Einsam, zweisam, dreisam von Yamica (Eine KKM Yaoi FF (YûrixWolfram, ShorixKonrad)) ================================================================================ Kapitel 22: Eine schwere Geburt ------------------------------- Titel: Einsam, zweisam, dreisam Untertitel: Eine schwere Geburt Teil: 22/22 Autor1: Nicnatha Email: 2X-Treme@web.de Autor2: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Fanfiction: Kyo Kara Maou Rating: PG-14 Genre: Drama Inhalt: Yuuri und Wolfram kommen sich endlich näher, doch das bleibt nicht ohne Folgen. Warnungen: [yaoi] Pairing: Yuuri x Wolfram Archiv: ja Disclaimer: Kyo Kara Maou und die Charaktere daraus gehört natürlich nicht uns (schön wär's) und wir verdienen hiermit auch kein Geld. "Wow, schon der erste Zahn...wie die Zeit vergeht..." "Er wird viel zu schnell erwachsen." "Red doch nicht gleich von erwachsen...." "Na, jetzt ist es der erste Zahn, dann sein erster Schultag, dann seine erste Freundin.." "Oh Gott... übertreib es doch nicht, Liebling. Er ist ein halber Maou und halber Mazoku, er wird langsamer altern." "Na ja, aber mir kommt es einfach so wahnsinnig schnell vor." "Dabei ist es noch kein Jahr her, dass du mit der selben Kugel wie Konrad jetzt herumgelaufen bist..." "Erinnere mich bitte nicht daran, das war die schlimmste Zeit meines Lebens." "Ach komm schon Wölfchen, soooo schlimm kann es nicht gewesen sein." "Du hast keine Ahnung!" Der Blonde drehte sich um und ging zum Bett. "Bist du jetzt sauer deswegen?" "Nein, nur mag ich mich nicht daran erinnern. Ich bin froh, das er geboren ist und nun hier friedlich schläft." "Hai...er ist genauso süß wie du...." Yuuri hauchte Wolfram einen Kuss auf die Stirn. "Er sieht dir auch sehr ähnlich, außerdem ist er genauso ein Dickkopf wie du." "Findest du wirklich, er sieht mir ähnlich?" "Natürlich sieht er dir ähnlich, wieso zweifelst du daran?" "Weil er so viel von dir hat?" "Was hat er denn von mir?" "Deine süßen Locken, die Stupsnase, die endlos scheinenden Wimpern, die kleinen Sommersprossen..." Wolfram wurde rot und seufzte. "Aber er hat deine Augen, deinen Mund, deinen Charakter." Yuuris Augen verengten sich. "Meinen... Charakter? Was soll dass denn heissen?" "Er mag es genauso wenig wie du, wenn sich jemand streitet." "Findest du?" "Ja, Yuki fängt dann immer gleich an zu weinen und brabbelt auf einen ein." "Hmm... dann kann er es wohl wirklich genauso wenig leiden wie ich..." "Außerdem..." Wolfram schlang die Arme um Yuuris Taille. "Der wichtigste Beweis, das Yuki dein Sohn ist..." Yuuri senkte eine Hand auf Wolframs Kopf und begann ihm liebevoll durch die blonden Strähnen zu streicheln. "Glaubst du es mir nun?" "Hai....", hauchte Yuuri und beugte sich herab, um ein Küsschen auf Wolframs Haupt zu platzieren. Lächelnd sah Wolfram seinen Mann an, bevor ein leises Wimmern aus der Wiege kam. Yuuri blickte ebenfalls hinüber. "Unser kleiner Mann ist schon wieder wach... böse Zähne..." Wolfram seufzte leise und ging zur Wiege um den fiebernden Jungen auf den Arm zu heben. "Hey mein Großer... " "Maaaaah...", quengelte Yuki und schniefte leise. "Ich würde dir so gern dein Aua nehmen." Yuki patschte sich mit einem Händchen immer wieder gegen die rechte Backe, womit klar war, wo sich gerade Zähne einen Weg durch das weiche Babyfleisch suchten. "Shht... mein armer Kleiner..." Wolfram