Broken Soul von Yuks (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 10: Kuss im Mondschein ------------------------------ Ich wohnte schon seit zwei Wochen bei den Uchihas. Es hatte sich so viel verändert. Mit Sasuke verstand ich mich gut. Naja, ich wusste nicht, ob man gut dazu sagen konnte. Wir stritten nicht mehr und es war eigentlich so wie bei den anderen auch. Eigentlich gut, oder? Ich war mir nicht sicher, wie er darüber dachte und so. Zumindest haben wir uns besser kennen gelernt. Ich wusste jetzt so einiges über seine Vergangenheit und ihm hatte ich mich ja auch indirekt anvertraut. So hatte ich das Gefühl, ihn vollkommen zu verstehen, warum er so ist wie er ist und nicht anders. Ich schätzte, er wusste auch ungefähr was in mir vorging seit dem Tod meiner Eltern. Und wenn man sich so gut kannte, das hieß doch, dass man sich gegenseitig was bedeutete, so wie...Freunde... Aber sah er mich auch als Freund? Ich sah ihn jedenfalls als Freund, auch wenn die Freundschaft erst am Anfang stand. Außerdem hatte ich seine ganze Familie kennengelernt, auch wenn mir einiges an ihnen nicht gefiel. Die Weise wie sie Sasuke behandelten zum Beispiel. Ich beschloss, ihnen bei Gelegenheit mal richtig meine Meinung zu sagen. Aber ich sollte ihnen auch dankbar sein, schließlich durfte ich bei ihnen wohnen, von ihren Lebensmitteln essen und in Sasukes Zimmer schlafen. Zudem waren sie sehr freundlich zu mir. Aber...wie lange noch? Es war Ende Herbst. Die letzten Blätter segelten von den Ästen der Bäume. Wie so oft in letzter Zeit ging ich an meinem Haus vorbei. Ich blieb vor dem Zaun stehen. Das große Verkaufsschild grinste mir frech entgegen. Ich seufzte. Ich wollte nicht, dass es verkauft würde und Fremde dann darin leben würden. Ich hatte mit Kakashi darüber gesprochen. Er meinte, er hätte keinen Einfluss darauf. Er wollte mit Tsunade sprechen, aber wir beide wussten, dass es sinnlos war. Das Leben ging schließlich weiter. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke höher. Der Wind blies mir kalt ins Gesicht. Ich hörte ein Rascheln hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. Sakura kam auf mich zu. "Hi...", begrüßte sie mich und lächelte mich an. "Hi..." Eine Weile schwiegen wir. Sie starrte auf mein Haus und dann auf das Schild. "Es wird...verkauft?" Ich nickte. "Weißt du schon an wen?" "Keine Ahnung..." Sie schaute mich besorgt an. "Und dir macht das gar nichts aus?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich kann doch eh nichts daran ändern. Das Leben geht weiter..." "Oh Naruto..." Plötzlich fiel sie mir schluchzend um den Hals. Überrascht taumelte ich einige Schritte nach hinten. Sie ließ mich los und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. "Ach Naruto...das ist alles so schrecklich..." Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie das so emotional mitnimmt. Seit wann sorgte sie sich denn so um mich? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Betreten schaute ich auf den Boden. Sie legte eine Hand auf meine Schulter. "Ich lade dich zu Ichiraku ein, wenn du willst..." Unterwegs fragte ich mich, warum mir Sakura plötzlich so viel Aufmerksamkeit schenkte. Ich dachte immer, ich wäre ihr nicht so wichtig... "Wieder da, Naruto?", fragte mich der alte Ichiraku verwundert, als ich mich neben Sakura auf meinen Stammplatz setzte. "Ja...", lächelte ich matt. Sein Blick fiel auf Sakura. "In hübscher Begleitung?", lachte er und das braunhaarige Mädchen, das dort arbeitete, kicherte. Sakura wurde etwas rot. "Zweimal Ramen...", sagte sie dann. Ichiraku