Vergiss mein nicht von abgemeldet (Sess& Kago) ================================================================================ Kapitel 16: Und wenn der Morgen naht... --------------------------------------- Kagome wusste nicht, warum sie wach geworden war. Die Sonne war noch lange nicht aufgegangen ihr Wecker hatte noch lange nicht geklingelt. … Moment mal, ihr Wecker…? Aber den hatte sie doch gar nicht mit zurück ins Mittelalter genommen…. Ins Mittelalter?! Sofort riss die junge Miko mit einem Mal hellwach die Augen auf. Sie hätte beinahe vergessen, dass sie zurückgekehrt war und dass sie Sesshoumaru wieder gesehen hatte. Wo sie gerade schon beim Thema war… wo war Sesshoumaru eigentlich? Langsam richtete sie sich auf, wobei sie sich suchend umblickte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie in einer kleinen Bodensenke unter sternenklarem Nachthimmel lag. Am Rande der Senke saßen einige Dämonen, doch dass Sesshoumaru nicht darunter war, konnte Kagome auf Anhieb erkennen. Dazu brauchte sie keine Augen, die scharf genug warum, um das Dunkelheit der Nacht zu durchdringen. Sie spürte schlichtweg, dass der Inuyoukai nicht unter den Dämonen in ihrer näheren Umgebung war. Aber ob er überhaupt irgendwo in ihrer Nähe war, konnte sie nicht sagen. Sie spürte zu viele Dämonenauren um sich herum, als dass sie in etwas Entfernung die Energien noch voneinander hätte unterscheiden können. Also musste sie den Weißhaarigen wohl oder übel suchen gehen. Schon wieder. Und dabei hatte sie gedacht, dass er wenigstens jetzt in ihrer Nähe geblieben wäre. Aber was konnte sie schon von ihm verlangen? Sein Volk war im Krieg mit den Drachenyoukai und die waren gewiss keine leichten Gegner. Folglich musste er ziemlich beschäftigt sein, denn für einen Sieg war ein Schlachtplan unerlässlich und dieser entwickelte sich nicht von ganz allein. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie den Weißhaarigen einfach so verschwinden ließ. Sie hatte ihr Wort gegeben, dass sie ihn nicht sterben lassen würde, aber um das zu garantieren, musste sie zwangsläufig in seiner Nähe bleiben. Also stand sie langsam auf und machte sich daran, die Bodensenke zu verlassen, als sich einer der in ihrer Umgebung sitzenden Youkai ebenfalls erhob und sich mit einigen schnellen Schritten in ihren Weg stellte. Das lange, zu einem Zopf geflochtene, braune Haar des Youkais fiel ihm über eine Schulter nach vorne, während er sich leicht verbeugte. “Verzeiht, Miko-sama, doch der Lord befahl uns, Euch hier zu bewachen.”, meinte der Braunhaarige kühl. Kagome konnte fast spüren, wie sehr ihr Gegenüber damit kämpfte, seine Verachtung für sie erfolgreich aus seiner Stimme zu verbannen. Aber egal, wie sehr er sich bemühte, es gelang ihm dennoch nicht völlig. Kurz presste die junge Miko ihre Lippen aufeinander. Sesshoumaru hatte also sichergehen wollen, dass sie an ihrem Platz blieb, wenn sie aufwachte? In Gedanken zählte sie schnell ihre Bewacher. Es waren fünf Inuyoukai, die in ihrer unmittelbaren Umgebung saßen. Aber wenn sie es sich Recht überlegte, dann schienen diese Inuyoukai allesamt nicht allzu stark zu sein. Wenn sie sich geschickt anstellte, dann würde sie diese besiegen können. Wusste Sesshoumaru das oder unterschätzte er sie vielleicht? Kurz zögerte die junge Miko. Nein, der Weißhaarige unterschätzte sie gewiss nicht, beschloss sie nach gut zwei Sekunden Überlegens. Inuyasha mochte sie unterschätzt haben, vielleicht auch Kikyo, aber nicht Sesshoumaru. Der Inuyoukai musste sich darüber im Klaren sein, dass er