Das Leben geht weiter von Mad_Redhaired_Goblin (Empty Trash Fanfic) ================================================================================ Kapitel 18: Schreckliches Geheimnis ----------------------------------- Ich lag wach im Bett und starrte an die Zimmerdecke. Ich konnte einfach nicht einschlafen, nicht solange ich nicht wusste wo er war, was er tat und warum er sich nicht gemeldet hatte. Ich hatte es versucht, aber ich war kläglich gescheitert. Ein leises Geräusch drang vom unteren Teil der Wohnung ins Schlafzimmer und ich warf einen Blick auf den Wecker der neben mir auf dem Nachttisch stand. Es war jetzt kurz vor 4 Uhr in der Früh. Nein er hatte es wahrlich nicht eilig gehabt nach Hause zu kommen. Ich drehte mich auf die Seite, als jemand das Zimmer betrat. Ich wusste dass er es war, dafür brauchte ich nicht hinschauen. Mir brannten in diesem Moment so viele Fragen auf der Seele die ich ihm jetzt am liebsten gestellt hatte, aber er sollte nicht mitbekommen dass ich noch wach war. Dass ich die ganzen letzten Stunden nicht hatte schlafen können und noch weniger sollte er wissen, dass ich mir Sorgen gemacht hatte. Es wurde für einen Moment ein wenig unruhig im Bett als er sich hinlegte. Ich spürte wie er mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich und mir einen Kuss auf die Wange gab. Ich hörte auch das leise „Träum süß“ das er mir ins Ohr flüsterte, aber ich reagierte nicht darauf, wollte nicht darauf reagieren. Er hatte mich mit seinem Verhalten verletzt und ich konnte nicht einfach so wieder zur Tagesordnung übergehen. Aber auch jetzt wo er da war, konnte ich nicht schlafen. Mit offenen Augen lag ich im Bett, während er selig zu schlafen schien. Warum war er erst so spät nach Hause gekommen und warum tat er so, als wäre nichts passiert? Hatte er etwa schon vergessen gehabt was ich ihm erzählt hatte? Hatte er es vergessen oder war es ihm egal gewesen? Einen Grund gab es sicherlich und ich würde ihn noch erfahren ob er es wollte oder ob nicht. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und starrte erneut einfach nur an die Zimmerdecke. Ich versuchte ja zu schlafen, aber es ging einfach nicht. Immer und immer wieder stellte ich mir die gleiche Frage. Die Frage nach dem Warum. Aber egal wie oft ich auch darüber nachdachte, ich fand keine Lösung. Zumindest keine Lösung die mir logisch erschien. Eigentlich hatte ich ja an diesem Tag frei, aber je länger ich wach lag, desto weniger Lust verspürte ich diesen freien Tag wahr zu nehmen. Was würde er auch schon bringen? Er hatte gestern keine Zeit mit mir verbringen wollen, warum sollte es sich nun geändert haben. Aber vielleicht war ich auch einfach nur stur und wollte ihm nun zeigen wie es war wenn man sich auf etwas gefreut hatte und es dann nicht eintrat. Vorausgesetzt natürlich er konnte sich überhaupt noch daran erinnern dass ich heute frei gehabt hätte. Als der Wecker auf halb Neun sprang, erhob ich mich aus dem Bett und ging an meinen Schrank um mir neue Sachen heraus zu nehmen. Ich gab mir keine große Mühe leise zu sein, so wie sonst immer. Wenn er wach wurde, dann wurde er eben wach. Dann war es sein Problem und nicht meines. Mit den Sachen unterm Arm verschwand ich im Badezimmer um erst einmal zu duschen. Vielleicht verhalf mir ja das zu neuen Lebensgeistern und vertrieben ein wenig die Müdigkeit die sich in meinem Körper breit gemacht hatte. Ich kam unter der Dusche vor und wollte mich anziehen, merkte aber schnell, dass ich etwas im Schlafzimmer vergessen hatte. Also ging ich wieder zurück ins Schlafzimmer und trat an den Schrank um das Vergessene herauszuholen. „Du bist wach?