Zum Inhalt der Seite

Familienbande

A tale of a young man
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zwei Brüder

Guten Tag!^^

Danke an alle die sich hierher verirrt haben und das folgende lesen.

Das was ihr gleich lest ist meine erste lange FF und somit würde ich mich über alle verbesserungsvorschläge freuen!^^
 

Alle Figuren und Orte sind frei von mir erfunden und jede Ähnlichkeit zu realen oder erfundenen anderer Autoren ist weder beabsichtigt noch erwünscht gewesen.
 

Aber nun solls losgehen:
 

---------------------------------
 

Zwei Brüder
 

Farun, die Hauptstadt Katars lag ruhig da, während der Mond am Himmel stand. Kein Ton erklang, außer dem leisen Rauschen des Swaras, einem kleinen Fluss, der mitten durch das Land floss. Einige Fische schwammen darin und die Vögel, die sich vom Lärm des Tages erholten, sangen das letzte Lied zur Nacht. Langsam begann der Wächter seine abendliche Runde durch den friedlichen Ort, selten war es so leicht hier zu arbeiten, wie an jenem Abend.

Auch die beiden jungen Männer, die ihren Weg durch die Straßen suchten störten den Frieden nicht. Verschmitzt grinste der Kleine, als Haris, der Wächter der Stadt, sie zu kontrollieren suchte. Misstrauisch beäugte er die beiden im Lichte der Laterne. Es waren nicht gerade die üblichen abgerissenen Figuren, die sonst zu so später Stunde noch die Strassen durchquerten. Das Gesicht des kleinen schien selbst in diesem Licht sauber und gepflegt, auch wenn sein Begleiter dem nicht entsprach.

„Ihr solltet zu so später Stunde nicht mehr hier unterwegs sein!“ sagte der alte Haris, „Es sind gefährliche Menschen hier auf den Strassen unterwegs! Passt bloß auf Jungs!“

Jungs, ja, das waren sie wohl. Der eine war etwa 18 Jahre, mit dunklem Haar und einem besorgten, doch nicht unaufmerksamen Blick. Dagegen war der Kleine jünger.

Haris schätzte ihn auf 14, vielleicht 15 Jahre. Seine weißen Haare kamen ihm seltsam vor. Und der Eindruck, den Haris von seinem Gesicht gewann beängstigte ihn. Mit dem Wissen, es sei besser sich aus allem heraus zu halten, ignorierte Haris das Gefühl er lächelte sie freundlich an und ermahnte sie dann noch zur Vorsicht.

Ein schreckliches Kichern drang da an das Ohr des alten Mannes. Der Junge blickte zu ihm herauf, seine Augen sprachen aus, was Haris sich nicht träumen wollte.

Doch der ältere begann dann beruhigend zu sprechen: „Wir passen auf uns auf, keine Angst! Wir sind auch gleich daheim!“

Sein beschwichtigendes Lächeln konnte aber die Besorgnis nicht von dem Wächter nehmen. Er war sicher, dass etwas nicht stimmte. Aber es war nicht sein Recht sie aufzuhalten und so blickte er ihnen nach. Immer noch mit einem seltsam schweren Gefühl im Magen. Vielleicht war er einfach zu alt für den Job geworden.

Nach einer Weile ohne Regung, mit dem Blick auf den Weg der beiden gebannt, schüttelte Haris den Kopf und setzte seinen Weg in entgegen gesetzter Richtung fort. Dieses Verhalten sollte ihm schon wenige Tage später Leid tun…
 

„Du solltest dich zurückhalten, wenn selbst so ein Nachtwächter merkt wer du bist, ist es aus mit dem Ausgang… du weißt was Vater gesagt hat!“ begann der ältere, als er sich sicher war, dass Haris ihn nicht hören konnte.

„Vater will mir den Ausgang verbieten? Ich könnte am Tag durch die Händlerreihen laufen und niemand, nicht mal ihr, würdet es merken. Ihr solltet nicht so abschätzig zu mir sein, ohne mich wärt ihr verloren!“ grinste der jüngere überlegen.

Cosimo wusste wann es besser war seinem Bruder nicht zu wieder sprechen und heute war er gespannt. Es lag etwas in der Luft, er spürte es mit seinem ganzen Körper. Wie ein Blitz hatte es ihn bereits am Morgen durchschossen. Irgendetwas musste heute noch geschehen, doch was ihn besorgte, schien dem jüngeren die blanke Freude ins Gesicht zu zaubern. Ja, Gonzo musste es auch spüren. Er war kein Freund von Spaziergängen und gleich gar nicht unter Beobachtung. Aber er hatte sich nicht dagegen gewehrt, ja war sogar mit Freude mitgegangen. Der Vater wollte, dass einer von ihnen mitgeht. Und es war Cosimo, der sich freiwillig meldete. Wer den Tiger beobachtete, konnte nicht von ihm überrascht werden, dachte er. Nach kurzem Weg jedoch gefiel ihm sein anfänglicher Übermut gar nicht mehr. Denn der Tiger streifte auf der Suche nach Beute.

„Gonzo, warte mal kurz!“

„Wieso sollte ich wegen dir warten?“ zischte der junge mit einem missbilligenden Blick.

„Wir sind jetzt schon seit einer halben Stunde unterwegs, wollen wir nicht langsam heimgehen?“ antwortete Cosimo versöhnlich lächelnd.

Doch Gonzo gefiel diese Vorstellung gar nicht. Er stapfte weiter voran, ohne zurück zu blicken. Noch war er nicht bereit nach Hause zu gehen. Und bevor er es schaffen konnte alles zu erledigen, musste er sich zunächst seines Bruders entledigen.

Schließlich blieb der kleinere doch stehen, den Blick zum Himmel gewand. Cosimo, der mittlerweile wieder neben seinem Bruder herlief, schaute ihn misstrauisch an. Er grübelte, was der Kleine wohl vorhatte. Doch auf das Aussprechen seines Namens reagierte er nicht. Es war einer der Momente, in denen Cosimo es hasste den Babysitter zu spielen. Rufend, bittend, flehend sprach er auf den Jungen ein, jedoch regte dieser keinen Muskel. Mit dem Gedanken, dass sicher bald jemand auf dieses Spiel aufmerksam wird, drehte er den Kopf zu beiden Seiten. Hoffentlich kam jetzt niemand vorbei. Aber als er zurück zu seinem Bruder blickte, durchfuhr ihn der blanke Horror. Gonzo hatte sich aus dem Staub gemacht. Panisch durchkämmte er die Straßen. Zwei volle Stunden war er auf der Suche, bis sich Cosimo endlich eingestand ihn verloren zu haben. Sein Rücken schmerzte schon beim Gedanken daran.

Mit reuevoll eingezogenem Kopf kehrte er nach Hause zurück. Was Gonzo wohl jetzt machte? Spätestens morgen würde er es wissen.

Erst jetzt wurde Cosimo klar, wie weit sie gelaufen waren. Er durchquerte noch einmal jede Straße. Seine Gedanken waren so durch einander, dass der große Bruder schließlich vollkommen vergas, auf den Weg zu achten. Eine halbe Stunde lief er, dann wurde ihm klar, wo er war.

Das große Tor des Fürsten Hofs war schwer bewacht und Cosimo stand nur wenige Meter entfernt. Schnell versteckte er sich im Gebüsch als zwei Wachen ihren Weg um den Palast direkt an ihm vorbei lenkten. Jetzt ein Ton und es war aus… Sein Atem stockte. Sein Herz schlug, als wolle es jeden Moment zerbersten.

Langsam schloss er die Augen. Nun wusste er, was der Vater meinte, wenn er sagte, achte immer auf deinen Weg. Vielleicht hätte er es doch nicht einfach so abtun sollen. Er hatte Angst. Und noch mehr, als die beiden näher kommenden beängstigte ihn die Angst selbst, die ihn zum Zittern brachte. Die Blätter bewegten sich. Es raschelte, während die Stimmen immer lauter wurden.

