Verletzungen der Seele heilen nie oder nur langsam von chrono87 ================================================================================ Kapitel 1: Der Wunsch --------------------- Der Wunsch Im Orden ist es sehr ruhig. Man hört nicht mal die Luft, die sich im den Orden verteilt. Plötzlich wird die Stille durch ein paar Schritte durchbrochen. Es ist niemand anderes als Schwester Rosette, die von einem Auftrag wieder zurück ist. Ihr Anblick würde die jungen Männer ganz schön reizen, denn die Sachen von der Nonne sind so zerrissen, dass man sehr viel Haut sieht. ` Ein Glück ist noch niemand wach. Ich würde mich nie wieder raus trauen, wenn mich auch nur einer von ihnen so sehen würde. ´, denkt die Nonne und eilt so schnell sie kann zu ihrem Zimmer. Doch dort wird sie schon erwartet, denn ihr Partner, Chrono, ist nicht gerade glücklich darüber, dass sie ihn nicht mitgenommen hat. Er sitzt, wie er es gewöhnt ist auf ihrem Bett und starrt auf die Tür, die in diesem Moment aufgeht. Rosette betritt den Raum. Sie lehnt sich gegen die Tür und atmet, mit geschlossenen Augen, tief ein und aus. Nachdem sie sich wieder beruhigt hat öffnet sie langsam ihre Augen und schaut direkt in ein Augenpaar. „Chrono!“, kommt es überrascht von der Nonne. Sie geht auf ihm zu und setzt sich neben ihn. Chrono kann seine Augen einfach nicht von seiner Partnerin lassen. Ihm war schon immer klar, dass Rosette einen tollen Körper hat, aber das was er sieht, lässt ihn schwer atmen. „Warum hast du mich nicht mitgenommen?“, fragt Chrono und versucht dabei gelassen zu wirken. Rosette ist klar, dass sie den Teufel um den Verstand bringt. „Ich hatte keine andere Wahl.“, flüstert sie und steht auf. Rosette geht zum Schrank und holt sich neue Sachen raus. Diese legt sie auf das Bett. Chrono läuft rot an und schaut verlegen zu Boden. Mit einem Lächeln auf den Lippen registriert Rosette sein Verhalten. „Könntest du dich bitte einmal umdrehen, Chrono. Ich muss mich umziehen.“ Nun ist es vorbei mit der Gelassenheit. Chrono dreht sich nervös um und spielt mit seinen Fingern um sich abzulenken. Schon nach wenigen Minuten ist Rosette fertig mit umziehen. Sie umarmt Chrono von hinten. So dass er ihre Brüste spürt. „Ro … Rosette.“, stottert der arme Teufel zusammen. Sein Herz schlägt wie wild und sein Atem beschleunigt sich. Die Nonne nähert sich seinem Ohr und haucht hinein. „Behalte es für dich. Wehe ich erfahre, dass du irgendjemandem etwas über mein Aussehen, von vorhin, erzählst.“ Chrono nickt eingeschüchtert und bleibt wie angewurzelt sitzen. „Ich verlasse mich darauf.“ Sie löst sich von ihm und steht auf. Mit einem Blick aus den Augenwinkeln sieht sie, dass sie genau das bewirkt hat, was sie wollte. Sie hat ihm den Kopf verdreht oder etwa nicht? Während Rosette ihre zerrissenen Kleidungsstücke weg schafft, sitz Chrono weiter auf dem Bett und starrt die Wand an. ` Es läuft besser als gedacht. Ich habe sie bald soweit. Ich muss noch etwas geduld haben. ´ Die Tür geht auf und der kleine lilahaarige Teufel schreckt aus seinen Gedanken. Es sind Asmaria und Sathela die das Zimmer betreten. „Guten Morgen, Chrono. Hast du Rosette gesehen?“, fragt das Apostelmädchen. Chrono lächelt sie wie immer sehr warmherzig an. „Rosette kommt gleich wieder. Sie bringt nur schnell etwas weg.“ Noch während des Sprechens geht die Tür auf und die gesuchte Nonne kommt rein. „Guten Morgen Asu. Dir auch einen guten Morgen Sathela.“, sagt die junge Frau gut gelaunt. „Guten Morgen Rosette. Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht mit uns zum schwimmen kommst.“, entgegnet das junge Mädchen. ` Oh ja, Rosette im Badeanzug. ´, denkt Chrono freudig, wobei sein Herz Luftsprünge macht. Doch zu seiner Enttäuschung lehnt seine Partnerin ab. „Tut mir Leid Kleines, aber ich muss noch etwas erledigen. Aber Chrono geht ganz sicher mit.“ Rosette schaut den kleinen Teufel bittend an. „Ich gehe ja schon mit. Aber dafür schuldest du mir was, Rosette!“, sagt Chrono sofort. Die Nonne nickt und scheucht alle aus ihrem Zimmer. Sie dreht sich gerade um und zieht ihre Uniform von der linken Schulter, um etwas zu überprüfen, als die Tür geöffnet wird und der kleine Teufel wieder eintritt. Er sieht Rosette, wie sie vor dem Spiegel steht und sich die Schulter ansieht. Als er näher an sie ran tritt, kann auch er einen Blick riskieren. Was er zu Gesicht bekommt gefällt ihm gar nicht. „Rosette, woher hast du diese Wunde?“, fragt Chrono besorgt. Die angesprochene junge Frau zuckt zusammen. Langsam dreht sie sich ihrem Partner zu. „Solltet ihr nicht draußen bleiben?“, entgegnet sie seiner Frage. Darauf geht Chrono nicht ein. Er schnappt Rosettes Handgelenk und zerrt sie auf ihr Bett. „Du sagst mir jetzt auf der Stelle woher du diese Verletzungen hast und warum du nicht schwimmen willst.“ Rosette sieht Chrono flehend an, doch in seinen Augen ist keine Spur von Einsicht. Die Nonne steht auf und streift ihre Uniform an den Beinen etwas zur Seite, dann dreht sie sich um und meint, dass Chrono den Reißverschluss etwas runter lassen müsse. Nachdem er ihren Rücken, die Beine und ihre Arme, samt Schultern gesehen hat sieht er sie an. „Du hast am ganzen Körper Wunden, Rosette! Woher hast du die?“ Die junge Frau zieht sich wieder an und setzt sich neben Chrono. „Es ist nicht so wichtig woher ich sie habe. Sie sollen nur verheilen.“ Bestürzt sieht ihr Partner sie an. „Diese Wunden sind sicher schon drei oder vier Wochen alt. Woher kommen sie? Warum sagst du mir nichts? Wir arbeiten schon vier Jahre zusammen und in letzter Zeit hast du dich ganz schön verändert. Du verschließt dich vor uns allen und du arbeitest kaum noch mit mir zusammen. Was soll das? Ich dachte wir wären Freunde!“, sagt der Teufel ernst. ` Ja, ich habe mich verändert, aber das liegt doch auch daran das ich dich liebe. ´, denkt die Nonne und sieht auf den Boden. „Wir sind ja auch Freunde, Chrono. Nur gibt es etwas das nur mich betrifft. Und bei diesem Etwas will ich nicht, dass du dich einmischt. Und jetzt solltest du die Anderen nicht warten lassen. Wir sehen uns heute Abend.“, flüstert sie und steht auf. Mit traurigem Blick verlässt Chrono das Zimmer und lässt Rosette allein. Doch so allein scheint die Nonne gar nicht zu sein, denn hinter ihr taucht wie aus dem Nichts ein Schatten auf. Rosette merkt es noch früh genug um das Fenster aufzureißen und raus zu springen. Zur Verwunderung von dem Schatten und auch von Asmaria, Chrono und Sathela, die gerade auf dem Gelände des Ordens stehen, schwebt Rosette in der Luft. Der Schatten überwindet seine Verwunderung und greift Rosette an. Diese rührt sich nicht einen Millimeter von der Stelle. Als dieser unbekannte Schatten einen Millimeter vor ihr ist, fängt sie an zu leuchten. Sie bekommt Flügel und ein Schutzschild bildet sich um sie herum. „Was geht den hier ab? Und wieso kann Rosette in der Luft stehen und sich Flügel wachsen lassen?“, fragt Sathela geistesabwesend. „Das würde ich auch gerne wissen.