sah Hilfesuchend zu Yuuri. "Kannst du nichts tun?" Yuuri kam hinzu und legte klein Yuki eine Hand auf die Wange und versuchte zu heilen, was zu heilen war. "Tut mir leid...", meinte er nach einer Weile. "Aber ich kann nur Krankheiten und Verletzungen behandeln, dass hier... ist ja im Grunde nichts Schlechtes." "Aber er leidet doch...", jammerte Wolfram und sah Yuuri trotzig an. "Ich ruf Shori, er soll versuchen den Beißring einzufrieren." "Mach das, ich versuch ihn so etwas abzulenken." Yuuri lief also los, um seinen Bruder aufzusuchen und ihn um Hilfe zu bitten. In der Zeit kümmerte sich Wolfram um seinen Sohn, der immer quengeliger wurde. Was schließlich in einem halben Tobsuchtsanfall endete, in dem Yuki nur noch schrie und zappelte. Wolfram war bald überfordert mit der Situation und versuchte vergeblich ihn zu beruhigen. Schließlich kam Yuuri endlich mit Shori und Konrad im Schlepptau angelaufen. Doch Yuki schrie noch immer und bekam fast keine Luft mehr, während Wolfram der Verzweiflung nahe war. "Nun beeil dich endlich", trieb Yuuri seinen Bruder zur Eile an. Der kühlte den Beißring runter und gab ihn dann Wolfram, der vergeblich versuchte Yuki das Plastikteil in den Mund zu bekommen. "Er wehrt sich zu sehr, er hat Schmerzen, es muss doch etwas geben." Die Anwesenden standen ratlos herum, bis Konrad einfiel, dass jemand in diesem Schloss immerhin dreifache Mutter war und eigentlich wissen musste, was in diesem Fall zu tun war. Also eilte er los, um Cherry zu suchen. Wolfram legte Yuki nun auf das große Bett und seufzte leise, da er nicht mehr wusste, was er noch tun sollte. Konrad hatte derweilen seiner Mutter das Problem geschildert und war mit ihr auf dem Rückweg. "Ach Kinder, du warst genauso und Gwendal, er war der schlimmste, als er Zähne bekommen hat, habe ich tagelang nicht geschlafen." Cherry-sama ging noch kurz in der Küche vorbei um einige Kräuter zu besorgen. "Das wirkt Wunder sag ich dir." "Gwendal war der Schlimmste?" Konrad gluckste und konnte sich das kaum vorstellen. "Ja, er hat ständig geweint, auch wenn er gar nichts hatte." Cherry-sama hatte aus den Kräutern eine Paste gemacht und gab sie Konrad. "Bring die den beiden, sie sollen ihm die auf das Zahnfleisch reiben, das wirkt sofort." "Danke..." Konrad schenkte seiner Mutter eines seiner seltenen, dafür nun umso strahlenderen Lächeln. "Danach können wir sicher bald auf die Reise... bist du schon aufgeregt?" "Natürlich, ich war schließlich noch nie dort, außerdem..." Sie legte eine Hand auf Konrads Bauch. "Werd ich bald wieder Oma." Konrad lief leicht rot an. Manchmal kam es vor, dass er sich durch das ganze einfach extrem unmännlich fühlte und das mit einem tiefen Seufzen zum Ausdruck brachte. "Ach komm, du bist trotzdem noch ein Held, und bald noch mehr, denn es ist schwer ein Kind auf die Welt zu bringen, die meisten Männer würden das nicht überstehen." "Ich schaff es ja nicht einmal es selbst auf die Welt zu bringen...", meinte Konrad geknickt. "Dafür kannst du doch nichts, dein kleiner Sohn da drinnen traut sich wohl nicht raus, aber keine Sorge, wir schaffen das schon, aber nun geh lieber zu Yuuri und Wolfram. Kleine Kinder können furchtbar sein, wenn die Schmerzen haben." "Hai... danke..." Konrad beeilte sich so gut es ging mit seinem Bauch und überbrachte Yuuri und Wolfram