Begegnungen von -Kirjava- (3. Kap. Hinata und Kiba) ================================================================================ Kapitel 1: Sasuke und Hinata ---------------------------- Ein eisiger Wind fegte über die schneebedeckte Landschaft, während ihm nasser Schnee in das Gesicht wehte. Durch dieses immer stärker werdende Schneetreiben versuchte sich Sasuke einen Weg zu bahnen. Langsam merkte er die aufkommende Müdigkeit und seine Schritte schienen immer langsamer und mühsamer zu werden. Seine Kleidung war nicht den Wetterverhältnissen angepasst und das einzige was ihn vor dem kalten Wind schützte war ein schwarzer Umhang, den er über seiner üblichen Kleidung trug. Dennoch versuchte er keinen Gedanken mehr an die Kälte zu verschwenden. Er musste überleben, das war das einzige was zählte. Er konnte nicht sterben, noch nicht. Erst musste er sein Versprechen erfüllen, jenes Versprechen, welches er vor einer langen Zeit gegeben hatte. Beim nächsten Mal würde er es schaffen. Er würde ihn besiegen, dessen war er sich sicher. Er war stark geworden, stärker als Itachi. Fast hätte er es auch geschafft Itachi zu finden, wäre ihm nicht Naruto in die Quere gekommen. Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. Er schien wirklich verflucht zu sein. Jedes Mal wenn er seinem Ziel nahe war, stellte sich dieser Idiot ihm entgegen. Er war Naruto aber auch diesmal wieder überlegen gewesen, auch wenn er anerkennen musste, dass sich sein Gegenüber seit dem letzten Treffen verbessert hatte. Es war ein harter Kampf zwischen ihnen, bei dem sie sich beide nichts geschenkt hatten. Sasuke dachte noch mal an das plötzliche Ende ihres Kampfes. Während ihres ganzen Gefechtes hatte es zwar geschneit, das war ihnen beiden in der Hitze des Gefechtes aber gar nicht aufgefallen. Er war zu unvorsichtig gewesen, daher hatte er erst zu spät gemerkt, dass sie sich mitten in einem heftigen Schneesturm befanden. Die Temperatur war blitzartig gefallen und durch den aufkommenden böigen Wind hatte er Mühe gehabt stehen zu bleiben. Das alles hätte ihn zwar nicht davon abgehalten weiterzukämpfen, allerdings hatte er durch den Schneefall Naruto bald aus den Augen verloren. So ein Ende hatte der Kampf wirklich nicht verdient gehabt, aber vielleicht würde sich ja später die Gelegenheit ergeben ihn fortzuführen. Mitten in seinen Gedanken wurde Sasuke plötzlich von einer Windböe erfasst. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig sein Chakra in seinen Füßen zu konzentrieren, so dass er am Boden blieb. Sasuke amtete tief ein. Die Naturgewalten sollte man wirklich nicht unterschätzen. Solche Leichtsinnigkeiten hatten schon viele mit dem Leben bezahlt. Sasuke wollte gerade weitergehen, als sein Blick auf etwas Dunkles fiel, das ein paar Meter vor ihm im Schnee lag. Es schien ein Mensch zu sein, der dort lag, wie er schnell festgestellt hatte. Seine Sinne waren jetzt wieder hellwach. Langsam näherte er sich der Person und musterte sie. Die Person vor ihm war weiblich, hatte mittellange schwarze Haare und schien in seinem Alter zu sein. Im Gegensatz zu ihm hatte sie passende Kleidung für dieses Wetter an und doch schien ihr das nicht geholfen zu haben, da sie nun reglos im Schnee lag. Tot schien sie jedoch nicht zu sein, denn ihr Brustkorb senkte und hob sich gleichmäßig. Alleine hatte sie keine Überlebenschance und in diesem Schneetreiben würde sie niemand finden, dessen war er sich bewusst. Trotzdem wandte er sich von ihr ab und ging weg, als er plötzlich eine schwache Stimme hörte „N-Naruto kun?“ Er drehte sich zu ihr um. Sie war aufgestanden und irrte nun hilflos in der Gegend herum. Sasuke beobachte sie eine Weile, bis sie plötzlich seine Anwesenheit zu spüren schien und sich nach ihm umdrehte. Sie waren nur wenige Meter voneinander entfernt, aber durch den dichten Schneefall konnte er gerade ihren Schemen erkennen. „N-Naruto kun? B-Bist du das das Naruto kun?, fragte sie und kam langsam auf ihn zugetorkelt. Sasuke hatte sein Gesicht wieder abgewandt, aber er bewegte sich nicht von der Stelle. Dann hörte er noch einmal ihre Stimme. „Naruto-kun? I-Ich bin so froh, dass es d-dir gut geht Naruto kun.“, flüsterte sie und ging weiter auf ihn zu. Als sie ihn fast erreicht hatte, schien sie ihre letzten Kraftreserven aufgebraucht zu haben und fiel mit ihrem Gesicht vorwärts in den Schnee, direkt zu seinen Füßen. Eine Zeit lang stand Sasuke regungslos da und betrachtete sie. Dann, bevor es ihm wirklich bewusst wurde was er gerade tat, hob er sie auf. Als er sie anschaute, bemerkte er ein Lächeln in ihrem Gesicht. Sie schien bewusstlos zu sein, da sie sich nicht bewegte und ihre Augen geschlossen waren. Während er sie so betrachtete wurde er durch erneute Windböe wieder unsanft an seinen derzeitigen Aufenthaltsort erinnert. Er wandte seinen Blick von ihrem Gesicht ab und erkundete die Gegend. Wenn er überleben wollte, musste er so schnell wie möglich aus diesem Schneesturm. Er hatte durch diesen Zwischenfall viel zu viel Zeit verloren. Nun musste er sich beeilen, bevor er in dieser Schneehölle begraben wurde. Schneller als zuvor machte sich Sasuke wieder auf den Weg. Die neue Last, die noch immer in seinen Armen lag, bemerkte er dabei nicht einmal. Scheinbar ziellos wanderte Sasuke so eine zeitlang durch den Schnee. Bald merkte er, wie sein Körper schwächer wurde, trotzdem kämpfte sich weiter vor. Es war sein fester Wille zum Überleben, der ihn dabei antrieb. Als er allerdings für einen kurzen Moment stoppte um die Umgebung zu erkunden, merkte er, dass er bald den Kampf gegen die Müdigkeit verlieren würde. Er musste hier weg, aber alles was er sah war weiß. Sasuke merkte wie ein Hass in ihm aufstieg. Es durfte hier nicht vorbei sein. Er musste überleben. Sein Blick wanderte über die ganze Landschaft und blieb schließlich an einem dunklen Fleck hängen. Egal was es war er musste dahin, vielleicht konnte er dort einen sicheren Platz finden. Als Sasuke sein Ziel erreicht hatte, konnte er feststellen, dass er mit seiner Einschätzung Recht gehabt hatte. Er war nun dicht genug um sogar nähere Einzelheiten zu erkennen. Es handelte sich bei dem dunkeln Fleck um eine Felswand, in der es mehrere Hohlräume zu geben schien. Die meisten von ihnen erwiesen sich allerdings nur als sehr klein und konnten somit keinen Schutz bieten. Trotzdem gab er die Hoffnung nicht auf. Wo sich kleine Höhlen befanden konnte es auch größere geben. Sasuke begann die Wand genauer zu erkunden und nach einiger Zeit fand er wirklich eine, die für seine Zwecke geeignet schien. Diese Höhle schien mehrere Meter lang zu sein, außerdem war sie im Inneren so groß, dass er aufrecht stehen konnte. Das Wichtigste aber war, dass kein Schnee in den hinteren Teil der Höhle dringen konnte, da der Eingang etwas niedriger war. Nachdem er jetzt in Sicherheit zu sein schien entspannte sich Sasuke etwas. Sein Blick fiel jetzt auf das Wesen, das sich immer noch in seinen Armen befand. Die ganze Zeit hatte er sich nicht erlaubt einen Gedanken an etwas anderes als sein Überleben zu verschwenden. Nun stand er da und wusste nicht einmal warum er nicht alleine war. Er legte das Wesen auf den Boden und betrachtete es. Warum nur hatte er sie nur mitgenommen. Eine Antwort auf diese Frage wusste Sasuke aber selbst nicht. Nun musste er mit den Konsequenzen leben. Er musterte sie noch einmal genauer. Gefährlich schien sie zwar nicht zu sein, aber das Aussehen konnte schließlich täuschen. Während Sasuke überlegte, was er nun mit ihr machen sollte fiel ihm auf, dass sein Körper zu zittern anfing. Erst jetzt bemerkte er seine nasse Kleidung. Schnell zog er seinen Umhang aus. Dabei stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass dieser den größten Teil der Nässe abgehalten hatte. Mit dem Umhang in der Hand ging Sasuke auf die gegenüberliegende Seite und setzte sich so hin, dass er einen