Das Leben geht weiter von Mad_Redhaired_Goblin (Empty Trash Fanfic) ================================================================================ Kapitel 33: Urlaubswünsche -------------------------- Nachdem Benedikt sich versichert hatte dass auch alles in Ordnung zu sein schien, startete er seinen Wagen und lenkte ihn wieder in den Berliner Verkehr. Er wusste genau wo er jetzt hinfahren würde und bereute es, es nicht schon viel früher getan zu haben. Er hätte die Vorzeichen erkennen müssen und reagieren, aber stattdessen hatte er gewartet. Gedacht dass sich das alles mit der Zeit legen würde, aber genau das hatte es eben nicht getan. Ihm war klar, dass auch er nicht gerade unschuldig an dem ganzen Desaster war und das einzige was er jetzt noch tun konnte, war einfach ein paar Sachen klar stellen, versuchen zu erklären, wo es eben noch möglich war. *Wenigstens da hab ich noch Glück*, dachte er sich, als er einen freien Parkplatz fand und seinen Wagen parkte. Er stieg aus, schloss den Wagen ab und ging auf das Haus zu vor welchem er geparkt hatte. Er war noch nie hier gewesen, aber für alles gab es ein erstes Mal. Kurz ließ er seinen Blick über die Namensschilder wandern, als sich die Haustüre öffnete und Benedikt die Gunst des Momentes nutzte und einfach durch die Türe huschte. Mit wenigen Schritten war er vor der Wohnungstüre angelangt und drückte nun mit dem Finger auf die Klingel. Er wusste nicht ob jemand da war und noch weniger wer ihm jetzt die Türe öffnen würde, aber das würde er ja gleich erfahren, denn Schritte näherten sich der Türe, ehe sie sich öffnete. „Hallo Jessica. Ist dein Bruder auch da?“, fragte Benedikt ruhig und hielt seine Hände in den Hosentaschen gesteckt. Jessica sah Benedikt an und schien zu überlegen. Sie kannte Benedikt von ihrem Bruder her, schien sich aber zu fragen was er wohl hier wollte. „Ja ist er“, antwortete sie dann ein wenig zögerlich und warf einen Blick über ihre Schulter in die Wohnung hinein, ehe sie wieder zu Benedikt sah. „Aber ich glaub nicht dass er in der Stimmung für Besuch ist. Seitdem er heute morgen nach Hause gekommen ist, hat er sein Zimmer nicht mehr verlassen. Nichtmal zum Essen ist er raus gekommen und schaut man in sein Zimmer, dann liegt er auf dem Bett und starrt an die Decke. Er reagiert auch nicht wenn man ihn anspricht aber naja... du kannst es ja trotzdem mal versuchen.“ „Dank dir“, meinte Benedikt und trat in die Wohnung und wartete bis Jessica die Wohnungstüre geschlossen hatte. „Und mach dir um deinen Bruder keine Sorgen, das renkt sich alles wieder ein.“ *Hoffe ich zumindest*, fügte Benedikt in Gedanken an den Satz hinzu und ging dann Jessica hinterher die zu dem Zimmer ihres Bruders ging. „Hoffentlich bald, es ist nämlich sonst so still hier“, seufte Jessica und verschwand dann in ihrem Zimmer. Nein ihr Bruder gefiel ihr im Moment so gar nicht, denn sie hatte ihn so noch nie erlebt. Sicherlich war er schon mal nur in seinem Zimmer gesessen, aber dann hatte man ihn wenigstens Gitarre spielen hören oder er hat sonst irgendwelchen Krach gemacht, aber dass er einfach nur so da lag und die Decke anstarrte, nein das war noch nie vorgekommen. Leise seufzte Benedikt auf, atmete tief durch und klopfte dann an die Zimmertüre. Er wartete einen Moment, doch es kam keinerlei Reaktion. Es hätte ihn ehrlich auch gewundert wäre einen gekommen, so dachte Max sicherlich, dass seine Mutter oder Schwester vor der Türe standen. Also öffnete Benedikt die Türe ein, betrat das Zimmer und schloss die Türe wieder hinter sich. So wie es Jessica beschrieben hatte, lag Max tatsächlich auf dem Bett und starrte an die Decke. „Bald kennst du das Muster auswendig“, meinte Benedikt ruhig, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich rittlings drauf. „Und wenn schon“, murmelte Max ohne den Blick von der Decke abzuwenden. „Was willst du?