Wie ein Jahr zu Ende gehen kann ... von Dark-Nami (Wenn du in mein Leben trittst [Zo ♥ Na]) ================================================================================ Kapitel 10: Schmerz - Tränen des Herzens ---------------------------------------- Nabend ^-^ Da meld ich mich mal wieder xD Und das nach knapp 2 Wochen *g* Das Kap hier ist das Vorletzte, irgendwie eine komische Vorstellung ;_;" Aber alles hat mal ein Ende und ich hoffe, ihr bleibt mir bis dahin noch treu xD Wie immer wünsche ich euch viel Spaß und nen Kommi wär auch nicht schlecht ^.~ *flausch* ¤.¸¸.¤*¨¨*¤.¸¸.¤*¨¨*¤ ¤.¸¸.¤*¨¨*¤.¸¸.¤*¨¨*¤ ¤.¸¸.¤*¨¨*¤.¸¸.¤*¨¨*¤ Kapitel 10 : Schmerz - Tränen des Herzens Ich stand immer noch neben mir, denn den Letzten, den ich heute noch erwartet hatte, war Zorro, doch wie sich ja zeigte, standen meine Erwartungen eh nicht sonderlich hoch im Kurs … Wieso eigentlich ich? Hatte ich irgendwem etwas getan, was es nun galt zu rächen oder war das einfach nur eine Laune der Natur, die es anscheinend auf mich abgesehen zu haben schien? Das war doch wirklich nicht mehr normal … So oft, wie ich in letzter Zeit auf ihn traf, passte mir kein bisschen, denn wenn man bedachte, dass ich bis vor 6 Tagen keinerlei Kontakt zu ihm hatte und ihn einfach nur abscheulich fand, sah ich ihn auf jeden Fall zu oft … Ok, abscheulich trifft es heute nicht mehr, ich … musste mir schon eingestehen, dass sich meine Einstellung ein kleines Bisschen geändert hatte, aber noch lange nicht so sehr, dass ich wirklich sagen konnte, ich mochte ihn … Oder? Ich erwischte mich dabei, wie ich gedankenverloren meinen Ring anstarrte und mit diesem spielte, als ich neben mir ein leises Auflachen vernehmen konnte. Ich war mal wieder mit meinen Gedanken abgedriftet, sodass ich wirklich für einen Moment geschockt zur Seite sah. Ich hatte völlig vergessen, dass Zorro neben mir saß … Das kam davon, wenn man sich nicht aufs Wesentliche konzentrierte … „Gibt’s was Besonderes zu lachen oder ist das nur eine Muskelzuckung deinerseits?“, fragte ich höhnisch nach, was einen empörten Blick von Nojiko zur Folge hatte, wie ich erkennen konnte. Sollte sie mich ansehen, wie sie wollte, ich ließ mir meinen Mund schließlich nicht verbieten. Zorro schien noch immer amüsiert zu sein, was mich ein wenig auf die Palme brachte. War das heute nicht schon genug gewesen? Wir hatten uns vorhin beinahe schon wieder geküsst und es wäre wohl auch dazu gekommen, hätte meine Gehirn nicht wieder eingeschaltet, aber dass er jetzt hier saß, mit dem Eindruck, es war nichts gewesen, machte mich wütend … Es war immerhin etwas gewesen, aber er schien das geschickt zu überspielen … Oder aber es lag ihm nichts daran, dass er es schon wieder vergessen hatte … Super! Und ich? Mir hatte es auch nichts bedeutet, aber ich dachte drüber nach! Aber ich war ja sowieso nicht ganz normal, wenn ich überhaupt auch nur einen Gedanken an ihn verschwendete. Das hatte ich nicht nötig … Auf diesen Gedanken aufbauend wandte ich meinen Blick wieder auf meinen Teller, auf welchem ich mir mittlerweile etwas von den Köstlichkeiten Nojikos gefüllt hatte. Sollte der Grünling neben mir machen, was er wollte. Ich ließ ihn einfach … Sollte er lachen, sollte er heulen, sollte er Tango oder Polka tanzen, ich würde ihn einfach nicht beachten und darauf warten, dass dieses Abendessen endlich zu Ende ging