Und schließlich waren sie direkt neben ihm. Cosimo verstand jedes Wort. Es waren zwei Soldaten, Arman und Martin hießen sie wohl. Der eine schien Probleme mit seiner Liebsten zu haben, während der andere ihm Ratschläge gab.

„Das wird schon wieder Martin! Wenn du alles so machst, wie ich es dir gesagt habe, dann muss es einfach klappen!“

Seine Stimme zeugte von einem breiten Grinsen. Arman war sicher ein Draufgänger mutmaßte Cosimo. Er war stürmisch und seine Tipps vollkommen dämlich, aber er war von sich überzeugt. Wahrscheinlich hatte er noch nie eine Frau ohne Kleider gesehen. Martin aber schien schüchtern zu sein. Sein Vater war sicher sehr dominant und hatte ihn gezwungen in die Armee einzutreten.

Mit solchen Überlegungen lenkte Cosimo sich ab, bis er nach fast einer halben Stunde endlich aus seinem Versteck kriechen konnte. Die beiden waren endlich weg.

Er lief wie vom Teufel gejagt in die Stadt, doch diesmal achtete er auf den Weg, der ihn direkt auf den Markt führte.

In diesem Moment erst wurde ihm klar, wie dumm sein Verhalten eigentlich war… Gonzo war doch längst nicht mehr bei ihm und sein Gesicht kannte niemand. Es war eines unter vielen in dieser Stadt, wo man seinen eigenen Nachbarn nicht kannte.

Cosimo atmete schwer, die Strecke, die er zurückgelegt hatte, war nicht eben kurz und so war er ganz aus der Puste, als der Boden sich unter seinen Füßen änderte und das glatte Kopfsteinpflaster begann.

Als es sich einiger Maßen gelegt hatte, kletterte sein Blick zum Himmel empor, da er sich aufrichtete. Doch Cosimo konnte nicht direkt auf den Mond zu schauen. Ihm stellten sich drei Schlingen in das Bild. Zwei Galgen zum ständigen Gebrauch, für jeden kleinen Gauner, den sie nicht in irgendeinem Lager brauchen konnten. Und einen, der seit Monaten nicht mehr genutzt wurde. An ihm hing ein Zettel, darauf wurde ein Kopfgeld ausgeschrieben, für einen, dessen Bild direkt darüber prangte. Cosimo kannte dieses Gesicht, nur fragte er sich, wie sie es schafften, ihn darauf zu bannen.

Der junge Mann hatte weißes Haar, ein jugendliches Gesicht und ein breites Grinsen in selbigem. Gonzo war wohl einer der meistgesuchten Personen des Landes. Vor zwei Jahren hatte der Fürst diesen Galgen für denjenigen reserviert, der für die schrecklichen Geschehnisse in Farun verantwortlich war. Einige Zeit später kam dann der Fahndungsbrief daran. Damals waren die Soldaten stolz, dass sie schon wussten, wer dafür verantwortlich war. Doch bis zu diesem Tag hatte sich weiter nichts getan, als dass noch mehr Fälle hinzukamen.

Stolz grinste Cosimo, schließlich war es sein kleiner Bruder, der jeden noch so guten Ermittler an der Nase herumführen konnte. Aber auch Sorge trat in sein Gesicht, als er weiter überlegte. Gonzo war eine schreckliche Person, arrogant, nervig und doch… Doch war er sein Bruder. Sein jüngerer, der seinen Schutz bedurfte. Den manchmal, ganz selten, schenkte selbst dieser kleine Racker ihm ein herzzerreißendes Lächeln.

„Langsam sollte ich mich wirklich Heim machen!“

So trennte sich Cosimo vom Blick auf den Mond und richtete seine Schritte weiter in Richtung einer kleinen Gasse, die sich direkt an den Markt anschloss. Hier kam selten jemand durch, außer seiner Familie. Und obwohl man es ihr nicht ansah, ging sie ein gutes Stück zwischen den Häusern entlang. Das nächtliche Licht fiel hier nicht auf den Boden, da die Häuser zu beiden Seiten sie abschirmten, und so war es teilweise eine waghalsige Angelegenheit diesen Weg zu nutzen.

Nach einigen Metern grenzte die Gasse in eine weitere querstrebende. Cosimo wählte den Weg nach links und ein Stück weiter nach rechts in eine weitere kleine Nische zwischen den Gebäuden. In dem Teil der Stadt standen diese nämlich so eng an einander, dass ein ganzes Straßensystem sich ergab. Zwischendrin waren noch einige beleuchtete, um den Menschen die dort wohnten den Weg nach Hause zu ermöglichen. Aber Fremde wären hoffnungslos verloren, selbst die meisten eingefleischten Bewohner Faruns kannten nicht alle Schlupfwinkel. Darum hatte Cosimos Vater diesen Ort für sie ausgesucht.

Nach einigen Metern Fußweg stand er nun endlich vor einer kleinen Holztür, die, wenn man nicht wusste, dass sie dort war, nicht zu sehen war. Das Treppchen davor war auch kein Indiz für eine Tür, schließlich hatten die Menschen hier die seltsame Angewohnheit solche auch vor Wände zu bauen, ohne, dass eine Tür auch nur in der Nähe war. Die meisten hatten längst aufgegeben zu versuchen, das zu verstehen, nur einige Besucher rätselten ab und an noch daran herum. Doch was Cosimo eigentlich überraschte war das, was sich davor abspielte. Gonzo hatte es sich auf der kleinen Treppe gemütlich gemacht. Seine ganzen Sachen schienen klitschnass zu sein. Er schaute etwas traurig auf den Boden und bemerkte so gar nicht, dass sich sein Bruder neben ihn setzte. Erst als dieser seine Jacke auf Gonzos Schultern legte.

„Vater tötet mich, wenn du krank wirst!“

„Ich werde nicht krank!“ sagte der Kleine stolz.

„Aber nass wie ein begossener Pudel bist du trotzdem!“ grinste Cosimo. „ Was hast du gemacht? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht!“ sprach dieser nun etwas ernster weiter.

„Ich war schwimmen… im Swaras.“

„Um diese Zeit? Denkst du nicht, es ist ein wenig leichtsinnig?“

„Was geht dich das an, Cosimo?“ fuhr Gonzo seinen Bruder wütend an.

„Warum hast du auf mich gewartet?“

„Darum!“

„Aha…“

Cosimo konnte sich denken, dass Gonzo nicht nur schwimmen war. Aber wenn er es nicht selbst erzählte konnte man es vergessen etwas zu erfahren. Darum stand er nun wieder auf und steckte den Schlüssel ins Haustürschloss. Mit einem Knacken und Knarren öffnete sich die doch sehr schwere Tür. Sofort stieg ihnen der Geruch von frischgebackenem Brot in die Nasen. Cosimo freute sich darauf noch etwas davon zu probieren, bevor er zu Bett ging, während sein Bruder den direkten Weg in sein Zimmer suchte. Vorbei an der Küche und dem Wohnzimmer.

„Ihr wart lange weg!“ meinte ihr Vater.

Er war schon ein gesetzter älterer Herr mit grauen Haaren. Den Bart hatte er sich schon länger nicht mehr gestutzt und so zeigten sich die Ansätze eines Vollbartes. Als Kind hatte Cosimo es geliebt dem Vater die Barthaare auszurupfen, was dieser lächelnd über sich ergehen ließ. Auch heute konnte man von Adrian nicht sagen, dass er sich einen Spaß entgehen ließ oder einen solchen nicht mitmachte, doch die Sorge hatte tiefe Falten in sein Gesicht gezogen. Neben seiner Freundlichkeit war er aber auch streng zu seinen Söhnen, was vor allem Gonzo zu spüren bekam. Dadurch eckten die beiden meist an. Der Kleine war ein Dickkopf, der es nicht haben konnte, wenn es nicht nach ihm ging und diesen schien er direkt von seinem Vater geerbt zu haben.

