und küsste ihn. Als sie sich voneinander gelöst hatten, meinte sie leise flüsternd: “Ich brauche eine kleine Auszeit um meine Gefühle zu ordnen.” Er beugte sich vor zu ihr. “Ich möchte dich zu nichts zwingen, aber falls du dich dann doch für ihn entscheidest, hätte ich gerne noch einen Kuss, einen Abschiedskuss…”, er brach ab. Mit leicht verzerrtem Gesicht schaute er ihr in die Augen. Seine Verletzungen waren noch nicht ganz verheilt, dass hatte Sanmi total vergessen.

“Leg dich sofort hin. Du bist noch zu schwach, Dummkopf!”

Er wollte schon aufstehen und zu seinem Bett gehen, da wurde er am Shirtärmel gezogen. Mit einem sanften Druck zog San ihn in ihr Bett. “Ich habe mich noch nicht gegen dich entschieden. Bleib bei mir. Diese Nacht.”

Sie lagen nebeneinander, wie vor dem Kampf vor acht Tagen und schliefen ein.
 

In den Unterkünften der Lotsinnen, in einem einsamen Zimmer, allein, saß er und konnte immer noch nicht begreifen, was da vorhin geschehen war. Die Männer hatten ihn während der Reparatur an Pro-Ing 13 festgenommen. Sie hatten ihn über die Anklagepunkte aufgeklärt, wollten aber nichts von ihm hören. Sie hatten ihn einfach so mit geschleift und das einzige was sie gesagt hatten, war: “Wo ist Piloten-Anwärterin Nr. 13?”

Für Tazume war es die Hölle. Er wusste nicht wie sich San entscheiden könnte, wenn sie von Force manipuliert worden war, so war es für ihn zu spät. Er konnte sein Versprechen nicht halten. Wollte er nicht immer für sie da sein?

Das was war, war Vergangenheit. Sie hatte sich für ihn entschieden, aber warum? Er dachte an die eine Nacht, die sie gemeinsam in diesem Zimmer verbracht hatten und an die Küsse. Sie hat es gewollt, doch warum ist sie dann noch bei Force? Liebt sie ihn wirklich? Diese Zweifel hatte er noch immer.

Es klopfte. Die Tür ging auf und eine der Lotsinnen aus dem ersten Jahr stand in Tazumes Zimmer. Ihr kurzes braunes Haar umrahmte ihr Gesicht. “Darf ich rein kommen?”, fragte sie und erhielt als Antwort: “Du bist doch schon drin.” Sie lächelte und kam auf Tazume zu und setzte sich neben ihn. “Ich habe mitbekommen, was dir vorgeworfen worden ist.”, begann sie. “Ich finde es unfair.”

“Es ist doch alles wieder in Ordnung.”, meinte er kalt.

“Aber, es ist nicht…”, sie stockte, rutschte ein kleines Stück auf Tazume zu und lehnte sich an seine Schulter. Sie schaute zu ihm auf. “Ich habe ein Problem mit meinem Partner.”

“Ach ja, wer hat das nicht?”, fragte er.

“Na du. Wenn ich dich mit deiner Partnerin sehe, dann sehe ich immer ein gutes Team. Ich wünschte Hiead wäre genau wie San.” Traurig blickte Ikhny zu Boden. Er hatte gemerkt, wie sehr es die kleinere Lotsin bedrückt. “So verschieden sind sie eigentlich gar nicht. Beide sind stark und haben einen festen Willen. Beide wollen sie nichts verlieren, was ihnen am Herzen liegt.”, bemerkte er und schaute Ikhny an. Diese hob den Kopf und berührte dabei seine Lippen mit den ihren. Sofort schreckte sie zurück. So weiche Lippen, aber wie konnte ich nur? “Es tut mir leid. Es war nicht meine Absicht.”, stammelte sie verlegen und senkte dabei den Kopf so tief, dass ihr Haar nach vorne fiel und ihre Augen mit einem Schatten bedeckte. “Ach weist du, das haben schon viele gemacht… Ist also nicht schlimm.”, ließ Tazume den coolen raushängen. Nichts rührte ihn. Sein Herz schlug nicht schneller, sein Puls war ruhig. Nicht so wie bei San, wo er Herzklopfen bekam, wenn er sie nur anschaute. Ikhny war so überrascht von dieser Reaktion, dass sie aufstand und sich leise verabschiedete.

Nun war er wieder allein mit seinen Gedanken und diese drehten sich nur um eine Frau.
 

Die Piloten-Anwärter der ersten Klasse rannten in den engen Trainingsgängen der GOA. Ihre Partnerinnen spornten sie an, doch einer wollte nicht so recht. "Na los, Zero! Mann, bist du langsam!", kam es von Kizna, die an ihrem Terminal stand und sich die Leistungen ihres Anwärters anschaute. Eine elektronische Stimme erfüllte den Raum: "Noch 5 Minuten bis zum Wechsel."

Kizna schaute ihren Partner an und verzog das Gesicht zu einem Grinsen. "So mein Lieber. Dann renn mal in der Zeit deine zehn Runden. Die fehlen dir noch..." Sie lachte. Zero, der nur das mit den Runden verstanden hatte, legte einen Zahn zu. Er überholte seine Teamkameraden. Genau mit dem Gong, der die nächsten Anwärter ankündigte, hatte Zero seine Runden geschafft. Doch er war nicht der erste. Hiead trocknete sich schon mit einem Handtuch ab, dass ihm seine Lotsin gereicht hatte. Zeros Gesicht wurde rot. Wut kroch in ihm hoch und er rannte zu Kizna. "Wieso bekomme ich kein Handtuch, so wie der?"

"Weil du dir keins mitgenommen hast."

"Aber ich will eins von dir!"

"Pech, ich habe keins für dich."

Sie stritten und tobten, und als Azuma hereinkam, hörten sie ihn gar nicht.

"Was ist das denn für ein Zirkus? Bei Zion, hört auf euch andauernd zu verkrachen!"

Die beiden Streithähne schauten auf, salutierten und meinten: "Ja, Chef!"
 

Die nächsten Anwärter kamen rein. Die Top-Anwärter richteten sich und ihre Lotsinnen und Lotsen stellten das Terminal ein. "Kanns losgehen? Dann rennt mal schön und zeigt diesen Weicheiern hier mal, wie man das macht!", schrie Azuma und zündete sich eine Zigarette an. "Schaut sie euch an. Aus ihnen kann eines Tages einmal etwas werden.", meinte Hijikata zu den Erstklässlern.

Hiead beobachtete still, an die Wand gelehnt eine bestimmte Person. Der schwarzgraue Anzug der Anwärter war für sie extra enger gemacht worden. Die kurze Hose stand ihr gut. Hm... gar nicht schlecht die Kleine. Macht ihre Sache gut, aber sie wird niemals mit einem der männlichen Anwärter gleich ziehen können., dachte der graue und richtete seine roten Augen auf San.

Diese überholte zu seinem erstaunen sogar den blonden Jungen, der gerade an der Spitze war. "Bist aber langsam geworden, Erts.", lachte Sanmi und rannte an Nr. 5 vorbei.

Weit abgeschlagen rannte Force. Sein Blick richtete sich nicht auf, den Boden fixierend rannte er nur für sich. Ohne auf die Runden und die Zeit zu achten. Auch die Rufe von seiner Lotsin Carres beachtete er nicht. "Mach schon, Force! Zeig doch endlich was in dir steckt!", schrie sie vom Terminal aus.

Die Erstklässler schauten zu den Top-Anwärtern und Zero hatte nichts anderes zu tun, als sich über die Nummer 1 lustig zu machen: "Seht euch den an. Der ist ja lahm wie eine Schnecke." Er lachte und wurde mit einem bösen Blick von Force gestraft. Dieser hatte genug von dem Erstklässler und legte nun richtig los. Innerhalb von wenigen Minuten hatte er Erts eingeholt. Nur an San kam er nicht ran. Wie in der Liebe. Sie ist so unnahbar im Moment.

Wieder meldete sich die elektronische Stimme: "Noch 5 Minuten bis zur Schließung der Trainingseinheit!"

"Wollen wir heute ein paar Runden mehr laufen?", fragte Erts seinen Kameraden, der neben ihm lief. "Ich würde ja gerne, aber ich muss mich noch ein wenig erholen. Meine Schulter und das linke Bein schmerzen immer noch ein wenig.", meinte Force und startete die letzte Runde.

"Tazu, ich mach noch fünf Runden, ok?"

"Ok, Chefin. Bist noch im grünen Bereich.", rief der Lotse seiner Pilotin hinterher. Am Rand der Bahnen stand er immer noch. Hiead hatte mitbekommen, dass sie noch einen drauf legen wollte. Na warte, dir zeig ich deinen Meister., dachte Hiead und ging zu Azuma rüber. Leise sprach er seinen Wunsch aus und bekam als Zustimmung einen Schulterklopfer.

Die anderen Top-Anwärter waren schon von der Bahn gegangen, als San stehenblieb. Vor ihr hatte sich der graue gestellt und forderte sie zu einem kleinen Wettrennen heraus. "Du gegen mich. Keine Regeln.", schnaufte San. Vom Terminal kam die Stimme ihres Lotsen: "Mach ihn fertig."

Ikhny staunte über die Energie, die in der Anwärterin steckte. Sie hat eine kleine Ähnlichkeit mit Kizna. Diese Ausdauer. Sie bereitete alles für ihren Partner vor. Stellte die Laufbahn so ein, dass sie mit der von Sanmis übereinstimmte. "Viel Glück.", flüsterte sie verschüchtert Hiead zu, der sie daraufhin mit einem Blick bedachte, der jeden hätte töten können.

Die beiden stellten sich auf. "Fünf Runden. Keine Zeitbegrenzung. Keine Regeln.", schrie Tazume den Kontrahenten zu. Doch Azuma brüllte noch dazwischen: "Kein EX. Wenn ich euch erwische, dann könnt ihr was erleben."

Beide waren bereit zu zeigen, wer der bessere war und taten die Bemerkung von ihrem Chefausbilder mit einem Achselzucken ab. "Bereit eine Niederlage zu erleben?", fragte San. Hiead schnaubte verächtlich.
 

Der Countdown wurde gezählt und als er bei Null angekommen war, rannten die beiden los. Sanmi zeigte als erste, was es hieß ein Rennen ohne Regeln zu veranstalten. Sie rannte vor ihn und bremste ab. Nur mit einiger Mühe konnte er ihr ausweichen, verlor dabei aber an Geschwindigkeit, die Sanmi schon wieder aufgebaut hatte. Das konnte Hiead nicht auf sich sitzen lassen. Wütend rempelte er sie an und überholte sie mit wenigen Schritten. San hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten und schwankte. Ihr Gegner war schon um die nächste Ecke verschwunden. Ob ich den noch einhole?

Sie rannte so schnell sie konnte und rechnete nicht damit, dass Hiead hinter der nächsten Ecke auf sie wartete. Er verzichtete auf einen der unfairsten Tricks und stellte ihr kein Bein, doch er packte sie und drückte sie mit all seiner Kraft gegen die Wand der Trainingsbahn. "Du bist gut, aber doch nur ein Mädchen."

"Glaubst du!", mit diesen Worten trat sie ihm mit dem einen Bein auf den Fuß, mit dem anderen in eine noch empfindlichere Stelle. "Leg dich nicht mit mir an, Erstklässler." Damit war sie verschwunden.

Unter Schmerzen richtete sich Hiead wieder auf. Mit einiger Entfernung zu San rannte er so vier Runden. Als die fünfte Runde ausgerufen wurde, beschleunigte er. Der Schmerz war nur noch schwach und er zog mit San gleich. Auf den letzten 50 Metern keuchten beide. Sie waren gleich schnell.

Das Ziel war erreicht, doch es gab keinen Sieger. Azuma warf den beiden zwei Wasserflaschen zu, die sie dankbar annahmen.

Gar nicht schlecht die zwei. Ich werde das mal dem Boss vortragen., dachte Azuma mit einem Lächeln.

San hielt ihrem Gegner die Hand hin. "Sorry wegen dem Tritt." Doch ihre Entschuldigung wurde nicht angenommen. Hiead ignorierte sie und ging zum Ausgang. "Mensch, ist der muffelig.", meinte San zu ihrem Lotsen, der noch bei Ikhny stand und ihr half das Terminal wieder umzustellen. "Er ist leider immer so.", gab die junge Lotsin von sich. Sans Blick ruhte auf Tazume. "Da hab ich ein Glück, dass meine Anwärterin nur schlecht drauf ist, wenn sie nichts zu essen bekommt." Er lachte und strich San durchs Haar.

Sie verließen die Trainingshalle und machten sich auf zum Speisesaal. Auch die Zuschauer - die Lotsinnen und Anwärter beider Klassenstufen - folgten ihnen und gratulierten San zu dieser Leistung, die sie gegen Hiead aufgebracht hatte. Zufrieden ließ sich San zurück fallen und streifte Tazume dabei. Ihre Blicke trafen sich, ein Lächeln umspielte Sans Mundwinkel. "Danke für die Unterstützung.", formte sie mit ihren Lippen und bekam ein Lächeln zurück. Sie gesellte sich zu ihren Anwärter-Kameraden und bedachte auch Force mit einem freundlichen Gesicht. "Gut gemacht, Sanmi.", meinte Force mit einer neutralen Stimme.

Sie erreichten die Mensa und ließen es sich schmecken, doch lange konnten sie die Ruhe nicht genießen. Als sie gerade ihre Plätze eingenommen hatten, hallte eine Durchsage durch die ganze GOA:
 

"Victims greifen Kolonie in Sektor 1011 an! Piloten und Anwärter macht euch bereit!"

Kontakt 08

“Warum jetzt?”, fragte einer am Nebentisch, der sich gerade an sein Essen machen wollte. “Kommt schon, wir dürfen keine Zeit verlieren. Diese Kolonie ist eine der letzten.”, hörte man von einem anderen Tisch. Auch die Top-Piloten standen auf, meinten aber zu den Erstklässlern: “Ihr seit noch nicht soweit für so einen Kampf. Yamagi, du kommst mit. Du bist der beste Schütze von den Anfängern.” San schaute zu Hiead.

“Fünf Minuten bis zum Start!”, ertönte eine Stimme aus den Lautsprechern. “Beeilt auch, Leute.”

Damit waren die Anwärter verschwunden und Zero tobte. “Ich will auch mit!” Zusammen mit den anderen ging er zur Aussichtsplattform um sich den Kampf anzuschauen.
 

Die Piloten starteten mit ihren Göttinnen als erstes. Die Pro-Ings folgten ihnen. “San, pass auf dich auf.”, kam es von Tazumes Zentrale. “Mach dir keine Sorgen. Ich bin vorsichtig, so gut es geht.”

“Start in drei, zwei, eins, GO!”
 

Die Ingrids flogen hinaus in die Weiten des Weltalls. Nichts war zu sehen, doch dann. Ein ganzer Schwarm näherte sich mit einer rasenden Geschwindigkeit der Kolonie.

“Force, sei dieses Mal aufmerksamer. Ich kann dich nicht immer retten.”, kam es von Sanmi. Keine Antwort.

Die Victims kamen immer näher. Es waren über 3000 aggressive Victims, die es alle auf die Kolonie abgesehen hatten. Die Anwärter versuchten sie so gut es ging in Schach zu halten, doch wie konnten sie das, wenn selbst die Piloten der Göttinnen ihre Schwierigkeiten mit ihnen hatten. Es wurden immer mehr. Eine Armee von Victims flog auf 1011 zu.
 

In den Reihen der Göttinnen machte sich Unruhe breit. Einer versuchte mit unkontrollierten Schüssen einige der Bestien aufzuhalten, ein anderer bildete einen Schutzschild, doch einer von ihnen suchte. Ich muss den Anführer finden., dachte Ernest, während er seine Augen schloss und sein EX aktivierte. Er spürte nur eine leichte Stärke, die von der Mitte des Schwarmes ausging, doch sie war nicht stark genug. Ich muss da hin.

