Yami von LyraSummers (Finsternis trifft Licht) ================================================================================ Kapitel 10: 2 Stunden + Die Nacht --------------------------------- Ray’s POV nun stehen wir hier in unserem Zimmer für die nächsten 2 Wochen, ich freue mich mit Kai in einem Zimmer zu sein. Bis um 18h haben wir noch gute 2 Stunden Zeit, ich weiß nur nicht was wir machen könnten. Kai steht noch etwas verwirrt in der Tür, in einer Hand hält er seinen Blindenstock in der anderen seine Tasche. Ich sehe mich etwas im Zimmer um. Ein Fernseher, mit dem kann Kai vielleicht nicht viel anfangen, aber immerhin sind wir so nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten. Weiterhin gibt es in dem Zimmer noch 2 Schränke und ein Radio, einen Tisch mit zwei Stühlen und eine Couch. Der Teppichboden ist in einem Creme-Ton gehalten, die Möbel schwarz. Die Tür ist ebenfalls Cremefarben. Doch wirkt der Raum so nicht eingeengt. Er ist groß und geräumig die Fenster gegenüber der Tür sind gigantisch, einfach überwältigend. Ich wende meinen Blick etwas von den Fenstern mit der wundervollen Aussicht auf die ländliche Umgebung ab. Was ich dann erblicke lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich weiß ja nicht was die hier unter einem 2-Bett-Zimmer verstehen, aber offensichtlich etwas anderes wie Mr. D. Und etwas anderes als ICH. Ich schlucke hart dann wende ich meinen Blick zu Kai, welcher immer noch schweigend neben der Tür steht. “Kai”, bringe ich leise herraus. Er bejaht. “Wir haben ein Problem”, bringe ich leise und etwas scheu heraus. “Was denn?”, fragt er ruhig. “Ähm....ja...also...”, setzte ich leise an. “Ja?”, fragt er noch einmal. “Dieses2BettZimmeristeinDoppelBettZimmer”, bringe ich so schnell raus das sich meine Zunge fast überschlägt. Kai wirkt verwirrt, wahrscheinlich habe ich einfach zu schnell gesprochen, grade will ich den Satz wiederholen, da meldet sich Kai zu Wort. “Du willst mir also sagen das, dass hier keine 2 separaten Betten sind, sonders das es sich um ein Ehebett handelt?”, fragt Kai etwas erstaunt ?!. Ich bejahe es ihm. “Ich werde aufm Boden schlafen”, sagt Kai dann noch ruhig. “Nein wirst du nicht das Bett ist groß genug für uns beide”, werfe ich etwas Protestierend ein, nicht weil ich einfach mit Kai in einem Bett schlafen will, nein weil ich nicht will das er, oder jemand anderes auf dem Boden schlafen muss, während der andere ein schönes warmes und großes Bett hat. Er streitet dies noch einige male ab, bis wir uns dann doch glücklicherweise darauf einigen konnten, dass wir beide in dem Bett schlafen werden. Es war ein langer ‘Kampf’, doch er war gewonnen, ich musste leicht grinsen. Doch dann kehrte schon wieder schweigen ein, ich denke ja irgendwie nicht, das ich heute noch sehr viel über ihn erfahren werde. Die Hoffnung, jedoch ist noch nicht aufgegeben. Wir haben immerhin noch zwei ganze Wochen, in denen ich ihn ausquetschen kann, und das werde ich auch tuen. Ich sehe zu den zwei Schränken, die wir vielleicht mal einräumen sollten, jedoch schweige ich. Meine Gedanken sind im Moment etwas ungeordnet, zudem wüsste ich gerne wieso Kai so verschwiegen ist. Ich sehe auf eine Digitaluhr, welche über dem TV ist, sie zeigt an, das es bereits 17:05 ist. Schon.... Bald werden wir zum essen müssen, wir haben bis auf unsere Bett-Diskussion nur geschwiegen, wie hält er es nur aus. Aus