Ihre Mutter war einige Jahre jünger als der Vater, ihre langen dunklen Haare band sie oft zusammen, da sie viel in der Küche zu tun hatte. Amara war von Grund auf gut und schien über endlos viel Gutmütigkeit zu verfügen. Eine ihrer Eigenschaften, die Cosimo so an seiner Mutter liebte. Zweifellos war eine weitere, dass sie ihn ständig mit Leckereien voll stopfte, so dass er des Öfteren drohte dick zu werden.

„Gonzo hatte heute eben mehr Lust als sonst. Wer weiß warum… Ist doch auch besser, als wenn er die ganze Zeit hier rumhockt!“ sagte der älteste Sohn sich am anderen Ende des Küchentisches, gegenüber seines Vaters setzend.

„Cosimo hat recht, lass den Jungen doch ihren Spaß!“ pflichtete ihm Amara bei, während sie ihm frische belegte Brote vor die Nase stellte.

Adrian seufzte unzufrieden und streckte sich über den gesamten Tisch, um ebenfalls eines der Brote zu erhaschen. Während er genüsslich hinein biss beschwerte er sich noch ein paar Mal, wie unverantwortlich dieses Verhalten war.

Ging aber schließlich wohlgenährt mit seiner Frau zu Bett.

Cosimo saß noch eine ganze Weile in der Küche und dachte darüber nach, was Gonzo wohl in der zeit getan hatte, da er verschwunden war. Es war nicht das erste Mal, dass er sich abgesetzt hatte. Aber zu meist war er dann nicht klatschnass nach Hause gekommen. Doch alles Grübeln brachte nichts. Und so nahm er sich vor am nächsten Morgen in die Stadt zu gehen und sich ein wenig umzuhören, was vergangene Nacht so geschehen war.

Mit diesem Vorhaben ging er zu Bett, wenn auch nicht einmal halbwegs beruhigt.

Ein guter Tag...

Hallöchen!^^
 

Nach der Beschwerde über meinen Zeitfaktor XD hier nun das zweite Kapitel^^

Hoffe ihr habt Spass dran!
 

---------------------------------------------------------------------
 

„Cosimo, wo willst du hin?“ klang eine fröhliche Kinderstimme über den Innenhof.

Dieser war relativ klein, rechteckig und hatte an den beiden kurzen Seiten je eine zweiflüglige Tür. An einer der beiden Längsseiten war ein Balkon unter dem ein offener Raum und an dessen Seiten je eine weitere Tür gelegen war. Getragen wurde er von mehreren hölzernen Säulen, die in breiten Abstand nebeneinander standen.

„Ich will auf den Markt!“ antwortete Cosimo lächelnd, während er aus einer der beiden großen Türen trat. Von der anderen Seite her kam sein jüngster Bruder in einer Art Pyjama herangeeilt.

„Aber du gehst sonst nie so früh! Und du wolltest mich beim nächsten Mal mitnehmen!“ trotzig richtete sich der kleine vor ihm auf. Amando hatte genauso dunkle Haare wie sein großer Bruder. Er liebte es mit ihm zusammen durch die Strassen zu laufen.

„Ja, beim nächsten Mal, Heute geht es nicht!“

„Du bist gemein!“ schrie Amando auf den Boden stampfend.

Aus dem kleinen Raum unter dem Balkon trat ein dritter junger Mann. Er sah nicht sehr zufrieden aus. Während sein Blick zum Himmel wanderte, lehnte er sich gegen eine der Säulen.

„Deine Neugier kennt keine Grenzen, was?“ fragte er, fügte aber mit Nachdruck „Aber ich warne dich, halte dich aus meinen Angelegenheiten raus!“ hinzu.

„Wie kommst du darauf, dass ich mich dafür interessiere, was du so treibst?“ grinste Cosimo.

„Ich habe dich nur gewarnt…“, damit trat Gonzo zurück in den Raum.

„Amando, ich verspreche dir dich heute Nachmittag mitzunehmen! Großes Ehrenwort!“

„Na gut, aber das ist das letzte Mal, sonst rede ich nie wieder mit dir!“ damit verschwand der Junge wieder in Richtung der Küche.

Bevor er selbst zur Haustür ging, lenkte Cosimo seine Schritte zu dem kleinen Raum, in dem Gonzo verschwunden war. In diesem lagen viele Kissen in den unterschiedlichsten Farben. Auf dem größten in der Mitte, das in ein tiefes blau getaucht war, hatte der weißhaarige Junge Platz genommen. Mit kalten Augen blickte er auf den älteren, „Was willst du noch?“

„Du bist nur selten auf dem Hof. Wie kommt der momentane Frischluftdrang?“

„Geht dich das etwas an? Vielleicht suche ich nur eine Ablenkung von der Öde des Tages, Vater erlaubt mir nicht viel Betätigung. Ich würde gern einmal wieder unter der Mittagssonne wandern…“

„Wie du dich wieder ausdrückst… Außerdem weißt du, warum du das nicht darfst… Oder erinnerst du dich nicht mehr, was beim letzten Mal geschehen ist? Warum dein Bild am Galgen hängt?“ antwortete Cosimo ernst.

„Ja, geh jetzt, ich will meine Ruhe.“

Gonzo legte den Kopf in den Nacken und wollte nun mehr nichts von seinem Bruder hören. Dieser schüttelte nur den Kopf und begab sich dann wieder auf den Hof. Endlich folgte er dem Weg Amando`s zur Küche, in welcher sein Vater bei einem Brot saß und mit dem Kleinen scherzte.

Als Cosimo den Raum betrat blickte Adrian auf. Man wünschte sich einen guten Morgen und wandte sich dann vollends dem Frühstück zu.

„Du wirst mich heute begleiten, ich habe einiges zu tun, da kann ich deine Hilfe brauchen. Wir werden am Nachmittag zurückkehren, dann kannst du deine Besorgungen machen.“ begann der Vater der Jungen.

„Ich wollte aber noch vorher einiges erledigen.“ Cosimo wollte noch am Morgen auf den Markt und die Lust seinen Vater zu begleiten hielt sich stark in Grenzen. Schließlich war dies immer mit viel körperlicher Arbeit verbunden. Bei dem Gedanken schmerzte ihm der Rücken. An diesem Tag wollte Adrian einem Freund zur hand gehen. Dieser hatte oft Dinge für ihn versetzt, die besser nicht in die Hände der Miliz gelangten. Eigentlich war er jedoch ein Bauer und so konnte sich Cosimo bereits ausmalen, was er zu tun hatte. Zudem war das auch der letzte Ort, an dem man etwas darüber erfuhr, was letzte Nacht geschehen war. Oft dachte er abwertend an die Hinterwäldler auf den Dörfern, die nichts vom Leben in der Stadt wussten.

„Es ist mir egal, was du wann tun willst, ich habe gesagt, dass du mich begleitest, also tust du das gefälligst!“

Nickend gab der junge Mann seinem Vater die Bestätigung, dass diesem sein Gehorsam gilt. Was wollte er auch sonst tun, Cosimo war nicht der Mensch, der anderen die Stirn bot, darum hatte er Gonzo schon immer beneidet.
 

Die Sonne brannte heiß auf den Feldern, als Adrian den kleinen Pferdewagen die Feldwege entlang lenkte. Er hatte ihn bei einem Händler am Rande der Stadt vor langer Zeit gekauft. Dort stand er dann immer bereit ihn zu den Dörfern zu bringen.

Cosimo hatte sich hinter seinem Vater zur Ruhe gelegt. Auf dem Wagen war genug platz, auch wenn die Füße heraushingen. Er hatte in der letzten Nacht kaum geschlafen. Seine Gedanken kreisten um Gonzo, wie er in den nassen Sachen auf der Treppe saß. Wo er sich wohl so nass gemacht hatte? Der Swaras war um diese Zeit nicht gerade warm und so konnte er nicht glauben, dass sein Bruder darin gebadet hatte.