genauen Überblick über die gesamte Höhle hatte. Beim Hinsetzen konnte er allerdings ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Sasukes Blick fiel auf seine rotgefärbte Kleidung. Etwas Ruhe könnte ihm wirklich nicht schaden. Nachdem er sich vergewisserte hatte, dass das Mädchen immer noch schlief, schloss Sasuke seine Augen. Er würde schon merken wenn es aufwachte, waren noch seine letzen Gedanken, bevor er in den Schlaf fiel. _________________________________________________________________________________ Was war geschehen? Wo war sie nur? Hinata schaute sich verzweifelt um, konnte aber durch die Dunkelheit die sie umgab nichts Näheres erkennen. Wieso nur war sie allein? Sie schien sich an einem ausgestorbenen Ort zu befinden, denn sie konnte kein Lebwesen spüren. Warum nur war sie hier? Plötzlich tauchte in ihrem Kopf ein Gedanke auf. Naruto! Wo war Naruto? Aber so angestrengt wie sie in die Gegend guckte, sie konnte auch ihn nicht entdecken. Mit jedem ihrer Atemzüge fühlte sie sich immer verlassener. Die Dunkelheit um sie herum bereitete sich aus und schien sie zu verschlingen. Sie wollte weglaufen, aber ihre Füße bewegten sich nicht von der Stelle. Als die Dunkelheit Hinata fast ereicht hatte, tauchte plötzlich ein Licht vor ihr auf. Hinata musste blinzeln um etwas zu erkennen, so strahlend hell war die Erscheinung vor ihr. Naruto! Der Gedanke bereite sich in ihren Kopf immer weiter aus. Naruto! Er musste es sein. Sie merkte, wie ihr die Tränen das Gesicht herunter liefen. Es ging ihm gut und er war gekommen. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Hinata wollte zu ihm gehen, aber als sie ihn fast erreicht hatte schien das Licht schwächer zu werden. Sie merkte, wie es sich immer weiter von ihr entfernte, ohne dass sie es verhindern konnte. Als es schließlich ganz verschwunden war, kam wieder die Dunkelheit, die nur darauf gelauert zu haben schien und umhüllte sie nun vollständig. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Die Dunkelheit! Naruto! Hinata schreckte hoch. War das wirklich passiert? Wo war Sie? Sie merkte, wie ihr kalter Schweiß das Gesicht herunterlief, als sie versuchte sich an das eben Geschehene zu erinnern. Sie hörte auf das laute Pochen ihres Herzens und ihren schnellen Atem, der sich noch nicht normalisiert hatte. Es bestanden keinerlei Zweifel sie lebte noch. Die Dunkelheit hatte sie aber doch verschlungen, warum nur war sie denn immer noch am Leben? War das alles etwa nur ein schlimmer Traum gewesen? Langsam beruhigte sich die Hyuuga etwas. Dennoch konnte sie sich eine Frage immer noch nicht beantworten. Wo war sie nur? Erst jetzt bemerkte Hinata, dass ihre Augen immer noch geschlossen waren. Hatte sie etwa Angst vor dem, was sie erwarten würde wenn sie sie öffnen würde? Es war nur ein Albtraum versuchte sie sich zu beruhigen. Ihre Angst konnte sie dadurch allerdings nicht so einfach verscheuchen. Was würde sie erwarten, wenn sie jetzt ihre Augen öffnen würde. Nach einigem Überlegen beschloss Hinata ihre Umgebung zunächst einmal mit den Händen zu untersuchen. Ihre Finger glitten nun über den Boden, auf dem sie saß und ertasteten dabei ein kaltes Material, welches viele Ecken und Kanten zu besitzen schien. Hinata seufzte leise. Gut, unter ihr schien sich also ein Felsboden zu befinden. Diese Erkenntnis brachte sie allerdings auch nicht weiter. Sie würde wohl nicht umher kommen ihre Augen zu öffnen. Hinata atmete noch einmal tief durch, um dann ihre Augen einen winzigen Spalt zu öffnen. Sie hoffte sehnsüchtig dabei einen Sonnenstrahl zu erblicken. Dieser Wunsch wurde ihr jedoch nicht erfüllt. Was sie stattdessen wahrnahm, war ein schwaches Licht, welches sie an das Zwielicht erinnerte, das immer in der Zeit zwischen Tag und Nacht herrschte. Wenigstens war es nicht die totale Dunkelheit aus ihrem Traum. Hinata begann ihre Umgebung genauer zu betrachten. Den Felsboden hatte sie vorhin ja schon erfühlt. Es gab aber nicht nur der Boden, sondern auch noch Wände, die ebenfalls aus dem gleichen Material zu seien schienen. Sie schien sich also in einer Höhle zu befinden, was auch die Lichtverhältnisse erklären würde. Wie war sie aber hier her kommen? Sie konnte sich nicht erinnern hier Unterschlupf gesucht zu haben. Sie würde die Lösung schon finden versuchte sich Hinata zu versichern. Aber dafür musste sie erst einmal einen besseren Überblick bekommen, denn bei dem schwachen Licht würde es unmöglich sein, nähere Details zuerkennen. Aber wie? Byakugan! Natürlich, sie war ein eine Hyuuga. Wie konnte sie das nur vergessen. Ihr Traum schien sie mehr verwirrt zu haben, als sie sich selbst eingestehen wollte. Schnell aktivierte sie ihr Bluterbe. Nun lag die Umgebung deutlich vor ihr. Aber was war das? Hinata erstarrte. Wie? Was? Sie versuchte ihre wirren Gedanken zu ordnen. Hinter sich konnte sie Chakra erkennen. Das Chakra eines Menschen. Warum hatte sie das vorher nicht schon erkannt. Sie hätte tot sein können. So einen Fehler durfte sich ein Ninja nicht erlauben. Zudem besaß diese Person eine große Menge an Chakra. Aber das war nicht das einzige was Hinata entdeckte. Sie kannte die Person die sich hinter ihr befand. Hinata musste unwillkürlich schlucken. Ihre Mission, das Ziel ihrer Mission war hier. Kaum hörbar flüsterte sie seinen Namen. „Uchiha Sasuke“ Sie hatte gedacht, dass sie nach alldem nichts mehr überraschen könnte, aber jetzt saß diese Person hier. Es war wirklich zu absurd. Eins hatte ihre Entdeckung aber wenigstens bewirkt. Sie begann sich langsam wieder an die vorangegangenen Geschehnisse zu erinnern. Ihr Team war zusammen mit Narutos Team auf eine Mission geschickt worden und das Zielobjekt war eben jener Uchiha Sasuke gewesen. Hinata merkte, dass sie etwas errötete, als sie sich erinnerte wie aufgeregt sie gewesen war zusammen mit Naruto eine Mission durchzuführen. Sie war froh gewesen ihm helfen zu können, schließlich wusste sie warum Tsunade ihr Team mit dieser Aufgabe betraut hatte. Kiba, Shino und sie waren Spezialisten im Auffinden von Personen. Jeder von ihnen besaß etwas, was sie dazu befähigte. Kiba hatte seinen Hund Akamaru, Shino seine Käfer und sie selbst das Byakugan. Auf ihrer Mission hatten sie dann auch seine Spur gefunden und waren sie ihrem Zielobjekt dicht auf den Fersen gewesen. Dann hatte sich das Wetter allerdings plötzlich verschlechtert und Kakashi hatte darauf bestanden die Suche zu unterbrechen und Schutz aufzusuchen. Er war schon öfter in dieser Gegend unterwegs gewesen und kannte sich hier aus, deshalb vertraute Hinata auch seiner Einschätzung. Auch das restliche Team teilte ihre Ansicht, dass heißt fast alle. Es gab eine Ausnahme. Hinata musste lächeln. Natürlich hatte Naruto, so ein Dickkopf wie er nun einmal war, darauf bestanden weiterzugehen. Hinata konnte ihn verstehen. Jetzt, so kurz vor dem Ziel aufzugeben, das war einfach nicht Narutos Art. Ehe jemand es verhindern konnte, hatte Naruto eine große Anzahl von Schattendoppelgängern erschaffen und war in dem darauf folgenden Tumult verschwunden. Als sie es endlich geschafft hatten alle falschen Narutos zu vernichten, war der Echte schon längst verschwunden. Sie hatten noch einige Zeit nach ihm gesucht, dann war allerdings das eingetreten was Kakashi prophezeit hatte. Das Wetter verschlechterte sich und zwar schnell. Kakshi unterbrach ihre Suche um einen Unterschlupf zu finden. Allerdings hatte er mit etwas nicht gerechnet. Hinata musste traurig lächeln. Es gab nämlich schon wieder eine Person die sich seinen Anweisungen widersetzte, und das war sie gewesen. In dem vollen Bewusstsein, dass sie etwas Falsches tat, war sie verschwunden um Naruto zu finden. Es tat ihr leid, da sie wusste, dass ihre Reaktion anderen Menschen Schmerzen zufügen würde, aber sie konnte einfach nicht anders. Sie musste Naruto finden. Sie hatte Angst um ihn, nicht einmal wegen dem