Das Leben geht weiter von Mad_Redhaired_Goblin (Empty Trash Fanfic) ================================================================================ Kapitel 13: Zukunft ------------------- Ich hatte keine Ahnung wie lange ich schon hier auf dem Sofa saß und in die Nacht hinaus starrte. Noch immer saß ich so da, wie ich mich hingesetzt hatte. Ich hatte mich nicht bewegt, mich nicht getraut mich zu bewegen aus Angst seine Rückkehr nicht mit zu bekommen. Aber ich wollte hier sein wenn er heim kam, ich hatte ihm doch noch so vieles zum sagen. Plötzlich... Ich hob ein wenig meinen Kopf als ich hörte wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Er war tatsächlich zurückgekommen, doch warum war er es? War er zurückgekommen weil er zurückkommen wollte oder war er nur hier, weil er etwas vergessen hatte? So viele Gedanken schossen mir in diesem Moment durch meinen Kopf, dass ich glaubte er würde platzen. Ich verhielt mich still und bewegte mich nicht. Nur mein Blick folgte der schemenhaften Gestalt die sich durch das fahle Mondlicht vom Rest der Wohnung abhob. „Max?“, fragte ich leise und ich merkte wie meine Stimme zitterte. Die Gestalt zuckte zusammen und bewegte sich leicht. „Du bist noch wach?“, kam es leise und fragend zurück und es war wirklich Max der dort im Wohnzimmer stand. Ich fühlte mich erleichtert und dennoch verschwand die Kälte nicht aus meinem Körper. Die Kälte die sich über mich gelegt hatte, als er die Wohnung verlassen hatte. „Ich...“, fing ich leise an und senkte meinen Blick. „Ich wollte hier sein wenn du zurück kommst.“ *auch wenn ich nicht wusste ob du es tun würdest* Max bewegte sich langsam auf das Sofa zu. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, nicht in seinen Augen lesen... Ich wusste nicht was er dachte oder was er fühlte. Ich wusste nichts. Langsam setzte sich Max auf das Sofa und sah mich an. „Es ist gleich 5 Uhr und du musst in 3 Stunden wieder aufstehen“, sprach Max leise. Ich drehte leicht meinen Kopf und sah ihn an. Was hatte er mir damit sagen wollen? War es ihm denn egal warum ich hier saß dass er nicht nach fragte warum? Warum machte er mich auf das aufmerksam? Wollte er damit auf irgendetwas anspielen? „Es ist mir egal“, sagte ich leise und klemmte meine Hände zwischen meine Knie, damit er nicht sehen konnte dass sie zitternden. Ich fröstelte trotz der Wärme die in der Wohnung lag, so erreichte sie doch nicht mein Innerstes. „Deine Zukunft ist dir egal?“, fragte Max leise nach und ich konnte seinen Blick sehen, auch wenn ich es nicht wirklich tun konnte. Aber ich brauchte kein Licht um zu wissen wie er aussah, wie sein Blick war, ich sah ihn so deutlich vor mir dass es beinahe schon beängstigend war. „Ja das ist sie“, sprach ich leise und spürte wie mir eine Träne über die Wange rollte. „Was bringt es mir wach auf Arbeit zu sein, wenn ich dadurch dem Menschen der mir so vieles im Leben bedeutet nicht sagen kann, dass es mir leid tut? Was bringt mir eine Zukunft wenn ich sie ohne den Menschen verbringen muss den ich liebe?“ Ich hatte so viel Zeit zum nachdenken gehabt und diese Worte waren nicht einfach nur gesagt worden um alles wieder zum Guten zu wenden, nein sie waren das was ich dachte, was ich fühlte. Ja der Job war mir wichtig und ja er war meine Zukunft, aber das war Max ebenfalls. Er war mir das wichtigste in meinem Leben und das wollte ich einfach nicht aufgeben. „Wenn ihr morgen geht, dann werde ich mitkommen“, sagte ich leise und drehte meinen Kopf wieder beiseite. Mein Blick ging wieder hinaus in die Nacht. „Nein das wirst du nicht“, sagte Max leise und aus den Augenwinkel heraus konnte ich sehen wie er den Kopf schüttelte. Ich schloss meine Augen und dennoch konnte ich nicht verhindern dass mir die Tränen über die Wangen liefen. War es das also jetzt wirklich gewesen? War so schnell alles vorbei? Konnte denn alles so schnell vorbei sein? Aber warum auch sonst sollte er mich nun nicht dabei haben wollen, wo es ihm vorher noch so wichtig gewesen war. Es konnte doch nur so sein und vermutlich war er wirklich nur zurückgekommen, weil er etwas holen wollte. Wie hatte ich nur so naiv sein können und glauben dass ein paar Worte alles Gesagte rückgängig machen konnte? „Ich.... ich verstehe“, kam es leise mit tränenerstickter Stimme von mir, aber ich konnte mich einfach nicht länger verstellen. Wozu auch? Welchen Sinn sollte das alles noch haben? Er hatte sich entschlossen und nun musste ich schauen wie ich mit seiner Entscheidung klar kam. Langsam löste ich meine Haltung und wollte vom Sofa aufstehen. Einfach gehen um alleine sein zu können, doch da legte sich seine Hand auf meinen Arm. Er hielt ihn nicht fest, er hatte nur seine Hand auf diesen gelegt. Aber es reichte um stehen zu bleiben. „Nein das tust du nicht“, sagte Max leise und schüttelte seinen Kopf. „Ich habe vieles gesagt gehabt und ich habe über vieles nachgedacht. Ich hatte ja lange genug Zeit und ich bin zu einem Entschluss gekommen.