“ „Ich bin hier um mit dir zu reden“, sagte Benedikt und sah Max an. „Ein paar Dinge klar zu stellen, die du scheinbar falsch verstanden hast.“ „Nicht nötig“, entgegnete Max. „Ich habs kapiert.“ „Das glaube ich nicht Max“, sprach Benedikt und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. „Wie kommst du bitte auf die hirnrissige Idee, ich könnte ein Interesse an deiner Freundin haben? Wir sind Arbeitskollegen, wir sind gute Freunde, aber mehr auch nicht und da wird auch niemals mehr sein.“ „Ich sagte doch ich habs kapiert“, kam es seufzend von Max, der sich mit den Händen übers Gesicht fuhr. „Wenn du es kapiert hast, warum hast du dann einen solchen Schwachsinn gemacht? Sie saß hier und hat sich jeden Tag gefragt was du machst, wie es dir wohl geht, wie ihr voran kommt mit dem Album, mir jeden Tag damit in den Ohren gelegen und du springst mit der nächstbesten in die Kiste weil du der Meinung bist sie würde dich mit mir betrügen?!“ „Benedikt lass gut sein“, sagte Max leise und seine Stimme klang müde. „Nein das lasse ich jetzt nicht gut sein“, meinte Benedikt und schüttelte den Kopf. „Ich will dass das endlich in deinen Kopf reingeht, dass sie nicht mich liebt oder ähnliches sondern ganz alleine nur dich. Sie hat ihre Eltern zurückgelassen, ihre Freunde um hier in Berlin bei dir zu sein. Sie arbeitet den ganzen Tag damit sie mit dir zusammen wohnen kann. Sie hat sogar ihr Studium hingeworfen damit sie hier in Berlin bleiben kann und nicht wieder zurück muss. Sie hat so vieles für dich aufgegeben und was machst du? Du verpasst ihr einen Tritt in den Hintern!“ Wieder fuhr sich Max mit den Händen über das Gesicht, ehe er sich aufrichtete, vom Bett ging und an das Fenster trat. Mit den Händen stützte er sich auf dem Fensterbrett ab und sah nach draußen. „Ich weiß dass ich ein Vollidiot bin. Ich weiß dass ich einen Fehler gemacht habe, den ich nicht wieder gut machen kann und glaub mir... Wenn ich wüsste wie, ich würde die Zeit sofort zurückdrehen“, sprach Max leise ohne seinen Blick ab zu wenden. „Aber ich weiß es nicht und ich kann es nicht. Ich hab es verbockt, so richtig und muss jetzt schauen wie ich damit klar komme.“ Seufzend senkte Max einen Moment lang seinen Kopf, ehe er ihn wieder ein Stückchen anhob und weiter sprach. „Ich habe früher nie Schwierigkeiten gehabt das zu bekommen was ich wollte und ich habe mir auch nie wirklich Mühe gegeben es zu behalten. Es gab für mich nie einen Grund dafür und ehrlich gesagt hatte es mich auch nie wirklich interessiert. Warum auch? War die eine weg, dann kam eben die nächste. Wozu sich Gedanken machen?“ Verbittert lachte Max auf. „Und nun musste ich auf eine sehr bittere Art und Weise lernen, dass es seine Gründe gibt warum man sich Gedanken machen sollte. Leider habe ich mir die falschen gemacht. Ich habe mir Gedanken über Dinge gemacht, die weder vorhanden noch jemals eingetreten wären. Ja der große und coole Max Buskohl hat Angst bekommen. Angst bekommen das zu verlieren was ihm wichtig ist. Weißt du wie es ist jemanden so sehr zu lieben, dass es weh tut? Dass man das Gefühl bekommt durch zu drehen wenn die Person die man liebt nicht bei einem sein kann? Hast du denn eine Ahnung davon wie leer und einsam man sich fühlen kann, wenn man niemanden hat der einen im Arm hält?“ Langsam wandte sich Max vom Fenster ab und sah Benedikt an. „Gott verdammt ich wusste es nicht! Ich hatte keine Ahnung wie es sich anfühlt jemanden zu lieben, ich wusste ja nicht einmal was Liebe ist! Ich hab gedacht ich könnte einfach so weiter machen wie bisher auch, dass ich mich nicht wirklich verändern müsste, dachte dass alles einfach sein würde. Aber da hatte ich mich getäuscht! Eifersucht war früher ein Wort das in einem Wörterbuch stand und jetzt verspürte ich sie sobald auch nur einer sie zu lange angeschaut hatte. Es war vollkommen egal ob du es warst, ob es Tim war... Ich war sogar eifersüchtig wenn sie mit Per gescherzt hatte. Wenn ihr zwei zusammen gelacht hattet, euch über geschäftliches unterhalten hattet... Ich habe mich ausgegrenzt gefühlt... Ich war eifersüchtig auf das was ihr zusammen hattet und von dem ich keine Ahnung hatte. Ja ich war sauer dass ihr euch so gut verstanden habt und ja ich habe dir unterstellt alles nur getan zu haben um sie bei dir zu haben und ja ich weiß nun auch dass es ein Hirngespinst war... Aber Gott verdammt... Ich hab doch nicht gewusst was auf mich zukommt.