Vergiss mein nicht von abgemeldet (Sess& Kago) ================================================================================ Kapitel 4: Die Vergangenheit hinter sich lassen... -------------------------------------------------- Kurz streckte sich die weißhaarige Youkai, ehe sie aufstand und sich den Schnee von der Kleidung klopfte. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie leicht sie in die Träume der Menschen eindringen konnte. Youkai bereiteten ihr da weitaus mehr Probleme. In diesem Augenblick kam ein kleiner, grauhaariger Youkai mit einem langen Bart angelaufen. “Rei-sama, es ist alles bereit.”, murmelte er mit rauer Stimme, die auf sein hohes Alter hindeutete. “Wie viele?” “1500.” “Gut, Kenshin will eine Armee, so soll er auch eine bekommen.”, lächelte die Youkai, ehe sie sich mit der Zunge einmal über ihre scharfen Reißzähne strich. “Verzeiht meine Frage”, setzte der alte Youkai vorsichtig an, “aber schon wieder? Ist nicht noch etwas Zeit? Es sind doch noch keine 1000 Jahre seit dem letzten Mal vergangen. Ich bitte euch, wartet noch ein bisschen, ehe ihr Kenshin eure Unterstützung anbietet!” “Du dummer, alter Narr.”, flötete Rei daraufhin schon fast liebevoll, während sie sich vorbeugte. “Denkst du, ich hätte eine Wahl? Oder Kenshin? Oder du? Du vergisst, das ich ganz genau weis, was ich tue. Glaub mir, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür. Schicke einen Boten zu Kenshin, aber nimm einen langsamen. Es soll doch nicht so aussehen, als hätten wir es eilig, oder?” Blinzelnd richtete sich Kagome auf und war schon in Versuchung, sich gähnend zu strecken, doch sie wurde von etwas aufgehalten. Doch nicht von irgendetwas, sondern von einem flauschigem, schneeweißem, langem Fell, welches um sie gewickelt worden war. Es dauerte einen Augenblick, ehe die junge Miko wach genug war, um dieses Fell als das zu identifizieren, was Sesshoumaru immer über der rechten Schulter trug. Kurz sah sie sich um, konnte den Inuyoukai aber nirgends entdecken. Nur Rin, Jaken und Ah-Uhn lagen dich aneinander gekuschelt etwas abseits von ihr. Warum hatte Sesshoumaru ihr das Fell gegeben?, fragte sie sich, während sie langsam aufstand und ihre weiße, wärmende “Decke” hochhob. Gut, jetzt bemerkte sie zwar, dass es über Nacht recht kalt in der Höhle geworden war, was einen im Winter nicht verwundern sollte, aber das wäre für den Inuyoukai doch kein Grund gewesen, ihr sein Fell zu geben, oder? Nachdenklich trat sie hinaus, in den anbrechenden Wintertag. Dort war es, wenn dies überhaupt möglich war, noch kälter als drinnen und überall lag frischer Neuschnee. Doch das war etwas, was Kagome im Moment nicht interessierte. Fiel wichtiger war der weißhaarige Inuyoukai, welcher in einigem Abstand von ihr stand und die Landschaft vor sich zu betrachten schien. Schon seit einiger Zeit hatte Sesshoumaru ein seltsames Gefühl, einer bösen Vorahnung gleich, doch er konnte es nicht näher bestimmen. Das ärgerte ihn. Normalerweise blieb ihm nie etwas verborgen. Hinzu kam dann auch noch dieses Menschenweib seines Halbbruders…, nein, verbesserte er sich, sie war nicht mehr das Weib dieses Nichtsnutzigen Hanyous. Schließlich hatte die Miko ihn verlassen. Aber warum dachte er darüber nach? Eigentlich musste es ihn nicht im Geringsten