Das Leben geht weiter von Mad_Redhaired_Goblin (Empty Trash Fanfic) ================================================================================ Kapitel 14: Abschied auf Zeit ----------------------------- Ein lautes Piepen riss mich aus meinem Schlaf und es dauerte einen Moment bis mir klar wurde, dass es nicht der Wecker war der dieses Geräusch von sich gab. *What the fuck?*, fragte ich mich in Gedanken und schlug die Bettdecke beiseite. Wer zum Henker kam auf diese dumme Idee um diese Uhrzeit anzurufen? Es war kurz vor halb Acht und ich hatte das Gefühl, gerade eben erst die Augen zugemacht zu haben. Dabei war es vor 2 Stunden gewesen. Müde und mit noch halbgeschlossenen Augen tapste ich die Stufen nach unten und überlegte wo ich das Telefon hingelegt hatte. So wirklich Mühe gab ich mir eigentlich nicht wirklich, denn vielleicht gab es ja die Hoffnung dass der Anrufer auflegte weil ihm alles zu lange dauerte. Aber scheinbar hatte ich da die Rechnung ohne den Anrufer gemacht. Es klingelte und klingelte und es schien so, als würde das Klingeln von Mal zu Mal lauter und aufdringlicher zu werden. Ich seufzte auf, warf ein Kissen beiseite und da lag das Telefon ja. „Ja?“, murmelte ich müde und vergaß vollkommen mich mit meinem richtigen Namen zu melden. Aber es war einfach Macht der Gewohnheit und ich kam gar nicht auf die Idee dass es jemand sein könnte, der mich nicht kannte. „Da hört sich aber jemand sehr müde an“, lachte die Person am anderen Ende und schien sehr guter Laune zu sein. „Ich höre mich nicht nur so an, sondern ich bin es auch“, meinte ich und gähnte herzhaft. „Ok dann wird mein Vorschlag dir ja gerade recht kommen“, hörte ich es wieder am anderen Ende lachen. „Und dieser wäre?“, gähnte ich ins Telefon und es war mir relativ egal ob das jetzt unhöflich war oder nicht. Ich war müde und das konnte man ruhig merken. „Die Jungs fahren ja heute für 4 Wochen ins Studio und da dachte ich mir, dass du sicherlich Zeit mit Max verbringen möchtest“, erklärte die Stimme am anderen Ende. „Also bleibst du heute am besten daheim, genießt die Zeit und kommst erst morgen wieder. Bedeutet, dass ich dich heute nicht hier sehen will.“ „Oh... Ok... Gut gedacht“, sagte ich und war wirklich ein klein wenig überrascht. Jetzt war mir auch klar, warum das Telefon so früh geklingelt hatte. Hätte es eine halbe Stunde später geklingelt, dann wäre ich wohl nicht mehr daheim gewesen. „Dann wünsche ich dir eine gute Nacht, einen noch schöneren Tag und wir sehen uns morgen in aller Frische wieder“, lachte Benedikt und legte den Hörer auf. Ich sah noch einmal verdutzt auf das Telefon in meiner Hand, ehe ich es auf stumm schaltete und es zurück auf das Sofa warf. Müde tapste ich wieder zurück ins Schlafzimmer und ließ mich ins Bett sinken und kuschelte mich sofort wieder in die warme Decke. „Wer war es denn?“, fragte Max leise und zog mich näher zu sich heran. „Benedikt“, murmelte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. „Was wollte er denn?