sie nicht dazu zwingen konnte, in dieser kleinen Bodensenke hocken zu bleiben, wenn sie das nicht wollte. Wahrscheinlich vertraute der Andere nur darauf, dass sie nicht so weit gehen würde, seine Untergebenen anzugreifen und sehr zu ihrem Leidwesen musste Kagome gestehen, dass er Recht hatte. Noch. Aber wenn sie bemerken sollte, dass Sesshoumaru sich in einen Kampf stürzte, ohne sich vorher auch nur mit ihr zu besprechen…. Dann, nun dann würde sie keine Wache der Welt mehr davon abhalten können, zu ihm zu gelangen. Aber eine Weile würde sie sich noch gedulden können, zumal der gestrige Tag noch in Form von starkem Muskelkater seinen Tribut verlangte. Erst jetzt bemerkte die Miko, dass ihr braunhaariger Gegenüber sie die ganze Zeit musternd betrachtete. Sofort kam Ärger in Kagome auf. War sie hier etwa so etwas, wie ein Anschauungsobjekt? Sie gab zu, dass sie bereit war, hier auf Sesshoumaru eine Weile zu warten, aber sie war ganz und gar nicht bereit, sich hier wie ein Stück Vieh begutachten zu lassen. “Du solltest auf deinen Platz zurückkehren, Youkai.”, hörte sie sich plötzlich mit kalter Stimme sagen. “Ich werde schon nicht versuchen, fortzulaufen.”, mit diesen Worten drehte sie sich demonstrativ gleichgültig um und ließ sich in der Mitte der Bodensenke nieder. Sobald Sesshoumaru zurückkam musste sie eindeutig noch ein paar Dinge mit ihm klären. Unterdessen stapfte Sakura hinter Hideaki her, der ihr natürlich nicht gesagt hatte, wohin sie unterwegs waren. Aus irgendeinem Grund fand die Drachenyoukai das Verhalten des bleichen Inuyoukais äußerst merkwürdig. Nicht, dass es nicht normal gewesen wäre, wenn man einer Gefangenen nicht sagte, wo man sie hin brachte, aber dennoch…. Wieso war der Andere kurzzeitig verschwunden, bevor er ihr direkt bei seiner Rückkehr gesagt hatte, dass sie ihm folgen sollte? Und wieso schlich sich manchmal ein hauchdünnes Lächeln auf das Gesicht des Anderen, wenn er sich beim Gehen wahrscheinlich unabsichtlich genau so zu ihr umwandte, dass Mondlicht seine ohnehin schon blassen Züge noch bleicher erscheinen ließ? Sie wusste es nicht, sie wusste nur, dass sich der Andere über irgendetwas zu freuen schien. Und was einen Hundedämon freute, konnte praktisch nur schlecht für sie sein. Wenigstens führte der Andere sie nun vom Lager fort, in den Wald hinein, wo sie sein Lächeln nicht einmal mehr gesehen hätte, wenn sie es gewollt hätte. Nun, aber das würde nicht mehr lange so bleiben. Immerhin war der Sonnenaufgang nicht mehr weit und dann würde sie alles in ihrer Umgebung wieder klar erkennen können. Allerdings würden dann auch die Kämpfe zwischen Drachen- und Hundedämonen wieder weitergehen und spätestens dann wäre dieser Hideaki dazu gezwungen umzudrehen und sich ebenfalls am Kampf zu beteiligen. Schließlich war der weißhaarige Dämon mit den blassgrünen Augen scheinbar einer der stärkeren Vertreter seiner Art und wenn er beschlossen haben sollte sie zu töten… nun, dann hätte sie selbst ihm kaum etwas entgegenzusetzen, dessen war Sakura sich ziemlich sicher. Aber wenn er sie hätte töten wollen, dann hätte er sie dafür doch nicht extra wegführen müssen, oder? Niemand im Lager der Inuyoukai dürfte es allzu stark stören, wenn jemand ihrer Kameraden einen Drachen tötete. Außer natürlich, wenn die Miko ihr Wort gehalten hatte und es dem Anderen verboten worden war, sie umzubringen. In diesem Fall wäre es wirklich nur logisch, wenn Hideaki sie zuerst wegbrachte, um sie dann unbemerkt aus dem Weg räumen zu können. Aber wenn sie es sich Recht überlegte… war