MSTing Ferien zu siebt auf der Duell-Akademie von Oogie-Boogie (Oder: Sinnloses Shounen Ai en Mass!) ================================================================================ Kapitel 2: Die geheime Unterkunft des Bundeskanzlers ---------------------------------------------------- Beta Gelesen von der supertollen -Yuwain- Berlin, Dresden, Hamburg, München… An diese Städte denkt man allgemein, wenn man an Deutschland denkt. Doch neben diesen großen Metropolen gibt es auch noch die kleineren Deutschen Städte. Und eine dieser Städte ist das schöne Neustadt, tief in einer Region Deutschlands, in der die Menschen ihre eigenen Bräuche haben; Dem Rheinland. Jenem Teil Deutschlands, in dem die Deutschen nicht arbeiten sondern „schaffen“, wo der Wein von den Weinbergen fließt wie Wasser und Konrad Schorle die Weinschorle entdeckte, als er aus Versehen Wein mit Wasser verdünnte. (Okay, letzteres entspricht nicht ganz der Wahrheit, aber der Gagfindung nutzt es trotzdem, oder?) Normalerweise ist Neustadt eine eher ruhige Stadt, insbesondere abends nach 23 Uhr, wenn selbst die letzten Gasthäuser langsam in der Innenstadt zu machen. Um so mehr hätte es einen altbürgerlichen Neustädter gewundert, wenn er den kleinen Toyota gesehen hätte, der von der Hauptstraße her kommend in einer scharfen Kurve an der Hauptkreuzung nach links einbog und hierbei die Reifen so laut quietschen ließ, dass drei Häuser weiter die Leute wach wurden. Das Auto beendete schließlich seine wahnsinnige Spritztour wenige Meter vor dem Eingang des Roxy Kino, dem einzigen Kino in Neustadt. Takuma-Saiou, auch bekannt als „Der Schrecken der den Animexx durchflattert“ und als Moderator der Serie Animetalk unter dem Namen Maniak bekannt, stieg aus dem Wagen aus. Er trug wie fast immer nur schwarze Kleidung, passend zu seinen schwarzen Schuhen und der glatten Brille, die ihm stets im Beruf eine gewisse Professionalität gab. Allerdings war davon gerade nichts mehr zu sehen. Tatsächlich wirkte er gerade sichtlich gestresst. „Ganz toll Steve“, meinte Maniak und schaute auf seine Uhr. „0:20 Uhr, und die Premiere hat um 0:00 angefangen.“ „Oh entschuldige“, meinte die andere Person, die nun zur Fahrerseite her ausstieg sarkastisch. Im Gegensatz zu Maniak trug diese Person einfach nur ein paar schwarzer Hosen und ein weißes Hemd. Mit den langen, silbergrauen Haaren auf dem Kopf, wirkte der junge Mann wie eine ältere Version des Neon Genesis Evangelion Charakters Kaworu. Doch wer ihn genauer kannte wusste, dass Steve mit Kaworu soviel gemein hatte wie der Papst mit Beate Uhse. Steve war sarkastisch, tendierte Stimmungsmäßig zwischen schlecht gelaunt und stark gelangweilt und war im Moment gerade so sehr begeistert, wie es andere Leute von einer Zahnwurzelbehandlung wären. „Aber wenn du nicht mit Kopfhörern in deinem Wohnzimmer gelegen hättest, hättest du mich vielleicht früher gehört, als ich an der Haustür klingelte.“ „Pass auf was du sagst. Vergiss nicht, wer dich bezahlt“, erwiderte Maniak und erinnerte Steve so mal wieder daran, dass er wohl für immer als Assistent bei Animetalk arbeiten würde. Oder zumindest solange, bis die Sendung eingestellt werden würde. „Ja, ja“, sagte Steve und schloss den Wagen ab. „Etwas mehr Begeisterung wenn ich bitten darf.“ „Begeisterung? Ich war nicht darauf erpicht mein Wochenende bei der Premiere irgendeines Films zu verbringen.