und ich ihn die letzten paar Tage vor Silvester nicht mehr sehen musste … Wie kam ich eigentlich darauf, zuzusagen?! War ich betrunken? … Ja, wahrscheinlich kam der Alkohol bei dem Gespräch wieder hoch, aber das war selbst für mich eine ziemlich banale Ausrede … Als ich das Besteck zur Hand nehmen konnte, schweifte mein Blick kurz wieder zu Zorro, der mich anzusehen schien. Hatte ich vielleicht doch etwas auf dem Kopf oder warum sahen mich alle Kerle dieses Haushalts heute so komisch an?! Ich machte mir nichts draus, doch kam ich wieder mal nicht dazu, endlich mit dem Essen zu beginnen, da meine Hand plötzlich von jemanden ergriffen wurde und ich so irritiert aufsah. „Ähm … Ja?“ Ich hatte natürlich wieder keine bessere Frage auf Lager, aber das verwirrte mich nun doch etwas, immerhin ergriff selbst Ace nicht einfach zwischendrin mal die Hand meiner Schwester. Wie ich jedoch erkennen konnte, sah sich Zorro den Ring an meinem Ringfinger an, nach welchem er vorhin gefragt hatte. Aber auch gerade wegen der Frage, war mir nun klar, dass es wirklich er war, der die kleine Schachtel ins Wohnzimmer geschafft hatte, sonst hätte er das nicht gefragt … Nojiko und Ace schien das ja auch nicht weiter zu stören, dass ich nicht zum Essen kam oder dass Zorro einen auf interessierten Beobachter machte, die aßen fröhlich weiter und unterhielten sich über anscheinend belanglose Dinge. Ich dagegen kam mir einfach nur verarscht vor und ich war drauf und dran, den Ring einfach abzunehmen und ihm vor die Nase zu legen. So konnte er den weiterhin ansehen und ich hatte meine Ruhe, aber irgendwas hinderte mich daran. Vielleicht war das auch die Tatsache, dass er nicht wirklich auf den runden Gegenstand zu achten schien, sondern eher auf meine Finger, auf denen ich seinen Blick liegen sah. Was sollte das hier eigentlich alles werden?! „Zorro?“ So langsam wurde mir das wirklich unangenehm, zumal ich mich nicht mal wirklich traute, etwas dagegen zu tun … Doch als auch nach einer Weile keinerlei Reaktion zu kommen schien, entschied ich mich doch dafür, denn sogleich hatte ich meine Hand weggezogen und nun wirklich mein Besteck ergriffen, wobei ich mich gleich schweigsam an mein Essen machte. Da ich nicht mehr auf ihn achtete, sondern mit meinem Blick auf dem Teller klebte, konnte ich auch nicht sehen, wie die anderen jetzt reagierten, aber egal, wie es mir war, konnten sie machen, was sie wollten … Ich würde das Essen jetzt so schnell wie möglich beenden und mich wieder in mein Zimmer verziehen, wo ich, wenn es sein musste, auch noch die nächsten Tage verbringen würde, solange ich nicht noch mal die Bekanntschaft mit Zorro machen musste, war es nicht nötig … „Danke Nojiko, hat gut geschmeckt, ich geh mich hinlegen, bis morgen!“, verabschiedete ich mich nach gut einer Viertelstunde und erhob mich von meinem Stuhl. Es folgte zwar ein Wort des Protestes meiner Schwester, doch mich hielt nichts mehr im Esszimmer und ohne, dass ich mich noch einmal von Ace und Zorro verabschiedet hatte – wobei mir Zorro sowieso egal war - war ich aus dem Raum geeilt und die Treppe hoch. In meinem Zimmer schlug ich kraftvoll die Tür zu und atmete schwer, als hätte ich einen Sprint hinter mir. Heute war aber auch ein komischer Tag, aber anscheinend blieb mir nichts anderes übrig, als es einfach immer wieder hinzunehmen … Immerhin war ich