„Cosimo, wach auf, wir sind gleich da!“ rief Adrian nach einiger Zeit strahlend seinem Sohn nach hinten.

Langsam setzte Cosimo sich streckend auf und kletterte vor, neben seinen Vater. Vor ihnen, noch ein ganzes Stück weit weg, zeigte sich Mateo´s Hof mit den weitläufigen Äckern und Weiden, die ihn umgaben. Adrian und er waren schon seit vielen Jahren befreundet. Und so verwunderte es auch nicht, dass ihre Kinder gute Freunde waren. Auch wenn er gern auf den Markt wollte, die Tochter des Bauern wieder zu sehen missfiel ihm auch nicht gerade.

„Was machen wir heute bei Mateo, Vater?“

Adrian lächelte zu seinem Sohn, während er ihm mit der rechten Hand auf die Schulter fasste.

„Du wirst schon sehen, was du zu tun hast. Ich werde mir einen Kleinen aus seinem Weinkeller genehmigen.“ Er grinste nun über beide Ohren und gab dem Pferd einen leichten Peitschenhieb, um schnell da zu sein.
 

An dem warmen Vormittag, an dem Matteo seinen alten Freund Adrian zu sich eingeladen hatte, war auf dem Hof schon geschäftiges Treiben. Mateo´s Frau, Amina, kümmerte sich mit ihrer Tochter um die Wäsche. Auch wenn sie einige Mägde hatten, gewisse Arbeiten tat sie einfach gern selbst, um sich nicht unnütz zu fühlen. Die Haare locker hinten zusammengeknotet, lächelte sie wohlwollend zu ihrem Sohn. Fidelio hieß der junge Mann, der nur einige Monate älter als Gonzo war, jedoch anders als dieser unter seinen braunen Haaren immer ein Lächeln in die Welt entsandte. Er ähnelte sehr seiner Schwester Isabella. Neben wenigen Streitereien kamen sie gut miteinander aus. Diese wenigen kamen vor allem dadurch zustande, da beide ihren eigenen Dickkopf hatten und diesen auch durchzusetzen suchten.

„Lio!“, so nannte Matteo seinen jüngsten Spross, „Hilf mir mit den Stallungen! Ich will fertig sein, bevor Adrian kommt!“

Ruhigen Schrittes ging Matteo bereits vor, eine Schaufel über der Schulter tragend.

„Ja, Liochen! Geh Fladen schippen!“ grinste Isabella schelmisch.

„Willst du irgendwas sagen? Oder sparst du dir deine Worte für deinen kleinen Schnösel?“, gab er die Luft küssend zurück.

„Zumindest lerne ich Leute kennen! Deine einzige Beziehung war doch bisher zu einer Stute mit Durchfall!“

„Isabella, hör auf deinen Bruder zu ärgern! Und du geh zu deinem Vater er wartet schließlich!“ unterbrach sie Amina ein Betttuch aufhängend.

Sie stand mit dem Rücken zu ihren beiden Kindern, die sich zum Abschied noch einmal diverse Grimassen schnitten.

„Warum musst du den Kleinen auch immer ärgern? Er ist doch dein Bruder!“

„Aber Mutter, damit hast du deine Frage doch selbst beantwortet“

Isabella lächelte zum Stall hinüber, wo Lio gerade zum Ausdruck brachte, dass ihm diese Beschäftigung nicht behagt. Was jedoch nichts brachte, eine Stunde musste er mit der Säuberung verbringen. Dann, gerade als er sich auf den Weg zum Brunnen machte, brachte Adrian das Pferd auf dem Hof zu stehen.

„Hallo Lio!“, rief er, “Sag deinem Vater, dass wir da sind! Ich hoffe er hält ein Gutes Tröpfchen bereit.“

Einer der Stallburschen versorgte das Pferd. Während er es gerade liebevoll am Kopf tätschelte, begrüßte Matteo seine Gäste. Von den vielen Dingen die Lio nicht verstand, war die Tatsache, dass er in regelmäßigen Abständen die Arbeit der Burschen machen musste. Weil aber alles Schimpfen nichts brachte, ließ er es eben so geschehen.
 

In der Küche hatte eine der Mägde den Tisch gedeckt. Amina hatte am Abend zuvor noch einen Kuchen gebacken. Gemeinsam mit ihren Gästen setzten sich Matteo und seine Familie zum Gespräch. Es war viel geschehen seit dem letzten Treffen der beiden Väter. Bevor Adrian das Problem mit seinem jüngsten hatte, war er ein angesehener Mann in Farun. Damals hatte er noch wenig mit Matteo zu tun, der sein Lebtag nichts als die bäuerliche Arbeit getan hatte. Dessen Vater war ebenfalls Bauer, darum lag dies auch nicht fern. Oft hoffte Matteo schon, sein Sohn würde es ihm einmal gleich tun, Lio jedoch hatte daran nicht viel Interesse.

Adrian versorgte seinen Freund immer mit dem neusten Klatsch und Tratsch aus der Stadt. Doch vieles erreichte ihn nicht, weil die Bürger sich kaum für das interessierten, was außerhalb ihres Dunstkreises geschah. Matteo hingegen hatte viel mit den fahrenden Händlern und Spielleuten zu tun. Die eine oder andere Not überstanden sie mit dem Geld, das sie mit der Miete verdienten. Er hörte viel von den Grenzen und dem Leben in den Nachbarländern.

An diesem Tag galt Adrians ganzes Interesse einem Gerücht, dass er gehört hatte. Doch direkt ansprechen wollte er den anderen darauf nicht. So führten sie ein langes Gespräch über Getreideernten, Modeneuheiten, Mäuseplagen und derlei anderen Dingen. Cosimo hatte dagegen die stumme Unterhaltung mit Isabella aufgenommen. Ständig Zwinkerten und lächelten sie sich an, ohne ein Wort von sich zugeben, was Lio des Öfteren zum imaginären Erbrechen verleitete und ihm entsprechend viele Klapse auf den Hinterkopf einbrachte, von Vater und Mutter.

Und endlich kam Matteo auf das Thema zu sprechen. Er berichtete Adrian von einem Sekretär oder etwas ähnlichem. Jedenfalls arbeitete er im Hause des Königs.

„An dem ersten Abend, den er hier verbrachte, hat er mir den halben Weinkeller leer getrunken. War ganz schön trinkfest der Junge. Auf jeden Fall meinte er, dass er keine Lust mehr auf seinen Job hatte, die ganzen Lügen und Intrigen, das war nichts für ihn. Und dann erzählte er mir, dass der König versucht jede Nachricht von der Grenze zu vertuschen. Es soll da ein heftiger Krieg toben. Keiner kann mehr dort ruhig leben. Aber der König will das den Bürgern vorenthalten, Stimmung halten oder so. Könnte sonst Ärger geben.“

„Und worum soll es da gehen?“ hakte Adrian neugierig nach.

„Um eine Lappalie wohl… Aber niemand weiß es wohl so richtig. Nicht mal den engsten Vertrauten sagt unser König das. Und drüben soll´s auch keiner wissen, hat er gesagt. Das erklär mal dem Volk: > Entschuldigung, wir führen Krieg, viele werden sterben, aber warum kann ich euch nicht sagen! < Klingt nicht so toll, oder?“

Adrian wurde einiges klar, z.B. warum kaum noch Händler aus der Grenzregion kam. Viele in der Stadt waren auf sie angewiesen. Unter anderem auch Adrian selbst. Er machte immer noch Geschäfte und sein Laden brauchte Ware.

Matteo wechselte dann wieder das Thema, als er genug getrunken hatte, reichte ihm auch die Obsttorte, um über sie zu debattieren. Derweil servierte Amina noch etwas zum Mittagessen.