“ Die letzten Worte hatte Max nur noch leise geseufzt und sich zurück auf das Bett fallen lassen. „Ich wünschte ich hätte mir früher mehr Mühe gegeben, gelernt was es heißt sein Leben mit jemanden zu teilen, jemanden zu lieben und es ihm auch zeigen zu können. Mehr Zeit damit verbracht mich für ihr Leben zu interessieren als von ihr zu verlangen meines zu akzeptieren. Ich habe alles falsch gemacht was man wohl falsch machen kann. Ich bin nicht nur ein Vollidiot, sondern auch unfähig. Sie hat so etwas wie mich nicht verdient.“ Schweigend hatte Benedikt zugehört. Ja Max schien es wirklich kapiert zu haben und auch erkannt zu haben wo er Fehler gemacht hatte. Gewisse Dinge konnte Benedikt durchaus nachvollziehen und er verstand nun auch etwas besser warum Max auf so eine verrückte Idee gekommen war und wenn Benedikt ehrlich war, hätte er sicherlich auch ähnliche Gedanken haben können. „Meinst du nicht, du gehst etwas zu hart ins Gericht mit dir?“, fragte Benedikt vorsichtig nach, denn er hatte einfach das Gefühl dass es so war. „Sicherlich du hast Fehler gemacht, aber du hast sie erkannt und du wirst sie gewiss kein zweites Mal begehen. Du bist nicht unfähig Max und hör auf dir einzureden sie hätte so etwas wie dich nicht verdient.“ „Nein ich werde sie gewiss kein zweites Mal mehr machen“, sagte Max und schüttelte dabei den Kopf. „Es gibt keine Möglichkeit mehr dazu.“ „Max ihr habt euch gestritten, aber warum bist du dir bitte so sicher, dass es keine Versöhnung geben wird? Sie liebt dich das weiß ich und sie vermisst dich und wenn ihr euch noch einmal in Ruhe zusammensetzt, du ihr alles in Ruhe erklärst... Ich bin mir sicher sie wird dir verzeihen können“, kam es von Benedikt der Max einen eindringlichen Blick zuwarf. Warum machten es sich die beiden eigentlich selbst so schwer? Sie liebten sich, jeder vermisste den anderen, warum also schafften sie es dann nicht miteinander zu reden? Musste man sie etwa dazu doch noch zwingen? „Sie hat es verdient glücklich zu werden und ich mache sie doch nur unglücklich und ich kann nicht sehen wenn sie unglücklich ist, also ist sie ohne mich einfach besser dran“, seufzte Max und legte sich wieder auf den Rücken und fing erneut an an die Decke zu starren, so wie er es schon getan hatte, als Benedikt das Zimmer betreten hatte. „Das ist der größte Blödsinn den ich jemals gehört habe“, meinte Benedikt und wollte gerade noch was hin zu fügen, als das Telefon in seiner Jackentasche anfing zu bimmeln. Er zog es aus der Tasche um es abzuschalten, sah dann jedoch auf dem Display die Nummer von der aus er angerufen wurde. „Was ist passiert?“, fragte er sofort, denn anders konnte es einfach nicht sein. „Hi... Du hast mal gesagt wenn ich Urlaub brauche, dann soll ich dich nur fragen und jetzt ist es wohl so weit. Ich wollte fragen ob ich Urlaub haben kann, weil...“ „Willst du mir vielleicht nicht erstmal sagen was los ist?“ „Benedikt... Kann ich bitte Urlaub haben? Ich... ich muss raus hier, weg hier sonst... Sonst dreh ich durch.“ „Jetzt sag doch bitte erstmal was passiert ist.“ „Max... Schlüssel... Sein Schlüssel lag im Briefkasten... Er hat ihn einfach nur reingeworfen und... Ich kann so einfach nicht weiter und... Alles... Hier... Es erinnert mich alles an ihn und sein Schlüssel lag da einfach und er will mich nicht mehr sehen weil warum sollte er sonst seinen Schlüssel in den Briefkasten werfen... Nichtmal eine Nachricht kein nichts... Er ist weg... Gegangen... Einfach so... Bitte... Ich habe sonst nie um etwas gebeten.