Das Leben geht weiter von Mad_Redhaired_Goblin (Empty Trash Fanfic) ================================================================================ Kapitel 6: Vorbereitungen ------------------------- Die nächsten Tage war ich immer schon recht früh aufgestanden, denn ich wollte so einiges erledigen. Nicht nur das einräumen der Küche stand an, sondern auch das aufbauen der Möbel und das anschließende verstauen der Sachen die noch friedlich in ihren Kartons schlummerten. Ich wollte noch vor dem Wochenende mit allem fertig sein, damit die Einweihungsparty steigen konnte, die ich dummerweise allen versprochen hatte und das alles wollte ich hinter mich gebracht haben, ehe ich am Montag meinem ersten Arbeitstag gegenüberstand. Ich hatte keine Ahnung was da auf mich zukommen würde, was mich erwarten würde und mit was ich allem konfrontiert werden würde, aber zumindest gab es einen kleinen Lichtblick. Ich kannte immerhin eine Person dort, was mir den Einstieg wohl ein klein wenig erleichtern würde. Vorausgesetzt natürlich Benedikt würde auch die Zeit haben hin und wieder bei mir vorbei zu schauen und mir zu helfen, sollte ich mal nicht weiter wissen. Aber so wie ich mich kannte machte ich mir wieder einmal unnötig Gedanken, so wie eigentlich jedesmal wenn mir etwas bevorstand das ich nicht einschätzen konnte. Wie viele Gedanken hatte ich mir vor der Tour gemacht? Mir ausgemalt was alles passieren könnte und was war das Ende vom Lied gewesen? Es war alles anders gekommen als ich gedacht hatte. Aber das Leben hielt immer seine Überraschungen für einen parat und sorgte dafür, dass es niemals langweilig werden konnte. Selbstverständlich nur, wenn man sich auch auf das Leben einließ. Wer nur stur daheim in seinen 4 Wänden hockte und sich nicht für die Türe traute, für den würde wohl jeder Tag sein wie die vielen davor. Jeder hatte es selbst in der Hand was er aus seinem Leben machen wollte. Es brauchte lediglich ein wenig Mut und den Willen etwas zu ändern, dann konnte selbst aus einem Stubenhocker ein Partylöwe werden. Was bedeutete es schon hin und wieder mal auf die Schnauze zu fliegen? Solange man nicht liegen blieb, sondern wieder aufstand, war doch alles im normalen Bereich. Nicht alles im Leben lief glatt, aber mit jeder neuen Herausforderung die einem das Leben stellte, wuchs man weiter über sich hinaus. Die Herausforderungen waren es, die einen Menschen zu dem machte was er war und was sein würde. Man war das was man getan hatte und man würde das sein, was man tat. Es war ein ungeschriebenes Gesetz was einfach existierte und dennoch war es den meisten Menschen keinesfalls geläufig. Diese Menschen meinten wohl, dass sie tun und lassen konnten ohne dass sie jemals die Konsequenzen dafür tragen mussten, aber da täuschten sie sich und würden es früher oder später noch bemerken. Man konnte nur hoffen, dass es dann nicht bereits zu spät war. Es hieß zwar immer, dass es im Leben nie für eine Veränderung zu spät war, aber das traf nun einmal nicht auf alles zu. *Wenn du jetzt weiter über das Leben sinnierst wirst du nie fertig werden*, ermahnte ich mich selbst in Gedanken nachdem ich einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. Es war jetzt beinahe fünf Uhr und um sechs würden sie so nach und nach eintrudeln und ich hatte das Gefühl dass nichts, aber auch wirklich nichts so richtig fertig war. Der Tisch war noch immer ungedeckt und die Küche sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen aber zumindest einmal waren die Getränke kalt gestellt. Es gab nämlich nichts schlimmeres als warmes Bier. Ok es gab schlimmere Dinge als das, aber nicht in diesem Moment. „Andrea? Wo hast du denn dein schwarzes T-Shirt hingeräumt? Das mit dem Spruch drauf?