Organisation XIV von SilverBird (Das Tagebuch des unbekannten Mitglied Nr. XIV) ================================================================================ Kapitel 43: Tag 43 - Mein Ende? ------------------------------- Hallo liebes Tagebuch, was hatte ich nur getan? Ich wachte nur sehr, sehr langsam wieder auf. Neben meinem Bett saß Axel, völlig aufgelöst und schluchzend, daneben stand Roxas und versuchte Axel zu beruhigen. Ich schloss die Augen wieder. Ich wollte nicht, dass sie merkten, dass ich wach war. Roxas verließ das Zimmer und meinte, er müsse langsam anfangen zu kochen. Erst jetzt öffnete ich langsam die Augen und sah Axel an. Er sah mich zornig an. Mit leiser, aber böse klingender Stimme fragte er mich, was ich bitteschön vorgehabt hatte. Ich schwieg. Was hätte ich ihm denn sagen sollen. Er sah mich verzweifelt und böse zugleich an und fragte erneut. Ich antwortete wieder nicht. Wie sollte ich ihm sagen, dass ich ihn und Roxas im Garten gesehen hab. Wie sie sich geküsst haben. Ich seufzte nur schwer. Axel stand auf. Er meinte, wenn ich nicht reden wolle, dann gäbe es keinen Grund für ihn länger hier zu sitzen. Er würde Roxas bei den Vorbereitungen für das Essen helfen. Dann stand er auf und verließ türknallend mein Zimmer. Ich weinte. Ich wollte Axel doch nicht wütend machen. Ich rappelte mich auf und folgte ihm. Den Gang entlangtaumelnd und immer wieder seinen Namen nennend stolperte ich vorwärts. Schließlich übermannten mich die Nachwirkungen meiner Schlaftabletten-Überdosis und ich brach zusammen. Ich hörte eilige Schritte mehrerer Personen und ihre Rufe. Ich erkannte die Stimmen nicht. Ich öffnete langsam die Augen und erschrak. Ich hing in den Armen von DiZ. Sora, seine Begleiter und die Anderen von der Organisation redeten auf ihn ein. Ich spürte nur eine Klinge auf meiner Brust. Die Bilder von Xemnas´ Angriff kamen wieder hoch und ich zuckte leicht zusammen. DiZ entging das nicht und er ermahnte mich, still zu halten, er könne sonst für nichts garantieren. Was hab ich nur getan, dass alle Welt mich tot sehen will. Meine Schulter schmerzte heftig und ich spürte, wie das Blut meinen Rücken hinablief und zu Boden tropfte. Nach kurzer zeit hörte man durch das Schweigen, dass nun wegen der angespannten Situation herrschte, ein leises tropfen. Ich wurde wieder unendlich schlapp und DiZ konnte mich nicht länger mit einem Arm festhalten. Er kniete nieder, die Klinge immer noch auf meiner Brust, sodass der größte Teil meines Gewichts auf dem Boden lag. Ich wimmerte leise. Die Schmerzen auf meinem Rücken wurden unerträglich und ein merkwürdig silbriger Glanz ging von meinem Blut aus, dass vor mir auf dem Boden zu sehen war. Ich versuchte, mich zu konzentrieren, um zu zaubern. Das aber erkannte DiZ und er gab mir mit dem Griff des Dolchs einen Schlag auf die Schläfe. Ich wurde bewusstlos. Ich wachte in Axel´s Armen wieder auf. Er flehte leise, ich solle nicht sterben, er würde mich doch brauchen. Ich schluckte und flüsterte leise, dass er sich lieber um Roxas kümmern sollte. Er sah mich an. Ich wusste, dass er mich jetzt fragen würde, warum. Ich antwortete gleich. Roxas ist ihm nun mal sehr, sehr wichtig. Als Axel seinen Arm wegnahm, sah ich den Dolch. Axel flüsterte, wenn der Dolch aus dieser Position entfernt werden würde, würde ich binnen weniger Minuten verbluten. Er wolle nicht, dass mir etwas so schreckliches zustößt. Ich lächelte Axel an und griff nach dem Dolch. Axel hielt meine Hand fest und sah mich flehend an. Ich zog meine Hand aus seinem Griff, packte den Dolch und zog ihn mit einem Ruck aus seiner Position. Axel drückte sofort mit seiner Hand die Wunde zu und hielt mich mit dem anderen Arm so aufrecht wie möglich. Ich wusste, dass nun mein Ende gekommen ist. Ich schmiegte mich sanft an Axel