dem Augenwinkel herraus, beobachte ich ihn. Er hat seine Tasche neben die Tür gelegt, auf die rechte Seite, nun macht er sich selbstständig. Seine rechte Hand hängt schlaff an seinem Körper runter, wieso weiß ich nicht. Sonst hat er doch auch immer eine Hand in der Hosentasche. Ich bin erstaunt darüber, wie gut ich ihn beobachte, eigentlich müsste es ja schon fast an Stalking grenzen. Er lässt seinen Blindenstock pendeln. Manchmal trifft das untere ende seines Stockes an die Wand, dann hob er die Hand, um festzustellen ob es wirklich die Wand war, denke ich zumindest. Einige Schritte später trifft sein Stock auf eine kleine Kommode mit Telefon, er geht vorsichtig auf diese zu, streckt seinen Arm vorsichtig in die Luft über der Kommode, lässt ihn dann auf die Holzfläche sinken. Dann tastet er weiter, um die Kommode herum, trifft wieder auf die Wand, hier hebt er noch einmal kurz um die Hand um die Wand zu berühren. Er tastet sich weiter vor, kommt bei den Schränken an, leicht fährt er mit der Hand über die Außenfläche des Schrankes. Hinter dem Schrank geht kann sein Blindenstock in einem etwas größerem winkel nach links Pendeln, das tut Kai auch. Er streicht mit seiner Rechten Hand über die Schrank-Ecke und von dort tastet er die ‘schrank-Tiefe’ runter bis zur Wand. Der Wand-Rest ist dort noch etwa 10cm breit, er legt seine Hand auf einen Lichtschalter, betätigt ihn zwei male, warum weiß ich nicht. Er tastet sich weiter, ins Bad hinein, hier kann ich ihn nicht mehr sehen. In der zwischenzeit setze ich mich auf das große ebenfalls creme farbene Bett. Einige Mituten später kommt Kai wieder aus dem Bad. Er hält seinen Blindenstock immer noch in der Linken Hand, seine Rechte Tastet sich langsam den Türrahmen hoch. Nun schlägt sein Blindenstock, gegen den schräg schtehenen TV-Tisch, er legt seine rechte Hand auf die, noch freie Fläche, und tastet vorsichtig den TV hoch. Dann nimmt er die Hand wieder weg, tastet sich weiter zum Fensterbrett, fährt vorsichtig mit der Hand über dieses, bis zum ende. Er ertastet sich den Weg mit dem Stock bis zum Bett, ertastet einen Nachttisch mit Radio und Wecker, geht vorsichtig um dieses, weiterhin mit dem Blindenstock tastend. Dann ertastet er den Nachttisch mit selben ‘belag’ und geht weiter zum Tisch mit den 2 Stühlen. Er geht zurück zu der Betthälfte, die auf der Fensterseite ist, und setzt sich auf diese. Ich sitze auf der Richtung Tür. Ich habe keine 10Minuten gebraucht, um mir das Zimmer anzusehen, Kai hat sich über eine halbe Stunde hier rumgetastet, er tut mir leid. Es ist nicht dieses ‘oh-Gott-der-arme-Junge-ist-blind’ nein es ist mehr dieses ‘hm-schade-das-immer-alles-mit-so-viel-mühe-verbunden-ist’ Gefühl. Einige Minuten herrscht stille, ich sehe auf eine Uhr, es ist 17:50p.m. “Kai wir müssen zum essen”, sage ich ruhig. Er nickt steht auf und geht zielsicher, trotzdem noch mit dem Stock tastend zur Tür, öffnet sie und tritt raus, ich folge ihm. Weiterhin passiert nichts spannendes, wir essen, Kai etwas vorsichtiger Ty schlingt, verschluckt sich. Dann gehen wir hoch, Kai beschäftigt sich schweigend mit einem Buch in Blindenschrift und ich lese noch einmal die Briefe von Lee und den anderen. Ich antworte ihnen und erzähle ihnen von Kai, dem Probetraining, und anderen Dingen. Um ca 23h gehen wir ins Bett, allerdings ziehen wir uns beide separat im Bad um, Kai nach mir. Er braucht auch etwas