drehte sich zum Herd um. "Du wolltest doch Ramen, oder?" Ihre grünen Augen musterten mich. Ich nickte. Früher wäre ich bei so einem Blick von ihr rot geworden und total durch den Wind gewesen. Doch irgendwie hatten sich die Zeiten geändert. Klar, Sakura war sehr hübsch und selbstbewusst, aber ich fühlte nicht mehr so wie früher. Ich war total verliebt in sie, doch sie beachtete mich nicht oder schlug mich oder nannte mich Idiot. Ich hatte davon geträumt, dass sie sich um mich sorgt und es sie interessiert wie es mir geht. Und jetzt? Jetzt sorgte sie sich um mich. Sie lud mich zum Essen ein. Sie war freundlich zu mir. Sie lächelte mich an und tröstete mich. Ichiraku stellte die Schüsseln laut auf den Tisch und riss mich damit aus meinen Gedanken. Er schob mir die Schüssel zu und warf zwei Stäbchen daneben. "Guten Appetit!" Ich lächelte. Eine Nudelsuppe von Ichiraku konnte mich immer wieder aufmuntern. Genüsslich sog ich den Duft der dampfenden Nudelsuppe ein, ehe ich die Stäbchen auseinanderbrach und in die heiße Brühe tunkte. Sakura brach die Stäbchen ebenfalls vorsichtig auseinander. "Wie ist es eigentlich bei Sasuke?", fragte sie mich, während ich wie ein Staubsauger die Nudeln in meinen Mund zog. "Hm...ganz gut...", antwortete ich geistesabwesend, nachdem ich die Portion hinuntergeschluckt hatte. "Und...streitet ihr euch noch?" "Eigentlich nicht..." "Ist seine Familie nett?" Bei der Frage verschluckte ich mich fast an der Suppe. "Äh...ja...", log ich. Zum einen wollte ich nichts Schlechtes über die Uchihas erzählen, zum Anderen wollte ich nicht, dass Sakura misstrauisch wurde. Sie lächelte. "Ja, sie sind bestimmt eine ganz nette Familie..." Düster blickte ich in meine nun leere Schüssel. Nein, nett wollte ich sie nicht gerade bezeichnen. Sakura wusste nicht, wovon sie sprach. Sie wusste nicht, was bei Sasuke ablief. Und ich war nicht erpicht darauf, es ihr zu erzählen. Sie schaute auf meine Schüssel. "Möchtest du noch was?" Wieder dieser fürsorgliche Ausdruck auf ihrem Gesicht. Eigentlich konnte ich bei Nudelsuppe nicht nein sagen, aber in diesem Moment wurde mir etwas klar: Ich hatte davon geträumt, dass sie freundlich zu mir ist, aber jetzt...jetzt war es mir egal... Ich verabschiedete mich von Sakura und lief nach Hause. Hoffentlich hatten sie mich nicht schon vermisst, obwohl ich mir das nicht so recht vorstellen konnte. Ich klingelte. Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und Itachi stürmte an mir vorbei. Er drückte mir etwas in die Hand. Ohne ein weiteres Wort verschwand er. Verdutzt stand ich vor der Haustür und blickte ihm nach. Dann schaute ich auf das, was er mir in die Hand gedrückt hatte. Zwei Karten für die heißen Quellen. Völlig verwirrt starrte ich zu der Stelle, an der Itachi verschwunden war, dann wieder auf die Karten. War das der echte Itachi? Ungläubig blickte ich nochmal auf die Karten. Vielleicht waren sie auch gefälscht. Ich war kurz davor sie zu zerreißen. "Was ist das?" Ertappt schaute ich auf. "Die hat mir dein Bruder gerade gegeben...", erklärte ich Sasuke und wedelte damit vor seiner Nase herum. Er riss mir eins aus der Hand und begutachtete die gelbe Karte. "Ist das normal oder muss ich jetzt Angst kriegen?", fragte ich und verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf. "Die hat er von meinen Eltern...", sagte Sasuke, hielt die Karte in die Luft und war im Begriff sie loszulassen, damit sie mit dem Windstrom mitgerissen würde, doch ich war schneller und schnappte mir die Karte. "Eine Geschenk? Wofür?" Sasuke zuckte mit den Schultern. "Lieblingssohn...", murmelte