for you, till the end von JunaeSora (für dich, bis zuletzt) ================================================================================ Kapitel 5: Flucht 2 ------------------- ------------- 5. Kapitel ---- Flucht 2 ----------------------------- Ich drehte mich um und ging. „ihr auch!“ hörte ich sie noch flüstern ehe die Tür sich hinter uns schloss. Es war immer noch stockfinster als wir endlich den Waldrand erreichten. Ich war froh darüber, so waren wir wenigstens unbemerkt aus der Stadt gekommen. Ich sah zurück und betrachtete die Lichter die glitzernd und funkelnd nun weit hinter uns lagen. Vor ein paar Wochen war ich davon noch vollkommen fasziniert und jetzt widerte es mich einfach nur an. Unwillkürlich drückte ich Sanzo fester an mich, wand mich ab und betrachtete nachdenklich den Weg der vor mir lag. ‚es ist zu gefährlich den Weg zu benutzen, hier werden sie uns sicher schnell eingeholt haben‘ Ich wusste das ich abseits des Weges gehen musste aber hier würde ich sicher nicht schnell genug vorwärts kommen. Mir blieb aber nichts anderes übrig, solange es noch dunkel war. Nach einer weile in der mich nur der Wiederhall meiner Schritte verfolgte hörte ich das sanfte rauschen. ‘der Fluss! Das ist die Lösung! Er fließt direkt nach Tenjiku ich brauche ihm nur zu folgen und er macht keine großen Biegungen so wie der Weg’ Jetzt durfte ich nur nicht schlapp machen, nur so konnte ich meinen Vorsprung ausnutzen. Eine Pause würde ich unweigerlich brauchen, ich konnte Sanzo nicht ewig tragen. Und so war es auch. Langsam erhellte sich der Himmel in einem graurosa Ton. Ich stolperte über den unebenen Boden des Flusses und sah mich nach einem sicheren Rastplatz um den ich auch nach wenigen Minuten fand. Eine kleine Lichtung die vom Ufer aus nicht sofort zu sehen war und so einigen Schutz bot. Ich hatte Sanzo am Fuße einer großen Buche abgelegt, in der Nähe des Feuers das ich entzündet hatte um einen Topf Wasser zu erwärmen. Durch die buntgefärbte Blätter blitzten die ersten Sonnenstahlen und ich kauerte mich neben Sanzo und starrte ins Feuer. Meine Arme schmerzten von der ungewohnten Last und meine Füße waren wund und halb erfroren vom laufen im Wasser. Sanzo wurde zusehends angespannter, offenbar erwachte er aus seiner Bewusstlosigkeit und glitt langsam in einen unruhigen Traum. Er fing an mit den Füßen nach etwas zutreten, sein Körper schien sich zu verkrampfen, sein Atem ging stoßweise und seine Hände fingen an um sich zu schlagen, Schweiß stand auf seiner Stirn. Er Atmete immer schwerer, als würde er einen schweren Kampf austragen, und ein Wimmern mischte sich dazu. Plötzlich jaulte er auf, schlug die Arme um seinen Kopf, rollte sich ein und keuchte stoßweise. Ich wusste nicht was ich tun sollte zögerte einen Moment und legte ihn dann meine Hand auf seine Schulter. „Es wird alles wieder gut“ versuchte ich hilflos zu trösten, auch wenn ich wusste das es vermutlich nicht so war. Erschrocken fuhr er auf und starrte mich aus vor entsetzen geweiteten Augen an und ich hatte das Gefühl als würde er mich nicht erkennen, „San, jetzt wird alles wieder gut„ sagte ich wohl mehr um mich selbst zu beruhigen. Je länger er mich ansah um so ruhiger wurde er. Sein Blick klärte sich langsam, „Gojo!“ und als er anfing mich zu erkennen schien er auch seine Umgebung wahrzunehmen. „ ... Wo sind wir?