es nicht ziemlich unwahrscheinlich, dass Hideaki zuerst stundenlang versuchte, sich mit ihr zu unterhalten, wenn er sie schlussendlich doch nur töten wollte…? Natürlich gab es unter den Youkai viele, die so etwas einfach getan hätten, aber bisher war es ihr nicht so vorgekommen, als ob der Weißhaarige auch einer davon wäre. Also, was könnte er sonst noch damit bezwecken, sie einfach so vom Lager wegzubringen? In diesem Augenblick kamen sie an einer Stelle des Waldes an, auf der die Bäume etwas weiter auseinander standen und auf der vier Youkai standen. Sofort waren all ihre vorherigen Gedanken wie weggeblasen. Sie kannte die drei Inuyoukai, die nun auf Hideaki zugingen, nicht, aber den braunhaarigen Drachen, der sie seinerseits ungläubig anstarrte, kannte sie genau. “Riko…”, hauchte sie mit plötzlich versagender Stimme, ehe sie loslief, den irritierten Blick von vier Inuyoukai und einem Drachenyoukai völlig ignorierend. Kagome hockte immer noch auf der gleichen Stelle in der Bodensenke, als sie spürte, wie Sesshoumaru sich näherte. Gleichzeitig zogen sich ihre Wachen wie auf ein unsichtbares Zeichen hin zurück, doch Kagome vermutete einfach, dass die fünf Youkai sich nun wieder ihren eigenen Beschäftigungen zuwandten oder eher: zuwenden konnten. Doch das interessierte die junge Miko im Augenblick nicht besonders. Stattdessen stand sie langsam auf und blickte Sesshoumaru entgegen, der nun ebenfalls gemächlich auf sie zukam, ehe er keine zwei Meter vor ihr stehen blieb. “Du bist also aufgewacht.”, stellte der Inuyoukai nach kurzer Zeit des Schweigens unnötigerweise fest. “Und du hast mich bewachen lassen.”, erwiderte Kagome ruhig. “Warum?” Sie konnte nicht verhindern, dass in ihrer Stimme eine leichte Verletztheit mitschwang. Vertraute Sesshoumaru ihr so wenig, dass er es für nötig hielt, sie selbst in seinem eigenen Lager unter Bewachung zu stellen? “Was hättest du getan, hätte ich es nicht gemacht?”, stellte der Weißhaarige in eben diesem Augenblick seine Gegenfrage. “Ich wäre dich suchen gegangen.” Die junge Miko musste nicht erst überlegen, ehe sie antwortete. Natürlich wäre sie Sesshoumaru suchen gegangen. Was denn sonst? Immerhin hatten sie am vorigen Abend…. Augenblicklich stahl sich eine leichte Röte auf Kagomes Wangen. Wie nur hatte sie es bisher so erfolgreich verdrängen können, dass sie und Sesshoumaru sich geküsst hatten? Und dieses Mal war der Kuss weder eine Kurzschlussreaktion noch einseitig gewesen. Schnell versuchte sie sich wieder auf das Thema zu konzentrieren. Was wäre so schlimm daran gewesen, wenn sie Sesshoumaru gesucht hätte? Sie wäre im Lager umhergegangen, na und? Das konnte nicht wirklich der ausschlaggebende Punkt sein. Und wenn sie ihn gefunden hätte? Nun, schlimmstenfalls hätte sie in irgendeine Besprechung hineinplatzen können, aber wirklich tragisch wäre das auch nicht gewesen. Immerhin hätte sie sich gut zurückhalten können, bis diese Besprechung dann zu Ende gewesen wäre. Oder hatte Sesshoumaru nicht gewollt, dass sie mitbekam, was die Inuyoukai planten? Warum? Wollte er sie etwa vom Kriegsgeschehen so weit wie möglich ausschließen? Nun, das war durchaus möglich…. Immerhin schien er gestern auch nicht wirklich begeistert davon gewesen zu sein, dass sie zurückgekommen war, obwohl er sie geküsst hatte… und Kagome glaubte kaum, dass er das nur getan hatte, um sie zum Schweigen zu bringen. Also gab es nur die eine Möglichkeit, dass er nicht wollte, dass sie sich am Kampf beteiligte. Warum? Sie war eine ziemlich mächtige Miko und ihre Hilfe würde