“ Ich trat einen Schritt zurück, so dass seine Hand von meinem Arm fiel. Mein Blick lag auf ihm und doch sah ich durch ihn hindurch. „Was gibt es da nicht zu verstehen?“, fragte ich leise und meine Stimme klang müde und verletzt. „Du wolltest dass ich mitkomme, du bist gegangen und kommst zurück und sagst mir nun, dass du nicht willst dass ich mitkomme. Ich denke es ist offensichtlich was du mir damit sagen möchtest, aber ich werde schon irgendwie klar kommen.“ Ich drehte mich um, denn was gab es da noch zu sagen oder zu erklären? Er hatte seinen Entschluss gefasst und jetzt musste ich eben schauen wie ich damit klar kam. Er hatte sich entschieden und ich musste mit den Folgen leben. Nein ich sah nichts, was man da noch erklären musste. „Warum gibst du mir nicht die Chance es dir zu erklären?“, fragte Max leise und ich hörte wie er aufstand, ehe ich seinen Atem in meinem Nacken spürte. „Erklären was nicht notwendig ist zu erklären?“, fragte ich leise zurück und schlang meine Arme um meinen Körper in der Hoffnung ihn so wärmen zu können. „So ist es nicht und ich weiß, dass du es tief in deinem Inneren auch weißt“, sprach Max leise und kam mir ein Stückchen näher. „Ich soll es wissen?“, fragte ich leise und schüttelte langsam meinen Kopf. „Das einzige was ich weiß ist, dass ich nichts mehr weiß. Was bis vorher noch klar vor mir gelegen ist, liegt nun in tiefer Dunkelheit. Das Licht was mich geleitet hat ist erloschen und ziellos irre ich umher und du sagst, ich würde es wissen?“ „Ich habe dich vorher vor eine Entscheidung gestellt vor ich dich nicht hätte stellen sollen“, sprach Max leise und auf meine Arme durchzog ein leichtes Kribbeln als er mit seinen Händen langsam an ihnen hinunter glitt ohne sie dabei zu berühren. „Es war egoistisch von mir von dir zu verlangen dass du deine Zukunft einfach so aufgibst nur damit ich dich an meiner Seite haben kann, damit ich mich nicht alleine fühle. Ich möchte nicht dass du das aufgibst was dir wichtig ist und deswegen möchte ich auch nicht, dass du mitkommst. Es ist mir leider erst klar geworden nachdem ich stundenlang alleine durch Berlin gelaufen bin.“ Ich biss mir auf die Lippe als ich seine Worte hörte und sie doch nicht glauben konnte. War es wirklich so wie er es in diesem Moment sagte oder hörte ich nur das, was ich hören wollte, weil ich meine Augen vor der Wahrheit verschloss? „Heißt das also...“, fing ich zu sprechen an ehe mir die Stimme versagte und ich den Satz abbrechen musste. Leicht legte Max seine Hände auf meine Schultern und drehte mich langsam zu ihm um. Sanft strich er mir mit der Hand über die Wange. „Ich liebe dich und alleine die Vorstellung ohne dich zu sein schmerzt“, sprach Max mit leiser und sanfter Stimme. „Aber die Vorstellung dich unglücklich zu machen raubt mir den Verstand und lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Du warst bereit gewesen alles für mich aufzugeben, aber das kann und werde ich nicht zulassen. Ich weiß ich muss noch vieles lernen, ich weiß ich muss dir mehr vertrauen und ich hoffe, dass du mir die Zeit gibst es zu tun. Ich werde noch viele Fehler machen und es wird nicht immer leicht sein, aber bitte gebe mir die Chance dir zu beweisen dass ich es schaffen kann.“ Ich lehnte meine Stirn gegen seine Brust, nicht wissend was ich sagen sollte. Die Wärme die vorher meinen Körper verlassen hatte kam wieder zurück und verdrängte Stückchen für Stückchen die Kälte aus mir. Meine Zukunft die nur noch ein schemenhafter Schatten gewesen war nahm wieder Konturen an, wurde schärfer und schärfer bis sie wieder klar vor mir lag. Ich nahm meinen Kopf wieder von seiner Brust und sah ihn von unten herauf an, während er mir mit dem Finger meine Tränen von der Wange wischte. „Meinst du kannst mir das was ich dir an den Kopf geworfen habe verzeihen?“, fragte er leise und in seiner Stimme lag etwas bittendes. Ich sah ihn an und nickte langsam mit dem Kopf. „Wenn du mir verzeihen kannst?“, fragte ich leise und zum ersten Mal seit Stunden lag wieder ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. War ich vorher noch ohne Hoffnung gewesen so glaubte ich nun dass wir gemeinsam jede noch so große Schwierigkeit überstehen würden können die das Leben für uns vorbereitet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)