“ „Atme einmal tief durch und versuch dich zu beruhigen. Es ist nicht so wie du jetzt sicherlich denkst und das ist bestimmt nur ein Missverständnis da bin ich mir sicher.“ „Missverständnis? Was kann man da bitteschön missverstehen? Sein Wohnungsschlüssel lag im Briefkasten, was sollte das sonst bedeuten außer dass er hier nicht mehr her will? Mich nicht mehr sehen will? Nichts mehr mit mir zu tun haben will?“ „Vielleicht hat er es getan, weil er genau das von dir gedacht hast was du von ihm jetzt denkst?“ Benedikt warf Max einen scharfen Blick zu, bevor er sich wieder auf das Telefonat konzentrierte. Ja er könnte jetzt alles aufklären, aber wie sollten sie es lernen, wenn man ihnen alles abnahm? Am liebsten hätte er jetzt Max das Handy in die Hand gedrückt, aber das hätte die Situation vermutlich nur noch chaotischer und verfahrener gemacht als sie jetzt schon war. „Benedikt bitte... Ich brauche den Urlaub um einfach Abstand zu bekommen, einen klaren Kopf zu bekommen und um nach zu denken.“ „Du weißt dass das Emergenza in 4 Wochen ist und noch jede Menge Sachen zu tun sind.“ „Ich weiß und ich arbeite auch weiter dran nur... Nur kann ich es hier nicht. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen wenn mich alles an ihn erinnert. Egal wohin ich schaue irgendwo steht oder liegt etwas von ihm und wie soll ich in dem Bett schlafen wo...“ „Ok Ok ich versteh schon“, meinte Benedikt seufzend und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. „Ich schaue was ich raus schlagen kann aber ich kann dir nichts versprechen. Wo kann ich dich erreichen wenn was ist?“ „Danke dass du es versuchst. Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen sollte. Hmm... Ich denke ich werde wohl bei meinen Eltern vorbeischauen und die Nummer von ihnen schicke ich dir einfach per SMS, weil ich werde mein Handy wohl die Zeit über ausschalten.“ „In Ordnung. Pass auf dich auf und... Tue nichts falsches verstanden?“ „Versprochen.“ Benedikt steckte sein Handy zurück in die Jackentasche und sah wieder zu Max. „Weißt du was ich jetzt am liebsten machen würde?“, fragte er ruhig, aber an dem Ausdruck in seinen Augen konnte man erkennen, dass er so ruhig nicht mehr war. Max sah zu Benedikt und zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht und war sich auch nicht sicher, ob er es überhaupt wissen wollte. „Ich würde dich jetzt am liebsten aus dem Bett zerren, dir eine verpassen und dich dann zu ihr fahren!“ „Warum und wieso?“ „Warum und wieso? Sag mal bist du so dumm oder tust du nur so?! Dein Ausrutscher war schon dumm genug, aber mit der Aktion hast du der ganzen Sache noch eins oben drauf gesetzt! Welcher Teufel hat dich bitteschön geritten deinen Wohnungsschlüssel in den Briefkasten zu werfen!?“ „Sie hat etwas besseres als mich verdient und so komme ich schon nicht in Versuchung sie daran zu hindern jemanden zu finden der sie glücklich macht.“ „Max du redest einen solche verdammten Bockmist, dass mir die Haare zu Berge stehen. Eigentlich wollte ich es dir nicht erzählen, weil ich mich nicht mehr in eure Sache einmischen wollte, als unbedingt nötig, aber wenn du es im Guten nicht kapierst, dann hilft wohl nur noch der Wink mit dem Betonpfeiler“, meinte Benedikt und war von seinem Stuhl aufgestanden. „Sie liebt dich und nur dich und das so sehr, dass sie sich sogar vorstellen kann dich zu heiraten und du weißt ganz genau wie sie zum heiraten steht. Du bist die einzige Person mit der sie es sich jemals vorstellen könnte verheiratet zu sein, mit dem sie ihr Leben teilen will und mit dem sie zusammen sein will. Sie will dich und niemand anderen!“ „Woher willst du denn das wissen? Warum bist du dir da so sicher? Du tust gerade so, als wenn sie es dir erzählt hätte!