Schneesturm, sondern vor allem was passieren würde wenn er auf Sasuke treffen würde. Hinata seufzte leise. An viel mehr konnte sie sich auch nicht erinnern. Sie war alleine gewesen und durch den Schneefall hatte sie die Orientierung verloren. Die Temperatur war gefallen und die eisige Kälte hatte sie gezwungen stehen zu bleiben. Sie hatte sich nur einen Moment ausruhen wollen, obwohl sie wusste, dass genau das falsch war. Danach fehlte ihr jegliche Erinnerung. Hinatas Gedanken wanderten langsam wieder in die Gegenwart. Was sollte sie jetzt tun? Hatte es Sinn zu versuchen zu fliehen, so lange wie er noch schlief? Sie stand leise auf und ging zum Eingang der Höhle. Der Blick, den sie dort nach draußen warf, zeigte ihr allerdings nicht den erhofften Ausweg. Dort draußen herrschte Chaos, so weit sie blicken konnte. Es gab keine Chance, dass sie überleben würde, wenn sie jetzt versuchen sollte zu flüchten. Hinata ging in die Höhle zurück und setzte sich wieder auf den Boden. Ihren Platz hatte sie jetzt jedoch so gewählt, dass sie Sasuke besser beobachten konnte. Hinata zog ihre Knie an das Kinn. Sie erinnerte sich früher oft so gesessen zu haben, wenn sie alleine und einsam war. Sie saß so still bestimmt mehrere Stunden, bis sie bemerkte, dass es im Raum heller wurde. Ein kurzer Blick, den sie nach draußen warf bestätigte ihr, dass ein neuer Tag angefangen hatte. Der Schneesturm war allerdings noch genauso schlimm wie zuvor. Hinata warf einen Blick zu Sasuke. Er würde bestimmt bald aufwachen. Sie durfte ihm nicht zeigen, dass sie Angst vor ihm hatte. Sie war mitten in ihren Gedanken versunken, als sie bemerkte, dass ihre Nase zu kitzeln anfing. Warum musste das nur jetzt sein? Gleich würde sie bestimmt niesen müssen und sie konnte es nicht mehr verhindern. „Hatschi“ Hinatas kläglicher Versuch sich die Hände vor die Nase zu halten hatte auch nicht mehr das gewünschte Ergebnis gebracht. Ihr Nieser war immer noch laut und deutlich zu hören, zumal der Schall an den Höhlenwänden widerhallte. Ihr Blick wanderte gleich darauf zu ihrem Gegenüber. War er aufgewacht? Tatsächlich begann sich Sasuke etwas zu bewegen und schlug nach kurzer Zeit die Augen auf. Hinata beobachtete ihn aufmerksam. Er schien zunächst etwas verwirrt zu sein, dann aber suchte seine Blicke sie, wie Hinata erschrocken feststellte. Der Blick, der sie dann von ihm traf, war eiskalt. Hinata merkte, wie ihr ein Schauer den Rücken entlang lief. Sie spürte, wie sie von ihm gemustert wurde und wagte kaum zu atmen. Wusste Sasuke eigentlich wer sie war? Sie hatte es einfach angenommen, aber jetzt wo sie genauer nachdachte, war sie sich nicht mehr sicher. Es war schließlich drei Jahre her, dass Sasuke Konoha verlassen hatte und auch damals hatten sie nicht viel miteinander zu tun gehabt. Sie merkte, wie sein Blick jetzt auf ihren Augen ruhte. Natürlich! Ihre Augen! Keine anderen als Mitglieder des Hyuuga Clans besaßen solche Augen. Sie überlegte, ob sie jetzt etwas sagen sollte, oder nicht. Nachdem er sich jedoch nicht von ihr abwendete und sie die Spannung nicht mehr aushielt, flüsterte sie leise ihre Namen. „H-Hyuuga H-Hinata“ Daraufhin folgte eine lange Zeit Totenstille, so erschien es zumindest Hinata, bis sie eine emotionslose Stimme hörte, „Du weißt wer ich bin.“ Dies war keine Frage, dass war Hinata sofort bewusst, aber es schien auch nicht einfach eine Feststellung zu sein. Hinata verstand die Botschaft hinter den Worten. Es war eine Drohung. Sie sollte nicht versuchen ihn anzugreifen oder zu täuschen, denn er war Uchiha Sasuke. Er war Uchiha Sasuke, der Verräter der Konoha verlassen hatte. Hinata erinnerte sich jedoch auch an die Zeit davor. Dort war nämlich Uchiha Sasuke der Mädchenschwarm gewesen. Natürlich kannte sie ihn, wie sollte man jemanden nicht kennen, der das Hauptgesprächsthema fast aller Mädchen in ihrem Alter gewesen war. Sie hatte sich jedoch immer vor ihm gefürchtet und das Verhalten der anderen nie verstanden. Waren es sein Aussehen oder seine offensichtliche Begabung, die sie anzogen? Hinata wusste es nicht. Sie hatte es nie verstanden, denn jedes Mal wenn sie seine Blicke gesehen hatte waren diese eiskalt gewesen. Wie konnte man eine solche Person nur lieben? Naruto war schon immer ganz anders gewesen. Hinata wurde wie immer ganz warm wenn sie an ihn dachte und sie merkte, dass allein der Gedanke an ihm eine leichte Röte in ihr Gesicht zauberte. Naruto war nie der Beste gewesen, aber er hatte nie aufgegeben. Er hatte immer an sich geglaubt, auch wenn es kein anderer tat. Wenn Hinata in seine Augen blickte, spürte sie eine große Wärme, die in ihnen lag. Die beiden ehemaligen Teamkameraden waren wirklich so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Hinata wusste aber, dass es trotz dieser Unterschiede ein Band zwischen ihnen gab, welches Naruto veranlasst hatte Sasuke trotz des Verbotes von Kakashi zu suchen. Als Hinata aus ihren Gedanken wieder auftauchte, bemerkte sie das Sasukes Blick auf den Eingang der Höhle gerichtet war. Wollte er etwa verschwinden? Das war unmöglich. Ohne, dass sie es verhindern konnte murmelte sie, „E-es geht nicht, der Sturm…“. Sie sah wie er sich zu ihr umwandte. Hatte er sie etwa gehört? Sie merkte, wie sich ihr Puls beschleunigte und ihr Körper zu zittern anfing. Zum Glück wandte er sein Gesicht wieder von ihr ab und starrte mit dem gleichen leeren Ausdruck wie vorher an die Höhlenwand. Hinata wagte es nicht ihm länger in die Augen zu schauen, also senkte sie ihren Blick. Das hätte sie allerdings nicht tun sollen, denn was sie dabei erblickte, lies ihr Blut in den Adern erfrieren. Ihr Blick lag nun auf seinem Umhang, den er wohl ausgezogen hatte. Diese Tatsache an sich war noch nicht sonderlich schlimm, aber das war es auch nicht was Hinata erschreckt hatte. Der Grund hierfür befand auf dem Kleidungsstück. Es war Blut. Mehre Gedanken schossen Hinata gleichzeitig durch den Kopf. Wessen Blut war das? Konnte es etwa sein, dass Naruto Sasuke gefunden hatte? Nein, das durfte nicht sein! Sie merkte, wie sie wieder zu zittern anfing. Sie hätte ihren Gegenüber am liebsten mit Fragen bombardiert, aber alles was ihr über die Lippen kam war ein einziges Wort. “N-Naruto?“ Sie merkte, wie Sasuke sie zunächst anstarrte, dann aber ihren Blick auf das Blut folgte. Ihr fragender Blick versuchte eine Antwort aus seinem emotionslosen Gesicht zu erkennen, aber das war unmöglich. Nachdem eine, für Hinata scheinbar endlose, Zeit verstrichen war, dachte sie nie eine Antwort zu bekommen. Sie überlegte, ob sie den Mut aufbringen würde ihm die Frage nochmal zu stellen, als sie seine Stimme hörte, die mit dem gleichen emotionslosen Ausdruck wie zuvor sprach, „Das ist nicht sein Blut“ Hinata atmete erleichtert aus. Es war es nicht Narutos Blut, aber irgendetwas an Sasukes Worten schien sie zu verwundern. Konnte es sein, dass Naruto ihn doch gefunden hatte. Wenn dem aber so war und es nicht Narutos Blut auf dem Umhang war, wessen Blut war es dann? Konnte es etwa sein, dass…? Hinata schaute zu Sasuke und erst jetzt bemerkte sie, dass er an der Höhlenwand lehnte. Konnte es wirklich sein, dass er selbst verletzt war, vielleicht sogar von Naruto? Hinata wusste nicht, was sie tun sollte. Sollte sie etwas sagen oder nicht. Sie überlegte einige Zeit, bis sie merkte, dass es eigentlich nur eine Möglichkeit gab. „Die Wunde muss versorgt werden“, hörte sich sie selber mit ruhiger Stimme sagen und begann in ihrer Tasche zu kramen. Sie merkte, wie er sie direkt ansah und glaubte diesmal einen leichten Anflug von Verwirrtheit zu erkennen. „Die Wunde muss versorgt werden, sonst entzündet sie sich“, wiederholte sie noch einmal ihre Worte. Sasuke schien seine Fassung wiedergewonnen zu haben und starrte sie mit einem eiskalten Blick an. „Das geht dich nichts an“, hörte sie ihn sprechen. Er schien wirklich störrisch zu sein. „D-doch. Es geht mich etwas an. Naruto würde mir niemals verzeihen, wenn dir etwas geschehen würde“, antwortete ihm Hinata und bemühte sich mit möglichst fester Stimme zu reden. „Darf ich?