“ fragte er erschöpft. Ich konnte es ihn nicht mit Sicherheit sagen, irgendwo in den Wäldern südlich von Highshizaki deshalb sagte ich nur kleinlaut. „in Sicherheit” Er sah mich nur fragend an und seine Augen flackerten, langsam schien auch seine Erinnerung zurückzukehren aber er sagte kein Wort, er schaute nur noch ins Feuer und legte seine Arme um seine Knie. Wir saßen so eine Weile, das Wasser kochte und ich brühte einen Kaffee auf und reichte ihn Sanzo, zögernd griff er nach den Becher und trank Schlückchenweise ohne mich anzusehen. Schweigen. Nur die Spatzen stritten in den Ästen der Buche und der Wind fuhr raschelnd durch das trockene Laub. Seine Finger lagen zitternd um den Becher er war blass und sein Blick war wieder in weite Ferne gerichtet. Ich wusste was er dachte, es quälte mich schon seit ich Amatos getötet hatte. Wie sollte ich ihn das erklären? Ich hatte nicht nur Amatos getötet, nein, auch ihn. Wie sollte ich ihn nur erklären das die Droge nur noch ein paar Tage reichen würde. Ich hatte keine Ahnung und so schwiegen wir vor uns hin. Irgendwann hatte mich die Müdigkeit übermannt und ich sank in einen Traumlosen Schlaf aus dem ich nach einer Weile plötzlich erwachte. Die Sonne stand hoch am Himmel, es musste langsam auf die Mittagsstunde zugehen. ‘wie lange habe ich geschlafen? Vier oder fünf Stunden?’ Träge regte sich mein Verstand und ich nahm den warmen Körper neben mir erst nur schwach zur Kenntnis. Erst als ich mich zur Seite wand, sah ich Sanzo der sich dicht neben mich gelegt hatte und noch immer schlief. ‘er liegt bei mir’ Verwundert sah ich ihn eine weile an und spürte das seine Nähe mir gefiel. “Sanzo!” flüsterte ich, einerseits wollte ich ihn nicht wecken andererseits musste ich es, wir mussten weiter. Doch erstaunlicher weise drehte er sich sofort zu mir und sah mich fragend an. ‘er ist wach?’ Etwas verwirrt stand ich auf und packte unsere Sachen zusammen. “Wir müssen weiter, wir dürfen unseren Vorsprung nicht aufgeben.” Sanzo schwieg. Ohne ein weiteres Wort machten wir uns auf den Weg immer weiter Fluss aufwärts Tenjiku entgegen. Trotz des kalten Wassers das um meine Beine spülte schwitzte ich vor Anstrengung und mein Blick ging immer besorgter zu Sanzo. Dem es offensichtlich genau so ging und er immer öfter das Gleichgewicht in der unterschiedlich starken Strömung des Flusses verlor. Als er ein weiteres mal stürzte reichte ich ihn meine Hand zog ihn hoch und lies ihn nicht wieder los. Ohne Gegenwehr lies er sich von mir ziehen, aber er schwieg. Er schwieg die ganze Zeit, bis es dunkel wurde und wir unser Nachtlager aufschlugen. Die Stille erdrückte mich und doch schwiegen wir weil keiner wusste was er sagen sollte. Es war mitten in der Nacht als ich wach wurde und Sanzo ganz nah bei mir spürte. Er hatte seinen Kopf an meine Schulter gelegt und sein Arm lag auf meinem Bauch. Seine Wärme hüllte mich in einen wohligen Schleier und ich lächelte in mich, es war einfach nur ein wundervolles Gefühl ihn so nah zu spüren. Ein tiefer Atemzug entglitt mir “Ich werde dich beschützen und immer für dich da sein”, flüsterte ich ihn sanft zu und war überrascht als er mir genau so leise antwortete. “Ich weis, Gojo. Danke” Ich war verblüfft darüber das er mir eine Antwort gegeben hat, das er wach war, das er sich nicht im Schlaf an mich gelehnt hatte sondern ganz bewusst und vor allen verblüffte es mich das er sich bedankte. So lange ich ihn kannte hatte ich es noch nie erlebt. Verlegen