Organisation XIV von SilverBird (Das Tagebuch des unbekannten Mitglied Nr. XIV) ================================================================================ Kapitel 53: Tag 53 - Warum? --------------------------- Hallo liebes Tagebuch, heute Morgen wollte nichts klappen. Eigentlich wollte ich früh aufstehen, aber ich hatte lang geschlafen. Das Frühstück wollte auch nicht schmecken und als ich mich wieder den Büchern widmete las ich zwar, was in ihnen stand, doch ich verstand nichts. Ich seufzte. Mein Kopf war leer, obwohl ich viel gelesen hatte. Ich legte das Buch wieder weg und hing sofort wieder meinen Gedanken nach. Wer war ich wirklich? Bin ich Xemnas ´ Tochter oder hat er gelogen. Was habe ich mit Kingdom Hearts zu tun? Mir fiel der Gefangene ein. Ich stand auf und bereitete ihm ein Frühstück zu. Als ich den Kerker betrat sah ich den leeren Teller vom Abend stehen. Mir war ein wenig schlecht, dennoch ging ich zur Zelle und brachte ihm das Frühstück. Als sich unsere Hände leicht berührten bekam ich einen heftigen Stromschlag und flog nach hinten. Der Gefangene kicherte hämisch. Saix war gerade in den Kerker gekommen, als er das sah, ging zur Zelle und sah wütend drein. Ich rappelte mich schnell hoch und tat so, als sei nichts gewesen. Ich stapfte die Treppen wieder hoch und, ohne auf den Weg zu achten, geradewegs in die Bibliothek. Was um alles in der Welt, machte ich hier. Ich setzte mich in einen der Sessel und dachte nach. Saix sagte einmal, dass die Bücher großes Wissen über das Herz, seine Macht und Kingdom Hearts beinhalten. Ich stand wieder auf und ging die Regale ab. Irgendwo musste doch ein Buch stehen, dessen Titel interessant klang. Ich hielt inne, als ich ein Buch fand, dass genau zu meiner Frage passte. Es hieß auf dem Einband „Kingdom Hearts – und seine Hüter“. Das klang vielversprechend. Ich nahm das Buch aus dem Regal, ging zu einem nahen Tisch, schaltete die Leselampe an und öffnete das Buch. Es hatte ein Inhaltsverzeichnis und so konnte ich genau das suchen, was mir wichtig war. Ich las. Völlig entsetzt erfuhr ich, dass Kingdom Hearts die Stärke besaß, eine Person, einen sogenannten Hüter, zu erschaffen und dass dieser immer nach den gleichen Grundeigenschaften „erschaffen“ wird. Ich brach in Tränen aus. Das alles. All diese Eigenschaften passten zu mir. War ich also doch nur ein Produkt dieses Kingdom Hearts? Mir schwirrte der Kopf und ich weinte weiter. Irgendwann schlief ich wohl ein. Jemand weckte mich. Es war Demyx. Er sah mich besorgt an und fragte, was los sei. Warum ich mich so schwer hab wecken lassen. Er stünde schon eine viertel Stunde hier und versuchte mich zu wecken. Ich bekam Angst. Ging das schon wieder los? Ich ließ mich nicht wecken. Was folgt als nächstes für ein Leidensweg? Ich brach erneut in Tränen aus. Als Demyx fragte, erinnerte ich ihn daran, dass ich mich damals auch nicht hab wecken lassen. Ich umarmte ihn und er erwiderte meine Umarmung und sagte, ich solle keine Angst haben, er würde auf mich aufpassen. Ich fühlte mich aber nicht besser. Im Gegenteil, ich zitterte und mir war ganz kalt. Demyx brachte mich in Xemnas´ Zimmer zurück, wo wir Xemnas auch antrafen. Er sah mich völlig entsetzt und besorgt an. Er fragte, was los sei. Ich wollte und konnte nicht reden, Demyx übernahm das für mich. Ich legte mich hin, da mir nun auch noch schwindelig wurde. Xemnas und Demyx sahen das mit großen Unbehagen, dass es mir schon wieder schlecht ging. Ich winkte ab und meinte, ich bräuchte nur ein wenig Ruhe. Sie ließen mich allein und ich war wohl wieder eingeschlafen. Ich träumte wirres Zeug und als ich aus dem Schlaf schreckte saß Xemnas neben mir. Ich spürte etwas auf meiner Stirn liegen und tastete danach. Es war ein nasses, kaltes Tuch. Hatte