“ „Mir sagen dass ich freihabe weil ihr doch heute fahrt“, antwortete ich ihm und legte meinen Arm um seinen Bauch. „Schön“, sagte Max leise und schloss seine Arme um mich. Es dauerte nicht lange da waren wir beide wieder eingeschlafen. Es war wirklich ein turbulenter Abend davor gewesen und der Schlaf würde uns beiden sehr gut tun. So schnell konnte uns jetzt niemand mehr stören, denn das Telefon war stumm gestellt, der Wecker aus gestellt und wagen so früh vor der Türe zu stehen würde so oder so niemand. Jedenfalls niemand der wusste wer in diesen 4 Wänden wohnte. Der Duft von frischem Kaffee kitzelte mich in der Nase und müde blinzelte ich mit den Augen. Der Platz neben mir war leer, also war Max wohl bereits aufgestanden. Anders konnte es auch gar nicht sein, denn wer sonst hätte den Kaffee kochen können und dass es jemand tat verriet zumindest der Geruch. Mit den Füßen schob ich die Bettdecke ans Fußende und räkelte mich erst einmal ausgiebig, ehe ich aufstand. Ich zog mir etwas anderes an und ging dann die Treppe nach unten und immer dem Duft von Kaffee folgend, bis ich letztendlich in der Küche stand. „Mmmmmh“, seufzte ich und roch an dem frischen Kaffee in der Kaffeekanne. „Dich kann man aber auch nicht überraschen“, meinte Max lachend und schüttelte seinen Kopf. „Überraschen? Wieso überraschen?“, fragte ich verwundert, denn womit hatte er mich denn überraschen wollen, sollte er es vorgehabt haben. „Nun weil ich dir eigentlich das Frühstück ans Bett bringen wollte?“, schlug Max grinsend vor und lehnte sich mit der Hüfte gegen die Spüle. „Aber scheinbar kann man das nur, wenn man sämtliche Türen und Fenster schließt bevor man anfängt mit Kaffee kochen.“ Ein wenig verlegen sah ich auf den Boden der Küche, kratzte mich mit der Hand am Hinterkopf, ehe ich Max von unten herauf ansah. „Ich kann mich ja nochmal ins Bett legen und so tun als würde ich schlafen“, meinte ich mit einem etwas entschuldigenden Blick. Ich wusste ja wie ärgerlich es sein konnte wenn man jemanden überraschen wollte und der einem einen Strich durch die Rechnung machte. Aber der Duft von frischem Kaffee weckte mich einfach, da konnte ich mich einfach nicht dagegen wehren. „Wäre eine Idee“, lachte Max und sah sich kurz in der Küche um. „Und wenn du nach oben gehst, dann könntest du ja eigentlich auch gleich die Brötchen und so weiter mit nehmen.“ „Das hast du dir wohl so gedacht“, lachte ich und schlug ihm leicht mit der flachen Hand gegen den Arm. „Ich trage alles nach oben, du krümmelst das Bett voll und ich darf danach das Bett ausschütteln. Oh nein mein Schatz, so haben wir aber nicht gewettet.“ „Einen Versuch war es ja zumindest mal wert“, lachte Max und rieb sich den Arm, auch wenn das überhaupt nicht hatte weh tun können. „Meinst du, du schaffst es dann wenigstens den Tisch zu decken?“ „Hmm... Ich glaube das bekomme ich gerade noch hin“, sagte ich mit einem Zwinkern und räumte dann alles was man für ein ausgiebiges Frühstück benötigte nach draußen und stellte es auf den Esstisch. Ich hatte keine Ahnung wann wir uns einmal ein ausgiebiges Frühstück gegönnt hatten. Meist war es bei einem schnellen Frühstück auf halbem Weg aus der Wohnung heraus geblieben. Zumindest war es bei mir so gewesen. Aber ich schlief nun mal lieber 15 Minuten länger, als dass ich frühstückte. War vielleicht nicht gesund und nicht gerade Konzentrationsfördernd, besonders dann nicht wenn einem der Magen anfing zu knurren, aber der Wunsch nach mehr Schlaf war morgens einfach viel zu groß. „Max? Bringst du noch die Butter aus dem Kühlschrank mit?