Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 21: Anpfiff ------------------- „Wie? Was machst du denn hier?“, fragte ich verwundert und ließ sie in die Wohnung kommen und schloss die Türe hinter ihr. Nein mit ihr hatte ich jetzt nach allem was gestern passiert war absolut nicht gerechnet. „Naja wegen gestern. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich hab mich verdammt blöde benommen und die Ohrfeige... Es tut mir leid“, meinte sie leise zu mir und sah betreten auf den Boden. „Im Zug ist mir klar geworden, dass ich überreagiert hatte, aber da war es dann schon zu spät und... Kannst du mir nochmals verzeihen?“ Sie hob den Kopf und sah mich an, als hätte sie ernsthaft Angst ich würde ihre Entschuldigung nicht annehme, sondern sie aus der Wohnung werfen. Ich wollte ihr gerade antworten, als ich von einem „Das darfst du auf absolut gar keinen Fall vergessen“ von Max unterbrochen wurde, der in der Schlafzimmertüre stand und zwischen seinen Fingern baumelte mein schwarzer Spitzen-BH. „MAX!“, rief ich aus und mir war das so peinlich, dass ich am liebsten im Boden versunken wäre. Da bat man ihn darum zu schauen und er hatte nichts besseres zu tun, als meine Wäsche zu durchstöbern. Männer! Die konnte man wirklich nicht alleine lassen. „Ja was denn? Du hast gesagt ich soll schauen und das hab ich getan“, meinte Max nur ruhig und das Grinsen wollte einfach nicht aus seinem Gesicht verschwinden. „So ist das also“, kam es nun auch noch von Jules, deren Tonfall sich schlagartig verändert hatte. Das vorher noch entschuldigende war einer Kälte gewichen, die einen frösteln ließ. „Ja aber doch nicht so“, meinte ich zu Max und drehte mich dann zu Jules um. „Und es ist nicht das, nach was es aussieht“, meinte ich zu ihr, wusste aber jetzt schon, dass sie mir kein Wort davon glauben würde. „Ach nein? Nach was sollte es denn dann aussehen Andrea?“, fragte Jules kühl und hatte die Arme vor ihrem Körper verschränkt. „Keine Ahnung aber auf alle Fälle nicht nach dem, was du dir jetzt denkst.“ Woher sollte ich denn wissen nach was es aussehen sollte? Max stand in meinem Schlafzimmer und hatte einen meiner BHs in den Händen, wie bitte schön sollte man das erklären? Es war unmöglich dafür eine Erklärung zu finden, die Jules schlucken würde und das noch bevor sie gleich platzte. „Hör mir mal gut zu“, fing Jules an und war einen Schritt auf mich zugekommen. „Ich hab dir gestern gesagt was mich ankotzt und heute komm ich hier her, um mich zu entschuldigen, weil ich gedacht hab überreagiert zu haben, weil ich dachte ich kenne dich und wüsste dass du sowas nie tun würdest und was sehe ich? Max wie er mit deiner Unterwäsche in der Hand in deinem Schlafzimmer steht. Sieht wohl doch sehr eindeutig aus oder? Und du sagst zu mir, es ist nicht das nach was es aussieht? Für wie blöde hältst du mich eigentlich? Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich von dir verarschen lasse? Hat's wenigstens Spaß gemacht? War er gut? Hat es sich gelohnt? Warum sagst du denn nichts Andrea? War er etwa so gut, dass du noch immer sprachlos bist?“ Jules lachte gekünstelt auf und sie war noch wütender, als sie gestern Abend schon gewesen war. Man sah es ihr an und noch mehr hörte man es. Ihre Kommentare waren so spitz und gleichzeitig so verletzt. Ich stand einfach nur da und wusste echt nicht mehr was ich noch sagen sollte. Glaubte sie denn von mir wirklich, ich hätte gestern Abend nichts besseres zu tun gehabt, als mit Max die Belastbarkeit eines Bettes auszutesten? Dachte sie das wirklich von mir? Sie die genau wissen sollte, dass ich vieles machte, aber das garantiert nicht dazu gehörte? „Nein jetzt hörst du mir mal zu“, hörte ich Maxs Stimme, der auf uns beiden zugekommen war und vor Jules stehen blieb. Seine Stimme hatte einen ebenso kühlen Unterton bekommen, wie die von Jules und ich ahnte leider schon, was gleich passieren würde. „Ich soll dir zuhören? Darf ich lachen“, kam es spitz von Jules die Max ansah, als wäre er etwas, dem man lieber nicht begegnete. „Aber ich würde dir ja gerne zuhören, aber mir wird das hier zu doof.“ Jules drehte sich um und wollte die Wohnung wieder verlassen, jedoch machte ihr Max einen Strich durch die Rechnung, indem er sich einfach vor die Wohnungstüre stellte. „Vergiss es“, meinte er und schüttelte den Kopf. „Du wirst hier erst wieder rauskommen, wenn die Sache geklärt ist. Haben wir uns da verstanden? Du wirst hier stehen bleiben und zuhören, egal ob es dir jetzt in den Kram passt oder nicht. Egal ob du es jetzt hören willst oder nicht.