Digimon Legends von -Apple- (Der Stoff aus dem Legenden gemacht werden) ================================================================================ Kapitel 8: Nachts, wenn es dunkel ist... ---------------------------------------- - Kapitel 8 ~ Nachts, wenn es dunkel ist… - „Was zum…?“ Fassungslos schauten sie auf den großen Teich, der sich vor ihnen auftat und ihnen den Weg abschnitt. „Ich dachte, der Fluss fließt durch den Burggraben!? Und endet nicht in einem...Tümpel!“ Der Anblick des ruhigen Gewässers zerstörte Izzys Hoffnungen. T.K. sah nachdenklich aus. „Nein, nein…wir sind sicherlich in die falsche Richtung gegangen.“, überlegte er. Sora ließ sich auf die Knie sinken. „Jetzt sind wir einen Tag umsonst gewandert!!“ „Aber warum? Wir sind doch theoretisch richtig gegangen, so bin ich doch auch immer-“, führte er seine Überlegungen fort, doch Izzy unterbrach ihn hysterisch und schüttelte ihn an den Schultern. „Jetzt hör auf dauernd von diesem Spiel zu reden, es ist doch ganz anders!“ Der rothaarige hatte das Gefühl noch durchzudrehen, wenn T.K. weiter über den Spielverlauf, Dungeons und Endgegner redete. „Mh…“, entgegnete T.K. „Das würde erklären, warum wir schon so lange unterwegs sind. Eigentlich sind die Wege viel kürzer. Und auch etwas anders…“ Izzy ließ sich genervt auf den Boden fallen. Sora konnte sich nicht erinnern, den 16-jährigen jemals so erlebt zu haben. Sonst war Izzy immer so ruhig und gefasst. „Heey, T.K.“, schaltete sie sich nun ein. „Es ist doch ganz logisch, dass es in diesem Spiel anders ist, als wenn du davor sitzt.“ Sora wusste jedoch nicht, ob man wirklich von Logik sprechen konnte, nachdem sie die sprechende Vogelscheuche getroffen hatte. „Vielleicht sollten wir hier einfach unser Nachtlager aufschlagen und morgen nach Hyrule aufbrechen.“, schlug sie vor. Erst jetzt bemerkte T.K., dass es schon dämmerte. Die Sonne tauchte den Himmel und die wenigen Wolken in ein romantisches apricot. „Ok.“, seufzte Izzy resigniert in den Boden. „Lasst uns schlafen.“ Sora belächelte den Computerfreak. Nachdem sie von dem Proviant der Zoras zu Abend gegessen hatten, legten sich die drei schlafen, um am nächsten Morgen in aller Frühe wieder aufzubrechen. Sie fühlten sich an dem Teich geschützt, hinter ihnen eine Felswand und um sie herum Wasser, war der einzige Weg der zu ihnen führen konnte, der Weg, den sie kamen. Würde jemand versuchen durch das Wasser zu ihnen zu gelangen, würden sie es mit Sicherheit hören. Und über den anderen Weg machten sich die Digiritter eigentlich keine Sorgen, schien der Platz doch recht abgelegen. Als der Mond am höchsten stand, die Sterne am hellsten leuchteten und die Nacht am dunkelsten war, konnte man auf der anderen Seite des Teiches ein schwaches Licht vernehmen. Es schien nicht besonders hell, sodass es nur seine unmittelbare Umgebung kläglich beleuchtete. Die Quelle des Lichtes stellte eine alte Laterne dar, die sanft und geräuschlos über das Wasser schwebte. Unbemerkt flog sie über die Digiritter, die alle drei auf dem Boden lagen und fest schliefen. Die Laterne schwang erst zu T.K., dann zu Izzy und letztendlich zu Sora, als wollte sie sich versichern, dass auch alle drei sie nicht bemerken konnten. Aus dem Nichts leuchteten unheilvoll zwei orangerote Augen auf. Die beiden Schlitze verengten sich und eine unheimliche Hand erschien. Sie langte nach der schlafenden Sora und hielt