Das Leben geht weiter von Mad_Redhaired_Goblin (Empty Trash Fanfic) ================================================================================ Kapitel 2: Umzugsstress ----------------------- Piep... Piep... Piep... Ich fuhr mir mit den Händen über das Gesicht und richtete mich seufzend auf. Ich hatte keine Ahnung wie viel Stunden ich geschlafen hatte, aber es war eindeutig zu wenig gewesen. Bis spät in die Nacht hinein hatten Jules und ich noch Sachen in Kartons verpackt und hatten uns nicht von dem Gefühl klein kriegen lassen, niemals rechtzeitig fertig zu werden. Aber wir hatten es doch noch geschafft und waren beide todmüde auf die Matratzen gefallen. „Mach doch mal den Wecker aus“, murmelte Jules von der anderen Seite des Zimmers und richtete sich im Bett auf. Die Haare hingen ihr wirr vom Kopf und die Ringe unter den Augen zeugten von einer langen Nacht. Aber vermutlich sah ich auch nicht gerade viel besser aus. „Ich eile ja schon“, gab ich zurück und patschte mit der Hand neben mir auf dem Boden herum, bis ich den Wecker in die Finger bekam und ihn ausmachte. Ich ließ mich wieder nach hinten auf die Matratze fallen und starrte an die Decke. Die ganzen letzten Wochen hatte ich mich auf diesen Tag gefreut und jetzt fühlte ich mich, als wäre ein Panzer über mich drüber gefahren. Total zerschlagen und kaputt. Wie bitte sollte ich diesen Tag heil überstehen ohne nicht irgendwann einmal im Stehen einzuschlafen? So zumindest fühlte ich mich gerade. Aber das Gefühl würde wohl wieder verschwunden sein, sobald ich die ersten Häuser Berlins entdecken würde. Allerspätestens dann war ich wieder topfit. Ich warf wieder einen Blick auf den Wecker und richtete mich wieder auf. „Ich geh Kaffee kochen“, meinte ich und quälte mich auf die Beine. „Weil in 45 Minuten steht der Umzugswagen vor der Türe und dann ist die Ruhe vorbei.“ „Und das Frühstück?“, fragte Jules und wischte sich ein paar Haare aus dem Gesicht. „Wird wohl ausfallen, außer du ziehst dich an und gehst beim Bäcker vorbei“, meinte ich und sah Jules schräg von der Seite her an. „Ok lassen wir es ausfallen“, kam es von ihr und ich sah ihr an, dass sie sich am liebsten wieder hingelegt hätte. Woher kannte ich das nur so gut? „Dann eben nur Kaffee zum Frühstück“, lachte ich und vermisste so richtig das Frühstück was es jeden Morgen auf Tour gegeben hatte. Ja auf so ein Frühstück hätte ich jetzt richtig Lust, aber daraus wurde wohl nichts. Müde schlappte ich in die Küche in der gerade noch 2 Tassen und die Kaffeemaschine stand, alles andere befand sich fein säuberlich in den Kartons verpackt die sich überall in der Wohnung stapelten. Es war das organisierte Chaos schlechthin. Aber irgendwie würde es schon klappen, hoffte ich zumindest. Der Kaffee war gerade durch die Maschine gelaufen, als es an der Türe klingelte. *Wer ist das denn bitte?*, fragte ich mich selbst und warf einen Blick auf die Uhr. Wer bitte sollte so früh schon bei mir klingeln und dann auch noch an meinem Umzugstag? Ich warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Kaffee und ging dann nach draußen an die Türe um sie zu öffnen. „Sie wollten geweckt werden?“, lachte Max und gab mir einen sanften Kuss. „Was... Was machst du hier?“, fragte ich verdattert, denn ich hatte ehrlich gesagt nicht mit ihm gerechnet. Eigentlich hatten wir vorgehabt dass ich ihn anrief wenn wir in Berlin waren. „Willst du mich nicht erstmal reinlassen oder besser gesagt uns?“, fragte Max grinsend und warf einen Blick über die Schulter. „Uns? Ähm ich meinte euch?“, kam es wieder von mir und man merkte mir genau an, dass ich in diesem Moment vollkommen den Faden verloren hatte. „Na Stefan, Per und mich“, meinte Max und da kamen auch schon die anderen beiden grinsend um die Ecke. „Morgen!