und legte meine Hand auf seine, die die Wunde zudrückte. Ich schloss die Augen und genoss die letzten Momente in seinen Armen. Ich hatte nicht einmal Schmerzen. Ich spürte, dass Axel weinte. Eine Träne fiel auf meine Hand. Ich flüsterte ihm zu, er soll mich hinlegen und die Hand wegnehmen. Doch er blieb stur so sitzen. Jemand kniete sich Axel gegenüber hin. Ich öffnete die Augen und sah Sora. Axel nahm die Hand von der Wunde und jetzt erst merkte ich, wie sehr ich doch blutete. Ich schloss die Augen wieder und spürte Sora´s Hand auf der Wunde. Was hatte er vor? Mir war es egal. Ich lehnte weiter in Axel´s Armen und wartete auf mein Ende. Sora begann zu zaubern. Ich hörte, wie er leise etwas vor sich hinmurmelte. Mir ging es aber nicht besser. Mein Wappen stach und mir lief zusätzlich Blut den Rücken hinab. Sora versuchte noch einmal, wieder kein Ergebnis. Ich konnte ein leises Wimmern nicht unterdrücken. Die Wunde vom Dolch schmerzte nicht, aber mein Wappen auf der Schulter. Axel wusste, was los war, sagte Sora, er soll mich festhalten und er zog mir die Kutte aus. Der Verband, den ich weiterhin trug war blutgetränkt und tropfte bereits. Axel drückte mich einfach nur noch an sich und weinte. Er wusste nicht, was er noch tun sollte. Xemnas jedoch entriss mich seiner Umarmung und brachte mich zu Vexen ins Labor. Er betäubte mich, sodass ich keine Schmerzen hatte, jedoch wach blieb. Er versorgte zuerst die Wunde vom Dolch. Xemnas wich nicht von meiner Seite und hielt zitternd meine Hand. Eine halbe Ewigkeit später musste ich mich hinsetzen und Vexen kümmerte sich um das Wappen. Er wickelte den Verband ab und erschrak. Das Wappen hatte all seinen silbrigen Glanz verloren. Statt dessen war es stark entzündet und blutete. Er versorgte die Wunde mit einer desinfizierenden und entzündungshemmender Mixtur und legte einen neuen Verband an. Ich war von dem enorm hohen Blutverlust so geschwächt, dass ich nicht mehr gehen konnte und auch nicht mehr wusste, was alles passiert war. Alles um mich herum war wie in Watte gepackt. Xemnas brachte mich in mein Zimmer. Ich bat ihn darum Axel zu sagen, wo ich sei. Ich würde gerne mit ihm sprechen. Xemnas ging. Kurz darauf kam Axel ins Zimmer und sah mich an. Ich lag auf dem Bett und winkte ihn zu mir. Ich war zu schwach um mich zu setzen. Wir sahen uns einen Moment lang an, dann fragte er erneut, was mich dazu getrieben hatte, die Schlaftabletten zu schlucken. Ich seufzte und sagte es ihm. Er sah traurig drein, bestätigte aber meine Vermutung. Er und Roxas waren mehr als nur Freunde. Als nächstes fragte ich ihn, was genau passiert war. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich verletzt worden war. Axel schilderte mir alles, dass DiZ sich in die Ecke gedrängt fühlte und mich schließlich verletzt hatte. Ich war zu schwach zum weitersprechen und so beschloss Axel, zu gehen, damit ich ein wenig schlafen kann. Wie sollte ich schlafen. Mein Herz, meine Gedanken, alles gehörte Axel. Aber nie würde meine Liebe erwidert werden. Ich brach leise in Tränen aus. Warum? Warum ich? Warum kann ich nicht einfach tot sein? Was hält mich noch auf dieser Welt? Warum darf ich nicht so verschwinden, wie ich es will? Bin ich denn so wichtig? Mir stellten sich wieder viele Fragen. Ich stand, meiner Schwäche zum Trotz, auf und ging in den Garten, in dem immer noch das Tageslicht blassrot schimmerte. Ich setzte mich ins Gras und beobachtete die Blumen, die langsam ihre Blütenköpfchen schlossen. Marluxia fand mich im Garten und brachte mich in mein Zimmer zurück. Lieber wäre ich zu Axel gegangen, aber er und Roxas haben sicher viel miteinander zu bereden. Sie hatten sich lange nicht gesehen. Ich werde wohl doch irgendwann einschlafen. Bis morgen, Xandra Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)