Organisation XIV von SilverBird (Das Tagebuch des unbekannten Mitglied Nr. XIV) ================================================================================ Kapitel 83: Tag 83 - Hochzeit und Hochzeitsnacht ------------------------------------------------ Hallo liebes Tagebuch, heute ist der große Tag. Unter der Aufsicht der Königin wurde ich ein schneeweißes Kleid gesteckt, mit Silberschmuck ausgestattet. Mein kleines Krönchen wurde durch ein wundervolles Diadem ersetzt und in meine Haare wurden weiße Blüten eingeflochten. Die Zofen waren hin und weg von meinem Aussehen. Auch die Königin war hochentzückt und verschwand dann, um sich selbst für die Hochzeit vorzubereiten. Ich setzte mich ans Fenster und sah mit einem leicht verträumten Blick aus dem Fenster. Nerox verließ auf Geheiß der Königin mein Zimmer nicht und achtete darauf, dass ich nicht davonlief. Mir wurde schlecht. Ich trug ein Hochzeitskleid und würde in wenigen Stunden heiraten, aber nicht denjenigen, den ich liebte. Ich spürte eine sanfte Berührung meiner Gedanken, konnte aber nicht sagen, wer es war, der meinen Geist berührte. Jedoch vermittelte mir die Berührung Trauer, als wäre ein geliebter Mensch verschwunden oder tot. Ich seufzte und musste gleich an Demyx denken. Machte ich mich nun schon selbst verrückt? Berührte meine Trauer nun schon meinen eigenen Geist spürbar? Dann wurde die Berührung meines Geistes stärker und ich zuckte zusammen. Es fühlte sich an wie Demyx´Aura. Aber sie war doch erloschen… Ich hörte tief in mir eine Stimme. Demyx´ Stimme. Er unterdrückte Tränen und wünschte mir alles Glück der Welten für mein Leben nach der Hochzeit. Ich starrte aus dem Fenster und musste schwer mit mir kämpfen, um nicht los zu wienen. Nerox riss mich aus den Gedanken, als er mich aufforderte in den Thronsaal zu gehen. Ohne zu zögern stand ich auf und ging, gefolgt von Nerox, durch die Gänge zum Thronsaal. Dort erwartete mich die Königin, ein fremder König und ein junger Mann in ebenso weißer Kleidung wie ich. Das war also mein zukünftiger Mann? Ich schwieg, obwohl man mir fragen stellte. Die Königin jedoch unterband die Fragerei und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Schlosshof, wo zwei goldene Kutsche mit weißen Pferden vorgespannt wartete. In die eine Kutsche setzten sich die Königin und der König, in die andere Prinz Eduard und ich. Wir fuhren durch die Straßen zur großen Kathedrale im Zentrum der Stadt. An den Straßenrändern standen Menschen, junge und alte, die uns zujubelten und den Weg, den die Kutschen fuhren vor uns mit Blumen bewarfen, wie es eigentlich die Blumenmädchen einer Hochzeit tun. Eduard nahm meine Hand und bedachte mich mit einem vertrauenserweckenden Blick und einem sanften lächeln. Ich jedoch zeigte keine Mimik. Ich saß nur neben ihm und wagte nicht, zu sprechen oder etwas anderes zu tun. An der Kathedrale angekommen stieg Eduard vor mir aus und half mir von der Kutsche. Vor der Kathedrale lag ein langer, weinroter Teppich, links und rechts davon standen Soldaten, die auf unsere Sicherheit bedacht waren. Oben auf dem Treppenabsatz standen 3 Mädchen in himmelblauen Kleidern, die ein Lied anstimmten und voller Demut sangen. Wir betraten die Kathedrale und hielten erst wieder vor dem Altar an. Ich bekam nur schemenhaft mit, dass viele Personen in der Kathedrale anwesend waren. Gehobener Abstammung, versteht sich. Mein Blick jedoch vernebelte sich. Ich wollte dies nicht. Ich wollte das alles nicht. Ich will hier weg! Am Altar angekommen nahmen Eduard und ich auf zwei Stühlen vor dem Altar platz und warteten auf den Pastor, der uns vermählen würde. Die Zeit bei der Organisation, die Zeit meiner Freiheit flog an mir vorbei und ich schreckte erst aus meinen Gedanken, als mich der Pastor ansprach. Als er an den Punkt kam, an dem man „Ja, ich will!