Etwas später machten sich Adrian und Cosimo wieder auf den Heimweg. Nach einem längeren Abschied, Isabella wollte ihren Liebsten nicht gehen lassen, fuhren sie den Weg zwischen den Feldern wieder zurück.

„Wozu sind wir jetzt eigentlich dahin gefahren, Vater? Wir haben doch nichts gemacht außer essen und reden.“

„Ich weiß, mehr wollte ich auch nicht.“

Cosimo blickte ihn verärgert von der Seite an.

„Musste ich dann unbedingt mit?“

„Ja!“, Adrian grinste, „Ich wollte nicht allein fahren!“
 


 

---------------------------------------------------------------------------
 

bis zum nächsten Mal!^^

Flucht

Nach langer langer Zeit gehts jetz mal weiter...^^"

Hatte jetz wegen Schule zu tun, aber von jetz an gehts (hoffentlich) stetiger!
 

Die Hufe des Pferdes knallten auf das Pflaster, als die kleine Kutsche das Stadttor wieder durchquerte. Laut wiehernd zog es selbige in Richtung des kleinen Häuschens am Rande der Stadt, neben dem auch der Stall stand, wo der junge Hengst seine Zeit verbrachte, wenn sein Herr ihn nicht brauchte.

Langsam senkte sich schon die Nachmittagssonne gen Horizont, die bald den gesamten Himmel in ein Rot tauchen würde, das einen Hauch von Unendlichkeit in den Herzen der Betrachter entstehen lassen würde. Doch jetzt war daran noch nicht zu denken, auch wenn der Pferdewirt seine Tiere bereits von den Weiden vor den Mauern der Stadt hinein holte, da die Nacht kalt werden sollte. Er grinste, als er Adrian kommen sah. Denn es war selten, dass er etwas wusste, was dieser noch nicht erfahren hatte, und das konnte der ehemalige Händler nicht wissen. Misstrauisch schaute Cosimos Vater zu dem anderen, der sich um den Hengst kümmerte.

„Na Adrian, die Ländereien besucht? War`s spaßig?“

„Hm“ brummte er von der Kutsche absteigend.

„Dann weißt ja sicher noch nichts davon, was in den letzten Stunden hier los war…“ Seine Augen zogen nur flüchtig über Adrians, er hatte bereits erreicht, was er wollte. Vater und Sohn waren neugierig.

„Was… was war denn los?“ fragte Cosimo zögerlich, woraufhin ihn sein alter Herr mit Blicken strafte, die ihm verdeutlichten, dass er zu voreilig war.

„Tja, Kleiner, das is` so `ne Sache. Der Fürst war aufm Platz un` hat `ne Ansprache gehalten. Hat was von neuen Einbrüchen oder so gequatscht. Soll viel los gewesen sein gestern.“

Wie vom Donner gerührt stand Cosimo da, als er das letzte Wort vernahm. Gestern, hatte der Kerl gesagt, vielleicht sogar gestern Abend? Oder in der Nacht? Grad da vielleicht, wo Gonzo weg war?

„… Na un` da hat er halt auch gesagt, dass der Knabe - alt kann er ja net sein, bei dem Bild – der vorn aufm Platz am Galgenpfosten seit Wochen, was sag ich, Monaten zuhängt, jetz verstärkt gesucht werden soll, weil jeder, der sich weigert verhaftet werden soll. Alle sin` halt in Aufruhr un` suchen überall, `n paar sin sogar auf die Dächer gekraxelt.“ Endete er mit seiner Beschreibung des Geschehenen kopfschüttelnd.

Adrian fasste seinen Sohn erst erneut ärgerlich ins Auge, drehte sich dann aber doch wieder lächelnd zurück, um sich zu verabschieden. „Schließlich wäre noch so viel zu tun“, versicherte er, Cosimo vorantreibend.

Kaum waren sie um die nächste Ecke gebogen verhärteten sich seine Züge. Kein Funken Gütigkeit lag mehr auf seinem Antlitz. Er grübelte, so viel erkannte sein Ältester und kombinierte dazu, dass Adrian wohl gerade entschied, was zu tun sei. Und als sie endlich vor ihrem Haus ankamen, schien der Plan gefasst zu sein. Auch das Gesicht des Vaters schien wieder freundlicher, während Cosimo sich durch die nun offen stehende Tür schob. Am liebsten wäre er gleich verschwunden, irgendwohin, nur weg von seinem Vater. Aber der hatte andere Pläne. Cosimo glaubte gleich ein Donnerwetter erleben zu dürfen, doch stattdessen flüsterten seine Eltern nur. Fast fühlte er sich schon unbeachtet, als ihm eine Träne seiner Mutter auffiel. Da endlich verstand er etwas.

„… aber muss es denn sein?“ fragte sie mit halb erstickter Stimme, die voller Hoffnung schien, welche ihr durch ein erneutes Kopfschütteln ihres Mannes erstarb. Sie senkte den Kopf in Richtung ihres Schosses, vielleicht um ihre Tränen zu verstecken, wahrscheinlich ertrug sie jedoch einfach die Gesichter ihrer Familie nicht, nicht in diesem Moment. Stille herrschte. Kein Wort verlies die Lippen der Anwesenden. Adrian hatte das lebhafte Interesse an einem kleinen Keksschächtelchen gewonnen. Langsam hob er die Hand und spielte an ihr herum. Ab und an öffnete er sie, überprüfte den Inhalt und fuhr schließlich mit den Fingern über die Ornamente an den Außenwänden.

„Und… was… was ist jetzt?“ schaute Cosimo fragend abwechselnd zu Mutter und Vater. „Was habt ihr vor?“

„Geh und bring Gonzo her.“ Kam die Antwort von seinem Vater, der immer noch die kleinen Ornamente abtastete, ohne auch nur auf zu sehen.
 

Gonzo stand an dem Morgen am Fenster im ersten Stock, als sein Vater mit Cosimo das Haus verlies. Es war zur Straße hin ausgerichtet, mit zwei Stoffbahnen, die den Jungen verdeckten und von außen so nicht sichtbar machten. Anders als die Brüder am Abend nahm Adrian den Vordereingang. Nur wenige große Häuser hatten in Farun zwei Haustüren, so auch ihres, da durch die frühere Tätigkeit als Händler genug Geld zur Verfügung stand. Eine weitere Eigenheit dieser Häuser war die schön verzierte Schmuckseite, jene, der Cosimo gerade den Rücken zu wand. Würde er sich umdrehen, sähe er die Stuckverzierungen und die bunten Farben, die verwendet wurden, um es hervor zu heben von dem grauen Einheitsbrei der anderen Fassaden. Zudem war es eigentlich das einzige dieser Häuser, die nicht direkt am Markt standen, sondern an einer etwas kleineren, ruhiger gelegenen Straße.

Der weißhaarige Junge beobachtete die beiden Fortgehenden bis sie nicht mehr sichtbar waren. Er war sich sicher, dass sie Matteo besuchen würden. Kein anderer Grund brachte Adrian in letzter Zeit aus dem Haus. Es war, als wolle er seinen mittleren Sohn beschatten. Das machte es Gonzo auch schwer sich frei zu bewegen. Sein Vater war einer der wenigen Menschen, vor denen er etwas Achtung hegte. Keine Liebe, nur Achtung. Und jetzt war er weg. Gonzo grinste zufrieden und ging dann hinunter zum Hof.

Amando und seine Mutter waren noch immer in der Küche. Sie lachten vergnügt und aßen dabei die letzten Happen ihres Frühstücks. Vorbei an ihnen schlich sich Gonzo zum Hinterausgang. Leise, ohne jedes Geräusch erreichte er sie und nichts hätte den Rest der Familie darauf aufmerksam gemacht, das er weg war, hätte nicht die Tür ein kurzes Knarren von sich gegeben, gerade laut genug, dass Amando es hörte. Er stand auf, um nachzusehen, was los war. Und als er den Kopf zur Türe hinaus streckte, sah er noch Gonzo in einem braunen Umhang um die Ecke biegen, gerade dabei sein weißes Haar unter einer Kapuze zu verstecken. Der kleinste der Brüder wusste, verfolgte er ihn jetzt nicht, fände er ihn nie wieder. Also lief er nach einem kurzen, „Ich bin gleich wieder da“ – Ruf zu seiner Mutter, hinterher und holte ihn kurz vor dem Markt ein.