“, kam es von Max, dessen Stimme tatsächlich ein wenig lauter und wütender klang. „Ich bin mir so sicher gerade weil sie es mir gesagt hat“, antwortete Benedikt und sah Max an. „Ja du hast richtig gehört sie hat es mir erzählt. Sie hatte mir von ihren Hochzeitsvorstellungen erzählt als du von Hamburg heimgekommen und ihr aus dem Weg gegangen bist. Dass sie dich liebt und nur dich hatte sie mir erzählt, nachdem sie gestern Nacht beinahe vor ein Auto gelaufen ist und nur dank Jules es nicht getan hat. Sie hat Jules sogar Vorwürfe gemacht deswegen, weil ihr Leben ohne dich einfach keinen Sinn macht und sie es ohne dich nicht leben will und was machst du? Du wirfst ihr den Schlüssel in den Briefkasten!“ „Spitze! Warum wundert es mich nicht dass sie es ausgerechnet dir erzählt hat“, meinte nun Max deutlich wütend und sprang aus dem Bett und stellte sich vor Benedikt. „Fang jetzt bitte nicht schon wieder damit an verstanden?! Sie hat es mir erzählt weil sie sich von allen anderen betrogen fühlt. Von Per, von ihrer besten Freundin Jules... Alle haben gewusst dass du sie betrogen hast und keiner von euch hatte den Arsch in der Hose es ihr zu sagen. Stell dir mal vor du erfährst dass alle Leute von denen du gedacht hast sie seien deine Freunde dir etwas verheimlichen. Würdest du dann zu ihnen hingehen und ihnen dein Herz ausschütten?“, entgegnete Benedikt und sah Max dabei in die Augen. „Alle Menschen die sie hier in Berlin kennt haben sie angelogen und da ich der einzige war, der nicht darüber Bescheid wusste was in Hamburg passiert ist, konnte ich sie auch nicht belügen und deswegen hat sie es mir erzählt. Das ist der einzige Grund. Einen anderen gibt es auch nicht.“ Max sah Benedikt einen Moment lang einfach nur an, ehe er sich auf den Stuhl sinken ließ, auf dem Benedikt zuvor noch gesessen war. „Tut mir leid“, murmelte er leise und sah auf den Fußboden. „Du warst für sie da, obwohl ich hätte für sie da sein sollen und einerseits bin ich froh dass du mir das jetzt alles gesagt hast und andererseits wünschte ich, du hättest es nicht getan.“ „Max du hast soviel Bockmist gebaut, es wird Zeit, dass du endlich mal etwas richtig machst.“ „Und wie soll ich das jetzt noch anstellen? Ich hab mir doch selbst alles verbaut“, seufzte Max und sah Benedikt von unten herauf an. „Du hast dir vieles verbaut, aber noch lange nicht alles. Du musst jetzt schauen wie du einen Weg findest und den auch zu Ende gehst und nicht mittendrin alles hin wirfst. Einfach wird der Weg nicht werden und du musst dir klar werden was du wirklich willst und was du bereit bist dafür zu tun. Du hast jetzt genug Zeit darüber nach zu denken wie du es anstellen willst und ich würde dir raten, lass die Zeit nicht ungenutzt vergehen“, sprach Benedikt ruhig und ging zur Zimmertüre. „Solltest du jetzt allerdings auf die Idee kommen bei ihr vorbeigehen zu wollen, dann sag ich dir gleich, dass du sie nicht antreffen wirst. Sie hat sich Urlaub genommen und ich weiß nicht, wann sie aus diesem wieder zurückkommen wird. Aber ich weiß, dass du die Gelegenheit bekommen wirst deinen Fehler wieder gut zu machen.“ Ja da war sich Benedikt absolut sicher und wenn er die Gelegenheit selbst herbeiführen musste, aber es würde sie geben. Max sah Benedikt an und nickte leicht mit dem Kopf. Er würde sich etwas überlegen und er würde die Zeit auch nutzen die er jetzt bekommen hatte. Ihm war klar, dass er viel zu früh aufgegeben hatte, aber aufgeben kam für ihn jetzt nicht mehr in den Sinn. Er würde kämpfen. Vielleicht gab es ja wirklich noch eine Chance, auch wenn im Moment noch alles hoffnungslos zu sein schien. Benedikt sah Max noch einmal an, ehe er sein Zimmer verließ, sich von Jessica verabschiedete und zurück zu seinem Wagen ging. Vor ihm lag noch ein langer Arbeitstag und vor allem musste er jetzt schauen, wie er das mit dem Urlaub drehte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)