den Inuyoukai unter Garantie nicht schaden. Außerdem würde sie alles daran setzten, nicht zuzulassen, dass Sesshoumaru starb. Wo war also der Nachteil, wenn sie mitkämpfte, wenn sie sich beteiligte? Sie wusste es nicht. “Wann geht der Kampf weiter?”, fragte sie stattdessen, da sie nicht annahm, dass der Konflikt zwischen Drachen und Inuyoukai schon in einem Tag hätte beigelegt werden können. “In zwei Stunden.”, erwiderte der Weißhaarige ruhig. “Ich werde mitkämpfen.” “Nein.” “Du kannst mich nicht daran hindern.” Sekundenbruchteile standen die Miko und der Inuyoukai sich schweigend gegenüber, während sich ihre Blicke ineinander bohrten. “Ich werde mitkämpfen, Sesshoumaru.”, wiederholte Kagome äußerlich ruhig. “Ich werde mich nicht wiederholen.”, erwiderte der Inuyoukai ebenso ruhig. “Du kannst mich nicht daran hindern, zu kämpfen, wenn du es ebenfalls tust.”, setzte die junge Miko an, “Du könntest mich nur von dieser Schlacht verhalten, wenn du ihr auch nicht beiwohnen würdest. Ich sagte es schon einmal: Ich werde dich nicht sterben lassen und das war ein Versprechen, Sesshoumaru. Ich halte meine Versprechen.” “Ich werde nicht sterben, also ist es auch nicht nötig, dass du dich einmischst.” Sesshoumarus Stimme klang kalt wie immer und dennoch lag beim Sprechen ein Blitzen in seinen Augen, dass Kagome kurz stutzig machte. Diesen Ausdruck in den Augen hatte auch Inuyasha immer gehabt, wenn er gewollt hatte, dass sie sich in Sicherheit brachte…. Aber das konnte nicht sein. Innerlich schüttelte sie über sich selbst den Kopf. Sesshoumaru und Inuyasha mochten zwar Halbbrüder sein, doch vom Charakter her unterschieden sie sich von Grund auf. Es war kaum vorstellbar, dass der Weißhaarige um ihre Sicherheit besorgt war und sie deshalb nicht mitkämpfen lassen wollte. Nein, es war einfach nicht Sesshoumarus Art, sich um Andere derartig zu Sorgen. Kurz verengte die junge Miko ihre Augen. Und wenn es doch so war? Wenn der Inuyoukai wirklich um ihre Sicherheit fürchtete…? Das wäre dann auch eine Erklärung dafür, warum er sie zurück in ihre Zeit geschickt hatte…. Nun, dass war natürlich nur eine Vermutung, aber wenn sie stimmte, dann musste sie sich hier nicht nur gegen einen sturen Inuyoukai durchsetzten, sondern gegen einen sturen Inuyoukai mit scheinbar starkem Beschützerinstinkt. “Und wie planst du, mich aufzuhalten?”, änderte sie daher ihre Taktik. “Du brauchst jeden deiner Kämpfer in der Schlacht und selbst wenn du ein paar abzweigen könntest, so könnten diese mich sicherlich nicht davon abhalten, doch noch zu kommen. Und im Endergebnis wäre ich dann trotzdem noch an den Kämpfen beteiligt, wüsste nicht, wo ich am Wirkungsvollsten wäre, würde auf meiner Suche nach dir wahrscheinlich ziellos über das Schlachtfeld irren, unter Garantie mehr als nur ein paar Probleme bekommen und obendrein hättest du noch ein paar verletzte Krieger mehr.”, schloss Kagome ihre Prognose. Kurzzeitig trat Schweigen ein, ehe die Schwarzhaarige weiter sprach. “Aber wenn du mir erlaubst, mitzukämpfen, was ich ja sowieso tun werde, dann werde ich wahrscheinlich eine große Bereicherung deiner Truppen sein, denn so schwach bin ich auch nicht.” Starr blickten sich Miko und Youkai noch einen Moment lang direkt in die Augen, ehe letztere sich wortlos umwandte und ging. Irritiert hielt Kagome Sekundenbruchteile inne, ehe sie dem Weißhaarigen folgte. War es nun ein gutes oder schlechtes Zeichen, dass er einfach ging? Es könnte eigentlich beides bedeuten, denn das Benehmen des Inuyoukais gab ihr manchmal noch wirklich