Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt von Mad_Redhaired_Goblin (Eine Empty Trash FanFiction) ================================================================================ Kapitel 47: What if... ---------------------- „Sag mal bist du noch ganz klar im Kopf?!“, hörte ich Maxs Stimme direkt hinter mir und ich wollte einfach weitergehen, als mich jemand unsanft am Handgelenk packte und festhielt. „Ich? Wie wäre es, wenn du dir mal an deine eigene Nase packst!“, meinte ich nur und drehte mich zu ihm herum. „Was sollte die Aktion denn gerade!?“, fragte Max wieder und man merkte ihm an, dass er sauer war, aber sollte er es doch sein. „Was die Aktion sollte? Wie wäre es wenn du mal scharf nachdenkst“, sagte ich kalt und sah ihn mit einem direkten Blick an. „Oder hast du dir schon dein Hirn rausge**** und kommst nicht drauf?“ Es war mir egal wenn man uns hören konnte und es war mir egal was die Leute in diesem Moment von uns dachten. Ich hatte einfach keine Lust mich erst beleidigen und mich dann anfahren zu lassen. „Scheinbar hast du es wirklich schon, ansonsten wäre jetzt wohl eine Antwort gekommen“, meinte ich und wand mich aus seinem Griff. Ich hatte jetzt einfach keine Lust ihm das zu erklären. Wenn er von selbst nicht drauf kam was er verbockt hatte, dann konnte ich auch lange auf eine Entschuldigung warten. „Geh zurück zu deinem Abenteuer und tue einfach das, was du am besten kannst.“ Wieder drehte ich mich um und wollte einfach meines Weges weiter gehen, doch da wurde ich erneut am Handgelenk gepackt. Ich wurde so plötzlich nach hinten gezogen, dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. „Was soll der Bockmist jetzt!“, motzte ich Max an, der mich einfach hinter sich her und nach draußen zog. Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, zog er mich einfach weiter hinter sich her, bis er plötzlich stehen blieb und mich ansah. „Wo liegt jetzt bitte dein verdammtes Problem?!“, schrie mich Max beinahe an und seine Augen funkelten wütend. „Ich lasse mich von dir garantiert nicht anschreien damit das mal klar ist“, kam es leise von mir und das hatte nichts Gutes bei mir zu bedeuten. „Wo mein Problem liegt? Vielleicht solltest du mal besser überlegen wo DEIN Problem ist?“ „Ich schreie an wen ich anschreien will damit das mal klar ist ok!“, kam es wieder von Max, der es nicht einsah, seine Stimme auch nur ein klein wenig zu zügeln. „Und wenn du glaubst ich lass mir von dir einfach so eine Ohrfeige verpassen, dann hast du dich aber gewaltig getäuscht! Führst dich da auf wie eine eifersüchtige Zicke... Was soll der Scheiß?!“ „Wie eine eifersüchtige Zicke? Sag mal sind bei dir noch alle Tassen im Schrank? Du rennst doch seit heute morgen rum als hättest du das Unglück gepachtet“, kam es nun etwas lauter von mir, denn mir platzte so langsam der Kragen. „Erst deine beschissene Laune heute morgen, dann dein saudummes Kommentar heute Mittag, dann dieses absolut unnötige Kommentar vorher und dann soll ich mich von dir auch noch beleidigen lassen? Was glaubst du eigentlich wer du bist? Mister Superstar nur weil dich die halbe Welt in der Kiste haben will? Wahnsinn dass es tatsächlich Leute gibt, die sich auf sowas was einbilden.“ „Jetzt halt doch einfach mal die Klappe!“, fuhr mich Max an und kam einen Schritt auf mich zu. „Wenn ich Kommentare loslassen will dann mach ich das, ob es dir passt oder nicht. Es ist mir vollkommen egal!