“, rief Jules fragend und lehnte sich dabei über die hüfthohe Wand, des oberen Stockwerks. „Das liegt im Schrank“, rief ich zurück und trug die Teller von der Küche ins Wohnzimmer um sie dort auf den Tisch zu stellen. „Da liegt es aber nicht“, rief Jules zurück und raufte sich die Haare. „Da muss es aber liegen“, rief ich zurück und ging ein paar Schritte im Wohnzimmer, so dass ich sie von unten zu ihr hinauf schauen konnte. „Im Schrank unten links, bei den ganzen anderen T-Shirts. Ich bin mich sicher dass es dort liegt.“ „Unten Links?“ „Ja unten links.“ „Kein Wunder finde ich es dann nicht“, meinte Jules und lachte auf. „Du hast nämlich vorher rechts unten im Schrank gesagt und da habe ich nichts gefunden. Zumindest nichts in dem ich nicht ersaufen würde.“ Ich sah Jules an, schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen. Sie hätte eigentlich selbst auf die Idee kommen können im anderen Eck zu suchen, wenn ihr aufgefallen war, dass ihr die Sachen im rechten Teil zu groß waren. Selbst einem Blinden wäre es wohl aufgefallen dass es Maxs Sachen waren und nicht meine, aber Jules schien wohl mit ihren Gedanken im Moment wo ganz anders zu sein und ich konnte mir auch schon vorstellen wo sie waren. Noch immer nicht hatte sie es auf die Reihe gebracht Per gegenüber auch nur einen Hauch anzudeuten und wenn sie es heute nicht schaffen würde, dann würde ich nachhelfen, soviel stand fest. Normalerweise mischte ich mich in solche Angelegenheiten gar nicht erst ein, denn wenn es schief ging war man meistens der Buhmann, aber hier ging es wohl einfach nicht anders. Aber wenn der Prophet nun mal nicht zum Berg kam, musste der Berg eben zum Propheten. Ich brauchte ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, aber irgendwas würde mir da bestimmt noch einfallen. In der Küche fing die Eieruhr an zu piepsen und gab mir somit das Zeichen, dass das Essen soweit fertig war. Ich ging zurück in die Küche und warf einen Blick in den Ofen, bevor ich ihn abdrehte. Kurz sah ich mich um wo das Handtuch lag, schnappte es mir, denn auf verbrannte Finger konnte ich doch sehr gut verzichten. Gerade wollte ich die Auflaufform aus dem Ofen nehmen, als es auch schon an der Türe klingelte. „Jules! Mach mal die Türe auf!“, rief ich nach draußen und holte die heiße Form aus dem Ofen und stellte sie erst einmal auf dem Herd ab. „Fuck ist das heiß“, murmelte ich, denn die Hitze hatte ich noch durch das Handtuch gemerkt. Wahrscheinlich sollte ich mir demnächst einfach 2 Handtücher nehmen, anstatt nur eines. Ich hörte wie die Haustüre ging und fragte mich, wer da jetzt wohl gerade gekommen war. „Wer isses denn?“, rief ich nach draußen, drehte mich um und schnappte dann erst einmal nach Luft, als Max direkt vor mir stand. „Hab ich dich erschreckt?“, fragte er grinsend und gab mir einen Kuss zur Begrüßung. „Himmel, was musst du dich auch immer so leise anschleichen“, meinte ich und atmete langsam wieder aus. Ich fuhr mir mit den Fingern durch die Haare und sah ihn dann fragend an. „Warum klingelst du eigentlich wenn du einen Schlüssel hast?“ „Hab ich doch gar nicht.“ „Und wer hat dann bitte gerade eben an der Tür geklingelt?“ „Das war ich“, kam es lachend von Per der seinen Kopf in die Küche streckte. „Aber Max war schneller als ich“, lachte Jules und tauchte neben Per auf. „Schneller? Wie?“, fragte ich nach, weil so ganz kam ich jetzt nicht mit. „Nun ich habe an der Türe geklingelt“, meinte Per und sah grinsend zu Jules. „Und ich wollte die Türe aufmachen“, sagte sie und sah zu Max. „Aber da hatte ich sie schon aufgeschlossen“, lachte Max und genoss meine Verwirrtheit sichtlich. „Wieso klingelt Per wenn du neben ihm stehst?“ „Weil er geklingelt hatte in dem Moment wo ich um die Ecke kam?“, schlug Max grinsend vor und warf einen Blick über meine Schulter hinweg auf das Essen. „Ich glaub da muss ich mal probieren“, meinte er und schnappte sich eine Gabel. Doch bevor er probieren konnte, hatte ich ihm schon lachend auf die Finger gehauen. „Nichts da wird probiert“, meinte ich mit gespielter Strenge und schüttelte den Kopf. „Du kannst ruhig warten bis die anderen da sind. Lange dürfte es ja nicht mehr dauern. In der Zwischenzeit könntest du dich lieber mal um den Rest kümmern, damit ich mich endlich mal umziehen kann.