“Ernest, bleib hinter dem Schild!”, schrie Rio, doch der blonde hörte nicht. Er flog direkt in den Schwarm. Angriffe folgten und Luhma Klein wurde getroffen. Gareas, der es mitbekommen hatte, flog hinterher. “Ernest!!”

Gareas war so mit Ernest beschäftigt, da merkte er gar nicht, dass sich hinter ihm etwas tat. “Hinter dir! Gareas!!”, rief der blonde. Zu spät! Der grüne wurde getroffen. Seine Göttin wurde an der rechten Seite durchbohrt. Er blutete stark. Gareas konnte im ersten Augenblick gar nicht fassen, was da eben geschehen war und stammelte vor sich hin: “Was… W… Was ist das?”

“Ga… re… as, kannst du noch?”, stöhnte Ernest. “Das ist der Anführer…”

“Ernest!!”

“Ich markiere ihn.”

“Bist du verletzt?”, fragte Gareas selbst unter Schmerzen.

“Schieß! Gareas!”

“Spinnst du? Was meinst du mit ‘markieren‘?”

“Beeil dich…! Wenn ich tot bin, findet ihr ihn nie…!”

“Ich kann nicht mehr! Wo bist du, Ernest?! Antworte!” Verzweiflung und Angst hörte man aus seiner Stimme und der grüne schaute sich um.

“Hinter… dir!”

Gareas drehte sich um und mit schreckgeweiteten Augen starrte er zu der Göttin, die einen gewaltigen Victim umschlungen hielt. “Du hast mich… gedeckt!? Warte, ich helfe dir!”

“Du kannst mir nicht mehr helfen! Also schieß endlich!”

“Ich kann doch nicht auf dich schießen!”, schrie der grüne verzweifelt.

Doch Ernest blieb hart: “Du musst es tun! Schieß, Gareas!”

Ein letztes Mal erschien vor Gareas sein Freund. Das Gesicht blutverschmiert, die Hand nach ihm ausstreckend, bis der Kontakt abbrach.

“ERNEST!!!!” Der Schrei hallte durch jede Göttin, durch jeden Pro-Ing.

Die Göttin löste sich aus ihrem Platz und hielt den bewusstlosen Ernest in den Armen. Auch sie schrie, denn sie spürte kein Leben mehr in ihrem Piloten. “TEELA!”

Die Pilotin der weißen Göttin reagierte sofort. Leise kam ihr der Name über die Lippen: “Heritage.”

Eine Explosion erhellte die unendliche Schwärze.
 

Im Kontrollzentrum brach sie zusammen. Tune kniete auf allen vieren auf dem Boden, Tränen rannen ihr über die Wangen. Noch ein letztes Mal kamen ihr die Worte in den Sinn, die ihr Pilot vor diesem Kampf gesagt hatte: “ Auch wenn es eng wird, darst du nicht aufgeben, um unserer Zukunft willen…”
 

Von der GIS kam der Befehl zum Rückzug und die Piloten kehrten zur GOA zurück, doch mit ihnen auch eine tote Seele.
 

Auch die Anwärter kamen zurück, bis auf einige Verletzte, waren alle in Ordnung. Als Sanmi aus ihrer Ingrid stieg, schwankte sie leicht, verlor das Bewusstsein und konnte nur durch eine schnelle Reaktion ihres Lotsen davor bewahrt werden, auf dem Boden aufzuschlagen. “Schon wieder?”, murmelte er und nahm ihren leichten Körper auf die Arme. Ich möchte dich nicht schon wieder in die Krankenstation bringen. Ob es jemand - außer Force - merken würde, wenn ich sie… Sein Entschluss stand fest. Noch bevor die anderen Anwärter ausgestiegen waren, machte sich Tazume mit San auf dem Arm auf den Weg in sein Zimmer.

Dort angekommen legte er sie in sein Bett, deckte sie zu und küsste sie sanft. Bei dieser Berührung erhoben sich ihre Arme und schlangen sich um seinen Oberkörper. “Lass mich nicht… allein.”, flüsterte sie, als sie sich gelöst hatten. “Ich muss deinen Pro-Ing reparieren. Ich bin gleich wieder da.” Er befreite sich widerwillig von ihr.
 

Der Pro-Ing Nr. 13 hatte kaum Spuren von dem Kampf davon getragen, doch innerlich, waren schwere Schäden aufgetreten. Was hat sie da nur wieder angestellt? Tazume ging zu seinem Terminal, schloss den Ingrid an und machte sich an die Arbeit.

Während er dort beschäftigt war, bekam er den Streit in der Göttinnenhalle nicht mit. “Ist die Maschine so wichtig?”, brüllte Gareas. “Die Pflicht geht vor!”, kam es kalt von Teela. Das brachte Gareas zum kochen und er packte sie am Kragen ihres Gewands. “Was ist mit uns?”, wollte der grüne wissen. Teela blieb kühl und meinte mit einem solchen Nachdruck: “Tu deine Pflicht! Ernest Tot ist ein Zeichen. Du musst es begreifen was es bedeutet.” Damit verschwand sie.

In der Kontrollzentrale schrie und weinte eine Frau. Von ihrer Freundin gehalten, rief sie immer wieder seinen Namen. Tune war verzweifelt. Sie hatte es nicht mehr geschafft ihm zu sagen, dass sie ihn liebte. Leena hielt sie fest an sich gedrückt und versuchte sie zu beruhigen, doch der Schmerz war unerträglich.
 

Tazume ging zurück in sein Zimmer. San lag noch immer in seinem Bett und war eingeschlafen. Er setzte sich mit dem Rücken an das Bett und schloss die Augen. Das ist keine Welt für ein Mädchen. Sie ist doch so verletzlich. Was, wenn ich sie eines Tages aus ihrem Ingrid ziehen muss, weil sie … Schnell verdrängte er dieses Bild und drehte sich zu seiner Pilotin um. Kristallblaue Augen schauten ihn an. “Du brauchst keine Angst um mich zu haben. Ich kann…”, sie gähnte. “Ich kann schon auf mich aufpassen und du bist ja auch noch da.” Mit einem müden Lächeln schloss sie wieder die Augen. “Ist es schlimm, wenn ich mich…” Er konnte den Satz nicht beenden, denn San hatte schon die Decke zurück geschlagen und ihm so gezeigt, dass er machen konnte, was er zu fragen nicht gekommen war. Tazume zog sich sein Lotsenhemd aus und legte sich zu seiner Partnerin. “Gute Nacht.”
 

Der nächste Tag begann mit einer Trauerfeier für den gefallenen Göttinnenpiloten Ernest Cuore. Die gesamte GOA war versammelt und trauerte mit Erts, Ernests Bruder und mit Tune, seiner Lotsin.

Die Ansprachen lagen schon lange zurück, als Tune zu dem Sarg ging. Sie beugte sich zu ihm hinunter und küsste den Mund des Leblosen. “Ich konnte dir nicht sagen, dass ich dich liebe.” Tränen stiegen ihr in die Augen und mit einem traurigen Gesicht verabschiedete sie sich von ihrem Partner.
 

Unterdessen wurden drei Personen in das Büro des Chefausbilders gerufen. Nr. 01, San und ihr Lotse standen salutierend vor ihrem Ausbilder. “Ausgerechnet jetzt, wo wir Nr. 05 als Piloten ernannt haben muss so etwas passieren. Was ist nur in dich gefahren? Eine Pilotin von ihrer stärke, muss doch, wenn sie verletzt oder geschwächt ist, sofort auf die Krankenstation.”, donnerte Azuma. Tazume senkte den Kopf. “Es tut mir leid, aber…”

“Nichts aber! Es ist ein Verstoß und der muss geahndet werden.” Azuma schaute Force und San an. In den Augen der beiden konnte man nichts lesen. Weder Wut noch Befriedigung. Piloten…, dachte Azuma verächtlich und musste auch an seine Zeit als Pilot denken. “Tazume, du wirst nun in einen speziellen Raum auf der GIS gebracht, wo du dich weiterbilden kannst. Sanmi, du bekommst für diese Zeit eine neue Lotsin, die nicht so einen Ärger macht wie dein jetziger Lotse.” Er wartete auf eine Reaktion, doch ihre Mimik blieb unverändert, bis sie die richtigen Worte gefunden hatte: “Wie lange werde ich von ihm getrennt sein? Ist es überhaupt möglich mir eine andere Lotsin mit seinem Talent zu beschaffen. Ihr wisst, dass mich keiner so gut leiten kann, wie er.”

“Ja ja… ich weis, aber es muss endlich einmal etwas bei euch passieren. Ich kann nicht immer Gnade walten lassen. Was meint ihr, was passieren wird, wenn ich das bei allen so machen würde?” Ein Bild des reinen Chaos tauchte in Sans Kopf auf und sie musste schmunzeln. “Wäre doch mal eine gute Abwechslung.”, meinte sie leise. Für dieses Kommentar bekam sie einen kalten Blick von ihrem Ausbilder. “Force, ich beauftrage dich, dafür zu sorgen, dass Sanmi ihre neue Lotsin nicht drangsaliert und nicht zu kalt behandelt.” Der Angesprochene nickte und salutierte erneut. Damit wurden sie entlassen.

Tazume wurde sogleich in ein kleines Raumschiff gesteckt und zur GIS geflogen. Sanmi und Force gingen gemeinsam, schweigend neben einander her. “Hast du dich entschieden?”, brach der violette die Stille. “Force, es geht nicht so schnell. Ich brauche Zeit.” Sie hob den Kopf und kniff die Augen zusammen, denn das helle Licht der Deckenlampen blendete sie.

In einem verlassenen Gang, zog Force seine Kameradin zu sich und drückte sie sachte an die Wand. “Ich kann nicht ohne dich. Bitte verstehe das doch.”, flüsterte er in ihr Ohr. Er strich ihr die Haare vom Hals und küsste sie. Im ersten Moment konnte San sich nicht rühren, schloss ihre Augen und genoss die Berührungen. Doch, als ihr klar wurde, worauf sie sich hier einließ, versuchte sie Force wegzustoßen. Dieser hielt ihre Handgelenke fest und bahnte sich mit der anderen freien Hand seinen Weg unter ihre Pilotenuniform. “Bitte, Force. So machst du mir die Entscheidung auch nicht leichter.”

“Ich habe mich entschieden. Ich will dich und keine andere!”, keuchte er. “Jetzt da Tazume für eine Weile nicht da sein wird, wo ich nun keinen Einfluss darauf gehabt hatte, werde ich dir zeigen, was er dir nie geben kann.” Seine Hand hatte ihr Ziel erreicht. Nur ein dünnes Stück Stoff trennten ihn noch von ihrer nackten Haut. “Lass mich dir zeigen, was ich für dich empfinde.”

“Force, ich kann nicht…” Ihre Lippen wurden von den seinen verschlossen. Unter dieser Berührung gab sie nach. Mit leichtem Begehren erwiderte sie den Kuss. “Lass uns in unser Zimmer gehen. Aber eins kann ich dir versichern, schlafen werden wir nicht viel.” Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel und er zog die schwarzhaarige hinter sich her.
 

Auf der GIS angekommen, wurde Tazume gleich in seine neue Unterkunft geführt. Bücher über die Ingrids - über alle Göttinnen - lagen dort auf einem Schreibtisch. Sein Begleiter zeigte ihm alles und meinte, als er ging: “Sie werden gebeten diese Bücher zu studieren und eine Göttin zu konstruieren, die für zwei Piloten geeignet ist. Schreiben Sie einen Bericht über jeden Ingrid-Typ und versuchen Sie es einfach mal. Sobald Sie damit fertig sind, Herr Karei, dürfen Sie wieder auf die GOA. Es liegt also an Ihnen, wie lange Sie hier bleiben.” Damit verschwand er und ließ einen verwirrten Lotsen zurück.

Auf einem der Bücher lag ein Umschlag. Er öffnete ihn und las sich das Schreiben durch:
 

Tazume Karei, Lotse Nummer 13,

Du hast die ehrenvolle Aufgabe, einen Ingrid zu erstellen. Du hast durch deine Leistungen während deiner spezifischen Ausbildung als Lotse gezeigt, welche Talente du hast. Mit deinen jungen Jahren bist du ein echtes Genie in Sachen Mathematik und Design. Sobald du diese Aufgabe erfüllt hast, schicke deinen Bericht zu der Kolonie 2022. Dann komm zurück und leite deine Pilotin, damit sie es schafft, ihr Ziel zu erreichen.

Chefausbilder Azuma Hijikata.
 

Tazume holte tief Luft und seufzte. Danke, Vater für dein Verständnis für die Mathematik. Danke, Mutter für deine Kreativität., dachte er und blickte wütend und stolz auf Zion hinab, wo seine Eltern begraben lagen.

Kontakt 09

Schon eine Woche saß Tazume in seinem Gefängnis auf der GIS. Er konnte sich zwar frei in den Räumen bewegen, doch die Sehnsucht hielt ihn in seinem Zimmer. Die Bücher über die Göttinnen lagen im Raum verteilt, jedes mit vielen kleinen Zettelchen, womit er sich die Seiten markiert hatte, die er für diese besondere Göttin brauchte. Für wen ich diese Göttin wohl entwerfe? Und dann auch noch für zwei? Sein Blick schweifte umher, bis er am Fenster ankam. Langsam Schritt er hinüber und schaute hinaus. Tazume konnte die GOA sehen und sein Herz füllte sich mit Traurigkeit. War es nicht immer ihr Lächeln, das mich aufgemuntert hat, wenn ich einmal einen Fehler gemacht hatte? Oder ihre Stimme, ihre Augen, einfach alles an ihr? Jetzt ist sie IHM ausgeliefert und es ist alles nur meine Schuld!!! Mit geballter Faust schlug er an die Scheibe. Wenn ich noch mehr Zeit verliere, werde ich sie niemals mehr für mich… gewinnen… Er seufzte und machte sich wieder an die Arbeit.
 

Auch in der GOA saß jemand mit dem Blick auf die GIS gerichtet im Erholungsraum. Das Gras, die Bäume, die Blumen und die kleinen Insekten waren schon vor mehreren Jahren auf die GOA gebracht worden. San saß allein auf der Wiese und zupfte ein Blatt nach dem anderen von einem der Zweige. Ich vermisse ihn. Mit der neuen komme ich nicht zurecht und dann muss ich auch noch nett zu ihr sein. Ich will keine Lotsin, ich will ihn!, dachte sie und in dem Moment, als diese Worte in ihrem Kopf schwebten, spürte sie ein anderes Gefühl, wie nur die Freundschaft, die sie sich immer eingebildet hatte. Was ist das? Meine Hände sind ganz nass, mein Bauch fühlt sich so komisch an. Das habe ich noch nie gespürt, noch nicht einmal bei Force. - Ach, Force… Er ist bestimmt immer noch sauer, weil ich ihn an diesem einen Abend weggestoßen habe. Er tut mir leid. - Ich tue mir selbst leid! Wieso kann ich mich nicht entscheiden?? Verzweiflung stieg in ihr auf.

Seit ihr Lotse auf der GIS war, hatte sie keinen Kampf mehr gewonnen. Selbst gegen Nummer 04 hatte sie verloren und das alles nur wegen dieser Neuen. Nun man kann es ihr nicht übel nehmen. Sie hat gerade ihren Piloten verloren. Abgeben müssen an eine der Göttinnen. Eigentlich war sie gar nicht so übel. Rome. Die kleine mit den langen schwarzen Haaren.

Die Tür zischte. Leise Schritte näherten sich und San schaute in die großen Augen ihrer Lotsin. “Ich dachte mir schon, dass ich dich hier finden könnte.”, kam es leise von der schüchternen. “Es tut mir leid, dass ich so unkonzentriert gearbeitet habe heute. Es wird nicht noch einmal vorkommen.”