mir jetzt sicher, für heute wirklich Ruhe zu haben, allerdings konnte ich nur hoffen, dass mich nicht doch noch jemand besuchen kommen würde … Seufzend entzündete ich das Licht und schloss die Tür mit einer flinken Handbewegung ab. So war schon mal garantiert, dass hier niemand mehr reinkam, mit dem ich nicht sprechen wollte. Anschließend schwang ich mich auf meinen Schreibtischstuhl und starrte mal wieder völlig abwesend auf den Ring an meinem Finger und wenn ich an die Situation unten zurückdachte, konnte ich immer noch Zorros Finger auf den Meinen spüren, was mir unweigerlich einen kleinen Schauer über den Rücken laufen ließ … Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich schien gefangen zu sein und ich hatte ja auch bemerkt, dass es mir schwer gefallen war, mich von seinem Griff zu befreien … Nicht, weil dieser zu fest war, sondern etwas schien mich angezogen zu haben, was ich mir nicht erklären konnte … Doch auch Zorro verwunderte mich, immerhin hatte er anscheinend nicht den Ring betrachtet, sondern meine Hand, obwohl ich auch das nicht wirklich sagen konnte. Er schien abwesend gewesen zu sein … Also wollte er etwas sagen, aber nicht wissend, wie man es formulieren könnte … Seufzend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und sah nach draußen, wo ich abermals den Schnee erkennen konnte, der sanft auf den Boden rieselte und durch die Straßenlaterne meinem Fenster gegenüber, schienen die Flocken in einem wunderschönen Orange zu leuchten … Zu gerne wäre ich noch nach draußen gegangen, doch wusste ich, dass ich dazu wohl zu spät dran war – ein Hoch auf große Schwestern, die es der armen Nami nicht erlaubten, jetzt noch raus zu gehen … Vielleicht sollte ich wirklich schlafen gehen, das wäre das Sinnvollste für uns alle … Also marschierte ich zielstrebig auf meinen Kleiderschrank zu und zog mich um. Schlafen war gar keine so schlechte Idee und morgen könnte ich immer noch nach draußen … Als ich mich wieder umwandte und mich aufs Bett werfen wollte, hörte ich vor meiner Zimmertür ein Knarren, sodass mein Blick darauf fiel. Ein wenig irritiert lauschte ich kurz, doch kein Geräusch drang mehr an meiner Ohren. War ich jetzt blöd und hörte Geräusche, die es nicht gab oder war da eben wirklich jemand gewesen?! Unten hörte ich meine Schwester sprechen, doch verstand ich die Worte nicht, die fielen, allerdings das anschließende Schließen der Haustür. Anscheinend war Zorro gegangen … Schulterzuckend wollte ich gerade meinen Weg zum Bett fortsetzen, als mein Blick tiefer wanderte und auf einem Zettel hängen blieb, welcher auf dem Boden lag. Wo kam der denn her? Ich war mir sicher, vorhin keinen gesehen zu haben, als ich ins Zimmer kam, also woher … Verwundert ging ich darauf zu und hob ihn hoch. Na, da war ich jetzt auch mal gespannt, was das werden sollte. Der Zettel, den ich erst einmal auseinander zippeln musste, befasste sich mit einer ganzen Zeile … Ich war beeindruckt … Allerdings beeindruckten mich die Worte, die darauf vermerkt waren um einiges mehr, denn unweigerlich spürte ich, wie sich mein Herz zusammenpferchte und abermals anfing zu klopfen. >Ich muss dir noch was sagen. Man sieht sich Silvester< stand darauf geschrieben und auch, wenn ich den Sinn des Ganzen nicht verstand, merkte ich einfach, dass es eine ernste Angelegenheit war, sonst hätte mir Zorro – und ich