er nur und drehte sich um. "Wo willst du hin?" "Mir ist kalt..." Ich hielt ihn am Arm zurück. "Hey, wir könnten ja hingehen...", sagte ich gespielt mutig. In Wahrheit hatte ich Angst. Kein Ahnung warum, vielleicht vor einer Absage. Er wandte sich mir zu und zog eine Augenbraue hoch. "Mir dir?" Unschuldig lächelte ich ihn an. "Sonst hätten deine Eltern die Karten ja umsonst gekauft..." War wohl kein so gutes Argument, aber ein Besseres fiel mir nicht ein. Mit klopfendem Herzen wartete ich auf seine Antwort. Er sah noch einmal auf die Karten in meiner Hand. "Tz..." Fragend schaute ich ihn an. "Ja, verdammt..." Ich strahlte. "Cool! Ich war schon lange nicht mehr baden, hoffentlich ist Ero-Sennin nicht da, der würde doch nur nerven, dann können wir uns richtig entspannen...", plapperte ich munter drauf los. Sasuke schüttelte nur den Kopf. Um fünf nach sieben stolperte ich in unser Zimmer. "Sasuke!", rief ich. "Wann sollen wir los?" Er klappte sein Buch zu und seufzte. Wortlos schnappte er sich die Jacken, warf mir meine ins Gesicht und ging vor mir die Treppe herunter. "Wo wollt ihr denn hin?", fragte Mikoto und streckte ihren Kopf aus der Küche. "Wir haben Teambesprechung mit Kakashi", sagte Sasuke. "Kommt nicht zu spät zurück!", rief Mikoto noch und verschwand wieder in der Küche. "Warum hast du gelogen?", fragte ich, als wir auf den Weg zu Konohas heißen Quellen waren. Die Sonne ging gerade unter und tauchte die Straßen in ein rotes Licht. "Sonst stellt sie Fragen, woher wir die Karten haben und so und darauf hatte ich wirklich keine Lust..." "Ja, du hast Recht..." Ich nickte. War ja nicht unsere Schuld, dass Itachi nicht baden wollte. Am Eingang zeigten wir die Karten. Die Frau am Schalter nickte und deutete rechts auf die Männerumkleide. "Scheint nicht viel los zu sein...", stellte ich fest, als wir die Umkleide betraten. Nur ein Mann zog sich gerade wieder an und verließ den Raum. Ich zog mein Konohastirnband aus und legte es behutsam in eines der hölzernen Fächer an der Wand. Mit dem Finger strich ich über das metallene Zeichen. Dann zögerte ich. Mein Blick fiel auf Sasuke. Er hatte sein Oberteil schon ausgezogen. Ich schluckte. Sein Oberkörper war muskulös. Er... sah wirklich gut aus... Ich spürte wie die Röte wie Feuer über mein Gesicht fegte. Ich wandte mich rasch ab und schüttelte energisch den Kopf. Nein, er sah doch auch nicht besser aus als alle anderen. Was denkst du nur für einen Quatsch, Naruto... "Was ist?", hörte ich Sasuke hinter mir fragen. "Willst du mit Klamotten baden gehen?" "Äh...n...ein...", stotterte ich, ohne ihn anzuschauen. Normalerweise war mir nichts peinlich. Bis auf das hier. "Geh...geh schon mal vor...", sagte ich und wurde noch röter. Nur noch mit einem Handtuch bekleidet ging er zu der Schiebetür, die zu den Quellen führte. "Bist du rot?" "Äh, nein...hier ist es...nur so unglaublich warm...." Nervös fächerte ich mir Luft zu. Sasuke stand nur da und starrte mich an. Oh mann, der soll aufhören, mich anzustarren..., dachte ich und drehte ihm wieder den Rücken zu. Ich hörte wie die Schiebetür zugeschoben wurde. Mit einem Blick nach hinten versicherte ich mich, dass er wirklich nicht mehr im Raum war. Ich seufzte. Was war das nur für ein komisches Gefühl, was mich in letzter Zeit so häufig überfiel? Und was ich dann immer dachte...irgendwas stimmte nicht. "Hör auf, darüber nachzudenken...", ermahnte ich mich leise. "Du bist zum Baden hier und nicht zum Grübeln..." Schnell zog ich meine Kleidung aus, legte sie in eins der Fächer und wickelte mir ein Handtuch