“Kein Problem. Ich weis, wie schwer es ist, auf einmal nicht mehr mit dem Partner zu arbeiten, mit dem man nun schon seit über einem Jahr trainiert hat. Vermisst du ihn?”

“Nein.”

“Lüg mich doch nicht an! Ich sehe es in deinem Augen.”

Rome schwieg. Nickte dann aber doch leicht und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.

“Wein’ ruhig. Es ist nicht schlimm Schwäche zu zeigen.”, meinte Sanmi verständnisvoll, doch im selben Augenblick dachte sie: Dass ich so etwas sage? Ich, die doch so gut wie nie zeigt, wenn sie Schmerzen hat, egal um welche es sich handeln. Erstaunt über sich selbst legte sie sich hin und schaute auf den unechten Himmel. Sie schloss ihre Augen und das letzte was sie sah, bevor sie eingeschlafen war, war das Gesicht ihres wahren Lotsen.
 

Force streifte unterdessen mit den anderen Top-Anwärtern durch die Gänge. “Mensch, seit einer Woche bist du jetzt schon so. Was ist denn passiert an dem einen Abend? Wir dachten, jetzt da Tazume aus dem Weg ist…”, bohrte Aracd. “Halt die Klappe!”, bekam er als Antwort.

Die kleine Gruppe traf auf den Gängen mit den neuen Anwärtern zusammen. “Na, ihr Anfänger! Habt ihr kein Training?”

Zero schaute die vier an und zuckte mit den Achseln. Auf so eine Reaktion waren Force und die anderen nicht vorbereitet. Doch einer strafte sie mit einem finsteren Blick. Hiead, der nur das ‘Anfänger’ gehört hatte, lief an ihnen vorbei und rempelte den violetten an. “Kannst du nicht aufpassen? Du stehst mir im Weg.”, kam es von dem grauen.
 

Ein Gang weiter kicherten die jungen Lotsinnen. Nur eine hielt den Kopf gesenkt und blickte traurig zu Boden. “Ikhny, was ist los? Klappt es immer noch nicht mit Hiead?”, kam die Frage von ihrer Freundin Kizna. “Auch. Aber es ist nicht so schlimm. Mir fehlt nur Taz…, ach nichts.” Ihre Freundin schaute sie fragend an. “Ist das der Fluglotse von Sanmi Yozumi?”

“Nein, vergiss alles was ich jemals gesagt habe!” Mit einem solchen Ausbruch an Gefühl hatte Kizna nicht gerechnet. Sie rannte Ikhny hinterher, die einige Schritte schneller ging. “Es ist doch nicht schlimm. Hast du Gefühle für ihn?” Nein, die einzigen Gefühle die ich habe, gehören einem Eisklotz!, dachte die brünette und antwortete: “Nein. Wenn ich welche hätte, dann wäre da immer noch San. Tazume erzählt immer so viel von ihr. Ich glaube er mag sie sehr.”

“Ja das habe ich beim letzten Wettkampf zwischen ihr und Hiead gemerkt. Zwischen denen läuft was.”, scherzte Kizna und stupste ihre Freundin an. “Sei nicht traurig. Das wird schon noch was mit dir und Hiead.”

“Wie?” Ikhny war erschrocken. Wusste Kizna etwa von ihren Gefühlen?

“Na, dass ihr euch auch so toll versteht als Partner, wie Sanmi und Tazume.”

Achso, das hat sie gemeint. Erleichtert liefen sie weiter zur Trainingshalle.
 

Dort angekommen warteten schon die Anwärter auf sie. Doch zwei Personen fehlten. Ein Keuchen war zu hören und Schritte, rennende Schritte, die immer näher kamen. “Tut uns leid. Alles meine Schuld.”, meinte San außer Atem. “Bin im Ruheraum eingeschlafen.” Sie rieb sich den Hinterkopf und lächelte entschuldigend. Nun waren sie vollzählig und das Training konnte beginnen.
 

Die Mannschaften wurden ausgelost. Immer zwei sollten miteinander gegen zwei aus der anderen Mannschaft kämpfen. Force stieg in seinen Pro-Ing, ihm hinterher rennend Roose. Der unbeholfen auf dem Kampfplatz stand. Sanmi und ihre Lotsin Rome hatten erst den zweiten Kampf. Zero und Aracd sollten ihre Gegner sein. Zusammen mit Yamagi sollte sie sich gegen die beiden behaupten.

Der erste Kampf begann. Force stand Hiead gegenüber. Beide strahlten einen Kampfgeist aus, den man sogar noch im Kontrollzentrum spüren konnte.

Die beiden stürmten aufeinander los. Keiner wollte einen Angriff ungetan lassen. Hiebe und Schüsse flogen durch die Arena, vorbei an dem immer noch reglosen Roose. “Ich mache dich fertig!”, schrie Force und prallte gegen den Pro-Ing seines Gegners. Mit einem geschickten Manöver konnte Hiead ihn abschütteln und startete einen Gegenangriff.

Eine EX-Reaktion. Dann die andere. Beide kämpften mit einem Willen, der nicht zu bändigen war. Ikhny hatte einige Mühen die Schläge, die ihr Pilot einstecken musste wieder auszubügeln. “Booster noch im normalen Bereich. Pass auf, Hiead, hinter dir!”, rief Ikhny ihrem Partner zu. Dieser konnte sich in letzter Sekunde aus der Schussbahn manövrieren und landete in einem Felsspalt. “Kannst du nicht einmal deine dumme Klappe halten?”, zischte er seiner Lotsin zu. “Ich wollte dich doch nur warnen.”, wimmerte sie so leise, dass er es nicht hören konnte.

Während der Kampf zwischen Hiead und Force weiter tobte, ergriff auch Sure seine Chance und schlug zu. Roose, der die ganze Zeit seine Aufmerksamkeit darauf gelegt hatte, nicht einen der Schüsse der anderen abzubekommen, war so überrascht, dass er sogleich ins Aus flog. “Anwärter 85, du bist raus. Anwärter 87 und 01, der Kampf wird abgebrochen!”, ertönte die Stimme des Ausbilders.

Wütend traten Force und Hiead aus der Arena.
 

Sanmi stand neben Yamagi und tauschte einen vielsagenden Blick mit ihm. Die Schlacht konnte beginnen. Aracd stürmte als erstes los, direkt auf Yamagi zu, doch er hatte nicht mit San gerechnet, die sich ihrem Kameraden widmete. Sie stieg auf, flog über ihm und setzte ihm mit gezielten Schüssen zu.

Yamagi lenkte in der Zwischenzeit Zero ab. Mit einer Reihe Ausweichmanöver verwirrte er seinen Gegner so sehr, dass noch nicht einmal Kiznas Kommandos Zero weiter halfen. Ein weiter Sprung des Pro-Ings 86 gab San das Zeichen. Blitzschnell tauschten sie die Gegner und schafften es so die beiden zu attackieren, während sie erholten. “San, Booster steigt. Beeil dich!”

“Alles klar, gleich fertig!”

Mit einem gewaltigen Schuss und einem anschließenden Hieb, lag Zeros Pro-Ing auf dem Boden. “Game oder!”, lachte San. Doch ihr Jubeln wurde durch einen unerwarteten Treffer gestört. “Hey, ich bin auch noch da!”, meinte Aracd und zeigte auf den am Boden liegenden Yamagi.

“Ein Kampf zwischen gleichstarken.”

San setzte zum entscheidenden Schlag an, ein Hieb stoppte sie, denn Aracd war ihr zuvor gekommen. Mit einem lauten Knall prallte sie gegen eine Felswand. Schwer atmend stand sie wieder auf. “Was hab ich dir denn getan, dass du mich so zurichtest?”

“Ach nichts. Ohne Tazume bist du einfach nur zu leicht zu besiegen.”, lachte er.

Sans Lotsin zuckte leicht als sie diese Worte vernahm. “San, Booster heruntergefahren. Stabiler Untergrund. Zeit für ein Update.” Das war das Stichwort. San rannte mit einer Geschwindigkeit auf ihren Gegner zu, rammte ihn und beschädigte dabei seine Panzerung.

“Nummer 04 außer Gefecht gesetzt. Kampf beendet. Anwärter zurück.”
 

Freudestrahlend kam Rome auf San zu und umarmte sie. “Wir haben es geschafft. Bist du zufrieden mit mir?” “Aber auf jeden Fall.”, gab San geschauspielert zurück. In ihr drinnen dachte sie nur an Tazume. Ob er mich auch so sehr vermisst?
 

Die Kantine der GIS war genauso voll wie die auf der GOA. Tazume stand in der Schlange und wartete sehnsüchtig auf eine Umarmung, die immer so überraschend für ihn gewesen war, wenn sich San von hinten an ihn herangeschlichen hatte um ihn zu erschrecken. Doch es kam nichts. Immer wieder dachte er an sie, was sie machte und ob sie nun endgültig Force verfallen war.

Nein, das darf einfach nicht passieren!

Noch bevor er an die Reihe kam, ging er zurück in sein Zimmer. Ein mal kein Essen wird nichts schaden.

In seinem Zimmer setzte er sich an seinen Schreibtisch und nahm sich das Buch über Eeva Leena zur Hand.
 

Fertiggestellt 4098. Ihre Kampfkraft ist mit der von Ernn Laties vergleichbar. Sie besitzt keine integrierten Waffensysteme, kann aber starke Spezialfeuerwaffen einsetzten und ist in der Lage, Attacken von enormer Reichweite durchzuführen. Zu ihren speziellen Fähigkeiten zählen maximaler Speed und Kampfkraft.
 

“Das klingt ja schon mal interessant. Wäre eine Überlegung wert.”, sprach Tazume mit sich selbst. Er arbeitete nun schon seit mehr als einer Woche und war kein Stück weiter. Immer wieder wurde er unterbrochen und musste Bericht erstatten, so wie heute. Ein Kommandant kam herein und forderte ihn auf mit ihm zu kommen. “Ein Gespräch für Sie.” “Schon wieder. Ich habe doch schon gestern mit Herr Hijikata gesprochen.”

In der Zentrale angekommen, nahm Tazume das Headset entgegen und war schon auf die Stimme von Azuma vorbereitet, doch sie erklang nicht.

“Hast du mich schon vergessen?”, drang es ihm ans Ohr. Ungläubig fragte er nach: “San, bist du das?”

“Na wer denn sonst?”

Er schwieg. Sprachlos lauschte er ihrer Stimme, die ihn wohl anschrie.

“Ich dachte, du meldest dich mal… Was musst du denn da so wichtiges erledigen, dass du noch nicht wieder bei mir bist. Ich halte es nicht mehr aus… ohne dich!” Sie machte eine Pause und man konnte die Ermahnung hören, die sie bekam, weil sie so laut sprach.

“Sanmi, es tut mir so leid, aber ich glaube… Was hast du gesagt?”, hakte er noch einmal nach.

San wusste genau, worauf er hinaus will und meinte dann mit Engelsstimme: “Ich halte es nicht mehr aus ohne dich!”

Heißt das, sie hat sich entschieden oder braucht sie mich nur, weil ich ein besserer Lotse bin als Rome? Seine Zweifel wurden mit den nächsten Worten weggeschwemmt. “Ich vermisse dich, Tazu…” Er vernahm ein leises Schluchzen. Das konnte doch unmöglich San sein, die da weinte. Wegen ihm.

“Ich würde so gerne bei dir sein und dich unterstützen, aber diese dumme Aufgabe… Es ist so schwer ohne dich. Ich denke die ganze Zeit an dich, was du so den ganzen Tag machst, wie du mit Rome zurechtkommst und was For…” Er wurde durch ein leises Wimmern unterbrochen. “Ich möchte dich sehen, möchte in deine schönen Augen sehen. Dich lachen sehen, wenn du aus deinem Pro-Ing aussteigst und ihn mir total demoliert zurücklässt.” Ich möchte dich in den Armen halten, dich so nah bei mir haben, dass ich den Duft deiner Haare einatmen kann…, beendete er seine Aufzählung in Gedanken.

“Ich muss wieder gehen. Azuma schimpft schon mit mir.”, versuchte sie zu lachen, doch es gelang ihr nicht. Sie klang noch trauriger. “Ich verspreche dir, ich werde mich beeilen, kleine San. Um dann ganz schnell wieder bei dir sein zu können.”
 

Die Verbindung brach ab und Tazume ging zurück zu seinen Studien.

San war traurig und versuchte sich in der Trainingshalle etwas abzuregen. Mit schnellen Bewegungen wich sie dem Boxsack aus und schlug gleich wieder zu, doch es half alles nichts. Wenn ich doch nur ein bisschen Ablenkung hätte, dachte sie und ihr kam ein Gesicht in den Kopf. Sie legte alles nieder und ging so schnell sie konnte zu dem Schlafraum der Erstklässler.

Kontakt 10

Sie kam an ihrem Ziel an, doch die Person, die sie zu treffen erhoffte, war nicht da. “Wo könnte er denn sein?”, fragte sie Zero, der aber auch nicht wusste, wo der Gesuchte war. “Versuchs mal in der Trainingshalle.”, rief er ihr noch nach und dann war sie aus seinem Blickfeld verschwunden. Was will sie denn nur von dem?

Sie rannte weiter, suchte die gesamten Trainingshallen ab, - das waren schon gute zehn, - doch sie fand ihn nicht. Ihre letzte Möglichkeit sah sie in der Göttinnenhalle. Und sie hatte Glück. Vor Eeva Leena, der blauen Göttin, stand er. Sein grausilbernes Haar wehte im um den Kopf, seine rubinfarbenen Augen schauten stur gerade aus. “Sie ist wirklich schön; und so kraftvoll.”, sagte San leise, als sie hinter ihn getreten war. Er erschrak, ließ sich aber nichts anmerken. Mit seiner abwertenden kalten Stimme fragte er: “Was willst du hier und vor allem von mir?”

“Ich habe dich gesucht, Hiead!”

Er zuckte nicht einmal mit der Wimper und drehte sich ignorant, wie er war, auf die Seite, so dass er ihr den Rücken zukehrte. “Wie unverschämt von dir. Dreh dich gefälligst um, wenn ich mit dir rede.” Er rührte sich nicht und so war sie gezwungen einen weiteren Schritt auf ihn zuzugehen, um ihm zu zeigen, wie erst es ihr war. San ging auf ihn zu und bevor sie reagieren konnte, hatte Hiead sie an der Kehle gepackt. “Lass… mich… runter!”, krächzte sie, denn er hatte den Druck verstärkt. “Lass du mich in Ruhe, dann lasse ich dich wieder runter.”, gab er kalt und eisern zurück. Hiead ließ seine Hand sinken und San brach ein. Zitternd versuchte sie sich auf dem Boden abzustützen, doch sie hatte keine Kraft dazu. Reglos saß sie auf dem kalten Deck vor Eeva Leena und spürte nur noch einen kühlen Windhauch, als Hiead an ihr vorüber ging. Bevor er die Tür erreicht hatte, rief San ihm mit belegter Stimme zu: “Wie kann ein Mensch nur so grausam sein? Auch ich bin allein auf mich gestellt aufgewachsen und doch sehne ich mich nach Liebe und Zuneigung oder wenigstens nach Freunden.”

Er schnaubte und entgegnete ihr: “Du bist und bleichst ein Mädchen, egal wie du aufgewachsen bist. Und versuche nie wieder dich mit mir zu vergleichen!” Damit war er verschwunden. So hatte ich mir meine Ablenkung nicht vorgestellt.

Immer noch zitternd und kraftlos schlich sie sich durch die Gänge der GOA, bis sie ihr Zimmer, ihr Bett erreicht hatte. Dort ließ sie sich fallen und gab sich ihrem wohlverdienten und dennoch albtraumreichen Schlaf hin.
 