“ „Nein jetzt hältst du mal die Klappe“, fuhr ich ihn nun an, denn das war jetzt der Tropfen gewesen, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. „Du kannst von mir aus den ganzen Tag nur sinnlose Kommentare von dir geben, aber unterlasse es bitte mir irgendwelche Sachen anzudichten ok? Und solltest du noch einmal auf die Idee kommen mich beleidigen zu müssen, dann lass dir gesagt sein, dass die Ohrfeige eben noch harmlos gewesen ist.“ „Willst du mir etwa drohen?“ „Nein ich sage nur was dann passiert. Aber wenn du es lieber als drohen sehen willst, bitte! Du siehst doch eh nur das was du sehen willst, aber rumpiensen, wenn es andere genauso bei dir machen!“ „Das ist etwas vollkommen anderes und das weißt du genau!“ „Ach weiß ich das? Seh ich etwa aus wie ein gottverdammtes Lexikon dass ich alles weiß und vorallem alles riechen kann?“ „Jetzt werd bloß nicht sarkastisch verstanden?!“ „Junge wenn ich sarkastisch werden will dann tue ich das und da kannst du dich von mir aus auf den Kopf stellen, das geht mir ja sowas von wo vorbei!“ „Weißt du was? Leck mich!“ „Wo bitte liegt dein gottverdammtes scheiß Problem?“ „Ich hab kein Problem herrgott nochmal!!“ „Ach nein? ACH NEIN?! Für wie blöde hältst du mich eigentlich? Ich bin nicht so doof wie eines deiner Abenteuer, also hör auf mich so zu behandeln verstanden!“ „Schade, die halten nämlich die Klappe wenn man es ihnen sagt!“ „Sag mal geht’s noch? Was soll der ganze Kack hier eigentlich? Wenn du kein Problem hast warum zerrst du mich dann nach draußen? Weißt du was? Ich weiß meine Freizeit besser zu verbringen als mit einem von sich selbst überzeugten Möchtegern-Star. Brüll von mir aus die Wand an, aber hör auf meine Zeit zu verschwenden!“ „Na auf! Geh doch zu ihm! Das ist es doch was du willst oder etwa nicht?!“ „Jetzt geht mir ein Licht auf. Das ist es also was du von mir denkst? Das ist also das Problem was du anscheinend ja gar nicht hast.“ „Denk doch was du willst!“ „Nein das tue ich nicht Max, das übernimmst ja schon du!“ „Lass mich einfach in Ruhe ok?!“ „Nein das tue ich nicht und jetzt erst recht nicht! Du denkst doch nicht wirklich dass zwischen mir und ihm auch nur annähernd irgendwas läuft oder?“ „Liegt es denn nicht klar auf der Hand?!“ „Es liegt überhaupt gar nichts auf der Hand! Da ist nichts! Überhaupt gar nichts! Da ist ja zwischen mir und Stefan noch mehr!“ „Ach ja?“ „Nichts ach ja! Sag mal kapierst du es nicht oder willst du es nicht kapieren!?“ „Warum sonst seid ihr dann heute verschwunden? Meinst du eigentlich ich bin blöd oder ich bin blind? Ich sehe doch wie ihr ständig zusammenhängt! Also versuche nicht mich für dumm zu verkaufen!“ „Wir hängen ständig zusammen? Ich glaube da liegst du mehr als nur falsch! Ich verbringe wesentlich mehr Zeit mit dir, als mit ihm. Aber wenn du das an Zeit fest machst, dann müsste zwischen uns ja jede Nacht was laufen und nicht nur letzte! Und falls du dich fragst warum ich heute morgen mit ihm verschwunden bin, dann liegt das daran, dass er den Job hat, den ich machen möchte und da hab ich ihn gefragt ob er mir ein bisschen was aus dem Job zeigen kann. Thats fucking all! Hell damn it!“ „Ach ja und morgen ist Weihnachten oder was?“ „Glaubs mir oder glaubs mir nicht gottverdammt! Mehr als die Wahrheit kann ich dir nicht sagen, aber wenn du dich lieber mit einer Lüge zufrieden geben willst, bitte, die kann ich dir gerne geben! Ich hüpfe jede Nacht mit ihm durch die Betten oder hast du was anderes von mir erwartet? Erst dich, dann ihn und mal schauen wen ich mir jetzt als nächstes vornehm. Hmm... Wie wäre es mit Stefan oder ne halt ich glaube Tim ist als nächstes fällig.“ So langsam reichte es mir wirklich. Das war ja zum aus der Haut fahren! Warum nur glaubte er mir nicht? War er etwa so verbohrt in seine Vermutung, dass er die Wahrheit gar nicht mehr wissen wollte? „Ja ich hätte etwas anderes von dir erwartet!