“, hörte ich es leise vom Bett fragen. Scheinbar hatte ich Max wohl doch geweckt. *Wie schade aber auch*, ging es mir dabei unfairerweise durch den Kopf. „Ja das bin ich“, meinte ich nur und zog mich weiter an. Aus den Augenwinkel sah ich, wie Max sich im Bett aufgesetzt hatte. Er sah müde aus und er sah kaputt aus. Aber das taten wir wohl beide. „Was hast du vor?“, fragte er nach und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Ins Büro gehen“, sagte ich und sah mich kurz im Zimmer um, ob ich nicht etwas vergessen hatte. „Ja aber ich dachte du hast heute frei“, kam es wieder fragend von Max, der nun aus dem Bett aufstand. „Habe mich umentschieden“, sagte ich und schnappte meine Jacke die über einen Stuhl hängte. Es war morgens nicht mehr so warm wie noch vor ein paar Tage. Man merkte eben doch, dass der Herbst so langsam kam. „Ja aber wieso?“ „Weil ich noch etwas am Konzept machen muss.“ „Ich dachte du bist fertig und wir könnten heute endlich mal wieder einen ganzen Tag zusammen verbringen“, kam es von Max der auf mich zu kam und der es wirklich nicht verstand. Nicht verstand warum ich jetzt einfach ging wo ich doch frei hatte. Wenigstens das hatte er nicht vergessen, wenn er schon den Rest vergessen hatte. „Ich bin eben doch noch nicht fertig“, sagte ich, zog meine Jacke an und verließ das Schlafzimmer. Ruhig ging ich die Treppe nach unten, während Max mir hinterher ging. „Kannst du das nicht morgen noch machen?“, fragte Max und blieb oben auf der Treppe stehen. Er schien wohl so langsam zu merken dass etwas nicht stimmte. „Nein kann ich nicht“, sagte ich nur kurz und fuhr mir mit den Händen über das Gesicht. „Ja aber du hast doch gesagt dass...“, sagte Max, kam die Treppe herunter, blieb jedoch auf halber Strecke stehen, als sein Blick auf den Esszimmertisch fiel. „Ich weiß nicht wann ich zurückkomme, also warte nicht auf mich“, meinte ich zu ihm, schnappte meinen Schlüssel und verließ die Wohnung. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung was ich im Büro tun sollte, aber es würde sich bestimmt etwas finden lassen was ich tun konnte. Max sah auf die Türe die gerade ins Schloss gefallen war und ließ sich auf die Treppe sinken. „Ich bin ein Vollidiot! Ein riesiger Vollidiot!“, sagte er laut und raufte sich die Haare. So langsam verstand er wirklich warum ich gegangen war, wo doch alles anders geplant gewesen war. Aber er wusste, dass er selbst daran schuld war. Er hatte einen Fehler gemacht und der war nicht wieder gut zu machen. Barfuß ging er nach unten ins Wohnzimmer, suchte das Telefon und klingelte durch. Er warte nicht erst bis sich sein Gesprächspartner gemeldet hatte, sondern fing gleich an zu reden. „Per ich bin so ein Vollidiot“, sagte Max und fuhr sich mit der freien Hand über das Gesicht. „Ein Volltrottel wie es ihn kein zweites Mal gibt!“ „Und deswegen wirfst du mich um die Uhrzeit aus dem Bett?“, fragte Per und klang reichlich müde. Es war absolut nicht seine Zeit und das sollte Max eigentlich wissen. Aber wenn er um diese Uhrzeit anrief, dann musste es einen guten Grund haben. „Was ist los?“ „Kannst du es dir nicht denken?“ „Ähm nein?“ „Sie wollte mich gestern überraschen und ich... Ich bin erst mitten in der Nacht nach Hause gekommen“, sagte Max und sah alles andere als glücklich aus. „Und jetzt ist sie sauer und ist einfach gegangen.“ „Sie ist sauer und da wunderst du dich noch darüber?