***
 

Der Alarm ging los. Die Göttinnen waren bereits ausgeflogen und die Pro-Ings folgten ihnen, doch egal wie viele sie von den Victims erwischten, es kamen doppelt so viele wieder nach. Sie stand allein vor einer Armee Victims, die sich alle auf sie stürzten wollten. Gerade, als sie zum Angriff ansetzten, flog ein Schatten an ihr vorbei und stellte sich zwischen sie und die Victims. Die Bestien setzten an und durchbohrten den Pro-Ing. In diesem Moment erkannte sie die Nummer: 01. Force hatte sie gerettet und war für sie gestorben.

Doch dabei blieb es nicht. Hinter ihr konnte sie die Zentrale erkennen. Wütende Victims stürzten sich auf die Terminals der Lotsen, auch Tazume war unter ihnen. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, um sie alle vor dem Bestien zu schützen und musste mit schreckgeweiteten Augen zusehen, wie ihr Lotse - und wie sie in diesem Augenblick begriff, ihre einzige Liebe - in den Flammen umkam.
 

***
 

Schweißnass wachte sie auf, hielt sich die Hände vors Gesicht und weinte. Leise, damit sie Force nicht weckte, stieg sie aus ihrem Bett, ging ins Bad und schloss sich ein. Als sie sich im Spiegel betrachtete, sah sie in rotgeweinte Augen und fuhr mit den Fingerspitzen über die Würgemale an ihrem Hals. Sie fing wieder an zu weinen und dachte mit stechendem Herzen: Ohne Tazu bin ich allein und verloren!
 

Auch auf der GIS konnte jemand nicht schlafen. Er schaute zur GOA, doch er konnte Sans Zimmer nirgends ausmachen. Wie Sanmi wurde er von einem Albtraum geweckt. Tazume wollte sich nicht mehr an ihn erinnern, doch es war eine seiner größten Ängste, die er gerade durchlebt hatte. Es darf niemals so weit kommen! Ich möchte sie nicht im Kampf verlieren. Sie soll nicht so wie Ernest sterben!, dacht er und schrie es innerlich. Es zeriss ihm fast das Herz, als das Bild seiner Pilotin ihm noch einmal in den Sinn kam, wie sie leblos und blass aus einer der Ingrids gezogen wurde. Überall war Blut und ihre so glänzenden kristallblauen Augen waren matt und hatten all ihr Leuchten verloren. Den einzigen Trost, den Tazume in diesem Traum fand, war die Erinnerung daran, dass San nicht als Warlliam oder Yozume, sondern als Karei gestorben war. Doch wie sollte er es überleben, wenn sie nicht mehr lebte, ein Lotse zu bleiben? Wenn sie die Pilotin seiner Rukri werden sollte und starb, dann musste er Rukri weiter pflegen, leiten und instand halten. Auch mit einem neuen Piloten. Tazume schloss die Augen und dachte an seine San, wie sie jetzt wohl schlafend und träumend in ihrem Bett, oder in dem von Force lag und glücklich schlief. Ein Schauer lief ihm über den Rücken.
 

Sie saß immer noch wach im Bad, bis sie den Wecker und Force hörte, der sich lautstark darüber beklagte, dass man diesen Wecker nicht ausstellen konnte. Sie lächelte in sich und wischte sich die letzte Träne weg, öffnete die Tür zum Badezimmer und machte sich fertig für das heute Training.

Keiner ihrer Mitanwärter fragte sie danach, wie es ihr ging, denn es war für alle sichtbar. Auch Rome vermochte es heute nicht San zufrieden zu stellen. Sie war unkonzentriert und verlor immer wieder die Kontrolle über ihren Pro-Ing und über ihre EX. Selbst Roose gewann heute gegen sie. Alle machten sich große Sorgen um sie, doch keiner sprach es aus.
 

Eine Armee an Gefühlen kämpften in ihm. Wut, Verzweiflung, Hass und eine unsagbare Trauer. Noch heute musste er seine Tränen zurückhalten. Warum hast du mich verlassen? Ich hätte sterben sollen!!, jagte es ihm ständig durch den Kopf. Gareas saß allein in seiner Pilotenstube, Leena war schon lange gegangen, als es klopfte. Die Tür ging auf und Rio kam herein.

“Du gehst mir noch ein! Komm mit und jag mit mir ein bisschen. Ohne dich macht es keinen Spaß und so richtig willig sind die Mädels auch nicht, wenn du nicht dabei bist!”, jammerte der dunkelblonde. “Ich habe keine Lust!”

Rio wollte gerade die Tür schließen, als sie von außen aufgedrückt wurde.

“Wollt ihr mich aussperren? Ich wusste schon immer, dass da was zwischen euch läuft.”, lachte San müde. “Zwei ruhelose Geister und ein Spaßvogel, welch grandiose Mischung.”

“Wer ist hier ein Spaßvogel?”, fragte Rio und stemmte die Arme in die Hüfte.

“Du, mein Lieber.” Sans Stimme verlor augenblicklich an Freude.

“Es tut mir so leid, Gare. Ich hatte keine Zeit seit dem… Er war ein… sehr guter Pilot.” Sie ging auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. Gareas legte seinen Kopf gegen ihre Schulter und schloss die Augen.

Rio, der nun ein wenig eifersüchtig geworden war, stampfte auf die zwei zu und störte den Versuch Gareas zu trösten.

“Ich will auch!”, heulte er immer wieder und zupfte dabei an Sans Shirt.

“Du bis auch gleich dran, also halt die Klappe und setz dich hin.”, meinte San und schaute zufrieden den Piloten an, der sich wie ein kleines Kind ihrem Befehl fügte. “Ist schon gut, San. Mit geht es schon besser.”, schnurrte er fast, weil Sanmi ihm am Nacken kraulte.

“Wie geht es dir mit Rome? Ich habe gehört, du hast alle Kämpfe bis auf einen verloren.” Gareas setzte sich auf und Rio eilte herbei um sich seine Portion Zuneigung abzuholen.

“Ach”, seufzte San und strich Rioroute durch das Haar. “Ich bin selbst Schuld. Rome versucht alles so gut es geht zu machen, aber ohne Tazume…” Sie brach ab. Tränen stiegen ihr in die Augen, sie blinzelte heftig und wischte sich eine der herab laufenden Tränen weg. “Du vermisst ihn sehr, stimmts?” San nickte leicht. Sie lehnte sich gegen Gareas Bett, schloss die Augen und spürte das Gewicht von Rios Kopf, der noch immer auf ihrem Schoß ruhte. Ohne, dass es die beiden jungen Männer mitbekamen, war San eingeschlafen. “Sanmi… weiter kraulen… bitte…”, bettelte Rio, der ebenfalls die Augen geschlossen hatte. “Psst, sei still. Ich glaube sie ist eingeschlafen.”, flüsterte Gare und lächelte Sanmi dabei an.

“Sie ist in letzter Zeit sehr oft müde. Ich höre Azuma meist bis in die Göttinnenhalle ihren Namen schreien. Was hält sie wohl nachts so lange wach?”, fragte Rio flüsternd. Gare zuckte mit den Schultern.
 

Auf der GIS schloss Tazume gerade seinen Bericht über Luhma Klein ab. Er hatte nun alle Daten und Informationen, die er für die Fertigung einer neuen Göttin brauchte. Er fertigte die ersten Skizzen an, verwarf manche wieder und machte neue. Natürlich wusste er, dass die Konstrukteure seine Pläne nochmals überschreiben und abändern würden, trotzdem gab er seiner Göttin einen Namen. Mit seiner schönsten Schrift schrieb er über seine Skizze: NOAH-Z-M-Rukri ver.M-A5030-K-T

Tazume forderte Farben an, damit seine Göttin nicht nur Schwarzweiß auf dem Papier stand. Er fügte Feuerwaffen, Stromwaffen und einen extra breiten Schild hinzu. Rote und graue Panzerungen, einen grauen Helm, der das Gesicht der Göttin umrahmte. Als er nach mehreren Tagen den letzten Pinselstrich tat, seufzte er und strich noch einmal behutsam über sein Werk. Auf die silberne Lackierung an manchen Stellen freute er sich besonder. In dir steckt viel Liebe zum Detail, Rukri. Ich hoffe du gefällst auch meiner Göttin., er schmunzelte, als er das dachte und freute sich nun bald wieder seiner Arbeit als Lotse nachkommen zu können. Doch die GOA meinte es nicht gut mit ihm. Die Zeichnungen, Berichte und detaillierten Beschreibungen, die er innerhalb eines Monats angefertigt hatte, gefielen der GOA, doch sie befanden die ausgewählten Piloten für noch nicht würdig, ebenso fehlte der Maschine noch eine Göttin.
 

Das Training der Anwärter wurde umgeschrieben und zu Sans großem Unglück, war ihr Partner kein geringerer als Hiead Gner!

“Warum er?”, fragte sie Azuma ungläubig und fassungslos.

“Ihr seid euch in vielen Dingen ähnlich. In eurer Art, eurer Vergangenheit und im Kampf.”

“Er ist kalt und herzlos!”

“Warst du das nicht auch damals?”, bekam sie zu hören. “Ich weis noch, wie du in die Ausbildung gingst. Den Blick nur stur nach vorn gerichtet, immer eine der Göttinnen im Auge und immer die besten Leistungen versucht zu erbringen. Er ist genauso. Du kannst ihm vielleicht helfen, dass er nicht mehr so herzlos und kalt ist. Bei dir hat es sich doch auch geändert.”

Nun wusste sie nicht mehr, was sie ihrem Ausbilder noch entgegenschleudern hätte können. Sie musste sich fügen und das tat sie auch. Als sie wegtreten wollte, hielt Azuma sie an der Schulter fest. “Ihr werdet separat von den anderen ausgebildet. Seht das als einmalige Chance. Sobald ihr wisst, warum ihr und keine anderen Anwärter ausgewählt worden sind, wird sich das Verhältnis zwischen euch beiden bald ändern. Es muss sich ändern.” Mit diesen Worten entließ er sie und das Training konnte beginnen.
 

Ikhny war auf sich allein gestellt und bekam einen Anschiss nach dem anderen von ihrem Piloten. “Du bist so unkonzentriert. Was ist los?”, wollte San in einer Pause wissen. “Nichts, es ist nur…” Sei wurde unterbrochen. “Du sollst mich unterstützen, nicht umbringen!”, zischte Hiead, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und stieg wieder in seinen Pro-Ing. “Hör nicht auf ihn. Du machst das alles so gut, wie du es nur kannst. Und du, Rome, stärke meine Abwehr mal mit einem Upgrade meines Schildes, ob? Sonst bringt mich dieser Idiot noch um!” San lachte müde und betrat das Kampffeld, wo Hiead schon genervt auf sei wartete. “Du bist genauso ein Tratschweib, wie die Lotsinnen. Hättest wohl doch eine von ihnen werden sollen und deinen Lotsen Tazume mal den Piloten!”

“Ich stopf dir gleich dein freches Maul, du Anfänger!”

San beschleunigte ihren Pro-Ing auf die maximale Geschwindigkeit, lenkte ihn kurz vor Hiead auf die Seite und stieß ihn von hinten. Hiead war zwar auf einen solchen Angriff vorbereitet, hatte aber nicht mit einer so gewaltigen Kraft gerechnet, so dass er geradewegs von den Füßen gehoben wurde und gegen die Steinfelsen vor sich flog. In letzter Sekunde aktivierte er seinen Booster und beschleunigte nach oben. Er flog direkt über San, die noch immer wutgeladen wütete. Auch sie hob ab und kam ihm immer näher, bis nur noch einige wenige Meter zwischen den beiden waren.

Ein Schlagabtausch folgte nach dem anderen und keiner der beiden zeigte sich erschöpft oder schwächer als der andere. “Gib doch endlich auf und mach es mir nicht so schwer!”, rief San, doch der graue hörte sie nicht und feuerte einen gewaltigen Stormschlag ab, der Sanmi ins Taumeln brachte und sie nur durch ein Booster-Update von Rome am Absturz gehindert wurde.

Die Zeit war abgelaufen, als die Lotsen die Maschinen ausschalteten, um zu verhindern, dass sich die zwei Kampflustigen noch nach der offiziellen Zeit bekriegten. Die Anwärter kamen zurück zu den Terminals und analysierten mit den Lotsen, welche Schwächen der eine und welche der andere hatte. Doch sie kamen immer auf das gleiche Ergebnis. San und Hiead waren gleich stark, schnell und ausdauernd.
 

Azuma Hijikata war nicht entgangen, dass Sanmi in letzter Zeit unachtsamer geworden war und wagte einen heiklen Versuch. Mitten in den Trainingseinheiten, die sie nun täglich mit Hiead hatte, schickte er eine Nachricht an die GIS. Die Piloten-Anwärter waren noch nicht so weit, aber das würden sie nie werden, wenn nicht eine gewisse Person wieder auf der GOA wäre.

Die Berichte und Skizzen waren bereits auf dem Weg zur Kolonie 2022 und auch Tazume machte sich auf den Weg nach Hause, zur Raumstation der Anwärter und der Göttinnen.

Er kam gerade an, als Sanmi wieder einmal einen brisanten Angriff auf Hiead startete und nur durch ihre Lotsin Rome wieder aus einer Sackgasse herausbefördert werden konnte. Rome erschrak, als Tazume mit seiner großen, stattlichen Figur hinter ihr am Terminal auftauchte und sich über sie lehnte. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie kicherte und folgte seinen Anweisungen. Sie sprach mit Sanmi, während Tazume das Terminal bediente. Folglich geschah es, dass Sanmi nicht mehr so viel Zeit brauchte um einen Angriff zu starten, sie wunderte sich, sagte aber nichts. Ihre Waffen waren präziser eingestellt und sie traf Hiead auch auf großer Entfernung fast immer da, wo sie hingezielt hatte.

Der Kampf wurde auf Unentschieden beendet, wie alle ihre Kämpfe. Die Anwärter stiegen aus ihren Ingrids und marschierten den Gang entlang und traten in die Zentrale. Als San durch die Tür getreten war, …
 

Weiter im nächsten Kapitel…
 

^^ ich weis ich bin gemein…^^
 

Alles Absicht!!!! *teufelchengrins*

Kontakt 11

Mit gesenkten Blick trat sie ein und rief ihrer Lotsin zu: “Hey, Rome. Wie hast du das …?” Ihr Blick richtete sich schlagartig auf eine Person, die hinter Rome stand. Verwundert, verwirrt und völlig sprachlos stammelte sie: “Ta…zu? Bist du das?”

“Es ist erst ein Monat her und du erkennst mich schon nicht mehr?” Er grinste sie an, öffnete die Arme und San rannte zu ihm und ließ sich von ihm drücken. Ein vertrauter und doch seltsamer Moment. Das mittelgroße Mädchen stand wieder ihrem mehr als großen Lotsen gegenüber, der sich in dieser Zeit der Trennung so verändert hatte. Seine dunkelblauen Haare waren gewachsen und sein Pony hing ihm bis über die Augen. “Gab es da drüben keinen Friseur? Und seit wann hast du ein Kinnbärtchen? Das machen wir aber schnell wieder weg. Was…?”, begann sie zu fragen, wurde aber von Azuma unterbrochen. “Ich hoffe, du bringst ab heute wieder deine alte Leistung!”

“Jawohl, Ausbilder!”, salutierte sie und schmiegte sich gleich wieder in Tazumes Arme. “Pause bis nach dem Mittagessen!”, brüllte Azuma noch und verließ dann die Anwärter. “Ich werde dann mal die anderen begrüßen. Wo sind die eigentlich?”, fragte Tazume verwirrt. “In Halle 3.”, meldete sich nun Ikhny zu Wort. Er lief gleich zu ihr, umarmte sie und fragte, ob sie es wohl gut mit Hiead ausgehalten habe. Sie äußerte sich nicht dazu, denn ihr Pilot stand direkt inter ihr und hätte sie wohl in Stücke gerissen, hätte sie etwas falsches gesagt.

San, die sah, wie sehr Tazume um das Wohlbefinden der Lotsin bemüht ist, blickte augenblicklich düster drein. Wie, als hätte ihr Lotse die kalten Blicke in seinem Rücken gespürt, drehte er sich um und schenkte ihr ein breites freundliches Lächeln. Er schaute auch zu Hiead, der stumm hinter seinem Terminal und sah sich die Aufnahmen des Kampfes noch einmal genauer an.