ihr Mund und Nase zu. Diese wachte sofort auf und versuchte sich gegen ihren Angreifer zu wehren, doch sie konnte nichts ausmachen, außer einem körperlosen Arm und böse leuchtenden Augen. Sie schlug mit Armen und Beinen um sich und weckte dadurch Izzy, der der panischen Sora sofort zu Hilfe eilte. Er rammte kurzerhand den körperlosen Angreifer von Sora, woraufhin diese keuchend und hustend nach Luft schnappte. Das substanzlose Wesen flog zu Boden und das Klappern seiner Laterne weckte T.K., der beim Anblick des Lichtes erschrocken aufsprang. „Was ist denn hier los??“ „Irgendetwas wollte Sora töten!“ Izzy half ihr auf und legte schützend seinen Arm um die noch immer hustende Jugendliche. „Los verschwinden wir von hier!“ Mittlerweile schwebte die Lampe wieder ungestört durch die Luft und schnitt ihnen den Weg ab. Unheilvoll kam sie näher und schließlich materialisierte sich unter gruseligem Kichern ein geistähnliches Wesen, das zerfetzte Lumpen trug, aus dessen Kapuze Augen leuchteten. Izzy stellte sich schützend vor Sora. „Das ist ein Irrlicht!“, rief T.K. „Und was hat das zu bedeuten?“, wollte Izzy wissen, dem es so ganz und gar nicht passte, dass T.K. in diesem Abenteuer den wissenden Part übernahm. „Wie kann man es vernichten?“ Die Digiritter wichen vor dem langsam auf sie zu schwebenden Irrlicht zurück. „Öhm…einfach drauf dreschen. Eigentlich sind sie leicht zu besiegen, aber ziemlich nervig, weil-“ „Wir haben hier nichts zum Dreschen!!“, unterbrach ihn Koushiro hart. Sora hatte sich mittlerweile von dem Erstickungsversuch wieder einigermaßen erholt. Das Irrlicht erinnerte sie aus unerfindlichen Gründen an Leomon, der durch Devimon vom Bösen besessen war und die Digiritter töten wollte. Damals wurde Tai von seinem Digivice geschützt, vielleicht kann ihres bei diesem Geist helfen!? Sie griff an den Gürtel ihres Rockes. „Mein Digivice…es ist weg!“ „Sora, jetzt ist nicht die Zeit um an dein Digivice zu denken!“ Izzy stand immer noch schützend vor ihr. „Nein, unsere Digivices können uns gegen böse Mächte schützen.“, erinnerte sie den rothaarigen. „Mein Digivice ist an der Laptoptasche und die ist zu Hause!“, knurrte Izzy. „Mein Digivice ist auch weg!“, stellte T.K. fest. „Ich hatte es doch noch bevor wir hier her kamen!“ „Das heißt wir haben im Moment keinerlei Schutz gegen das Irrlicht!“, schlussfolgerte Sora mit einem üblen Gefühl in der Magengrube. Das Irrlicht begann plötzlich irrsinnig mit der Lampe zu schwingen und machte einen Satz auf die Digiritter zu, die sich im letzten Moment unter ihm weg ducken konnten. Die Chance, dass das Irrlicht den Weg vor ihnen wieder freigelegt hatte, nutzten sie und liefen so schnell sie konnten am Ufer des Flusses entlang. „Wenn wir jetzt schnell und weit genug weglaufen, kann es sein, dass das Irrlicht verschwindet!“, rief T.K. keuchend. Kurze Zeit schien es auch, als hätten sie das Geistwesen abgehängt, doch dann schnellte ein Licht an den Digirittern vorbei und vor ihnen materialisierte es sich wieder. Bedrohlich funkelten seine Augen. Ohne Vorwarnung schoss es einen kleinen Feuerball auf die Freunde, die wieder nur um Haaresbreite ausweichen konnten. „Verdammt!“, fluchte T.K., als er hart auf dem Boden landete. „Im Spiel sind das nur langsame Flammen, die einen kurzzeitig verfolgen!“ „ICH HAB DIR SCHON TAUSENDMAL GESAGT: DAS HIER IST KEIN SPIEL, SONDERN TODERNST!!!