strich ich ihn durchs Haar unfähig auch nur noch ein Wort zu sagen. “Gojo, ...” flüsterte er “die Droge!” Mehr brauchte er nicht zu sagen, mein Herz schien für einen Moment stehen zu bleiben. “Mache dir darüber keine Gedanken” mehr brachte ich nicht hervor ehe es mir die Kehle zuschnürte. Ich konnte spüren das er nickte und dann hüllte das Schweigen uns wieder ein. Erst im Morgengrauen erwachte ich wieder. Sanzo saß am Feuer das er wieder entfacht hatte, der Feuerschein tanzte über sein Gesicht, er wirkte immer noch blass und sein Blick war glasig. Ich hätte gerne etwas tröstendes zu ihm gesagt aber ich wusste das es nichts gab das ihn tatsächlich trösten konnte. Absolut nichts würde den alten Sanzo zurückbringen. Ich wollte nicht darüber nachdenken, also griff ich geistesabwesend zu meinem Becher und leerte ihn in einem Zug. Das war ein Fehler, der heiße Kaffee brannte in meinem Hals und Tränen stiegen mir vor Schmerz in die Augen. Um das brennende Gefühl zu löschen trank ich hastig noch einige Schlucke kaltes Wasser und wischte mir mit der Hand übers Gesicht. Der Hunger war mir vergangen, ich glaubte sowieso nicht das ich noch irgendetwas schlucken konnte also packte ich, leise Fluchend, unsere Sachen zusammen. “Wir sind zwei Tagesmärsche südlich von Higashizaki. Ich schätze das wir in drei bis vier Tagen nach Tenjiku kommen dort ist Hakkai, er oder Jaone werden vielleicht wissen ...” “Gojo?” unterbrach er mich mit brüchiger Stimme, “Wieso tust du das? Ich werde doch sowieso sterben.” es war nur ein flüstern, doch es wirkte auf mich als hätte er mir in den Magen geboxt. Mein Kopf war vollkommen leer und seine Worte hallten darin wie das läuten einer Kirchturmglocke. Ich starrte ihn einfach nur an. Ich wusste es, ich hatte es die ganze Zeit gewusst. Doch jetzt wo er es selbst sagte, stand die Wahrheit da wie ein riesiges Felsmassiv. Ich setzte mich neben ihn und starrte eine weile ins Feuer, “aber du hast es verdient dort zu sterben wo du in Sicherheit bist, nicht bei diesen ...” meine Stimme war rau und ich konnte ihn nicht ansehen, dennoch spürte ich das er nickte. “Vielleicht,...” setzte ich erneut an, “vielleicht können wir auch noch etwas von dieser Droge auftreiben oder sie sogar selbst...”, “Das glaubst du doch selbst nicht. Oder?” unterbrach er mich. Wütend stand ich auf, wütend über mich und meine Hilflosigkeit, wütend über Sanzos Hoffnungslosigkeit, wütend über diese Sinnlosigkeit. “Wieso glaubst du nicht das wir es schaffen können?” schrie ich ihn an und meine Brust bebte vor Zorn. “Gojo! Ich will nichts mehr, als daran glauben”, er war immer noch ruhig und starrte ins Feuer und meine Wut verflog so schnell wie sie gekommen war. “Angenommen es würde klappen. Mit dieser Droge kann ich vielleicht noch drei Jahre überleben. Was meinst du wie viel ich davon brauche? Und dann?” flüsterte er leise, jetzt traf mich sein Blick vollkommen unerwartet. Erschöpft lies ich mich neben ihn sinken. “San, selbst wenn wir nichts mehr bekommen, ist es besser als wenn ich dich dort gelassen hätte.” wir schwiegen eine weile ehe ich fort fuhr, “ Ich hatte den Eindruck das du dort weg wolltest. Du wusstest doch was ich tue, wenn ich frei bin.” jetzt sah ich ihn fragend an. Er nickte nur. “Ich hätte dich dort nie zurückgelassen.” “Ich weiß Gojo! Doch jetzt haben wir Amatos Männer am Hals, die werden mich ... uns gnadenlos verfolgen und auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen. Sie werden uns aufspüren egal wo wir Unterschlupf finden.” “Wir haben einen Tag Vorsprung und wir nehmen diesen verfluchten Weg durch den Fluss, sie werden uns nicht so schnell aufspüren.” meine Stimme wurde zunehmend fester ich wollte mich nicht so einfach geschlagen geben. Obwohl ich mir immer mehr Sorgen um Kuro und Tara machte. Doch jetzt gab es kein zurück mehr, das gab es von Anfang an nicht. “San, wir müssen weiter wenn wir noch den Hauch einer Chance haben wollen.” Er sah mich kurz an und nickte, dann machten wir uns wieder auf den Weg. Der Fluss wurde mit jeder Meile breiter und tiefer und das laufen immer beschwerlicher. Am späten Vormittag entschlossen wir uns unseren Weg neben den Fluss fortzusetzen, und am Abend waren wir vollkommen erschöpft. Dennoch versuchte ich mein Glück mit Fischen und hatte auch eine halbe Stunde später zwei riesige Exemplare an Land gezogen. Während Sanzo sich um das Feuer und heißes Wasser kümmerte. Im stillen Einvernehmen teilten wir uns die Arbeit wie wir es noch nie zuvor getan hatten. Doch konnte ich spüren das sich das unvermeidliche immer näher schlich und uns bald umzingelte. Nach dem Essen geschah es dann, erst war es nur ein kurzes Stöhnen das mich besorgt zu Sanzo blicken lies. Doch er zitterte bereits am ganzen Körper, er atmete stoßweise und sein Gesichtsausdruck wirkte verkrampft. “Wie lange geht das schon” presste ich hervor während ich hektisch in der Tasche nach dem Etui kramte. Er zuckte nur mit den Schultern “als du am Fluss warst” er sah mich fast schon flehend an. Ich sog die Luft zischend ein “Warum hast du nichts gesagt? Ich hätte ...” “Nein Gojo, du solltest das nicht tun. Lass es uns einfach hinter uns bringen.” er keuchte fast bei jedem Wort. “Was meinst du damit?” Ich sah ihn fragend an während ich zitternd die Injektion aufzog. Ich hatte definitiv Angst davor, doch das wollte ich ihm nicht zeigen. Er schüttelte nur den Kopf während er sich vor Schmerzen anfing zu krümmen. “lass es mich hinter mich bringen, es ist vorbei Gojo.” “Nein!” sagte ich mit Bestimmtheit, “solange ich das hier noch habe, ist es nicht vorbei!”, ich hielt ihm die Spritze entgegen. Mit aller Entschlossenheit näherte ich mich ihm und nahm seinen Arm. Er versuchte schwach ihn mir zu entziehen, doch die Gegenwehr war nur gering. Ich strich ihn zart mit dem Daumen über die Muskeln und in meinen Kopf dröhnte Taras Stimme ‘... in die Muskulatur, triffst du eine Vene oder Arterie wirkt es zu schnell , triffst du eine Sehne oder Fettgewebe dauert es zu lange’ Mit einem Seufzer stach ich zu und schloss die Augen wehrend ich die Nadel mit dem Daumen stabilisierte und langsam die Droge in Sanzos Arm drückte. Er stöhnte leicht und der Krampf schien sich zu lösen und er glitt langsam in meine Arme. “Gojo, ich habe keine Angst vorm Tot, nur vorm Sterben” flüsterte er. “Ich werde dich nicht so einfach sterben lassen” gab ich zurück und drückte ihn noch fester an mich, “Schlaf jetzt, es wird dir gut tun.” Ich war vollkommen erschöpft und die Gedanken wirbelten nur so in meinem Kopf. ‘Ich darf jetzt nicht aufgeben’ Nein, das war das letzte was ich wollte, ich würde nicht aufgeben und ich wusste das der Sanzo, der er einmal war, es auch nicht wollte. Der hätte niemals aufgegeben bis zum letzten Blutstropfen. ‘San, was haben sie dir nur angetan? Was?’ Ich fühlte mich vollkommen verzweifelt unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Wie lange dieser Zustand anhielt weis ich nicht genau, aber die ersten Regentropfen die von einem stürmischen Nachthimmel mir ins Gesicht tropften weckten mich aus meiner Lethargie. Der Wind hatte sich zu einen kleinen Sturm zusammengebraut der nun in heftigen Böen die Glut anfachte und die Funken quer über unseren Lagerplatz trieb. Das trockene Laub wirbelte auf, Wolkenfetzen jagten über den Nachthimmel, von weiten grollten die Donnerschläge des nahenden Unwetters und Blitze erhellten zuckend die Nacht. Schnell stand ich auf und löschte die Glut ab, ehe noch ein Brand unsere Position preis geben konnte. Wir brauchten dringend einen Unterschlupf. Einige Meter weiter fand ich einen hohlen umgestürzten Baum dessen oberes Ende an einem Felsen lehnte und der sich unten wie ein Zelt über den Waldboden breitete. Sanzo schlief so fest das er nichts von unseren kleinen Umzug bemerkte. Erst als das Unwetter im vollen Gange war regte er sich. Verwundert sah er mich an “was ist los?” “Nur ein kleines Unwetter, ich hoffe das es morgen vorbei ist. Aber hier sind wir erst mal im trockenen. Versuch noch ein bisschen zu schlafen.” Er lehnte sich zurück und sah hinaus in den Regen. Ich wusste das er den Regen nicht mochte und diese Tatsache trug nun auch nicht gerade zu seinem Gesamtbefinden bei. Das Unwetter hatte den Fluss in eine wilde Bestie verwandelt dessen reißende Strömung man bis hier her hören konnte. Blitz und Donner wechselten in atemberaubender Geschwindigkeit und der Sturm lies die Bäume ächzen. Ich hörte es anfangs nicht aber mit einem schlag wurde mir klar das Sanzo mit mir sprach. Ich sah ihn verdutzt an und mein Hirn schaltete sich schlagartig an. “... ich wollte das alles nicht, ich weis immer noch nicht warum ich mich nicht dagegen wehren konnte bis es zu spät war. Warum war ich nur so schwach?” “San, du solltest dir keine Vorwürfe machen. Gegen diese Droge kann man nichts machen.” “Doch! Am Anfang hätte ich es noch geschafft, aber jetzt ist es zu spät.” er versank wieder in seinen Gedanken und ich konnte dagegen nichts sagen. Sanzo hatte immer schon eine enorme Willenskraft besessen mit der er auch die Sutren kontrollieren konnte. Vielleicht wäre es ihm tatsächlich gelungen diese verfluchte Droge zu überwinden. Aber warum hatte er es dann nicht getan? Vielleicht spürte er was ich dachte, “ich weis es nicht. Ich weis nicht warum ich es nicht konnte.” er schwieg wieder eine Weile und fuhr dann immer noch ganz leise fort. “Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, manches erscheint mir nur verschwommen, manches so Glasklar. Ich wünschte ich könnte mich an nichts mehr erinnern.” Er hatte seine Arme um sich geschlungen und starrte in den Regen. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte oder konnte. Er wollte Vergessen aber konnte es nicht und ich war mir noch nicht einmal sicher ob vergessen ihm tatsächlich helfen konnte. Ich erinnerte mich an meinen Bruder, als ich als Fünfjähriger heulend in einer Ecke saß und einfach nur die Beleidigungen und das was ich war, vergessen wollte . ‘Gojo, du musst damit klar kommen oder du wirst daran zerbrechen, nur so wirst du stark’ Er hatte recht gehabt. Aber konnte ich das Sanzo sagen? Wollte ich es wissen? Doch je länger ich ihn ansah um so klarer wurde alles. Ich wollte es wissen ich musste