“, meint Chrono verblüfft. Alle außer der kleinen Asmaria haben keine Ahnung was hier ab geht. „Ich habe es doch schon die ganze Zeit gespürt. Und sie hat es immer wieder abgestritten.“, flüstert Asu. Das Geflüster hören aber Sathela und Chrono sehr gut. „Was meinst du?“, fragen sie im Chor. Das junge Mädchen dreht sich ihnen zu und lächelt. „Du hast es doch auch gespürt, oder Chrono? Diese strahlend helle Energie, die von Rosette ausgeht.“ Chrono nickt kurz, versteht aber immer noch nicht, worauf das junge Mädchen hinaus will. Asmaria sieht zu Rosette hoch und nimmt die Form als Apostel an. „Was soll das Asmaria?“, fragt Sathela, doch Chrono versteht was sie damit sagen will. „Rosette, ist wie ich, ein Apostel.“ Man hört nur noch ein Klatsch und dann herrscht stille. Asu dreht sich um und schüttelt mit dem Kopf. „Was für weiche Nerven.“ Sie wendet ihren Kopf von den liegenden Chrono und Sathela ab und schaut Rosette zu. Diese wird von dem Schatten immer wieder angegriffen. Irgendwie hat er es sogar geschafft ihren Schutzschild zu durchbrechen. Er verletzt Rosette am ganzen Körper, die unter den Schmerzen laut schreit. Durch ihre Schreie springt Chrono auf. Nun weiß er, woher seine Partnerin die ganzen Wunden hat und warum sie sich zurückgezogen hat. Der Schatten bearbeitet Rosette so lange weiter, bis sie ohnmächtig wird und zu Boden fällt, dann löst er sich auf. Rosette, die schon wieder zerrissene Sachen trägt, fällt bewusstlos in die Tiefe. Im letzten Moment wird sie von Chrono aufgefangen. Er begutachtet erst einmal ihren Körper der aus jeder Wunde stark blutet. Sofort dreht er um und trägt die junge Frau in sein Zimmer. Er holt den Verbandskasten raus und verarztet seine geliebte Partnerin. Nachdem das geschafft ist, wofür er über eine Stunde gebraucht hat, räumt er den Sanikasten weg, setzt sich neben Rosette auf die Bettkante und wartet darauf, dass sie wach wird. Was auch nicht lange auf sich warten lässt. Vorsichtig öffnet sie die Augen. Es dauert etwas bis sich ihre Augen an das Licht gewöhnt haben, doch dann merkt sie gleich, dass sie nicht in ihrem Zimmer ist. Als sie sich aufrichten will, verspürt sie einen Schmerz der ihren ganzen Körper durchzieht. Sofort legt sie sich wieder zurück. „Du solltest dich in nächster Zeit nicht mehr bewegen, Rosette.“, sagt Chrono ernst. Die junge Nonne dreht ihm den Kopf zu. „Was mache ich in deinem Zimmer?“, fragt sie sofort. „In deinem bist du ja nicht sicher. Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du von einem Schatten verfolgt wirst? Und verschwiegen, dass ich einen Apostel als Partner habe, hast du mir auch.“ Rosette starrt an die Decke. „Ich bin nur zur Hälfte ein Apostel. Falls du es nicht gemerkt hast, ich habe viel mehr Kräfte als Asmaria, Joshua und die andern Apostel und das liegt sicher nicht daran, dass ich ein Apostel bin. Nein, denn zur andern Hälfte bin ich ein halber Engel. Und dieser Schatten verfolgt mich, weil er mich braucht. Oder besser gesagt meine Kräfte. Allerdings müsste er mich zu einem gefallen Engel oder auch Schwarzengel genannt, machen. Und davor weigere ich mich. Das ist der Grund, wieso ich mich von euch abgegrenzt habe. Und besonders von dir.“, flüstert sie. Chrono sieht sie verständnislos an. „Wie lange geht das schon so und warum hast du mir nichts gesagt?“ Rosette schluckt schwer. Wenn sie auf seine letzte Frage eingeht muss sie ihm sagen, dass sie ihn liebt und das ist ein großer Fehler. Sie beschließt ganz schnell die erste Frage zu beantworten und die zweite wegzulassen. „Es geht seid etwa vier oder fünf Wochen so.