“ sagt setzte mein Verstand ganz aus und ich brach zusammen. Nach einiger Zeit kam ich wieder zu mir. Eduard hielt mich fürsorglich in seinen Armen und sah besorgt drein. Warum war er so besorgt? Wir sind zwei völlig fremde Personen. Ein paar Minuten später ging es mir wieder besser und der Pastor setzte seine Zeremonie wieder fort. In meinen Gedanken spielte ich meine Flucht durch. Ich würde auf die Frage, ob ich Prinz Eduard heiraten möchte mit nein beantworten und dann von hier flüchten. Mittels Teleport. Schließlich kam der Pastor wieder an die Stelle, an der er mich fragte, ob ich Prinz Eduard heiraten wollte. Das Wörtchen „Nein!“ war in Gedanken schon geformt, ich musste es nur noch aussprechen. Jedoch antwortete ich mit „Ja, ich will!“. Einen Moment später verstand ich, was ich da gesagt hatte und sah völlig verwirrt drein. Wie kann ich etwas anderes sagen, als ich meine? Der Pastor jedoch beendete die Zeremonie feierlich und Prinz Eduard zog mich für einen Vermählungskuss in seine Arme. Nun war ich verheiratet. Mit einem Prinzen und ich würde bald die Königin ablösen. Sie hatte mir nahe gelegt, so bald wie möglich über Kinder nachzudenken und einen Thronfolger zu gebären. Den gesamten restlichen Tag nahm ich wie in Trance wahr. Alles schien so unglaublich weit weg. Die Leute jubelten Eduard und mir zu, als wir die Kathedrale wieder verließen. Auf dem Marktplatz wurde ein kleines Fest für das Volk veranstaltet. Danach wurde standesgemäß im Schloss weitergefeiert. Nach schier endlosen Stunden verließen uns die Gäste nach und nach und endlich war der letzte Gast gegangen. Eduard und ich zogen uns in unser gemeinsames, mein altes, Gemach zurück. Das Zimmer war groß und pompös genug, um einstweilen als Ehegemach zu dienen. Eduard entledigte sich geschwind seiner Kleidung und legte sich ins Bett. Ich jedoch saß nur am Bettrand und sah aus dem Fenster. Ich wusste, was folgen würde. Einer Hochzeit würde eine Hochzeitsnacht folgen. Und ich ängstigte mich davor. Schließlich ergriff Eduard die Initiative und nahm mir den Schleier mit dem Diadem vom Kopf. Dann knöpfte er langsam die Knöpfe am Rückenteil meines Kleides auf und streifte es mir halb vom Oberkörper. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass es kein zurück mehr geben kann. Vor der Tür standen andere Wachen, nicht Nerox. Sie würden mich nicht passieren lassen. Um ein Portal zu schaffen war ich innerlich viel zu aufgewühlt, ich würde weder die nötige Ruhe, noch die nötige Kraft aufbringen können. Ich versuchte doch eine Gegenwehr und wollte aufstehen. Eduard hielt mich jedoch mit einer Gewalt fest, die mich erschreckte. Nachdem ich keinen zweiten Fluchtversuch wagte strich er mit beiden Händen meinen Oberkörper entlang. Eduard würde sich mit Gewalt das nehmen, was er wollte. Dass er mich damit verletzten würde, wäre ihm sicher egal. So ergab ich mich meinem Schicksal und ließ Eduard ohne mich dagegen zu wehren tun, was er tun wollte und was in einer Hochzeitsnacht eben passierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)