“Komm mit San, wir haben uns seit mehr als vier Wochen nicht gesehen. Hilfst du mir beim auspacken?” Sie nickte nur und folgte ihrem Lotsen durch die Gänge, bis in sein Zimmer.
 

Er schaute sich um, stellte fest, dass seit seinem Abtransport niemand mehr hier gewesen war und legte sich müde und zufrieden in sein Bett. San stand immer noch am Eingang und schickte ihrem Partner verstohlene Blicke. “Was ist mit dir? Du siehst so müde aus. Hat dich Azuma so drangsaliert, während ich weg war?” Er sah in ihre Augen. Sie klitzerten und bald erkannte er auch warum. “Du brauchst doch nicht zu weinen. Ich bin doch wieder da.” Blitzschnell war Tazume aufgestanden, durchschritt den Raum mit drei Schritten und nahm seine Pilotin in die Arme. “Ich habe dich vermisst!”, kam es unter schluchzen von San. “Ich weis jetzt, für wen… für wen mein Herz…” Sie konnte den Satz nicht beenden. Tazumes Lippen legten sich behutsam auf die ihren und als er von ihr abließ, meinte er: “Ich will es nicht hören! Zerstöre mir nicht meine kleine Traumwelt!” Sie wich zurück, drückte sich an die Wand, öffnete die Tür und rannte hinaus auf den Gang, direkt in die Arme von Force. Sie hielt sich an ihm fest, verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter und weinte, wie sie es noch nie zuvor getan hatte. Tazume stürmte aus seinem Zimmer, blickte in zwei wutgeladene Augen und fiel zu Boden, als ihn die Faust von Force traf. Der violette hielt San schützend hinter sich und spürte, wie sie sich an sein Shirt klammerte. “Was hast du mit ihr gemacht, du Volltrottel? Jetzt hat sie sich schon für dich entschieden und du stößt sie so einfach weg? Du hast sie nicht verdient!!”, fauchte Force. “Komm mit, Kleine. Beruhige dich erst mal.” Liebevoll nahm Force sie in die Arme und führte sie dann weg. Zurück blieb ein auf dem Boden sitzender Mann, der jetzt erst begriffen hatte, was San ihm hatte sagen wollen.
 

Tazume sprang auf, rannte den beiden hinter her, doch er hatte sie aus dem Blick verloren und irrte nun suchend durch die GOA. Er fand sie nicht.

Erschöpft und außer Atem setzte er sich in den Erholungsraum, wo er nochmals über seine Worte nachdachte. Die ganze Zeit über wollte ich Klarheit und genau dann, wo sie es mir sagen wollte, stoße ich sie weg und verschließe meine Ohren, weil ich gedacht hatte, sie habe sich jetzt eh für Force entschieden. Er hat Recht. Was bin ich nur für ein Volltrottel? Er schlug sich gegen die Stirn.
 

In Force und Sans Zimmer herrschte Schweigen. Bedrückendes Schweigen, bis San es nicht mehr länger aushielt. “Woher wusstest du, dass ich mich für Tazume entschieden habe?”, brach es aus ihr heraus. “Das spielt doch jetzt eh keine Rolle mehr, da du dich ja für ihn entschieden hast.”, meinte der violette mit abwesender Stimme und schaute auf einen unbestimmten Punkt an der weißen Wand.

“Er will mich doch nicht!”

“Und jetzt soll ich dich nehmen? Entscheide dich endlich, San! Was willst du? Hast du nicht Tazume gesehen, wie er dich immer angeschaut hat, obwohl ich dir an den Lippen hing? Ihm war es egal, ob du ihn wolltest oder mich. Er hat dich trotzdem geliebt!” Nach dieser Aussage war es totenstill in dem Raum. San hatte ihre Maske aus Ignoranz und Hochmut aufgesetzt, stolzierte wie vor mehr als einem Jahr aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Mit schnellen kontrollierten Schritten ging sie in die Göttinnenhalle und setzte sich vor Agui Keameia, die mit ihren freundlichen Augen auf sie hinab blickte. Deine Freude würde ich gern haben., seufzte sie. “Hatte ich denn jemals in meinem Leben Glück? Egal was ich mache… ich mache immer alles kaputt. Ich bin nicht geschaffen um glücklich zu werden. Es wäre besser, ein Victim erwischt mich im nächsten Kampf.”

Sie seufzte noch mal und spürte plötzlich eine Umarmung, doch es war kein Mensch, der sie da umarmte. Aguis Göttin hatte sich aus der Maschine gelöst und war für einen Moment aus der Ingrid gestiegen um San Trost zu spenden. “Habe keine Angst vor dem was vor dir liegt. Zeige Mut und Entschlossenheit um dein Ziel zu erreichen. Glaub an die letzte Göttin und du wirst sie in dir finden.”, hauchte die Göttin und war wieder verschwunden. “Die letzte Göttin? In mir?”, wiederholte San ungläubig. “Agui, was meintst du damit?”, fragte sie die leblos erscheinende Maschine, doch die Göttin erschien nicht mehr.
 

Unerwartet trat jemand in die Göttinnenhalle, sah die weinende junge Frau und meinte: "Ich habe über deine Wort nachgedacht. Jeder kann sich änder. Du hast das ja auch geschafft." Die Stimme nahm langsam Gestalt an, San erkannte sie durch ihren Tränenschleier hindurch und als sie sich neben sie setzte, war sie sich sicher. "Hiead, bist du das wirklich?" "Nein, wie kommst du darauf?" Er schaute hinauf zu Agui. "Hast du mit ihr geredet, oder führst du Selbstgespräche?" Sie stieß ihn in die Seite. Hiead reagierte nicht darauf und legte sich auf den kalten Boden; sich zu ihm lehnend, fragte San: "Warum bist du immer so kalt?"

"Ich habe kein Vertrauen, zu niemandem."

"Und Ikhny? Sie ist deine Lotsin."

"Nein."

"Warum nicht? Zu ihr solltest du Vertrauen haben. Ohne sie..."

"Ohne sie ist das Leben auch nicht schwerer! Sie ist vielleicht eine gute Lotsin, aber zu sensibel. Ich hasse solche Menschen!"

"Ich bin... ich war auch sensibel und nun, schau mich an. Jetzt bin ich wie du."

"Typisch Weib!" Er schwieg. Sie auch. Hiead schloss die Augen und murrte leise, kaum hörbar: "Tut mir leid, wegen gestern Abend." San lächelte ihn an. Noch nie hatte sie mitbekommen, dass sich der graue bei irgendwem entschuldigt hatte. Ebenso leise flüsterte sie in sein Ohr: "Entschuldigung angenommen." Sie kicherte, als sie sein Gesicht sah, wie es sich verzog. "Ich werde dann mal langsam gehen. Kommst du mit, was essen?", fragte San und stand auf. Ohne ein Wort, hielt er ihr die Hand hin, damit sie ihm aufhelfen konnte. Sie ergriff sie und zog ihn auf die Beine. "Bilde dir aber jetzt bloß nicht ein, dass wir Freunde seien."

"Nein, keine Sorge. Wer will denn schon mit dir befreundet sein, Hiead."

Gemeinsam liefen sie in den Speisesaal und als sich die beiden auch noch nebeneinander an den selben Tisch setzten, staunten die Anwärter der ersten Klassenstufe und die Top-Anwärter nicht schlecht, als sie es sahen.
 

"Da bahnt sich was an.", tuschelte Zero. "So hab ich den noch nie erlebt. Was so ein Einzeltraining bewirken kann."

"Ich denke nicht, dass es am Training liegt.", meinte Clay. "Sie scheinen viele Gemeinsamkeiten zu haben. Das hat sie wohl näher gebracht."

"Hast du dir mal selbst zugehört, Clay? San und Hiead, sich näher gekommen? Keiner kommt an Hiead ran und erweicht ihm das Herz, wenn er überhaupt eins hat.", gab Yamagi von sich.

In diesem Moment betrat Tazume den Speisesaal. Sein Blick wanderte suchend durch die Reihen, bis er sein Ziel fand. San lächelte Hiead gerade an, der jedoch nicht einmal einen Muskel rührte, doch als sie Tazumes Blick streifte, erlosch ihr Lächeln und kalte Augen schauten ihn an. Sonst stahlte sie immer so eine Wärme aus. Was habe ich nur getan?, dachte er und durchschritt die Tischreihen bis zu seiner Partnerin. Als er vor ihr stand, meinte sie abweisend: "Wir sehen uns beim Training. Kommst du noch mit eine Runde Fechten, Hiead?" Damit stand sie auf und ließ ihren Lotsen allein stehen.

Rio kam sogleich herbei geeilt und leistete Tazume mit Gareas und Yu Gesellschaft. "Was war das denn? Ich dachte ihr seit so gut befreundet? Hast du was angestellt?", spielte Rio auf etwas unanständiges hin. "Sie wollte mir heute morgen sagen, dass sie sich für mich entschieden hat, doch ich war zu blöd um es zu verstehen und wollte nicht hören, was sie mir zu sagen hatte. Ich dachte, wo wir jetzt über einen Monat getrennt waren, hat sie sich eh für Force entschieden.", erklärte der niedergeschlagene Tazume.

"Wenn sie dich nicht mehr will, dann ist sie ja wieder frei. Juhu, Freiwild zum Jagen...", freute sich Rio.

"Siehst du nicht, wie du den armen Tazu verletzt. Er hat so lange gewartet und jetzt... Hm... aber wo du Recht hast, hast du Recht, Rio. San ist schon eine gute Partie.", scherzte Gareas. Die beiden Freunde zuckten augenblicklich zusammen, denn Yu, der ihnen gegenübersaß, trat beiden gegen das Schienbein. "Wie könnt ihr nur so gemein sein?" "Aber du!! Du bist doch der brutalste von uns allen. Trittst einfach so um dich.", jammerte Rio und rieb sich die getroffene Stelle.
 

Das Training hatte schon lange begonnen, als San ihren Lotsen anschrie. "Sag mal, kannst du nicht einmal aufpassen? Mein Booster ist viel zu hoch!"

"Ich setzte ihn zurück."

Ikhny, die hilflos zuhören musste, hielt sich an ihrem Pult fest. Ihre Knöchel traten schon weiß hervor und dann entfuhr ihr ein Schrei, dass Hiead kurzzeitig die Kontrolle über seinen Pro-Ing verlor. "Was ist nur los mit euch beiden? Ihr wart ein Vorbild für alle Lotsen und Piloten. Ihr habt euch immer - egal was passiert ist - gut verstanden und du San, du hast Tazume nie die Schuld an irgendwas gegeben. Warum jetzt??!"

"Halt dich da raus, Lotsin 87!", kam es gereitzt von San. In diesem Augenblick trat Azuma ein, um sich das Training anzuschauen. Sofort unterbrach er den Kampf.

Bonuskapitel: 1

Wassertropfen perlten an ihrem makellosen Körper herab. Er stand hinter ihr. Nur durch eine dünne Glasscheibe getrennt. Er machte sich so unsichtbar, wie es in diesem kleinen Raum - dem Duschraum der gehobenen Angestellten - ging.
 

Die Scheiben beschlugen durch den heißen Wasserdampf.
 

Er streifte ihren Körper mit seinen Augen, umfuhr ihn, jeden einzelnen Zentimeter.

Ihr hellbraunes Haar, das sich nass an ihren Rücken legte, ihre so wundervolle Form, ihre Rundungen, ihre muskulösen Schenkel, die sie so gerne zur Schau stellte, durch ihre so kurzen Röcke. Er folgte ihren zarten Händen, die sie sanft über ihren Körper streifen ließ.
 

Mit einem Seufzen, ganz leise, so dass sie es nicht hörte, kam er einen Schritt auf sie zu.
 

Immer noch folgte er ihren Händen mit den Augen. Sie berührte sich da, wo er sie so sehnlichste berühren wollte.

Sanft massierte sie sich die prallen Brüste, ging tiefer und tiefer. Sie strich sanft und gekonnt, wie als würde sie es nicht zum ersten Mal selbst tun, über ihren Scham. Ein leises Keuchen huschte ihr aus den vollen Lippen, die ihn zum küssen einluden.
 

Er durfte nicht! Wie oft hatte sie ihn schon abgestoßen?! Doch das Verlangen nach ihr wurde immer unerträglicher.
 

Es erregte ihn sie so vor sich zu sehen, wie sie sich selbst berührte und liebkoste. Ihren reifen Körper…

Er wollte ihn nicht nur sehen. Er wollte ihn spüren, unter sich, um sich.
 

Etwas regte sich bei ihm. Seine Lust stieg bis ins unermessliche. Seine so schon enge graue Hose spannte sich, als sich sein Phallus regte.
 

Er wollte sie jetzt.
 

Mit ihren zarten Händen spielte sie mit sich, stöhnte leise auf, als sie ihre empfindlichste Stelle massierte. Ihr Atem ging schnell und ein Name entwich ihrer Kehle, so leise geflüstert: “Azuma.”
 

Es war sein Name. Sie dachte in diesem Moment an ihn, wie es seine Hände wären, die sie da unten bei sich spürte.
 

Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er streifte sich die Jacke und das Shirt darunter ab, öffnete den Knopf seiner Hose, zog sie aus und strich mit seiner mächtigen Hand über seinen Schaft. Darauf hatte er so lange warten müssen. Mehr als zehn lange Jahre hatte er warten müssen. Vielleicht, wenn er besser zugehört hätte, die Sprache der Frau besser verstanden hätte… egal!
 

Jetzt war es so weit!
 

Er zog die gläserne Tür zur Duschkabine auf und sie drehte sich um. Erschrocken durch das Geräusch, durch den Schatten, den sie an der Wand gesehen hatte, sie bei ihrem heimlichen Spiel unterbrochen hatte.
 

Aber nun schien sie nichts als ein sanftes Lächeln auf den Lippen zu haben. Sie wich nur einen kleinen Schritt zurück, machte ihm Platz. Sein starker Oberkörper, nachdem sie sich so gesehnt hatte, stand mit offenen Armen vor ihr. Seine muskulösen Arme luden sie ein sich in ihnen zu verlieren. Seine Augen, graue Edelsteine, schauten sie verlangend an.
 

“Ich habe so lange gewartet.”, flüsterte er ihr ins Ohr und zog sie mit einem einzigen kleinen Anspannen seiner Muskeln zu sich.
 

Seine Hände wanderten über ihren Rücken, machten halt, als sie das wohlgeformte Fleisch ihres Pos erreicht hatten. “Azuma”, hauchte sie, sich an seine starke Brust gelehnt.
 

Sie spürte seine gespannte Männlichkeit, wie sie sich an ihre Weiblichkeit drückte. Doch er wollte noch nicht in sie.
 

Er ließ seine Hände über ihre Brüste wandern, spürte, wie sich ihre Blüten zu kleinen harten Knospen schlossen. Er spielte mit ihnen. Strich über sie, rieb und massierte ihre prallen Brüste, bis sie vor Verlangen kaum noch stehen konnte.
 

“Azuma.”, sie stöhnte seinen Namen fast. “Bitte…” Es war keine abwehrende Bitte, nein, sie war fordernd.
 

“Was willst du, Schönheit?”

“Dich. Oh, Azuma. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt?”

Er ließ seine rechte Hand sinken, streifte ihren Nabel und wanderte immer tiefer. Er öffnete ihre Beine leicht und zärtlich, seine Hand fuhr durch ihre nasse Spalte, wollte schon mit einem oder zwei Fingern in ihre warme, feuchte Höhle eindringen, als sich eine ihrer zarten Hände um seinen Schaft legte und zu massieren begann.
 

Mit wackligen Knien hielt sie sich an ihm fest. Umschloss sein Geschlecht mit ihrer Hand und verwöhnte auch ihn mit Zärtlichkeit.
 