endlich die Paste mit der Anweisung was damit zu tun sei. "Aber ich bekomm das niemals in seinen Mund." "Zu Zweit geht das sicher..." "Yuuri, halt ihn mal." Yuuri nahm den Kleinen auf den Arm und versuchte ihn so gut es ging zu fixieren. Und schließlich schaffte Wolfram es die Paste in seinem Mündchen zu verteilen. Yuki schmatzte etwas angewidert und brabbelte missmutig vor sich, bis er auf einmal verstummte und Wolfram aus großen Augen ansah. "Na, besser mein Süßer?" "Mam, mam?" Wolfram gab ihm einen Schmatzer auf den Mund. "Hunger?" "Maaa...", kicherte Yuki wieder und wedelte mit den Händen und hielt Wolframs Gesicht fest, um ihm auch einen feuchten Kuss auf die Nase zu verpassen, weil er das als erstes erwischte. Sofort sah Wolfram zu Konrad und lächelte ihn an. "Danke dir." "Dank unserer Mutter und Gwendal. Der hat früher auch so Probleme gehabt." "Yuuri, machst du ihm seine Flasche?" Wolfram legte den Jungen wieder auf das große Bett und ging dann zu Konrad. "Ich würde dir so gern beistehen." "Keine Sorge", lächelte Konrad und legte Wolfram eine Hand auf die Schulter. "Wir kommen zurück so bald alles klar ist...." "Schaffst du es?" "Sicher...", lächelte Konrad. Doch so sicher war er sich ein paar Stunden später gar nicht mehr, als ihr erster Weg auf der Erde ins Krankenhaus führte. Shori hielt seine Hand und konnte dadurch spüren, wie nervös Konrad war. Cherry-sama und die anderen waren erst mal bei Shoris Eltern geblieben, damit sie nicht mit allen hier antreten würde. "Keine Angst K-chan, du kennst den Arzt doch." "Ja, schon... aber damals wollte er mir den Bauch auch nicht direkt aufschneiden." "Du merkst doch nichts davon, außerdem hast du gesagt du würdest es sonst selber tun." "Das war nur so dahin geredet...." "Damals klangst du sehr ernst, du bist doch auch froh, wenn der Kleine endlich da ist oder nicht?" "Ja, sicher... schon...." "Also, bald ist es vorbei und du hältst ihn in den Armen." Shori meldete ihn schließlich beim Arzt an, dann mussten sie etwas warten. "Vielleicht kommt es ja auch sonst irgendwie... kann man eine Geburt nicht einleiten oder so?" "Bei Frauen schon, wie das bei dir aussieht weiß ich nicht, du bist anders." "Könnte man aber doch erst versuchen..." "Warten wir ab, was der Arzt sagt okay?" Shori nahm ihn sanft in den Arm. "Mach dir doch nicht so viele Sorgen." "Ich hör auf damit, wenn Balian da ist... vorher nicht..." "Strampelt er denn noch?" "Vorhin grad wieder..." "Das ist immerhin ein gutes Zeichen, wahrscheinlich fühlt er sich einfach in dir so wohl, dass er nichts anderes will." "Ich hoffe es... mal sehen was der Arzt... oh..." Besagter Arzt kam nun auf sie beide zu und Konrad hätte sich am liebsten wieder nach Shin Makoku verzogen. Doch Shori hielt ihn fest und stand zusammen mit ihm auf. Der Arzt lächelte beide an und brachte sie in ein Behandlungszimmer. "Es ist noch nicht gekommen? Wie lange ist es nun schon?" "Fast... ein Jahr", nuschelte Konrad. "Sehr komisch, aber es bewegt sich noch?" "Hai... grad eben wieder wie wild..." "Dann ist ein Tod des Kindes sehr unwahrscheinlich." Der Arzt seufzte leise. "Wir werden es holen müssen, zuerst versuchen wir es auf natürlichem Weg, aber wenn die Werte sinken müssen wir einen Kaiserschnitt machen." "O-okay... und... wann?" "Heute noch, ich werde sofort ein Zimmer für ihn