es wissen, nur so konnte ich ihn verstehen. Und er wusste es auch. “Nachdem du uns verlassen hast, sind wir noch eine Weile weiter gegangen. Goku war ständig am Jammern und Amoto ... Amatos klagte plötzlich darüber das er sich etwas in den Fuß getreten hatte also beschloss ich entnervt das wir Rast machten. Ich erinnere mich noch das wir etwas gegessen haben ... Danach wachte ich plötzlich gefesselt in einem Bett auf.” Er blickte zu Boden und man sah ihn deutlich an das er nach Worten rang. “Gefesselt, mit einem Fuß an das Fußende des Bettes und mit einer Hand am Kopfende. Amatos saß in einem Sessel und grinste mich an, er war Rasiert trug einen Anzug und das Haar war straff nach hinten gebunden, aber ich erkannte ihn sofort. Ich zerrte an meinen Fesseln und forderte ihn auf das er mich los machen sollte. Doch er grinste nur. ‘warum sollte ich das tun? Wo es doch so schwer war dich einzufangen.’ ich wusste überhaupt nicht was er meinte und wollte einfach nur weg. Ich fragte ihn wo Goku ist und er sagte das er vielleicht noch immer dort lag oder ihn die Wölfe gefressen haben. Er jedenfalls hätte keine Verwendung für einen solch unkontrollierbaren Dämon. Er fand es aber sehr schade das du gegangen bist für dich hätte er Verwendung. Ich wusste nicht was er mit ’Verwendung’ meinte und wurde einfach nur wütend und versuchte loszukommen aber je stärker ich an den Fesseln zog um so fester schnürten sie sich. Als einzige Lösung fiel mir das Sutra ein und ich rief es auf aber es war nicht da auch nirgendwo in der nähe. Amatos hatte es wohl bemerkt und auch diesmal Grinste er ‘glaubst du ich lasse dir deine Waffen? Die Sutren habe ich an einen Zahlungskräftigen Kunden verkauft und das hier‘ er hob meinen Revolver auf und zeigte ihn mir. ‘dafür habe ich selbst Verwendung‘ Ich weis nicht genau was ich ihn alles an den Kopf warf aber es beeindruckte ihn nicht. Im Gegenteil es schien ihn zu amüsieren ‘Du verkennst deine Situation, mein Täubchen‘ Du bist mein Eigentum du wirst tun was ich dir sage, bedingungslos!’ Ich lachte nur und fragte was ich denn für ihn tun sollte und er lächelte ‘ich dachte schon du fragst nicht’ er läutete mit einem Glöckchen das neben ihm auf einem Tisch stand und unmittelbar darauf trat ein junger Mann ein er trug nichts außer schwarze lederne Chaps die durch einen Gürtel um die Hüfte befestigt war und Lederbänder als Halsband und um die Handgelenke ansonsten war er vollkommen nackt er fiel vor Amatos auf die Knie, er lag fast am Boden ‘Ja, Meister was befielst du mir‘ Amatos zündete sich genüsslich eine Zigarre an und blies kleine Rauchwölkchen in die Luft. ‘Zeig meinen neuen Sklaven was ihn erwartet und befriedige dich selbst so das er es sehen kann‘. Hätte ich gewusst was auf mich zukommt hätte ich mich ruhig verhalten, ihn in Sicherheit gewiegt und hätte mich so noch befreien können. Aber so wehrte ich mich und musste mit den Kopf durch die Wand.” Sanzo schwieg eine weile, er zitterte am ganzen Körper ich hatte das dringende Bedürfnis ihn einfach nur in die Arme zu nehmen und nach kurzem zögern tat ich das auch. “Sanzo ich weiß nicht wie ich dir helfen kann, aber ich weiß das ich dir zuhören kann und ich werde dich festhalten und bei dir bleiben. Das verspreche ich dir, ich werde dich beschützen.” flüsterte ich ihm zu. Stockend erzählte er weiter, alles was geschehen ist. Zeitenweise war ich schockiert und konnte mir