interessieren! Das eben diese Miko, die ihm in letzter Zeit immer öfter in den Gedanken herumspukte, nun langsam auf ihn zukam, erleichterte die ganze Sache auch nicht gerade. “Danke.”, meinte Kagome, während sie neben Sesshoumaru stehen blieb und ihm sein Schulterfell hinhielt. Schweigend nahm der Inuyoukai es an, während die junge Miko weiter sprach. “Warum hast du mir das Fell gegeben?” “Ich sagte dir bereits: Menschen vertragen keine Kälte.”, antwortete der weißhaarige bloß kühl, ehe er sich wieder umwandte. Kurz sah die schwarzhaarige ihn noch an, ehe sie sich ebenfalls umwandte und zur Höhle zurück ging. Warum fühlte sie sich plötzlich so… enttäuscht von seiner Reaktion? Hatte sie etwa etwas anderes erwartet? Und wenn, was? Unterdessen hatten Sango, Miroku, Kikyo und Inuyasha sich wieder auf den Weg gemacht. Zwischen der Miko und dem Hanyou herrschte schon seit dem Morgen ein unterkühlt wirkendes Schweigen. Auch der Houshi und die Youkaijägerin unterhielten sich, wenn dann nur sehr leise. Sie waren sich irgendwie unsicher, wie sie sich jetzt verhalten sollten. Mit Inuyasha’s Temperament hatten sie keine Probleme, sie kannten es immerhin noch von früher, aber das auch Kikyo solche Züge hatte, war ihnen neu. Sie hatten die Untote immer für sehr ruhig und ausgeglichen gehalten. In diesem Augenblick blieb die bleiche Miko stocksteif stehen. “Ich spüre das Juwel….”, murmelte sie leise. Prompt hatte sie die gesamte Aufmerksamkeit der Gruppe. “Wo?!” “In einiger Entfernung nordwestlich von hier.” Die Wintersonne stand schon hoch, als Sesshoumaru und seine Gruppe aufbrachen. Sie waren nah an der Grenze zum Norden und obwohl der Inuyoukai dieses Gebiet in der kalten Jahreszeit für gewöhnlich mied, war es dieses eine Mal nötig geworden, hier dennoch her zu kommen. Aus Berichten war hervor gegangen, dass sich hier die Übergriffe durch Drachen gesteigert hatten. Normalerweise lebten diese Wesen noch viel weiter im Norden, da ihnen diese Kälte dort nichts ausmachte. Allerdings waren sie bisher noch keinen Drachen begegnet. Vielleicht waren sie ja wieder in ihr Gebiet zurück gegangen. Sesshoumaru sollte dies Recht sein. Nicht, das er sich vor einer Konfrontation fürchtete, aber eine solche wäre einfach unnötig und zudem reine Zeitverschwendung. Kagome war unterdessen tief in Gedanken versunken. Zum einen waren da ihre in letzter Zeit recht seltsamen Gefühle Sesshoumaru gegenüber und außerdem noch dieser seltsame Traum. Gut, ihre ungewöhnlichen Gefühle konnte sie damit abschreiben, dass sie diese bis vor kurzem noch tief begraben hatte. Wahrscheinlich war sie einfach nicht mehr daran gewohnt, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Sie war dem Inuyoukai doch nur dankbar, dass er sie gerettet hatte. Mehr als eine leise Zuneigung war da ganz bestimmt nicht! Schließlich liebte sie trotz allem noch immer Inuyasha… oder? Schnell schob sie diesen Gedanken beiseite. Sie wollte nicht mehr daran denken. Stattdessen sollte sie sich lieber mit diesem seltsamen Traum beschäftigen, obwohl Kagome sich fast sicher war, dass es keiner war. Dafür war er viel zu seltsam… viel zu real gewesen und außerdem konnte sie sich noch viel zu gut an ihn erinnern. Außerdem war ihr das, was diese seltsame Youkai gesagt hatte, viel zu nahe