“ Ich sah zwischen den Beiden hin und her und ließ mich letztendlich an der Wand hinunter auf den Boden sinken. Das hatte mir an diesem Tag gerade noch gefehlt. Max und Jules standen sich im Flur gegenüber und wenn man genau hinsah, konnte man die Funken sehen, die zwischen ihnen aufstoben. „Ach ja? Und was bitteschön hast du mir denn groß zu sagen?“, meinte Jules spitz und verschränkte wieder ihre Arme. „Das was du dir gestern geleistet hast war schon das Letzte gewesen, aber das was du dir jetzt gerade leistest, schlägt dem Fass den Boden aus“, meinte Max ernst und ließ Jules nicht aus den Augen. „Du hast dich gestern einfach verpisst, du hast dich um nichts gekümmert und du bist rumgestanden wie ein kleines Prinzesschen das nur darauf wartet, dass das Fußvolk sie beachtet. Du hattest genauso die Chance dich mit jemanden von uns zu unterhalten, du hattest nicht nur eine Möglichkeit gehabt mit uns ins Gespräch zu kommen, wenn du das nicht kannst, dann ist das dein Pech, aber dann schieb deine Unfähigkeit verdammt nochmal nicht in ihre Schuhe! Wenn du eifersüchtig bist, gut dann bist du es eben. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht ihr oder mir zu unterstellen, wie wären durch die Betten getobt!“ „Ach seid ihr nicht?“, hörte ich Jules sagen, die aber sofort wieder von Max unterbrochen wurde. „Ich hab gesagt du sollst zuhören!“, fuhr Max Jules an, die daraufhin zusammenzuckte. Irgendwie tat sie mir ja leid, aber andererseits sagte Max ja nur die Wahrheit. Er kannte Jules nicht und brauchte daher wohl auch keine Rücksicht auf sie nehmen. Er haute ihr die Fakten um den Kopf, dass ihr gar nichts anderes übrig bleiben würde, als sie hinzunehmen. „Auch wenn es dich eigentlich überhaupt gar nichts angeht, aber wenn es dich beruhigt, es war nichts, aber auch überhaupt gar nichts zwischen mir und ihr, geschweige denn zwischen ihr und sonst irgendjemand“, sprach Max weiter und stand noch immer vor der Wohnungstüre. „Während du dich wie ein eingeschnapptes Gör aus dem Staub gemacht hast, saß sie da und hat sich Vorwürfe gemacht. Sich gefragt ob sie als Freundin versagt hat und sich überlegt, was sie hätte anders machen können. Selbst nachdem du ihr die Ohrfeige verpasst hat, hat sie sich noch Sorgen um dich gemacht ob du auch gut nach Hause kommst und das einzige was du tun kannst ist ihr Vorwürfe machen. Wenn hier einer als Freundin versagt hat, dann nicht sie, sondern du! Denke mal scharf darüber nach und nun kannst du gehen.“ Max trat von der Türe weg, öffnete sie und deutete mit der Hand an, dass Jules jetzt gehen konnte, wenn sie gehen wollte. Mit einem vollkommen verdutzten Gesicht starrte Jules Max an und man merkte, dass sie es wirklich nicht fassen konnte, dass er sie gerade hatte rund laufen lassen. Jemand, den sie kaum kannte und der sie nicht kannte hatte ihr eine Standpauke gehalten, die sich gewaschen hatte. „Ich geh wohl besser“, murmelte sie leise und verließ dann auch tatsächlich die Wohnung. Nein jetzt musste sie wirklich erstmal nachdenken und das Gehörte sacken lassen. Max schloss die Türe hinter ihr und drehte sich zu mir um. „Wolltest du nicht packen“, meinte er lächelnd und hielt mir die Hand hin um mir aufzuhelfen. Er war wie ausgewechselt und ich wusste ehrlich gesagt nicht so recht, was ich jetzt davon halten sollte. Sicherlich hatte er mit allem Recht gehabt, aber hätte er es auch nicht freundlicher erklären können? Klar es war von Jules nicht ok gewesen ihm gleich etwas zu unterstellen, aber ich hätte mir vermutlich etwas ähnliches gedacht, wäre ich in ihrer Situation gewesen. „Sag bloß du hast jetzt Mitleid mit ihr“, kam es fragend von Max nachdem er meinen Gesichtsausdruck gesehen hatte. „Schon irgendwie“, murmelte ich und ließ mir von Max auf die Beine helfen. „Frauen“, seufzte Max und verdrehte die Augen. „Die soll einer verstehen.“ „So schlimm sind wir auch wieder nicht“, widersprach ich und lächelte leicht. „Nein ihr seid schlimmer“, grinste Max, wofür er von mir einen Schlag in die Rippen verpasst bekam. Gemeinsam kehrten wir zurück in mein Schlafzimmer und nachdem mein Zimmer aussah als hätte eine Bombe eingeschlagen, war die Tasche gepackt. Ich hoffte nur, dass ich auch wirklich alles notwendige mit eingepackt hatte. „Also wenn was fehlt, dann bist du schuld“, lachte ich und wollte die Tasche nehmen, damit wir endlich los konnten, doch da hatte sich Max diese schon geschnappt. „Immer auf die Kleinen“, seufzte Max und sah von oben auf mich herab. Er war aber auch ein gutes Stück größer als ich und wusste es nur zu gut zu nutzen. Ich schüttelte nur noch grinsend den Kopf, sah mich nochmals kurz in meiner Wohnung um, ehe wir diese auch verließen und uns auf den Weg zurück nach Berlin machten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)