“ „Dann sag es mir doch einfach herrgott nochmal und lass dir nicht jedes gottverdammte Wort aus der Nase ziehen!“ Wütend trat ich eine Red Bull Dose gegen die Wand, denn seine Sturheit machte mich verrückt. „Ich hatte eigentlich gedacht dass dir das gestern irgendwas bedeutet hätte aber da habe ich mich wohl getäuscht. Es scheint dir vollkommen egal zu sein. Du tust so als hätte es niemals stattgefunden!“ „Glaubst du das wirklich?“, fragte ich leise nach und sah ihn von unten herauf an. „Glaubst du wirklich dass es mir nichts bedeutet hat?“ „Was soll ich denn auch sonst glauben? Ich meine du stehst einfach so auf und verschwindest, beim Frühstück bist du kurz darauf auch verschwunden, nach dem Konzert bist du auf einmal verschwunden... Was soll ich da bitteschön sonst glauben?“ Max hatte seine Hände tief in seine Hosentaschen gesteckt und den Blick auf den Boden gerichtet. Langsam ging er ein paar Schritte zurück und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. „Ich... Gut ich war vielleicht nicht ganz ehrlich gewesen gestern, aber was hätte ich sagen sollen? Du hättest mir doch vermutlich kein einziges Wort geglaubt“, sprach Max leise und sah weiter auf den Boden, als würde es dort etwas spannendes geben. „Hätte ich dir sagen sollen dass ich für meinen Teil ganz genau weiß was los ist? Dass ich mir sicher bin was ich fühle? Vielleicht war ich es mir davor nicht gewesen, aber danach war ich es mir ganz sicherlich gewesen.“ Max fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, stieß sich von der Wand ab und fing an hin und her zu laufen. „Was hätte ich tun sollen? Hätte ich es dir sagen sollen nachdem ich dir davor etwas vollkommen anderes gesagt habe? Ich meine wie hätte sich das angehört? Du hättest doch gedacht dass... dass ich das davor alles nur gesagt habe damit...“, sprach Max leise weiter und für einen winzigen Moment war seine Stimme unsicher geworden. „Ich dachte mir einfach, dass es das einfachste wäre einfach gar nichts zu sagen. Einfach so tun als wären nun alle Fragen beantwortet und die Sache ein für allemal geklärt, aber es geht nicht! Ich kann es einfach nicht! Es tut mir leid... Ich kann es nicht.“ Max hob für einen kurzen Moment seinen Blick und sah mich an. Ich sah seinen Blick und was ich sah ließ mich schweigen. Max senkte seinen Blick wieder und lehnte sich erneut mit dem Rücken gegen die Wand. „Ich bin die halbe Nacht wach gelegen und habe nachgedacht. Mich gefragt was wohl wäre wenn ich nicht schweigen würde, was passieren würde, was mit uns sein würde. Ich habe mich gefragt ob es wirklich das ist was sein sollte, was geschehen sollte. Dann habe ich mich gefragt was wohl sein würde, wenn ich schweigen würde, wenn ich einfach alles so weiterlaufen lassen würde, wie bisher auch. Wenn sich einfach nichts ändern würde, aber ich will nicht eines Morgens aufwachen und mich fragen ob mein Leben anders verlaufen wäre, wenn ich nicht geschwiegen hätte. Ich will nicht eines Morgens aufwachen und das Gefühl haben in meinem Leben etwas wichtiges verpasst zu haben, etwas ganz besonderes verloren zu haben.