besorgen, dann werden wir die Wehen einleiten." Konrad schluckte und krallte sich automatisch in Shoris Hand fest. "Oder haben sie irgendwelche Einwände?", fragte der Arzt nach. "K-chan? Es ist deine Entscheidung." "Nein! Nein, natürlich nicht. Wir tun... was das Beste ist." "Gut, ich Sorge für das Zimmer, setzen sie sich ruhig eben hin." Der Art verschwand und ließen die beiden allein. Sofort zog Shori seinen Freund in die Arme. "Gomen, es ist meine Schuld, das du das durchmachen musst." "Huh? Deine? Wie meinst du das?" "Nur wegen mir bist du schwanger." "Na ja... so kannst du das auch nicht gerade sagen. Dazu braucht es immer zwei..." "Aber, ich freue mich unser Kind zu sehen." "Bist du gespannt welche Haarfarbe er haben wird? Und die Augen...eine Mischung aus uns... so wie Yuki so wohl Wolframs Eigenschaften hat, wie auch Yuuris." "Ich denke er wird aussehen wie du, das hoffe ich zumindest." "Hmm... Träumer", schmunzelte Konrad und versuchte kurz Ruhe zu finden und die Augen zu schließen. "Und deine strahlenden Augen, das wäre unglaublich schön." Konrad lächelte nur und lehnte seinen Kopf an Shoris Schulter. Schließlich kam der Arzt zurück und führte Konrad in sein Zimmer. Natürlich ein Einzelzimmer, denn auch hier im Krankenhaus wurden "normale" Patienten behandelt. Dann legte er Konrad einen Zugang am Handgelenk, an den sofort eine Infusion angeschlossen wurde. "Dieser Tropf wird die Wehen auslösen, es wird erst sehr schwach sein, dann stärker und hoffentlich dazu führen, dass das Kind zur Welt kommt. Es wird eine Weile dauern bis er wirkt, wenn die Infusion durchgelaufen ist, klingeln sie eben und danach sollten sie etwas spazieren gehen, das hilft." Konrad nickte nur brav. Wieder hieß es warten, denn die Infusion brauchte ziemlich lange, bis sie durch war. Dann löste eine Schwester den leeren Tropf und Shori nahm seine Hand. "Gehen wir etwas." "Ich komm mir ja regelrecht krank vor", meinte Konrad, als er den Morgenmantel überzog. "Ach was.." "In einem Krankenhaus, unter Kranken, im Pyjama... natürlich fühlt man sich da zwangsläufig krank. Das ist wie bei uns im Krieg im Lazarett, kaum drin fühlst du dich, als würdest du sterben... drum bin ich immer so schnell wie möglich abgehauen." "Ich hoffe nur jetzt haust du nicht ab, ich glaub du kommst nicht weit, wenn es losgeht... na komm schon, laufen wir etwas." Konrad nahm Shoris Hand in seine und dackelte brav hinter her, aber von dem Wehenmittel bekam er nicht viel mit. Shori zeigte ihm die ganze Gegend um das Krankenhaus und lief dann langsam wieder mit ihm zurück. "Nichts...", murrte Konrad, als er das Krankenhaus wieder betrat. "Abgesehen von Rückenschmerzen..." "Rückenschmerzen?" Shori grinste ihn an. "Schatz, das sind Wehen." "Nein, das sind gewöhnliche Rückenschmerzen vom vielen Laufen mit Gewicht..." "Soll ich dir dann den Rücken massieren?" Konrad bekam glänzende Augen. "Da sag ich nicht nein zu..." "Na dann ab ins Zimmer..." Shori brachte ihn in sein Zimmer, dann setzte er sich hinter hin und begann zu massieren. Und Konrad konnte nicht verhindern dass er genießend seufzte und leise stöhnte. "Hmm... K-chan, benimm dich etwas, sonst denkt der Arzt noch wir treiben sonst was hier drinnen." "Hehe... und das in meinem Zustand?" "Na wer weiß, unmöglich ist das sicher nicht...", grinste Shori und massierte weiter. Aber