“, fragte sie während sie aufstand. Sie erhielt von ihm keine Antwort. Er schien zu überlegen. Schließlich zog er wortlos seine Oberbekleidung herunter, so dass nun seine Schulter freilag. Hinata ging vorsichtig auf ihn zu und begutachtete seine Verletzung. Sie zwar nicht sehr groß, aber er schien doch eine Menge Blut verloren zu haben. „Ich werde jetzt versuchen die Wunde zu heilen. So gut wie Sakura bin ich zwar nicht, aber ich sollte das schaffen“, erklärte ihm Hinata. Sie bemerkte, wie Sasuke bei der Erwähnung von Sakuras Namen leicht zusammengezuckt hatte, aber sie ignorierte es und begann die Verletzung zu heilen. Nach einiger Zeit hatte sie es geschafft und die Wunde war verschlossen. „Es ist in Ordnung“, sagte sie mit einer gewissen Erleichterung. Sasuke zog seine Kleidung wieder wortlos an, während Hinata wieder an ihren vorherigen Platz zurückging. Hinata hing dabei wieder ihren Gedanken nach. Vorhin hatte sie genügend Zeit gehabt über ihre Situation zu denken und sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie würde ihre Mission erfüllen. Hinata versuchte nicht zu stottern, als sie ihre nächsten Worte sagte, die sie zuvor mit viel Bedacht gewählt hatte. „Ich werde eine Medizin aus Kräutern zubereiten. Es könnte sein, dass sich die Entzündung in den Körper ausgebreitet hat.“ Sie holte einige von den Mittel, die sie immer bei sich trug hervor und begann sie zu zerpflücken. Anschließend ging sie an den Eingang der Höhle um etwas Schnee zu hohlen, den sie mit den Kräutern zusammen in eine Schüssel tat, die sie ihrer Jacke geholt hatte. Nachdem sie mit ihren Vorbereitungen fertig war, blickte sie zu Sasuke, der sie kalt anschaute. In seinem Blick glaubte Hinata Misstrauen zu erkennen. Dachte er, dass sie ihn vergiften wollte? Er würde es bestimmt nicht trinken, damit hatte sie jedoch schon gerechnet. „Es ist nicht vergiftet“, sagte Hinata und nahm einen großen Schluck und verzog das Gesicht. „Es schmeckt allerdings scheußlich.“ Sie ging zu ihm hin und hielt ihm das Getränk hin. „Hier“ Sasuke machte allerdings keine Anstalten ihr die Schale abzunehmen. Schließlich setzte Hinata sie auf den Boden und ging wieder zurück. Sie sah, dass Sasuke ihr einige skeptische Blicke zuwarf, trotzdem nahm er schließlich die Schale und trank. Hinata entspannte sich etwas. Der erste Teil ihres Planes hatte funktioniert. Hinata hatte lange darüber nachgedacht, wie sie ihre Mission erfüllen sollte und war zu dem Ergebnis gekommen, dass es nichts bringen würde Sasuke versuchen gefangen zunehmen. Er war zu stark. Auch wenn sie ihn vergiftet hätte, wäre ihre Situation unverändert gewesen. Schließlich saßen sie beide in dieser Höhle fest. Nein, das hätte wirklich keinen Sinn gehabt. Allerdings hatte Hinata nicht nur Medizin in das Getränk getan, sondern auch ein paar Pflanzen, die eine beruhigende Wirkung hatten. Diese waren allerdings weniger für Sasuke, als für sie selbst gewesen, denn für das was sie vorhatte würde sie Mut brauchen. Sie hatte ihren Entschluss gefasst. Sie würde Sasuke von Naruto erzählen und wie sie selbst Naruto sah. Das war ihre neue Mission. Wahrscheinlich hätte jetzt jeder Hinata für verrückt erklärt, dessen war sie sich bewusst. Sie wusste aber wie viel Naruto an Sasuke lag und wenn sie Sasuke von ihm erzählen würde, könnte sie seine Reaktionen beobachten. Vielleicht hatte Sasuke ihre Freundschaft doch nicht vergessen. Wenn sie später Naruto wieder sehen würde, woran Hinata fest glaubte, konnte sie ihm dann Sasukes Reaktion erzählen. Das war ihr Plan, aber sie wusste nicht ob sie es schaffen würde, denn er hatte einen Haken. Sie musste hierfür reden und mit einem Fremden über ihre Gefühle zu reden, die sie sonst niemanden mitteilte, war für sie eine sehr schwere Mission. Hinata schaute zu Sasuke und sah, dass er seine Augen geschlossen hatte. Sie atmete noch einmal tief ein und fing an mit leiser, aber fester Stimme zu reden: „Naruto war immer da. Immer wenn ich ihn angesehen habe musste ich lächeln. Es hat mir Mut gegeben, ihn anzuschauen, wenn ich mich alleine fühlte. Er wirkte immer fröhlich, obwohl auch er einsam war. Ihm gelang zwar oftmals etwas nicht, trotzdem hat er immer an sich geglaubt, dafür bewundere ich ihn.“ Hinata hörte auf zu sprechen, denn sie war durch ihre Worte wieder in die Zeit zurückversetzt worden und ihre alten Gefühle kamen wieder hoch. Sie merkte, wie sich Tränen in ihren Augen zu sammeln begannen, als sie wieder zu sich kam. Sie durfte sich nicht ablenken lassen. Sie hatte gewusst, dass es schwierig werden würde, aber das war ihre Mission. Sie wollte wieder anfangen zu reden, als sei merkte, dass Sasuke seine Augen wieder geöffnet hatte und sein Blick jetzt direkt auf sie gerichtet war. Sie versuchte in seinem Blick zu erkennen, ob er wütend war, aber sie sah nur seinen üblichen emotionslosen Ausdruck. Wenigstens hatte er sie nicht versucht zum Schweigen zu bringen. Hinata warf ihm noch einen letzten Blick zu, um dann mit ihrer Erzählung fortzufahren. „Ich habe früher nie an mich geglaubt. Ich bin zwar als eine Hyuuga geboren worden, als Tochter des Clanoberhauptes, aber ich bin der Fehler in der Familie. Mein Vater hatte früh erkannt, dass ich zu schwach war. Mein Cousin Neji und selbst meine kleine Schwester Hanabi sind viel begabter als ich. Seitdem war ich wie Luft für meinen Vater. Ich habe trainiert um von ihm beachtet zu werden und eigentlich bin ich nur Ninja geworden um ihn zu beweisen, dass er stolz auf mich sein konnte. Mein größter Wunsch war es einmal anerkennende Worte von ihm zu bekommen. Auf der Ninjaakademie bin ich schließlich Naruto begegnet. Ihm schien auch nichts zu gelingen, trotzdem hat er nie den Mut und seine Fröhlichkeit verloren. Ihn zu beobachten hat mir Kraft gegeben.“ Hinata unterbrach ihre Erzählung um durchzuatmen. Sie glaubte noch nie soviel geredet zu haben. Während sie erzählte, hatte sie Sasuke beobachtet, der sie die ganze Zeit anstarrte. Seine Aufmerksamkeit zu erlangen war doch schon mal ein Anfang. Auch jetzt ließ er sie nicht aus den Augen und schien zu warten, dass sie fortfuhr. Hinata erzählte ihm von den Chuniin-Auswahlprüfungen, wo sie Naruto im schriftlichen Teil angeboten hatte abzuschreiben, er jedoch abgelehnt hatte und wie er es geschafft hatte in der dritten Runden ihren Teamkameraden Kiba zu besiegen. Schließlich kam sie zu ihren Kampf mit Neji. „Ich musste gegen meinen Cousin Neji kämpfen. Im Gegensatz zu mir ist er ein Genie. Jeder wusste, dass ich in einem Kampf gegen ihn keine Chance haben würde, deswegen hatte auch jeder erwartet, dass ich nicht antreten würde. Ich wollte aber gegen ihn kämpfen um mir zu beweisen, dass ich mich verändert hatte und stärker geworden war. Das war ich zwar auch, allerdings hatte Neji schnell die Oberhand gewonnen. Jeder dachte nun, dass der Kampf vorbei wäre. Ich wollte auch schon aufgeben, aber Naruto hat mich angefeuert. Dadurch habe ich die Kraft gefunden weiterzukämpfen. Den Kampf habe ich zwar trotzdem verloren, aber dank Naruto bin ich stärker geworden.“ Hinata dachte erneut an die Zeit zurück. Es hatte sich seitdem viel geändert. Nachdem Naruto und Neji gegeneinander gekämpft hatten, war Neji ein anderer Mensch geworden und auch ihr Vater hatte sich verändert. Hinata merkte das sie langsam müde wurde, aber noch konnte sie nicht schlafen, erst musste sie ihre Mission beenden. „Naruto ist in den letzten drei Jahren viel stärker geworden. Er hat nicht nur seine Fähigkeiten verbessert, sondern ist auch innerlich stärker.“ Hinata legte eine kurze Pause ein und zwang sich Sasuke direkt in die Augen gucken. „Er hat jetzt ein festes Ziel vor den Augen und für das wird er genauso kämpfen, wie für seinen Wunsch Hokage zu werden.