Organisation XIV von SilverBird (Das Tagebuch des unbekannten Mitglied Nr. XIV) ================================================================================ Kapitel 26: Tag 26 - Schwächeanfälle und Aussprache mit Xemnas -------------------------------------------------------------- Hallo liebes Tagebuch, heute kam Vexen ins Zimmer der Krankenstation und sah sich Axel´s Schulter an. Ich war froh, als ich hörte, dass Axel die Station wieder verlassen durfte. Er sollte zwar den Arm schonen, sonst war alles okay. Aber er wollte nicht gehen. Er meinte, irgendjemand musste genauestens auf mich achten, bevor Xemnas mich wieder entdeckte. Zu spät. Kaum hatte Axel seinen Satz beendet kam Xemnas zur Tür rein, sah mich und schäumte sichtlich vor Wut. Ich erfand blitzschnell die Lüge, dass ich kein Portal hatte zustande bringen können, was ja eigentlich auch der Wahrheit entsprach. Auf die Frage, warum ich dann hier im Schloss sei half mir Vexen aus der Patsche. Er sagte, er habe mich leblos in der Stadt gefunden und wollte untersuchen, was daran Schuld sei. Ich hatte keine Verletzungen und Herzlosen sei ich auch nicht begegnet. Vexen führte seine Lüge für mich weiter aus und sagte, dass ich bereits seid vier Tagen hier sei und drei davon durchgeschlafen hätte. Ich hätte mich auch nicht wecken lassen. Xemnas strafte mich noch einmal mit einem bösen Blick und verließ dann das Zimmer schweigend. Als seine Schritte verklungen waren bedankte ich mich bei Vexen, dass er mir geholfen hatte. Er meinte nur, dass er nicht wolle, dass mir etwas passiert und Xemnas würde er nach dieser Aktion alles zutrauen. Vexen´s Untersuchungen vom Vortag blieben ohne weltbewegenden Befund. Er kam zu dem Entschluss, dass wohl die Atmosphäre des Schlosses und der Stadt an meinem Zustand schuld seien. Erstens hätte ich als Einzige ein Herz und zweitens ginge es den anderen ja gut. Heißt das, ich muss nun diese Welt doch für immer verlassen? Dieser Gedanke machte mir Angst und ich starrte schweigend auf meine Bettdecke. Das war alles zu viel auf einmal. Axel ging mit Vexen nach draußen und sie unterhielten sich. Ich hörte, dass sie redeten, aber nicht, über was. Ich stand auf und ging zum Fenster. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als ich Marluxia, fröhlich vor sich hinpfeifend, bei der Gartenarbeit sah. Ich öffnete das Fenster und Marluxia sah herauf. Wir winkten uns zu. Ich sah ein Weilchen zu, wie liebevoll sich Marluxia um den Garten kümmerte und in mir keimte erneut der Verdacht, dass alle aus der Organisation ein Herz haben, die meisten haben sicher nur vergessen zu fühlen. Ich winkte Marluxia noch mal und drehte mich um. Mir wurde wieder bewusst, dass ich diese Welt und meine Freunde vielleicht wieder verlassen muss und mir wurde schwer um´s Herz. Ich ging dann wieder zum Bett, doch auf halbem Weg überkam mich ein stechender Schmerz im Herzen, der mich auf die Knie zwang. Ich hörte Axel und Vexen vor der Tür und wollte sie rufen, doch kein Laut kam über meine Lippen. Die Schmerzen wurden stärker, ich hörte noch, dass Saix sich zu den beiden gesellte. Er hatte von Marluxia erfahren, dass ich hier sei und er wolle mich besuchen. Dann kippte ich nach vorn und mir wurde schwarz vor Augen. Das Letzte, was ich hörte war, dass Saix das Zimmer betreten hatte, die Anderen beiden rief und dass ich bluten würde. Dann war es still. Später wachte ich auf. Neben mir saß ein völlig aufgelöst wirkender Axel, daneben ein besorgter Saix und Vexen, der überprüfte, dass ich genug Luft bekam. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich eine Sauerstoffmaske trug. Ich wollte etwas sagen, bekam aber keinen Ton raus. Vexen gab mir einen Block und einen Stift. Ich schrieb mit zittriger Hand meine erste Frage auf. „Was ist passiert?