„Was hast du vor?“ fragte der Kleine, woraufhin Gonzo in sich zusammen zuckte und wie angewurzelt stehen blieb. Er rappelte sich schnell wieder auf und fragte schließlich: „Und was denkst du hier zu tun?“

„Dich begleiten! Ich will nicht, dass du immer so allein bist!“ lächelte Amando weiter kindlich naiv. Gonzo aber blieb kühl und unbeeindruckt. Nie zeigte er viel Gefühl ihm oder einem anderen gegenüber, denn eigentlich kannte ihn niemand, und so sollte es sein. „Mach was du willst.“

Auf dem Markt versammelten sich viele Menschen, die Leute drängten heran, ohne auf den anderen zu achten, so viel es Gonzo und Amando leicht unbemerkt zu bleiben. Schnell ließ sich auch der Grund erkennen für diese Ansammlung. Der Fürst trat nun auf die kleine Tribüne unter den Galgen. In sein Gesicht war Zornesröte getreten. Er schäumte nur so vor Wut. In der folgenden Stunde schrie er seine Gefühle förmlich heraus und mit jedem Wort steigerte er sich weiter hinein.

Amando schaute an seinem Bruder hinauf, während er langsam und zaghaft nach seiner Hand griff. Dieser stand wie vom Donner gerührt zwischen den anderen Leuten mit weit geöffneten Augen. Gonzo konnte kaum glauben, was er da hörte. Erst kurz bevor der Fürst endete, wurde ihm klar, dass sie verschwinden sollten. Immer noch Amando an der Hand lief er aus der Menge hinaus in Richtung der kleinen Gassen. Jetzt durfte er nur nicht zu schnell sein, schließlich wollte er ja keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Halb nachgezogen, halb selbst laufend verfolgte der kleine Bruder ihn. Immer darauf erpicht die Worte des Älteren zu erfassen. Doch er konnte das leise Flüstern nicht verstehen. So sehr er es auch versuchte.

Weiter und immer weiter durch das Netz von Gängen fand er schließlich die kleine Tür und hielt inne. Amando neben sich, der jetzt noch fester Gonzo`s Hand drückte.

„Was du eben gehört hast… du… glaub es nicht…“ begann der Größere stotternd. „Es ist nicht wahr. Nicht wahr! NICHT WAHR!“ Er geriet in einen Schwall der Gefühle, während er auf die Knie sank, ließ er Amando los und drückte beide Hände gegen den Kopf.

Den Kleinen betrübte der Anblick, er kannte Gonzo, nie hatte er etwas abgestritten oder seine Gefühle so deutlich einem anderen gezeigt. Darum glaubte er ihm. Langsam schloss er die Arme um den älteren Jungen. Doch die Berührung, die Wärme, die der Kleine ihm bot, weckte Gonzo wie aus einer Trance. Er löste sich aus der Umarmung, öffnete die Tür und verschwand hinauf in die Zimmer.

Amando blieb noch einen Moment stehen, blickte in Richtung der Mittagssonne und ging dann ebenfalls hinein, wo ihre Mutter das Mittagbrot bereitete.
 

„Hast du Hunger, Gonzo?“ lachte der jüngste Bruder.

Gonzo saß in einer Ecke nahe dem Fenster auf seinem Bett. Die Beine nah an den Körper gezogen schaute er hinaus zum Himmel, wo ein Schwarm Vögel gen Süden zog. Aus seinen Gedanken gerissen schaute er abwesend zur Tür.

„Hast du es Mutter erzählt, Amando?“

„Nein, wieso auch, wenn Vater heimkommt erfährt sie es eh.“ Verhärteten sich Amando`s Züge, nur um sich gleich wieder zu einem Lächeln zu verziehen: „Kommst du nun mit herunter?“

Gonzo blickte noch einmal zum Fenster, „ja…“ Und damit erhob er sich.

Amara war sichtlich erfreut den mittleren Sohn einmal zum Essen da zu haben, verzog er sich doch sonst immer in sein Zimmer. Sie saßen eine ganze Weile beieinander. Vielleicht ein letztes Mal, dachte Gonzo noch.
 

„Vater, es… es tut mir leid, ich hätte dir sagen sollen, dass Gonzo gestern einfach verschwunden war, aber ich dachte es wäre schon nichts passiert.“

Cosimo suchte verzweifelt sich zu rechtfertigen. Er sah, dass die ganze Misere irgendwie seine Schuld war. Und er wollte, ja, tief in seinem Herzen, wollte er dafür bestraft werden, nur um die Schuld von seiner Seele zu glauben. Aber Adrian tat nichts dergleichen, immer noch spielte er an den Ornamenten, drehte und wendete die Schatulle und sah kein einziges Mal auf.

„Geh, und tu, was ich dir gesagt habe.“

Voller Erregung stand Cosimo da, wütend, dass sein Vater nicht verstand, was er wollte. Die pure Erlösung von einer tiefen, inneren Unruhe, die ihn am vorhergehenden Abend ergriffen hatte. Aber wie so oft beugte er sich. Langsam, fast schleppend, stieg er die Stufen zur oberen Etage hinauf. Wie sein Bruder einige Stunden zuvor stand er an der Tür, den Blick auf den in der Ecke hockenden Gonzo gerichtet. Mit einer tiefen Melancholie in der Stimme, ihn nach unten zu zitieren. Der weißhaarige Junge nickte nur, kein Wort der Widerrede. Er nickte einfach und stand auf, vorbei an seinem Bruder hinab, dass Gespräch mit seinen Eltern aufzusuchen.

Cosimo ging ihm nicht nach, er wusste dass er bei dieser Unterhaltung nicht erwünscht war. Stattdessen schritt er weiter in den Raum und wo Gonzo eben noch saß, ließ nun Cosimo sich nieder. Ein Lächeln huschte kurz über seine angestrengten Züge, als er ein kleines Stofftier fand, dass die Mutter damals genäht hatte, für jeden gab es eines. Gonzo´s stellte einen schwarzen Hund mit braunem Bauch dar. Er dachte an seines, einen Zentauren, mit schwarzem Fell, um den Cosimo sie gebeten hatte. Sie hatte einen ganzen Monat daran gesessen. Und er bettelte immer, wann es denn endlich fertig sei. Wie Gonzo hatte er es bis heute behalten, allerdings verwunderte ihn, dass sein kleiner Bruder ähnlich verfuhr.

Eine ganze Weile hielt er den Blick auf dem Tierchen, erst als er unten etwas hörte konnte er sich davon losreißen.

Vorsichtig ging er hinunter. Und kurz vor der Küchentür blieb er stehen und lauschte. Amara weinte, aber das Warum war Cosimo schleierhaft. Er rückte ein Stück näher, so dass ihm ein verstohlener Blick ins Innere frei war. Gonzo stand ruhig da, während Adrian auf ihn einredete. Was sie bis jetzt besprochen hatten wusste er nicht, doch er konnte sich keinen Reim darauf machen, warum sie erst jetzt darüber sprachen was mit Gonzo geschehen sollte. Lange aber war es nicht der zentrale Punkt seiner Gedanken, schließlich donnerte sein Vater gerade dem Bruder entgegen, dass dieser das Haus und mehr noch die Stadt auf dem schnellsten Wege, am besten noch diese Nacht verlassen soll. Cosimo drückte die Hände vor den Mund und wich einige Schritte zurück. Er konnte das nicht ernst meinen. Und nicht in diesem kalten, gefühlslosen Ton, in dem er sonst nie sprach. Am ganzen Leib zitternd schritt er wieder an die Tür. Jetzt sah er auch wieder Gonzo, der sich nicht einen Millimeter bewegt hatte, nicht ein Wort sagte.