Sie stöhnte auf, als er mit einem Finger in sie eindrang. Ein weiterer schob sich tief in sie.
 

Ihre Augen sahen ihn mit einer Verspieltheit und einem Ausdruck, der seine Lust und sein Verlangen nach ihr nur noch steigen ließ, an.
 

“Rill, ich kann nicht mehr warten.”

“Ich auch nicht!”
 

Er ließ seine Finger aus ihr heraus gleiten. Mit seinen starken Armen hob er sie hoch, drückte sie an die Wand der Dusche und versenkte sich gänzlich in ihr.
 

Sie spürte ihn pulsieren, ihre Herzen schlugen im gleichen Takt. Ihre Muskeln spannten sich an. Seine Stärke und seine Kraft machten sie um so mehr an.
 

Er stieß erst leicht, dann immer fester zu. Er konnte ihre Muskeln um sein Glied spüren, wie sie ihn umschmiegten und ihn zu seiner völligen Größe wachsen ließen.
 

Mit einem letzten Stoß, einem letzten Stöhnen aus ihrem Mund, einem Keuchen von ihm, versprühte er seinen Lebenssaft in ihr.
 

Unfähig sie loszulassen, blieb er in ihr, sie immer noch haltend, beugte sie sich leicht hinunter um ihm die Stirn zu küssen.
 

“Warum haben wir so lange gewartet?”

“Ich weis es nicht, Rill. Ich weis nur eins. Ab jetzt werde ich nicht mehr warten.”

“Ich auch nicht.”

“Ich werde mir ab heute immer das holen, was ich will. Das ist dir klar?”

“Azuma, ich werde dir immer geben, was du willst.”
 

Sie schlang ihre langen Beine um seine Hüfte und ihre Münder trafen sich zu einem heißen, leidenschaftlichen Kuss.

Kontakt 12

Er knurrte förmlich, als er die Piloten vor sich hatte. Hieads Augen funkelten und San konnte sich nicht erklären, weshalb Azuma so sauer war.

"Was, zur Göttin, ist hier los? 13 erkläre mir, was hier nicht richtig läuft!!", brüllte er. San strich sich eine Stähne ihres rabenschwarzen Haares aus der Stirn. "Was soll schon sein? Ihkny ist ausgerastet, was ist daran schlimm?", fragte sie herausfordernd und mit einer so kühlen Stimme, dass es Azuma fast den Atem verschlug. Noch wütender drehte er sich um. "Lotse 13, kannst du mir erklären, was hier vor sich geht?"

Tazume schaute auf und seine blauen Augen leuchteten. "Ich habe sie gekränkt. Es ist meine Schuld, ich hätte sie nicht so enttäuschen sollen. Wenn es Sans Wunsch ist, dann trete ich als ihr Lotse ab und Rome kann wieder..."

"Nein!"

Ein Knall ertönte und ein Schatten flog zu Boden. "Auch, wenn du Anwärterin bist, hast du nicht das Recht, deinem Lotsen das Wort abzuschneiden, hast du das verstanden, 13?"

San stand wankend wieder auf. Als sie wieder fest auf dem Boden stand, was auch daran lag, dass Hiead sie stützte, salutierte sie und blickte zu Boden.

Wütender als zuvor stürmte Azuma aus dem Terminal, doch bevor er die Tür erreicht hatte, meinte er über die Schulter hinweg: "Vertragt euch wieder!"
 

"Tut's arg weh?", fragte Ihkny besorgt, wurde von San jedoch weggestoßen. "Was sollte weh tun? Verschwinde aus meinem Gesichtsfeld.", schnautzte sie.

"Ihkny kann nichts dafür! Sie ist einfach nur nett zu dir. Mensch, was ist aus dir geworden, Sanmi?" Tazumes Stimme war kalt und während er Ihkny half aufzustehen, schenkte er seiner Partnerin einen bösen Blick.

Was ist nur aus mir geworden?, fragte sich San und rannte aus dem Terminal.
 

Tränen rannen ihr über die Wangen, sie sah kaum noch, wo sie hinlief, bis sie mit jemandem zusammenstieß.

"Hey Kleine, was los?" Eine vertraute Stimme klang ihr in den Ohren. Rio. Sie klammerte sich an ihn und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. "Komm mal mit, wir gehen zu den anderen.", flüsterte er und führte sie durch den Gang zu der Göttinnenhalle.

"Setz dich und beruhige dich erst mal."

Auch die anderen Piloten rannten herbei. Yu setzte sich neben sie und strich ihr sanft durchs Haar. "Was war denn los?"

San schluchzte und rieb sich die Augen.

"Wer war das?" Gareas packte San bei den Schultern. Ihre schwarzen Strähnen, die sie sich über das Feilchen gelegt hatte, fielen ab und legten ihre Verletzung frei. "San, wer war das? Tazume, Force? Wer?"

"Niemand, es ist nichts. Ein kleiner Trainingsunfall." Sie lachte schwach.

Keiner der Jungs glaubte ihr, doch was konnten sie schon großartig ausrichten, um die Wahrheit herauszufinden.
 

Unterdessen streifte Tazume durch die GOA und überlegte, wie er es wohl anstellen konnte, San wieder für sich zu gewinnen. Er war sich seiner Konkurrenz bewusst, denn Sanmi war eine bemerkenswerte Frau und dazu gehörte sie noch zu den Top-Anwärtern. Tazume war sich sicher, dass auch einige der aktuellen Piloten ein Auge auf seine Partnerin geworfen hatten.

"Hey, Sportsfreund.", erklang eine bekannte Stimme hinter Tazume, der nicht so schenll reagieren konnte um den Würgegriff zu verhindern. "Na, wie läuft es so mit der Göttin deines Herzens?"

Es war Gareas.

"Hast mal wieder Stress im Paradies? Was ist eigentlich mit ihr los? Sie hat ein blaues Auge, weisst du, wer ihr das verpasst hat?"
 

Mit einem wütenden Aufschrei schlug sie gegen die Wand. Ihr Auge schmerzte und ihre Hand auch. Warum hatte sie nicht einfach am Morgen ihre Klappe halten können? Das hätte alles verhindern können, doch nein, sie hatte sich mal wieder nicht unter Kontrolle, so wie gerade. Was hat es denn noch für einen Sinn weiter zu machen? , frage sie sich und dachte im gleichen Moment, dass sie so schon immer war.
 

Als kleines Mädchen im Heim. Sie war schon immer allein gewesen, abgeschottet von den anderen, verachtet und verspottet, bis zu einem einzigen Tag. Er hatte mich gerettet. Hat mir ein Zuhause angeboten. Ich habe es ausgeschlagen.

Tazume war für sie wie ein Engel. Immer nett und freundlich zu allem und jedem. Sie hatte schon vor langer Zeit gemerkt, dass er mehr als nur Freundschaft für sie empfand.

Dieser eine Abend. Im Baumhaus in seinem Garten, als er sich zu ihr hinüber gebeugt hatte und sie ganz sanft auf den Mund geküsst hatte. Es war der letzte Abend in Frieden, denn schon am nächsten Tag waren die Victims über ihre Kolonie hergefallen und der aufregende Alltag der GOA hatte sie auseinander getrieben.
 

Sie als Pilotin und er als Lotse. Dass sie jemals wieder ein Team bilden würden, daran hatte sie nicht geglaubt und dann stand er vor ihr und lächelte sie an. Das war einer der glücklichsten Augenblicke, die San je erlebt hatte.

Nun saß sie gegen eine Wand gelehnt, mit blutender Hand und einem Chaos an Gedanken im Kopf, in einem der vielen Räume. Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie hatte sich von den Jungs nur ungern getrennt. Sie hatten sie abgelenkt, doch auch sie mussten zu einem der Trainings um sich fit zu halten.

San stand auf, schwankte und ließ sich sogleich wieder auf den Boden sinken.

“Was ist aus mir geworden?”
 

Schritte hallten vom Gang hinein in den kleinen Raum. Ein Schlag. Ein leises Aufstöhnen und dann Stille. “Verdammt!”, fluchte eine männliche Stimme. San reckte sich um den Lichtschalter zu erreichen und das Licht zu löschen, damit der Unbekannte vor der Tür sie nicht sah, wenn er in den Raum kommen sollte. Sie knipste das Licht genau in dem Moment aus, als die Tür mit einem Zischen aufging. Eine große Gestalt trat ein und ließ die elektrische Tür zufallen ohne das Licht mit dem Schalter neben dem Eingang einzuschalten.
 

San hörte ein paar Schritte, dann ein leises Rauschen, so wie Stoff, der an einer Wand hinab glitt. Nun saßen sie beide in der Dunkelheit. “Wie konnte ich nur so dämlich sein?”

Sie erkannte die Stimme. Warum ausgerechnet er?

Ein dumpfer Aufschlag war zu hören, dann noch einer. “Dein Kopf kann auch nichts dafür, also hör auf.”, sie versuchte normal zu klingen. Kein Anflug von Ärger oder Enttäuschung schwang in ihrer Stimme mit.

“San?”

“Natürlich oder hast du jemanden anderes erwartet.” Es fiel ihr viel leichter, als sie dachte, sich mit ihrem Lotsen normal zu unterhalten und kroch auf allen vieren in seine Richtung. Sie hatte kaum die Hälfte des Raumes durchquert, als sie gegen etwas hartes stieß.

Auch er war auf sie zu gekrochen. Sie streckte die Hand nach ihm aus und berührte zaghaft seinen Körper, ohne zu wissen, wo sie da nun hinfasste. Es war seine Schulter, die sie streifte und die ihr einen Anhaltspunkt gab. Langsam suchte sie sich ihren Weg zu seinem Gesicht, fuhr mit der Hand seine Wange entlang und zeichnete mit den Fingern sein Lippen nach.

Abrupt zog sie ihre Hand weg. “Entschuldige.”

“Nein.”

“Ok, ich kann verstehen, dass du sauer bist. Ich habe mich ja auch wie ein Ochse verhalten.”

“Nein, das meine ich nicht. Du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich habe einen großen Fehler gemacht, San. Ich hoffe du kannst mir…”

Ein Ruck durchfuhr ihren Körper, der sie aufspringen ließ, sich zu ihrem Lotsen beugen und ihn küssen ließ. Wie sehr hatte sie es vermisst oder besser noch, hatte sich danach gesehnt ihn so zu berühren. Er schob seine Arme um ihren schlanken Körper und zog sie näher an sich.

Mit bebenden Lippen lösten sie sich voneinander und tasteten im dunkeln nach dem anderen. Ihre Hände trafen sich. Tazume schloss seine schnell um die ihre. Er hatte Angst es sei alles nur ein Traum und sie würde jeden Moment wieder verschwinden. Doch das tat sie nicht.
 

Der Tag verlief ruhig und fast schon ereignislos. Die Anwärter und Piloten jeden Ranges lagen im Ruheraum, in ihren Zimmern oder tummelten sich an den riesigen Glasscheiben zu den Trainingshallen.

Eine kleine Gruppe stand in voller Kampfmontur vor den Terminals ihrer Lotsen und warteten gespannt auf den ersten Kampf im neuen Pro-Ing. San und Hiead schauten sich erwartungsvoll an, bereit sich zum ersten Mal gemeinsam in ein und dem selben Pro-Ing zu befinden und herauszufinden, ob sie es waren, die gemeinsam die letzte Göttin finden würden.

San hatte es noch keinen erzählt, was Agui zu ihr gesagt hatte, doch sie wusste, dass der Zeitpunkt schon sehr bald kommen sollte, an dem sie diese Begegnung nicht mehr länger für sich behalten konnte.

Kontakt 13

Der Innenraum des Pro-Ings war nicht gerade für zwei Personen geeignet. Immerzu stießen sich San und Hiead oder traten sich auf die Füße. “Leute, so geht das nicht. Wir haben einfach keinen Platz.” Die Anwärter erhielten keine Antwort vom Terminal. “Was ist denn da draußen los? Haben die alle Feierabend gemacht, oder was?”

“Reg dich nicht so auf, Hiead, das bekommt dir nicht gut.”, kam es vom Terminal. Ein Schwall an Gelächter drang zu den Anwärtern ins Cockpit und die Stimme von Zero war erneut zu vernehmen: “Ihr seht so ulkig aus. Zum schießen!!”

Sie konnte ihren Partner gerade noch am Kragen packen, bevor er aus der Ingrid stürmen konnte. “Lass sie doch. Komm konzentrieren wir uns lieber mal auf die Steuerung dieser Ingrid.”, meinte San ruhig. “Kann es losgehen, Tazu?”

“Aber sicher. Ikhny, bereit?”

“Ja.”

“Booster auf 25 Prozent, steigend.”

“Bist du auch soweit, Hiead?”

Er nickte und beide spannten ihre Muskeln an. “Booster auf 50 Prozent!”
 

Das erste richtige Training in der neuen Doppelingrid begann. Mit noch unkoordinierten Schritten versuchten sich Hiead und San an die neue Maschine zu gewöhnen, doch es funktionierte nur sehr schwerfällig. Immer wieder stießen sie zusammen und konnten nur mit Müh und Not die Ingrid auf den Beinen halten. Schallendes Gelächter war aus dem Terminal zu hören. „Da könnte sogar Clay gewinnen, wenn die so weiter machen!“ Die unverkennbare Stimme von Zero hallte durch die Ingrid und brachte jemanden zum Kochen! Mit einer Aggression, die San so noch nie zuvor bei Hiead gesehen oder auch nur gehört hatte, brüllte dieser in sein Mic: „Du verdammter Hund! Mach endlich, dass du aus unserem Terminal rauskommst, sonst werde ich dich bei unserem nächsten Training in Stücke reißen!!“ „Hiead, beruhige dich! Azuma steht noch oben und beobachtet uns.“, flüsterte San, doch auch ihre Bemerkung wurde im Kreis der Zuschauer über die Lautsprecher der Lotsen gehört.

„Sollte so etwas wirklich vorkommen, dann kannst DU aber was erleben, Nr. 87! Du wirst zwar mehr trainiert, aber das bedeutet noch lange nicht, dass du auch besser bist!“, erklang die tiefe Stimme von Azuma.
 

Es war nicht gerade sehr leicht für San sich in dem Pro-Ing mit einem tobenden Partner richtig zu konzentrieren, doch sie versuchte sich innerlich zu beruhigen. Endlich hatte es geklappt und sie schaute ernst aus der Sichtöffnung heraus. Die Ingrid hatte sich endlich stabilisiert und sie hatten endlich ihr Gleichgewicht gefunden. Sie packte Hieads Hand und drückte sie sehr fest. „Lass uns das Ding jetzt rocken, ok? Ich möchte keine Widerworte von dir hören, ist das klar!“

Verblüfft schaute Hiead erst sie an, dann drehte auch er seinen Blick in Richtung der auf sie zukommenden Anwärter, die in ihrem Pro-Ings versuchten sie aus der Reserve zu lo-cken. Sie ließ seine Hand los und startete eine Reihe von Abwehrmanöver.
 

Die ersten Angriffe waren leicht zu blocken, doch mit der Zeit wurde der Doppel-Pro-Ing immer schwerfälliger und langsamer.

Sie sind einfach viel stärker…, Sanmi wollte schon die Hoffnung aufgeben, da packte Hiead auf einmal ihre Hand und sagte mit atemloser Stimme: „San, wir schaffen das schon. Wir müssen nur irgendeinen Weg finden, wie wir besser mit diesem … diesem D i n g umgehen können.“ Lauter gab er dem Terminal einige Befehle: „Lotsin, mach mal was, wir hängen hier ganz schön durch!“

„Tazu, ich weiß es ist nicht wirklich gestattet, aber mach mal den Booster auf 75 %!“, meinte San ruhiger.

