H.A.N.A.B.I ~the 2nd~ von -Touya- (Die zweite Katastrophe) ================================================================================ Kapitel 1: Schlechter Verlierer ------------------------------- Der McLaren fuhr geradewegs auf die Zielgerade zu und ging schließlich als Sieger aus dem Rennen. „Yeah! Schon wieder gewonnen!“ freute sich Tora, „Noch ne Runde?“ Hiroto warf beleidigt den Playstation-Controller an die Seite und drehte sich weg. „Ach komm schon~“ Tora streckte eine Hand nach Hiroto, der neben ihm auf dem Sofa saß, aus, wurde jedoch sofort vom kleineren abgewiesen. „Du bist scheiße, Tora.“ „Hiroto! Es ist nur ein Spiel!“ „Na und?! Trotzdem!!“ Tora hatte jetzt erst mal genug. Das musste er sich ja nun nicht gefallen lassen. Er stand auf und beschloss abzuwarten, bis Hiroto sich wieder beruhigen würde. In diesem Moment kam Shou zur Tür rein und bemerkte sofort die dicke Luft zwischen den beiden. Seinem analytischen Shou-Instinkt entging ebenfalls nicht, dass die Playstation mal wieder Schuld war, denn es blinkte noch immer Tora’s Name über einem riesigen Pokal auf dem Fernsehbildschirm. Tora warf Shou einen unschuldigen Blick zu und zuckte mit den Schultern. „Hiroto~“ fing er an und klopfte dem Kleinen aufmunternd auf den Rücken. „Das nächste Mal gewinnst du.“ „BLABLA!! Tora gewinnt IMMER! Ich hab noch NIE gewonnen!“ meckerte Hiroto und fuchtelte dabei mit den Armen wild in der Luft herum. „Stimmt gar nicht!“ wehrte sich Tora, „Als du letztens gewonnen hast, hast du mich noch Tagelang damit aufgezogen!“ Hiroto stand auf und stellte sich Tora in Kampfposition gegenüber. „NA UND? Ich darf das ja auch!“ „Dann darf ich ja wohl auch gewinnen!“ Bevor es zu einer ernsthaften Beziehungskrise oder schlimmer noch einer Prügelei kommen konnte, ging Shou schlichtend dazwischen. “STOP!“ brüllte er und hielt sie mit seinen Armen auseinander. Für einen Moment war Stille und Tora und Hiroto guckten ihn fragend an. “Also. Ihr könnt euch doch nicht ernsthaft wegen eines blöden Spiels streiten!“ “DOCH!“ fauchten ihn beide gleichzeitig an. “Na seht ihr. Schon mal ein Anfang. Ihr seid beide gleicher Meinung. Dann könnt ihr euch jetzt die Hand geben und alles ist wieder gut~“ Als Tora und Hiroto dies allerdings nicht von selbst taten, beschloss Shou das für die beiden zu machen. „Entschuldigung Tora. Entschuldigung Hiroto. Alles wieder gut? Ja? Na schön. Dann bin ich mal wieder in der Küche.“ Sagte er und verließ das Zimmer. Nur wenige Sekunden später hörte man, wie die beiden erneut anfingen, sich lauthals anzubrüllen. Kopfschüttelnd griff Shou nach einem frisch abgewaschenen Glas, um es zu polieren, als plötzlich Nao in die Küche gewatschelt kam. “Na, du Langschläfer!“ wurde er von Shou begrüßt. „Setz dich erst mal, ich mach dir Frühstück~“ Nao stand etwas neben der Spur und war ziemlich zerzaust. Nach einiger Zeit merkte er, dass Shou mit ihm redete. „Hm?....Ja, wär gut, hab Hunger.“ Shou, der es liebte, seine Bandkollegen zu bemuttern, lächelte freundlich. „Setz dich doch.“ wiederholte er nochmals. Zögerlich näherte sich Nao einen der Stühle. „Später vielleicht...“ murmelte er und schon drehte sich Shou mit einem großen Frühstückstablett und einer Tasse Kaffee zu ihm um. “Wo ist Saga? Will der auch was?“ Nao zuckte mit den Schultern. „Der schläft noch.“ “So was aber auch!“ protestierte Shou, „Ihr müsst euch dringend einen neuen Rhythmus angewöhnen, ihr verpennt doch den halben Tag!“ Nao sah zur Küchenuhr herüber. Es war gerade mal halb elf. So spät war das gar nicht. Jetzt griff er erst mal zum mit Liebe geschmierten Brötchen von Shou und biss hinein. Plötzlich erschien ein heulender Hiroto im Türrahmen. „IHR SEID ALLE SO SCHEISSE!“ rief er lautstark und verschwand in seinem Zimmer, nicht ohne die Tür einmal laut ins Schloss fallen zu lassen. Nao guckte Shou fragend an und kaute dabei weiter auf seinem Frühstück rum. „Er hat beim Autorennen verloren.“ Meinte Shou, rührte in der Kaffeetasse und stellte sie Nao vor die Nase. Dann kam Tora dazu, er sah nicht sonderlich gut gelaunt aus und setzte sich an den Tisch. Ohne zu fragen griff er nach der Kaffeetasse, die einst für Nao bestimmt war. „Dass der aus solchen Kleinigkeiten immer so ein Theater machen muss!