„Gut“, hörte Cosimo seinen Bruder jetzt sagen. „Wie du willst, ich gehe noch heute.“, damit drehte er sich zum Gehen, den sonst hätte er seinem Vater gegenüber einmal Schwäche zeigen müssen, weil eine einsame Träne seine Wange hinab lief.

„Warte noch!“ hielt Adrian ihn noch kurz zurück, „Ich will nicht, dass du Cosimo oder Amando etwas davon sagst, sie sollen es erst morgen erfahren, wenn alles vorbei ist. Ich denke du verstehst, warum.“

Gonzo nickte stumm.

„Dann geh jetzt“

„Werde ich, und heute Nacht hau ich endlich auf nimmer Wiedersehen aus diesem Kaff ab.“ gab Gonzo barsch zurück. Gerade als er aus der Tür schreiten wollte, trat Cosimo herein. Die Hände in den Taschen tat er als wäre alles wie immer. Aber als sein Blick vom Boden hinauf in das Gesicht Adrians wanderte, zeigte er eine ungeahnte Härte. „Ich“, begann er, „werde meinen Bruder begleiten.“

Junge, komm bald wieder...

Man, langsam werdens immer mehr charas o.O

naja, viel spass!^^

falls das iwer liest: Kommis sin gern gesehen!^^
 

Adrian und sein ältester Sohn hatten an diesem Tag noch bis zum Abend gestritten. Es fiel Cosimo schwer nicht nachzugeben, aber er war so überzeugt von dem, was er vorhatte, dass er keinen Schritt zurück tun wollte. Und schließlich hatte er gewonnen. Bittere Tränen flossen Amara`s Wangen hinunter, an einem Tag verlor sie gleich zwei Söhne. So war es auch unmöglich geworden alles vor dem Jüngsten zu verheimlichen. Daher stand dieser seiner Mutter in nichts nach.

Cosimo blickte in das nun leere Zimmer, wo noch vor wenigen Stunden seine ganzen Sachen verteilt lagen. Er seufzte. Alles musste schnell in einen großen Rucksack verstaut werden. Nur mehr die Möbel zeugten davon, dass hier bis vor kurzem noch jemand lebte. Gonzo`s Zimmer war nicht weniger traurig anzusehen.

„Hast du alles gepackt, kleiner Bruder.“, fragte Cosimo Gonzo, als dieser gerade seine Tasche schloss und nickte. Draußen war bereits die Dämmerung hereingebrochen. In wenigen Stunden sollten die zwei Brüder dem Haus den Rücken kehren und vielleicht nie mehr zurückkommen. Es zog sehr an Cosimo, in seinem Inneren herrschte jetzt mehr noch als zuvor ein Krieg, auf der einen Seite kämpfte das Verlangen hier zu bleiben und auf der anderen jenes Gonzo nicht allein gehen zu lassen. Gonzo aber schien das alles kalt zu lassen, auch wenn tief in ihm der Drang hier zu bleiben da war.

Das Abendessen verlief im Anblick der Situation recht ruhig. Amara, die zuvor ihren Mann beschimpft hatte, ihn sogar anschrie, nur um ihrer Wut Luft zumachen, hatte sich nun wieder auf das Weinen versteift. Sie schluchzte schwer bei jedem Mal wenn einer der Jungen um eine Schüssel bat. Viele Gänge waren vorbereitet wurden, schließlich wussten alle, dass der Abschied nach dem letzten Bissen folgte.

„Passt auf euch auf Jungs!“ sprach Adrian zu seinen Söhnen, während er Cosimo noch einmal in die Arme schloss. Amara hatte sich längst unter neuerlichem Schluchzen in die Küche zurückgezogen. Gonzo aber war schon aus der Haustür in die Nachtluft getreten. Er atmete tief ein, die Augen geschlossen und mit dem Glauben das alles gut wird. Erst als jemand seinen Körper umschloss und Tränen auf seine Kleidung fielen schlug er die Augen wieder auf und heftete sie auf seinen kleinen Bruder, der ihn weinend verabschiedete.

„Hör auf damit!“ fuhr in Gonzo an. „Können wir jetzt gehen?“ Er blickte direkt zu Cosimo, der sich nur schwer trennte.

„Ja, ja, du hast Recht, wir sollten wirklich gehen. Auf wieder sehn, Vater.“ Er winkte seiner Familie zum Abschied noch einmal zu, bevor sie gingen.
 

Gonzo`s Schritte hallten von den umgebenden Wänden wieder und verloren sich wenige Meter weiter in der Nacht. Daneben war ein leiseres Schlurfen zu vernehmen, das darauf schließen ließ, dass Cosimos Füße der Gravitation nicht mehr trotzen konnten.

Ihr Weg führte die beiden Brüder an den Rand der Stadt, wo der Wagen noch vom Nachmittag her stand. Nur das Pferd war im Stall abgestellt wurden. Jedoch bereitete es dem älteren Bruder keine Probleme leise alles für eine nächtliche Fahrt vorzubereiten.
 

Als das dumpfe Knallen von Hufschlag durch die Straßen donnerte, schreckte der Pferdewirt aus einem leichten Schlaf auf. Er wischte sich gerade den Schlaf aus den Augen, als seine Frau einen spitzen Schrei von sich gab. Sie hatte gesehen, wie eines der Pferde einen Wagen in steifem Galopp durch das Stadttor führte. Zwei Wachmänner, die aus einem Zustand leichten Dösens erwacht waren, konnten sich nur durch einen gezielten Sprung zur Seite retten. Verwirrt starrten sie der kleinen Kutsche nach, als eine aufgebrachte Frau an ihnen vorbei rannte und „Haltet den Dieb!“ schrie.
 

„Hey, hätt` ich dir gar nicht zu getraut! Du hast grad einen Wagen gestohlen!“ sagte Gonzo anerkennend, als er unter der muffigen Decke hervor kroch.

„Technisch gesehen, hab ich nur was genommen, was mir sowieso fast gehörte.“ grinste der Zweite, das Pferd weiter antreibend. „Aber du musst zugeben, die hat uns ganz schön lange verfolgt.“

„Wohin fahren wir jetzt?“

„Ich dachte, dass wir Matteo besuchen. Er lebt auf dem Land, da werden wir wohl erstmal Ruhe haben. Und danach… wer weiß?“ Cosimo lächelte gezwungen. „Vielleicht legt sich alles wieder. Es heißt doch immer, dass über alles Gras wächst.“

„Das glaube ich nicht.“ murmelte Gonzo, während sein Blick über die weite Ebene wanderte und der Fahrtwind seine Haare aus dem Gesicht wehte. Er schenkte der Welt einen seltsam entrückten Anblick und ließ Cosimo stutzen „Wieso?“

„Weil ich in der Stadt gehört habe, das jemand gestorben ist, das vergessen die sicher so schnell nicht. Außerdem…“ die Züge des Jungen verhärteten sich, als er sich unterbrach.

„Gestorben…?“ Cosimo runzelte die Stirn, „Hast du `ne Ahnung, was es damit auf sich hat?“ Er versuchte möglichst beiläufig zu klingen, erzielte aber nicht unbedingt das gewünschte Ergebnis.

„Hätte ich dann erst auf dem Markt davon erfahren müssen?“

„Ja, aber… Ich meine, weißt du vielleicht wer`s war? Könnte doch helfen?“ Hilflosigkeit sprach aus ihm.

„Natürlich, falls es dir nicht aufgefallen ist: In der Stadt glauben sie, dass ICH es war. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemand ANDERES verdächtigen?“

„Is`n Argument…“

„Manchmal glaub ich du ignorierst einfach, was ich sage…“

„Nein, mach ich nich! Ehrlich!“ verteidigte sich Cosimo noch, als seine Gedanken längst wieder eine neue Richtung einschlugen. Gonzo aber grübelte über die jüngsten Ereignisse, während seine Augen den Mond fixierten.
 