“ „Nicht eines Films“, erwiderte Maniak, „des Films“. Er zog zwei Kinokarten aus seiner Hosentasche und drückte Steve eine davon in die Hand. Der Titel des Films für den die Karten galten war „Ferien zu siebt auf der Duellakademie-ein Yugioh GX Fan“ Obwohl der Titel beschissen klang, bestand Maniak seit nun insgesamt drei Tagen darauf in den Film zu gehen, der offenbar im Rahmen einer Testvorführung in seiner Heimatstadt stattfinden sollte. Was Steve ziemlich seltsam vorkam, da er eigentlich mit einer Premiere in Japan rechnete, da es ein Anime war. Noch seltsamer fand er nur, dass die Karten einfach so in einem Briefkuvert auf Maniaks Schreibtisch lagen, gerade als dieser nach einem erfolgreichen Drehtag noch ein paar Papiere für das Studio durchgehen wollte. Sämtliche Einwände Steves ignorierend, dass die Sache schlimmer stank als ein Sleimok, war Maniak bereit gewesen die Vorstellung zu sehen. Gut, hatte Steve sich gedacht, solange er mich damit in Ruhe lässt… Aber leider sollte Maniak andere Absichten haben. Nicht nur dass er Steve dazu einlud den Film mit anzuschauen, er bestand auch darauf, dass er ihn abholen sollte, da er keine Lust hatte nach Mitternacht noch einmal zu Fuß ins Kino zu gehen. Wie sehr hatte er Steve auch eingebläut ja pünktlich zu kommen, damit sie keine Minute des Films verpassen. Und dann hat Maniak in seiner Musik vertieft ihn mehr als 20 Minuten draußen warten lassen, bis er schließlich genug hatte und einbroch. Steve war klar, dass er wegen dem kaputten Fenster noch mit Maniak lange zu reden haben würde, aber jetzt wollte er das ganze einfach nur hinter sich bringen. „Bist du nicht ein bisschen zu optimistisch?“, fragte er die Karte einsteckend. „Was denn? Ich find das einfach spitze“, erklärte Maniak und betrat das Kino. „Endlich ein Yugioh GX Film. Darauf habe ich schon lange gewartet.“ „Ich finde das ganze hier trotzdem eine schlechte Idee“, erwiderte Steve hinter Maniak hinterher trabend. Steve sah nicht, wie Maniak mit seinen Augen rollte, ehe er leicht genervt von Steves Pessimismus fragte: „Und wieso?“ „Nun, wo soll ich anfangen“, sagte Steve und schien zu grübeln. „Kommt es dir beispielsweise nicht seltsam vor, dass wir Karten für eine Filmpremiere erhalten haben zu einem Film, von dem man nicht mal gerüchteweise gehört hat?“ „Bestimmt ist es ein Geheimprojekt. So wie der Simpson Movie“ „Schön. Und wieso sind wie dann die einzigen Leute hier im Kino bei der Mitternachtspremiere des Films?“, fragte Steve. Dabei machte er mit seiner Hand eine ausschweifende Geste über die ganze Eingangshalle, die tatsächlich bis auf die beiden Showbizangestellten menschenleer war. „Weil…“, begann Maniak, schaffte es jedoch nicht den Satz irgendwie vernünftig zu beenden. Steve wartete sogar ganze zehn Sekunden dass dem ersten Wort noch mindestens ein zweites folgte, ehe er noch mal nachhakte und ein trockenes „Nun?“ äußerte. „Ach, wahrscheinlich sind die anderen Leute schon oben und genießen den Film.“ „Auch das Personal, das hier arbeitet?“, hakte Steve noch mal nach. „Wahrscheinlich hat unser Gastgeber ihnen frei gegeben, damit die Testzuschauer ihre Ruhe haben.“ „Ich komme mir irgendwie eher vor wie ein Testversuch, als ein Testzuschauer“, erwiderte Steve an den Tresen der Knabbertheke gelehnt. Er fragte sich noch immer, wieso ausgerechnet er der Ehre zu Teil werden musste, sein wohlverdientes Wochenende mit seinem Arbeitgeber im Kino zu verbringen, anstatt gemütlich daheim zu sitzen und zu versuchen Resident Evil durchzuspielen. Wahrscheinlich mein übliches Glück, dachte Steve trocken und registrierte nur am Rand, wie Maniak etwas zu ihm sagte. „Entschuldigung, ich habe eben nicht ganz zugehört, was hast du gesagt?