„Nr. 13, Genehmigung nicht erteilt!“

„Ausbilder… „ Sie konnte sich gerade noch zurück halten. Was sollen wir denn jetzt tun? Verzweiflung kam in ihr auf und sie schaute hilfesuchend zu Hiead. Der war aber so damit beschäftigt sich auf die gegnerischen Pro-Ings zu konzentrieren, dass er ihre Zweifel nicht mitbekam. Sie lies den Kopf hängen, achtete nicht mehr auf ihr Umfeld und erst recht nicht auf die Steuerung ihrer Hälfte des Pro-Ings. Es dauerte nicht lange, da lies sie auch ihre Hände sinken und erst da merkte Hiead, das etwas nicht stimmte. „Hey, jetzt mach mal weiter! Wir trainieren hier nicht umsonst!!!“

„Ich kann nicht… es tut mir leid…“
 

Draußen tobten die anderen Anwärter, darunter auch Force. Er stürmte auf den Doppel-Pro-Ing zu und hieb mit einem kräftigen Schlag auf die rechte Seite ein. Ein Schrei ertönte im Terminal und dann war alles still.

Laute Kommandos folgten, ein Durcheinander an Stimmen und viele Schritte die hin und her eilten.

„Doppel-Pro-Ing, alles klar bei euch?“ Azuma legte seine Stirn in Falten und schaute ernst auf den Monitor.

Keine Antwort. Die Sekunden vergingen, bis Hiead endlich seine Stimme wieder gefunden hatte und leise meinte: „San… Nr. 13 … es hat sie erwischt. Sie blutet, hat eine schwere Verletzung. Ich kann die Stelle nicht ausmachen, es ist überall Blut…“ Hiead stockte wieder. Ein kurzer Schluchzer war zu hören. „Hiead, atmet sie noch? Die Ärztin ist gleich da. Versuch den Pro-Ing allein in den Hanger zu befördern. Versuch es!“ Man konnte deutlich hören, wie angespannt Azuma in diesen Minuten war. Er vergrub das Gesicht in seinen großen Händen und steckte sich eine Zigarette nach der anderen an, ohne die vorherige fertig geraucht zu haben.

„Es war wohl doch noch zu früh…“

„Ausbilder, es war Force, der genau auf ihre Seite gezielt hat.“

„Er hat nur die Anweisungen befolgt, die ich gegeben habe, Lotse!“

„Aber…“

„Nichts aber! Tazume, ich habe die Anweisung gegeben und Force trifft keine Schuld.“

Ja, klar und ich bin ein Pilot…!
 

Es dauerte weitere 10 Minuten bis Hiead den Pro-Ing in den Hanger bringen konnte. Ärztin Rill stand schon bereit und ihre Helferinnen hielten die Liege in Bereitschaft.

Nur sehr langsam kam Hiead aus dem Pro-Ing heraus und trug San auf seinen Ar-men. Behutsam legte er sie auf die Trage und sah ihr noch nach, als sie schon mit dem Ärzteteam um die nächste Ecke verschwunden war.
 

Auch die anderen Anwärter kamen jetzt am Hanger an und schauten verwirrt drein. Hiead, der sich nicht mehr beherrschen konnte, stapfte auf Force zu, der sich an einer Wand lehnte und sich von seinen Kollegen feiern ließ. Hiead, war vielleicht einen Kopf kleiner als der hochgewachsene Force und doch trat er mutig und mit wutentbrandten Augen auf ihn zu. Er bahnte sich seinen Weg durch die Anwärte, die sich um ihn versammelt hatten und als er endlich bei ihm ankam, konnte er seine Wut nicht mehr im Zaum halten.

„Was fällt dir ein, du kleiner … Anfänger!“ Hiead benutzte mit Absicht das schlimmste Wort für einen Top-Anwärter. Mit einer schnellen Bewegung packte er Force am Hals und übte immer stärkeren Druck auf die empfindliche Luftröhre aus.

„Wie kommst du auf die Idee, einen so gewaltigen Schlag gegen Sanmis Seite auszu-üben?? Sie war schutzlos. Ihre Deckung… „

Die anderen begannen gemeinsam Hiead von Force wegzuziehen, bis sie ihn gebändigt hatten. Jetzt hing er schlaff im Griff von zwei großen Anwärtern und schaute nur noch zu Boden.

„Warum?“

„Weil ihre Deckung nicht mehr da war! Sie war schutzlos, ja und ich habe es ausgenutzt. Das ist der harte Kampf des Überlebens!“

„Du Schwein!“

„Ja vielleicht!“

Hiead schwieg und bewegte sich nicht mehr. Die Anwärter ließen ihn abrupt los und er fiel zu Boden. „Lasst ihn liegen.“
 

Das wirst du mir büßen, Force. Die Wut brodelte wieder auf und langsam rappelte er sich hoch. Doch er war zu schwach von dem Training, als dass er hätte aufstehen können. Körperlich am Ende lehnte er sich an die Wand, an der bis vor kurzem noch Force gelehnt hatte. „Das wirst du mir büßen, Junge, so einfach lasse ich dich nicht davon kommen!“
 

Unterdessen folgten Tazume und Azuma der Liege von San bis ins Ärztezimmer. „Wir werden sie untersuchen. Ich gebe dir dann bescheid, Hijikata.“

„Die Verletzungen sahen schlimm aus. Irgendetwas hat Force erwischt, dass Sanmi so sehr verletzt hat…“

„Tazume, kümmere dich mit Ikhny um den Pro-Ing und dann such diesen verdammten Fehler und behebe ihn. Ich bleibe hier und werde dich sofort holen lassen, wenn ich etwas über ihren Zustand herausgefunden habe.“

„Jawohl…“ nur sehr widerwillig machte sich Tazume auf den Weg zum Hanger. Doch es war seine Pflicht sich jetzt um den Pro-Ing zu kümmern…

Kontakt 14

Ohne wirklich darauf zu achten, was er tat, säuberte Tazume das Cockpit des Doppel-Pro-Ings. Nach dem dritten Mal auswringen des Tuches hatte sich das Wasser in seinem Eimer tiefrot gefärbt.
 

Was hat sich dieser dumme Idiot nur dabei gedacht? Er hat doch gesehen, dass ihre Deckung... Er konnte den Gedanken nicht weiter verfolgen, zu sehr erinnerte ihn dieses Ereignis an diesen einen Albtraum, den er auf der GIS gehabt hatte. Er hatte sie verloren. Sie blutete und ihre Augen wirkten so leer. Dieser Albtraum sollte sich niemals verwirklichen und jetzt hatte er es – nur in einer abgemilderten Form. Warum hatte Force mit einer solchen Brutalität angegriffen? War er sauer? Auf wen genau? Mit Sicherheit nicht auf San, er liebt sie immer noch, das sehe ich doch jeden Tag. Wollte er etwa… mir schaden? Indem er mir das teuerste und liebste auf dieser verdammten Station nimmt? Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf. Zu einer solchen Aktion – aus diesem Grund – sei Force nicht imstande. So wütend er auch über Tazume sein sollte, das würde er niemals tun.
 

Die Seite des Pro-Ings, wo Force seinen Angriff hatte enden lassen, war bis auf die Elektronik zerstört. „Das muss sehr weh getan haben, was?“
 

Diese Stimme jagte Tazume einen Schauer über den Rücken. Nur langsam drehte er sich zu dem Sprecher hin um.
 

„Aber, Lotse, was hast du denn?“
 

Tazume schwieg. Er war der letzte, mit dem er jetzt hatte sprechen wollen, doch der Violette ließ nicht nach.
 

„Also ich finde ja, dass einer der anderen Top-Anwärter viel besser dazu geschaffen ist, sich mit einem anderen in einer Doppel-Ingrid zu bewegen. Wie Azuma nur auf die Idee kam, dass ausgerechnet Sanmi, die schwächste Anwärterin unserer Klasse, diese Chance bekommen hat… Hmm… wir können nicht in seinen Kopf hinein sehen. Aber vielleicht hat er es jetzt begriffen, dass sie es zu nichts bringen wird, als zu einem weiteren Pro-Ing-Piloten, der uns richtige Piloten unterstützen soll!“ Ein hämisches Lächeln umspielte Force Lippen. „Sie liegt wohl immer noch flach… Wenn wir sehr viel Glück haben, dann wird sie wohl nie wieder in diesen Pro-Ing einsteigen“, er deutete auf die Maschine hinter Tazume. „Es wäre für alle das Beste.“ Diese so abwertende Bemerkung konnte Tazume nicht ertragen.
 

„Jetzt halt du aber mal die Klappe!“ Er brüllte und seine sonst so ruhigen Augen glühten vor Zorn.
 

„Und, wenn ich nicht folgen will?“ Force begann zu lachen. Ein bösartiges Lachen.
 

„Du liebst sie! Wie kannst du nur…“
 

Force war einige Schritte auf Tazume zugegangen. So schnell, dass es selbst für den so flinken Lotsen zu schnell gewesen war. Jetzt stand Force direkt vor ihm. Er schaute auf ihn herab. Der Violette hob den Kopf, um dem großen Lotsen in die Augen schauen zu können und fauchte: „Ja, ich liebe sie, aber ich kann es nicht ertragen, dass sie dich gewählt hat. Sie gehört zu mir und wenn ich sie nicht bekommen kann, dann soll es niemand! Hast du verstanden? Ich werde so lange weiter machen, sie bei jedem Training angreifen, sie jedes mal verletzten, bis du sie aufgibst und sie mir überlässt.“ Force trat wieder ein wenig zurück und zuckte mit den Schultern. „Ich werde sie jetzt besuchen gehen. Du hast ja keine Zeit dazu. Vielleicht werde ich ja auch der Erste sein, den sie sieht.“
 

Force drehte sich um und verließ den Hanger.
 

Tazume sank zu Boden. Ich hatte doch Recht. Force hat aus purer Absicht San so zugerichtet…
 

In der Göttinnenhalle hatten die Piloten noch nichts von diesem Unfall mitbekommen und unterhielten sich freudig über ihr absolviertes Training. „Wollen wir mal schauen, wie sich San so macht? Sie sollte noch eine gute halbe Stunde trainieren.“ „Gute Idee, Rio. Nur leider können wir nicht in den Pro-Ing hinein schauen… Ich würde sie gern mal in Aktion sehen.“ Galeas schaute verträumt an die Decke und nur Rio konnte erkennen, dass Galeas nicht gerade an das Training in einem Pro-Ing dachte. Er verpasste ihm einen Hieb mit dem Ellenbogen und sein Freund krümmte sich sogleich. „Du Idiot, was sollte das?“ Rioroute kicherte: „Ach, nichts.“
 

Sie machten sich gemeinsam mit Yu auf den Weg zur Trainingshalle, die San ihnen am Morgen noch genannt hatte, doch als sie dort ankamen, konnten sie keine Pro-Ings sehen. „Vielleicht im Hanger“, fragte Yu und schaute die zwei anderen an. „Hmm… vielleicht ist da jemand, der weis, was hier los ist.“
 

Die stattlichen Piloten machten sich weiter auf die Suche und traten im falschen Moment in den Pro-Ing-Hanger ein. Gerade schleuderte Tazume den Eimer mit dem blutroten Wasser in Richtung Tür. Die Piloten konnten sich in letzter Sekunde noch so in Sicherheit bringen, als der Eimer gegen die sich gerade geschlossene Tür schlug. Die grauweiße Wand und die Tür waren rot und überall zeichneten sich kleine Sprenkler ab.
 

Erst jetzt registrierte der Lotse, dass er nicht mehr allein im Hanger war und schaute sich mit weiten Augen zu den Piloten um. „Es tut mir leid, ist euch was passiert? Habt ihr was abbekommen?“
 

Sie schüttelten die Köpfe und traten näher an Tazume heran. „Sag mal, stimmt was nicht? So kennen wir dich ja gar nicht.“ Gareas machte sich richtige Sorgen um den sonst so netten und zurückhaltenden Lotsen.
 

„Nein, es ist nichts, außer…“ Er deutete auf den zerstörten Pro-Ing und ließ den Kopf sogleich wieder sinken. Die Piloten folgten seinem Zeichen und sahen, was nicht stimmte. „Das ist aber nicht der Pro-Ing von San und… wie heißt der noch gleich… ich vergesse ständig seinen Namen…“ Rio rannte förmlich auf die Maschine zu und schob prüfend seinen Kopf in den Einstieg. „Uhh…“, hallte es aus dem Innern. „Da ist einiges Schrott an dem Ding.“ Rio blickte über die Schulter – sich immer noch an dem Pro-Ing festhaltend – zu seinen Kollegen um. „Was ist da denn passiert?“ Fragend schaute Yu zu Tazume, der leicht zu zittern begann.
 

„Hey, jetzt beruhige dich erst mal, was ist los?“
 

Die Piloten legten zeitgleich die Stirn in Falten und führten Tazume zu einem Tisch in einer Ecke des Raumes und setzten ihn auf einen kleinen Hocker. Rio nahm ganz frech auf dem Tisch platz und machte es sich so gut es ging bequem. Im Schneidersitz schaute er Tazume auffordernd an.
 

„San hatte heute einen Unfall.“
 

„Unfall?!?“
 

„Ja.“
 

„Was ist passiert? War sie in dem Pro-Ing? Auf der Seite?“
 

„Ja.“
 

Tazume schilderte den jungen Piloten seine Sicht der Dinge und auch einen Teil des letzten Gesprächs mit Force. Dass dieser jedoch diese Tat mit Absicht begannen hatten, verschwieg er.
 

Während Tazume um die richtigen Worte kämpfte, bestritt San ihren ganz eigenen Kampf. Sie schwebte in einem Delirium, wachte immer mal wieder auf und sank gleich darauf wieder in einen tiefen und sehr unruhigen Schlaf.
 

Ärztin Rill erklärte Azuma, dass es wohl für San eine kleine, sehr minimale Chance gebe, wieder ganz gesund zu werden, doch sie glaubte nicht daran. Azuma hörte ihr nicht zu.

"Ich habe sie nicht ausgebildet, damit sie jetzt nie wieder in eine Ingrid einsteigt. Wir haben extra eine neue Göttin in Auftrag gegeben!"

"Azuma, ich kann doch auch nicht mehr tun, als ich bis jetzt getan habe. Jetzt liegt es an ihr."

Der Ausbilder schnaufte nur verächtlich und machte sich auf den Weg zum Hanger zurück, um Tazume diese Neuigkeiten mitzuteilen. Doch er wusste nicht wie er es am besten anstellen konnte, ohne, dass der Lotse alles kurz und klein schlug. Irgendwas wird mir schon einfallen!
 

Im Krankenzimmer lag San auf einer Liege und wurde gerade von den beiden Helferinnen versorgt. "Wir brauchen unbedingt noch mehr Verbände!"

"Ja, ich geh welche holen."
 

"Ta... tazu..."
 

"Komm schnell zurück!! Ich glaube sie wacht auf!"

Nicht nur die blauhaarige Helferin, die gerade mit frischen Bandagen zurück kam, hatte diese Worte vernommen. Force stürmte ins Zimmer und kniete sich sofort an Sans Seite. "Geht es dir gut? Das wollte ich nicht, es tut mir alles so schrecklich leid."

"Sei doch nicht gleich so stürmisch. Sie ist noch sehr schwach, also halte dich ein wenig zurück." Die kleine mit den rosafarbenen Haaren bedachte Force mit einem strengen Blick.

"Ich will, ... Tazu... wo ist...?"

"Ruhig, ruhig. Er ist bei deinem Pro-Ing. Er wollte sich lieber um ihn kümmern, als neben dir zu wachen."

Sans Augen weiteten sich für einen Moment, dann fielen sie ihr wieder zu und sie versank erneut in einem tiefen und düsteren Schlummer.
 

Kommentar des Schreibers:
 

Es bleibt spannend und ich weiß, ich bin fies, an einer solchen Stelle aufzuhören. Aber es geht bald weiter... ^^

Kontakt 15

Schlaflos, mit rotgeränderten Augen, lag er in seiner Unterkunft, den Blick gen Zimmerdecke gerichtet. An Schlaf war nicht zu denken, Schuldgefühle zerrten an seinem Herzen und immer wieder tauchten die schrecklichen Bilder des vergangenen Kampfes des Doppel-Pro-Ings vor seinem inneren Auge auf.
 