“ Hinata wartete eine Reaktion von Sasuke ab, aber außer einem leichten Zucken mit den Augenbrauen konnte sie nichts feststellen. Hinata schloss ihre Augen und hing wieder ihren Gedanken nach. Kurz vor der Mission war sie Naruto in der Ichiraku Ramen Bar begegnet. Er hatte ihr von seinem Traum erzählt. Allerdings waren sie unterbrochen worden, als kurz darauf Sakura vorbeikam. Dadurch hatte sie keine Chance mehr gehabt mit ihm zu sprechen. Nicht dass sie geglaubt hätte, dass sie es sonst geschafft hätte. Sie hatte sich zwar verändert in den Jahren und war mutiger geworden, aber das änderte nichts daran, dass sie kaum ein Wort herausbrachte, wenn sie mit ihm über ihre Gefühle sprechen wollte. „Ich wünschte ich könnte dir sagen, was du mir bedeutest Naruto-kun“ Hinata hatte sich an die Wand gelehnt und war schon im Halbschlaf, daher merkte sie gar nicht, dass sie diesen letzten Satz nicht stumm gedacht, sondern leise gemurmelt hatte. In den nächsten Moment war sie dann auch schon in das Land der Träume gewandert. Diesmal war ihr sogar ein ruhiger Schlaf vergönnt und auch die Dunkelheit aus dem letzten Traum kam nicht wieder. Als Hinata wieder aufwachte fühlte sie sich wunderbar erholt. Sie überlegte, wie lange sie wohl geschlafen hatte. Hinata blinzelte um etwas erkennen zu können. Ihr Blick suchte Sasuke, allerdings konnte sie ihn nirgendwo entdecken. War er verschwunden? Plötzlich hörte sie ein Geräusch, das von der Höhleneingang kam. Als sie sich umdrehte entdeckte sie ihn. Er schien gerade aufgestanden zu sein. Wollte er gehen? Hatte der Sturm etwa aufgehört? Warum war er dann noch hier? Hinata schaute Sasuke fragend an. Dieser blickte ihr ebenfalls direkt in die Augen. Hinata fragte sich, ob sie sich dass nur einbildete oder ob sein Blick nicht so kalt war wie gestern, da hörte sie plötzlich seine Stimme. „Naruto… ist wirklich ein Dummkopf.“ Kaum hatte er den Satz gesagt war Sasuke schon aus der Höhle verschwunden. Auf Hinatas Gesicht bildete sich ein Lächeln. Sie ging zum Eingang und blickte in die nun ruhige Schneelandschaft. Sie würde sich gleich auf den Weg machen um Naruto zu finden und sie zweifelte nicht daran, dass ihr das gelingen würde. Naruto würde sich bestimmt freuen, wenn er ihre Geschichte hören würde. Sie würde ihm natürlich alles ganz genau erzählen, das hieß fast alles. Sasukes letzter Satz würde ihr Geheimnis bleiben. Mit diesen Gedanken trat Hinata aus der Höhle und schaute voller Hoffnung in das gleißend helle Licht. ___________________________________________________________________________ Erst einmal vielen Dank an alle, die diese Geschichte zu Ende gelesen haben. Sie ist eindeutig zu lang geworden. Die Geschichte spielt nach dem timejump. Ich habe vor einem halben Jahr begonnen an ihr zu schreiben. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich nur den Anime, daher kommen auch die erst später eingeführten Personen nicht vor. Es ist nicht nur die erste fanfic, die ich geschrieben habe, sondern auch die erste erfundene Geschichte die ich freiwillig seit der Grundschulzeit geschrieben habe. Ich habe die Geschichte geschrieben, da ich ein Bericht schreiben musste und eine Schreibblockade hatte (komischer Grund, oder?). Sie hat mir auch dabei geholfen, allerdings habe ich sie jetzt erst zu Ende geschrieben (um eine erneute Schreibblockade zu überwinden). Zum Schluss noch ein paar Worte zur Geschichte. Ich mag das Pairing SasuHina. Diese Geschichte soll jedoch eher die Beziehung der beiden zu Naruto beschreiben. Kapitel 2: Sakura und Kiba -------------------------- Warnungen: AU und evtl. leichtes OOC. ________________________________________________________________________________ Am Rande eines großen Waldes, inmitten einer noch völlig intakten Landschaft lag das Dorf Konoha. Nun ja, die Bezeichnung „Dorf“ ist vielleicht etwas unpassend gewählt, denn schließlich war Konoha mit Abstand der größte Ort, den es in der Umgebung gab. Trotz der Abgeschiedenheit dieser Gegend war aber auch hier die Zeit nicht stehen geblieben. Die Häuser in denen die Menschen wohnten waren, wie auch in den Städten, mit allem möglichen Komfort ausgestattet. Warum sollte man schließlich auch darauf auch verzichten, wenn man die Möglichkeiten dazu hatte. Ansonsten war Konoha ein Ort wie jeder andere und die Tagesabläufe, der dort lebenden Menschen verliefen meist in den immer gleichen, geregelten Bahnen. Das hätte man zumindest denken können, wenn man es oberflächlich betrachtete. Denn in Wirklichkeit war kein Tag wie der andere. Es waren die vielen kleinen Begegnungen zwischen den Menschen, die jeden Tag und auch diesen Ort einzigartig machten, auch wenn viele von ihnen zu unscheinbar erschienen um richtig wahrgenommen zu werden. Genau so eine Begegnung geschah an diesen einen Tag mitten im Hochsommer. Eigentlich war es ein ganz gewöhnlicher Samstagmorgen in Konoha. Die Vögel zwitscherten, die Bienen summten und die ersten Sonnestrahlen des Tages fielen auf das Dorf und lockten die Menschen aus den Betten. Auch der frühmorgendliche Nebel, der wie ein Schleier über den Straßen lag, war langsam vom Verschwinden betroffen. An sich war also alles wie an jeden anderen Morgen. Das heißt fast alles, denn eben einer dieser ersten Sonnstrahlen fiel durch ein Fenster in das Zimmer eines gewissen braunhaarigen Jungen und kitzelte ihn so hartnäckig an der Nase, bis er schließlich seine Augen aufschlug. ___________________________________________________________________________ Kiba gähnte und blinzelte müde aus seinen Augen gegen das helle Licht. Noch völlig verschlafen drehte er sich auf die Seite, um einen Blick aus seinem Fenster zu werfen. Normalerweise interessierte ihn das Wetter herzlich wenig, aber heute war schließlich sein freier Tag und etwas Sonnenschein konnte da ja nicht schaden. Tatsächlich schien er das Glück auf seiner Seite zuhaben, denn nur ein paar vereinzelte Wolken bedeckten den ansonsten strahlend blauen Himmel. Eigentlich die perfekten Voraussetzungen für diesen Tag, trotzdem, irgendwie war etwas anders als sonst. Es fühlte es genau, hier stimmte was nicht und seinem Gespür konnte er eigentlich vertrauen. Angestrengt versuchte Kiba zu überlegen was hier falsch sein könnte, wurde dabei allerdings immer wieder durch lautes Vogelgezwitscher aus seinen Gedanken gerissen. Wütend starrte er die Unruheverursacher an, da erstarrte er plötzlich. Vogelgezwitscher? Wie spät war es eigentlich? Kibas Blick wanderte langsam zu der Uhr neben seinem Bett und erfror. Erst kurz nach Sechs. Murrend zog er sich die Bettdecke über dem Kopf. Er hatte also Recht gehabt. Etwas stimmte nicht. Vielleicht konnte er es schaffen noch mal einzuschlafen. Einen Versuch war es zumindest wert. Müde schloss er seine Augen, allerdings nur, um sie wenig später wieder erneut zu öffnen. Es hatte keinen Sinn, er war jetzt endgültig wach. Unwillig jetzt schon aufzustehen lag Kiba in seinem Bett und starrte an die Decke. Hätte ihm jemand erzählt, dass er einmal freiwillig mit den Vögeln aufstehen würde, Kiba hätte denjenigen für verrückt erklärt. Schließlich schlief er jeden Morgen tief und fest, bis seine Schwester sich seiner annahm und ihn unbarmherzig aus dem Bett schmiss. Er würde es zwar niemals zugeben, aber ohne ihre „Hilfe“ würde er vermutlich immer bis zum Nachmittag durchschlafen. Was war an diesen Morgen nur anders? Während Kiba so vor sich hin grübelte, merkte er, wie sich am Fuße seines Bettes etwas zu regen begann. Leicht verwirrt beobachtete er wie ein kleiner, weiß behaarter Kopf unter der Bettdecke auftauchte und ein lautes „Wuff“ von sich gab. Kiba starrte zunächst verwundert auf den Lautverursacher, bis sich plötzlich ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht bildete. Jetzt hatte er tatsächlich schon fast seinen Hund vergessen. Langsam beugte er sich vor und begann das Fellknäuel zu kraulen. „Morgen Akamaru, hab ich dich etwa aufgeweckt?