“, fauchte Izzy. Zur Bestätigung feuerte das Irrlicht einen weiteren Feuerball ab, der ihn an der Schulter streifte. Er sank stöhnend auf die Knie. Der Geist schleuderte einen weiteren Feuerball auf Izzy, der mit Sicherheit tödlich gewesen wäre, wenn sich T.K. nicht im letzten Moment auf ihn geworfen hätte. Sora warf einen Stein auf das Irrlicht und traf es am Kopf. Wütend fixierte es Sora, ließ einen weiteren Ball erscheinen und setzte an diesen zu werfen, doch plötzlich wandte es sich alarmiert dem hellen Horizont zu. Erste Sonnenstrahlen kündigten den Morgengrauen an. Augenblicklich verschwand das Irrlicht mit einem schrillen Kichern. Verwirrt blickten die Digiritter noch immer auf die Stelle, an der die geisterhafte Erscheinung vor ein paar Sekunden noch schwebte. „Ist es weg?“, fragte Sora schließlich. „Ich denke schon.“, erwiderte T.K. „Argh…“ Izzy keuchte schmerzerfüllt und lenkte so die Aufmerksamkeit der beiden auf sich. Sora bückte sich zu ihm herunter und besah sich die Wunde. „Das sieht übel aus…trotzdem hattest du aber Glück! Der Feuerball scheint dich nur gestreift zu haben.“ „Wir brauchen Verbandszeug.“ Erst jetzt stellte T.K. fest, dass sie rein gar nichts, was sie gebrauchen könnten, bei sich hatten. Wenn sogar ihre Digivices fehlten… „Nein, es geht schon.“, entgegnete Izzy und riss den versengten Ärmel seines T-Shirts ab. „Es brennt nur so!“ „Lass uns deine Wunde mit dem Flusswasser kühlen.“, schlug Sora vor. Sie setzte sich mit Izzy an das Ufer, befeuchtete den abgerissenen Ärmel und kühlte seine Wunde vorsichtig. Langsam ließ das Brennen etwas nach. Seltsam war nur das Kribbeln unter der Haut, das Soras Hand, die seinen Arm sanft festhielt, auslöste. Plötzlich musste er an Mimi denken und fragte sich, ob sie auch ewig irgendwelchen Monstern begegnete. Immerhin war Izzy schon auf dem Weg zum Hylia-See in der Steppe dem ein oder anderen seltsamen Wesen über den Weg gelaufen, wobei er sich eigentlich nie so direkt mit einem auseinandersetzen musste, da sie ihn nicht bemerkt hatten. Er hoffte, dass Mimi in Sicherheit war. Während Sora sich weiter um seine Verbrennung kümmerte, blickte Izzy sie kein einziges Mal an. Sie verband die Wunde provisorisch mit dem feuchten Stofffetzen und dann machten sie sich wieder auf den Weg schnellstens nach Hyrule zu kommen, bevor sie einem weiteren Irrlicht begegneten. Sicher würde es dann nicht so glimpflich ausgehen, dass sie alle fast nur mit dem Schrecken davonkommen. Die Digiritter wanderten den ganzen Tag den Fluss hinauf. Sie legten nur eine einzige kurze Pause ein, obwohl sie die letzte Nacht kaum geschlafen hatten. Die drei hofften, dass sie vielleicht am nächsten Morgen in Hyrule ankommen würden, wenn sie die ganze Nacht auch noch durchwanderten. Der Tag verlief recht wortkarg und man konnte die Anspannung der Digiritter fast greifen. Die Anstrengung und der Kampf gegen die Erschöpfung verlangte ihnen einiges ab. Als es bereits dämmerte und die Sonne den Himmel in abendliches Rot tauchte, liefen sie immer noch nebeneinander her, jeder in seinen eigenen Gedanken gefangen. Izzys Schulter schmerzte, doch er behielt es für sich, das würde jetzt zu viel Zeit kosten. Die letzten Sonnenstrahlen erhellten den Horizont, während der Rest des Himmels schon in dunklem Blau gehalten war. Die Sterne funkelten sehnsüchtig auf Hyrule nieder und der aufgehende Mond strahlte auf die Digiritter. Die Nacht war recht