Konrad versuchte sich nun zusammen zu reißen und still zu genießen. Irgendwann taten Shori die Hände weh und er hauchte entschuldigend einen Kuss auf Konrads Rücken. Der aber war schon vollauf zufrieden und kuschelte sich an Shoris breite Brust. "Merkst du immer noch nichts von den Wehen?" "Wenn ich denn wüsste wie Wehen sich anfühlen vielleicht... aber jetzt grad geht's mir gut und mein Rücken tut auch nicht mehr weh." "Hmm, na dann warten wir eben noch etwas und dann sehen wir weiter, nur langsam müsstest du mal etwas spüren." Konrad schüttelte schwach den Kopf. "Vielleicht war es nicht genug?" "Du meinst das Mittel?" "Hai..." "Ach, der Arzt kommt sicher bald und dann wird er schauen, du fühlst wirklich keine Veränderung?" Konrad schüttelte den Kopf. "Dann warten wir noch etwas und dann fragen wir den Arzt gut?" Seufzend streckte sich Konrad auf dem Bett aus und war schon fast eingedöst, als sich etwas in ihm zusammen zog und er automatisch die Hand auf seinen Bauch legte. Shori hatte ebenfalls gedöst und kaum etwas mitbekommen, als er müde die Augen öffnete. "Balian turnt gerade wieder herum", meine Konrad mit zusammen gekniffenen Augen. "Hmm, dann geht es ihm wohl gut." Shori legte eine Hand auf Konrads Bauch. "Shht, Baby, dein Papa will schlafen." Doch das Baby blieb ruhig, nichts was Shori wirklich spüren konnte. "Also Balian schläft." "Fühlt sich aber nicht so an", jammerte Konrad und rieb die Beine aneinander. "Und er drückt auf meine Blase..." "Aber glaub mir, doch, das Baby ist... ruhig... ähm, K-chan, ich will dich ja nicht beunruhigen, aber du verlierst Wasser." "Mist! Ich wusste, er drückt zu fest", fluchte Konrad und sprang vom Bett, um ins Bad zu eilen. "K-chan, das ist kein... na ja... das... ist weiß... alles klar." "Huh?", kam es verwirrt von Konrad. Shori kam ihm hinterher. "Fruchtwasser?" "Was... aber... aber... ich mein... woher...." Shori nahm ihn in den Arm. "Ich denke, da öffnet sich etwas, leg dich besser wieder hin." "Ö-öffnen? Und dann soll ich mich hinlegen? Ich sau hier alles voll!" "Shht, schrei doch nicht so, du weißt doch noch wie es bei Wolfram war oder nicht?" "Ja... und? Dann blute ich hier gleich alles wirklich voll..." "Aber im stehen ist es nicht gesund für dich, ich hol gleich den Arzt und die Schwester wird wissen was zu tun ist. Soll ich deine Mum anrufen?" Konrad nickte nur hektisch und liess sich vorsichtig aufs Bett sinken. Shori gab ihm einen Kuss auf die Stirn und rannte dann aus dem Zimmer um den Arzt zu informieren und Cherry-sama anzurufen. Bis er zurück kam stand Konrad tausend Tode durch, weil er seinen eigenen Körper nicht mehr verstand, der sich immer wieder zusammenkrampfte. "Keine Angst, deine Mum hat gesagt sie kommt sofort und der Arzt... ah..." Shori stand neben Konrad, als der Arzt herein kam. "Na das sieht doch schon mal gut aus, Fruchtwasser verloren?" "Jaaaa... und immer noch", wimmerte Konrad, dem es peinlich war, dass er seinen Pyjama versaut hatte, "Keine Sorge, das ist völlig normal, wir müssen sie nun nur darauf vorbereiten, dass es gleich recht blutig werden kann, wenn sich der Geburtsweg weiter öffnet." "... und schmerzhaft", keuchte Konrad plötzlich auf und krallte sich in Shoris Hand fest. "Wollen sie ein Schmerzmittel?" Konrad war in dieser Beziehung durch und durch ein Mann, das hieß, er