“ Die Drei tauschten ratlose Blicke und berichteten, dass sie mich am Boden liegend vorgefunden hatten und mir ein wenig Blut aus dem Mundwinkel gelaufen sei. Ich sah völlig verwirrt drein und schrieb die nächste Frage auf. „Was nun?" Vexen lächelte beruhigend und meinte, er hätte eingehende Untersuchungen angestellt und mir fehle nichts weiter. Ich bin nur sehr schwach. Block und Stift legte ich beiseite und sah Axel an, der immer noch völlig aufgelöst dreinsah. Ich nahm seine Hand, die am Bettrand lag und lächelte aufmunternd. Aber er erwiderte das Lächeln nicht, stand auf und verließ das Zimmer. Ich seufzte traurig. Saix sagte mir, dass Axel seid einiger Zeit so komisch wirkte. Ständig war er nur halb bei der Sache und er saß, ungewöhnlicherweise, des öfteren schweigend da und dachte nach. Saix würde es komisch vorkommen, fast so, als wäre Axel verliebt. Ich sah fragend drein. Axel und verliebt? In wen… Vexen und Saix gingen, weil es Zeit für das Abendessen war. Ich hatte kaum Hunger, aß aber trotzdem, da mir Marluxia etwas brachte und seine Nervosität wegen meines Zustands sowieso groß war. Würde ich jetzt nichts essen, würde seine Besorgnis noch steigen. Auch Marluxia war schnell wieder weg, weil Xemnas ihm einen Auftrag gegeben hatte. Zexion besuchte mich. Marluxia hatte ihm gesagt, dass ich alleine wäre und mich über Besuch freuen würde. Wir unterhielten uns ein Weilchen, da ich meine Stimme wiedergefunden hatte und auch ohne Sauerstoffmaske auskam. Zexion fragte mich nach meiner Heimat, aber ich konnte ihm nicht antworten. Ich erinnerte mich nicht. Meine ganzen Erinnerungen sind weg, ich weiß nur meinen Namen. Alles, was vor dem ersten Treffen mit Demyx war ist weg. Er entschuldigte sich bei mir, dass er gefragt hatte. Es hatte mir nichts ausgemacht. Nun musste auch noch Zexion eine Aufgabe erfüllen und ich fristete nun allein mit Xemnas im Schloss. Er besuchte mich kurz darauf und ließ seine Schwerter erscheinen. Ich konzentrierte mich und machte mich zu einem erneuten Spurt bereit, damit er mich nicht erschlägt. Doch er lehnte die Schwerter meinem Bett gegenüber an die Wand und fragte, ob er sich setzen dürfe, er müsste mit mir reden. Ich willigte ein. Seine Schwerter hatte ich im Blick und reden konnte nicht tödlich sein. Er saß nun keine zwei Meter von mir entfernt. Xemnas erklärte mir die Bedeutung seiner Worte von damals, als er mich mit dem Dolch angriff. Er habe mich genau beobachtet und festgestellt, dass ich ein gewisses Geschick für Kampf, Magie und Portalbeschwörung entwickelt hätte. Der Umgang mit dem Schwert hätte ihn fasziniert. Er kenne keine Frau, die ein Schwert so meisterhaft führt wie ich. Er hat auch mein Verhalten den Anderen gegenüber beobachtet und festgestellt, dass ich stets darum bemüht war, dass alle gut miteinander klar kamen. Xemnas sah mich kurz schweigend an und sagte, er wolle, wenn ich wieder gesund sei, mit mir testen, ob ich wirklich Schlüsselschwerter führen könne. Er ist sich sicher, dass ich es könnte. Die Stärke und der eigenständige Wille meines Herzens hätten ihm das verraten. Er sagte, mein Herz würde dem von Sora sehr ähneln und Sora führt ein Schlüsselschwert. Mir war ein wenig komisch zumute. Ich soll ein so böses Schwert führen können. Um keinen Preis der Welt würde ich das wollen. Ich erklärte Xemnas, was ich bei den Missionen gesehen hatte und ich würde nie im Leben ein solches Schwert haben wollen. Er lächelte, diesmal aber freundlich, fast schon väterlich. Er sagte, es käme darauf an, WER das Schlüsselschwert führt und auf WESSEN Seite der jenige steht. Ich verstand, was er meinte. Ich würde das Schwert nie gegen die Organisation verwenden, sondern gegen Sora. Ich lächelte leicht. Das gab mir ein wenig Mut. Xemnas entschuldigte sich für den Vorfall. Er hatte gefürchtet, ich könnte mich auf Sora´s Seite stellen und die Organisation bekämpfen. Das hätte er nicht zugelassen. Er kannte auch meine Loyalität zur Organisation nicht. Er konnte sie nicht einschätzen und lieber auf Nummer sicher gehen. Er sah sehr reumütig drein. Ich konnte ihm nicht länger böse sein und nahm eine Entschuldigung an. Er hat schließlich nur die Organisation, ihr Ziel und sich selbst schützen wollen. Ich nickte. Xemnas nickte ebenfalls, entschuldigte sich schließlich noch einmal und ab diesem Tage sollte ich mich als Vierzehntes Mitglied der Organisation sehen. Zwar würde er die Organisation nicht umbenennen, aber ich könnte ja im verborgenen agieren, wenn mir das Recht wäre. Und mir war es recht. Er ging. Ich fühlte mich ein Stück leichter. Ich versuche jetzt ein wenig zu schlafen Bis morgen, Xandra. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)