länger als ich, während meine Kleidung, etwas unordentlich vor meiner Bett Hälfte liegt, liegt seine ordentlich geortnet und zusammengelegt vor der seinen. Wir wünschen uns beide noch eine gute nacht, dann schlafe ich ein. Kai’s POV Irgendwie war es schön, so mit Ray in einem Zimmer, wobei mich die Aussage des Bettes wegen sehr schockte, auch wenn ich es nicht zeigte. Doch nun liegen wir hier, er auf seiner Seite, ich auf meiner. Dann überrennt mich auch der schlaf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es ist kalt, ich zittere, drücke Sayuri an mich, auch sie zittert. Wir liegen zu ca 8 Leuten, alle zwischen 2 und 4 Jahren. im Bett, was mehr aus 2 Matratzen besteht, wir kuscheln uns alle aneinander. Es ist kalt, Winter. -40̊C keine Heizung, kaputte Fenster, eingerissene Wände, das Kinderheim in dem wir aufwuchsen. Die ersten Sonnenstrahlen durchdringen die zerfetzten vorhänge, ich werde wach, blinzele etwas, habe Angst, panische Angst, wie jeden Morgen - davor das Sayuri erfroren ist. Ich lege meine Hand auf ihren Brustkorb, sie ist kalt, eisig - aber nicht erfroren. Sanft rüttle ich sie wach, wir schließen uns in die Arme und wärmen uns weiter. Wir zittern beide, ich sehe mich etwas um. Zwei Kinder zwischen 3 und 4 Jahren, blaue Lippen, geschlossene Augen, keine Atmung, leicht berüere ich sie mit meiner Hand, sie sind erfrohren. Ich drücke Sayuri weiter an mich, wie immer Hoffend, das sie die nächste Nacht übersteht. Dann wird alles schwarz..... ..... ..... .... ... Ich halte Sayuri’s Hand fest gedrückt, habe Angst, zugleich Hoffnung, endlich hatte unser Großvater uns Addoptiert. Wir stehen vor einem großen Gebäude, was man als Schloss bezeichnen konnte, es war eine Abtei, so nannte es unser Großvater immer. Einige Efeu Ranken wuchsen Hoch, es war Sommer, wir hatten den Winter beide überlebt. Jetzt konnte es nur noch besser werden. Wir betraten das Gebäude mit unserem Opa, er brachte uns an angestrengt aussehenden Kindern, vorbei in das Büro eines guten Freundes von ihm, Boris, er sagte er würde sich um uns kümmern, und uns das bladen beibringen. Dann stellte sich ein gruseliger aussehender etwas älterer Mann vor, lila Haare und komische Brille. Voltaire meinte er müsste noch weg, er, Boris würde uns alles zeigen. Das tat er auch, er zeigte uns das Gebäude. Als nächstes Zeigte er uns unser Zimmer, es war im Keller, hatte keine Fenster, es war ein ca 3 mal 3 Meter großer Raum, mit Zwei Betten, an jeder Wand eines, so war vor der Tür noch etwa ein Meter und zwischen den Betten ein Meter Platz, dann war das Zimmer bereits ausgefüllt. Wir hatten Angst. Er warf uns eine kleine Kerze und eine Streichholzpackung ins Zimmer. Dann ging er ohne ein Wort zu sagen, knallte die Tür zu, es war so Dunkel in dem Raum, dass man nicht mehr die Hand vor Augen sehen konnte. ..... .... ..... ... Ich bin krank habe Fieber fühle mich schwach, trotzdem muss ich trainieren, ich renne in einem Russischen Winter, 2 Jahre nach unserer ‘addoption’ durchs Abtei gelände, wieder -40̊C. Der Schnee so hoch, das ich mich kaum durchkämpfen kann, er geht mir bis zur Schulter, mir ist kalt und doch heiß. Nun renne ich, oder versuche es seit über zwei Stunden durch die Kälte. Meine Zeit ist miserabel gewesen, durch meine Krankheit, doch darauf nahm hier niemand Rücksicht, und ich durfte das auch nicht tuen, ich darf keine Schwäche zeigen, egal wie mies