ein Rätsel auf. Wenn er doch nur ein wenig offener wäre…. Nun, aber eigentlich konnte Kagome sich nicht beschweren. Er hatte ihr immerhin gestattet, hier zu bleiben und sie nicht sogleich persönlich zurück zum Knochenfresserbrunnen geschleift, obwohl sie zugeben musste, dass er es vielleicht sogar getan hätte, wenn er die Zeit dazu gehabt hätte. Aber wenigstens war sie jetzt bei ihm und das war das Einzige, was im Moment zählte. Kaum war Sakura vor Riko angekommen, machte sie abrupt halt. “Sakura… was tust du hier…?”, fragte der braunhaarige Drache leicht besorgt und jetzt wusste die Schwarzhaarige ganz genau, warum sie ihn so schnell wie möglich hatte wieder finden wollen. Es lag immer so eine Sanftmütigkeit in seiner Stimme. Wie hatte er damit im Lager der Inuyoukai bisher überleben können? Er war wirklich nicht zum Krieger gemacht. Schon fast instinktiv holte sie aus und schlug ihrem Gegenüber einmal demonstrativ auf den Kopf. “Idiot!”, knurrte das Drachenweibchen wütend. “Habe ich dir gesagt: Kontrolliere, ob noch jemand lebt und lass dich dann von ihm gefangen nehmen? Nein! Ich habe gesagt du sollst jeden, der noch atmet, von seinem Schicksal erlösen und dann zurückkommen! War das wirklich so schwer, Riko? Oder bist du noch unfähiger, als ich gedacht habe?! Du warst ja nicht einmal dazu fähig, dich von alleine zu befreien! Nur deswegen musste ich dich suchen gehen! So gesehen war es ziemlich selbstsüchtig von dir, dich gefangen nehmen zu lassen. Hast du jemals daran gedacht, Riko?” “Du hast mich gesucht…? Sakura…” “Das heißt immer noch “Sakura-san” für dich, Tölpel!”, herrschte die Drachenyoukai weiter. “Ich hoffe, du bist dir darüber im Klaren, dass einzig und allein du für unsere jetzige Situation verantwortlich bist, Idiot!” “Du wurdest auch gefangen genommen, Sakura… -san. Genauso wie ich. Und ich war nicht einmal in deiner Nähe, als es passierte.”, konterte Riko mit sich langsam aufhellendem Gesicht. Die Schwarzhaarige hatte nach ihm gesucht! Sie hatte sich tatsächlich um in Gedanken gemacht und war nicht gewillt gewesen, ihn seinem Schicksal zu überlassen. Eigentlich hätte er wütend über ihre Anschuldigungen sein müssen, doch er war zu glücklich über die einfache Tatsache, dass sie hier war, als das noch eine weitere Emotion in ihm Platz gehabt hätte. Außerdem fand er den Anblick, wie seiner Gegenüber nun sämtliche Gesichtszüge entglitten, einfach zu komisch. “Das ist etwas völlig anderes!”, verteidigte sich die Drachenyoukai auch sofort. “Inwiefern?”, hakte Riko prompt nach. “Das zu erklären würde jetzt wirklich zu lange dauern.”, winkte Sakura schnell ab. Es war wahr, sie hatte sich gefangen nehmen lassen, aber nicht von irgendeinem dahergelaufenen Köter sondern von einer ziemlich mächtigen Miko. Ihrer Meinung nach war das etwas völlig anderes. Rikos Blick wanderte unterdessen von Sakura zu den vier Inuyoukai, die sie allesamt scheinbar interessiert betrachteten, doch während Ichiros Gesicht nur Verachtung zeigte schienen Rokuko und Kazuo sich nicht so Recht zwischen Lachen und Schadenfreude entscheiden zu können. Ganz im Gegensatz zu Hideaki. Das Gesicht des bleichen Inuyoukais zierte ein eindeutiges Grinsen, das er auch nicht unterdrückte, als er Rikos Blick auf sich bemerkte. Selbst als er sich wieder seinen Artgenossen zuwandte, änderte sich sein Ausdruck nicht. Das nächste, was der junge Drachenyoukai bemerkte, war, dass ein paar schnelle, aber sehr leise Worte zwischen den vier Inuyoukai gewechselt wurden, ehe Hideaki sich noch immer leicht lächelnd