gegangen. Was hatte sie damit gemeint, dass es nicht ihr Schicksal sein, das Shikon no Tama zu hüten? Mal ganz davon abgesehen, dass sie nicht an Schicksal oder ähnliches glaubte: wie konnte diese seltsame Frau darüber bescheid wissen? Und was sollte denn sonst ihre so genannte Bestimmung sein? Das hatte diese Weißhaarige ihr natürlich nicht sagen können! Gut, sie hatte zwar auch nicht gefragt, aber dennoch…. Mit einem Seufzen schloss die junge Miko kurz ihre Augen, ehe sie sie wieder öffnete. Es wurde auch immer schlimmer mit ihr! Jetzt dachte sie schon über die Bedeutung der Worte einer ihrer Traumfiguren nach. Das konnte doch nicht mehr normal sein. Bei dem leisen Geräusch, das Kagome von sich gab, konnte Sesshoumaru es nicht verhindern, dass er einen kurzen Blick zurück zu der Miko warf. Es schien ihr ja immer besser zu gehen…. Aber das musste ihn nicht interessieren. Sie war doch nur ein Mensch… wenn auch eine recht mächtige Miko. Mehr war sie wirklich nicht… und das würde sie auch nie sein…. Erstaunt bemerkte der Inuyoukai, wie sich bei diesem Gedanken eine leise Spur von Wehmut in seine Gedanken schlich. Schnell verdrängte er dieses Gefühl wieder. Was machte dieses Menschenweib nur mit ihm, dass er jetzt schon diese für ihn unwürdig erscheinenden Emotionen verspürte?! Sie waren schon eine Weile in diesem hohen Tempo unterwegs, als Inuyasha’s feine Nase eine Spur aufnahm. Allerdings schien es nicht die erhoffte zu sein, denn augenblicklich blieb er stocksteif stehen. Kikyo musste sich an seinen Rücken klammern, um nicht im hohen Bogen hinunter zu stürzen und Kiara, die sich samt Sango und Miroku auf dem Rücken immer direkt hinter dem Hanyou gehalten hatte, schaffte es gerade noch so auszuweichen und einige Meter von Inuyasha entfernt schlitternd zum Stehen zu kommen. “Was ist los?”, fragte Sango leicht wütend, nachdem sie sich halbwegs aufgerichtet hatte. Nach dieser radikalen Bremsung wäre nämlich nicht nur fast Kikyo auf dem Boden gelandet. “Kagome war hier… und… Sesshoumaru….”, murmelte der weißhaarige zur Antwort wie betäubt. “Was?!”, fragt die Youkaijägerin fassungslos, während Miroku etwas ruhiger reagierte. “Dann sollten wir uns beeilen. Wenn dein Halbbruder bei ihr ist, dann steckt Kagome in noch mehr Schwierigkeiten, als wir bisher gedacht haben.”, meinte er. “Da stimme ich dir zu, Houshi-sama. Wir sollten uns wirklich beeilen.”, erwiderte Kikyo, doch in Gedanken war sie ganz wo anders. Da war doch noch mehr, worüber sich Inuyasha Gedanken machte. Sie kannte ihn lange genug, um so etwas zu bemerken. Er verschwieg ihnen etwas…. Nur was? Und warum? Kurz warf die bleiche Miko einen Blick auf die Höhle, neben welcher sie stehen geblieben waren. Bei genauerem Hinsehen konnte sie noch die Spuren eines Lagerfeuers erkennen. Sonst schien hier nichts ungewöhnliches zu sein. Was war es also, das Inuyasha ihnen verschwieg? Im nächsten Augenblick musste sie sich wieder festklammern, da sie ohne Vorwarnung weiterliefen, dieses Mal jedoch noch um einiges schneller als zuvor. Warum plötzlich diese Eile? Sie würden die anderen auch etwas langsamer schon bald erreicht haben. Hätte Kikyo gewusst, was es war, dass den Hanyou plötzlich so antrieb, hätte sie ihn wahrscheinlich noch gedrängt, schneller zu laufen. Bei der