“ Statt ihm eine Antwort zu geben kroch dieser nun vollständig unter Decke hervor und wedelte freudig mit dem Schwanz. Das Grinsen auf Kibas Gesicht verschwand daraufhin genauso schnell wie es gekommen war. „Na wenigstens einer von uns hat heute gute Laune“, knurrte er, ganz untypisch für ihn, seinen Hund an. Anscheinend schien er wirklich der Einzige zu sein, der etwas Ungewöhnliches wahrnahm. Die Verstimmung seines Herrchens spürend, kam Akamaru auf ihm zugetapst und schleckte ihm aufmunternd das Gesicht ab. „Ja, ja, schon gut. Ich steh ja schon auf“, widerwillig schmiss sich Kiba selbst aus dem Bett und machte sich schlurfend auf den Weg zum Badezimmer. Normalerweise verbrachte er morgens keine fünf Minuten im Bad, aber jetzt konnte er sich gar nicht von seinem Spiegelbild losreißen. Unbewegt starrte er seinen Gegenüber an, als könnte dieser ihm den Grund für sein morgendliches Aufwachen geben. Natürlich erhielt er keine Antwort, das wäre ja auch zu einfach gewesen. Unschlüssig was er jetzt so früh am Morgen tun sollte, beschloss Kiba erstmal in die Küche zu gehen und sich Frühstück zu machen. Es war zwar eigentlich noch viel zu früh zum Essen, aber vielleicht kam ihm ja dabei ein genialer Einfall. Dort angekommen suchte er zunächst einmal das Futter für Akamaru, um es in seinen Napf zu geben. Schließlich sollte sein treuer Begleiter nicht leiden, nur weil er mal schlechte Laune hatte. Für sich selbst schüttete er Müsli in eine Schüssel und holte sich die Milch aus seinem Kühlschrank, die ausnahmsweise auch noch nicht schlecht zu sein schien. Beim Eingießen überlegt er, was er heute an seinem freien Tag machen sollte. Jetzt wo er schon so früh wach war blieb ja viel Zeit. Vielleicht konnte er ja mit Shino und Hinata etwas unternehmen. Sein Blick fiel auf den Kalender an der Wand. Mist, das hatte er völlig vergessen. Shino war ja an diesem Wochenende gar nicht in Konoha. Heute schien er wirklich kein Glück zu haben. Na, ja vielleicht hatte ja Hinata Zeit. Moment, Hinata? Kiba hatte mitten in seiner Bewegung angehalten und merkte gar nicht, dass er immer noch die Milch in die Schüssel schüttete, was zur Folge hatte, dass die Flüssigkeit nun über den Rand des Gefäßes schwappte und sich langsam eine weiße Lache auf den Küchentisch ausbreitete. Das war es, Hinata! Wie hatte er das nur vergessen können. Shino war nicht da, nur Hinata. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Jetzt fiel ihm alles wieder ein. Nachdem er erfahren hatte, dass Shino nicht da war, hatte er vorgenommen sich alleine mit Hinata zu verabreden um es ihr endlich zu sagen. Ja, genau, er wollte ihr alles sagen. Denn eigentlich hatte er sie schon bei ihrer ersten Begegnung niedlich gefunden, aber es war ja offensichtlich dass sie nur Augen für diesen Nichtsnutz Naruto hatte. Er hatte ihre Gefühle akzeptiert, denn er wollte sie nicht verletzen. Deswegen hatte es ihm auch gereicht, dass er für sie nur eine Art großer Bruder war. Trotzdem hatte er sich oft gewünscht, dass sie ihn mit anderen Augen sehen könnte. In den vergangenen Jahren waren seine Gefühle zu ihr eher stärker als schwächer geworden und Naruto, dieser Idiot, schien immer noch nicht kapiert zu haben, dass er eine heimliche Bewunderin hatte. Es reichte jetzt. Sie war ihm lange genug hinterhergelaufen, wenn dass so weiterging würde sie noch verletzt werden und das war das Letzte was er wollte. Deswegen hatte Kiba sich dazu entschlossen ihr es zu sagen und deshalb wollte er sich auch heute mit ihr verabreden. Konnte es denn sein, dass sie auch der Grund für sein frühes Aufwachen war? Nein, das war unmöglich. Energisch schüttelte er seinen Kopf. Er war schließlich ein Mann und Männer waren nicht aufgeregt oder hatten gar Angst, schon gar nicht vor so einer einfachen Sache. Genau, er würde sie einfach anrufen, sich mit ihr verabreden und ihr dann alles erklären. Keine große Sache. Entschlossen ging zurück in sein Zimmer, ohne sich weiter um sein Frühstück zu kümmern. Dort angekommen ging er zielstrebig zu seinem Telefon. Hinatas Nummer brauchte er nicht Mal nachzuschlagen, schließlich hatte er sie schon öfters angerufen. Seine Finger tippten schnell die Ziffern ein und wollten grad auf den Knopf zum Wählen drücken, als er den Telefonhörer wieder sinken lies. Innerlich laut fluchend warf er den Hörer auf sein Bett. Ihm war gerade noch rechtzeitig wieder eingefallen, dass es erst kurz vor sieben war. Wahrscheinlich war sie noch gar nicht wach und er wollte sie bestimmt nicht aufwecken. Heute schien sich wirklich alles gegen ihn verschworen zu haben. Dann musste er wohl oder übel noch warten. Nur was sollte er solange machen? Gelangweilt nahm Kiba die Fernbedienung in die Hand, vielleicht konnte die Flimmerkiste ihn etwas ablenken. Gleichgültig schaltete er durch die verschiedenen Programme, bis er bei einem hängen blieb. Auf dem Bildscharm waren ein Mann in Uniform und eine Frau in einem aufwändigen Kleid zu sehen. Kiba wollte gerade weiterschalten, einen Schmachtfetzen musste er sich wirklich nicht antun, als ihn eine Stimme, oder besser die Worte die diese Stimme sprach, davon abhielt. „Ich muss dir was gestehen Soléa.“ Der braunhaarige Mann auf dem Bildschirm näherte sich langsam der Frau und schaute ihr ernst in die Augen „Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst“, antwortete ihm die dunkelhaarige Schönheit und nahm ihm bei der Hand. Der Mann schien durch ihre beruhigen Worten an Zuversicht gewonnen zu haben und ergriff nun ebenfalls ihre Hand. „Ich liebe dich, ich habe dich schon immer geliebt. Seit dem Tag, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, du bist der wichtigste Mensch in meinen Leben. Ich liebe dich Soléa.“ Kiba starrte jetzt ganz gebannt auf die Mattscheibe und sah, wie die Frau erschrocken die Hand des Mannes losließ und sich von ihm abwandte. „Es tut mir leid, ich will dich nicht verletzen, aber du kennst meine Gefühle. Du bist mein bester Freund, aber mein Herz schlägt für einen anderen.“ Der vorher freundliche, erwartungsvolle Gesichtsausdruck ihres Gegenübers änderte sich schlagartig. Wütend ging er auf die Frau zu und fasste sie beim Arm um sie zu sich rumzudrehen. „Er liebt dich doch gar nicht. So ein Kerl wie er hat dich gar nicht verdient.“ Kaum dass er die Worte gesprochen hatte, hob die Frau ihre Hand und verpasste ihm eine so schallende Ohrfeige, dass Kiba vor dem Fernseher zusammenzuckte. „Rede nie wieder so über ihn!“, schrie sie und lief weinend aus dem Raum, den sichtlich genickten Mann zurücklassend. Kiba war von dem ganzen Geschehen immer noch wie gefesselt, als er merkte wie etwas Feuchtes seine Hand berührte. Erschrocken zuckte er zusammen und erblickte Akamaru, der ihm aufmunternd die Hand abschleckte. Wieder zurück in der Wirklichkeit griff er schnell die Fernbedienung um auf einen anderen Kanal zu schalten. Am Morgen kamen wirklich nur noch schwachsinnige Sendungen. Als ob so etwas wie vorhin in der Realität vorkommen würde. Energisch schüttelte er den Kopf. Nein, das wäre doch wirklich unrealistisch. Eine Zeitlang schaltete Kiba noch weiter durch die verschiedenen Sendungen, aber auch das restliche Programm war einfach grauenhaft. Genervt schaltete Kiba den Fernseher schließlich aus und warf ein Blick auf die Uhr. Na immerhin zwei Stunden hatte er geschafft, es war jetzt schon viertel nach neun. Hinata war um diese Zeit bestimmt schon wach, denn im Gegensatz zu ihm war sie eine Frühaufsteherin. Erneut ergriff er den Telefonhörer und wollte gerade ihre Nummer eingeben, als er stockte. Vielleicht war es doch keine gute Idee sie im Moment anzurufen, sie war jetzt bestimmt beim Duschen. Unwillkürlich musste Kiba sich Hinata dabei vorstellen, wie sie mit zersausten Haaren aufstand, ins Bad ging und langsam ihre Schlafsachen