es mir geht. Ich muss Sayuri schützen. Ich bin schlapp, müde, und Kraftlos, doch nun stehen noch Trainingskämpfe an. Ich muss sie gewinnen, ich muss. Ein Junge in meinem Alter, vielleicht etwas Älter ich schätze ihn auf 6. Er startet sein Blade, ich tue es ihm gleich, nach 3Minuten ist er besiegt, und doch strengt es mich an, mein Fieber zährt an mir, mein Körper schreit nach ruhe. Der nächste, für ihn brauche ich bereits gefühlte 6 Minuten, nicht weil er stärker wird, nein weil ich schwächer werde. Der darauf Folgende, ist wohl etwa 10 Jahre alt, ich sehe bereits sehr verschwommen, sein blade rast auf meinen zu, ich versuche auszuweichen - ein sekundenschlaf wird mir zum Verhängnis, das letzte was ich wahrnehme ist das ich von 2 Männern grob an den Handgelenken gepackt werde, sie schleifen mich in ein Zimmer, doch das nehme ich nur stark benommen war. Ich liege bewusstlos am boden. .... .... .... Als ich wieder wach werde tut mir mein ganzer Körper weh, ich richte mich auf, oder versuche es zumindest, ich sacke ein. Ich liege wie ein wehrloses Tier in diesem Raum. Schritte. Sie werden lauter. Eine Tür geht auf. Schwach und benommen öffne ich ein Auge, Boris, mit zwei kleinen Gefäßen und einem Waschlappen, wie Handschuhen. Er packt mich am Hals, drückt zu, ich bekomme kaum Luft. Er schleudert mich gegen eine Wand, nicht sehr fest, es wundert mich - trotz aller schmerzen schreie ich nicht, dafür würde ich nur noch mehr verprügelt werden. Er kniet sich vor mich, was er tut nehme ich nicht wahr, ich bin zu benommen. Dann wischt er mir mit dem Waschlappen, mit einer kalten flüssigkeit über die Augen, sie sind etwas geschwollen und leicht Blutverklebt, wahrscheinlich von einer Platzwunde an der Stirn, das erklärt zumindest den stechenden Kopfschmerz. Dann zieht er sich die Handschuhe an, taucht den Lappen in ein anderes Gefäß, öffnet mir ein Auge, streicht mit dem Lappen, über meinen Augapfel, die selbe Prozedur beim anderen Auge. Ich schreie Schmerzerfüllt auf....es ist dunkel.....und wird nie wieder Hell.... .... ... .. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich welze mich, schon wieder dieser Traum, ich habe ihn fast jede nacht. Panisch schreiend werde ich wach. Mein Herz rast schnell, doch wo bin ich. WO UM HIMMELSWILLEN BIN ICH. Ich taste panisch um mich...ich sehe nicht wo ich bin....ich kann den boden nur als Teppich identifizieren....panisch und vollkommen apatisch krieche ich in die hinterste ecke die ich finden kann. Wimmere leise vor mich hin. “Sayuri”, immer wieder wiederhole ich den Namen, ich habe angst - davor das ihr etwas Passierte. Ein Rascheln.... ....Angst.... Schritte.... ...größere Angst.... Ich zittere am Ganzen Körper noch weiß ich nicht wo ich bin, das macht mich zusehends nervös. Ich versuche meine Gedanken zu ordnen doch es gelingt nicht so recht. Ein leichtes klackgeräusch... Noch größere Angst.... Wieder Schritte.... “Hey Kai”, eine Stimme warm einfühlsam, ich ziehe die beine an meinen Körper, zittere ich weiß nicht wo ich bin.... “w-wo b-bin i-ich...u-und w-wer....b-bi-bist-d-du”, wimmere ich leise, schäme mich für diese schwäche. Doch statt Schläge, die ich erwarte werde ich in den Arm genommen. “Du bist im Hotel, bei den Onsen, ich bin Ray”, antwortet er sanft, streicht mir über den Rücken. Ich sitze einfach nur zitternd in der Umarmung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)