“, riefen Per und Stefan gemeinsam und ich war überwältigt von so viel guter Laune und Wachheit, dass ich am liebsten wieder die Decke über den Kopf gezogen hätte. „Ähm klar kommt rein“, meinte ich und wartete bis alle drei in der Wohnung waren, bevor ich die Türe schloss. „Jules? Wir haben Besuch!“, rief ich in Richtung Schlafzimmer wo Jules wohl noch immer auf der Matratze lag und sah dann wieder zu den Jungs. „Hat euch jemand aus dem Bett geworfen und wie bitte kommt ihr hier her?“, fragte ich und versuchte wach zu werden. „Da ist aber noch jemand sehr verpennt“, lachte Max und wuschelte mir durch die Haare. „Wer ist es denn?“, kam es von Jules, die in Shorts und Top aus dem Schlafzimmer gewankt kam und kaum aus den Augen schauen konnte. „Mach doch einfach mal die Augen auf“, meinte ich grinsend und lehnte mich mit der Schulter gegen den Türrahmen. Jules sah zu mir, dann zu Max und dann zu Stefan. Von mal zu mal waren ihre Augen größer geworden, doch als sie Per sah, war alles zu spät. Ihre Augen waren so groß wie noch nie und nach einem kurzen Aufschrei war sie auch schon wieder im Schlafzimmer verschwunden. Verdattert sah Per ihr nach und dann zu mir. „Also ich hab schon vieles erlebt“, meinte Per kopfschüttelnd. „Aber noch nie dass ein Mädel schreiend vor mir weggelaufen ist.“ Wir anderen sahen uns an, ehe wir gemeinsam das Lachen anfingen. „Tja Per“, meinte Max und klopfte seinem besten Freund aufmunternd auf die Schulter. „Es gibt für jeden und für alles ein erstes Mal.“ „Muss ich das jetzt verstehen?“, kam es wieder von Per, der das eben wohl wirklich nicht so richtig verstehen konnte. „Das ist Jules wie sie leibt und lebt“, sagte ich grinsend und ging zurück in die Küche um mir eine Tasse Kaffee einzuschenken. „Aber sobald sie sich angezogen und von dem Schrecken erholt hat euch hier zu sehen, wird sie wieder auftauchen. Da bin ich mir sicher.“ Und so war es dann auch. Nach nicht einmal 5 Minuten tauchte Jules auch schon wieder auf und war so wie ich es gesagt hatte, angezogen. Ganz im Gegensatz zu mir, die noch immer in Shorts und T-Shirt herum turnte. Aber mir war das egal, denn die Jungs sollten sich nach der Woche eigentlich an den Anblick gewöhnt haben und mich störte es einfach nicht. Jules dagegen war es wohl einfach peinlich gewesen von Per so gesehen zu werden und war deswegen abgehauen, aber das konnte ich ihm ja schlecht auf die Nase binden. Das sollte Jules schon brav selbst tun. Ich setzte mich auf den Küchentisch, hatte in der einen Hand die Kaffeetasse und in der anderen Hand eine Zigarette und sah mehr als nur fertig aus. „Wolltet ihr mir nicht noch sagen was ihr hier macht? Also ich meine wie seid ihr hier her gekommen und warum seid ihr hier her gekommen?“, fragte ich nach und trank einen Schluck und der tat so richtig gut. „Dir helfen“, kam es von Stefan der zu Max blickte. „Mit dem Auto“, meinte Max grinsend und sah zu Per. „Na damit ihr das nicht alles alleine machen müsst“, meinte dieser und lachte auf. Ich sah zwischen den Dreien langsam hin und her. „War das jetzt spontan oder habt ihr euch vorher abgesprochen?“, fragte ich lachend und mein Blick wanderte langsam von einem zum anderen. „Ja sicher wir wussten ja auch vorher schon was du uns fragen wirst“, meinte Stefan grinsend und lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Ok 1:0 für euch“, sagte ich und sah für einen kurzen Moment ein wenig fragend vor mich her, als es mich am Rücken juckte und ich nicht wusste ob ich jetzt die Zigarette weglegen sollte oder ob ich die Kaffeetasse abstellen sollte. Ich hatte zu beidem keine großen Ambitionen, also hüpfte ich einfach vom Tisch, ging zum Schrank und rieb mir den Rücken an dessen Kante bis das Jucken aufgehört hatte. „Not macht erfinderisch oder wie war das?