“ Ich rannte schon den ganzen Tag in einem schlichten Shirt und einer abgeschnittenen Jogginghose durch die Gegend, weil es einfach für die Dinge die ich hatte heute machen müssen, bequemer gewesen war. Aber das hieß nicht, dass ich vorhatte den ganzen Abend so herum zu rennen. „Also mich stört es nicht“, grinste Max nachdem er mich musternd von oben nach unten betrachtet hatte. „Also mich auch nicht“, kam es unterstützend von Per der Jules überrascht ansah, weil sie ihm in die Rippen geboxt hatte. „Männer“, seufzte ich leise auf. „Warum müsst ihr eigentlich immer zusammenhalten?“ „Weil man sonst nicht gegen euch Frauen ankommt?“, lachte Per und hielt dieses mal Jules Hände fest, bevor sie ihm ein weiteres Mal in die Rippen boxen konnte. „Also wenn ihr so schwach seid, dann sollte ich wohl besser den Bierkasten selbst aus dem Keller holen“, feixte ich und warf einen prüfenden Blick auf die Arme der beiden Jungs. „Nicht dass ihr mir unterwegs noch von der schweren Last zusammenbrecht.“ „Jetzt übertreibst du aber!“, lachte Max, packte mich an der Hüfte und fing an mich zu kitzeln. „Maaaaax“, kicherte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. „Tue lieber was sinnvolles.“ „Gute Idee“, meinte er und ehe ich mich versah, gab er mir auch schon einen leidenschaftlichen Kuss. „Hilfe“, meinte Per und grinste über das ganze Gesicht. „Da kann man ja neidisch werden.“ Ich löste mich von Maxs Lippen und sah zu Per. Mir lag ja in diesem Moment ein so passendes Kommentar auf der Zunge, aber ich verkniff es mir lieber. Ich konnte dem armen jungen Mann doch nicht so sehr einen Wink mit dem Zaunpfahl geben, dass es schon kein Wink mehr war, sondern ich hätte ihn damit wohl beinahe erschlagen, hätte ich mir das Kommentar jetzt nicht verkniffen. „Per? Wie wäre es, wenn du mal den Bierkasten holst?“, sagte ich zu ihm und sah dann zu Jules. „Und du zeigst ihm wo der Keller ist.“ So, somit waren die beiden schon einmal beschäftigt und ich vor weiteren frechen Äußerungen verschont. „Max und du kümmerst dich um das Besteck und die restlichen Teller, damit die aus der Küche rauskommen, genauso wie die Gläser und der Rest eben und ich verschwinde mal kurz und zieh mich um.“ Kurz sah ich zwischen den Dreien hin und her, doch da keine Einsprüche kamen, verschwand ich aus der Küche und ging nach oben ins Schlafzimmer um mir etwas anderes anzuziehen. Ich öffnete den Schrank und schlug beinahe die Hände über dem Kopf zusammen. Warum hatte ich mir eigentlich so viel Mühe gegeben alles ordentlich einzuräumen wenn es jetzt aussah, als wäre ein Tornado durch den Schrank gefegt? So viel Chaos konnte man doch gar nicht veranstalten nur um ein einfaches T-Shirt zu suchen, aber Jules schaffte wirklich alles. So langsam bekam ich das Gefühl sie schlug so langsam nach mir, während ich ruhiger wurde. Früher war sie diejenige gewesen die immer auf Ordnung geachtet hatte und ich diejenige, mit der das Chaos Hand in Hand unterwegs war und jetzt schien es beinahe umgedreht zu sein. Aber wenn 2 Chaoten unter einem Dach lebten, dann musste es einen geben der hin und wieder ein Auge auf die Sache warf. Gut Max wohnte ja nicht bei mir, zumindest nicht offiziell. Er schlief nachts hier, aß meistens auch hier, hatte ein paar Sachen von sich hier, aber das war es eigentlich auch schon. Jeder hatte noch sein eigenes Reich wohin er sich zurückziehen konnte wenn er seine Ruhe brauchte und das wollten wir auch weiterhin beibehalten, da waren wir uns recht schnell einig gewesen. Man musste ja nicht gleich alles überstürzen und so etwas schon gar nicht. Umgezogen ging ich wieder nach unten wo überraschenderweise alles erledigt war. Es gab nichts mehr, was noch gemacht werden musste. Jetzt fehlte nur noch die restlichen Leute und dann konnte die Einweihungsparty beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)