“, kam es von Per der scheinbar nicht vorhatte Max zu beruhigen. „Du wärst es doch auch gewesen wenn sie dich einfach hängen gelassen hätte oder? Weißt du eigentlich was du da gestern angestellt hast?“ „Sicherlich wäre ich sauer gewesen, aber was hätte ich den machen sollen?“ „Dich vielleicht mal melden? Damit sie weiß was los ist und sich keine Sorgen macht?“ „Woher willst du das wissen?“ „Weil sie gestern hier angerufen hat und gefragt hat wo du bist? Ob ich etwas wüsste? Weil sie ständig versucht hat dich zu erreichen, aber du dein Handy aus hattest?“ „Sie hat bei dir angerufen?“ „Ja natürlich hat sie das und sie hat sich verdammt enttäuscht angehört!“ „Aber was soll ich denn machen?“, fragte Max nach und hatte einen ratlosen Ausdruck auf dem Gesicht. „Wie wäre es mit der Wahrheit?“ „Ja aber ich kann ihr ja wohl schlecht sagen dass ich mich nicht heim getraut hatte oder?“ „Das meinte ich jetzt nicht damit. Aber du weißt genau was damit gemeint ist“, kam es wieder von Per, dessen Stimme ein klein wenig säuerlich geworden war. „Ich kann es ihr aber nicht sagen“, seufzte Max und biss sich auf die Unterlippe. „Willst du sie dann lieber weiter belügen? Was meinst du wie lange das gut geht? Was ist wenn sie es von irgendjemanden erfährt? Was glaubst du wohl wie sie dann reagiert?“ „Von wem sollte sie es denn erfahren? Es wissen doch nur ihr davon und ihr werdet es ihr wohl kaum auf die Nase binden oder?“ „Nein werden wir nicht, aber ich hab ehrlich gesagt keine Lust sie ständig anlügen zu müssen, nur weil du dich mal wieder nicht unter Kontrolle hast halten können“, meinte Per und klang nun wirklich sauer. „Und die anderen werden auch keine große Lust haben Alibi für dich zu spielen.“ Leise seufzte Max wieder auf. Er wusste ja dass er einen Fehler gemacht hatte und dass er den Abend am liebsten ungeschehen machen wollte, aber das war leider nicht möglich. „Wenn ich es ihr sage dann... Sie wird mir das nicht verzeihen können“, meinte Max wieder und da war er sich recht sicher. „Per ich weiß nicht was ich jetzt machen soll.“ „Tja Max! Das hättest du dir überlegen müssen bevor du gemeint hast sie betrügen zu müssen!“ „Meinst du ich bin stolz drauf!?“ „Ich hoffe mal nicht!“, sagte Per. „DU hast dir die Suppe eingebrockt, also musst DU sie auch wieder auslöffeln. Aber ich rate dir eines, warte nicht zu lange damit. Du machst es nur schlimmer als es so oder so schon ist.“ „Heißt das du wirst mir nicht helfen?“, fragte Max, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. „Genau das heißt es Max“, sagte Per. „Ich hab dir schon oft genug den Arsch gerettet und es wird langsam mal Zeit, dass du für deine Fehler selbst gerade stehst. Kläre die Sache, ansonsten kläre ich sie.“ „Das würdest du nicht tun oder?“ „Oh doch das würde ich tun. Sie tut so vieles für dich und wie dankst du es ihr? Du gehst ihr bei der erstbesten Gelegenheit fremd! Ich pack's einfach nicht! Was zum Henker hat dich bitte geritten dass du so einen Bockmist baust?!“ „Ich weiß es doch selbst nicht verflucht nochmal! Ich weiß nur dass es der größte Fehler meines Lebens war.“ „Dann schaue dass du es geregelt bekommst bevor es zu spät ist“, meinte Per und legte dann einfach das Telefon auf. Max sah auf das Telefon in seiner Hand und nickte leicht mit dem Kopf. Er wusste dass er es sagen musste, auch wenn nicht wusste was für ein Ende es nehmen würde. Aber er konnte nicht mit einer Lüge weiterleben. Er hatte einen Fehler gemacht und jetzt musste er eben die Rechnung bezahlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)