nickte heftig, denn Schmerzen waren nicht so sein Ding. Also verließ der Arzt noch mal den Raum um das Schmerzmittel zu holen. Shori stand noch immer neben ihm und hielt seine Hand. "Schau nun lieber nicht nach unten...", murmelte er ihm zu, denn dort begann es nun blutig zu werden. Aber natürlich war es wie beim Bergsteigen und wenn einem jemand riet nicht nach unten zu blicken, tat man es erst recht. So auch Konrad und wurde daraufhin kreideweiß. Die Schwester war ebenfalls im Zimmer und sah ihn beruhigend an. "Keine Sorge, es wird schon alles gut." So sicher war sie sich dabei jedoch nicht, denn sie hatte noch nie gesehen, wie ein Mann ein Kind bekam. Schließlich trat auch der Arzt wieder ins Zimmer und seufzte leise. "Ich kann ihnen nur noch ein schwaches Schmerzmittel geben, wie ich sehe, ist es für die PDA bereits zu spät. "Wie? Wofür zu spät?" "Für die Peridual- Anästhesie, eine Spritze zwischen zwei Rückenwirbel, die den Schmerz nimmt." "Warum zu spät. Das wäre doch wunderbar, keine Schmerzen mehr..." "Wenn der Geburtsweg sich bereits öffnet ist die Gefahr zu groß, das ich daneben steche, sie müssen es damit aushalten." Der Arzt setze ihm eine Spritze in die Kanüle und lächelte dann. "Sie sind doch stark, sie schaffen das, denken sie nur an die Frauen, die müssen das auch so schaffen." "Die sind auch dafür gemacht", knurrte Konrad. Shori versuchte ihn zu beruhigen. "Shht, du schaffst das schon, Wolfram musste es auch ganz ohne Schmerzmittel schaffen." "Ich bin NICHT Wolfram...!" "Nein, aber du bist sein großer Bruder, was wird er über dich denken, wenn du es nicht schaffst!" "Ich schaff das schon, aber ich werd meinen Frust ja wohl noch an dir ablassen können, sonst hast du ja gar nichts zu tun." "Lass ihn ruhig an mir ab, ich vertrag das schon." Shori küsste ihn sanft auf die Stirn. "Nachher bist du grün und blau", schnaufte Konrad bereits ziemlich erschöpft und wirklich zurückkommen wollte die Farbe auch nicht mehr in sein Gesicht. "Egal, solang unser Kind heute geboren wird, kann ich alles aushalten." Der Arzt sah Konrad nun ernst an. "Sie müssen die Hose ausziehen, und dann... na ja...die, Beine... breit machen." Konrad schluckte schwer. Wirklich dazu in der Lage überhaupt an die Hose zu kommen war er nicht mehr. Aber Shori half ihm schließlich das Stück Stoff auszuziehen und hob ihn dann kurz hoch, damit die Schwester schnell das Bett mit frischer Bettwäsche beziehen konnte. "Das ist sooo peinlich", jammerte Konrad und schloss die Augen. "Hey, das ist nicht peinlich, du schenkst neues Leben, da musst du stolz drauf sein." "Ja, ja, dann mach du mal die Beine vor Fremden breit... aaaaarrrg..." Shori legte ihn zurück ins Bett und hielt dann weiter seine Hand. "Du musst hecheln, wie ein Hund, weißt du." "Wie ein HUND?!" "Ja... so..." Shori machte es ihm vor und hörte sich... komisch an. Konrad sah ihn daraufhin schief an und verpasste dadurch fast die nächste Wehe. "Siehst du... es wirkt." Shori grinste ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, als erneu ein Schwall von Blut auf dem Bett landete und der Arzt leise seufzte. Und Konrad keuchend zurück sinken liess. "Wann kommt es denn endlich?", wollte er leise wimmernd wissen. "Das wird noch etwas dauern...", meinte der Arzt. "Ich schätze so mindestens 3-4 Stunden aber es kann auch länger