um die Hüften. Dann legte ich noch behutsam Sasukes Sachen, die er einfach auf der Bank hatte liegen lassen, ordentlich in das Fach links von meinem. So...und jetzt sei wieder Naruto... Ich holte einmal tief Luft und schob die Schiebetür zur Seite. Heißer Dampf stieß mir in dicken Nebelschwaden ins Gesicht. Ich konnte fast nichts erkennen. Trotzdem lief ich auf die Quelle zu. "Narutobombe!", rief ich und sprang wie eine Kugel ins Wasser. Große Fontänen spritzten in die Luft und Wellen schlugen über den Rand. Ich tauchte in das heiße Wasser, schwamm ein paar Züge und tauchte dann keuchend auf. Sasuke hatte die volle Ladung Wasser abbekommen. Seine Haare hingen ihm schlaff herunter, trotzdem konnte ich seine mich böse anfunkelnden Augen erkennen. Ich grinste ihn unschuldig an. Eine Weile schwamm ich umher, ohne etwas zu sagen, während Sasuke am Rand lehnte und die Augen geschlossen hatte. Zum Glück war es so warm, dass die Röte in meinem Gesicht nicht weiter auffiel. Nach einigen Minuten schwamm ich neben Sasuke. Er beachtete mich nicht und döste weiter. Ich summte munter vor mich hin. Keine Reaktion. Ich schlug mit meiner Hand auf die Wasseroberfläche. Ich sah, wie seine Augenbraue zuckte. Ich tauchte halb unter und blubberte. "Naruto! Das hier ist eine Quelle und da soll man sich entspannen!" Seine schwarzen Augen funkelten mich an. "Aber du hast doch gesagt, du magst den gut gelaunten Naruto viel lieber...", sagte ich gespielt schmollend. "Also...das war...argh..." Sasuke fand keine passenden Worte. Eine Weile beobachteten wir schweigend den aufsteigenden Dunst. Ein Schweißperle bahnte sich von meiner Schläfe aus den Weg nach unten. "Ich war heute mit Sakura Ramen essen...", sagte ich. "Aha...dann bist du vermutlich jetzt pleite..." "Nein...sie hat mich eingeladen..." Sasuke musterte mich. "Sie...dich?" "Ja...ich hab mich auch gewundert...ich dachte, sie würde mich nicht so mögen...sie mag dich doch viel lieber..." "Vielleicht hat sie das aus Mitleid gemacht, weil deine Eltern gestorben sind...", sagte Sasuke. "Meinst du?" Er nickte. "Sag mal: Wie findest du eigentlich Sakura?" "Hm..." Ich dachte nach. Merkwürdig, dass Sasuke mich so etwas fragte. "Naja...früher war ich total verliebt in sie, aber jetzt ist mir aufgefallen, dass sie mir nicht mehr so viel bedeutet...und du?" "Sie ist manchmal etwas nervig." Dann unterhielten wir uns. Über Kakashi, über das Training, über alles mögliche. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal so gut mit ihm unterhalten würde. Aber irgendwann gingen uns die Gesprächsthemen aus. Ich starrte auf die glänzende Oberfläche des Wassers. Verlockend wogen kleine Wellen gegen meine Brust. Teuflisch grinste ich das Wasser an. Hmm...eine kleine Wasserschlacht konnte wohl nicht schaden... Ohne Vorwarnung schob ich mit der Handfläche eine Ladung gegen sein Gesicht. Ich schwamm einige Meter von ihm weg und grinste ihm entgegen. Er rieb sich das Wasser aus den Augen. "Du willst also einen Kampf gegen mich?" "Ja! Und ich werde gewinnen!", rief ich. "Pah, dann zeig mal was zu kannst..." Er lief, so schnell es in dem Wasser eben ging, auf mich zu. Ich streckte meinen Arm aus und schwang ihm einen ganzen Wasserschwall entgegen. Er tauchte unter. In dem trüben Wasser konnte ich ihn nicht erkennen. Plötzlich erhob sich etwas hinter mir. Eine ganze Wasserladung prasselte auf mich nieder. Ich wirbelte herum. "Na, wer hat denn hier gewonnen?", grinste Sasuke triumphierend. "So leicht gebe ich mich nicht geschlagen..." Lachend schob ich einige Wasserwellen auf ihn zu. Hätte mir