konnte mir dazu denken, dass es nur Zorro hätte gewesen sein können – das sicherlich anderweitig erklärt. Vielleicht war dieser Gedanke auch der Grund dazu, warum er vorhin so apathisch auf meine Hand gestarrt hatte; weil ihm noch Dinge auf der Zunge lagen, die er sich vielleicht nicht traute, auszusprechen!? … Aber Zorro? Wieso sollte ihn etwas hindern, etwas zu sagen, was er für wichtig hielt? Ich musste wohl einsehen, dass ich abwarten musste und vielleicht war das alles doch nicht der Rede wert … Wenn ich ehrlich war, wollte ich nicht wissen, was er mir zu sagen hatte … Es konnte so vieles sein! Vielleicht wollte er mir das Herz brechen, in dem er sagte, dass alles, was er mir bezüglich getan und gesagt hatte … Vielleicht wollte er sich von mir entfernen und die Geschenke zurückfordern … Vielleicht war es auch etwas ganz anderes, aber ich hatte das Gefühl, auf ein schwarzes Loch zuzusteuern, wenn ich das hörte, was er mit diesem Zettel erreichen wollte … Dass ich ihm zuhörte … Während ich mich – mit dem Stück Papier in der Hand – auf mein Bett zu bewegte und das Licht ausschaltete, sah ich wieder nach draußen. Wollte ich das alles hören? Nein, wollte ich nicht, aber ich wollte ihn wieder sehen … Fragen, was los war. Wissen, was das alles sollte. Antworten, dass er mir wichtig geworden war. Sagen, dass es mehr gab, als das, was ich bisher vermittelt hatte … Wieso war ich auch nur so einfältig? Ich hätte wissen müssen, dass meine Freunde Recht behalten würden, wenn sie sagten, man könne sich ihm nicht entziehen … Ich hätte auf sie hören sollen, mich noch mehr von ihm entfernen sollen, mich dagegen wehren sollen, dass jetzt etwas in mir herrschte, dass ich fast zu deuten wusste, aber nicht weiter miterleben wollte … Seine Art ging mir auf den Keks … Er tat einen auf freundlich, doch tief in seinem Inneren lachte er sich ins Fäustchen, wie er es immer wieder schaffte, die Mädchen dazu zu bekehren, ihn zu mögen oder sich gar in ihn zu verlieben … Ich wollte standhaft bleiben! Mir lag nichts an ihm! Warum auch? Nur, weil er Geld hatte, gut aussah und vielleicht auch charmant rüberkam, aber … Wieder seufzte ich und sah auf den Ring an meiner Hand. Wenn ich ihn nicht mochte … wieso trug ich seine Geschenke? … Es war nicht so, dass ich sie nur trug, weil sie mir gefielen … Ich brachte ihn damit in Verbindung und das allein reichte, um zu wissen, dass mir etwas an ihm lag … Ich belog mich einfach selbst. Die ganze Zeit über, wo ich dachte, ihn zu hassen! Aber wieso?! Wieso ich? Wieso er?! Wieso war das alles so kompliziert?! Ich konnte nur etwas Nasses auf meiner Hand spüren, als ich meinen Blick nach unten wandte und eine Träne erkannte, die im Licht glitzerte, welches von draußen hineinfiel. Ich weinte … Wieso? Ich weinte nie! Wegen nichts! Doch jetzt gerade vergoss ich Tränen … Ich brauchte ihn! Ich wollte ihn nicht brauchen! Ich wollte keine Gefühle für ihn entwickeln! Nicht für ihn, der mich doch fallen lassen würde! WARUM?! Ein erster Schluchzer fand den Weg über meine Kehle und erfüllte den Raum um mich herum, sodass ich erschrocken eine Hand vor den Mund hielt und mich dazu anhielt, mich zu beruhigen. Jedoch musste ich schnell erkennen, dass ich es nicht schaffte und nur noch stärker anfing zu weinen. Es nahm mich mit … Zum ersten Mal in meinem Leben weinte ich wegen einer Situation, die