umwandte und wieder im Wald verschwand. Erneut wandte Riko sein Augenmerk auf Sakura, die ihn nun prüfend betrachtete. Wenn er das Verhalten seiner Bewacher richtig interpretiert hatte, dann müsste die Schwarzhaarige nun hier bleiben, um, genauso wie er, von den drei Inuyoukai bewacht zu werden und das hieß, dass die Drachenyoukai weder kämpfen noch ihr Leben riskieren würde. Er wusste, es war ziemlich egoistisch von ihm, zumal Sakura das Kämpfen liebte, aber dennoch gefiel ihm dieser Gedanke. Die ersten Sonnenstrahlen erhellten gerade den Horizont, als sich Kagome zwischen ungefähr zwanzig mit Bögen bewaffneten Inuyoukai wieder fand, die sich allesamt am Rande des baldigen Schlachtfeldes verschanzten. Die junge Miko konnte noch immer kaum glauben, dass sie Sesshoumaru so schnell davon hatte überzeugen können, sie kämpfen zu lassen. Nun, wirklich kämpfen würde sie hier wahrscheinlich nicht, aber wenigstens konnte sie ihren Beitrag leisten. Sesshoumaru hatte sie nämlich ohne große Umschweife zu dem Befehlshaber der wenigen Bogenschützen der Inuyoukai geführt, ehe er mit den Worten gegangen war, dass Kagome sich bei der Schlacht genau an die Anweisungen des Befehlshabers zu halten hatte. Und eben dieser hatte sie kurz darauf von oben bis unten gemustert, ehe er sie aufgeklärt hatte, dass es die Aufgabe seiner Gruppe war, sämtliche Drachenyoukai, die in der Luft waren, sofort zu töten bevor sie von oben angreifen konnten. Danach hatte er ihr noch gesagt, zwischen wem sie in der Schlacht zu stehen hatte und das sie weglaufen sollte, wenn sie aus irgendeinem Grund in einen Nahkampf verwickelt werden sollte. Kagome hatte nicht widersprochen. Natürlich hatte sie nicht vor, wegzulaufen, aber es wäre wahrscheinlich sinnlos, das dem Anderen zu sagen. Der würde sie bestenfalls noch zu Sesshoumaru schleifen und sie dort mit den Worten, dass sie unkooperativ sei, abliefern. Und damit hätte sie dann endgültig ihre letzte Chance, der Schlacht offiziell beiwohnen zu dürfen, verspielt. Also ließ sie sich widerstandslos ihren Platz zuweisen und ging auch wortlos mit, als sich die Anderen Youkai zu einem wahrscheinlich vorher abgesprochenen, recht gut geschütztem Ort in der Nähe des Schlachtfeldes aufbrachen. Und nun hockte sie hier, während ihr all ihre Sinne sagten, dass sich in die beiden feindlichen Armeen bereits versammelt hatten und nur noch auf das Zeichen wartete, dass ihnen erlaubte, über einander herzufallen. Unwillkürlich erschauderte sie unter der Anspannung, die noch dadurch verstärkt wurde, dass vom Schlachtfeld vor ihr ein penetranter Verwesungsgeruch der Opfer des vergangenen Tages zu ihnen hinübergeweht wurde. Kurz warf sie einen Blick zu einem der Inuyoukai neben ihr. Mussten diese den Gestank nicht viel deutlicher als sie selbst wahrnehmen? Aber wie konnten sie dann nur so ruhig bleiben? Fast war sie versucht, zu fragen, doch in diesem Augenblick zerriss das fast zeitgleiche Brüllen zweier riesiger Wesen die morgendliche Ruhe und dieses Mal musste Kagome nicht einmal fragen, um zu wissen, was das zu bedeuten hatte. Das Unheimliche Geräusch zweier, aufeinander losstürmender Armeen war ihr Antwort genug. ___________________________________________________________________________________________________________ So, langsam aber sicher neigt sich die FF ihrem Ende entgegen. Ich glaube, dass sie in gut zwei bis drei Kapiteln abgeschlossen sein dürfte…. Über Kommies würd ich mich übrigens wie immer sehr freuen^^ Bye, _Corchen_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)