warm und keiner der Jugendlichen machte anstalten, auch nur ein Wort über ihre Müdigkeit und ihr Verlangen nach Schlaf zu verlieren. Sie schwiegen sich an, wie die Nacht, die über sie hereinbrach. Man hörte jediglich wie das teilweise sehr trockene Gras unter ihren Schritten nachgab und, natürlich, wie der Fluss, der sich neben ihnen langzog, unermüdlich plätscherte. Mit fortschreitender Nacht verlangsamte sich ihr Tempo zunehmend. Sora würde sich am liebsten sofort hinlegen und einfach nur schlafen. Sie war so müde, dass ihr schon beim Gehen die Augen zu fielen und sie Angst hatte, bald einfach schlafend umzukippen. Gerade als ihre Lider wieder unkontrolliert zu fallen wollten, stieß Izzy sie in die Seite und machte sie mit einem Kopfnicken auf etwas einige Meter vor ihnen aufmerksam. Auch T.K. schien es schon bemerkt zu haben und blickte angestrengt dort hin. „Hey…“ Er kniff die Augen zusammen um sicherzugehen, dass es auch das war, was er eben zu erkennen glaubte. Dann fing er aufgeregt zu lächeln an. „Hey! Da…da ist die Brücke! Da vorne! Da vorne über dem Fluss! Das heißt, es ist nicht mehr weit!“ Auch Izzy und Sora erkannten schließlich eine Brücke. Jedoch sah der rothaarige nicht besonders erfreut aus. „Ich meinte eigentlich etwas anderes…“, murmelte er, woraufhin er sich fragende Blicke einfing. Er stoppte. „Da vorne…vor der Brücke…dort ist etwas.“ Sora lief es kalt den Rücken runter und auch T.K. hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. „Ach, das ist nur ein Stein.“, tat er es ab. Doch dann schien der Stein zu leuchten. „Ähm…ein…leuchtender Stein.“ Der blonde wich etwas unsicher zurück. „Glaubt ihr es ist ein-“, begann Izzy, bevor Takeru ihm schnell den Mund zuhielt. „Sag’ es nicht laut!“, zischte er. „Jungs!“ Sora lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den leuchtenden Punkt, der sich erhoben hatte und nun bedrohlich in der Luft schwebte. „Oh, nein…“, brach Izzy heraus und schon schnellte der glühende „Stein“ auf sie zu. Er entpuppte sich schließlich als alte Laterne und augenblicklich erschien kichernd ein Irrlicht. Es versetzte T.K. mit der Lampe einen harten Schlag ins Gesicht, der daraufhin zu Boden fiel. Das Glas splitterte bei dem Treffer. Als es auch nach Izzy und Sora ausholte, konnten diese ausweichen. Takeru lag benommen am Boden und versuchte aufzuschauen. Verschwommen konnte er eine ihm bekannte Stelle wahrnehmen. Mit Mühe rappelte er sich auf. „Leute! Dort drüben…dort drüben sind wir in Sicherheit!“ Wackelig lief er auf die Stelle zu. Sora und Izzy folgten ihm, griffen ihm helfend unter die Arme und flüchteten in die vorgegebene Richtung, weg von der Brücke und auch weg vom Fluss. Sie eilten so schnell sie konnten mit dem benommenen T.K. in Richtung eines dichten Waldes, dessen einzige lichte Stelle eine breite Steintreppe zu sein schien. Takeru stolperte und riss Sora und Izzy mit sich. Ein Feuerball flog direkt über ihre Köpfe hinweg und sprengte bei dessen Aufschlag ein Loch in den Boden. Sie rappelten sich wieder auf und liefen, T.K. stützend, auf die Treppe zu, erklommen diese hastig und staunten nicht schlecht als sie plötzlich vor den Toren eines Dorfes standen. Neugierig und außer Puste betraten sie dieses. Der mittlerweile ohnmächtige T.K. hing nur noch in Izzys und Soras Armen, die ihn einfach mitschleiften. Mit letzter Kraft kamen sie an dem einzigen Baum im Dorf an, brachen