ich mit einem Kerl gleichsetzen konnte. Es waren Tränen, die ich nicht weinen wollte, weil sie wegen Zorro fielen … Ich hatte das Bedürfnis, zu schreien. Meinen Frust, meine Trauer und alle sonstigen Emotionen herauszuschreien und das zu tun, was ich wollte. Einen freien Kopf zu bekommen und Zorro aus meinem Leben zu verbannen! Er verheuchelte mich! Er liebte mich nicht! Aber … Ich liebte ihn … Die Einsicht traf mich wie ein Pfeil mitten ins Herz. Hatte ich es wirklich die ganze Zeit nicht erkennen können? Doch … Irgendwo in meinem Inneren … „WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“ Dieser Schrei, den ich nun doch an die Luft ließ, befreite mich ein wenig. Ich hatte das Gefühl, den Ballast ein wenig loszuwerden. Ich liebte ihn! Wieso hatte ich es nicht eher bemerkt!? Wieso traf es mich, wo ich doch so sicher war, mich niemals in diesen Kerl zu verlieben?! Die Tränen flossen jetzt einfach nur noch meine Wangen entlang, doch ich bemühte mich nicht einmal, ihnen Einhalt zu gebieten. Sollten sie laufen, vielleicht würden sie diesen Schmerz in meinem Inneren ein wenig lindern. Apathisch starrte ich an die Decke über mir, die ebenfalls in einem sanften Orange erhellt wurde. Ich musste es ihm sagen … „Nami?! Hey! Alles ok bei dir?!“ Ein spitzer Ausruf, das Rütteln und Klopfen an meiner Zimmertür und die Stimme meiner Schwester rissen mich aus meinen Gedanken. Stimmte ja, sie war ja auch noch da und ich schrie hier das ganze Haus zusammen … Innerlich belustigte mich das ein wenig, was mich sogar dazu verleitete, die Tränen ein wenig zu kontrollieren. Schniefend, aber gefasst, wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und räusperte mich einmal. „Ja, Nojiko, wirklich alles ok“, rief ich hinaus, doch meine Schwester schien das nicht wirklich zu interessieren, was ich sagte, sie rüttelte weiterhin an der Klinke herum. „Komm schon Kleine, mach die Tür auf!“, hielt sie mich an und da ich wusste, dass sie da auch noch die ganze Nacht verbringen würde, ehe sie nicht eine Antwort bekommen würde, erhob ich mich und öffnete zögerlich die Tür. Zu Gesicht bekam ich eine wirklich besorgt aussehende Nojiko, doch ohne ein Wort winkte ich sie ins Zimmer und schloss danach hinter ihr die Tür. Ich wusste, ich musste reden, anders würde sie sich nicht zufrieden geben … „Nami, was war los und … wieso weinst du?“ Ich hatte ja gewusst, dass diese Frage kommen würde, aber ich konnte ihr die Antwort darauf nicht nennen. Ich kam mir sowieso schon seltsam vor, dass ich überhaupt weinte und dann noch wegen … ja wegen Zorro, aber das musste Nojiko meiner Meinung nach nicht wissen … „Schon gut Nojiko. Mir geht’s wirklich gut, also mach dir nicht so viele Sorgen …“, seufzte ich und hielt meinen Blick dabei gesenkt. Sie schien mir anzusehen, dass eben doch nicht alles so war, wie ich es versuchte, darzustellen, denn im nächsten Augenblick konnte ich mich in einer Umarmung wieder finden, die von meiner Schwester ausging. Ich konnte nicht anders, dadurch verlor ich wieder Tränen und auch das Schluchzen ließ nicht lange auf sich warten. Ich konnte nicht anders, denn es war schon immer so gewesen, dass Nojiko für mich da war, wenn es mir schlecht ging und ich weinte. So eine Situation war es gerade und deswegen brachte ich es nicht über mich, sie anzulügen oder ihr Details zu ersparen. Ich wusste einfach, dass sie für mich da war … „Jetzt beruhig dich erstmal wieder und dann sagst du mir, warum du geschrieen hast und warum du weinst, ok?