“, flüstert sie. „Und wieso hast du mir nichts gesagt?“ Rosette weicht seinem Blick aus. „Der Grund ist doch egal. Ich habe nur das getan, was ich für richtig gehalten habe.“, flüstert sie. Nun ist Chrono beleidigt. „Schön zu wissen.“, sagt er schmollend und verlässt das Zimmer. Seufzend sieht sie ihrem Partner nach. ` So ein Dickkopf. Ich will nicht, dass unsere gute Bindung zerstört wird, denn ich weiß ganz genau, dass er mich nicht liebt. ´, schießt es ihr durch den Kopf. Langsam schließt sie wieder die Augen und schläft ein. Chrono geht schmollend durch den Orden. Er hat keine Lust jemanden zu begegnen, doch das Schicksal meint es anders mit ihm. Ohne darauf zu achten wo er hinläuft rennt er genau in Sathela rein, die sich von dem Schock von vorhin erholt hat. Beide fallen mit einem Plumps zu Boden. „Kannst du nicht besser aufpassen?“, fährt Sathela Chrono an. Dieser hebt den Kopf und sagt: „Entschuldige Sathela. Es war keine Absicht.“ Er steht auf und reicht der Juwelenhexe die Hand. Diese ergreift die ausgestreckte Hand und läuft rot an. „Schon vergeben und vergessen, Chrono.“, nuschelt sie verlegen. Chrono sieht, dass sie rot ist und muss Lächeln. „Du bist schön, wenn du rot wirst.“, flüstert er ihr zu. Daraufhin wird sie noch viel mehr rot im Gesicht. „Wo hast du eigentlich die Kämpfnonne gelassen?“, fragt sie irritiert. „Sie ist im Bett, wo sie wohl auch einige Zeit bleiben muss bei den ganzen Wunden.“ Diese Nachricht erleichtert Sathela sehr. „Und was hast du während dieser Zeit vor?“ Chrono wird heiß und kalt. Der Ton, mit dem Sathela dies gesagt hat, hatte etwas Verführerisches an sich. Und sein Gefühlt hat ihn noch nie im Stich gelassen. „Was hast du denn vor, Sathela?“, fragt er sachlich. Sathela schnappt seine Hand und führt ihn in ein leeres Zimmer. Zu seinem erstaunen befinden sie sich in Rosettes Zimmer. „Du wirst mir ein bisschen Gesellschaft leisten, nicht wahr Chrono.“ Dieser schluckt schwer. ` Wie konnte ich das nur vergessen. Sathela hat eine Schwäche für mich. Dabei will ich niemand anderen als Rosette, doch die ist …´ Er bricht seinen Gedanken ab. Nach allem was sie heute zu ihm gesagt hat, versteht er nicht, wieso er sie überhaupt noch haben will. Er wendet sich Sathela zu und muss schon gestehen, dass sie reizvoll ist. Asmaria läuft in der Zwischenzeit mit Pater Remington durch die Gegend. Sie hat ihm alles über den heutigen Vorfall erzählt. Der Pater hat nur zugehört und sich seine eigene Meinung gebildet. Das einige was er sagt ist: „So etwas habe ich mir schon seid längerem gedacht. Meine Vermutung war also richtig.“ Asmaria sieht ihn mit großen aufgerissenen Augen an. „Pater wieso haben Sie nie mit Rosette darüber geredet?“, möchte die Apostel wissen. Pater Remington sieht das Mädchen verwundert an. „Ich habe darauf gewartet, dass unsere Rosette zu mir kommt und es mir erzählt. Aber ich denke, dass sie bis zu diesem Vorfall selbst nicht wusste, was sie ist. So kommt es mir jedenfalls vor.“, meint Remington nachdenklich. „Wo ist unser Wunderkind eigentlich?“, fragt er dann noch. Asmaria denkt kurz nach. „Ich denke, dass sie bei Chrono ist.“ „Das kann aber nicht sein. Er ist mit Sathela unterwegs.“, erwidert Remington und starrt das junge Mädchen an. „Was? Das ist gefährlich. Sathela hat eine Schwäche für Chrono!“ Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)