Wieso nur? Wieso ist es so weit gekommen? Ich verstehe es nicht...
 

Er schlug die Decke zurück und stand auf. Sein Blick wanderte durch das Zimmer, blieb an einer Stelle hängen und verweilte dort einen Moment. Kopfschüttelnd ging er zum Bad, machte sich nicht einmal die Mühe die Tür hinter sich zu schließen und stellte sich mitsamt seiner Unterwäsche unter die Dusche.

Er öffnete den Wasserhahn und eiskaltes Wasser rieselte auf ihn herab. Seine Augen brannten, wieder liefen salzige Tränen seine Wangen hinab, vermischt mit dem kalten Wasser aus dem Duschkopf.

Der Versuch seine Gedanken zu Ordnen misslang und frustriert stieg er aus der Dusche.
 

Das Wasser perlte an ihm herunter und bald stand er in einer Pfütze, doch das störte ihn nicht. Er starrte sein Spiegelbild an. Es sah ihm gar nicht mehr ähnlich.

Der große junge Mann, mit dem sonst so lässigen Blick und dem schelmischen Lächeln, war verschwunden.

Stattdessen blickten ihm müde Augen entgegen, umrahmt von roten Augenringen und eine müde Kopie eines Lächelns verhöhnte ihn. Beschämt ließ er den Kopf hängen und versuchte sich, vor Kälte zitternd, von der nassen Kleidung zu befreien.

Mit frischer und vor allem trockener Unterwäsche stapfte er durch den Wohnraum und schmiss sich auf sein Bett. Ein letzter erschöpfter Blick auf die Uhr ließ ihn aufstöhnen und in einen albtraumreichen Schlaf fallen.
 

In einem anderen Teil der GOA, der Krankenstation, wurde ein Patient von schrecklichen Erinnerungen geplagt. San lag wach in ihrem Bett und in ihrem Kopf wiederholte sich ein grausames Schauspiel immer und immer wieder, in dem sie die Hauptrolle spielte. Verwirrt rieb sie sich die Schläfen und kniff die Augen zu. Sie wollte nicht weinen, nicht jetzt.

Worte drangen in ihr Gedächtnis. Sie konnte und wollte nicht glauben, was man zu ihr gesagt hatte.

Seit sie aus dem letzten komatösen Schlaf aufgewacht war, hatten ihr Dr. Rill und ihre Helferinnen immer wieder versucht Mut zu machen, doch sobald sie aus dem Raum verschwunden waren, konnte man ihre wirkliche Meinung zu Sans Zustand hören. Dr. Rill gab ihr eine 20 %-ige Chance wieder gesund zu werden – was angesichts der Technik auf GOA wirklich keine gute Prognose war.

Der Kampf mit Hiead in einem Pro-Ing sollte noch nicht der Letzte gewesen sein, das schwor sich San bevor sie erschöpft die Augen schloss.
 

Das Gate der Pro-Ings lag verlassen in der Dunkelheit. Nur an einem Dock brannte noch Licht. Immer wieder hatte Tazume den Pro-Ing untersucht, ob allein oder mit Hilfe von Ikhny, die eine hervorragende Lotsin war und ihm schon das eine oder andere Mal auf eine Unstimmigkeit an der Maschine aufmerksam gemacht hatte. Doch nun saß er allein vor dem Panzer. Noch immer hallten in seinem Kopf die Worte von Force wider. Es war schrecklich, zu wissen, warum das alles passieren musste.

Er gab sich die Schuld daran. Er hätte besser auf seine Pilotin aufpassen müssen! Doch mit dieser Meinung stand er allein da. Keiner der anderen Piloten und Lotsinnen machten ihm einen Vorwurf und auch, wenn er sie seit diesem Vorfall noch nicht besucht hatte, wusste er genau, dass auch San ihm keine Schuld an diesem tragischen Unfall geben würde.

Er startete noch einmal ein Update. Erst jetzt, als er aufstand, merkte er, wie verspannt er war und streckte sich genüsslich. Mit einem letzten prüfenden Blick auf den Monitor, der ihm zeigte, dass das Update auch ganz gut ohne ihn laufen würde, machte sich Tazume auf den Weg.
 

Die Gänge von GOA lagen wie das Gate der Pro-Ings verlassen vor Tazume. Es war schon spät und die meisten Bewohner lagen in ihren Unterkünften und holten sich die verdienten Stunden Schlaf, die sie am meisten brauchten. Keiner konnte wissen, wann der ultimative Kampf bevorstand und wann es keine ruhige Minute mehr geben würde, in der man ohne Angst die Augen zu machen konnte.

Tazume kam an den Unterkünften der Lotsinnen vorbei. In den meisten herrschte Stille, doch in einer nicht. Es war das Zimmer von Nr. 87 und Nr. 88. Aber nicht nur weibliche Stimmen waren zu hören. Neugierig klopfte Tazume an der Tür. Ein leises Quicken war zu hören, welches unverkennbar von Ikhny gekommen war, dann ein Knurren – wohl von Hiead, der die Reaktion seiner Lotsin missbilligte. Es dauerte nicht lange, da öffnete Kizna die Tür und war sichtlich erleichtert nur Tazume und nicht Azuma vor der Tür stehen zu sehen. Sie bat ihn herein und bot ihm einen Platz an. Verdutzt schaute sich Tazume um. Von den jungen Anwärtern war nichts mehr zu sehen. Doch etwas verriet ihm, dass er sich nicht getäuscht hatte. Ein leises Fluchen war zu hören und es kam direkt aus der Richtung des Wandschrankes, welcher ihm gegenüber stand. Ikny stand mit hochrotem Kopf davor und hielt die Türen krampfhaft zu. Tazume konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und meinte gelassen: „Lass die Jungs schon raus, Ikhny, sonst erschlagen sie sich vielleicht noch.“

Daran hatte sie gar nicht gedacht. Schnell trat sie beiseite und die Türen des Wandschrankes flogen mit einem Schwung auf und heraus polterten Hiead und Zero. Beide lagen sie übereinander auf dem Boden umgeben von den Kleidungsstücken der Lotsinnen. Zero rieb sich den Hinterkopf und zog an einem Stückchen Stoff, welches auf seinem Kopf gelandet war. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den zarten Stoff an und wurde rot bis über beide Ohren. Auch Kizna wurde rot, jedoch aus einem anderen Grund. Wütend stapfte sie auf Zero zu und riss ihm das niedliche Höschen aus den Händen.

Ikhny blieb unterdessen ruhig und sammelte etwas verlegen ihren Teil der Wäsche ein. Auch ihre Unterwäsche war mit den Jungs aus dem Schrank gefallen und lag um Hiead verstreut herum. Dieser würdigte die ansehnliche Sammlung an feinen Höschen und knappen BH's keines Blickes und rappelte sich auf.
 

„Wir hatten gerade darüber gesprochen, wie es zu diesem Unfall kommen konnte.“, erklärte Kizna dem schmunzelnden Tazume. Mit einem Mal war das Lächeln aus Tazumes Gesicht verschwunden. Die Ernsthaftigkeit des Themas ließ die Temperatur im Raum schlagartig fallen. Alle waren sich der Lage bewusst in der San schwebte und auch Hiead zeigte offen seine Anteilnahme und seine Wut Force gegenüber.

Doch was konnten sie tun? Wie konnten sie Azuma davon überzeugen, dass es kein reiner Unfall war sondern pure Absicht?
 

Autorenkommentar:

Es tut mir leid, dass ihr so lange auf eine Fortsetzung warten musstet und dann ist es auch eine sehr kurze. Ich werde aber versuchen ab jetzt jede Woche ein neues Kapitel hochzuladen und die Qualität der Story noch etwas zu steigern. Bewaffnet mit Manga und Anime werde ich mein Bestes geben.

Ich würde auch gern ein zweites Bonuskapitel schreiben. Wünsche von euch werde ich gerne berücksichtigen :)

Vielen Dank, Eure black



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Kommentare zu dieser Fanfic (43)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KilluahZaoldyek
2015-03-01T16:38:54+00:00 01.03.2015 17:38
Hi!
War lange nicht mehr online und habe nun mal in mein ENS Postfach gesehen.
Unter anderem war dort auch eine ältere Nachricht, dass es ein neues Kapitel von deiner FF gibt. Ich liebe diese Nachrichten, wenn es endlich weiter geht. ^^ Vor allem, wenn es sich um eine CFG FF handelt. *g*
Bin zwar wieder etwas aus der Story heraus, dennoch macht das Kapitel Lust auf mehr. ^^
Ich hoffe, dass du bald weiter schreiben wirst, so wie du es vor hattest. ^_~

San schafft das schon, sie ist eine Kämpferin. *tschakaaaa*
Liebe übrigens die Vorstellung von Hiead und Zero im Kleiderschrank von ihren Lotsinnen. xD

Informier mich bitte, sobald es weiter geht. Freue mich schon.
Antwort von:  black_shewolf
05.03.2015 08:23
Ich versuche wieder öfter zu schreiben. Allerdings fehlt mir gerade die Zeit.
Aber ich bemühe mich :-)
Von: abgemeldet
2013-11-06T14:25:06+00:00 06.11.2013 15:25
Es scheint, als wäre Hied der lieben San körperlich völlig überlegen.
Selbst nachdem er von den Schmerzen verzögert, unter schmerzen lief, konnte er sie bis zum Ende wieder einholen?

Ich weiß es ist schwer Zeit zu finden, doch ich würde mir wünschen, dass du sie dir nehmen würdest. Zeit gewisse Namen und Begrifflichkeiten einfach noch mal nach zu schlagen, Zeit alles in ruhe aus zu formulieren, Zeit zu schreiben.
Natürlich kommt auch so eine tolle Geschichte zu stande, doch immer wieder trete ich an Stolpersteinchen.
Natürlich, Stolpersteinchen sind kein Weltuntergang auf einem Feldweg, doch ich gehe lieber über poliertes Parkett. (Falls du verstehst was ich damit sagen will)
Nun, ich werde dennoch weiter lesen ^^
Vielleicht ist dir ja genau das im späteren Verlauf noch gelungen.
Von: abgemeldet
2013-11-06T14:16:52+00:00 06.11.2013 15:16
Ich freue mich, dass hier wenigstens einer weiß wie man Gefühle in Worte fässt.


Von: abgemeldet
2013-11-05T06:28:12+00:00 05.11.2013 07:28
Was ich mich schon immer gefragt habe ...

Kennt jemand einen Azuma der nicht raucht?
Und warum ist auf der Weltraumstation das Rauchen erlaubt? XD
Ich meine wenn sich der Herr das reinziehen muss schön und gut, aber er gefährdet damit die Leben anderer (in geringfügiger Weise) ... ODER ist das ohnehin egal, weil Piloten ja so oder so nicht sonderlich alt werden?

Okay, zurück zum Kapitel:
Dankesehr.
Ich hab noch keine große Ahnung (an dieser Stelle) was passieren wird,
finde die Reaktion von Azuma interessant und freue mich auf's nächste Kapitel.
Wenn du mal Zeit und lust hast, lies dir die Geschichte selber noch mal gründlich durch. Vielleicht findest du noch ein paar kleinigkeiten zum "Verbessern" ... Wobei ich ja von Kieselsteinchen auf einer Asphaltfläche rede ...
Auf Bald!
Von: abgemeldet
2013-11-05T06:24:08+00:00 05.11.2013 07:24
Huhu
Das Kapitel gefällt mir zum großteil.
Ich weiß nicht ob es dich störrt ein bisschen zu gebesserwisst zu werden (omg was für eine aussage)
Aber: Schall wird durch die schwingung von Materie übertragen (z.b. Luft, Wasser, Metall) Im Weltall allderings gibt es keine Materie (Neben den Klumpen die da rum eiern) Das All ist Luftlehr und daher hört man auch keine Geräusche von anderen Dingen im All. (Ich weiß, jeder SciFi-Film sagt was anderes, das liegt aber auch nur daran, dass Stummfilme so derbe langweilig wären)
Man würde nicht einmal die Druckwelle einer Explosion spüren können, die einen nicht "selbst" trifft, denn Vakuum überträgt nichts.

Es klingt wahrscheinlich ein bisschen dämlich, wenn ich das sage, aber an manchen stellen hat sich deine Autokorrektur ein bisschen mit den Worten vertan (nichts gravierendes meine ich mich zu erinnern) Wenn du mal lange Weile hast, kannst du's ja noch mal durchschauen.

Und mein Lieblingsthema: Nutzlose Kerle!
Wo bleibt das Geständnis? Knutsch und gut? *seufz*
Die Menschheit kann so froh sein, dass ich nicht als Mädchen zur Welt kam!

Und "als zeichen das du mir gehörst, ok?" ... Klar, aber warum fragst du nicht vorher Mr. Force? Vielleicht hat die liebe Sanmi ja was dagegen, dass du ein Zeichen setzt ... oder, dass du es DA setzt.

Letzter Punkt:
Wenn ich von einem anderen Menschen grade durch eine ... nennen wir es mal erotisch angehauchte Handlung verstört worden wäre ... oder zu mindest ein wenig überumpelt wurde, dann würde es mich eventuell etwas verunsichern, dass derjenige sich auf dem Bett, neben mir, andeutungsweise seiner Kleidung entledigt. (Vielleicht ist San da etwas anders.)

Bitte sei nicht frustriert über die ganzen .... Anklagepunkte.
Ich schreibe nur so viel, weil ich die Geschichte so gern mag!
Von:  Wolf_tears
2011-01-05T18:30:41+00:00 05.01.2011 19:30
Boah! Der ist echt so mies o.o
ich hab Force ma echt geliebt, aber die Story schafft es echt, dass das nicht mehr so ist xDDD
Der arme Tatzu >.< ich mag den Jungen ^^ Kann man nur hoffen, dass das noch gut geht.

ich freu mich schon darauf, wenn es weiter geht ;) gerade, wenn man an so einer Stelle aufhört XD
Von:  Wolf_tears
2011-01-05T18:15:28+00:00 05.01.2011 19:15
Die arme San q.q Hoffentlich gehts ihr bald besser.
Aber ich find es klasse, wie Hiead und Force immer wieder aneinander prallen. Bin gespannt, wie es weiter geht ;)
Von:  Levisto
2010-12-17T22:46:18+00:00 17.12.2010 23:46
Na da bin ich ja mal gespannt ;)
Auch wenn alles manchmal ein wenig undurchsichtig ist. Aber auch ganz lieben Dankt das du mir eine ENS geschrieben hast.

Bis zum nächsten Kap?!

Levisto
Von:  KilluahZaoldyek
2010-12-17T17:16:37+00:00 17.12.2010 18:16
Huhu!
Wirklich klasse, dass es weiter geht. *freu*
Hab mir zwar nicht noch mal alles durchgelesen, aber bin trotzdem wieder halbwegs in der Story drin. ^^
Force ist ja so ein A****... Ich hoffe mal, dass San ihm nicht glaubt und hinter seine Fassade blickt.
Bin auch auf Hiead weiterhin gespannt. =)

Freue mich auf das nächste Kapitel. Sagst du mir dann bitte wieder bescheid?

LG
Kill ^^
Von:  KilluahZaoldyek
2009-01-22T18:30:59+00:00 22.01.2009 19:30
Hi,
ich bin es noch mal, bzw. schon wieder. xD
Ich hoffe du schreibst bald weiter, finde die Idee mit diesem Doppel-Pro-Ing sehr interessant. Und bin auch gespannt, wie das mit den beiden laufen wird.
Schreib mir bitte eine ENS, wenn das Kapitel weiter geschrieben wird. Sonst besteht wieder die Gefahr, dass ich es gar nicht mitbekomme oder erst viiieee~l zu spät, wie bei dem letzten Kapitel auch. >_<"

Tschaui
Kill ^^


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