Viele Kilometer entfernt strahlte derselbe Vollmond in direkter Linie durch ein großes Fenster, welches die Sicht auf einen prächtigen Saal freigab. Osrick blickte daraus über weite Wiesen in Richtung der Grenze seines Reiches. Er war ein hoch gewachsener Mann mit dunklem Haar, jedoch versteckte er unter einem starken Brustharnisch einen schmächtigen Körperbau und verstand sich eher auf denksportliche als kraftaufwändige Tätigkeiten.

„Herr, euer Bruder lässt nach dem Jungen verstärkt suchen.“ Verkündete einer der jüngeren Berater des Königs. „Manche machen sich Gedanken, ihr wisst, was es bedeuten würde, wenn er ihn findet.“

„Ja…“ Osrick trommelte mit den Knöcheln auf das feste Holz des Fensterrahmens. „Aber er wird ihn nicht bekommen… Nein, er kommt her… Da bin ich mir sicher…“

„Wenn ihr meint… Sir.“

„Garrett…“ flüsterte der König dem Glas zu, „Wie weit wirst du gehen?“
 

„Hey!“ Gonzo schlug seinem Bruder unsanft gegen die Schulter, „Schau mal da vorne, ein Empfangskommando.“

„He? Was?“ er schreckte aus seinen Gedanken auf und blickte in die Richtung, die ihm Gonzos Finger zeigte. „Isabella? Was macht sie hier?“

„Woher soll ich dass wissen? Frag sie doch!“

Schnaubend hielt das Pferd inne, Obwohl es lieber gemächlich weitergegangen wäre.

„Was machst du hier?“ fragte Cosimo von der Kutsche nach unten.

„Vater hatte erwartet, dass ihr zu uns kommt, da hat er mich euch entgegen geschickt. Ihr müsst schnell von hier weg.“ Flehte Isabella.

„Wieso?“

„Die Miliz sucht euch! Vater meint, dass dieses Land euch keinen Schutz gewähren kann. Sie werden bald auch bei uns nach euch suchen! Geht verlasst das Land!“ sie weinte, „Und kommt nicht mehr zurück!“

„Isabella…“ Cosimo stieg ab und nahm sie in den Arm. „Alles wird gut!“

„Nein!“ sie entwand sich seinem Griff, „Nicht wenn ihr bleibt! Geht jetzt! Und lasst die Kutsche hier!“

„Was?“

„Sie wird euch nur stören! Hinter dem Gebüsch stehen zwei Hengste, sie sind gesattelt nehmt die! Vater schickt sie euch, sie sollen euch Glück bringen…“

„Isabella…“

„Geht jetzt! Los!“

Schnell stiegen die Brüder auf die Pferde. Ein letzter Blick und dann ging es in Richtung Grenze davon.

Isabella lächelte zum Abschied. Und als langsam die Silhouetten der beiden mit der Schwärze der Nacht verschmolzen, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Aber schnell riss sie sich wieder zusammen und nahm die Zügel in die Hand.

„Auf!“ Es setzte sich in Bewegung.

Aber keiner wusste, ob sie sich wieder sehn.
 

Vincente hatte den ganzen Tag über sein Schlafgemach nicht verlassen. In der Nacht zuvor hatte er einen Mann dabei beobachten müssen, wie dieser seine Tochter und ihre Dienerin ermordete. Ständig sah er es, immer und immer wieder, bis er schließlich verzweifelte. „Es sei für einen guten Zweck.“ Hatten die Männer gesagt, „Der König will es so.“ Was war das nur für eine Zeit? Was war das für ein König, der zwei Vätern die Töchter nahm, um diesen verdammten Bengel in die Finger zu bekommen. Er hatte viel ertragen. Viel mit angesehen. Die Verfolgung eines Kindes zugelassen. Aber jetzt war alles nichts mehr Wert. Nur noch das Schwert könnte ihm jetzt noch Beistand leisten.
 

„Was hast du vor Vater?“ Haris rüstete sich gerade, als sein Sohn zur Tür hereinstürmte.

„Was wohl? Ich werde Annies Mörder jagen!“

„Du bist viel zu alt dafür!“

„Wenn du zu feige bist,“ er zeigte mit dem Schwert auf seinen Sohn, „dann muss ich es tun!“ Damit verschwand Haris in die Nacht.

„Was machen wir jetzt Liebling?“ Haris Schwiegertochter trat zu ihrem Mann.

„Ich werde ihm folgen… Wer weiß, was sonst geschieht.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-02-07T21:01:56+00:00 07.02.2008 22:01
Endich ein neues,und mal wieder spannend bis zur letzten zeile *_____*
Ich bin echt gespannt wies weitergeht*kaum abwarten kann*
Von: abgemeldet
2008-01-31T18:32:06+00:00 31.01.2008 19:32
ui, ein neues Kapi^^ Sry ich weiß, dass ich erst spät schreibe...

*Trommelwirbel* Es wird wieder spannend! *Fingernägel kau*
Haddu toll gemacht nur die ganzen Szenenwechsel sind teilweise schwer zu überblicken.

*auch langsam mal an einer Charaübersicht bastel*
Von: abgemeldet
2008-01-21T18:44:06+00:00 21.01.2008 19:44
JAAA! ENDLICH *_*
*patt patt*
Hassu gut gemacht ^^
und ich nehm dich beim Wort XD ab jetzt gehts schneller ;-)
Von: abgemeldet
2007-08-24T17:41:44+00:00 24.08.2007 19:41
So, ich wollte meine Begeisterung eigentlich mit einer Laola- Welle zum Ausdruck bringen, aber das geht alleine leider schlecht, darum beschränke ich mich auf *Bravo*

Sry, mehr kann ich leider imo nicht schreiben, meine Hände zittern schon von den Entzugserscheinungen!!!

*Geschicktenjunkie bin* XD
Von: abgemeldet
2007-08-23T17:34:52+00:00 23.08.2007 19:34
Also wirklich du hast dir echt Zeit gelassen bis ichs lesen durfte... ¬.¬

Naja vll schau ich ja diesmal noch darüber hinweg *fg* aber das muss schneller gehen! ... Du weißt doch das ich verdammt neugirig und ungeduldig bin >.<"""

Aber nun zum eigentlich wichtigem:
Wie gesagt ^^ absolut genial!!!
Wenn ich nur daran denke das ich in 1 1/2 Woche ne ganze Woche nix davon höre TT_TT
Beeil dich ja bis dahin dass ich vorhernoch das dritte bekomm für die Woche X3 Sonst halt ich das doch nicht aus XD *süchtig is*

Also alles in allem:
SUPER! WEITER SO!!! XDD
Von: abgemeldet
2007-08-23T10:00:24+00:00 23.08.2007 12:00
Ich bin total gespannt wie es weitergeht...^^

Bitte, bitte mach schnell! ^^
Von: abgemeldet
2007-08-21T19:24:51+00:00 21.08.2007 21:24
Schreib schnell weiter,schade dassu mir nur das erste kapitel geschickt hast,ich hätt gerne weitergelsen *___*

*süchtig danach ist*
Von: abgemeldet
2007-08-21T19:01:32+00:00 21.08.2007 21:01
Na endlich XD wurde ja auch Zeit das du es hochlädst ^^
Wie ich dir ja schon gesagt hab find ichs immernoch genial *__*
...
aber einen muss ich jetzt mal kritisieren!
...
Du lässt dir ganz schön lange Zeit >.< jetzt lass mich endlich das nächste Stück vom zweiten Kapitel vorlesen!!!!
Ich bin neugierig! Echt jetzt!
Von:  AsteriaGaia
2007-08-21T17:33:22+00:00 21.08.2007 19:33
Hört sind toll an bin gespannt wies weiter geht °_°



Zurück