auszog, bis nichts mehr ihren Körper bedeckte. Er wusste, dass sich unter ihren weiten Klamotten, die sie immer trug, eine gute Figur verbarg. Nicht dass das der ausschlaggebende Grund für seine Gefühle zu ihr waren, aber trotzdem war ihm jetzt, alleine von dem Gedanken an eine unbekleidete Hinata, ganz heiß geworden. Kiba versuchte sich wieder zu beruhigen. Dann würde er eben später anrufen. Warum musste nur ihm so etwas passieren überlegte er, während er sich eine andere Beschäftigung suchte um die Zeit totzuschlagen. ___________________________________________________________________________ Was Kiba nicht wusste war, dass sich ungefähr zur gleichen Zeit am anderen Ende des Dorfes ein Mädchen mit rosa Haaren mit ganz ähnlichen Problemen herumschlug. Auch für dieses Mädchen verlief der Tag so gar nicht nach Wunsch. Anstatt wie sonst früh aufzustehen und sich für den freien Tag schön zu machen lag es ungewöhnlicherweise immer noch in seinem Bett und starrte das Telefon an. ___________________________________________________________________________ Warum rief er nicht an? Nervös drehte sich Sakura in ihrem Bett herum. Jetzt wartete sie schon fast eine halbe Stunde darauf, dass Naruto anrief. Es war ja nicht so, dass sie ihm vorgeschlagen hätte sie anzurufen. Nein, das Ganze war schließlich seine Idee gewesen. Sie erinnerte sich noch ganz genau an das gestrige Gespräch, indem er ihr begeistert in allen Einzelheiten von dem neuen Rezept in seiner Lieblings RamenBar erzählt hatte. Vor ihrem Inneren Auge spielte sich erneut der Teil der Unterhaltung ab, der für ihre jetzige Situation verantwortlich war. „Na, Sakura, sag mal was machst du eigentlich Morgen?“, fragte der Blondschopf neben ihr sie neugierig. „Wieso? Ist morgen etwas Besonderes?“ „Hast du vergessen dass wir morgen frei haben? Ich dachte wir könnten uns treffen“, erklärte er lachend und fügte mit einem Grinsen auf dem Gesicht hinzu „Wie wär’s mit Ramen essen?“ Sakura seufzte leise. Warum nur hatte sie dem zugestimmt. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass dieser Idiot sich mit ihr verabreden wollte, aber sie hatte ihn immer abgewiesen, das war fast zu einer Gewohnheit geworden. Irgendetwas an dem Tag hatte sie allerdings dazu bewogen, es einmal zu versuchen und sie hatte tatsächlich der Verabredung zugestimmt. Kurz danach hatte Naruto sich eilig mit den Versprechen verabschiedet sie morgen früh anzurufen. Tja, und das war der Grund warum sie jetzt schon seit dem Aufwachen das Telefon beobachtete. Natürlich hätte sie zu ihm gehen und aus dem Bett schmeißen können, oder ihn zumindest selbst anrufen können, aber den Gefallen würde sie ihm bestimmt nicht tun. Der Kerl sollte sich gar nicht einbilden, dass sie ihm nachlaufen würde. Aufgewühlt drehte sie sich im Bett um und starrte jetzt ihre Wand an. Warum machte sie sich eigentlich so viele Gedanken über ihn? Schließlich waren sie nur Freunde, auch wenn selbst das einige Zeit gedauert hatte. Lächelnd musste Sakura an ihre erste Begegnung mit Naruto zurückdenken. Sie hatte ihn damals wirklich für einen nichtsnutzigen Volltrottel gehalten, der sich einfach nur wichtig machen wollte, Im Laufe der Jahre hatte sie allerdings bemerkt, dass viel mehr in ihm steckte, als seine große Klappe und sie waren doch noch Freunde geworden. Genau, sie waren Freunde, und die Verabredung war einfach nur ein Treffen zwischen zwei Freunden versuchte sich Sakura zu versichern, aber irgendwie glaubte sie sich selbst nicht. Nachdenklich spielte sie mit einer einzelnen Haarsträhne, die ihr vor den Augen hing. Naruto hatte sich wirklich verändert in den letzten Jahren und war viel reifer geworden, außerdem hatte er endlich aufgehört ihr ständig hinterherzulaufen, obwohl sie das irgendwie vermisste. Darum hatte sie wahrscheinlich auch zugesagt sich mit ihm zu treffen. Wenn sie so darüber nachdachte war es wirklich schon lange her, dass er sie nach einer Verabredung gefragt hatte. Vielleicht hatte er sich ja auch in eine andere verliebt? Sakura schüttelte energisch ihren Kopf. Nein, das konnte nicht sein. Wenn dem so wäre, hätte er sie schließlich nicht nach einer Verabredung gefragt. Und selbst wenn, ihr konnte das egal sein, schließlich waren sie ja nicht zusammen. Außerdem wer wollte so einen hyperaktiven Trottel überhaupt schon zu Freund haben. Sakura merkte, dass ihr Gesicht ganz heiß geworden war, so sehr hatte sie sich in ihre Gedanken hereingesteigert. Noch völlig aufgebracht versuchte sie sich durch bewusstes Atmen zu beruhigen. Na ja, vielleicht sollte sie ihn doch mal beim Essen vorsichtig darauf ansprechen. Es könnte ja nicht schaden, oder? ___________________________________________________________________________ Während Sakura weiter grübelte und mit wachsamen Augen ihr Telefon beobachtete, hielt Kiba am anderen Ende des Dorfes selbiges in der Hand und drehte mit diesem schon seit geraumer Zeit Kreise in seinem Zimmer. Akamaru, der das anscheinend als ein tolles neues Spiel empfand, lief dabei immer hinter ihm her. Kibas Blick war fest auf seine Wanduhr gerichtet. Es war schon fast Mittag. Jetzt musste er sie anrufen. Sie war bestimmt aufgestanden, hatte geduscht, gegessen und war bestimmt noch zu Hause. Es gab keinen besseren Zeitpunkt anzurufen als jetzt. Warum rief er sie denn jetzt nicht an? Kiba starrte fast fassungslos auf seine zitternden Finger. Was war nur mit ihm los? Er musste es jetzt tun, es gab keine Ausreden mehr. Fast wie blind tippte er blitzschnell die Ziffern ein und atmete erst aus als er das Freizeichen hörte. Er hatte es geschafft, nun musste sie nur noch abnehmen. Nach kurzer Zeit vernahm er tatsächlich das erlösende Klicken, sie war tatsächlich rangegangen. Er holte noch einmal tief Luft und wollte Hinata gerade begrüßen, als er die Stmme am anderen Ende der Leitung das Wort sagen hörte, das Einzige das er nicht hören wollte, das Wort, welches er am liebsten für immer aus ihren Wortschatz verbannen wollte. Es war der Name seines größten Rivalen. ________________________________________________________________________ Sakura hatte sich unterdessen dazu durchgerungen aufzustehen und wartete nun an ihrem Schreibtisch auf Narutos Anruf. Zuerst hatte sie noch etwas ferngesehen, aber es war ihr unmöglich gewesen sich auf die Handlung zu konzentrieren. Jetzt war sie dazu übergangen sich in allen Einzelheiten auszumalen, was sie mit Naruto machen würde, als Strafe dafür, dass er sie so lange hatte warten lassen. Mitten in ihren Überlegungen hörte sie ein Klingeln. Zunächst starrte sie etwas ungläubig auf das Telefon. Dann bildete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Endlich, das konnte nur er sein. Schnell nahm sie den Anruf an, aber niemand meldete sich. Verwirrt fragte sie, „Naruto?“ Statt einer Antwort hörte sie jedoch nur ein Klicken gefolgt von einem durchgehenden Tuten. Er hatte tatsächlich aufgelegt. _________________________________________________________________________ Sakura und Kiba standen nun beide mit fassungslosen Gesicht und dem Telefonhörern in der Hand wie erstarrt in ihre Zimmern. Langsam verwandelte sich ihre Verwunderung in Wut und beiden brüllten synchron den Namen desjenigen, der ihrer Meinung nach der Verursacher von all ihrem Leiden war, nicht ahnend, dass sie beide in Wirklichkeit einer Opfer einer Verwechselung wurden. Etwa zur gleichen Zeit konnte man in einer gewissen Ramen Bar mitten im Dorf und ihrer näheren Umgebung, ein lautes, herzhaftes Niesen hören. Kurz darauf war ein „Gesundheit, Naruto“ zu vernehmen. Das zarte Stimmchen, welches diese Worte gesprochen hatte, gehörte einer kleinen, dunkelhaarigen Person. Diese guckte den Nieser nun sorgenvoll an „Du wirst doch nicht krank, oder?“ Der so Angesprochene setzte sein breitestes Grinsen auf. „Ich doch nicht, ich werde nie krank.