schlecht vorstellen wie es sein musste, das alles selbst zu erleben. Und je länger er erzählte um so mehr konnte ich spüren wie er sich in sich zurückzog und vieles erschien mir lückenhaft. Ich konnte ihn verstehen das er manche Dinge für sich behielt, er hatte schon mit dem zu kämpfen, was er erzählte. Irgendwann schwieg er nur noch und ich konnte nichts mehr sagen. Das Unwetter hatte nachgelassen. Dennoch saßen wir noch eine ganze weile schweigend da, ehe wir unsere Sachen packten und uns wieder auf den Weg machten. Der Regen hatte den Waldboden in sumpfiges Gelände verwandelt und wir kamen nur schwer vorwärts. Der Regen lies gegen Mittag nach und ich hielt Ausschau nach einen Trockenen Rastplatz, eine Höhle wäre das beste gewesen was uns passieren konnte. Ein Feuer das wir die Nacht hindurch brennen lassen konnten ohne das es weithin zu sehen ist, und unsere Sachen könnten trocknen. Erst am Nachmittag fand ich etwas geeignetes, keine Höhle aber einen riesigen Felsvorsprung der uns einen trockenen Unterschlupf bot. Sanzo hatte sich den ganzen Tag in seine Gedankenwelt zurückgezogen, das äderte sich auch nicht als wir unser spärliches Abendbrot aßen. Ich machte mir langsam Sorgen. “San, geht es dir gut?” er sah mich geistesabwesend an und nickte. “Ja, es geht schon. Ich brauch nur noch etwas Zeit.” er legte sich ohne weitere Worte hin und starrte ins Feuer. Auch ich legte mich nieder und beobachtete ihn noch eine Weile bis ich endlich einschlief. Das letzte was ich noch halb bewusst mitbekam und mit einem inneren Jubelschrei registrierte, war wie sich Sanzo schutzsuchend an mich lehnte. Ich legte meinen Armen um ihn und er nahm dankbar an. ‘ich werd dich beschützen San.’ Ich weis nicht genau was ich geträumt hatte aber es war kalt. Träge regte sich mein Verstand, das Feuer schien ausgebrannt. Doch Sanzo leise Stimme drang durch den Nebel meines Traumes. “Es tut mir leid Gojo, du bist alles was ich jemals wollte.” Ein merkwürdiges dumpfes Geräusch, gefolgt von einem kurzen Stöhnen, riss mich vollends aus den Traum. Entsetzt setzte ich mich auf und fing gerade noch Sanzos erschlaffenden Körper auf. Beide Hände auf die Brust gedrückt sah er mich aus flackernden Augen an Blut sickerte aus seinem Mundwinkel und brüchig flüsterte er “ich ... wollte immer nur ... dich” Seine Augen wurden Blicklos er sackte in meinen Armen zusammen und eine Hand rutschte von seiner Brust und fiel schlaff zu Boden. Erst jetzt sah ich das Messer in seiner Brust und den Tiefroten Rand der sich langsam auf seinem Hemd ausbreitete. Explosionsartig breitete sich ein unheimlicher Schmerz in meiner eigenen Brust aus, ich rang nach Luft als ich begriff was hier geschah. Alles war Taub um mich herum und ich spürte kaum den Schrei der aus meiner Kehle drang. “N e e e e e e e e e e e e i i i i i i i i i i i i n !” ---------------------------- Ende -------- Flucht 2 ------------------------------- Wie geht es wohl weiter? Dreht Gojo nun durch und metzelt alles nieder was ihm in die Quere kommt oder wird er Wahnsinnig und lebt fortan in seiner eigenen Traumwelt mit Sanzo zusammen? Oder kommt alles ganz anders? Vielleicht interessiert es auch niemanden und ich schreibe nicht mehr weiter. Wäre doch ein guter Schluss oder? Ich plane einen Spin-off über Sanzos Erlebnisse. Also bis denn dann, eine auf Kommis hoffende Juna Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)