Höhle vorhin war es ihm zum ersten Mal aufgefallen. Kagome’s Geruch war nicht rein gewesen…, nein, er war mit dem seines Halbbruders vermischt gewesen, und das nicht zu knapp. Die Spur der jungen Miko war kaum wahrzunehmen gewesen, so sehr hatte der Geruch seines Halbbruders diese überlagert. Was war passiert? Was hatte Sesshoumaru Kagome angetan? Es dauerte eine Weile, ehe der weißhaarige Inuyoukai in Sicht kam. Offenbar hatte er sie schon erwartet, denn er blickte ihnen kühl entgegen und nur Kagome stand schräg hinter ihm. Rin, Jaken sowie Ah-Uhn waren nirgends zu sehen. Offenbar waren sie schon vorgeschickt worden. Ungefähr fünf Meter vor seinem Halbbruder bremste Inuyasha hart ab, während Kikyo sogleich von seinem Rücken sprang. Auch Kiara landete neben den beiden und Sango sowie Miroku glitten vom Rücken der Youkaikatze. “Lass sie sofort frei, Sesshoumaru!”, knurrte Inuyasha sofort aggressiv, während er sein Schwert zog. Leicht verwundert sah sein Halbbruder ihm entgegen. Was meinte dieser Hanyou damit? Wen sollte er freilassen? Kagome? Diese Forderung kam ihm irgendwie fast so wie ein schlechter Scherz vor. “Verschwinde, Hanyou.”, meinte er daher emotionslos. “Lass Kagome sofort gehen!”, forderte Inuyasha wütend und hob drohend sein Schwert. Fast hätte Sesshoumaru angesichts soviel Sturheit geseufzt. Was versprach sich dieser Hanyou von einem Kampf? Aber wenn er es unbedingt so haben wollte…. Er würde nicht derjenige sein, der einen Rückzieher machte. Nachdenklich sah Kikyo zwischen Inuyasha, Sesshoumaru und auch Kagome hin und her. Irgendetwas stimmte hier nicht, das konnte sie ganz genau spüren. Warum hatte ihre Widergeburt bisher nicht wirklich auf ihre Ankunft reagiert? Hätte sie sich nicht freuen sollen? Tatsächlich schwankten Kagome’s Gefühle im Augenblick immer hin und her. Inuyasha hatte sie gesucht, war bereit für sie zu kämpfen, also sollte sie glücklich sein, oder? Das auch Kikyo mitgekommen war, war im Augenblick unwichtig. Aber… wenn sie genauer darüber nachdachte, dann lies die Tatsache, dass der Hanyou und die Untote zusammen gekommen waren, seltsam kalt. Sie fühlte keinen Stich im Herzen, nichts, was darauf schließen ließ, dass es sie kümmerte, ob die beiden zusammen waren. Es war einfach seltsam bedeutungslos… obwohl die schon fast gewohnte Leere noch nicht in sie zurückgekehrt war. Kurz darauf wanderte ihr Blick zu Sesshoumaru. Warum war es ihr so unendlich viel wichtiger, dass er bereit war für sie zu kämpfen? Zu kämpfen… gegen Inuyasha. Der Hanyou wollte ihr sicherlich nur helfen. Aber sie brauchte keine Hilfe. Sie war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Sie wollte nicht, dass die beiden Halbbrüder wegen ihr kämpften. Als sie sah, wie die beiden Kontrahenten die Muskeln anspannten, sich bereit machten gleich aufeinander loszugehen, trat sie kurzentschlossen vor und stellte sich genau zwischen die beiden, den erschrockenen Ausruf ihrer Freunde einfach ignorierend. __________________________________________________________________________________ Ich weis, ich bin gemein einfach an so einer Stelle aufzuhören, aber ich konnt's mir einfach nicht verkneifen^^ Nun, über Kommies würd ich mich wie immer sehr freun^^ Bye, _Corchen_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)