“ Ich brachte nur ein einfaches Nicken zustande, während ich die Umarmung noch ein wenig festigte. Nojiko navigierte uns in der Zwischenzeit zum Bett, wo sie sich niederließ und auch mich dazu veranlasste, mich wieder zu setzen, doch noch immer hielt sie mich im Arm und ließ meinen Gefühlen und Tränen einfach freien Lauf, wofür ich ihr einfach dankbar war. Immerhin stand sie hinter mir, auch wenn es mir unangenehm war, gleich über diese Sache zu sprechen … Ich dachte ja selbst immer von mir, ich würde auch so etwas wie Liebe unter einen Hut bringen können, doch wie man sah, machte es mir zu schaffen, dass ich so etwas fühlen konnte und dann noch jemanden gegenüber, der zwar den Anschein erweckte, mich auch zu mögen, aber von dem ich einfach sicher sein konnte, dass dem nicht so war … Es dauerte bestimmt eine gute Viertelstunde, in der ich nicht ansprechbar war und in der Nojiko mich einfach weiterhin schweigend im Arm hielt. Ich konnte mir denken, dass sie das alles ziemlich verwirrte, denn es kam wirklich selten vor, dass ich so aufgelöst war, aber auch ich schien so eine Seite an mir zu haben, die nicht jeder verstehen musste … „Also …“, begann ich zögerlich und löste mich vorsichtig von meiner Schwester, strich mir dabei die Tränen aus den Augen und sah sie mit einem versucht festen Blick an. Jedoch war das auch alles, was ich dazu zu sagen hatte, ich fand einfach nicht die richtigen Worte, die das erklären könnten … „Es geht um Zorro, hab ich Recht?“ Wie … Woher … Für einen Moment entgleisten mir meine Gesichtszüge, ehe ich verhalten nickte und auf meine Hände sah, die in meinem Schoß lagen. Lachend klopfte mir Nojiko nun auf die Schulter, sodass ich einen Satz nach vorne machte und sie anklagend ansah. „Was soll das denn jetzt?“, fauchte ich aufgebracht. Ich war hier leidend und die machte sich einen Spaß daraus, oder wie sollte ich das jetzt bitte verstehen?! Na super, der würde ich noch mal was erzählen, das nächste mal ging ich lieber doch raus und heulte mich da aus, Hauptsache, die tolle große Schwester bekam nichts davon mit … „Nami … Rede mit ihm und vergeude deine Tränen nicht … Du hast noch oft genug im Leben die Chance zu weinen, aber nicht wegen so etwas wie Liebe …“ Mit diesen Worten hatte sie sich erhoben und mich total verwirrt auf meinem Bett zurückgelassen. Das meinte sie doch nicht ernst … „Nojiko!“ Doch die war ohne ein weiteres Wort zu sagen, aber mit einem aufmunternden Zwinkern an mich aus dem Zimmer verschwunden. Aha … Na, das hatte mir jetzt wirklich etwas gebracht, dass sie mir helfen wollte … Aber vielleicht hatte sie auch Recht … Ich hatte mir ja bereits gesagt, dass ich mit ihm reden wollte … Und sollte es wirklich so sein, wie ich dachte … konnte ich immer noch weinen! Von diesen Gedanken beflügelt, schlug ich die Bettdecke zurück und kuschelte mich darunter. Ich würde ein Engel sein … Ein Engel, der versuchte, seinen Partner zu finden, mit dem ich auf Wolke 7 fliegen konnte … ~ Am nächsten Morgen, oder auch am 2. Weihnachtstage, erwachte ich recht spät, denn als mein Blick auf den Wecker auf meinem Nachttisch fiel, stockte mir für einen Moment der Atem. Es war bereits kurz vor 12, dabei schlief ich nie sonderlich lange … Und