“, fragte Per lachend und ging ein paar Schritte bis er rein zufälligerweise neben Jules stand. „Damit hättest du den Nagel voll auf den Kopf getroffen“, sagte ich zu Per und zwinkerte ihm zu. „Jetzt solltest du nur noch das andere auf die Reihe bekommen.“ „Das andere?“, fragte Per und zog leicht die Augenbrauen nach oben. „Was meinst du damit?“ „Also wenn du das nicht selbst weiß, dann muss ich mir wohl ernsthafte Sorgen machen“, meinte ich und sagte in diesem Moment beinahe das Gleiche, wie er zu mir vor ein paar Tagen gesagt hatte. Mal schauen ob er den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte. Wenn nicht... Tja dann konnte ich es auch nicht ändern. Den Blick den mir Jules in diesem Moment zuwarf ignorierte ich gekonnt, trank meinen Kaffee leer, drückte meine Zigarette aus und stellte dann die leere Tasse in die Spüle. „Wann kommt denn der Umzugswagen?“, fragte Max ruhig und sah mich an. „Der kommt...“, fing ich an doch bevor ich weiter reden konnte hatte es auch schon an der Türe geklingelt. „Jetzt.“ „Wie jetzt?“ „Na jetzt halt“, lachte ich und ging in Richtung Türe. „Du willst doch jetzt nicht die Türe aufmachen?“, fragte Max und warf mir einen zweifelnden Blick zu. „Ähm eigentlich schon“, meinte ich und sah ihn fragend an. „So?“ Mit noch immer zweifelnden Blick sah mich Max an und deutete auf meine Shorts. „Oh“, meinte ich nur als ich an mir runter sah und an ihm wieder hoch. „Ok mach du die Türe auf und ich zieh mir was anderes an.“ „Sehr gute Idee“, grinste Max und gab mir einen Klaps auf den Hintern, als ich an ihm vorbei und in Richtung Schlafzimmer ging. Während ich mich umzog, öffnete er die Türe und wie vermutet, standen tatsächlich die Leute der Umzugsfirma vor der Türe. Dank der Hilfe der 3 ging das Ausräumen der Wohnung schneller voran, als ursprünglich gedacht, so dass schon nach knapp 2 Stunde die komplette Wohnung leer und alle Kartons und Möbel im LKW verstaut waren. Jetzt wo jedes Zimmer leer war, war es schon ein wenig ein komisches Gefühl, aber ich wusste ja dass es bald wieder mit Leben gefüllt sein würde. Jules würde sich wohl nicht gerade viel Zeit lassen mit dem ausziehen aus der elterlichen Wohnung, sondern wohl so früh wie nur möglich damit beginnen. Aber nicht nur das ausräumen war schnell voran gegangen, sondern auch das einräumen war ruck zuck vonstatten gegangen, so dass sogar noch Zeit genug geblieben war, die Kartons in die entsprechenden Zimmer zu verräumen. Einräumen würde ich allerdings wohl erst am nächsten Tag, zumindest einmal einen Teil, denn ich war einfach nur froh wenn ich an diesem Tag keinen weiteren Karton zu sehen bekam. Das heute hatte mir eindeutig gereicht. Aber der größte Stress stand mir wohl erst noch bevor, denn bevor ich so richtig mit dem Einräumen beginnen konnte, musste ich erst noch die Zimmer streichen. Ich wusste schon genau wie ich jedes Zimmer gestalten wollte und hatte demnach auch schon konkrete Pläne wie ich was in Angriff nehmen würde. Eigentlich hatte ich ja vorgehabt die Nacht in der neuen Wohnung zu verbringen und es wäre mir egal gewesen wenn ich dafür in einem Schlafsack auf dem Boden liegen musste, aber Max hatte es dann letztendlich doch geschafft mich von diesem Gedanken abzubringen. Und ehrlich gesagt war die Vorstellung bei ihm zu schlafen dann doch wesentlich reizvoller gewesen als eine Nacht alleine in einer leeren Wohnung zwischen lauter Kartons zu verbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)