“ regte er sich auf und trank den noch viel zu heißen Kaffee ohne auch nur ansatzweise die Miene zu verziehen. „Hm... Du weißt doch, dass er manchmal so überreagiert. In ’ner halben Stunde lacht er wieder. Wie immer eben.“ „Ja~... aber Hiroto regt sich ständig über jeden Kack auf.“ Shou war ratlos. Nao hatte auch keine Idee, was zu tun war. Also fasste Tora selbst einen Entschluss: „Am besten, ich geh mich entschuldigen, dann hat er, was er will.“ Meinte er und stand wieder auf. „Warte!“ rief Shou und hielt ihn am Arm fest. „So geht das doch auch nicht. Du bist schließlich nicht Schuld.“ „Doch!“ erwiderte Tora und riss sich los. „Das redest du dir nur wieder ein! Nao, sag doch auch mal was!“ Erwartungsvoll sah Shou zu Nao herüber, der den Mund bis zum Anschlag voll hatte und gar nicht in der Lage war, irgendwas zu antworten. „Ich geh’ jetzt.“ „Nein.“ Wieder versuchte Shou den schwarzhaarigen daran zu hindern, die Küche zu verlassen. Dieser jedoch begann daraufhin am T-Shirt seines Gegenübers zu zerren und ihn an die Seite zu schieben. Während sie noch einige Zeit weiter, mehr oder weniger handgreiflich, diskutierten, merkten sie beide nicht, wie plötzlich Hiroto an ihnen vorbeitapste und sich an den Tisch setzte, vor dem noch immer Nao stand und mit seinem späten Frühstück beschäftigt war. „Krieg ich auch was zu essen?“ fragte er freundlich und blickte unschuldig in die Runde. Staunend und mit offenem Mund sahen Tora und Shou zu ihm rüber. „N...Natürlich...“ meinte Shou schließlich und suchte dann im Schrank nach einem weiteren Teller. „Hm... Ich möchte, glaub ich, lieber meine bunten Ringelcornflakes, bitte.“ Sagte Hiroto und Shou machte sich augenblicklich daran, Cornflakes zuzubereiten. Während er dabei war, die Milch über die bunten Kringel zu schütten, saß Hiroto brav und lächelnd am Tisch und wartete darauf, seine bestellte Mahlzeit in Empfang zu nehmen. “Hier.“ Sagte Shou, immer noch verwundert, und stellte ihm die Schüssel vor die Nase. Hiroto schaufelte sich einige Löffel der Cornflakes in den Mund und wand sich Nao zu. “Ey, Nao! Haschu Luscht mit mia nachhea maine Dregn Boall Figurn zu ordnen?“ fragte er mit vollem Mund und spuckte einige Krümel quer über den Tisch, die von Shou sofort eliminiert werden mussten. Tora war geschockt. „Aber...die wolltest du doch mit MIR sortieren!“ Hiroto ließ ihn links liegen. “Willschu?“ Nao musste erst einmal den letzten Bissen runterschlucken, bevor er etwas sagen konnte. „Öh...na ja~“ fing er unsicher an und sah zu Tora, der sichtlich geknickt war. “Willst du das nicht mit Tora machen?“ Hiroto schaufelte sich den nächsten Haufen rein. “Gut. Dann kommschte nachhea einfach vobei.“ Er nahm sich seine Schüssel und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer, um sich dort vor den Fernseher zu setzen. Sie hatten ein total neues und modernes Gerät, welches Hiroto nun noch mehr liebte, als den alten Fernseher und das war schon kaum vorstellbar. “Irgendwie...hab ich das jetzt nicht gecheckt.“ Meinte Shou, als Hiroto außer Hörweite war. “Keine Angst.“ Wandte sich Nao an Tora, „Ich mach das nicht. Wir warten einfach, bis der wieder normal ist.“ Tora stand geistesabwesend neben Shou und starrte ins Leere. “Ach Toooora~“ Shou legte einen Arm um ihn, „Nimm dir das nicht so zu Herzen. Wir wissen doch, wie Hiroto ist.“ Plötzlich kam Saga ins Zimmer, bemerkte die Situation und wusste sofort, was zu tun war. “Oh. OH! Gruppenkuscheln~!“ flötete er und flauschte sich von hinten an Shou und Tora. “HAHAHA!“ lachte er laut und schlich sich an Nao ran. “Guten Morgen, Nao-Schatzi!“ sagte Saga und gab seinem Liebsten einen Handkuss, der Nao sofort rot anlaufen ließ. „Morgen..“ Zwar waren sie jetzt schon einige Wochen zusammen, doch gab es immer noch Situationen, mit denen er nicht recht umzugehen wusste. Dann bemerkte Saga Tora’s Traurigkeit. „Is’ irgendwas?“ Doch anstatt zu antworten, wedelte Shou nur mit der Hand, was soviel bedeuten sollte, wie, dass er besser nicht fragen sollte und Saga verstand. Nach einigen Minuten Trauerstimmung kam ein strahlendes Gesicht zurück in die Küche gewuselt. „Alle~!“ rief Hiroto und stellte die leere Schüssel in die Spüle. „Oh~ Morgen Saga.“ Sagte Hiroto und war gerade wieder am Abdampfen, als er im Türrahmen noch einmal stehen blieb. „Ach, und bis nachher Nao!!“ Und schon war er wieder verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)