“ Plötzlich musste das Mädchen neben ihm lächeln und versuchte dies mit ihrer Hand zu verbergen. „Na, was ist Hinata, was ist so lustig? Du kannst es mir ruhig sagen.“, versuchte der neugierige Blondschopf eine Antwort auf das ungewöhnliche Verhalten seiner Begleitung zu bekommen. Nervös spielte diese mit ihren Fingern. „Ich musste nur daran denken, was mir meine Mutter früher erzählt hat. Sie meinte, dass wenn jemand niesen muss, eine andere Person über denjenigen redet.“ Das verwirrte Gesicht ihres Gegenüber klarte auf, „So ein Quatsch, du musst nicht alles glauben, was man dir erzählt“, erklärte er lachend und fügte nach einer kleinen Pause hinzu, „Ich bin jetzt fertig, wenn du möchtest können wir noch woanders hingehen.“ Kaum dass er die Worte gesprochen hatte sprang er auf und wollte sich auf den Weg machen, als er das ungläubige Gesicht der Person neben ihm bemerkte. „Meinst du das ernst. Ich meine du hast doch heute bestimmt etwas anderes vor.“ Der Junge überlegte kurz und erwiderte dann mit einem Grinsen, „Nö, nicht das ich wüsste. Ich dachte schon ich muss den ganzen Tag allein verbringen. Es war ein Glück, dass ich dich heute getroffen hab. So wird der Tag wenigstens nicht langweilig. Nun komm schon.“. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht hüpfte das Mädchen von dem Hocker und beeilte sich seinem schon vorauseilenden Schwarm zu folgen. Vielleicht konnten sich Träume ja doch erfüllen, zumindest für manche. ___________________________________________________________________________ Hi, erstmal vielen Dank für das Lesen meines Geschreibsels. Wie am Anfang (hoffentlich) bemerkt spielt die Geschichte in einem AU, darum kommt auch Sasuke nicht vor (hätte irgendwie nicht reingepasst.) Wer immer sagt, dass einem mit mehr Übung das Schreiben einfacher fällt, hatte zumindest in meinem Fall Unrecht. Ich fand den zweiten Oneshot viel schwieriger zu schreiben als meinen Ersten. Das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass ich diesmal erst die Idee für die Geschichte hatte und mir dann die Charaktere überlegt habe, die vorkommen sollen (Eine andere Möglichkeit wäre noch Naruto und Ino gewesen). Irgendwie ist es dann ziemlich gefährlich OOC zu schreiben, was mir zumindest im Fall von Kiba passiert ist. Es tut mir für alle Kiba Fans sehr leid, dass er in der Geschichte ziemlich verweichlicht ist (Hätte glaub ich besser zu Naruto gepasst). Außerdem hatte ich ziemliche Probleme mit dem Orts und Perspektivenwechseln. Na ja, genug der Meckerei. Vielleicht wird der nächste besser. Man sagt schließlich aller guten Dinge sind drei. Als nächster Oneshot kommt wahrscheinlich „Sasuke und Choji“ (keine Panik ist kein Pairing, eher im Gegenteil). Das wird eine eher kurze Geschichte werden. Außerdem habe ich immer noch „Hinata und Lee“ in Planung (das scheint aber ein ziemlich langer Oneshot zu werden. Kapitel 3: Hinata und Kiba -------------------------- Es war kein Kuss, es war keine Berührung. Es war nur ein einfacher Blick, ein einfacher Blick, der alles zerstörte. Von einer Sekunde zur anderen hatte Hinata alles verloren. Was blieb war Leere. Hilflos stand sie da und blickte die beiden Ninjas vor sich an, die wie in einer anderen Welt schienen. Sie liebten sich. Er liebte sie und sie liebte ihn. Hinata hatte verstanden, für sie war hier kein Platz. Leise verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ihre Hand verharrte dabei aber immer noch auf der Klinke. Irgendetwas in ihr weigerte sich sie loszulassen. „Hinata“ Sie zuckte zusammen. Ihr Name, jemand hatte ihren Namen gesprochen. Langsam glitten ihre Finger von dem kalten Metall und sie drehte sich um. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Er war hier. Sie bemerkte seinen besorgten Blick. Er wusste es. Sie lächelte, sie wollte ihren Schmerz nicht zeigen, sie konnte es nicht, also lächelte sie. „Hinata…“ Er war jetzt auf sie zugegangen und schaute sie nun etwas hilflos an. Hinata wandte ihren Blick auf den Boden. Sie wollte es nicht sehen. Er konnte ihr nicht helfen, egal was er ihr sagen wollte, es würde nichts ändern. Es gab einfach Momente, die man selbst durchstehen musste und dieser gehörte dazu. Sie würde stark bleiben, sie würde es schaffen, irgendwann, irgendwie. Bestimmt. „Hinata?“ Er machte sich Sorgen. Jetzt hatte sie es tatsächlich geschafft auch noch anderen Kummer zu bereiten. Sie sollte jetzt besser gehen, hier einfach weggehen und lächeln. Das wäre sicherlich die beste Möglichkeit. Entschlossen hob sie wieder ihren Kopf und bemühte sich dabei dem Blick ihres Gegenübers standzuhalten. Sie würde es schaffen. Sie lächelte ihn an. „Tut mir Leid Kiba, dass ich nicht pünktlich beim Training war. Ich…ich musste hier noch etwas erledigen. Wir sollten uns jetzt aber besser beeilen, Shino wartet doch bestimmt.“ Kaum dass sie ihren Satz beendet hatte wandte sich Hinata wieder von ihm ab um sich auf den Weg zum Ausgang zu begeben. Sie wollte nur weg, einfach fort von hier. Wie in einem Traum schritt sie den Flur hinab, der vor ihren Augen langsam zu verschwimmen begann, da spürte sie, wie sie auf einmal etwas am Arm packte und sie festhielt. Hinata blieb abrupt stehen, ihren Blick immer noch zum Ausgang gerichtet. Sie wusste wessen Hand es war, die sie am Weiterkommen hinderte, aber sie drehte sich nicht um. Solange wie sie es nicht sah, war nämlich die kleine Hoffnung da, dass es sich um jemand anderen handeln könnte, sie konnte es einfach nicht verhindern. Aber auch diese winzige Hoffnung wurde im nächsten Moment zerstört, als sich der Griff am ihren Arm verstärkte und sie daraufhin umdrehte. Sie blickte nun wieder direkt in Augen ihres Teamkameraden. „Kiba? Ich…“, brachte sie stockend hervor als sie sein ernstes Gesicht sah und sie spürte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. „Ich…er…ich…“ Hinata merkte wie der Kloß in ihren Hals immer größer wurde. Sie konnte es nicht, sie konnte einfach nicht darüber reden, nicht jetzt. Sie hatte sich noch nie so schwach gefühlt, wie in diesem Moment. Vielleicht hatte sie sich geirrt und sie würde es nicht schaffen. Plötzlich wünschte sich Hinata, dass er jetzt etwas sagen würde, einfach etwas, dass diesen Schmerz verschwinden ließ, aber sein Mund blieb verschlossen und er schaute sie nur an. Stille. Und dann, dann lächelte er auf einmal. Es war kein Lachen, kein Grinsen, sondern einfach ein Lächeln. Behutsam ergriff er ihre beiden Hände und zog sie wortlos weiter zu sich ran, um dann vorsichtig seine Arme um ihren Körper zu schlingen und sie fest an sich zu drücken. So standen sie da, still. Hinatas Augen waren vor Erstaunen geweitet. Kiba, er…er umarmte sie. Sie versuchte nicht sich zu befreien, sondern stand nur bewegungslos da. Sie spürte seine Nähe, seine Wärme und konnte den vertrauten Geruch von ihm wahrnehmen. Hinata merkte, wie ihr nun eine einzelne Träne die Wangen langsam herunterlief. Zögerlich legte sie ihre Hand auf seinen Arm und vergrub ihren Kopf in seine Kleidung. Keiner von ihnen beiden sagte ein Wort, keiner bewegte sich. Hinata merkte wie sich ihr schneller Herzschlag langsam normalisierte. Vielleicht konnte er ihren Schmerz nicht verschwinden lassen, trotzdem war sie froh, dass er hier war. Sie war froh, dass er sie festhielt. Er mochte vielleicht niemand sein, der gut mit Worten umgehen konnte, aber sie verstand, was er ihr damit sagen wollte und dafür war sie ihm dankbar. Du bist nicht allein. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Hey ^^, diesmal ein sehr kurzer One Shot. Irgendwie stimmt einiges an Timing nicht, aber ich kriege es im Moment einfach nicht besser hin. Vielleicht es hat trotzdem jemanden etwas gefallen. Na ja, ich mag immer noch die Idee, auch wenn ich sie nicht richtig umsetzen kann. Ich hoffe ich habe damit niemanden verschreckt, denn das wollte ich mir eigentlich für nächsten Oneshot aufsparen.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)