dauern." Schon nach zwei Stunden war Konrad mit den Nerven am Ende und die ersten Tränen keimten auf. Zumindest Blut floss nun keines mehr, denn der Geburtsweg hatte sich vollständig geöffnet. Das Bett war frisch bezogen und der Arzt verbrachte seine Mittagspause in der Cafeteria. Die Schwester war ebenfalls gegangen und Shori sollte sie rufen, wenn etwas passierte. Nun hieß es wirklich nur noch warten und immer wieder versuchte Shori seinen Freund zu beruhigen. Zeitweise fand Konrad sogar etwas Ruhe, wobei ihm immer wieder die Augen zufielen vor Erschöpfung und dass, wo ihm das meiste noch bevorstand. Schließlich begannen die Wehen erneut und diesmal noch schlimmer als zuvor. Erschrocken schrie Konrad auf und kniff die Augen zusammen. Das Hecheln kam nun völlig automatisch und ziemlich hektisch. Shori war sofort ebenfalls wach und sah ihn panisch an. "Was hast du?" "Es... kommt... denk ich", japste Konrad und in der Tat hatte sich sein Bäuchlein sichtbar verschoben. Sofort drückte Shori auf den Klingelknopf und drückte sanft Konrads Hand. "Ganz ruhig, wir schaffen das, okay?" Konrad konnte nur noch nicken und hektisch weiter atmen. Schließlich kamen der Arzt und auch die Hebamme in den Raum und beide sahen sofort was vor sich ging. Der Arzt verschwand zwischen Konrads Beinen, während die Hebamme auf seinen Bauch drückte. "Gut, also bei der nächsten Wehe müssen sie pressen!" Nichts lieber als das, doch auch die nächste und die übernächste Wehe beförderten Balian noch nicht ans Licht der Welt, raubten Konrad aber fast die gesamte Kraft und bei der nächste Wehe schaffte er es kaum zu pressen, ehe er kurzzeitig sogar das Bewusstsein verlor. Shori musste ihn erneut wachrütteln und sah ihn flehend an, bevor er ihm etwas seiner Energie zukommen liess. "Nur noch einmal mein Schatz, einmal pressen, dann ist Balian da." Nur gemeinsam schafften die beiden es und endlich erfüllte das quengelnde Geschrei eines Neugeborenen den Raum. Der Arzt reichte das Baby der Schwester, die es sofort in ein warmes Handtuch schlang und es lächelnd ansah. "Es ist ein Junge...", murmelte der Arzt und versorgte dann Konrad weiter. "Balian ist da...", murmelte Shori leise und küsste Konrad auf die Stirn. "Du warst toll." Konrad sah ihn müde an und war lächelnd einen Blick auf sein Baby. Die Schwester legte ihm den Kleinen schließlich in den Arm und liess sie einen Moment allein. Shori wagte es kaum, das kleine Wesen anzufassen, als er langsam seine Finger ausstreckte. "Nimm ihn... nur", meinte Konrad leise, der seinen eigenen Armen nicht mehr so richtig traute. "Ich hab Angst ihn zu verletzen...", murmelte Shori. "Er ist doch keine Seifenblase", lächelte Konrad nur. "Außerdem... kann ich ihn kaum halten... er ist schwerer als er aussieht..." Shori hob ihn schließlich vorsichtig hoch. "Ich... ich kann das kaum glauben, er sieht aus wie du K-chan... zumindest deine Augen hat er." "Hmmm....", gab Konrad seinem Mann leise recht, schloss aber seine Augen und gab sich der Erschöpfung hin. Shori war so auf ihren Sohn konzentriert der ihn allerdings nur angähnte, dass er gar nicht mitbekam, wie der Überwachungsapparat, an dem Konrad noch immer hing, allmählich schwächere Töne von sich gab. Doch irgendwann schreckte er auf, als der Arzt erschrocken aufsprang und nach Medikamenten verlange. "Was... was