ich Fieber? Ich sah Xemnas an und fragte ihn. Er schüttelte den Kopf. Ich hatte Fieber gehabt, als ich träumte, aber nun ist es wieder vorbei. Er strich mir mit einer Hand über die Wange und lächelte väterlich. Mir wurde in diesem Moment wieder bewusst, dass nur er mein Vater sein konnte. Aber die Bücher…. Ich erzählte ihm davon, dass ich in der Bibliothek gewesen war und was ich dort gelesen hatte. Schließlich passten alle Angaben auf mich, jede einzelne Eigenschaft besaß ich. Er sah mich traurig an und meinte, er wünschte sich, dass ich dieses Buch nie entdeckt hätte. Ich sah ihn fragend an. Er seufzte und sagte, er wäre nicht mein Vater. Ich sei ganz allein das Kind von Kingdom Hearts. Ich sah ihn wütend an. Warum hatte er mich angelogen? Er antwortete mir nicht. Ich legte das Tuch zur Seite, stand auf und verließ, ohne auf seine Rufe zu achten, das Zimmer. Ich war wütend und traurig zugleich. Was nun? Mich hielt nichts mehr. Ich musste an Axel´s Worte denken, dass er nicht wollte, dass ich an Selbstmord dachte. Das war, als ich mich vom Glockenturm in Twilight Town stürzen wollte. Er sagte, ich solle nie, nie wieder einfach so verschwinden. Das ist nicht so lang her. Das war, als Roxas mir gedroht hatte und ich verschwunden war. Aber jetzt hielt mich rein gar nichts mehr. Ich bin schäbig hintergangen worden. Ich fühlte mich so unbeschreiblich ausgenutzt. Ich ging in den Garten. Marluxia war nicht da und ich verkroch mich hinter den Rosenhecken, die so dicht wuchsen, dass mich niemand sah. Ich weinte leise. Warum ich? Warum kann ich nicht ein ganz normales Mädchen sein? Ich hörte jemanden im Garten und schwieg. Es war Xemnas, er suchte mich. Ich sah, wie er zwischen die Beerensträucher sah, hinter denen ich mich schon einmal verkrochen hatte. Ich blieb still sitzen, bis er schließlich rief, ich sei nicht hier. Scheinbar suchte er mich nicht allein. Ich schaute zu Boden und sah eine Blume. Es war eine von denen, deren Blütenstaub so giftig war. Ich pflückte sie leise und sah sie an. Ich könnte mir mit einem Atemzug mein Leben nehmen, dann hätten die Anderen keine Scherereien und ich keinen Kummer mehr. Ich hörte Axel und Demyx nach mir rufen. Sie klangen sehr besorgt. Ich rang mit mir selbst. Die beiden, auch Vexen, Marluxia und Xemnas, würden mir nie verzeihen, wenn ich mich umbringen würde. Ich ließ die Blume fallen und verließ mein Versteckt, als ich um die Rosen herumgegangen war sah ich schon Axel und Demyx. Ich sah schweigend zu Boden. Sie brachten mich in die Küche und wollten mit mir reden, doch ich schwieg. Warum sollte ich ihnen offen darlegen, wie es mir geht. Sie redeten auf mich ein, Xemnas und Marluxia waren auch dabei. Ich schwieg weiter, bis Xemnas endlich erzählte, was er mir gesagt hatte. Das trieb mir die Tränen in die Augen. Warum hat er es mir nicht schon früher gesagt. Ich schwieg und mit jedem Wort, dass Xemnas sagte wurde ich bleicher. Mir wurde auf grausamste Weise bewusst, dass ich allein auf dieser Welt war. Kein Vater, keine Mutter. Mutter. Ich sah Xemnas an und fragte ihn, was die Geschichte mit der Frau sollte, die angeblich meine Mutter sei. Er sah geknickt drein und sagte, er hätte sich diese Frau ausgedacht, aber das Volk der Lumarianer gibt es wirklich. Ich kochte. Warum tischte er mir eine Lüge nach der Anderen auf. Länger konnte ich nicht schweigen und nach wenigen Worten stritten wir uns. Es heißt immer „Der Klügere gibt nach“, aber keiner von uns wollte nachgeben. Schließlich war ich vom Weinen und vom Streiten erschöpft, setzte mich wieder hin und verfiel erneut in Schweigen. Jetzt werde ich erst einmal in mein Zimmer gehen und schlafen, egal, ob es zerstört ist oder nicht. Bis morgen, Xandra Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)