“, rief ich in die Küche, weil die hatte ich wieder einmal vergessen. Irgendwann einmal würde ich noch meinen Kopf irgendwo vergessen, so wie ich in letzter Zeit ständig Sachen vergaß. Man wurde eben doch nicht jünger. Es war ein sehr ruhiger Nachmittag den wir beide verbrachten und der tat uns beiden auch sehr gut. Wenn man bedachte dass am Abend davor noch ganz gewaltig die Fetzen geflogen waren, so konnte man es sich jetzt schon gar nicht mehr vorstellen. Aber der Streit war für uns beide nicht einfach gewesen und auch wenn keiner mehr ein Wort darüber verloren hatte, so war es dennoch klar, dass sich jeder so seine Gedanken machte. War alles nur dahergesagt gewesen oder steckte in so mancher Unterstellung nicht doch ein wenig Wahrheit? Es war ein schmaler Grat und oftmals sagte man in einem Streit Dinge, die man so nicht unbedingt sagen wollte, aber man traf damit absolut ins Schwarze. „Hast du auch alles was du brauchst?“, fragte ich Max der seine Tasche gerade die Treppe runtertrug. „Und wenn nicht dann habe ich schon einen Grund um zurück nach Berlin zu fahren“, meinte er grinsend und stellte seine Tasche in den Flur. „Ja und die anderen machen dich bei deiner Rückkehr erst einmal einen Kopf kürzer“, sagte ich lachend. „Hätte zwar den Vorteil dass ich mich dann nicht mehr so strecken müsste, aber ich hätte dich dann doch lieber als Ganzes zurück.“ „Keine Sorge ich werde schon auf mich aufpassen“, sprach Max ruhig und nahm mich in den Arm. „Und in knapp 4 Wochen hast du mich ja wieder und kannst dich mit eigenen Augen von der Vollständigkeit überzeugen.“ „Und das werde ich sehr ausführlich tun“, meinte ich mit einem Zwinkern und legte meine Arme um seine Hüfte. „Habe dann doch so einiges nachzuholen.“ Max hatte ein wissendes Lächeln auf den Lippen und lehnte leicht seine Stirn gegen meine. „Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mich darauf freue“, sprach er leise und sah mir tief in die Augen. „Ich vermisse dich ja jetzt schon und ich bin noch nicht einmal weg. Wie soll das erst in den nächsten Tagen werden? Ich glaube das überlebe ich nicht.“ Sanft strich ich ihm mit der Fingerspitze über die Wange. „Wir werden da sicherlich einen Weg finden“, sagte ich leise und ein sanftes Lächeln lag mir auf den Lippen. Ich wusste zwar noch nicht wie es werden würde, aber irgendwie würden wir es bestimmt überstehen. Es waren nur knapp 4 Wochen wo wir getrennt waren. Man konnte es auch als Generalprobe sehen, denn ich glaubte nicht, dass ich auf jeder Tour die sie machten dabei sein konnte. Da würde es wohl für eine längere Zeit als nur 4 Wochen sein. Von draußen drang ein lautes Hupen in die Wohnung und es war klar, wer sich damit angekündigt hatte. „Scheint wohl so als wäre es soweit“, seufzte ich leise und löste meine Umarmung. Leicht nickte Max mit dem Kopf und nahm seine Tasche. Er legte eine Hand an die Türklinke, öffnete die Türe ein Stück, ehe er in seiner Bewegung innehielt. Die Tasche flog zu Boden als Max sich umdrehte, mich ganz dicht an sich heranzog und seine Lippen die meinigen in einem leidenschaftlichen und zugleich liebevollen Kuss berührten. „Ich liebe dich“, flüsterte er mir leise ins Ohr und hauchte mir noch einen kleinen Kuss auf die Lippen, als in diesem Moment erneut jemand auf die Hupe drückte. „Nun geh schon bevor sie dich hier raus tragen“, meinte ich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, auch wenn es mir unheimlich schwer fiel mich von ihm zu verabschieden. Aber es war ja nur für eine begrenzte Zeit und dann konnte ich ihn wieder in meine Arme schließen. Nur leicht nickte Max mit dem Kopf, nahm wieder seine Tasche und verließ die Wohnung. Ich schloss die Türe hinter ihm und ging zurück ins Wohnzimmer. Es war wieder still geworden und ich freute mich schon auf den Tag, an dem die Stille ein Ende nehmen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)