wieso hatte mich Nojiko nicht geweckt? Grübelnd schlug ich die Bettdecke zurück und unterdrückte mir ein Frösteln. Wer zum Kuckkuck hatte bitte das Fenster geöffnet bei dem eisigen Wetter draußen?! Mit einem weiteren Blick auf meinen Nachttisch erkannte ich neben dem Zettelchen von gestern noch ein weiteres Stück Papier, auf dem ich eindeutig die Handschrift meiner Schwester erkennen konnte. Schnell überflog ich den Wisch und seufzend musste ich herauslesen, dass sie zu Ace gefahren war und mich hier geradezu auf dem Trockenen sitzen ließ. Na ja, wahrscheinlich wollte sie mich nach dem emotionalen Ausraster gestern Abend erstmal in Ruhe lassen, und das kam mir ziemlich Recht … Ich hatte sowieso keine Lust auf niemanden, also konnte ich mir auch einen schönen Tag machen; nachdenken … handeln … irgendwas, was mich nicht an diese Gedanken erinnerte … Allerdings verlief der Tag dann doch nicht so, wie ich ihn haben wollte; obwohl ich mir geschworen hatte, mit Zorro zu reden, ging mein Mut baden, wenn ich am Handy hing und seine Nummer wählen wollte. Das war wirklich zum Mäuse melken, denn ich brach jedes Mal nach den ersten paar Ziffern ab … Was war eigentlich so schwer daran?! Dieser Kerl hinterließ einfach weiterhin einen schlechten Eindruck auf mich, wenn er es sogar durch Abwesenheit schaffte, ehrfürchtig vor ihm zu sein … So konnte das ja gar nichts werden, aber was sollte ich tun? Mir rutschte einfach jedes Mal das Herz in die Hose, wenn ich es versuchte … Seufzend warf ich letzten Endes irgendwann am Nachmittag das Telefon in eine Ecke meines Zimmers und seufzte laut auf. Wie oft hatte ich es nun schon versucht? 10, 15 Mal? Bestimmt … Ich machte mich selbst verrückt, denn es kam ja auch noch dazu, dass mich mehrere Leute gedachten anzurufen und jedes Mal hatte ich die Hoffnung, aber auch die Befürchtung, er könnte es sein. Mal davon abgesehen, dass ich mich jedes Mal täuschte, trieb ich mich weiterhin in den Wahnsinn. Auf einmal kam es mir so vor, als wäre ich von ihm, seinen Sprüchen und seiner Stimme abhängig, aber dem war ja vielleicht auch so? Ich sollte mich vielleicht einfach noch daran freuen, ihn Silvester zu sehen und ihn dann vielleicht aufzugeben, wenn er mir erklärte, dass ich nur eine Nummer von vielen war. Das hörte sich in meinem Kopf so hart an, aber ich wollte mir keine falschen Hoffnungen machen, wenn ich doch wieder nur enttäuscht wurde … Sollte er mich mit Füßen treten, ich war bereit! Mein Pech nur, dass Nojiko immer, wenn sie mir am heutigen Tag über den Weg lief, nachfragte, ob ich denn endlich meinen ‚Herzschmerz’, wie sie es irgendwie treffend formulierte, losgeworden sei. Ich konnte nur wiederholt den Kopf schütteln, doch irgendwann ging es mir so auf die Nerven, dass ich mich entschloss, eine Weile nach draußen zu gehen. Vielleicht half mir das ja weiter. „Ich bin mal weg!“, rief ich aus und schon war die Tür hinter mir ins Schloss gefallen. Nur noch 5 Tage … Das konnte ja heiter werden … ¤.¸¸.¤*¨¨*¤.¸¸.¤*¨¨*¤ ¤.¸¸.¤*¨¨*¤.¸¸.¤*¨¨*¤ ¤.¸¸.¤*¨¨*¤.¸¸.¤*¨¨*¤ Tadaaaaaaa~ Ich hoffe, das war jetzt nicht so unglaublich tragisch ihr Gefühlsausbruch -_-" Ich mags, aber es gibt ja genügend Leute, die mir darin nicht zustimmen xD Wie dem auch sei, letztes Kap irgendwann die Tage ^-^ Bis dahin, sodale~ *schmus* Darki~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)