“ „Dass ich erst mal nach oben geh und unsere Plätze suche. Besorg du inzwischen schon mal das Popcorn.“ Steve schaute Maniak fragend an. „Und wie soll ich es holen, wenn hier niemand ist, der mich bedient?“ „Nimm` s dir einfach und leg etwas Geld auf den Tresen“, antwortete Maniak auf halbem Weg nach oben in den Kinosaal. „Aha. Ich soll also jetzt zu einem Pseudodieb werden, anstatt sofort nach Hause zu fahren, weil du dich nicht fragst, wieso hier absolut niemand ist, der sich unsere Karten anschauen wollte, uns auf die Plätze führt oder uns bedient, wobei gerade dies in Horrorfilmen für gewöhnlich ein Anzeichen dafür ist, dass etwas nicht stimmt?“ „So sieht es aus.“, rief Maniak von oben und verschwand in dem Kinosaal zwei Stockwerke über Steve. Dieser schaute nur nach oben, darauf wartend, dass sein Arbeitgeber plötzlich schreiend rauskommen und ihn nach draußen zerren würde. Als dies jedoch ausblieb, tat Steve das, was ihm sonst nur übrig blieb. Er seufzte kurz auf, legte die Hand auf den Tresen und sprang mit einem beherzten Satz über die Platte auf die andere Seite. Es dauerte insgesamt drei Minuten, bis Steve beladen mit zwei mittleren Bechern Popcorn, einem Eis und Getränken vor der Tür von Kinosaal eins stand. Dreißig Sekunden davon hatte er gebraucht um für Maniak und sich das nötige Knabberfutter auszusuchen, 15 weitere Sekunden davon brauchte er, um vom Erdgeschoß in den zweiten Stock zu gelangen. Die restlichen zwei Minuten und 15 Sekunden waren einzig und alleine dafür drauf gegangen, das Geld passend auf den Tresen zu legen, da er in Scheinen mal gerade noch einen hunderter hatte, den er nicht bereit war für ein Kino ohne Service liegen zu lassen. Also hat er in Münze gezahlt, was allerdings dadurch erschwert wurde, dass er derzeit nur fünfzig und zwanzig Cent Stücke bei sich hatte. Was bei einem Betrag von 17,60 Euro durchaus in der Auszahlung dauerte. „Diese Kinos werden immer unverschämter mit ihren Preisen“, murrte Steve. Das Popcorn unter den linken Ellenbogen gepackt öffnete er mit der Hand so gut es ging die Tür. Was er dann sah, ließ seine Befürchtungen dass hier etwas nicht stimmte nur noch steigern. Anstatt eines gefüllten Kinosaals wie Maniak es vermutete, sah Steve nur dutzende leere Sitzreihen und ein bisschen dekorativ über den Boden verteiltes Popcorn. Die einzige Person im Saal war Maniak, der irgendwo in den mittleren Reihen saß und Steve zuwinkte zu kommen. „He Steve, komm her. Alles frei, wir haben das ganze Kino für uns.“ Genau das hatte ich befürchtet, dachte Steve und ging auf seinen Platz. Maniak seinen Knabberkram gebend setzte er sich hin und griff selber nach einem Alkopop, den er sich hinter dem Knabbertresen aus einer Kiste geholt hatte. Es zischte kurz, als Steve den Schraubdeckel der Flasche öffnete, die er dann zwischen seine Beine stellte, ehe er fragte: „Habe ich was verpasst?“ Doch bevor Maniak antworten konnte, ging auch schon das Licht aus. Die Vorhänge der Kinoleinwand zogen sich langsam zurück, während von hinten das Geräusch des anlaufenden Projektors zu vernehmen war. „Ruhe jetzt, es fängt an“, flüsterte Maniak, als wäre er darauf erpicht niemanden sonst im Saal stören zu wollen. Was ziemlich unnütz war, wie er selber kurz darauf realisierte, da er und Steve die einzigen hier waren. Also dann, dachte Steve und nippte einmal kurz an seinem Getränk. Hoffentlich ist die Geschichte wenigstens gut. Es sollten weniger als sechzig Sekunden vergehen, bis Steve realisierte, dass das nicht der Fall sein sollte.