ist los?", fragte er panisch und sah den Arzt an. "Was hat er?" "Sein Kreislauf bricht uns gerade zusammen", bekam er nur zur Antwort und wurde bei Seite geschoben, damit der Arzt und ein Kollege sich um den schwindenden Konrad kümmern konnten. Erschöpfung und ein ziemlich immenser Blutverlust hatten ihn bedrohlich nahe an eine Klippe herangeführt, die zwischen Leben und Tod entschied. Shori legte den Kleinen Balian in das bereitstehende Babybettchen und deckte ihn vorsichtig zu. Der Kleine schlief vor Erschöpfung und Shori selber war nun in viel zu großer Sorge. "Bitte.. K-chan, lass uns nicht allein, wir brauchen dich doch." Konrads Körper jedoch gab immer mehr und mehr auf. Zu groß war die Anstrengung gewesen, als dass seine menschliche Seite sie so ohne weiteres verkraften konnte. Schließlich stieß Shori den Arzt zur Seite und legte sich selber neben Konrad. Er würde ihm all seine Energie schicken, ihn heilen und wenn es ihn selber das Leben kostete, das war ihm egal. Aber etwas schien die Macht zu blockieren. Als ob Konrad spüren würde, was Shori vorhatte, hinderte er ihn daran sich vollkommen zu verausgaben. "Konrad, verdammt!", knurrte Shori und öffnete wütend seine Augen. So leicht aber liess sich Konrad nicht zurück rufen. Selbst seine herbeigerufene Mutter wusste nicht, was sie tun sollte. "Was soll ich denn noch tun?", murmelte Shori und sah Cherry-sama an. Cherry schluckte. Es war so lange her, dass sie ihre Kräfte hatte wirken lassen, aber wenn sie es nun nicht tat, würde sie eines ihrer geliebten Kinder verlieren und ihr neuer Enkel, seine Mutter, noch ehe sie einander richtig kannten. Also nahm die ehemalige Maou all ihr Kraft zusammen und reichte Shori eine Hand und nahm mit der anderen Konrads. "Was?", murmelte dieser leise und sah sie überrascht an "Vertrau mir einfach. Du liebst Konrad doch und ihr habt bereits geschworen alles miteinander zu teilen..." "Ich würde alles geben, wenn er bei mir bleibt." "So sei es...." Was folgte war für Shori im Nachhinein nicht mehr nachvollziehbar. Wahrscheinlich wusste es nicht einmal mehr Cherry selbst, doch sie verband die beiden mit einem Band, dass sie aneinander fesselte für alle Zeit. Keiner würde mehr ohne den anderen sein können. Zwei Individuen an ein Leben gebunden. Shori war danach benommen und fühlte sich müde, doch er wollte erst wissen ob es Konrad besser ging. Zumindest schlug sein Herz laut Apparat wieder kräftig und er konnte auch den regelmäßigen Atem deutlich erkennen. "Geht es ihm... besser?", fragte Shori dennoch leise nach. "Hai...", lächelte Cherry-sama leicht und liess die beiden allein, um ihnen ein gemütliches Familienzimmer herrichten zu lassen. Shori wollte schlafen, doch immer wieder musste er zu Konrad sehen und auch die Wiege musste er im Auge behalten. Schließlich aber waren alle drei zusammen in einem großen Bett untergebracht, das Baby in ihrer Mitte, wo es ruhig und zufrieden, inzwischen gebadet, schlief. Und endlich konnte auch Shori seiner Erschöpfung nachgeben und einschlafen. Cherry-sama beobachtete die drei noch einen Moment und liess sie dann allein. Eine neue, kleine Familie hatte sich gefunden und würde bald nach Shin Makoku zurück kehren, um dort gemeinsam mit den anderen zu leben - bis ans Ende ihrer Tage. THE END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)