das jemand vor drei Wochen erzählt, dass ich mal mit Sasuke Uchiha eine Wasserschlacht bestreiten würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Keuchend stützte ich mich auf den Rand. "Unentschieden!", rief ich und rang nach Luft. Was ich einatmete waren aber nur dicke Nebelschwaden. Er stellte sich neben mich und rang ebenfalls nach Luft. Ich fragte mich, wie spät es wohl schon war. "Komm, wir gehen...", sagte Sasuke und watete durch das Wasser. Etwas enttäuscht nickte ich und ging ihm hinterher. Er stieg aus dem Wasser und schnappte sich sein Handtuch. Durch den dicken Nebel konnte ich nichts erkennen und mein Handtuch, das ich während des Sprungs verloren hatte, nicht finden. Ich zog mich aus der heißen Quelle und suchte das Handtuch. "Verdammt, wo ist es..." Sasuke stand schon in der Umkleide. Verflucht, so kann ich doch jetzt nicht reingehen..., dachte ich verzweifelt und und tastete mit den Händen auf dem Boden. Sasuke hatte schon seine Hose angezogen und streckte seinen Kopf durch die Tür. "Was machst du denn?" "Äh...ich...hab mein Handtuch verloren..." Mir wurde noch heißer als mir ohnehin schon war. Sasuke blickte mich an und fing dann laut an zu lachen. Das war das erste mal, dass ich ihn lachen hörte. War zwar etwas ungewohnt, hörte sich aber gut an. Ich lächelte unschuldig. Er warf mir seines zu. "Aus Mitleid..." Ich nahm es dankbar an, egal aus welchem Grund er es mir zugeworfen hatte. Schnell wickelte ich es mir um die Hüfte und stolperte zur Umkleide. Die Vorstellung, dass Sasuke es eben noch getragen hatte, löste ein komisches Gefühl in meinem Bauch aus, als ob ich Hunger hätte. In der Umkleide zog ich mich dann in Windeseile und mit hochrotem Kopf um. Die Jacken übergezogen traten wir endlich in die Kühle des Abends. Es war mittlerweile völlig dunkel geworden. "Puh, das tut gut...", sagte ich und streckte die Arme aus. Die Luft kühlte mein heißes Gesicht. Sogar bei Sasuke konnte ich einen leichten Rotschimmer erkennen. Der Mond warf sein silbriges Licht auf uns, während wir uns langsam auf den Weg nach Hause machten. "Das war cool...", sagte ich und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. "War in Ordnung...", murmelte Sasuke. "Komm, du fandest es doch auch lustig...", neckte ich ihn und knuffte ihn gegen die Schulter. Ich glaubte, ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht gesehen zu haben. Zufrieden atmete ich die klare Luft ein, bis ich ein Kribbeln in der Nase spürte und niesen musste. Sasuke musterte mich. "Du Idiot, du musst die Kapuze anziehen, deine Haare sind noch nass..." Plötzlich stand er vor mir und zog meine Kapuze tief in meine Stirn, wie eine umsorgende Mutter. Er blieb vor mir stehen. Seine schwarzen Augen bohrten sich in meine. Ich spürte, wie mein Herz schnell gegen meine Brust klopfte. Ein leichter Rotschimmer zierte meine Wangen. Sasuke sah wirklich gut aus, wie das Mondlicht ihn erstrahlen ließ, die blasse Haut, die schwarzen Haare. Langsam kam sein Gesicht näher. Ich riss erstaunt die Augen auf, als er seine Lippen gegen meine drückte. Tausend verschiedene Gefühle schossen durch mich hindurch. Überraschung, Verwirrung aber auch...Glück... Seine Zunge bahnte sich einen Weg durch meine leicht geöffnete Lippen. Erschrocken stieß ich ihn weg. Schwer atmend blieben wir einige Meter voneinander stehen. Er senkte den Blick. "Tut mir Leid..." Mein Herz hämmerte noch immer gegen meine Brust. Schweigend gingen wir nebeneinander her. Was war das? Was war mit ihm los? Was war mit mir los? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)