“ Ich stand einfach nur da und hörte dem zu was er mir zu sagen hatte. Ich wusste nicht ob ich jetzt etwas sagen sollte oder ob nicht. Vermutlich würde ich so oder so nur Unsinn daher reden oder irgendetwas falsches sagen. Vorallem wusste ich nicht einmal, was ich überhaupt sagen sollte. Das was ich jetzt so hörte, warf mich vollkommen aus der Bahn. Die Worte hinterließen ein wunderschönes, warmes Gefühl und zugleich jagten sie auch Furcht ein. Furcht vor einer Zukunft die voller Ungewissheit lag. Es schien alles so einfach zu sein und dennoch wusste man genau, dass es das nicht war und wohl auch niemals sein würde. Es stand noch so vieles zwischen einem und doch war man sich näher als man es jemals erwartet hätte. „I’ve never written a love song That didn’t end in tears Maybe you’ll rewrite my love song If you can replace my fears I need your patience and guidance And all your lovin’ and more When thunder rolls through my life Will you be able to weather the storm?“, hörte ich Max plötzlich leise singen und was er sang machte es mir nur noch schwerer irgendetwas zu sagen. Ich sah zu wie er langsam an der Wand hinunterglitt und nun auf dem Boden saß. „There’s so much I would give babe If I’d only let myself There’s this swell of emotions I feel I must protect But what’s the point of this armor If it keeps the love away, too? I’d rather bleed with cuts of love Than live without any scars Baby, can I trust this? Or do all things end? I need to hear that you’d die for me Again and again and again So tell me when you look in my eyes Can you share all the pain and happy times?“ Max hob seinen Kopf und sah mich wieder einfach nur an. Ich wusste genau, es würde von ihm kein einziges Wort mehr kommen. Nicht heute und nicht morgen. Nicht wenn ich ihm keine Antwort geben würde. Aber was für eine Antwort erwartete er von mir? Welche konnte ich ihm geben? Ich wusste es nicht. Ich fühlte mich hin und her gerissen zwischen dem was ich dachte und dem was ich fühlte. Es war, als würden zwei Menschen versuchen mich auf ihre Seite zu ziehen indem sie einfach an meinen Armen zogen. Aber ich wusste dass ich ihm eine Antwort geben musste. Ich musste ihm einfach etwas sagen, denn das war ich ihm einfach schuldig. Langsam ging ich auf ihn zu und vor ihm in die Hocke. Leicht legte ich ihm meine Hände auf die Knie und sah ihm in die Augen. „Max ich...“, fing ich leise an und schüttelte langsam meinen Kopf. Nein das war es nicht was ich ihm sagen wollte. Es war das was mein Verstand ihm sagen wollte, aber nicht das, was mein Innerstes ihm sagen wollte. Es wurde Zeit den Verstand einfach mal zum schweigen zu bringen. Es war egal ob es sich später als Fehler herausstellen sollte oder nicht, aber um das zu wissen, musste man sich einfach darauf einlassen, ansonsten würde man sich sein ganzes Leben lang fragen ob die Entscheidung richtig gewesen war die man in diesem Moment getroffen hatte. Ein Lächeln lag mir auf den Lippen als ich mich neben ihn auf den Boden setzte und meinen Kopf gegen seine Schulter lehnte. Einen Augenblick lang saß ich einfach so da und sah in die Nacht hinaus, ehe ich ihm wieder in die Augen blickte. „Ich kann es dir nicht versprechen“, sagte ich leise und strich ihm mit den Fingerspitzen über die Wange. „Aber was ich kann, ist es zu versuchen.“ Langsam legte Max seinen Arm um meine Schultern und zog mich an sich. Leicht lehnte er seinen Kopf gegen meinen. „Das ist mehr als ich erwartet habe von dir zu hören“, sprach er leise und richtete seinen Blick wieder hinaus in die Nacht. „Weißt du noch was du gestern gesagt hast? Dass danach nichts mehr so sein wird wie es zuvor gewesen ist? Du hast damit recht behalten. Es ist nichts mehr so wie es einmal war und trotzdem bereue ich nicht einen einzigen Schritt. Wenn ich etwas bereue dann, diesen Schritt nicht schon viel früher gegangen zu sein.“ Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen sah er mich an, bevor sich unsere Lippen berührten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)