erschöpft zusammen und schliefen einfach nur ein. Wie jeden Tag stand er früh auf, wusch sich, zog sich an, frühstückte und verließ das Haus. Bei Sonnenaufgang mussten sie alle bei ihrem Chef antreten, der, wie gestern schon, mehr als genug Arbeit für die Zimmermänner hatte. Der Angriff des Schattendämons beschädigte viele Häuser und vor allem Dächer und diese wollten repariert werden. Als er aus der Haustür trat schien ihm schon die warme Morgensonne entgegen. Heute würde ein herrlicher Tag werden, wusste er und sog die taufrische Luft ein. Viele Bewohner waren schon wach und gingen ihrer Beschäftigung nach, Hühner gackerten fröhlich und einige hatten sich schon an dem großen Baum am Dorfeingang getroffen. Ein weiterer Dorfbewohner lief auf den Baum zu. Der Zimmermann fragte sich, warum dort alle rumstanden, ihm war nicht bekannt, dass dort ein Treffen veranstaltet wurde. Er bog um die Ecke und wurde fast von Ayla und Hikari umgerannt, die ihn Begleitung eines anderen Zimmermannes, auf dem Weg zum Baum zu sein schienen. Das war dem Zimmermann nun doch ziemlich seltsam und er beschloss kurzerhand ein paar Minuten zu spät bei der Arbeit zu erscheinen, um seine Neugierde zu befriedigen. Bei der Menschentraube angekommen, schob er ein paar zur Seite und konnte sich nach vorne durchdrängeln. Da saßen doch tatsächlich zwei Jungs und ein Mädchen auf dem Boden und sahen ziemlich mitgenommen aus. Sicherlich hatten sie eine schwere Reise hinter sich Und Hikari schien die drei zu kennen. Sie umarmte einen der Jungs stürmisch. Ayla stand daneben und schaute sie etwas unbeholfen an. Der Zimmermann zog eine Augenbraue hoch. „So, fertig!“ Kari lächelte T.K. an und packte das restliche Verbandszeug weg. Gerade versorgte sie seine Wunde an der Stirn, die ihm das Irrlicht mit der Lampe zufügte. Auch Izzys Schulter war schon verbunden. „Ihr hattet Glück, mit Irrlichtern ist nicht zu spaßen!“, bemerkte Ayla etwas grummlig. „Das heißt, du wirst gehen? Jetzt wo deine Freunde da sind…“ Ayla blickte Kari eindringlich an. Angespannt ballte er eine Faust. Sie schwieg erst. „Ja…“ Kari erwiderte seinen Blick nicht. „Wir werden morgen mit den Händlern nach Hyrule aufbrechen.“ Ayla schnaubte und verließ wütend Impas Haus. T.K. und Izzy tauschten verwirrte Blicke aus. Nur Sora verstand die Situation und erkundigte sich bei Kari, ob alles in Ordnung sei. Diese nickte nur abwesend. Den restlichen Tag ruhten sich die Digiritter aus, aßen sich satt und Izzy schlief fast die ganze Zeit. Viele Dorfbewohner besuchten Hikari noch und verabschiedeten sich in überschwänglichen Dankesreden für die Rettung des Dorfes von ihr. Nur Ayla ließ sich nicht mehr blicken. Selbst morgens, als sie sich alle fertig machten und sich mit den Händlern am Dorfeingang trafen, fehlte jegliches Zeichen von Ayla. „Wo bleibt sie denn?“, fragte einer der Händler drängend. „Wir müssen bei Sonnenuntergang in Hyrule sein, sonst stehen wir vor einer verschlossenen Zugbrücke…und nachts ist es nicht sehr gemütlich in der Steppe!“ Izzy und Sora tauschten einen Blick aus. „Sie kommt sicherlich gleich, sie wollte sich nur kurz von jemandem verabschieden.“, versuchte Izzy den Händler zu beruhigen. T.K. hielt Ausschau nach Kari. Sie sagte ihnen nicht, wohin sie gegangen war, sie meinte nur, sie wollte sich von einem guten Freund verabschieden. Ob das dieser Ayla war? Immerhin schien sie bei ihm gewohnt zu haben und für T.K.s Geschmack war dieser auch etwas zu gutaussehend. Allerdings konnte er die Situation von gestern Morgen nicht richtig deuten. Er ignorierte einfach den Gedanken, dass sich Kari von Ayla verabschieden wollte. Sie würden mit drei älteren Männern unterwegs sein, von denen einer bepackter als der andere war. Zwei von ihnen diskutierten über ihre Ware, die sie dem hylianischen Volk anbieten wollten. Der eine zeigte gerade seltene Deku-Samen, als der andere ihm Stolz seinen neuesten Fund präsentierte. Der Kerl mit den Deku-Samen begutachtete die Ware von allen Seiten. „Und…was ist das?“, fragte er schließlich, denn so was hatte er noch niemals zuvor gesehen. Selbst das Material war ihm gänzlich unbekannt. „Ok, stell dir vor, du bist mit einer hübschen Dame zum Picknick auf einer wunderschönen Blumenwiese verabredet. Dummerweise hast du aber eine Decke vergessen, auf die ihr euch setzen könntet. Der kluge Mann von heute hat dann so was!“ Er nahm dem anderen das flache Teil aus den Händen und legte es auf den Boden. Dann wendete er sich zu Sora und reichte ihr die Hand, woraufhin Izzy und T.K. auf das Schauspiel aufmerksam wurden. „Darf ich die Dame bitten sich zu setzen?“ Er zeigte auf das flache Teil am Boden. „Hey, das ist mein Notebook!“ Izzy grabschte es hastig vom Boden. „Wo haben Sie das her?“ „Lass meine Ware in Frieden!“ Er wollte es dem rothaarigen wieder wegnehmen, doch der wendete sich vom Händler ab. „Das kostet 100 Rubine!“ „Das gehört mir!“, meinte Izzy empört. „Ich bezahle nicht für etwas, das schon mir gehört!“ „Also, deine Verkaufsrede hättest du dir eindeutig sparen können.“, merkte der Deku-Samen Kerl an und lachte. „Oh, da kommt Hikari endlich.“ Der dritte Händler zeigte auf die herbeieilende 14-jährige. „Wo warst du?“, fragte T.K. sofort. „Ich musste mich noch von einem guten Freund verabschieden.“, meinte diese nur. Takeru war das viel zu unkonkret. Plötzlich machte sich ein trübes Gefühl in ihm breit. Es war ähnlich wie das das er hatte, als er die Sache mit Kari und Davis erfuhr. Sein Herz schlug hohl in seiner Brust und seine Stirn schmerzte. „Können wir jetzt aufbrechen?“, drängte wieder einer der Händler. „Wir müssen uns jetzt schon beeilen um rechtzeitig in Hyrule anzukommen. Das heißt wir machen höchstens zwei Pausen, also kommt schon.“ Die Händler nahmen ihr vieles Gepäck und machten sich auf den Weg. Die Digiritter folgten ihnen. „Hikari, warte!“, rief jemand. Es war Ayla der eilig auf sie zu lief und Kari stürmisch umarmte. Er drückte sie fest an sich und schloss seine Augen. Takeru fiel die Kinnlade runter. Diese Situation und die Erkenntnis, was da zwischen seiner Kari und diesem Ayla vor sich ging, erschlugen ihn. Er war wie erstarrt. „Pass auf dich auf, Hikari…und komm gut zu Hause an, ich werde dich nie vergessen.“, flüsterte Ayla, während er sie noch immer umarmte. „Leb’ wohl.“ Er löste sich von ihr langsam und blickte ihr tief in die Augen. Ayla beugte sich langsam zu Kari runter und wollte sie ein letztes Mal küssen, doch sie drehte ihr Gesicht weg. „Bis dann, Ayla.“ Damit machte sie kehrt und brach ohne sich ein letztes Mal umzudrehen mit den Händlern und ihren Freunden nach Hyrule auf. Ayla blieb etwas hilflos zurück. Hikari dachte an Boris und an das, was er ihr eben gesagt hatte, als sie sich von ihm verabschiedete… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)